Mitteilungen der Verbände · Information by Behavior Therapy Associations Verhaltenstherapie 2016;26:300–305 Bundesgeschäftsstelle Corrensstraße 44–46 72076 Tübingen, Deutschland Tel. +49 7071 9434-0, Fax -35 [email protected], www.dgvt.de Neues zum TVöD, zur PP/KJP-Eingruppierung UND zur neuen Einstufung! Liebe KollegInnen, nach unseren Protesten gegenüber ver.di im Hinblick auf die neue Eingruppierung von Psychologischen PsychotherapeutInnen/ Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen in die Entgeltgruppe 14 im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) haben wir intensive Gespräche geführt. Infolgedessen wurde uns zugesagt, die Zusammenarbeit in Zukunft noch zu verbessern. Die erste Gelegenheit hierzu bot sich bei der redaktionellen Bearbeitung der neuen Entgeltordnung zum TVöD: Die Formulierung, mit der die Festlegung auf Entgeltgruppe 14 für «uns» beschrieben wurde, war unklar, wenn nicht sogar missverständlich, jedenfalls offenbar mit heißer Nadel gestrickt: «Entgeltgruppe 14 Psychologische PsychotherapeutInnen sowie Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen und – soweit nach dem jeweiligen Landesrecht vorgesehen – mit staatlicher Anerkennung und entsprechender Tätigkeit». Problematisch waren daran aus unserer Sicht der Hinweis auf das Landesrecht bei den Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen und der Hinweis auf die staatliche Anerkennung: So hätte möglicherweise jemand einen Hinweis auf die landesspezifisch unterschiedlichen Zugangsberufsqualifikationen bei den Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen entnehmen und entsprechende Gehaltsunterschiede zwischen Kinder- und Jugend- © 2016 S. Karger GmbH, Freiburg Fax +49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Accessible online at: www.karger.com/ver lichenpsychotherapeutInnen mit Master und solchen ohne Master hineininterpretieren können. Das hätte unserem Anspruch auf Gleichbehandlung aller Psychologischen PsychotherapeutInnen/ Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen widersprochen und eine Spaltung der Berufsgruppe/n befördert. Klaus Thomsen als Sprecher der ver.di-Fachkommission und die Teilnehmer der AG haben folgenden Formulierungsänderungsvorschlag eingebracht: «Psychologische PsychotherapeutInnen sowie Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen jeweils mit Approbation und entsprechender Tätigkeit». Inzwischen wurde uns signalisiert, dass dieser Formulierungsvorschlag in die zukünftig zu verbreitende ausführliche, redaktionell geschärfte Textfassung aufgenommen wurde. Das ist unseres Erachtens eine sinnvolle Klarstellung und dürfte manch einen Arbeitsgerichtsprozess vermeiden helfen. Nun haben wir auch genauere Informationen, wie es für die KollegInnen im TVöD-Bereich mit der Umgruppierung weitergeht. Wichtig für alle, die noch in Entgeltgruppe 13 sind: Die Einstufung in Entgeltgruppe 14 geschieht nur auf Antrag des Arbeitnehmers! Für diese Antragstellung haben diese Beschäftigten 1 Jahr Zeit (bis zum 31. Dezember 2017). Der Antrag wirkt immer auf den 1. Januar 2017 zurück, weil zu diesem Zeitpunkt die neue Entgeltordnung in Kraft tritt. Man wird möglicherweise nicht in die gleiche Erfahrungsstufe eingruppiert, sondern gegebenenfalls eine Erfahrungsstufe niedriger. Auf jeden Fall muss sich jedoch ein Garantiebetrag in Höhe von 92,22 EUR als «Höhergruppierungsgewinn»ergeben (nach § 17 Abs. 4 TVöD). Wird eine stufengleiche Höhergruppierung vorgenommen, tritt diese erst am 1. März 2017 in Kraft. Diese Hinweise sind noch nicht vollständig. Im Detail werden wir sicher noch Erläuterungen geben und Ergänzungen machen. Wir hoffen aber, dass diese Informationen bereits hilfreich sind. Ver.di hat uns noch mal dringend ans Herz gelegt (auch mit Blick auf die anstehenden Gespräche zum Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L)), - dass «wir Psychologische PsychotherapeutInnen/Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen» über die Landeskammern/ Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:54:24 AM Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.V. «Die Tarifpartner im öffentlichen Dienst, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf der Arbeitnehmerseite und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) auf der Arbeitgeberseite, haben sich am 29. April 2016 in der dritten Verhandlungsrunde auf Tarifsteigerungen sowie die Verabschiedung der Entgeltordnung für Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst der Länder und Kommunen geeinigt. Seit Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes 1999 waren die in Institutionen des öffentlichen Dienstes angestellten Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen nicht als akademische Heilberufe im Tarifsystem berücksichtigt. Als der Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) durch den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) im Jahr 2005 abgelöst wurde, hat sich daran nichts geändert: Bislang standen im TVöD weiterhin lediglich Psychologen, Sozial-/ Pädagogen. Psychologische PsychotherapeutInnen und Kinderund JugendlichenpsychotherapeutInnen waren im TVöD nicht aufgeführt, folglich auch keine Tätigkeitsmerkmale und Verantwortlichkeiten, die sich durch die Approbation ergeben. Die Tätigkeitsmerkmale und der Grad der Verantwortung sowie der besondere Grad der Schwierigkeit sind aber die entscheidenden Kriterien für die Eingruppierung innerhalb einer Entgeltordnung und sollten dort festgeschrieben sein, was jetzt mit der Verabschiedung der neuen Entgeltordnung passiert ist. In der neuen Entgeltordnung werden Psychologische PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen in der Entgeltgruppe 14 eingeordnet. Wendet man die Kriterien Tätigkeitsmerkmale, Grad der Verantwortung sowie Grad der Schwierigkeit auf das Leistungsspektrum von Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen an, hätte eine Eingruppierung in Entgeltgruppe 15 erfolgen müssen: Psychologische PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen sind in der stationären Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, der Jugendhilfe, in Beratungsstellen und im Maßregel- und Strafvollzug oder anderen Institutionen tätig. Ihre Qualifikation infolge der Approbation und die ausgeübten Tätigkeiten entsprechen damit denen von Fachärzten, ihre Vergütung jedoch nicht.» Viele Grüße von Klaus Thomsen und Heiner Vogel –für die Fachgruppe Angestellte– 4. Oktober 2016 Mitteilungen der Verbände · Information by Behavior Therapy Associations Die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) schreibt für das Jahr 2018 folgende Preise aus: - für Verhaltenstherapie und psychosoziale Versorgung; - für Nachwuchsleistungen auf dem Gebiet der Entwicklung der Verhaltenstherapie. Merkblatt für Personen-/Teamvorschläge für die Verleihung der DGVT-Preise Die DGVT-Preise werden verliehen für hervorragende Leistungen auf den Gebieten: – Entwicklung der Psychotherapie/Verhaltenstherapie in gesellschafts- und gesundheitspolitischer Verantwortung; – Weiterentwicklung gesundheitsförderlicher bio-psychosozialer Prävention und Intervention. Vorschläge von Personen/Teams für die Verleihung der DGVTPreise sollen beinhalten: 1. Name, Anschrift, Beruf des vorschlagenden Mitglieds; 2. Name, Anschrift, Beruf der für den DGVT-Preis vorgeschlagenen Persönlichkeit bzw. Name, Anschrift und Tätigkeitsbereich des vorgeschlagenen Teams; 3. kurze, aussagekräftige Begründung des Vorschlags zur Preisverleihung mit Bezug auf die oben genannten Vergabekriterien; 4. zusammenfassende Skizze des «Einzel-» oder «Gesamtwerks» der vorgeschlagenen Persönlichkeit bzw. des vorgeschlagenen Teams; 5. möglichst genaue Hinweise auf publizierte, dokumentierte, in Form von Projekten etablierte Praxen und Modelle oder in anderer Form prüfbare Werke, die dem Verleihungsvorschlag zugrunde liegen; 6. zur vereinfachten Weitergabe an das Preiskuratorium wären wir Ihnen verbunden, wenn Sie uns die entsprechenden Unterlagen elektronisch übermitteln könnten. Die vorschlagenden Mitglieder erhalten eine Eingangsbestätigung ihres Preisvorschlags und werden gegebenenfalls um weitere Hinweise und Erläuterungen gebeten, falls die Prüfung des Vorschlags dies erfordert. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage der DGVT unter www.dgvt.de/aktuell/verein/kongressetagungen/ dgvtpreis. Fort- und Weiterbildung Vom 30. März–1. April 2017 findet die 21. Workshoptagung der DGVT zum Thema «Neue Perspektiven in der Psychotherapie» in Tübingen statt. In zahlreichen Workshops werden aktuelle therapeutische Entwicklungen praxisorientiert vorgestellt, während in zusätzlichen Fallseminaren die TeilnehmerInnen die Möglichkeit erhalten, auch für eigene Fälle neue Blickrichtungen zu gewinnen. Darüber hinaus werden ExpertInnenvorträge mit Professor Hautzinger von der Universität Tübingen und Professor Verhaltenstherapie 2016;26:300–305 301 Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:54:24 AM Verbände auf die Arbeitgeber in der Tarifgemeinschaft der Länder (Finanzminister) zugehen und verdeutlichen, dass es uns gibt, was wir sind und machen und damit klarstellen, dass unser Anspruch auf Facharztgleichstellung im TV-L gut begründet ist; - dass natürlich ver.di unsere Interessen umso besser vertreten kann, je mehr Psychologische PsychotherapeutInnen/Kinderund JugendlichenpsychotherapeutInnen dort Mitglied sind und sich in der Gewerkschaft (und in der betrieblichen Mitbestimmung!) engagieren. Insofern weist ver.di auf unsere Mitverantwortung bei der Vertretung unserer Interessen hin: Deutsche Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation (DGVM) Prof. Dr. Claus Vögele Institute for Health and Behaviour Research Unit INSIDE University of Luxembourg – Campus Belval Maison des Sciences Humaines 11, Porte des Sciences 4366 Esch-sur-Alzette, Luxemburg DGVM-Kongress 2017 – Save the Date Der 16. Kongress der DGVM wird vom 12. bis 14. Oktober 2017 in der Schön Klinik Bad Bramstedt stattfinden. Weitere Informationen finden Sie ab Ende November auf der KongressHomepage www.schoen-kliniken.de/dgvm2017. 302 Verhaltenstherapie 2016;26:300–305 AVM Deutschland Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation e.V. (AVM-D) Bundesgeschäftsstelle Promenadestraße 8, 96047 Bamberg, Deutschland Tel. +49 951 208 52 11 [email protected], www.avm-d.de, www.avm-institute.de Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Gesundheit Novellierung des PsychThG Die lang erwartete Veröffentlichung des Eckpunktepapiers zur Novellierung des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) zeigt die großen Probleme, die mit einer vollständigen Neuorientierung der Psychotherapie-Ausbildung verbunden sind. Die an sich wünschenswerte Psychotherapie-Ausbildung an Hochschulen wird seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) nur sehr vorsichtig angegangen. Nach jahrelangen Diskussionen in der Profession und mit dem BMG wäre die Veröffentlichung eines weitreichenden Referentenentwurfs angebracht gewesen. Stattdessen löst das Eckpunktepapier die bestehenden Probleme nur sehr begrenzt. So bleibt z.B. der Konflikt um den Ort der zukünftigen Ausbildung (Universität vs. Fachhochschule) offen. Bedauerlicherweise befeuert das BMG mit seinem Entwurf die Ängste der nichtklinischen Fächer der Psychologie. Unklar bleibt überdies die konkrete Ausbildungsqualität, insbesondere bei der Lehre von wissenschaftlichen Psychotherapieverfahren, die keine Richtlinienverfahren sind. Positiv ist der Versuch des BMG, ein Kostenmodell der Novellierung zu berechnen. Allerdings werden besonders kostenintensive Bereiche nicht berücksichtigt. Dies räumt das BMG schon im Eckpunktepapier selbstkritisch ein. Aus der Sicht des Vorstands der AVM ist das Eckpunktepapier des BMG die kleinste denkbare Lösung zum denkbar spätesten Zeitpunkt. Bedingt durch das nahe Ende der Legislaturperiode ist mit einer abschließenden Novellierung des PsychThG bis zur Bundestagswahl 2017 leider nicht mehr zu rechnen. Dies ist umso bedauerlicher, da die Profession dem BMG seit vielen Jahren intensiv zugearbeitet hat. So sehr das Eckpunktepapier den Anspruch auf Orientierungshilfe vermitteln möchte, so sehr sucht es selbst noch nach Orientierung. Ein echter Aufbruch in eine neue Ausbildungswelt sieht nach Meinung der AVM anders aus: durchdacht, kraftvoll, inspirierend. Die Profession steht somit weiter in der besonderen Verantwortung, die wünschenswerte Novellierung intensiv zu begleiten. Mitteilungen der Verbände · Information by Behavior Therapy Associations Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:54:24 AM Michalak von der Universität Witten/Herdecke angeboten. Der DGVT-Berufsverband «Psychosoziale Berufe» wird mit Themenseminaren und einer kostenlosen Informationsveranstaltung zur Reform der Psychotherapie-Richtlinie vertreten sein. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und der Systemischen Gesellschaft (SG) wird die DGVT eine Fachtagung zum Thema «Systemische Therapie meets Verhaltenstherapie – a curious affair – Demonstrieren, Irritieren, Reflektieren» vom 15.– 16. September 2017 in Münster veranstalten. Das Tagungsprogramm setzt sich aus interaktiven Falldarstellungen, Kurz-Workshops und einem Diskussionsforum zusammen. Ausführliche Informationen zu diesen und weiteren Angeboten erhalten Sie unter www.dgvt-fortbildung.de oder über die DGVTBundesgeschäftsstelle in Tübingen, Tel.: 07071 94 34 34, Fax: 07071 94 34 35, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten: Di und Do 9:00–12:00 Uhr; Di und Mi 14:00–15:30 Uhr. Ausbildung zu Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen Interessenten für die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (PP) und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) an den AVM-Ausbildungsstandorten in Bamberg, München, Regensburg und Würzburg sowie – neu – in Nürnberg und Stuttgart können Bewerbungen für den Ausbildungsstart in 2017 zusenden. Weitere Informationen auf unserer Website www.avm-institute.de. Sozialrechtlich anerkannte Zusatzqualifizierungen (gemäß Psychotherapie-Vereinbarung): GruppenPsychotherapie April bis Juni 2017 an den AVM-Standorten Würzburg und München Bei vielen Indikationen bietet die Psychotherapie in der Gruppe erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten – unter ökonomischen Bedingungen. Für Psychologische PsychotherapeutInnen sowie Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, die ihre Methodenkompetenz erweitern wollen, bietet die AVM von April bis Juni 2017 eine Weiterbildung «Gruppentherapie» an: Neben Setting, Rahmenbedingungen und aktuellen Theoriemodellen und ihren Anwendungen werden verschiedene störungsübergreifende und -spezifische Methoden vermittelt und geübt. Die für eine Abrechnungsgenehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung zusätzlich notwendige Gruppenselbsterfahrung sowie Fallbehandlungen unter Supervision können gegebenenfalls aus der Approbationsausbildung oder einer externen Tätigkeit anerkannt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.avminstitute.de. Berufsbegleitende Weiterbildungsreihe in Kinderund Jugendlichenpsychotherapie (KJP) Ab Februar 2017 an den AVM-Standorten Würzburg und München Aufbauend auf entwicklungspsychologischen Erkenntnissen liegen die Schwerpunkte der Reihe auf diagnostischen und therapeutischen Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen: KJPspezifische Störungsbilder werden vertieft (AD(H)S, Entwicklungsstörungen, Regulationsstörungen, Computersucht usw.), aktuelle Ansätze wie z.B. die systemische Therapie oder therapeutisches Spielen werden vorgestellt und vor allem praktisch geübt. Neben dem Erwerb theoretischer Kenntnisse sind für die Abrechnungsgenehmigung «Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen» der Kassenärztlichen Vereinigung Fallbehandlungen unter Supervision notwendig – diese können über die institutseigenen Ambulanzen unter Supervision anerkannter AVM-SupervisorInnen stattfinden. Mitteilungen der Verbände · Information by Behavior Therapy Associations Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.avminstitute.de. Fortbildung Frühjahr 2017: Zertifikat «Training Sozialer Kompetenzen» in München und Regensburg Die AVM bietet die beliebte 3er-Workshop-Reihe «Training Sozialer Kompetenzen» (TSK) mit unserer Lehrtherapeutin Erika Güroff 2017 in München und in Regensburg an. Die 3er-Reihe TSK mit hohem Selbsterfahrungsanteil wird außerhalb des regulären Curriculums und der Approbationsausbildungen angeboten. Alle Teilnehmer erhalten als WorkshopMaterial das neue Trainingsprogramm «Selbstsicherheit und soziale Kompetenz» mit beiliegender DVD von Frau Güroff. Für AVM-Mitglieder und Ausbildungsteilnehmer gelten ermäßigte Workshop-Preise. Die Termine: München: 14./15. Januar 2017 4./5. Februar 2017 11./12. März 2017 Regensburg: 01./02. April 2017 6./7. Mai 2017 10./11. Juni 2017 Sie erhalten im Anschluss ein AVM-Zertifikat. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite www.avm-d.de unter «Fortbildung». Geplant für Herbst 2017: ACT – Acceptance and Commitment Therapy Als Therapieform schlägt die ACT ganz neue Wege ein. Das Ziel: ein zufriedenes und erfülltes Leben, trotz und mit bestehenden psychischen und anderen Problemen. Im Vordergrund steht nicht die Überwindung von Symptomen, sondern die persönlichen Werte und Ziele des Klienten. Am ersten Workshop-Tag stellt Dr. Nathali Klingen Grundlagen und Anwendungen der ACT dar. Sie erläutert das Modell der 6 Kernprozesse (Hexaflex) und vermittelt zentrale ACT-Strategien und -Metaphern. In praktischen Übungen wird die Wirkung dieser Achtsamkeits- und Akzeptanzfertigkeiten selbst erlebt. ACT lässt sich am besten anwenden, wenn man die Ansätze auch im eigenen Leben umsetzt. Am zweiten Workshop-Tag sind deshalb die persönlichen Werte und Leitbilder als Arzt oder Therapeut ein wichtiges Thema. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Patienten. Aufbauend auf den Erfahrungen, die die Teilnehmer in der Zwischenzeit sammeln konnten, werden weitere erlebnisorientierte Techniken geübt; außerdem geht es um den Umgang mit schwierigen Situationen und typische «Fallen». Für AVM-Mitglieder und Ausbildungsteilnehmer gelten ermäßigte Workshop-Preise. Sie erhalten im Anschluss ein AVM-Zertifikat. Weitere Informationen finden Sie im Kalender unserer Webseite www.avm-d.de. Verhaltenstherapie 2016;26:300–305 303 Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:54:24 AM Ab Herbst 2017 auch in Nürnberg und Stuttgart: Das traditionelle Semester-Eröffnungswochenende der AVM mit Mitgliederversammlung findet in diesem Oktober im Rahmen des Jubiläumskongresses vom 13.–15. Oktober in München statt. Hierzu laden wir alle Ausbildungsteilnehmer und Mitglieder bereits jetzt herzlich ein. Mitgliederversammlung 2017 Die nächste Mitgliederversammlung der AVM e.V. findet am Freitag, den 13. Oktober 2016, in München statt. Eine Einladung hierzu geht den Mitgliedern noch gesondert zu. Bitte stellen Sie Anträge schriftlich bis 6 Wochen vor der Mitgliederversammlung an den Vorstand. AVM Österreich Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation (AVM) Paris-Lodron-Straße 32, 5020 Salzburg, Österreich Tel. +43 662 88 41 66 Neu: Büro in Wien Paradisgasse 28/II/4, 1190 Wien, Österreich Tel. +43 1 320 41 32 [email protected], www.verhaltenstherapie-avm.at, www.tagung-avm.at Kompetenzorientierung im Fachspezifikum der AVM Das Curriculum der AVM und anderer Ausbildungsinstitute zur Ausbildung in Verhaltenstherapie basiert auf einem Kurssystem in Kombination mit praktischer Vertiefung durch Anleitung von Lehrpersonal in Kleingruppen. Die Inhalte der Kleingruppen definieren sich durch die Inhalte der vorher absolvierten Workshops (Standardmethoden, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen usw.). Dabei überprüfen anleitende Lehrpersonen in den Kleingruppen wie auch Prüfer am Ende der beiden Ausbildungsabschnitte die Kompetenzen der KandidatInnen und empfehlen die Fortführung der Ausbildung. Das Vorgehen ist eher themenzentriert als kompetenzorientiert. Eine Alternative bzw. Ergänzung zu dieser Situation ist die konsequente Orientierung an Kompetenzen in der Ausbildung, die in einzelnen Workshops wie auch über mehrere Workshops hinweg systematisch gefördert und evaluiert werden [DiTomasso et al., 304 Verhaltenstherapie 2016;26:300–305 2013; Kenkel und Peterson, 2010]. Dazu gibt es einzelne Systematisierungsversuche der American Psychological Association für die Klinischen PsychologInnen [Fouad et al., 2009] und des National Institute of Clinical Excellence (NICE) im Rahmen des IAPT-Projekts (IAPT = Increased access to psychological therapies; [Roth und Pilling, 2007]) spezifisch für die kognitive Verhaltenstherapie bei Angst und Depression. Diese Systematisierungen sind eine hilfreiche Grundlage, auch wenn sie für die Nutzung im Rahmen eines Curriculums manchmal übermäßig differenziert erscheinen. Beispiele für (häufig überlappende) Kompetenzen können neben Standardmethoden und störungsspezifischem Vorgehen sein [vgl. DiTomasso et al., 2013; Roth und Pilling, 2007]: 1) Beziehungskompetenz (Aufbau und Aufrechterhaltung einer therapeutischen Beziehung und Allianz, empathisches Einfühlen, Bearbeiten von Rissen in der Beziehung, Erkennen und Fördern von emotionalem Erleben, Umgang mit starken Emotionen); 2) Kompetenz in der Gesprächsführung (sokratische Gesprächsführung, Identifizieren und Herausarbeiten von Kognitionen bzw. den zugehörigen inneren Bildern und Emotionen, motivierende Gesprächsführung und Umgang mit Ambivalenz, Validierungsstrategien, Disputation von dysfunktionalen Kognitionen); 3) Assessment-Kompetenz (Kompetenz in der Exploration und im Assessment von Problemverhalten, Einordnen in Diagnoseschemata, Erheben von unterstützenden Informationen aus Verhaltensexperimenten, Selbstbeobachtung, differenziertes und reflektiertes bzw. kritisches Einbinden von Informationen aus Selbstbeurteilungsinstrumenten, Einschätzung von Selbst- und Fremdgefährdung); 4) Kompetenz in der Fallkonzeption (Auswahl und kognitiv-verhaltenstherapeutische Reformulierung relevanter therapeutischer Ansatzpunkte, Exploration und Aufbereitung von Informationen aus verschiedenen Datenquellen für horizontale und vertikale Verhaltensanalysen, Entwickeln von «Teufelskreisen» in der Aufrechterhaltung psychischer Probleme; Integration dieser Informationen in ein logisch-konsistentes, an den Erfahrungen von PatientInnen orientiertes, kollaborativ erarbeitetes hypothetisches Bedingungsmodell); 5) Kompetenz im sensiblen Umgang mit Motivation in der Therapie («Meta-Kompetenzen») (Auswahl geeigneter Methoden und Zeitpunkte für die Implementierung angesichts der motivationalen Situation von PatientInnen und unter Einbeziehung ihres Feedbacks; Fähigkeit, ein angemessenes Tempo aufrechtzuerhalten); 6) Kompetenz im Umgang mit schwierigen Therapiesituationen (Erkennen von Rissen in der Beziehung, Ambivalenz und widersprüchlichen Motiven in PatientInnen; Normalisierung und funktionsanalytische Konzeptualisierung dieser Widerstände als nachvollziehbare, logische Perspektiven und entsprechende Korrektur des therapeutischen Handelns); 7) Kompetenz im ethischen Handeln (Erkennen von ethischen Dilemmata für PatientInnen und in der therapeutischen Beziehung bzw. im therapeutischen Handeln; Fähigkeit, problematische Aspekte persönlich abzuwägen, mit PatientInnen sensibel zu diskutieren und zu einer gemeinsamen und berufsethisch vertretbaren Lösung zu kommen); 8) Kompetenz im Umgang mit Diversität (Fähigkeit, spezifische Besonderheiten der Entwicklung einer Person als Teil einer Religion, Kultur oder Randgruppe wie Islam, Judentum, Homosexua- Mitteilungen der Verbände · Information by Behavior Therapy Associations Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:54:24 AM Semester-Eröffnungswochenende 2017 Mitteilungen der Verbände · Information by Behavior Therapy Associations Literatur DiTomasso RA, Cahn SC, Panichelli-Mindel SM, McFillin RK: Specialty Competencies in Clinical Psychology. New York, Oxford University Press, 2013. Fouad NA, Grus CL, Hatcher RL, et al: Competency benchmarks: a model for understanding and measuring competence in professional psychology across training levels. Train Educ Prof Psychol 2009;3:S5–S26. Kenkel MB, Peterson RL (eds): Competency-Based Education for Professional Psychology. Washington, DC, American Psychological Association, 2010. Roth A, Pilling S: The competences required to deliver effective cognitive and behavioural therapy for people with depression and with anxiety disorders. London, Department of Health, 2007, www.ucl.ac.uk/pals/research/cehp/research-groups/core/pdfs/cbt/Backround_CBT_document_-_Clinicians_version.pdf (letzter Zugriff 26. September 2016). PD Dr. Horst Mitmansgruber, Universitätsklinik für Medizinische Psychologie, Medizinische Universität Innsbruck; Ausbildungsleitung AVM Österreich Verhaltenstherapie 2016;26:300–305 305 Downloaded by: 88.99.70.242 - 10/31/2017 3:54:24 AM lität, Transsexualität, Gender, Alter, körperliche Beeinträchtigung, Sinnesbeeinträchtigung usw. zu verstehen und das therapeutische Handeln entsprechend zu adaptieren). Während manche Kompetenzbereiche klarer umrissen sind und eine strukturierte Förderung ohne Weiteres möglich bzw. das Niveau überprüfbar ist (z.B. Standardmethoden, Assessment, Fallkonzeption, störungsspezifisches Herangehen), sind andere Bereiche diffuser, obwohl als Kompetenzen zentral für erfolgreiches therapeutisches Handeln (z.B. therapeutische Beziehung, Empathie und Verständnis der Person, sokratische Gesprächsführung, Umgang mit Motivation und Meta-Kompetenzen). Die AVM hat begonnen, die Orientierung an der Entwicklung und Überprüfung von psychotherapeutischen Kompetenzen stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu wurden in einem ersten Schritt standardisierte Rollenspiele entwickelt, in denen zentrale psychotherapeutische und kognitiv-verhaltenstherapeutische Kompetenzen umgesetzt werden sollen. Diese Rollenspiele werden verpflichtender Teil der Kleingruppenarbeit und der Abschnittsprüfungen. Zu jedem Rollenspiel existiert eine spezifische RatingSkala für die Einschätzung der Kompetenzen und für strukturiertes Feedback sowohl im eigenständigen Üben wie auch in der angeleiteten Kleingruppe und den Prüfungen. Während bis hierher noch in stärkerem Maße technische Kompetenzen, therapeutische Beziehung und Gesprächsführung im Vordergrund stehen, ist eine Ausdehnung auf Meta-Kompetenzen, ethische Kompetenzen und den Umgang mit Diversität vorgesehen. Der Einfluss dieser Neuerungen auf die Selbst- und Fremdbeurteilung der Kompetenzen wird evaluiert.