Bluthochdruck – ein kleiner Ratgeber

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Bluthochdruck
Ein kleiner Ratgeber
Was ist Bluthochdruck?
Bluthochdruck (medizinisch Hypertonie genannt) ist eine Erkrankung des Gefäßsystems, bei der die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch sind.
Bei 90 Prozent der Bluthochdruckpatienten ist eine organische Ursache nicht erkennbar. Diese Art des Hochdrucks wird essentielle oder
primäre Hypertonie genannt. Bei 10 Prozent der Betroffenen verursachen organische Erkrankungen wie z.B. eine Nierenerkrankung den
Bluthochdruck. Diese Art des Hochdrucks wird nicht essentielle oder sekundäre Hypertonie genannt.
Häufigkeit und Verbreitung
Symptome und Warnsignale
Bluthochdruck ist Risikofaktor Nr. 1 für den Schlaganfall.
Leider bestehen bei einem Bluthochdruck keine oder nur sehr
unspezifische Symptome wie etwa
Bis zu 35 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck, davon etwa jeder vierte Erwachsene und fast jeder zweite über
60 Jahre.
Kopfschmerzen
Doch nur jeder zweite weiß von seiner Krankheit, und nur 40
Prozent der Betroffenen, die davon wissen (ca. 7 Mio.), lassen
sich behandeln.
Nasenbluten
Die Behandlung führt auch nicht bei allen zum Erfolg:
lediglich 1,7 Millionen Patienten erreichen dadurch gute
Blutdruckwerte.
Schwindel
Brustschmerzen
Kurzatmigkeit
Unruhezustände
Gereiztheit
Ohrgeräusche
oder Sehstörungen.
Ab welchem Wert spricht man von Bluthochdruck?
Von Bluthochdruck wird dann gesprochen, wenn wiederholt ein Druck von systolisch 140 mm Hg und diastolisch 90 mm Hg
oder mehr gemessen wird.
Kategorie
Systolisch (in mm Hg)
Diastolisch
(in mm Hg)
Optimal
< 120
< 80
Normal
120-129
80-84
Hoch/normal
130-139
85-89
Grad 1 Bluthochdruck (leicht)
140-159
90-99
Grad 2 Bluthochdruck (mittelschwer)
160-179
100-109
Grad 3 Bluthochdruck (schwer)
≥180
≥110
≥140 < 90
„Isolierte systolische Hypertonie“ Alleiniger Bluthochdruck des oberen Wertes
Welche Ursachen hat Bluthochdruck?
Neben dem Alter spielt bei der Entstehung von Bluthochdruck auch die Vererbung eine Rolle. Des Weiteren hat der Lebensstil wesentlichen Einfluss auf den Blutdruck. Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung mit zu viel Kochsalz, bauchbetontes Übergewicht, schädlicher
Stress, zu viel Alkohol und Rauchen sind Risikofaktoren, die die Entwicklung des Bluthochdrucks begünstigen.
Warum ist es wichtig, Bluthochdruck zu behandeln?
Bluthochdruck führt unbehandelt zu einer Schädigung der Gefäße. Je höher der Blutdruck und je länger er unerkannt und unbehandelt
bleibt, desto größer das Risiko für Erkrankungen wie:
Schlaganfall
Herzerkrankungen: Herzschwäche, koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt
chronische Nierenkrankheit
Augenschäden (Retinopathie)
Etwa 60 bis 75 % aller Schlaganfälle werden auf Bluthochdruck zurückgeführt. Durch eine wirksame Blutdrucksenkung kann die
Rate der tödlichen und nichttödlichen Schlaganfälle innerhalb von 2 bis 3 Jahren um etwa 40 % gesenkt werden.
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Bluthochdruck
Ein kleiner Ratgeber
Wie wird Bluthochdruck medikamentös behandelt?
Eine medikamentöse Behandlung des Bluthochdrucks ist angeraten, wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen allein nicht ausreichen,
der Ausgangsblutdruck bereits sehr hoch ist oder ein sehr hohes Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegt.
Typische Wirkstoffe die zur Behandlung eingesetzt werden:
Betablocker
Verminderung der Herzarbeit und des Belastungsblutdrucks
Diuretika
Steigerung der Kochsalz und Wasserausscheidung über die Nieren
Kalziumantagonisten
Erweiterung der Gefäße
ACE- Hemmer
AT- I Antagonisten
Direkte Reninhemmer
Diese drei Wirkstoffe sorgen für eine Erweiterung der Gefäße ,
Hemmung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin II
Bei der Auswahl der geeigneten Therapie und Medikation wird der Arzt immer individuelle Faktoren des Patienten berücksichtigen wie etwa
das Alter, das Ansprechen auf die Therapie, weitere Erkrankungen und mögliche Nebenwirkungen.
Bei allen Hypertonikern ohne weitere Begleiterkrankungen sollte der Blutdruck mindestens auf Werte unter 140/90 mm Hg gesenkt
werden. Blutdruckwerte unter 120/70 mm Hg sollten nicht angestrebt werden. Dies gilt besonders für Patienten mit koronaren Herzkrankheiten.
Was kann ich selber tun?
Eine gesunde Lebensführung trägt dazu bei, den Blutdruck zu senken und in normalen Grenzen zu halten. Dazu ist es wichtig:
Normalgewicht anzustreben
Body Mass Index kurz BMI zwischen 18,5 und 25 sowie Bauchumfang <102 cm bei Männern und < 88 cm bei Frauen,
sich gesund zu ernähren
kaliumreiche Ernährung mit wenig Kochsalz z.B. DASH-Diät,
sich regelmäßig zu bewegen
drei Tage die Woche mindestens 30 Minuten Sport
nur mäßig Alkohol zu konsumieren
Maximal 24 g Alkohol (0,5l Bier/0,25 l Wein) für Männer und 12 g Alkohol (0,3 l Bier/0,15 l Wein) für Frauen pro Tag,
und das Rauchen zu beenden sowie belastenden Stress zu reduzieren.
Besprechen Sie Möglichkeiten einer Lebensstiländerung mit Ihrem Arzt.
Zusätzlich können Patienten ihre Therapie unterstützen, indem sie selbst regelmäßig ihren Blutdruck und Puls messen. So können Sie
kontrollieren, ob der neue Lebensstil und die Medikation den Blutdruck auf Werte unter 140/90 mm Hg senken.
Sobald Patient und Arzt gemeinsam eine geeignete Therapie gefunden haben gilt es, im eigenen Interesse therapietreu zu sein. Treten
Schwierigkeiten oder Nebenwirkungen auf, sollten Patienten diese mit dem Arzt besprechen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.
Wo gibt es weitere Informationen zu Bluthochdruck?
Beratung und Informationen zu Bluthochdruck
hochdruckliga.de
können Sie von Ihrer Krankenkasse, Ihrem Hausarzt
oder in der Apotheke erhalten. Weitere Informationen
finden Sie außerdem im Internet unter:
netdoktor.de/Krankheiten/Bluthochdruck/
gesundheitsinformation.de
medinfo.de
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