DKS aktuell Ausgabe 2017 Neuer Chefarzt in der Chirurgie Mein Name ist Dr. med. Oscar-Michael Stachow und ich freue mich, dass ich seit dem 1.4.2017 die Leitung der Chirurgischen Abteilung im AGAPLESION DIAKONIEKR ANKENHAUS in Seehausen übernehmen durfte. Ich bin in Hamburg geboren, habe in Hamburg studiert und meine Allgemeinchirurgische Ausbildung in Geesthacht und im AK Altona in Hamburg absolviert. Es folgte die Weiterbildung zum Facharzt für Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie (ebenfalls in Geesthacht und im AK-Altona) und zum Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie zuletzt in Offenbach. Zusätzlich erwarb ich die Zusatzbezeichnung für Sportmedizin und Notfallmedizin. Hieraus resultiert eine breite chirurgische Ausbildung, welche gerade in Krankenhäusern dieser Größenordnung gefordert ist. Ich war viele Jahre als Leitender Oberarzt tätig (Geesthacht, Dannenberg, Uelzen) und habe einen engen wissenschaftlichen Kontakt zur Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, wo ich regelmäßig Doktorarbeiten entwerfe und betreue. Einer meiner Schwerpunkte ist die Versorgung von Notfällen und Schwerverletzten. Neben meiner chirurgischen Tätigkeit war ich viele Jahre als Notarzt und leitender Notarzt tätig und habe 1983 den notärztlichen Rettungsdienst im Kreis Herzogtum Lauenburg mit aufgebaut. Auch hier in Seehausen werde ich den Rettungsdienst tatkräftig unterstützen. Eine der Hauptaufgaben dieses Krankenhauses sehe ich erstens darin, in allen lebensbedrohlichen Notfällen eine lebensrettende Notfallbehandlung durchzuführen. Diesbezüglich sind wir von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zum lokalen Traumazentrum zertifiziert und von der Deut- schen Gesetzlichen Unfallversicherung, den Berufsgenossenschaften zum Durchgangsärztlichen Heilverfahren zugelassen. Regelversorgung zur Verfügung zu haben. Unser Team steht dieser Aufgabe mit Freude und Engagement gegenüber. Eine weitere Hauptaufgabe ist die Grundund Regelversorgung. Das heißt alle gängigen Krankheitsbilder können und sollen hier heimatnah versorgt werden. Gängige Krankheitsbilder und deren operative und nicht operative Behandlung sind u.a.: alle Brüche und Verletzungen, Sehnen und Bandverletzungen, Schulter-, Hüft- und Kniegelenksersatz bei Gelenksverschleiß, Gallensteinleiden, Blinddarmentzündung, Leistenbrüche, gut- und bösartige Geschwülste des Magens, des Dünndarms und des Dickdarms, Hämorrhoidalleiden und weitere Enddarmerkrankungen, Abszesse aller Art, Hauttumore, Schilddrüsenerkrankungen, Krampfadern, Phimosen, Hydrozelen, Hodentorsion. Darüber hinaus pflegen wir für Spezialfälle ein Netzwerk mit Spezialisten, zu denen wir diese besonderen Krankheitsbilder im Bedarfsfalle hin verlegen. Gute persönliche Kontakte zu den Spezialkliniken ermöglichen dann eine lückenlose Patientenversorgung. Drittens ist mir, neben der Patientenversorgung, die Ausbildung des Nachwuchses ein wichtiges Anliegen. Wir bilden hier Medizinstudenten in Rahmen von Famulaturen aus, ermöglichen die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Krankenpflegehilfe und bieten angehenden Rettungsassistenten Krankenhauspraktika an. Seehausen und seine Umgebung kann sich glücklich schätzen, heimatnah ein solch leistungsfähiges Krankenhaus der Grund und Dr. med. Oscar-Michael Stachow Chefarzt Chirurgie KV-Sprechstunden (mit Überweisung durch den Hausbzw. Facharzt) Dienstag 13.30 – 16 Uhr Donnerstag 13.30 – 16 Uhr Freitag 8 – 13 Uhr BG-Sprechstunden (Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle) Montag 13 – 15 Uhr Mittwoch 9 – 13 Uhr Die Akutbehandlung von Verletzungen nach Arbeits-, Schul- und Wegeunfällen erfolgt selbstverständlich rund um die Uhr in unserer Notaufnahme, die Nach­behandlung dann in den Sprechstundenzeiten. Terminvergabe während der Sprechstundenzeiten unter T (03 93 86) 6-196 Operative Versorgung von Wirbelfrakturen bei Senioren Die Behandlung von Wirbelkörperfrakturen im höheren Lebensalter stellt eine besondere Herausforderung dar. Insbesondere das zusätzliche Vorhandensein einer ­Osteoporose und / oder anderer, den weiteren Verlauf erschwerender Erkrankungen, zwingt in den meisten Fällen zur operativen Versorgung. Trotz der durchaus vorhandenen und vor einer Operation abzuwägenden Risiken bewahrt die operative Stabilisierung der Wirbelfrakturen den älteren Menschen vor zunehmender Pflegebedürftigkeit und Siechtum. 1a äußeren Form des Wirbels. Sie neigen jedoch im weiteren Verlauf zum »Zusammenbrechen«. Bei anhaltenden Schmerzen, Zunahme der Höhenminderung des Wirbels (Sinterung) oder Osteoporose besteht eine Indikation zur Operation. Das Verfahren der Wahl ist bei diesen isolierten oder Mehretagenfrakturen die Ballonkyphoplastie (Abb. 1). Hierbei werden der oder die betroffenen Wirbelkörper minimalinvasiv mittels eines Ballons im Sinne eines »Wagenhebereffekts« aufgerichtet und zur Stabilisierung mit einer 1b 2a Abb. 1: Röntgenbilder der Ballonkyphoplastie einer osteoporotisch bedingten Mehretagenfraktur Abb. 3: MRT mit Einengung des Spinalkanals durch eine instabile Wirbelfraktur (Pfeil), zusätzliche Fraktur eines darüber liegenden Wirbels (Sternchen) 3 5a Die Ursachen für Wirbelfrakturen im Alter sind Unfälle, z. B. durch Sturz, aber auch sogenannte Bagatelltraumen, z. B. durch das Heben und Tragen von Lasten. Wirbelfrakturen können aber auch spontan auftreten, z. B. bei ausgeprägter Osteoporose. Zur Wahl des geeigneten Operationsverfahrens lassen sich die Wirbelfrakturen grob in primär stabile und instabile Frakturen einteilen. Die primär stabilen Frakturen zeigen zum Zeitpunkt ihrer Erkennung eine Höhenminderung, aber keinen kompletten Verlust der Frakturen ist die Ballonkyphoplastie in vielen Fällen möglich, wird dann aber mit zusätzlich stabilisierenden Verfahren kombiniert (Fixateur intern). Insbesondere bei bestehender Osteoporose erlauben die modernen Stab-/Schraubensysteme eine optionale Zementfixierung der Schrauben im Wirbel im Sinne einer »Eindübelung« (Abb. 4). Diese Systeme sind auch zur alleinigen Stabilisierung geeignet, wenn eine Ballonkyphoplastie des zerstörten Wirbels nicht mehr möglich ist (Abb. 5). 2b 4 Abb. 2: Röntgenbilder einer Fraktur mit Deckplatteneinbruch und Sinterung des Wirbels a. vor und b. nach der Ballonkyphoplastie mit Aufrichtung und Stabilisierung des Wirbels 5b 5c Zementplombe versehen (Abb. 2). Bei instabilen Frakturen zeigt sich ein mehr oder minder starker Verlust der äußeren Wirbelkörperform. Insbesondere die Deformierung der Wirbelrückseite gefährdet die im angrenzenden Spinalkanal verlaufenden Nervenstrukturen (Abb. 3). Dies kann zu sofortigen oder im weiteren Verlauf auftretenden neurologischen Symptomen mit Gefühlsstörungen und/oder Lähmungen führen. Diese Frakturen stellen eine absolute OP-Indikation dar. Auch bei den instabilen Abb. 4: Röntgenbild der Versorgung einer instabilen Fraktur (Pfeil) mit einem Fixateur intern und einer Ballonkyphoplastie Abb. 5: Röntgenbilder der Frakturen aus Abb. 3 mit a. erheblicher Knickbildung (Gibbus) der Wirbelsäule sowie b. und c. nach Wiederaufrichtung der Wirbelsäule und Stabilisierung der Frakturen durch einen Fixateur intern Text und Fotos © Dr. med. J.-U. Völzer Orthopädische Konsiliarabteilung Dr. med. J.-U. Völzer Orthopädische Gemeinschaftspraxis Dr. med. J. Bombrich und Dr. med. J.-U. Völzer Friedrich-Ebert-Str. 6a 19322 Wittenberge T (0 38 77) 56 33 50 (Termine nach Vereinbarung) Das Team der Physiotherapie stellt sich vor In der Physiotherapie unseres Krankenhauses kümmern sich 5 Physiotherapeutinnen und 1 Masseur im stationären und ambulanten Bereich um Ihr körperliches Wohl. In der Physiotherapie des Seehäuser Krankenhauses arbeiten 5 Physiotherapeutinnen und 1 Masseur im stationären und ambulanten Bereich und kümmern sich hier um das körperliche Wohl der Patienten. Ist gemäß ärztlicher Anordnung eine physiotherapeutische Behandlung bei unseren stationären Patienten notwendig, erfolgt diese entweder gleich im Krankenbett oder in den Räumlichkeiten der Physiotherapie. Diese Behandlungen können z.B. Krankengymnastik oder Atemgymnastik sein. Aber auch auf dem Krankenhausflur und im Treppenhaus sind oftmals die Physiotherapeutinnen mit den Patienten zu sehen, um das korrekte und sichere Gehen mithilfe von Gehhilfen zu trainieren. Ein weiteres Aufgabengebiet ist die sportliche Betreuung der Patienten in der SALUS-Tagesklinik. Neben den stationären werden auch viele ambulante Leistungen angeboten. Hier erhält der Patient von seinem Haus-/Facharzt ein Rezept über eine spezielle physiotherapeutische Behandlung und spricht die notwendigen Behandlungstermine in der Physiotherapie ab. Ambulante Leistungen: •Krankengymnastik • PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation), spezielle Technik der Krankengymnastik zur Bahnung von Bewegung über die funktionelle Einheit von Nerv und Muskel über verschiedene Reize • Bobath, spezielle Behandlung für neurologische Patienten • MAT – Muskelaufbautraining • MTT – Medizinische Trainingstherapie • Manuelle Therapie • Manuelle Lymphdrainage (v.­ l.) Anke Perlitz, Friedhelm Leue, Yvonne Nauroschat, Andrea Krüger, Karin Winter, Antje Resas • Massagen (Bindegewebs-, Segment-, Zentrifugal- und Fußreflexzonenmassage) • 2- und 4-Zellenbäder • Elektrotherapie (Ultraschall, Reizstrom) •Fango-Wärmetherapie Zur Prävention werden Kurse zum Autogenen Training und zur Rückenschule angeboten. Die aktuellen Kurstermine können in der Physiotherapie erfragt werden. Eine Kostenbeteiligung durch die Krankenkassen ist bei den Gesundheitskursen möglich und kann bei den Krankenkassen beantragt werden. Aber auch Behandlungen ohne Rezept sind möglich. Diese sogenannten Selbstzahlerleistungen sind neben den Massagen und der Wärmetherapie u.a. auch das Taping (inklu- sive Material), Reiki (eine japanische Heilund Entspannungsmethode) sowie vom Fachpersonal betreute Fitnesskurse in unserem Gesundheitsstudio. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen bei der Genesung behilflich sein können. Ihr Team der Physiotherapie Öffnungszeiten Montag – Donnerstag Freitag: 7–16 Uhr 7–14 Uhr Kontakt und Terminvereinbarung (innerhalb der Öffnungszeiten): T (03 93 86) 62 27 Engagement im Organspendeprozess Krankenhausehrung durch das Ministerium am 1. Juni 2017 Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration zeichnete gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) Region Ost das herausragende Engagement des Seehäuser Krankenhauses im Organspendeprozess mit einer Ehrenurkunde aus. Im Rahmen der Initiative Mitteldeutschland der Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie des Landes Sachsen-Anhalt haben die zuständigen Ministerinnen die Urkunden an die drei Krankenhäuser der Bundesländer in einem gemeinsamen Festakt übergeben. Dieser fand am 1.6.2017 im Ministerium in Magdeburg statt. Frau MUDr. Herenyiova, Transplantationsbeauftragte Ärztin, nahm gemeinsam mit weiteren Vertretern des Krankenhauses die Ehrenurkunde aus den Händen von Ministerin Petra Grimm-Benne entgegen. Seit 40 Jahren ist das Krankenhaus Seehausen in der Organspende tätig. Das Hauptaugenmerk liegt dabei in der Aufklärungsarbeit. Es wurden bereits ein Ethiktag zum Thema Organspende sowie Info-Nachmittage an benachbarten Schulen organisiert. Auch bei den regelmäßig stattfindenden Tagen der offenen Tür ist immer ein Informationsstand zu diesem Thema zu finden. Im letzten Jahr konnte sogar in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Hannover eine Kunstausstellung mit Bildern transplantierter Kinder für einige Wochen im Eingangsbereich des Krankenhauses gezeigt werden. Aber auch regelmäßige Fortbildungen der Krankenhausmitarbeiter sind wichtig und stehen auf dem Programm. Verantwortlich für diesen gesamten Prozess sind MUDr. Gabriela Herenyiova, Transplantationsbeaufträgte Ärztin, sowie Gunhild Knust, Transplantationsbeauftragte Pflegekraft, die durch gezielte Weiterbildungen dieser verantwortungsvollen Aufgabe durchaus gewachsen sind. Sie arbeiten hier eng mit Stefan Stölting, Koordinator der Deutschen Stiftung Organspende zusammen. Vertreter des Krankenhauses mit der Ministerin Petra Grimm-Benne (re.) Bestätigung für hohe Qualität DDG zeichnet das AGAPLESION DIAKONIEKRANKENHAUS SEEHAUSEN erneut als »Klinik für Diabetespatienten geeignet« aus. Nachdem das Seehäuser Krankenhaus 2013 als eines der ersten Krankenhäuser deutschlandweit durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Anerkennung als »Klinik für Diabetespatienten geeignet« erhalten hatte, wurde unsere Klinik kürzlich erneut mit diesem Zertifikat ausgezeichnet und darf diesen Titel nun weiterhin bis 2020 tragen. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Rezertifizierung ist unser strukturiertes Behandlungsschema für Patienten mit Diabetes. So konnten z.B. in den letzten Jahren durch die routinemäßige Bestimmung des Blutzuckers bei Aufnahme diejenigen Patienten mit einem Diabetes mellitus eindeutig identifiziert werden, aber eben auch bisher unerkannte Diabetespatienten. In den letzten 4 Jahren wurde dadurch bei ca. 150 Patienten die Diagnose Diabetes mellitus neu gestellt und sofort entsprechend reagiert. Eindeutige Arbeitsanweisungen für die Stationen regeln das Vorgehen bei erhöhten Blutzuckerwerten, wie z.B. Blutzuckerkontrollen, GFR-Bestimmung sowie die Bestimmung des HbA1C. Dazu wurden die Pflegekräfte nach dem Curriculum für diabetologisch versierte Pflegekräfte nach DDG geschult. Diese Schulungen werden auch in den nächsten Jahren fortgeführt. Die diabetologisch versierten Pflegekräfte sind in der Lage, auffällige Laborkonstellationen bei Patienten mit Diabetes zu erkennen und über den Stationsarzt ein diabetologisches Konsil zu initiieren. Durch diabetologisch versierte Ärzte wird dann nach Standard ein kompakter Status für »auffällige« und unentdeckte Patienten mit Diabetes erstellt, um die evtl. Folgeerkrankungen bzw. Nebendiagnosen des Diabetes zu entdecken. Diese »diabetologische Anamnese« sowie Therapieempfehlungen werden dann von uns an die weiterbehandelnden Ärzte in den Entlassungsbriefen weitergegeben, um eine gute Stoffwechsellage bei den Patienten mit Diabetes mellitus zu erreichen und somit schwere Folgeerkrankungen, wie z.B. Nierenversagen, Wundheilungsstörungen, zu vermeiden. Dabei ist es selbstverständlich, dass dies fachübergreifend erfolgt, d.h. dass auch die chirurgischen Patienten mit Diabetes mellitus von uns mitbetreut werden. Um die Qualität unserer Arbeit zu gewährleisten, werden nicht nur die Pflegekräfte regelmäßig geschult, auch die diabetologisch versierten Ärzten nehmen regelmäßig an Weiterbildungen teil, z.B. am Qualitätszirkel Diabetes in Wittenberge. Das Diabetesteam (v.l.): Viola Wojahn, DM Petra Müller, Antje Dieckmann, Dr. Gisela Freuer Dipl. med. Petra Müller Oberärztin Innere Medizin Achtung Notaufnahme Unsere Notaufnahme ist 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang für die Patienten der Region mit ihren akut auftretenden Erkrankungen erreichbar. Ein Notfallpatient wird vom Rettungsdienst in die Notaufnahme eingeliefert. Unser Team besteht aus 6 Schwestern und Pflegern im Schichtsystem mit Ärzten aus den jeweiligen Fachbereichen der Inneren Medizin und Chirurgie sowie Anästhesie. Wir behandeln alle akut auftretenden Erkrankungen sowie Unfallverletzungen durch Verkehr, Arbeit, Sport und Haushalt. Die Notaufnahme ist auch Anlaufpunkt für den Rettungsdienst und dringliche Hausarzt­ einweisungen. Für die Diagnostik und Behandlung stehen hier rund um die Uhr Computertomographie, Röntgen, Labor, Endoskopie und Sonographie und der OP zur Verfügung. Die gehfähigen Patienten können uns über den Haupteingang am Dr. Albert Steinert Platz erreichen und melden sich bei Ankunft an der Rezeption, die die Mitarbeitenden der Notaufnahme informiert. Sie nehmen in unserem Wartebereich im Foyer Platz. Unsere Mitarbeiter werden Sie zeitnah begrüßen und Ihr Anliegen erfragen und situativ handeln. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Patienten mit akutem Notfall bevorzugt behandeln. Diese kommen in der Regel über die Rettungsdienstzufahrt mit dem Rettungswagen aus den verschiedenen Landkreisen. Bei lebensbedrohlichen akuten Notfällen können Sie sich jederzeit an die Leitstelle des jeweiligen Landkreises unter 112 (gebührenfrei) wenden. Die Kosten für diese Einsätze werden von Ihrer Krankenkasse übernommen, es fallen lediglich die üblichen gesetzlichen Zuzahlungen für Sie an. Für »normale« Fälle, wie seit Tagen beste- hende Halsschmerzen oder grippeähnliche Symptome, gibt es den Kassenärztlichen Hausarztdienst unter der Nummer 116117 (gebührenfrei). Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch in solchen Fällen zur Verfügung. Unsere Ärzte werden dann prüfen, ob Ihre Erkrankung der stationären Behandlung bedarf und Ihnen gegebenenfalls anraten, Ihren niedergelassenen Arzt aufzusuchen. Was geschieht mit Ihnen auf der Notaufnahme, wenn Sie sich vorstellen? Die Mitarbeiter begrüßen Sie und erfragen Ihr Anliegen. Je nach Kapazität der Räume in der Notaufnahme werden Sie in den Notaufnahmebereich begleitet. Dort werden die ersten diagnostischen Parameter erhoben. Dazu gehört der Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Atemfrequenz, Sauerstoffgehalt im Blut und Schmerzerhebung nach der Schmerzskala. Des Weiteren erstellen die Mitarbeiter je nach Krankheitszeichen noch ein EKG. Im Anschluss oder parallel nimmt der Arzt sich Zeit für Sie, es wird Ihnen Blut abgenommen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Wenn der Arzt entscheidet, dass eine stationäre Behandlung erforderlich ist, werden mit Ihnen die anstehenden Untersuchungen und die jeweiligen Dokumente besprochen. Im Anschluss geht es zur jeweiligen Station. Dort können Ihr Krankenhausaufenthalt und die weitere Diagnostik beginnen. Sollten Sie sich eine Verletzung zugezogen haben, erfolgt die Dokumentation bereits am Schreibplatz im Eingangsbereich der Notaufnahme. Im Anschluss wird der diensthabende Chirurg Sie in ein Behandlungszimmer der Notaufnahme rufen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Je nach Ergebnis dieser Untersuchung werden weitere Maßnahmen, wie z. B. Röntgen oder eine Wundversorgung, durchgeführt. Wenn Ihnen eine akute Erkrankung oder Verletzung widerfahren ist (Schnittwunde, Kopfplatzwunde, vermutete ­Knochenbrüche u. s. w.), benötigen Sie keine Einweisung von Ihrem Hausarzt. Wir sind jeden Tag 24 Stunden für Sie da! Ihr Team der Notfallaufnahme Pfleger Danny Thöns und Ass. Arzt André Schubbert bei der Versorgung des Notfallpatienten Neues und Bewährtes aus unserer endoskopischen Abteilung 20 Jahre ERCP Seit Einführung der Methode in unserem Haus vor 20 Jahren gehört dieser technisch anspruchsvolle Eingriff seit Jahren zum festen Repertoire unserer endoskopischen Abteilung (ca. 120 Untersuchungen/Jahr). Die betroffenen Patienten jeden Alters (zwischen 13 und 102 Jahre) sind oft schwer krank, leiden an Fieber, Schüttelfrost mit Bauchbeschwerden oder Gelbsucht. Verantwortlich dafür sind Gallengangssteine mit Entzündung der Gallenwege (Cholangitis) und/oder 1 (Spiegelung der Gallenwege) manchmal einhergehender Bauchspeicheldrüsenentzündung (biliäre Pankreatitis). Nach kurzer Voruntersuchung (körperlicher Untersuchung, Labor, Ultraschall) erfolgt dann die Spiegelung der Gallenwege, medizinisch ERCP (Endoskopisch Retrograde Cholangio Pankreatikografie) genannt (Abb. 1). Die Untersuchung ähnelt einer Magenspiegelung und wird unter Kurznarkose und auf einem Durchleuchtungstisch mit Röntgenkontrolle durchgeführt. Dabei wird nach der 2a 2b 4 Magenpassage im Zwölffingerdarm die Öffnung des Gallen- und Bauchspeicheldrüsenganges (Papille) mit einem Katheter sondiert, mittels eines kleinen Schnittes eröffnet (Papillotomie, Abb. 2) und der Gang mithilfe von Körbchen von Steinen, Schlamm und Eiter befreit (Abb. 3). Bei Tumoren der Gallenwege, der Papille oder Bauchspeicheldrüse kann durch Anlage von Prothesen (Abb. 4) oder selbstexpandierenden Stents der Abfluss von Galle bis zum Lebensende gesichert werden. 3 Patientenaufklärungsbogen ID04Th, Abb. 1–4 aus dem Aufklärungssystem proCompliance. Erschienen bei Thieme Compliance GmbH · Am Weichselgarten 30 · 91058 Erlangen · www.thieme-compliance.de Neue, innovative Technik Seit einigen Wochen verfügt unsere Abteilung über hochauflösende Endoskope der Serie EXERA III mit NBI-Technik (Firma Olympus) in Kombination mit neuer Lichtquelle und hochauflösenden Monitoren. Dadurch eröffnet sich eine völlig neue Ebene der Bildgebung. Sie basiert auf schmalbandigem Licht, das die Kontrastgebung zwischen Schleimhaut und Gefäßen maximiert. Was bedeutet das? Mitarbeiter der Funktionsdiagnostik (v.l.): Britta Semmler, Dr. Ralph Netal, Stefanie Hoppe, Andrea Rogge 1.Sowohl im Magen als auch im Darm können dadurch kleine polypöse Läsionen, z.B. Krebsvorstufen, frühzeitiger erkannt werden. IMPRESSUM DKS aktuell erscheint jährlich Herausgeber AGAPLESION DIAKONIEKRANKENHAUS SEEHAUSEN Dr. Albert Steinert Platz 1 39615 Seehausen T (03 93 86) 60 · www.dkhseehausen.de Redaktion Diana Scholz, Maria Theis (verantwortlich) Gestaltung Döring & Waesch, Perleberg www.doeringwaesch.de Fotos AGAPLESION DIAKONIEKRANKENHAUS SEEHAUSEN 2.Über Farbe, Gefäßstruktur und Oberflächenaufbau gelingt bereits endoskopisch die Unterscheidung zwischen gutartigen oder bösartig entarteten Polypen. 3.Bei der Abtragung großer, flächiger Veränderungen können die Grenzen zum Gesunden optimal festgelegt werden. Darmkrebs basiert meistens auf entarteten Polypen. Werden diese frühzeitig erkannt und abgetragen, ist diese Krebsgefahr gebannt und dem Patienten bleibt ein späterer Leidensweg erspart. Dr. med. Ralph Netal Oberarzt Innere Medizin