Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2: SS 2008 „Banken und

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Lösungshinweiseshinweise zur Einsendearbeit 2 zum Kurs 41520, „Banken und Börsen“, SS 2008
Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2: SS 2008
„Banken und Börsen“, Kurs 41520
Aufgabe 1: Value at Risk
30 Punkte
a)
(4 P.)
Die UNIVERSALBANK möchte den Value at Risk als Risikokennzahl zur
Messung bankspezifischer Risiken einsetzen.
Erläutern Sie, was unter einem Value at Risk mit einem Konfidenzniveau in
Höhe von 99% und einer Haltedauer von fünf Tagen zu verstehen ist!
Lösungshinweise:
Dieser VaR gibt wieder, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% in den
nächsten fünf Tagen aus dem betrachteten Geschäft kein größerer Verlust als
der ermittelte VaR-Wert eintritt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% kann
ein höherer Verlust eintreten.
b)
Die UNIVERSALBANK hält zum 01.01.02 eine Aktie der SCHWEINI AG. Zur
Berechnung des VaR soll die Methode der historischen Simulation eingesetzt werden. Dazu wird angenommen, dass die Veränderungswerte des
letzten Jahres auch für die Zukunft repräsentativ sind. Es wird von einer
Haltedauer von 10 Tagen ausgegangen.
Die relativen Veränderungen einer Aktie der SCHWEINI AG im letzten Jahr
sehen Sie in der folgenden Tabelle. Dabei wurden die Veränderungen jeweils innerhalb der Zehntageszeiträume des letzten Jahres (251 Bankarbeitstage, 240 Werte) gemessen. Die sich ergebenen Werte sind (hier auszugsweise, fehlende Wert durch „…“ symbolisiert) aufsteigend sortiert:
um; bwl2_klausur.dot; U:\LGBitz\BA_MA_Abschluss\B_Modul Banken und Börsen 41520\EA\SS_2008\EA2_Kurs41520_Lös.doc; 21.08.2008 3:19
(10 P.)
Lösungshinweiseshinweise zur Einsendearbeit 2 zum Kurs 41520, „Banken und Börsen“, SS 2008
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relative Veränderung der Aktie innerhalb
von 10 Tagen im Jahr 01
– 0,0910 (= – 9,10 %)
– 0,0840
– 0,0801
– 0,0794
– 0,0774
– 0,0773
– 0,0723
– 0,0709
– 0,0704
– 0,0703
– 0,0699
– 0,0678
– 0,0673
…
+ 0,0705
+ 0,0710
+ 0,0791
b1)
Errechnen Sie den Value at Risk für ein Konfidenzniveau von 99,5%
nach der Methode der historischen Simulation! Als Referenzwert ist
der derzeitige Kurs in Höhe von 250 GE heranzuziehen!
b2)
Errechnen Sie den Value at Risk für ein Konfidenzniveau von 97,5%
nach der Methode der historischen Simulation! Als Referenzwert ist
der derzeitige Kurs in Höhe von 250 GE heranzuziehen!
Lösungshinweise:
Der VaR bei einem Konfidenzniveau in Höhe von 99,5% (97,5%) ergibt sich
durch Multiplikation des schlechtesten (sechstschlechtesten) Werts der Tabelle
mit dem Referenzbetrag in Höhe von 250 GE.
VaR (99,5%) = – 0,0840 ⋅ 250 = – 21,00 bzw. absolut 21 GE.
VaR (97,5%) = – 0,0723 ⋅ 250 = – 18,08 bzw. absolut 18,08 GE.
um; bwl2_klausur.dot; U:\LGBitz\BA_MA_Abschluss\B_Modul Banken und Börsen 41520\EA\SS_2008\EA2_Kurs41520_Lös.doc; 21.08.2008 3:19
Korrekturhinweise:
Wird der VaR lediglich in %-Werten
angegeben, erhalten
die Studierenden 4
von 10 Punkten.
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c)
Der Leiter der Abteilung Risikomanagement möchte den Value at
Risk nach der Varianz-Kovarianz-Methode errechnen. Die Assistenz
ermittelt für die Verteilung des Aktienkurses der Aktie der SCHWEINIAG einen Erwartungswert von 250,68 GE und eine Standardabweichung in Höhe von 3,795% bei einem Betrachtungszeitraum von 10
Tagen. Es wird von einer Normalverteilung ausgegangen. Als Referenzwert ist der derzeitige Kurs in Höhe von 250 GE heranzuziehen!
Die Werte dieser Normalverteilung sind somit μ̂ = 0,68 GE und
σ = 9,5 GE.
c1)
Errechnen Sie den Value at Risk für ein Konfidenzniveau von 99,5%
nach der Varianz-Kovarianz-Methode!
c2)
Errechnen Sie den Value at Risk für ein Konfidenzniveau von 97,5%
nach der Varianz-Kovarianz-Methode!
(10 P.)
Lösungshinweise:
VaR = z (α) ⋅ σ – μ̂ .
VaR (99,5%) = 2,575 ⋅ 9,5 – 0,68
= 23,78 [GE].
VaR (97,5%) = 1,96 ⋅ 9,5 – 0,68
= 17,94 [GE].
d)
Der Leiter der Abteilung Risikomanagement hält die Varianz-KovarianzMethode auch für geeignet, um Kredit- und Optionspreisrisiken zu messen.
Was halten Sie von diesem Vorschlag? Begründen Sie ihre Meinung!
Lösungshinweise:
Die Varainz-Kovarianz-Methode setzt eine Normalverteilung der Änderungswerte voraus. Eine solche Verteilungsannahme ist für Kredit- und Optionspreisrisiken jedoch nicht gerechtfertigt, da sie beide ein asymmetrisches Risiko- und Chancenprofil aufweisen.
um; bwl2_klausur.dot; U:\LGBitz\BA_MA_Abschluss\B_Modul Banken und Börsen 41520\EA\SS_2008\EA2_Kurs41520_Lös.doc; 21.08.2008 3:19
(6 P.)
Lösungshinweiseshinweise zur Einsendearbeit 2 zum Kurs 41520, „Banken und Börsen“, SS 2008
Anhang zur Aufgabe 1:
um; bwl2_klausur.dot; U:\LGBitz\BA_MA_Abschluss\B_Modul Banken und Börsen 41520\EA\SS_2008\EA2_Kurs41520_Lös.doc; 21.08.2008 3:19
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Lösungshinweiseshinweise zur Einsendearbeit 2 zum Kurs 41520, „Banken und Börsen“, SS 2008
Aufgabe 2: Zinsänderungsrisiken
20 Punkte
a)
(6 P.)
Es gelten die Annahmen des Durationskonzeptes (flache Zinskurve, keine
Bonitätsrisiken, …). Die UNIVERSALBANK erhält zum 01.01.03 folgendes
Kaufangebot (die Kurse der Wertpapiere entsprechen annahmegemäß den
theoretischen Kursen):
WP
NW Emissionsdatum
Emissionskurs
Fälligkeit /
Restlaufzeit
Kurs zum
01.01.03
Tilgung
Zinsmodalität
A
100
01.01.01
100
31.12.04 /
2 Jahre
?
am Laufzeitende
zum NW
jährlich
Zins in
Höhe von
10% bezogen auf
den NW
B
100
01.01.01
?
31.12.06 /
4 Jahre
68,30
am Laufzeitende
zum NW
Zerobond
Berechnen Sie die fehlenden Werte in der Liste. Gehen Sie davon aus, dass
der Marktzinssatz zum Zeitpunkt 01.01.03 10% beträgt. Gehen Sie dabei in
folgenden Schritten vor:
a1)
Wie hoch ist der Kurs des Wertpapiers A zum 01.01.03?
a2)
Wie hoch war der Marktzinssatz zum Zeitpunkt 01.01.01?
a1)
Wie hoch war der Kurs des Wertpapiers B zum 01.01.01?
Lösungshinweise:
KA = 100 (Marktzins und Nominalzins sind identisch!)
Der Marktzinssatz betrug auch am 01.01.01 10%, da der Kurs des Wertpapiers
A zu diesem Zeitpunkt 100 betrug. Marktzins und Nominalzins müssen dann
identisch gewesen sein!
KB = 56,447 (Abzinsung des Nennwertes um 6 Jahre mit dem Marktzinssatz
zum Zeitpunkt der Emission in Höhe von 10%).
um; bwl2_klausur.dot; U:\LGBitz\BA_MA_Abschluss\B_Modul Banken und Börsen 41520\EA\SS_2008\EA2_Kurs41520_Lös.doc; 21.08.2008 3:19
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Lösungshinweiseshinweise zur Einsendearbeit 2 zum Kurs 41520, „Banken und Börsen“, SS 2008
b)
Berechnen Sie die Duration der beiden Wertpapiere zum Zeitpunkt
01.01.03!
(6 P.)
Lösungshinweise:
In formaler Darstellung lässt sich die Duration schreiben als:
n
∑ t ⋅ Z t (1 + r)− t
d = t =1
n
∑ Z t (1 + r)−t
t =1
Dabei drückt die Kennzahl Zt die Zahlungen der Periode t für Zins und Tilgung
aus.
1 ⋅ 10 ⋅ (1,1)−1 + 2 ⋅ 110 ⋅ (1,1)−2
dA =
= 1,91
100
d B = 4 (Zerobond!)
c)
Die UNIVERSALBANK hat einen Anlagehorizont von 3 Jahren. Der Anlagebetrag in Höhe von 1000 GE soll auf die zwei Wertpapiere so aufgeteilt werden, dass sie gemäß Durationskonzept gegen Zinsänderungsrisiken „immunisiert“ sind.
c1)
Berechnen Sie die Anlagebeträge für das Wertpapier A und das Wertpapier B!
c2)
Berechnen Sie die Anzahl der zu kaufenden Stücke von Wertpapier A
und Wertpapier B (die Papiere sind beliebig teilbar, 1 Stück entsprechen einem Nennwert von 100 GE!)!
Lösungshinweise:
!
d Portfolio = d A ⋅ x + d B ⋅ (1-x) = 3
⇒ x
= 0, 47847
In das Wertpapier A sind folglich 478,47 GE zu investieren, in das Wertpapier
B 521,53 GE!
Die Universalbank muss folglich 4,7847 Stück von Wertpapier A und
(521,53/68,30) 7,6359 Stück von Wertpapier B erwerben!
um; bwl2_klausur.dot; U:\LGBitz\BA_MA_Abschluss\B_Modul Banken und Börsen 41520\EA\SS_2008\EA2_Kurs41520_Lös.doc; 21.08.2008 3:19
(8 P.)
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