Sens2 1 Photonik 1 1 Photonik 1.1 Grundlagen Lichtgeschwindigkeit im Vakuum Lichtgeschwindigkeit im Medium c “ ?µ10 0 “ 299792458 m c “ ?µ0 µ1r 0 r auf Leiterplatte c “ 20 cm s ns Photonen Licht besteht aus diskreten Energiequanten, den so genannten Photonen. Energie: Plancksche Wirkungsquantum: Impuls: E “h˚v h “ 6.62606957 ˚ 10´34 Js p “ λh 1.1.1 Photoeffekt Mit der Energie des Lichtes kann ein Elektron auf eine höhere Bahn gehoben werden oder auch herausgeschlagen werden. E “ h˚c λ 1.2 Photometrie 1.2.1 Empfindlichkeit des Auges Bei einer Wellenlänge von 555 nm, einer gelb-grünen Spektralfarbe entsprechend, ist das Auge am empfindlichsten. Bei etwa 510 nm (grün) auf der einen Seite, und bei etwa 610 nm (orangerot) auf der anderen Seite des Maximums erreicht das Auge nur noch die halbe Empfindlichkeit. Bei 665 nm, der Farbe typischer roter Leuchtdioden, beträgt die Empfindlichkeit nur 4,5 Prozent derjenigen bei 555 nm. Bei etwa 380 nm (violett) bzw. 780 nm (tiefrot) ist die Empfindlichkeit fast Null. 1.2.2 Übersicht Strahlungsphysikalische Grössen Grösse Symbol Einheit Strahlungsstrom Φe W Strahlstärke Ie W sr´1 Strahldichte Le W m´2 sr´1 Bestrahlungsstärke Ee W m´2 Lichttechnische Grössen Grösse Symbol Lichtstrom Φv Lichtstärke Iv Leuchtdichte Lv Beleuchtungsstärke Ev Einheit lm cd cdm´2 lx 2 Photonik Aktoren 2.1 Lichtquellen 2.1.1 Temperaturstrahler Die Temperaturstrahler können in zwei kategorien eingeteilt werden: • Natürliche Temperaturstrahler: Sterne, Blitze, Feuer, ... • Künstliche Temperaturstrahler: Kerzen, Glühbirnen, ... Jeder Körper mit Temperatur wärmer als der absolute Nullpunkt gibt elektromagnetische Strahlung ab. Die Temperatur bestimmt dabei die Lichtintensität: I “ σ ˚ T4 2.2 Die Sonne 2.2.1 Sonneneinstrahlung Solarkonstante = 1.37 kW für senkrecht zur Probefläche einfallendes Licht ohne atmosphärische Einflüsse, also ausm2 serhalb der Atmosphäre. Bei unbedecktem Himmel, trockener Luft und am Erdboden ist der Wert der sogenannten terrestrischen Solarkonstante = 1 kW . m2 2.2.2 Airmass AM Das Airmass ist ein Mass dafür, wie lang der Weg des Lichts durch die Atmosphäre ist. 2.3 Glühlampe Die Temperatur der Glühwendel beträgt je nach Bauform ca. 1500 – 30000 C, so dass sie gemäss dem planckschen Strahlungsgesetz elektromagnetische Strahlung emittiert. Die Strahlung liegt vor allem im Bereich der InfrarotL. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 3 Photonik Sensoren 2 strahlung und nur wenig (<5%) im Bereich des sichtbaren Lichts. 2.4 Lumineszenz-Strahler Strahlung kann abgegeben werden (Lumineszenz) oder aufgenommen werden (Photoeffekt) nach dem Gesetz: J ∆E “ h ˚ v wobei h “ 6.6 ˚ 10´34 Hz 2.5 Leuchtdioden (Light Emitting Diode) 2.6 Laser (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation) Der Laser ist eine monochrome, kohärente, polarisierte Lichtquelle mit hoher Intensität und scharfer Bündelung des Strahls. Es gibt dabei drei verschiedene Arten: Gas-, Farbstoff-, Halbleiterlaser. 2.6.1 Funktionsweise Der Laser ist ein Resonator zwischen 2 Spiegeln, das Licht tritt an halbdurchlässigem Spiegel aus. 2.6.2 Laserdiode Die Laserdiode hat pn-Übergang und zwei spiegelnde Flächen. Es erfolgt eine stimulierte Emission (bei LED spontane Emission). Ein einfallendes Photon regt dabei ein zweites Photon an. Dieses besitzt exakt dieselben Eigenschaften (Wellenlänge, Ausbreitungsrichtung und Polarisation). Erst ab Schwellstrom (Ith )funktioniert die Diode als Laser, sonst ist es nur eine LED! Die Laserdioden werden auf Wafern hergestellt. Die Wafer werden geschnitten. Danach müssen die Schnittflächen verspiegelt werden. 2.6.3 Laserdiode VCSEL Bei VCSEL (Vertical Cavity Surface Emitting Laser) werden die spiegelnden Flächen auf dem Wafer abgeschieden. Viele Schichten aus Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex ergeben dabei einen Interferenzfilter, welcher die gewünschte Wellenlänge spiegelt. Der Aufbau ist komplex, aber es lassen sich zehntausende Laser auf einem Wafer gleichzeitig herstellen. VCSEL sind somit deutlich billiger als normale Laserdioden. 3 Photonik Sensoren 3.1 Helligkeits-Sensoren 3.1.1 Fotowiderstände LDR (Light Dependent Resistor) Trifft Licht auf die fotoempfindliche Fläche des Fotowiderstands, verringert sich der Widerstand durch den inneren 1 s wieder erreicht. fotoelektrischen Effekt. Der Dunkelwiderstand wird erst nach 60 3.1.2 Photodiode 3.2 Solarzellen Eine Photodiode kann als Solarzelle betrieben werden. Dabei gibt es die folgenden Betriebsmodi: • ohne Last: Sättigung mit Leerlaufspannung UL , UL hängt dabei wenig von der Lichtstärke ab • mit niederohmiger Last: Bei kleinerem RL sinkt Spannung und Strom steigt (bis max. Kurzschlussstrom IK ) • bei MPP: Am Knick der Kennlinie liegt der angestrebte Arbeitspunkt MPP (Maximum Power Point) mit max. Leistung. Der MPP liegt dabei bei ca. 80% Leerlaufspannung. 3.3 Photodiode als Lichtsensor 3.3.1 Betrieb im Quasi-Kurzschluss (U = 0) Der Photo-Strom wird in Sperrrichtung erzeugt und ist linear abhängig von der Bestrahlungsstärke. Der Opamp ist als Transimpedanzverstärker geschaltet. Es erfolgt keine Änderung der Spannung und keine Umladung von Kapazitäten. Dadurch ist die Schaltung relativ schnell. Die grosse Diodenkapazität ist aber ein Problem für den Opamp. L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 3 Photonik Sensoren 3 3.3.2 Betrieb im Sperrbereich Es liegt eine negative Spannung über der Photodiode. Die Diodenkapazität ist dadurch kleiner und die Schaltung schneller. Der Dunkelstrom ID steigt hingegen mit Spannung und Temperatur an. Er überlagert den Photostrom und bestimmt das Rauschen. 3.4 Phototransistor Phototransistoren sind wesentlich empfindlicher als Photodioden, die Basis-Emitter-Diode ist eine Photodiode. Der Photostrom wird verstärkt mit dem Stromverstärkungsfaktor β. Allerdings sind sie viel langsamer als Photodioden. 3.5 Spektrale Empfindlichkeit Silizium ist am empfindlichsten bei ca. 850nm, wird aber für gesamtes Spektrum von blau bis NIR (400nm – 900nm) genutzt. Andere Wellenlängen bedingen aufwändigere Herstellungsprozesse mit zusätzlichen Dotierungen. 3.5.1 Eindringtiefe der Photonen Je nach Wellenlänge dringt das Licht mehr oder weniger tief ins Halbleitermaterial ein. Bei Silizium ergeben sich z.B. folgende Eindringtiefen: • blau, 400nm: a “ 2 ˚ 104 cm´1 Ñ d “ 500nm • rot, 700nm: a “ 5 ˚ 103 cm´1 Ñ d “ 2um • infrarot, 1000nm: a “ 3 ˚ 102 cm´1 Ñ d “ 33um 3.5.2 CMOS-IC-Prozesse mit Fotodioden Standard Diode in jedem Zweite Diode näher an Low-doped NWell: Prozess vorhanden, maxi- der Si-Oberfläche, bessere pletionszone tiefer mum bei Rot Substrat, mehr Blau-Empfindlichkeit Empfindlichkeit De- Sehr dünne, oberim flächennahe ImplantieIR- rung, Blau-und UVEmpfindlich (DVD, Blueray-Empfänger) Für kürzere Wellenlängen (UV+Röntgen) wird ein Scintillator-Kristall(z.B. CäsiumIodidCsI) auf die Diode aufgebracht: Die Strahlung regt den Kristall an, welcher dann bei einer längeren Wellenlänge im sichtbaren Bereich leuchtet. 3.6 Avalanche-Photodioden Avalanche-Photodioden sind hochempfindlich und schnell. Sie nutzen den inneren photoelektrischen Effekt zur Ladungsträgererzeugung und den Lawinendurchbruch (Avalanche-Effekt) zur internen Verstärkung. Eine Detektierung von sehr geringer Strahlung ist möglich (bis hin zu einzelnen Photonen). Die spektrale Empfindlichkeit liegt je nach verwendetem Material in einem Bereich von ca. 250 – 1700nm. 3.6.1 Aufbau Photonen werden in der vollständig verarmten intrinsischen i-Schicht absorbiert und erzeugen dort Ladungsträgerpaare. In einer Si-APD werden die Elektronen zur Multiplikationszone hin beschleunigt und verursachen dort die Ladungslawine. 3.7 CCD (Charge-Coupled-Device) 3.7.1 Funktionsweise Elektronen sind am Rand des Schieberegisters, Weiterverarbeitung mit Ladungsverstärker, ADC Die Frequenz, wie oft der Sensor pro Sekunde der in der Lage ist, die Ladung um einen Pixel weiter zu transportieren, wird ”Pixel clock”genannt. Die Frequenzen, mit den CCDs heute betrieben werden, betragen rund 25 bis 50 MHz. 3.7.2 Auslesevarianten L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 Interline Transfer Sensor 4 Photonik Anwendungen 4 Fullframe Transfer Sensor Bei dieser Variante erfolgt eine Trennung von Pixel und Die komplette Sensorfläche ist lichtaktiv. Er ist ideal für Speicherzellen. Der fillfactor des Sensors beträgt nur et- eine maximale Helligkeitsempfindlichkeit und er besitzt wa 30 Prozent. Mikrolinsen helfen aber die Lichtausbeu- keine vertikalen Schieberegister. te zu erhöhen. 3.7.3 Farb-Filter Die meisten Sensoren werden mit einem optischen Filter betrieben. Ein oft eingesetzter Filter basiert auf dem Bayer-Pattern. Dieses enthält 50% grüne, 25% blaue und 25% rote Farbfilter. Ein De-Mosaicing ist anschliessend noch nötig. In einer Alternativlösung wird anstelle eines Filters die unterschiedliche Eindringtiefe von Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge ausgenutzt. Dabei besteht ein Pixel aus 3 gestackten Fotodioden. Dabei geht kein Licht verloren, die Separation ist aber schlecht. 3.8 CMOS-Bildsensoren 3.8.1 Active Pixel Sensor (APS) Funktionsweise Eine Zelle besteht aus einer Photodiode und 3 NMOS-Transistoren. Die Photodiode wird im Reset auf eine hohe Spannung gesetzt. Der Photostrom entlädt die Diodenkapazität, dies führt zu einer Integration des Photostromes während der Integrationszeit. Der Source-Follower-Transistor (Msf ) folgt der Diodenspannung (verschoben um konstante Spannung VT H ). Nach der Integrationszeit wird die Spannung am Pixel über den Source-Follower gemessen und über Msel ausgelesen. Jeweils eine ganze Zeile wird mit dem Reset-Transistor zurückgesetzt. Mit dem SelektTransistor wird eine einzelne Zeile aus dem Bildfeld angewählt. Rauschen im Pixel Die Rauschspannung kannbdabei folgendermassen berechkT net werden: Vn,kT C “ C . Die Anzahl der Rauschelektronen kann ebenfalls bestimmt werden: nn,kT C “ ? kT ˚C q Dies kann verhindert werden indem durch einen zusätzlichen Layer p ` ` die Photodiode gepinnt wird. Dabei ist die Photodiode vom Ausleseknoten über das Gate TX getrennt. Wird TX auf high gesetzt, fliesst alle Ladung in den Ausleseknoten. Dies erlaubt Correlated Double Sampling (CDS) und eliminiert das Reset-oder kT C Rauschen. Front- und Back-illuminated CMOS • Front-illuminated Sensoren: MetallVerbindungen absorbieren Licht • Back-illuminated Sensoren: Höhere Lichtausbeute 4 Photonik Anwendungen 4.1 Lichtschranken L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 4 Photonik Anwendungen 5 4.1.3 Reflex-Lichttaster 4.1.2 Reflex-Lichtschranke 4.1.1 Einweg-Lichtschranke • Kein Reflektor: Normalerweise • Sender und Empfänger im sel• Sender und Empfänger stehen kommt kein Licht zurück ben Gehäuse: nur ein Kabel sich gegenüber • Nahes Objekt reflektiert nötig • 1 Modul: Gabellichtschranke genügend Licht: Detektion • Am anderen Ende Reflexfolie / (z.B.: Drehzahlmesser) • Von Objekteigenschaften Retroreflektor (Katzenauge) • Sender und Empfänger geabhängig! • Detektiert Unterbruch trennt: Justierung nötig • Detektiert Unterbruch 4.1.4 Nachteile • Fremdlicht kann die Funktion der Lichtschranke beeinflussen • Möglichkeiten der Unterdrückung – Optischer Filter: nur das Licht, dass ausgesandt wird, gelangt zum Detektor, Fremdlicht mit anderem Spektrum wird unterdrückt – Mehr Leistung: Optik, LED zu Laser, Verhältnis Nutz- zu Fremdlicht verbessert sich – Moduliertes Licht: Mit elektrischem Filter wird die Modulationsfrequenz herausgesucht 4.2 Ambientlight Sensor (ALS) • Detektiert die Umgebungshelligkeit zum Dimmen des Displays • Ist oftmals eine Photodiode • Meist im Proximity-Sensor eingebaut • Teils mit RGB-Farbdetektion 4.3 Proximity-Sensor • kleiner Reflexlichttaster • Unterschiedliche Reflexion von heller/dunkler Haut und blondem/schwarzem Haar sowie Schmutz auf dem Glas können Probleme verursachen. 4.4 Optische Distanzmessung 4.4.1 Vergleich Stereo Laufzeitmessung Triangulation Interferometrie • Passive Messung (Time-of-Flight) • Aktive Beleuchtung • Höchste Auflösung • Objektstruktur • Aktive Beleuchtung nötig • Aufwändige Technik nötig, Abschattunnötig • Keine Struktur nötig gen möglich • Keine Abschattung • Relativ einfache Be• Rechenaufwändig rechnung L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 4 Photonik Anwendungen 6 4.4.2 Stereo Messung • Diese Methode ist dem menschlichen Sehen nachempfunden. • Es ist ein passives System: keine Beleuchtung nötig. • Eine aufwändige Berechnung ist notwendig (Kreuzkorrelation zwischen den Bildern muss berechnet werden). • Einfarbige Flächen können nicht bestimmt werden. 4.4.3 Triangulations Messung • • • • Ein Zeilensensor misst den Fokus des reflektierten Laserlichts. Mit der Winkelbeziehung wird die Distanz bestimmt. Eine Beleuchtung ist nötig. Einfache Detektion und Berechnung der Distanz über die Geometrie. 4.4.4 Time-of-Flight Messung • Ein perfekter Puls kann nicht generiert werden. • Die Modulation einer Lichtquelle mit Sinussignal ist eine Alternative. • Es wird dann der Phasenunterschied vom ausgesendeten zu empfangenen Signal gemessen. • Nachteil: Nicht ein-eindeutige Position, Auflösung nur innerhalb einer Periode möglich Funktionsweise 1. 2. 3. 4. 5. Puls-Signal wird ausgesendet. Licht des Sensors wird abwechselnd auf 2 Kapazitäten geschaltet Je nach Verzögerung ist die Verteilung der Photonen anders. Es liegen somit andere Spannungen an S1 und S2. Daraus kann ein Rückschluss auf Eintreff-Zeit des Pulses gemacht werden. 6. Verschiebt sich die Ankunft des Pulses, so verändern sich Anteile die S1 und S2. 7. Daraus kann die Distanz berechnet werden. 4.5 Optische Datenübertragung 4.5.1 Vorteile • Licht anstelle eines elektrischen Signals als Übertragungsmedium • Störungsarm: kein elektrisches Einkoppeln, kein Übersprechen, keine Potentialprobleme • Kleine Dämpfung, grosse Reichweite • Grosse Bandbreite: ą 100Gbit/s 4.5.2 Glasfaserarten • POF: (polymericopticalfibre), Kunststoff, Ø = 1mm, billig, Kopplung an LED, kleine Datenrate ă100MB/s, kurze Verbindung • Multimode (Mantel orange, türkis), Ø = 50µm/62.5µm, hohe Datenrate • Monomode(gelb), Ø ă10µm, höchste Datenrate 4.5.3 Glasfaser als Sensor Faserkreisel Faseroptische Druck-und Temperatursensoren • Bei Ruhe: Lichtwege sind identisch, konstruktive • Durch Druck oder Temperatur ändert sich die Interferenz (Raman-) Reflexionan dieser Stelle, örtlich auf• Bei Drehung: der eine Lichtweg wird etwas kürzer, gelöste Messung der andere länger, destruktive Interferenz, resp. • Wird eingesetzt bei Staumauern, Flugzeugflügel, das Linienmuster verschiebt sich ... • Einfacher Sensor, !aber teure Auswertung L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 5 High Speed Elektronik 7 4.6 Kontaktlose Temperaturmessung mittels Infrarotstrahlung 4.6.1 Seebeck-Effekt • Der Seebeck-Effekt tritt auf bei Temperaturdifferenzen in Leitern. • Am warmen Ende eines Leiters haben Elektronen mehr Energie als am kalten Ende. • Die Beweglichkeit der Elektronen ist grösser. • Durch Diffusion bewegen sich mehr energiereiche Elektronen zum kalten Ende als energiearme Elektronen in die entgegengesetzte Richtung. • Durch diese Thermodiffusionsströme entsteht zwischen den Kontaktstellen eine elektrische Spannung, die Thermo- oder Seebeck-Spannung. Vout “ N ¨ S ¨ pTx ´ TREF q N: Number of thermocouples S: Seebeck coefficient 5 High Speed Elektronik 5.1 Serial Data Communication • Die maximale Übertragungsgrenze im Kupfer beträgt 12 GHz. • Die Übertragungsgrenze für einen Parallelbus liegt bei 1 GHz. 5.1.1 Parallel I/O Bottleneck • Internal throughput: 24 GB/s • I/O throughput: 1. . . 4 GB/(s*m) 5.2 High Speed Wandler Interfaces 5.2.1 Probleme Die schnellsten ADCs haben heute Abtastraten bis Gsa/sec. Das Maximum heute ist 12 Bit Auflösung bei 4GS/s. Dies ergibt eine Datenrate von 48GB/s. Ein I2C oder SPI-Interface kann die Daten nicht abholen. Auch ein Parallel-Interface ist zu langsam. Aus diesem Grund sind andere Lösungen gefragt. Standard CMOS Logik ist bei hohen Datenraten nicht mehr sparsam. LVDS und auch CML sind besser geeignet. JESD204 verwendet CML. 5.3 CMOS-Logik • • • • • • State of the art für integrierte Bausteine. Kein statischer Stromverbrauch. Aber: dynamischer Stromverbrauch steigt mit Frequenz. Logik-Pegel: 30% und 70% von VDD Schalt-Schwelle meistens nahe bei 50% Entweder leitender Pfad nach VSS (mit NMOS) oder VDD (mit PMOS) L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 5 High Speed Elektronik 8 5.4 TTL Transistor-Transistor-Logik • • • • • • Transistor besteht aus 2 Dioden (BE und BC). Wegen hohem bf (Stromverstärkung im Vorwärtsbetrieb) wird Abschalten beschleunigt. Eingangssignal auf Emitter. Statischer Stromverbrauch. Komplexere Schaltungen. Aber: Bipolar ist schneller als MOS. 5.5 High-Speed-Logik • Vollständiges Ein-und Ausschalten von Transistoren ist langsam. • Grosser Spannungshub bei CMOS, TTL (Grössere Ströme nötig (für gleiche Kapazitäten)). • Ansatz: Kein vollständiges On/Off der Transistoren, Reduzierter Spannungshub, Stromsteuerung: Ströme können schneller geschaltet werden als Spannungen 5.5.1 PECL 5.5.2 CML • ECL 100K Serie ist schneller als 10K • 50 Ohm Abschluss zu VCC-2V nötig • Wegen Reflexionsdämpfung sollte der Ausgang mit 50 Ohm abgeschlossen werden • Damit wird differentieller Pegel: +/-400mV • Neuere CML-Variante: Common Mode um 1V: Geschwindigkeiten von 6.375 Gb/s bis 12.5 Gb/s 5.5.3 LVDS: Low voltage differential signaling • LVDS wird mehrheitlich mit CMOS implementiert. • Der Ausgangsstrom beträgt 3.5 mA. • LVDS muss differentiell abgeschlossen werden mit 100 Ohm. • Datenraten bis 655 Mb/s sind möglich 5.6 Leitungstheorie 5.6.1 Probleme • Leitungen haben Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten. • Fortpflanzungsgeschwindigkeit Signal 10cm-20cm/ns (Lichtgeschwindigkeit 30cm/ns) • Leitungen werden zu komplexen Gebilden. • Hochfrequente Signale werden reflektiert. Reflexionen entstehen, wenn Quellen-Kabel-und Lastimpedanzen nicht identisch sind. 5.6.2 Verbesserungen • Differentielle Logik erhöht Störabstand. Dadurch sind tiefere Pegelunterschiede möglich bei gleicher Zuverlässigkeit. • Reduktion der Reflexion durch Terminierung der Leitung. • Niederohmige Leitungen verwenden. • Die meistverwendete Impedanz ist: 50 Ohm (z.B. BNC-Kabel) L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 6 Oszillatoren 9 6 Oszillatoren 6.1 Definition und Klassifikation von Oszillatoren Oszillatoren werden in zwei Hauptgruppen unterteilt: • Abgestimmte Oszillatoren aus einem Verstärker und einem Frequenz bestimmenden Newtzwerk, die in positiver Rückkopplung betrieben werden. • Nichtabgestimmte oder schaltende Oszillatoren bestehen dagegen aus einem Schaltelement mit mindestens zwei stabilen Zuständen (Multivibrator) und einem Integrator oder Tiefpassfilter, welches zwischen den Zuständen des Schaltelementes umgeladen wird. Die Umladezeit des Integrators ist hier Frequenz bestimmend während die Amplitude üblicherweise durch die Pegel des Schaltelementes gegeben ist. 6.2 Oszillatorgrundprinzipien 6.2.1 Die Rückkopplungsschleife (Feedback Loop) bei abgestimmten Oszillatoren •Ac lpsq “ Ap sq Apsq “ 1 ´ Apsq ¨ Hpsq 1 ´ T psq • Schleifenverstärkung: T psq • Für die Oszillations- oder Schwingbedingung gilt: T psq “ 1 • Für das Anschwingen gilt: T psq ą 1 Die Schwingbedingung ist im Normalfall für genau eine Kreisfrequenz ω0 erfüllt. Man spricht von Amplitudenund Phasenbedingung, die gleichzeitig bei ω0 efüllt sein müssen. 6.2.2 Amplitudenstabilisierung Die Schleifenverstärkung ist eine Funktion der Signalamplitude (nichtlinearer Effekt). Für anwachsenden Amplitude wird die Verstärkung kleiner. 1. Anfangszustand: T psq “ 1 (Pol befindet sich in rechter s-Halbene) 2. Signalamplitude steigt exponentiell an. 3. dadurch wird T psq reduziert 4. dadurch werden Pole nach imag.-Achse verschoben (grenzstabil) 5. falls Pol in inke s-Halbebene gelangt geschiet das umgekehrte 6. dadurch werden Pole auf Achse gehalten 6.3 Abgestimmte Oszillatoren 6.3.1 LC-Oszillatoren • Trankonduktanz-Verstärker liefert einen zur Eingangsspannung proportionalen Strom • Rückkopplungsnetzwerk: LC-Resonator (Prinzip gilt auch für Serieresonator) • Schwingbedingung ist bei Resonanzfrequenz des Schwingkreises erfüllt. • höhere Oszillationsfrequenzen möglich als mit RC-Netzwerk • Einsatzgebiet: 1-10 MHz 1 ω0 “ ? LC L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 6 Oszillatoren 10 6.3.2 Colpitts-Ozsillator • Rückkopplungsnetzwerk: π-Netzwerk ´A 1 ` sRpC1 ` C2 q ` s2 LC2 ` s3 RLC1 C2 1 ω0 “ b C2 L CC11`C 2 T psq “ C2 beim Anschwingen gilt: C1 (A = Amplitude) A“ Aě C2 C1 6.3.3 Quarz-Oszillator Durch anlegen eine Wechselspannung an den Quarz, erhält man eine (bwz. mehrere) Resonsanzfrequenz(en). Eigenschaften von Schwingkreisen mit Quarz: • sehr temperaturstabil • hohe Güte • hohe Stabilität • Typische Fehlertoleranz ( ∆f f ): +/- 20ppm (steigt jedoch quadratisch mit der Abweichung von der optimalen Temperatur (bei Uhrenquarz 25˝ C)) Ñ ´0.04ppm{˝ C2 (typ) ∆f p 6 p p p f “ 10 ´ p qq...10 ´ 1 0qqq “ • Anschwingbedingung: gm ě Rs ¨ 4ω02 C02 ` R4p ` R10 – Es gilt: C0 “ Cp ` C1 C2 {pC1 ` C2q Bei der Impedanz eines Schwingquarzes sieht man zwei wesentliche Eigenschaften: • zwei Resonanzfrequenzen: Serien- pImtZpωqu “ 0q und Prallelresonanz pImtZpωqu “ 8q • Impedanz ist weitgehend kapazitiv. Induktiv im Bereich: pωs ă ω ă ωp q Zpωq “ s2 ` ωs2 sCp ps2 ` ωp2 q für Zpsq “ jXpωq : Xpωq “ ´ 1 ω 2 ´ ωs2 ¨ 2 ωCp ω ´ ωp2 6.4 Nichtabgestimmte Oszillatoren 6.4.1 Ringozsillator Beim Ringoszillator wird eine ungerade Anzahl Inverter aneinander gereit. Die Frequenz ensteht durch die totale Verzögerung, welche sich aus den einzelnen Verzögerungen der Inverter ergibt. Ringoszillator mit a) CMOS-Invertern und b) differentiellen Invertern • Vorteil: – hohe fosc • Nachteile: – fosc ungenau • Einsatz: – Prozesscharakterisierung – Als gesteuerte Oszillatoren in PLL’s • Verzögerung ist Abhängig von der Versorungsspannung • Verzögerung erhöht sich, wenn der Ausgang kapazitiv belastet wird (f̈an-out¨) • n: Anzahl Inverter • tg : Verzögerung pro Inverter • ∆ϕ: Phansenverschiebung 180˝ 1 ∆ϕ “ 2n ¨ tg 2n 6.4.2 Multivibrator-Oszillatoren Beim Multivibrator wird der Verstärker durch einen Schmitt-Trigger (Komperator mit Hysterese) ersetzt. Als Frequenzbestimmendes Element wird ein RC-Netzwerk verwendet. Die Hysteresefunktion lässt sich dann ausnutzen, um einen Oszillator zu entwerfen. Das RC-Netzwerk als Rückkopplung dient als Tiefpass welcher eine grobe Annäherung eines Integrator darstellt. fosc “ L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 6 Oszillatoren • • • • • 11 max. Komperator Ausgangsspannung: L` “ V` min. Komperator Ausgnagsspannung: L´ “ V´ obere Umschaltschwelle: VT H “ β ¨ L` untere Umschaltschwelle: VT L “ β ¨ L´ Teilungsfaktor: β fosc “ 1 T pβL´ ´ L` qpβL` ´ L´ q pβL` ´ L` qpβL´ ´ L´ q β`1 T “ 2τ ¨ ln β´1 mit T “ τ ¨ ln für L` “ L´ : Geschalteter Oszillator LM555 Der LM555 ist ein fertiger IC welcher mit einem Schmitt-Trigger und dessen Hysterese und exterenen RC-Beschaltung arbeiteite. • Vorteil: – fosc ist nur von Ra , RB , C1 abhängig, nicht von der Betriebsspannung • Nachteile: – kleine fosc – Duty Cycle ist durch unterschiedliche Auf- und Entladezeiten normalerweise asymmetrisch. Ladezeit: Entladezeit: Frequenz: t1 “ 0.693 ¨ pRA ` RB qC t2 “ 0.693 ¨ RB ¨ C 1.44 f “ T1 “ pRA `2¨R B qC 6.5 Spannungsgesteuerte Oszillatoren (VCO) Das Ziel ist es, bekannte Oszillatortopologien so zu nutzen, dass man sie mit einer Spannung oder einem Strom steuern kann. Dafür gibt es folgende Methoden (Siehe Beispiele ab S.6-20 in Skript). 6.5.1 FET im Anlaufgebiet FET’s weisen im Anlaufgebiet lineare Anstiege auf, wodurch sie in diesem Bereich als steuerbare Wiederstände eingesetzt werden können. 6.5.2 Binär geschaltete Elemente Da der lineare Werterbereich eines FET’s nicht sehr gross ist, werden sie oft als Schalter gebrucht. Dabei wird ein Netzwerk mit R,L,C aufgebaut welche durch die FET’s je nach wunsch dazugeschalten werden können. Die FET’s nhemen also die Zustände ”on” oder ”off” ein. Es handelt sich um eine digitale Ansteuerung. Oft werden C’s parallet geschlten, da man diese dann addieren kann und man so mit einem Binärwort gut ansteuern kann. VCO’s dessen Frequenz sich mit einem Binärwort in diskreten Schritten einstellen lassen, nennt man ”Digital Controlled Oscillator (DCO)”. 6.5.3 Diode im Sperrbereich Wenn man eine Diode im Sperrbereich betreibt, entsteht eine Sperrschichtkapazität. Diese ist von der DC-Sperrspannung VS P abhängig. Man hat also einen spannungsgesteuerten Kondensator, den man in einem Schwingkreis einsetzen kann. C0 CD pVSP q “ SP m p1 ` VΦ q 6.5.4 Referenzspannung beim Multivibrator (LM555) Durch Veränderung der Schaltschwelle eines Multivibrators lässt sich die Auf- und Entladezeit des Fre-quenz bestimmenden Kondensators variieren. Leider wird durch Manipulation der Schaltschwelle beim Schmitt-Trigger nur die Dauer einer Halbperiode beein-flusst, so dass die Frequenzvariation nur zum ”Preisëiner Tastverhältnisvariation erhältlich ist. 6.5.5 Delay-Interpolation Bei Ringoszillatoren kann bei differenziellen Invertern die effektive Anzahl Inverter durch Ändern des Schaltstromes zwischen zwei Extremen geändert werden. fmin “ L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 1 2nmax ¨ tg und fmax “ 1 2nmin ¨ tg 15. August 2016 Sens2 7 Phasenregelkreis PLL 12 7 Phasenregelkreis PLL Anwdungsbeispiele von PLL’s sind: Frequenzsynthese (Höhere Frequenz am Ausgang als am Eingang), Kohärenter Empfang/Trägerrückgewinnung, Frequenzmodulation/Demodulation. PLL’s lassen sich wie folgt klassifizieren: 1. Vollständig analoge PLL: Phasendetektor ist analoger Multipliziere, Schleienfilter sowie VCO sind analoge Schaltungsblöcke. Alle Signale zeit-und amplitudenkontinuierlich 2. ”Klassischer”digitaler PLL: Phasendetektor ist digital (Ausgang: diskrete Zustände), der Rest ist analog. 3. Ladungspumpen-PLL (”Charge Pump”): ”Ladungspumpe ist eine Spezielle Art des Schleifenfilters. Ansteuerung der Schalter durch digitalen Phasendetektor. 4. Volldigitaler PLL (ADPLL): Alles wird digital realisiert. Alle Signale können nur diskrete Werte aufnehmen. 5. Software PLL: Simulation auf einem Computer 7.1 Grundlagen Ein PLL ist ein Regelsystem, für die Phase ϕ1 ptq und ϕ2 ptq. Das Ziel ist es, die Phase ϕ2 ptq des VCO’s ϕ1 ptq bis auf einen allfälligen (konstanten) Phasenfehler ∆ϕ0 nachzuregeln. d Weil: ϕ1 pt Ñ 8q ´ ϕ2 pt Ñ 8q “ ∆ϕ “ const und somit ∆ω “ dt ∆ϕ0 “ 0 ist, kommt man zum Schluss, dass für die Frequenzen ω1 “ ω2 gelten muss. Vergleicht man das Referenzsignal mit einer durch einen Faktor M geteilten Teil des Oszillatorsignals, ist die Frequenz des Ausgangssignals um den Faktor M grösser als die des Eingangssignals. Wenn M steuerbar ist, lassen sich exakte Vielfache der Frequenz ω0 erzeugen. Lässt sich ein rationales Teilerverhältnis N/M einstellen, spricht man von einer ”Fractional-N PLL”. Mit speziellen Techniken kann man mit einem Fractional-N PLL kontinuierlich einstellbare Frequenzbereiche erzielen. 7.2 VCO Aufgabe: Generierung einer Frequenz in Funktion einer Spannung ω2 “ ω0 ` KV CO ¨ uf ptq pKV CO “ VCO-Verstärkungq t t ż ż ż ϕ2 ptq “ ω2 dτ “ ω0 ` KV CO ¨ uf pτ q dτ “ ω0 t ` KV CO uf pτ qdτ ` ϕ20 t0 t0 7.3 Phasendetektor (PD) Aufgabe: Differenzbildner für die Phasensignale. Die mittlere Ausgangsspannung ist: ud “ KP D ¨ ∆ϕ In der Praxis werden verschiedene Elemente eingesetzt: (V0 : max. Wert von ud ) Analoger Multipplizierer U1 U2 2 KP D “ ¨∆ für ϕ Ñ 0 păă 1radq (nichtlinear) EXOR-Gatter Flankengetriggertes JK-FF V0 π KP D “ für ∆ϕ P r0, πs Abhängig von Tastverhältnis! V0 π Phasen-Frequenzdetektor (PFD) VDD 2π V0 DD KP D “ 2π “ V4π für ∆ϕ P r´2π, 2πs 3 Zustände! KP D “ “ für ∆ϕ P r´π, πs nicht abhängig von Tastverhältnis! 7.4 Schleifenfilter Aufgabe: Mitteln des PD-Signals (TP-Charakteristik). Dafür gibt es folgenden Methoden: Loopfilter mit Charge-Pump * EXOR-Gatter passives Lag-Filter aktives Lag-Filter Hs “ Ipump 2¨π¨Cp ¨s +1: C aufladen 0: Wert behalten -1: C entladen * (für PFD) Hs “ 1 1`sτ Hs “ 1`sτ2 1`spτ1 `τ2 q Hs “ 1`sτ2 1τ1 einfach, oft ungenügend zusätzlich einen Pol Ñ evt. Dämpfung zu klein L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 7 Phasenregelkreis PLL 13 7.5 Linearisierung • Linearisierung gilt für eingerasteteten PLL (ω1 “ ω2 ) und leichte Abweichung der Ruhelage • lineare Systeme können mit Laplace-Transformation analysiert werden. 7.6 Eigenschaften der PLL im eingerasteten Zustand • Stabilität ist wie bei anderen Regelkreisen wichtig. Sonst rastet PLL nicht ein. • Nullstelle bei s “ τ12 muss zu niedrigen Frequenzen verschoben werden, dass System stabil ist. • Haltebereich (hold range) ∆ωH “ VP D,max ¨ Hp0q ¨ KV CO : Ist der PLL eingerastet, so rastet er innerhalb des Haltebereichs nicht aus, solange es sich um statische (sehr langsame) Frequenzveränderungen handelt. • Einrastbereich (pull-in range) ∆ωP : In diesem Bereich von Frequenzdifferenzen schafft es der PLL, wieder einzurasten. Der Einrastvorgang ist sehr langsam. • Ausrastbereich (pull-out range) ∆ωP O : Ist eine Frequenzschritt am Eingang der PLL grösser als PO, dann rastet der PLL aus. • Einrastbereich (lock-in range) ∆ωL « 2ζωn : Bei Frequenzveränderungen, die kleiner sind als L bleibt der PLL eingerastet. Das sollte der normale Arbeitsbereich eines PLLs sein. Es ist auch die maximale Frequenz, bei der das sofortige Einrasten (lock-in) möglich ist. (ζ : Dämpfung, ωn = natürliche Frequenz. • Einrastzeit(lock-in time) TL « ω2πn : Es ist die Zeit, für das Erreichen des eingerasteten Zustands 7.7 ADPLL (All Digital PLL) ADPLL 7.7.1 Phasendetektor • XOR • JK-FlipFlop T • FF-Counter N von 0 bis Tper clk • Nyquist Rate Phase Detector: Analoger Multiplizierer wird mit ADC und digitaler Multiplikation realisiert. • Zero-Crossing Phase Detector): Abtastung des Eingagssignals beim Nulldurchgang vom Feedback-Loop • Hilbert Transform Phase Detector • Digital-Averaging Phase Detector L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk Linearisierung ADPLL 7.7.2 Loop-Filter • N before M Loop Filter • UP/DOWN Counter Loop Filter • K Counter Loop Filter • Loop Filter mit N -bit Parallel Input Signal 7.7.3 Digital-kontrollierbarer Oszillator DCO Realisierung (Programmierbare Frequenzteiler, spezielle Teiler): • Programmierbarer Frequenzteiler • ID Counter Anwendungen: Skript S.7-11 (ADPLL) 15. August 2016 Sens2 8 Sigma-Delta Wandler 14 8 Sigma-Delta Wandler 8.1 Einführung Sigma-Delta Wandler sind überabtastende Wandler, sie verwenden also Abtastfrequenzen, die wesentlich höher sind als die Signalfrequenzen. Für hohe Auflösungen und im Bereich bis 100kSamples werden heute mehrheitlich Sigma-Delta-Wandler eingesetzt. 8.1.1 Überabgetastete ADCs Überabtastung = fs ąą fN yquist OSR (Oversampling ratio) = Überabtastungsrate (fs / fNyquist) Durch die höhere Abtastfrequenz reduziert sich die Rauschleistung im Signalbandbereich pro Verdoppelung der OSR um 3dB. Die quantisierten Werte mit Frequenz fs werden dezimiert, mit Tiefpassfilter resp. Mittelwertbildner gefiltert: Man erhält so genauere Werte mit Frequenz fNyquist. • Rauschleistungsdichte im Basisband wird durch Überabtastung reduziert • Quantisierer mit reduzierter Auflösung • Dezimierung (Mittelwertbildung) erhöht Auflösung • Einfacheres Anti-Aliasing Filter 8.1.2 Prinzip der Sigma-Delta-Wandler • Hohe Überabtastung Ñ SNR-Gewinn von 3dB pro Oktave • Durch negative Rückkoppelung wird Quantisierungsrauschen gefiltert und aus Signalfrequenzbereich entfernt Ñ Noise shaping • Integrator hat eine sehr grosse Verstärkung bei niedrigen Frequenzen Ñ Hoher Loop-Gain 8.1.3 Highlights der Sigma-Delta-Wandler • kleiner Analogteil, wenig Drift und kleine Temperaturabhängigkeit • Monotone Funktion • Linear • Brauchen keine Sample-Hold • Einfache Anti-Aliasing-Filter • Aufwändige Digitalfilter (können aber beispielsweise Netzbrumm filtern) • Relativ billig • Mit einem Bandpass-ADC sind auch relativ hohe Frequenzen verarbeitbar 8.2 Aufbau von Sigma-Delta-Wandlern • Analoger TP dient als Anti-AliasingFilter • Der Modulator (wird sehr hoch getaktet) wandelt das analoge Signal in einen digitalen Datenstrom (mit Frequenz fs) um • Datenstrom wird mit digitalem TP gefiltert und durch Dezimierung auf fNyquist reduziert 8.3 Sigma-Delta-Modulatoren • Vom Eingangssignal x(t) wird die Ausgangsspannung von einem DAC subtrahiert • Dieses Differenz-Signal wird mit einem Filter (bei Modulatoren 1. Ordnung ein Integrator Ñ sehr grosse Verstärkung bei niedrigen Frequenzen) gefiltert L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk • Das Ausgangssignal des Filters wird mit einem ADC in eine zeitdiskrete Datenfolge umgewandelt. • Der ADC-Wert steuert den DAC, dessen Ausgangsspannung von der Eingangsspannung subtrahiert wird • ADC und DAC sind oft nur ein Bit breit, d.h. es sind Komparatoren resp. Umschalter zwischen zwei Spannungspegeln 15. August 2016 Sens2 8 Sigma-Delta Wandler 15 8.4 Implementationen von Sigma-Delta-Modulatoren Integrierender Wandler: • Schaltung für Dual SlopeADC oder Modulator (je nach Schalter-Ansteuerung) • Eingangsbereich Vin von Vrefn bis Vrefp (Ri1=Ri2) • Vrefp und Vrefn symmetrisch um VAGND Charge Balancing Wandler: ∆QCint “ Cin ¨ V in ˘ Cref ¨ V ref n“N¨ V in¨Cin`V ref ¨Cref 2¨V ref ¨Cref • Durch Zählen der ”1ı̈m Bitstream (n) kann Vin bestimmt werden: gleitender Mittelwert über N Takte • Je grösser N, desto höher die Auflösung • Kurzer Beobachtungszeitraum: Kleine Auflösung, dafür schnelle Reaktion auf Signalwechsel • Langer Beobachtungszeitraum: Hohe Auflösung, dafür langsamere Reaktion auf Signalwechsel Modulator mit RC-Integrator: • Komparator mit Flip-Flop für Synchronisierung mit CLK • Vrefp und VRrefn symmetrisch um AGND (+Vref, -Vref) • AGND als virtueller Ground betrachtet (=0V) • Ri1=Ri2, damit Bereich von Vin zw. Vrefp und Vrefn resp. +/-Vref Vin=0V: Vin=0.5*Vref: Vin=-0.5*Vref: Vin=-7/8*Vref: Pattern Noise: Kurze repetitive Sequenzen erzeugen hohe Frequenzen, die vom Digitalfilter eliminiert werden. Längere repetitive Sequenzen können innerhalb des Signalfrequenzbandes liegen. Sie können nicht von niederfrequenten Eingangssignalen unterschieden werden und werden damit vom digitalen Filter nicht herausgefiltert. Dieser Effekt heisst Pattern Noise und ist natürlich in vielen Applikationen inakzeptabel. In der Praxis werden deshalb nur selten Modulatoren 1. Ordnung verwendet. Bei Modulatoren höherer Ordnung entsteht kaum Pattern noise. L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 8 Sigma-Delta Wandler 16 8.5 Modellierung von Sigma-Delta Modulatoren Laplace-Modell: Ausgangssignal: Y psq “ rXpsq ´ Y psqs ¨ 1 s¨T Signal-Übertragungsfunktion: Y psq 1{ps¨T q 1 Hs psq “ Xpsq “ 1`1{ps¨T q “ 1`s¨T Rausch-Übertragungsfunktion: psq 1 s¨T Hn psq “ YQpsq “ 1`1{ps¨T q “ 1`s¨T Aus diesen beiden Übertragungsfunktionen lässt sich der Vorteil des Sigma-Delta Modulator erkennen. Für die Nutzsignale verhält er sich wie ein Tiefpass, für das Quantisierungsrauschen wie ein Hochpass. Mit anderen Worten: Die Nutzsignale werden nicht verändert, solange ihre Frequenzen nicht grösser sind als die Eckfrequenz des Tiefpasses. Die Sigma-Delta Schlaufe innerhalb des Modulators jedoch schiebt das Quantisierungsrauschen in höhere Frequenzbereiche. Dieses Verschieben wird als ”Noise Shaping”bezeichnet. Zeitdiskretes-Modell: Differenzengleichung: ypnq “ xpn ´ 1q ` repnq ´ epn ´ 1qs Z-Transformation: Y pzq “ z ´1 ¨ Xpzq ` Epzq ¨ p1 ´ z ´1 q Fehlerübertragungsfunktion: HE1 pzq “ Epzq ¨ p1 ´ z ´1 q Rauschdichte: b N pf q “ f2s ¨ q 12 ¨ 2 ¨ sinp 2¨π¨f fs q Effektivwert der Rausch-Spannung: 2¨f 0 23 π2 n0 “ ?q12 ¨ ? ¨ p fs q 3 8.6 Sigma-Delta Modulator 2.Ordnung Beim Modulator 2.Ordnung werden ein zweiter Integrator und ein zweiter Summationsknoten addiert. Differenzengleichung: ypnq “ xpn ´ 1q ` epnq ´ 2epn ´ 1q ` epn ´ 2q Z-Transformation: Y pzq “ z ´1 ¨ Xpzq ` Epzq ¨ p1 ´ 2 ¨ z ´1 ` z ´2 q “ z ´1 ¨ Xpzq ` Epzq ¨ p1 ´ z ´1 q2 Fehlerübertragungsfunktion: HE2 pzq “ Epzq ¨ p1 ´ z ´1 q2 Effektivwert des Quantisierungsrauschens: 0 25 π2 n0 “ ?q12 ¨ ? ¨ p 2¨f fs q 5 8.7 Modulatoren höherer Ordnung • Modulatoren mit Ordnungen >2 können instabil werden • Effekt der spektralen Verschiebung des Quantisierungsrauschens wird weiter verstärkt • Noise Shaping funktioniert nicht nur bei tiefen Frequenzen und Tiefpass-Filtern sondern auch mit Bandpass-Filtern Ñ Bandpass Sigma-Delta-Wandler 8.8 Dynamikgewinn durch Sigma-Delta Modulatoren Werden die einzelnen Fehlerfunktionen untersucht, so stellt man fest, dass mit jeder Erhöhung der Ordnung eines Sigma-Delta Modulators die Hochpass Funktion kaskadiert wird. Mit jeder Erhöhung der Ordnung steigt der Signalrauschabstand um 6dB pro Oktave an, was dem Anstieg eines Integrators entspricht: `1 SN R “ 10 ¨ log10 p 23 ¨ 2M ¨ OSR2M `1 q OSR “ f s{2f 0 M = Modulatorordnung π 2M Bei einer Verdoppelung der Abtastrate wird der Dynamikbereich um 9dB oder 1.5 Bit erhöt! L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 9 Piezos und Ultraschall 17 9 Piezos und Ultraschall 9.1 Grundlagen Piezokeramische Bauelemente wandeln mechanische Signale wie Kraft, Druck, Dehnung oder Beschleunigung in eine elektrische Spannung um oder umgekehrt. Die typischen Resonanzfrequenzen liegen dabei zwischen 40 kHz und 10 MHz. Der piezoelektrische Effekt tritt sowohl in einkristallinen Materialien als auch in polykristallinen ferroelektrischen Keramiken auf. • Direkter piezoelektrischer Effekt: Bei Druckeinwirkung (wandelt mech. in elektr. Energie um) • Indirekter piezoelektrischer Effekt: Bei Anlegen einer elektr. Spannung (wandelt elektr. in mech. Energie um) 9.1.1 Piezoelektrische Kristalle • Der wichtigste piezoelektrische Kristall ist die vom Quarz gebildete bis zu 573 ˝ C stabile trigonale Kristallstruktur α-Quarz. Die wichtigste Anwendung sind Schwingquarze. • Lithiumniobat hat gegenüber Quarz höhere piezoelektrische Konstanten und wird für piezoelektrische Filter und SAW-Bauelemente (engl.: surface acoustic wave, Akustische Oberflächenwelle) verwendet. 9.1.2 Piezoelektrische Keramik Industriell hergestellte Piezoelemente sind zumeist Keramiken. Gegenüber piezoelektrischen Kristallen haben piezoelektrische Keramiken den Vorteil wesentlich höherer piezoelektrischer Koeffizienten. • Bestehen aus synthetischen, anorganischen, ferroelektrischen und polykristallinen Keramikwerkstoffen • Typische Basismaterialien sind modifizierte Blei-Zirkonat-Titanate (PZT) und Blei-Magnesium-Niobate (PMN) Blei-Zirkonat-Titanate (PZT): • Unterhalb der Curie-Temperatur TC wird die Gitterstruktur der PZT-Kristallite verzerrt und asymmetrisch. Es entstehen Dipole und die für die Piezotechnologie interessanten rhomboedrischen bzw. tetragonalen Kristallitphasen bilden sich heraus. Die Keramik weist eine spontane Polarisation auf. Oberhalb der Curie-Temperatur verliert eine Piezokeramik ihre piezoelektrischen Eigenschaften. • PZT-Piezokeramik ist in vielen Variationen (spez. Dotierungen z.B. mit Ni-, Bi-, La-Ionen) verfügbar und die am häufigsten verwendete Keramik für Aktor- oder Sensoranwendungen. 9.2 Elektrische Ersatzschaltung Das elektromechanische Verhalten eines zu Schwingungen angeregten piezoelektrischen Körpers lässt sich mit folgendem elektrischen Ersatzschaltbild darstellen: Schwingkreisbeschreibung bei Frequenzen in der nähe der mech. Eigenresonanz: • C0 Ñ Kapazität des Dielektrikums • Reihenschaltung C1 , L1 , R1 Ñ beschreibt die Änderung der mechanischen Eigenschaften wie elastische Deformation, effektive Masse (Trägheit) und mechanische Verluste durch innere Reibung Z1 “ s ¨ L1 ` 1 s¨C1 ` R1 Z2 “ 1 s¨C0 1 1 `R1q¨ s¨C0 ps¨L1` s¨C1 1 1 s¨L1` s¨C1 `R1` s¨C0 C1¨L1¨s2 `C1¨R1¨s`1 C0¨C1 C0¨C1 s¨pC0`C1q¨p C0`C1 ¨L1¨s2 ` C0`C1 ¨R1¨s`1q Ñ Zpiezo “ “ 9.3 Piezos als Schallwandler - Buzzer 9.3.1 Funktionsweise • Metallplatte bleibt • Piezo ändert Länge Ñ biegt sich durch • Höherer Schalldruck kann durch Gehäuse erzielt werden L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 9 Piezos und Ultraschall 18 9.3.2 Funktion des Gehäuses Je nach Bauform beeinflusst das Gehäuse die Schalldruckcharakteristik. 9.3.3 Oszillation 9.4 Piezos als Schallwandler in Ultraschall-Anwendungen für Messtechnik - Transducer 9.4.1 Messverfahren Ultraschall-Abstands-Messung Ultraschall-Distanz-Messung 9.4.2 Schallausbreitung Energie verteilt sich mit der Zeit auf grössere Fläche. Schalldruck „ 1/Distanz Bsp: Doppelte Distanz Ñ Schall-Leistung verteilt sich auf doppelte Fläche Ñ halber Schalldruck 9.4.3 Absorption Absorption in dB/m // Faktor 10 in Frequenz Ñ Faktor 100 in Absorption // 1MHz: 100dB/m // 100kHz: 1dB/m 9.5 Anwendung Durchflussmessung l • Upstream TOF: tBA “ c´v l • Downstream TOF: tAB “ c`v • Water velocity: v “ L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk ptBA ´tAB q¨c2 2¨l 15. August 2016 Sens2 10 MEMS (Mikro-Elektro-Mechanische-Systeme) 19 9.6 Piezos in bildgebenden medizinischen Ultraschall-Anwendungen 9.6.1 Schall-Leitung im Körper Schall wird vom Gewebe reflektiert. Reflektierendes Signal wird gemessen. 9.6.2 Brechung sinθi sinθt “ 9.6.3 Beamforming • Mit Transducer-Arrays kann Strahl ‘geformt’ werden • Positionsabhängige Delays v1 v2 10 MEMS (Mikro-Elektro-Mechanische-Systeme) • Materialen: Silizium, Polymere, Metalle, Keramik 10.1 Herstellungsverfahren 10.1.1 Bulk Micromachining • Selektives Ätzen aus dem Silizium • Ätzmittel: Fluorwasserstoff, Salpetersäure, Essigsäure (korrosiv) • Vorteile: – Schnelles, gleichförmiges Verfahren über grosse Waferflächen – Günstig bezüglich Zeit Geld • Nachteile: – Keine komplexen Strukturen – Nicht geeignet für Submikrometerbereich (Undercut) • Anwendung: – Drucksensoren 10.1.2 Surface Micromachining • Schichtenaufbau mit Ätzen: – Siliziumnitrid Ñ Schützt Substrat – Siliziumoxid Ñ Opferschicht – Maske auf Siliziumoxid – Polysilizium Tragende Schicht – Wegätzen der Opferschicht – (Ähnlich IC-Produktion) • Schichtenaufbau mittels Sputtering: – Wafer in Vakuumkammer an Anode – Opfermaterial (bspw. Metall) an Kathode – Ionisiertes Gas (Argon) einleiten – Gasionen treffen auf Opfermaterial – Metallatome haften auf Wafer • Vorteile: – AnisotropischesVerfahren Ñ Keine Undercuts – Komplexere Strukturen • Nachteile: – Sputtering Ñ Strahlungsschäden – Zeitaufwändiger und teurer L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk • Anwendung: – Freiträger, Brücken, Hohlräume – Turbinen, Zahnräder 15. August 2016 Sens2 10 MEMS (Mikro-Elektro-Mechanische-Systeme) 20 10.2 MEMS Oszillatoren • Vorteile: – FlexibeleinstellbareFrequenz – Low cost • Nachteile: – Toleranzen sind gross (ca. 10%) Ñ Abgleich nötig Ñ PLL • Anwendungsfrequenz: 1Hz - 625 MHz bis 6 decimals (ppm) 10.3 Grundformeln 10.3.1 Mechanik Verglich mit TP 2.Ordnungm Ñ Ý Ý F “Ñ a ¨m F “ km ¨ ∆x pFederkonstante Km q m ¨a ∆x “ km dx Fd „ pDämpfungskraft Fd q dt d d2 F ptq “ m ¨ 2 xptq ` D ¨ xptq ` km ¨ xptq dt dt F psq “ pm ¨ s2 ` D ¨ s ` km q ¨ Xpsq Xpsq 1 b Hsensorpsq “ “ 2 F psq m ¨ s ` D ¨ s ` km 0 Q “ m¨ω ω0 “ kmm D D: Dämpfungskonstante 10.3.2 Elektrostatik E “ 12 ¨ C ¨ V 2 Fes “ ddx ¨ E “ 12 ¨ ddx ¨ C ¨ V 2 C “ VQ HLP “ s2 ` A¨ω02 ω0 “ ¨s`ω02 Q Für parallele Platten r ¨ 0 ¨ A x0 ` x r ¨ 0 ¨ A A0 r V 2 A0 r V 2 2 Fes pxq “ ¨ V « ´ ` ¨x 2px0 ` xq2 2x20 x30 Cpxq “ 10.3.3 Elektrostatische Federkonstante A0 r V 2 d2 d A0 r V 2 xptq ` D ¨ xptq ` pk ´ qxptq “ ´ `F m dt2 dt x30 2x20 A0 r V 2 “ km ` kes “ km ´ (kef f darf nicht negativ werden und beeinflusst Resonanzfrequenz.) x30 F ptq “ m ¨ kef f 10.4 Messung Auslenkung Kleine Auslenkungen können mit zwei Kondensatorplatten gemessen werden (siehe 10.3). Für grössere Auslenkungen kann ein System mit konstanter Lasung Q verwendet werden (Charge control). Gesamte Energie im System: E“ Q2 px0 ` xqQ2 “ 2C 2A0 r Für 2 C: keine Kraft wirkt, wenn kein Strom durch mid fliesst. Ñ Spannungsmessung, nicht Ladungsverstärker. • Vorteile: Einfaches Syste • Nachteile: Auslenkund ist nichtlineare Funktion der Kraft, Messung mit Ladungsverstärkter bewirkt ebenfalls Kraft L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016 Sens2 11 Konstanten 21 10.4.1 Kamm-Struktur für grössere Auslenkungen, z.B. Gyros 0 r ¨ ngap px0 ´ xqh g 1 E “ CV 2 2 0 r ¨ ngap hv 2 Fes “ ´ 2g C“ h: Dicke der Struktur ngap : Anzahl Abstände g: Abstand 10.5 Messung mit Force Feedback • Ziel: – Masse in Mitte halten – elektrostat. Kraft als Gegenkraft zur mech. Kraft aufbringen – elektrostat. Kraft wird kontrolliert, ist bekannt Ñ Beschleunigung kann berechnet werden. • Vorteile: Elektrostatische Kraft ist bekannt pF q, linear • Nachteile: Regelkreis kann instabil werden bei hoher Ordnung 10.6 Auswertung von Kapazitäten 10.6.1 Auswertung mit Demodulation Die beiden Kondensatoren werden mit inversen Rechteck-Impulsen angesteuert. Am Ausgang des Verstärkers erhält man dann immer einmal ein pos. und sonst ein neg. Signal. Dieses wird dann mit ˘1 muliipliziert, um ein positives Signal zu erhalten, welches dann noch gefiltert wird, bevor es dann auf einen ADC geht. 10.6.2 Ladungsverschiebung und Charge Sensing Vout lässt sich für beide gleich berechnen: Vout “ ´V0 ¨ C∆C Cint « 2C0 (typisch, Gain-Speed Tradeoff) int Nachteil: Elektrostatische Kräfte beeinflussen mech. Verhalten. Vorteil bei Charge-Sensing: Paracitics werden nicht umgeladen, haben daher keinen Einfluss auf Ausgangssignal. 11 Konstanten k “ 1, 3806505 ¨ 10´23 J{K T in Kelvin: 273,15 + ϑ in C 0 “ 8.8541... ¨ 10´12 VAs m µ0 “ 4π ¨ 10´7 AN2 “ 1.2566.. ¨ 10´7 AN2 L. Leuenberger, M. Ehrler, R. Schenk 15. August 2016