STAHL U I EISEN

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Leiter des
wirtschaftlichen Teiles:
Dr. 3)r.*3nft. e. t).
W. heumer.
Geschäftsführer der
Kordwestlichen Gruppe
des Vereins deutscher
Eisen- und Stahlindustrieller.
STAHL U I EISEN
M
Z E IT S C H R IF T
Leiter des
technischen Teiles:
Xr.*3ng. 0. Petersed,
CeschältsIOhrer
¿es Vereins deutscher
Eisenhüttenleute-
FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN.
N r. 45.
10. N ov em ber 1921.
41. Jahrgang.
Emil Kirdorf.
I j e r 8. November 1921 ist von ganz besonderer Auffassung von seinem A m te“ her, der er später
-*—■■ Bedeutung für die deutsche Montanindustrie.
als verantwortlicher Leiter wiederholt Ausdruck g e­
Sind doch an diesem Tage 50 Jahre verflossen, seit sie
geben hat.
einen Mann ihr eigen nennen darf, der durch seine Tat­
Er findet nach dem Zusammenbruch des elter­
kraft, seinen Schöpfergeist Gewaltiges für die E ntw ick­
lichen Geschäftes 1869 eine Anstellung in der Schappclung des Berg- und Hüttenwesens geleistet und, ein
und Twist-Handlung W . Brüning, Krefeld. D ie Aus­
Bismarck auf wirtschaftlichem Gebiet, w ie nur wenige
sichten auf ein W eiterkoinmen hier sind jedoch
dazu beigetragen hat, die Stellung Deutschlands auf s schlecht, was ihn um so mehr drückt, als er sich m it
dem W eltmarkt zur höchsten Geltung zu bringen und
der Tochter eines Textilindustriellen, Mathilde
so seines Vaterlandes W ohl und Ehre zu mehren.
Kauert, heimlich verlobt hat. Aber die auf ihm
Nennt mau die York Tupfer deutschen W irtschafts­
lastenden äußeren und inneren Sorgen haben auch
lebens seit der M itte des vorigen Jahrhunderts, man
ihr Gutes: eine früher an ihm zu beobachtende B e­
wird an dem Namen E m il Ivirdorf nicht vorbei­
quemlichkeit und Unselbständigkeit m üssen einem
kommen: Mit ehernem Stichel sind seine Verdienste
zielbewußtcn Vorwärtsstreben weichen. Der Plan,
in die Tafeln der deutschen W irtschaftsgeschichte
m it einem spanischen Jugendfreunde ein H andels­
eingegraben. Uns aber ist es freudige Pflicht, auf
geschäft in Barcelona zu gründen, scheitert aller­
diesen B lättern in kurzen Strichen ein B ild des
dings, aber durch die Verm ittlung W . H . Müllers,
äußeren Lebens und des inneren Strebens dieses
des späteren Generaldirektors der Dortmunder Union
Mannes zu geben, der in allem, was er ta t und dachte,
und danach Gründers der bekannten Erzfirma
sich als ein echter D eutscher erwiesen hat, und dem
W . H . Müller, wird dem älteren Bruder Adolf eine
nachzustreben w ir alle bem üht sein sollten.
Stellung als kaufmännischer Direktor der Bergbau­
Em il Kirdorf ist am 8. April 1847 in Mettmann
gesellschaft Holland in W attenscheid angeboten.
als jüngster unter drei Söhnen des wohlhabenden
Er verzichtet in uneigennützigster W eise zugunsten
Webereibesitzers Martin Kirdorf geboren1). Schon
seines Bruders E m il, der sich nunmehr vorstellt,
im ersten Lebensjahr wurden ihm der Vater und der
einen guten Eindruck macht und angenomm en wird.
älteste Bruder infolge einer Typhusepidem ie ent­
Am 8. November 1871 zieht E m il Kirdorf, der bis
rissen, und die Mutter siedelte darauf m it ihren
dahin noch keine Zeche gesehen hat, in den Kohlen­
Söhnen A dolf und E m il nach D üsseldorf über, w ohin
bergbau ein. Aber er hat es nicht gu t getroffen. Der
auch die W eberei verlegt wurde. Von 1S53 bis 1863
B esitzer der Zeche, ein Holländer, ist durch großes
besucht E m il Kirdorf die dortige- Krumbaeksche
Mißtrauen ausgezeichnet und vermeidet absichtlich,
Privatschule und die Realschule, von Oktober 1863
dem neuen Direktor eine übergeordnete Stellung zu
bis Ju li 1864 die städtische W ebeschule in Mülheim,
geben. Kirdorf erkennt, daß er, w enn er sich durch­
tritt dann in den elterlichen Betrieb zur kaufm änni­
setzen w ill, mehr leisten muß als die anderen; er
schen Ausbildung ein und geh t schließlich auf ein
erledigt den größten- Teil der Buchführung und
Jahr nach Hamburg, um das überseeische Geschäft
Korrespondenz selber, ist bis in die N ächte hinein
kennenzulernen. In dieser Zeit trifft ihn ein für
m it den einfachsten Büroarbeiten beschäftigt und
sein Leben folgenschwerer Schieksalssehlag. Völlig
führt auch seine H auptaufgabe, den Abschluß von
unerwartet sieht er das väterliche Geschäft, haupt­
Lieferungsverträgen, dank der nach dem Friedens­
sächlich infolge des englischen W ettbewerbs, zuschluß auflebenden allgemeinen G eschäftstätigkeit,
sammenbrechon, den Geschäftsführer Selbstmord b e­
mit- gutem E rfolg durch. Trotzdem hören die R ei­
gehen. Er erkennt, welche Verantwortung auf denen
bungen m it dem Holländer nicht auf, und Kirdorf,
ruht, die das Vermögen anderer zu verwalten haben,
der inzwischen geheiratet hat, k lagt seinem alten
und aus dieser tiefen Erkenntnis rührt Kirdorfs hohe
Gönner W . H. Müller seine Not.' Dieser empfiehlt
1)
D ie n a c h fo lg e n d e D a rste llu n g s t ü t z t sioh a u f eineihn an Friedrich Grillo, der ihm die Stelle eines ersten
im A u fträ g e d os rh ein isch .-w estfälisc h en S te in k o h le n b e rg ­
D irektors bei der vo n ihm und der D iskonto-G esell­
b a u s w en D r. D. A. F r e u n d t v e rfa ß te D e n k s c h rift zum
schaft beabsichtigten Gründung der Gelsenkirchener
fü n fz ig jä h rig e n G e d e n k ta g e d e s E in t r i t t s v o n E . K ird o rf
Bergwerks-A.-G. anbietet. E r sa g t zu und gew innt
in 'd e n R u h rb e rg b a u . {V erl. g G lü c k a u f G m .b .H ., E sse n .)
N L V .„
211
1602
Stalil und Eisen.
Em il Kirdorf.
dadurch enge Beziehungen zu dem ersten Manne des
Ruhrgebietes und zu der bedeutenden Persönlichkeit
Adolf von Hansemanns, des Leiters der D iskontoGesellschaft und Vorsitzenden des Aufsichtsrates bei
der neuen Gesellschaft. D ie entscheidende W endung
in seinem Leben ist eingetreten.
Kirdorf kom m t jetzt in einen Kreis, in dem es
sehr bew egt zugeht. Es ist die Zeit der Gründungen
naoli dein siegreichen 70er Krieg m it seinem „M illi­
ardensegen“ , der eine ungewöhnliche Unterneh­
mungslust geweckt hat. D ie Seele der Gründungs­
zeit im Ruhrgebiet ist Friedrich Grillo, dessen w eit­
ausgreifende Pläne von der D iskonto-G esellschaft
finanziert werden. In den drei Jahren der H och­
konjunktur begründet er zahlreiche Unternehmungen
der Bergbau- und ’E isenhüttenindustrie, wie er denn
auch das unbestreitbare Verdienst bat, das deutsche
K apital für den Bergbau, der bis dahin fast gänzlich
unter dem Einfluß des Auslandes gestanden hat,
heranzuziehen. E s hat aber eine Ilebergründung
stattgefunden, und als 1873/74 die B eschäftigung in
der Eisenindustrie zurückgeht, der W eltm arkt ab­
flaut und die Preise stark sinken, ist der Zusammen­
bruch vieler Unternehm ungen unvermeidlich. Wieder
sieht E m il Kirdorf über N acht E xistenzen zusam men­
brechen, w eil die verantwortlichen Führer versagt
haben, welches Erlebnis die strenge Auffassung von
seiner Stellung noch mehr erhärtet. Es schärft
seinen Blick für die im Vordergründe des w irtschaft­
lichen und öffentlichen Lebens stehenden Persön­
lichkeiten; der ihm später eigentüm liche Pessimismus
in Hinsicht auf unsere politische E ntw icklung beruht
auf den Erfahrungen der 70er Jahre.
Inzwischen hat sich Kirdorf in seine neue Auf­
gabe gu t cingelebt. Vor allem ist er bemüht, der
Kohle neue Absatzmärkte zu gewinnen, da die
deutsche Eisenindustrie unter der Wirkung der Krise
und der gleichzeitigen Aufhebung der E isenzölle 1873
fast zusammcngcbrochen und nur w enig aufnahme­
fähig ist. E s g elin gt Kirdorf, in B elgien festen Fuß
zu fassen und der deutschen Kohle bei der deutschen
Marine E ingang zu verschaffen. An allen Bestrebun­
gen, den Absatz der Kohle zu heben, arbeitet er
rastlos an führender Stelle m it, und sein durch­
dringender Blick für Situationen und Menschen, sein
entschlossenes Handeln sichern den E rfolg, sow eit es
in dieser Zeit rückläufiger Konjunktur m öglich ist.
Sein Eifer und seine Leistungen finden denn auch
die volle Anerkennung seines Aufsichtsratsvorsitzen­
den, der ihn in jeder W eise fördert und gegen An­
griffe Grillos auf seine Selbständigkeit nachdrücklich
schützt.
D ie traurige Lage des Bergbaues in den 70er und
80er Jahren veranlaßt Kirdorf immer wieder, über
Mittel zur Abhilfe nachzusinnen. D ie verschiedent­
lich unternommenen Versuche, durch Förderkonven­
tionen zum Ziele zu gelangen, hält er für unzureichend,
solange der Verkauf nicht gem einsam geregelt wird.
Dazu fehlen aber bei der Zersplitterung des rheinischwestfälischen Grubenbesitzes die Voraussetzungen.
Also müssen größere Unternehmungen geschaffen
41. Jahrg. Nr. 45.
werden, deren Gewicht so groß ist, daß sich die Mehr­
zahl der Zechen einem gemeinsamen Vorgehen an­
schließt. In diesem Sinne arbeitet er und wird all­
m ählich der M ittelpunkt eines Kreises, der auf ein
Zusammengehen in den schwierigen Fragen des Berg­
baues hindrängt. Er hat eine hohe Auffassung von
der Solidarität im eigenen Kreise, verurteilt streng
jeden Mangel an Gemeinschaftssinn, jedes unberech­
tig te Hervorheben irgendwelcher Sonderintercssen.
So bew eist er einerseits scharfen B lick für das Erreich­
bare, anderseits seinen kampfbereiten geraden Charak­
ter. Seine U m w elt erkennt, daß erfürdieZ usam m ensekweißung großer Betriebsgruppen und für die
W ahrnehmung des Einflusses einer führenden Bergwerksgesellsehaft der rechte Mann ist, und so wird
von der D iskonto-G esellschaft und der Gelsenkirehener Bergwerks-A.-G. der große Plan in An­
griff genomm en, durch die Schaffung eines über­
ragenden Betriebsganzen die Bildung ähnlicher
Gruppen anzuregen und dadurch ein gemeinsames
Vorgehen des gesam ten Rulirbergbaucs anzubaimen.
D ie E inzelheiten der Erweiterung der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in den nächsten Jahren
seien hier übergangen und sta tt dessen die fort­
gesetzten Bestrebungen Kirdorfs geschildert, die
Zechen zu gemeinsamem Handeln zusammenzubrin­
gen. Er ist überall an hervorragender Stelle tätig
und wirbt für seinen Gedanken, für den sich bei der
N otlage der Zechen denn auch wachsendes Verständ­
nis zeigt. Das Jahr 1887 bringt hierin zwar noch
einmal einen Rückschlag, da sich Anzeichen bemerk­
bar machen, daß die W eltwirtschaftskrise nach
14jähriger Dauer naclizulassen beginnt; aber die
Erfahrungen der vergangenen Jahre warnen davor,
die Dauer und die Wirkung der günstigeren Marktlage
zu überschätzen. D ie Stim m ung für eine Sicherung
des Kohlenmarktes gegen ein plötzliches Umschlagen
der Konjunktur ist allgem ein vorhanden. A. U n c k c ll
und R. E f f e r t z bringen 1890 den Dortmunder
Kohlenverkaufsvereiu zustande; die Bochumcr,
Essener und Steele-Miilhcimer Zechen folgen nach,
in Gelsenkirchen bildet sieb ein Zeehenklüb zur Ver­
ständigung in geschäftlichen Fragen. 1891 wird der
Brikettverkaufsverein begründet, und b eiE in tritt des
Konjunklurumsckwunges ist die Verbandsbildung
im Kohlenbergbau in vollem Gange. Unter Unckells
Führung schließen sich die Verkaufsvercinigungen
nebst Harpen und Gelsenkirchcn zu einem Kartell,
später zu einer Zechengemeinschaft zusammen.
Dieser Gemeinschaft ein festeres Gefüge zu geben,
sind U n c k e ll, P ie p e r und K ir d o r f eifrig bemüht,
und unter Kirdorfs Vorsitz werden die Grundziige
des Rheinisch-W estfälischen Kohlensyndikates be­
raten. ■Am 16. Februar 1893 kann die gründende
Versammlung stattfinden, nachdem die Versammlung
vom 30, Ju li 1892 von Kirdorf wegen des Verhaltens
einiger Zechen in schroffster W eise geschlossen wor­
den war. Es beginnt mm für Kirdorf eine unsägliche
Arbeit, die Unterlagen für die T ätigkeit zu schaffen,
die zur Erfüllung der Zwecke des Syndikats nötig
waren. Es war nach seinen eigenen W orten „die aller­
10. November 1921.
E m il Kirdorf.
schwerste Z eit“ , die denn auch Kirdorfs Kräfte über
die Maßen in Anspruch genom m en hat; er bricht
Ende 1893 nervös zusammen und m uß 2/2 Monate
lang aussetzen.
B ei der Leitung des Kohlensyndikats läßt sich
Kirdorf von dem Gedanken leiten, das Gemeinsam­
keitsgefühl der Zechen wachzuhalten und eine g e­
mäßigte Preispolitik durchzuführen. Er ist ein zu
genauer Kenner des W irtschaftslebens, als daß er es
hätte verantworten können, die erfreuliche gew erb­
liche Lage Deutschlands durch zu hohe Preise zu
gefährden. „Es lag in der Hand Kirdorfs, die gesam te
Syndikatsbildung anrüchig zu machen“ , hat J e n e k e
von ihm gesagt. Aber eben in dem Verantwortungs­
bewußtsein Kirdorfs ist die Sicherheit gegen einen
Mißbrauch der wirtschaftlichen M achtstellung des
Syndikats: gegeben. D ie Jahre rückläufiger Kon­
iunktur 1901 bis 1905, die eigentliche Prüfungszeit
für das Syndikat, werden unter Kirdorfs ziclbewußtcr
Führung verhältnism äßig leicht überwunden. Schwie­
riger ist es, dem Wettbewerb der syndikatsfreien
Zechen und der immer wachsenden Bedeutung der
Hüttenzeclien Rechnung zu tragen; aber es gelingt
Kirdorf und Unckell, beide Gruppen m it in das
Syndikat hineinzuziehen, allerdings m it dem Opfer
hoher Beteiligungsziffern Mer bisherigen Außenseiter
und der Nichtkontingentierung des Selbstverbrauchs
der Hüttenzechen. Für die Hüttenwerke ist es daher
vorteilhaft, ihren Selbstverbrauch zu steigern, und
der Ende der 90er Jahre beginnende Verschmelzungs­
vorgang zwischen E isen und Kohle wird von 1904
an lebhaft fortgesetzt. Auch Gelsenkirchen wird in
diesem Jahr gem ischtes Werk, wozu Kirdorf durch
die- P olitik der H üttenzechen und die V erstaat­
lichungsabsichten der Regierung (Zeche Hibernia)
veranlaßt wird, w eil er weiß, daß der Handels­
minister auch an den Ankauf Gclsenkirchens denkt.
Und dagbgen gib t es nur den Schutz des gem ischten
Betriebes. Aber auch hier' hat er durchaus nicht das
Gedeihen seiner eigenen Gesellschaft im Auge, son­
dern darüber hinaus ist sein Blick auf das Allgem ein­
wohl gerichtet. Bezeichnend ist, was er über die
beabsichtigte Angliederung von Hüttenwerken in
seinem Bericht an die Generalversammlung schreibt:
„W enn nun heute, nach langer, reiflicher Erwä­
gung, der Gedanke G estalt gewonnen hat, den Aus­
bau unseres Unternehmens durch Angliederung von
Betrieben des grüßten kohlcnverbrauehenden Ge­
werbes. der E isen- und Stahlindustrie, fortzuführen,
so geschieht dies nicht in der Absicht der Vergröße­
rung um jeden Preis, sondern in folgerichtiger Er­
kenntnis des Ganges, den unser w estdeutsches W irt­
schaftsleben genomm en hat. Seit einer Reihe von
Jahren sind dic großen Eisenwerke nicht nur R hein­
land-Westfalens, sondern auch der Saar, in Lothrin­
gen-Luxemburg und selbst in Süddeutschland mit
Erfolg bestrebt gewesen, sich durch den Erwerb von
Grubenfeldern oder fertigen Zechen des Ruhrkohlen­
reviers den Bezug ihrer Brennstoffe aus eigener
Quelle zu sichern. Das K ohlensyndikat hat diesen
Entwicklungsgang nicht nur nicht aufhalten können,
sondern sich sogar gen ötig t gesehen, um seinen
S talil und Eisen.
1603
eigenen Fortbestand und die unbedingt nötige Ge­
schlossenheit des w estfälischen Bergbaues zu er­
möglichen, beim Ncuabsehluß des Syndikats vertrag es
im Oktober 1903 den als Besitzer einer Zeche dem
Syndikat angehörenden oder ihm beitretenden E isen­
werken, den sogenannten Hüttenzechen, die Förde­
rung ihres gesam ten Selbstverbrauchs neben der
ihnen im Syndikat bew illigten B eteiligung frei­
zugeben. Dies hat zur F olge, daß die reinen Kohlen­
zechen dauernd ganz allein die sogenannte E in ­
schränkung, d. h. den Unterschied zwischen der ta t­
sächlichen Fördermöglichkeit und der Menge, für die
nur Absatz vorhanden ist, auf sich nehmen müssen,
während die H üttenzeclien unter Anspannung aller
Kräfte fördern und vor allem auch für die Zukunft
den in natürlichem Fortschritt ansteigenden Kohlen­
bedarf ihrer Eisenwerke und aller deren Erweiterun­
gen und Erwerbungen ganz an sich reißen werden.
Dieser im neuen Syndikatsvertrage geböten: Vorteil
muß den Hüttenzeclien Anreiz geben, weitere Syndikatszeclicn zu erwerben; es wird also zu befürchten
sein, daß die Lage der reinen Kohlenzechen mehr und
mehr verschlechtert und so ein W iederzustande­
kommen des Kohlensyndikats nach dem Ablauf des
jetzigen Vertrages erschwert, wenn nicht unmöglich
gem acht wird. Wir halten es für unsere Aufgabe,
diese Gefahr heute schon ins Auge zu fassen und im
Interesse unseres und des westfälischen Bergbaues
überhaupt Maßregeln zu ihrer Bekämpfung zu
treffen. D ie Angliederung von Eisenwerken wird
dazu die wirksamste, wenn nicht sogar die einzigste
sein. Sie wird unserer Gesellschaft bis zu einem g e ­
wissen geringen Grade sofort schon den Mitgenuß
an den Vorteilen der H üttenzeclien unter dem laufen­
den Syndikatsvertrage gestatten, vor allem aber
wird sie es uns ermöglichen, unser Schwergewicht
den Hüttenzechen gegenüber für die Neuregelung
des Kolilensyndikats, sei es für die Zeit nach 1915,
dem Endtermin des jetzigen Syndikatsvertrages, sei
es schon von einem früheren Zeitpunkte ab, zur Gel­
tung zu bringen Sollte sich dann aber die Hoffnung
einer Syndikatsverlängerung doch nicht verwirk­
lichen lassen, so werden in dem beginnenden Kampf
nicht wieder w ie vorzeiten wir als reines Kohlcnwerk die Schwächeren sein, sondern in unseren
eigenen Eisenwerken und in deren Beziehungen zu
weiterverarbeitenden Industrien die Sicherung des
Absatzes für einen großen Teil unserer Förderung
haben. E inen nicht zu unterschätzendcn Vorteil er­
blicken wir ferner auch darin, daß wir jetzt schon
in den Verbänden der Eisenindustrie unsere B e­
strebungen einerseits zum M aßhalten den Ver­
brauchern gegenüber, anderseits zum Zusammen­
arbeiten und zur Stärkung unserer deutschen In­
dustrie dem Auslande gegenüber zur Geltung bringen
können.“
D ie Arbeit Kirdorfs an der inneren Geschlossen­
heit des Bergbaues findet nicht den B eifall des Volkes,
das den gew altigen Vorteil, den die ganze deutsche
Volkswirtschaft aus der besonnenen T ätigkeit des
Kolilensyndikats zieht, nicht einzusehen verm ag.
Gerade die E instellung der großen Menge auf Kirdorfs.
1604
Stahl und Eisen.
Em il Kirdorf.
Lebenswerk beweist, daß die Entw icklung zu höheren
Wirtschaftsformen nur der Tatkraft überragender
Persönlichkeiten zu danken ist, daß, w ie die politische
Geschichte eines Volkes, so auch seine W irtschafts­
geschichte die Geschichte seiner Führer ist. Immer
wieder sieht sich Kirdorf als eine der markantesten
Erscheinungen innerhalb der M ontanindustrie w üten­
den Angriffen aus allen Schichten der Bevölkerung
ausgesetzt. Er g ilt der Menge als Arbeiterfeind,
Gewinnjäger und Erzrückständler, nur w eil er schon
früh gleich Bismarck die Zeichen der Zeit richtig
erkannt und vor den sozialistischen Versuchen
W ilhelm s II. und seiner R atgeber gewarnt hat. W ie
er in W ahrheit über w irtschafts- und sozialpolitische
D inge gedacht hat und denkt, davon zeugen die von
ihm erstatteten Geschäftsberichte seiner Gesellschaft,
das geht aus seinen Reden und seinen Antworten auf
die zahlreichen Presseangriffe gegen ihn hervor. D a
zeigt sich, daß von den gegen ihn geschleuderten Vor­
würfen gerade das Gegenteil zutrifft. Zeit seines
Lehens hat er etwas Republikanisches an sich gehabt,
ist er ein Kämpfer für die eigene freie Ueberzeugung
gewesen. Gewinnsucht lag ihm völlig fern. Natürlich
hat er sich als Beamter verpflichtet gefühlt, den Vor­
teil seiner Gesellschaft auch nach der Seite des Geldverdienens zu wahren, aber bei seinem scharf aus­
geprägten Gemeinsinn hat er stets das'A llgem ein­
wohl in den Vordergrund gestellt, jede dem Ganzen
schädliche Selbstsucht verurteilt. U nd für seine
Arbeiter hat er allezeit ein Herz gehabt, wenn er
auch Herr im Hause bleiben w ollte und den sozia­
listischen w ie bürgerlichen Hetzern m it Nachdruck
entgegengetreten ist. E r hat m it R echt das B ew ußt­
sein, der Arbeiterfrage stets volles,V erständnis ent­
gegengebracht und aus diesem Verständnis heraus
’ die Arbeiter nach R echt und B illigkeit behandelt zu
haben. Anderseits w eiß er, daß der Zweck der
Arbeiterorganisationen — und er macht da keinen
Unterschied zwischen sozialdemokratischen und
christlichen Gewerkschaften — der Kam pf um die
Herrschaft bzw. die Vernichtung des ganzen w irt­
schaftlichen Blühens unserer Industrie ist, und des­
halb lehnt er, w ie im Bergarbeiterstreik 1904, ein
Verhandeln m it den Arbeiterorganisationen auf jede
Gefahr hin ab. Verhandeln m it den Arbeiterorganisa­
tionen heißt diese anerkennen, heißt die Arbeiter m it
Gewalt in sie hineintreiben, ein W eg, der unaufweichlicli zum Umsturz der Staatsordnung und
Monarchie führt. Dieser Standpunkt Kirdorfs mag
allzu schroff und ablehnend erscheinen und die
psychologische Seite der Arbeiterfrage zu stark ver­
nachlässigen ; er ist aber begreiflich bei einem solchen
Tatmenselien. Und jedenfalls muß man einräumen,
daß Kirdorf im Gegensatz zur Regierung und öffent­
lichen Meinung das Unversöhnliche und Staats­
gefährliche, das im Sozialismus Marxistischer Prä­
gung liegt, richtig erkannt hat, wobei es eine Frage
für sich ist, inwieweit das Unternehmertum durch
sein passives Verhalten an dem Abschwenken der
krassen ins sozialistische Lager Schuld trägt. Kirdorf
sieht, daß das Unternehmertum politisch isoliert ist.
Selbst der konservativen Partei fehlt das Verständnis
41. Jahrg. N r. 45.
für die Haltung des Bergbaues in wirtschaftlichen
und sozialen Fragen, und die Erkenntnis, auf sich
selbst angew iesen zu sein und für seine wirtschaft­
lichen Leistungen keinen D ank vom Volke zu er­
warten zu haben, erfüllt ihn m it einem immer tieferen
Pessimismus hinsichtlich der gesam ten wirtschaft­
lichen und politischen E ntw icklung. D ie dem Vatcrlande d ’ohenden Gefahren sind unabsehbar. Das
Bürgertum ist gespalten und b eteiligt sich an der
Verleumdung der wirtschaftlichen Führer und der
H etze gegen das Untirnehm ertum . D ie Arbeiterschaft
ist durch gewissenlose Verführer aufgepeitscht, der
Staat hat durcli Bismarcks B eseitigung den inneren
H alt verloren. Air Gast des greisen Kanzlers inFricdrichsruh hört Kirdorf m it Schrecken, welche Mächte bei
Bismareks Entlassung aufeinandergestoßen sind, und
jetzt k a m ihm der Ausgang der deutschen Politik
nicht mehr zw eifelhaft sein. D ie Bismarcksche Auf­
fassung, daß die Regierung freiwillig den Rückzug
vor der Sozialdemokratie antrete und dam it die Mög­
lichkeit einer vorläufig bequemen, aber später gefähr­
lichen Parlamcntsherrschaft heraufbeschworen habe,
entspricht auch Kirdorfs innerster Ueberzeugung.
Das Begehren des Sozialismus kann nicht durch Entgegenkonnnen befriedigt werden, vielmehr sind die
sozialistischen Forderungen nur bei einer völligen
U m gestaltung des W irtschaftslebens m öglich.
D ie drohend heranziehende Gcfaln- abzuwenden,
dazu glaubt jedenfalls Kirdorf Unternehmer und
Bürgertum nicht fähig. „Ich bin als Pessim ist groß
geworden“ , sagt er, „und heute überzeugt, daß ich
als solcher sterben werde. R echnen Sie nicht mehr
auf m ich.“ Als dann zu den Angriffen w egen seiner
Sozial- und W irtschaftspolitik noch niedrige persön­
liche Anwiirfo selbst aus rechtsstehenden Kreisen er­
folgen, zieht er sich 1905, tie l erschüttert, auf sein
Landhaus in den W äldern von Mülheim zurück, dem
er den Namen „Streithof“ g ib t in Erinnerung an die
Zeit, „die mich zwang, als Streiter aufzutreten".
Er steht aber fortgesetzt in engster Fühlung m it dem
deutschen W irtschaftsleben, hält seine Stellungen bei
der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. und beim
K ohlensyndikat aufrecht und steht m it seinem
W issen und seinen Erfahrungen zahlreichen befreun­
deten Gesellschaften zur Seite, die ihn in ihren Auf­
sichtsrat berufen. So bleibt er der getreue Ekkchardt
der deutschen Volkswirtschaft, allen Anpübeleien und
Anfeindungen zum Trotz. Er ist eben der echte
deutsche Mann, der unter H intansetzung seiner Person
der Sache um ihrer selbst w illen dient.
U nter dem Zeichen des Kampfes hat Kirdorfs
ganzes Leben gestanden, des Kampfes zunächst mit
des Lebens N otdurft, dann m it seinen Berufsgenossen,
die er förmlich m it Gewalt zu ihrem eigenen Vorteil
seinen Plänen unterwerfen muß, und die bei seinem
W erke zu halten immer wieder seine K räfte in An­
spruch nim mt, und endlich des aufreibenden und
zermürbenden Kampfes m it der öffentlichen Meinung.
Aber nichts hat seine Tatkraft zu lähm en vermocht,
unbeirrt ist er seines W egs gezogen, als unerschrocke­
ner Kämpe ist er stets auf dem Plane erschienen, um
für sein Tun und Handeln einzutreten. Niemals hat
10. November 1921.
Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie.
er sich zu billigen Zugeständnissen fccquemt, wenn es
sich um grundsätzliche, von ihm als richtig erkannte
Dinge handelte. Aengstliches Paktieren ist nicht
seine Sache, und darum hat er sich auch in stetem
Gegensatz zur Regierungspolitik W ilhelms II. be­
funden, die ihm den Eindruck der Schwäche machte,
und deren Folgen er vorausgeschen hat. D abei liebt
er sein Vaterland aus dem Urgründe seines Wesens
heraus. Er ist m it allen Fasern seines Herzens im
D eutschtum verankert und sieht in der Pflege alles
dessen, was deutsch ist, die Voraussetzung zum
dauernden Bestände des von Bism arck geschaffenen
Reiches. Deshalb stöß t ihn das sich breit machende
undeutsche W esen zurück, der Mangel an Stolz auf
das Volkstum, an dessen Stelle ein leerer Hurra­
patriotismus getreten ist. Aber er muß erkennen,
wie die Masse des Volkes sich immer mehr von den
alten deutschen Idealen entfernt, sich einem öden
Materialismus ergibt und lieber Volksfremden und
Volksverführern, die seine Begierden zu wecken
wissen, folgt als seinen natürlichen, stammeseigenen
Beratern. D a verliert er den Glauben an sein Volk
und behält m it seinem Pessim ism us recht, als der
W eltkrieg, die große Prüfung für Deutschland, aus­
bricht. D ie Ereignisse der Jahre 1917/18 bestätigen
ihm, daß alle w irtschaftlichen und militärischen
Leistungen nichts nützen, w eil sic auf dem Gebiet
der inneren P olitik verschleudert und auf dem der
äußeren P olitik nicht ausgenützt werden. D ie Tage
des Zusammenbruchs sind die fürchterlichsten seines
Lebens, er ist innerlich gebrochen. Ihn, den nie ein
persönlicher Schicksalsschlag beugen konnte, drückt
das verhängnisvolle Schicksal des Vaterlandes nieder.
Der Ausgang des Krieges zerstört auch sein Lebens­
werk. Der stolze Bau „Gelsenkirchen“ wird zur
Ruine, das K ohlensyndikat, seit 1916 unter der
Zwangswirtschaft des Reichskommissars, wird in den
Strudel des Umsturzes hineingerissen. So ist es
erklärlich, daß noch Anfang des Jahres 1920 tiefste
E ntm utigung aus ihm' spricht. „D ie H altung des
Volkes bei und nach der Entlassung Bismarcks, die
Duldung einer unfähigen kaiserlichen Regierung und
landesverräterische Schwäche und W ürdelosigkeit
vor, während und nach dem Kriege, schließlich die
Stalil und Eisen.
1605
Gefolgschaft sogar denjenigen gegenüber, w elche das
Vaterland verrieten und der grausamen W illkür der
Feinde wehrlos preisgegeben, geben mir die traurige
Ueberzeugung, daß es eines Bismarck nicht w ert war
und is t.“
Aus dieser seelischen und körperlichenErscliöpfung
h ilft ihm die Persönlichkeit dessen empor, der sich
in der nachrevolutionären Zeit am erfolgreichsten für
die Sicherung der W irtschaft eingesetzt hat: Hugo
Stinnes, D ie alte Tatkraft erwacht wieder in ihm
und läßt ihn unermüdlich m itarbeiten an den Plänen
zur W iedergesundung der deutschen Industrie, der
deutschen Volkswirtschaft. Auch hier leiten ihn die
Gedanken des Allgem einwohles. D eutschland ist
verarmt, nur Arbeit kann es retten, aber der Arbeits­
vorgang muß möglichst billig und zweckmäßig ein­
gerichtet werden. So komm t es zu der Zusammenschlußbewegung, zur Gründung der Siem ens-Rheinelbe-Schuckert-Uuion, deren Anlagen sich gegen­
se itig ergänzen und so jede für sich die größte Er­
giebigkeit gewährleisten. Kirdorf hat wieder ein
Tätigkeitsfeld gefunden, auf dem er für sein trotz
allem schmerzlich geliebtes Vaterland schaffen kann.
Auf eine an Mühen, aber auch an E rfolgen reiche
Tätigkeit kann Kirdorf am 8. N ovem ber zurück­
schauen. W enn D eutschlands Industrie in der W elt
zu hohen Ehren gelangt ist, so ist das zum nicht
geringen Teile sein Verdienst, das ihn m it Stolz und
Genugtuung erfüllen darf. Allerdings mag es für den
Augenblick fast so scheinen, als ob seine Lebensarbeit
nun doch vergebens gewesen wäre. Aber Kirdorf hat
diesen Kleinm ut über Bord geworfen, und uns selbst
ziem t es erst recht nicht, an dem Wiederaufbau
Deutschlands und seiner V olksw irtschaft zu zweifeln,
solange Männer wie Kirdorf vorhanden sind und ihre
ganze K raft für ihr Volk einsetzen. D as aber ist
unser W unsch, daß Kirdorf noch lange Jahre als
Führer und Berater dem Vaterlande und der In­
dustrie erhalten bleibt, u n d ' daß es ihm ver­
gönnt ist, seinen Lebensabend in einem, w enn auch
nicht w ie einst freien und m ächtigen, so doch sich
auf sich selbst besinnenden und dam it eine bessere
Zukunft gewährleistenden D eutschland zu be­
schließen.
Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie1).
V on J. S t a r k in W ürzburg.
I A a s letzte, aber auch schwierigste Problem der
Physik und Chemie und dam it der N atur­
wissenschaften ist die Frage des Baues, der Struk­
tur des chemischen A tom s, das den Baustein für die
Materie, für jede chemische Verbindung und jeden
K ristall bildet. D as Problem der Atomstruktur
steht heute im M ittelpunkte der physikalischen
Forschung, und seine Erkenntnis ist in den letzten
zwei Jahrzehnten durch die physikalische Forschung
wesentlich gefördert worden.
Im folgenden soll
*) G e k ü rz te r V o rtra g , g e h a lte n a u f d e r I . G em ein­
sc h a ftssitz u n g sä m tlic h e r F ach au ssch ü sse des V ereins
d eu tsch er E is e n h ü ttc n le u te a m 4. M ai 1921.
eine Uebersicht über die Art und den jetzigen Stand
der auf diesem Gebiete erzielten Fortschritte gegeben
werden.
An der Spitze der Erforschung der chemischen
Atome steh t die Erkenntnis von dem D asein von
Elementen, wonach sich chemische Stoffe in eine
Anzahl von Grundstoffen zerlegen lassen, die durch
chemische Methoden in w eitere verschiedenartige
Stoffe nicht mehr g eteilt werden können. D ie so
gewonnenen Einzelbestandteile heißen chemische
Elemente. W eiterhin m achte man bald die Erfah­
rung, daß chemische Elem ente in wechselseitige
Verbindung in der W eise eintreten, daß die an der
1606
Stahl und Eisen.
Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie.
Verbindung teilnehmenden Gewichte in einem ganz
bestimmten, festen Verhältnis stehen. Aus der Er­
fahrung von den chemischen Elem enten und dem
festen Verhältnis der Verbindungsgewichte erwuchs
die grundlegende H ypothese des chemischen Atoms,
derzufolge ein chemisches Elem ent aus einzelnen
zählbaren Teilchen zusam mengesetzt ist.
Diese Hypothese erfuhr im Laufe der Zeit eine
Erweiterung, indem das chemische A tom als absolut
unteilbar und die A tom e eines chemischen Grand-,
Stoffes als absolut gleichartig angenommen wurden.
Diese Erweiterung hat sich als irrtümlich erwiesen,
w ie aus den weiteren Ausführungen hervorgehen
wird.
Nachdem der Begriff des chemischen Atoms ge­
wonnen war, und man gelernt hatte, chemische
Reaktionen m it H ilfe dieses Begriffes auszudrücken
und zu erfassen, folgte bald die Erkenntnis einer be­
sonderen E igenschaft der chemischen A tom e, die
für ihr Zusammentreten zu Verbindungen m aß­
gebend ist. Atom e verschiedener Elem ente treten
nicht in einer beliebig großen Reihe von Atomzahlen
zusammen, sondern für jedes Elem ent ist eine
zwischen 1 und 7 liegende Zahl charakteristisch,
welche die Menge der in die Verbindung tretenden
Atome regelt. Zur D eutung dieser Gesetzmäßigkeit
wurde die Annahme gemacht, daß an der Ober-'
fläche des chemischen Atoms ausgezeichnete Stellen
vorhanden seien, und zwar an der Oberfläche jedes
Atoms mindestens eine S telle, durch die Gegenüber­
stellung von zwei derartigen Stellen zweier verschie­
dener Atome dachte man sich ihre chemische Ver­
bindung hergestellt. Für diese ausgezeichnete Stelle
an der Atomoberfläche wurde die -Bezeichnung
V alenzstelle oder chemische Valenz eingeführt. Als
Folgerung aus dem A tom - und dem Valenzbegriff
ergab sich dann ohne weiteres, daß chemische Atome
in einer chemischen Verbindung in einer ganz be­
stim m ten räumlichen, w echselseitigen Anordnung
Vorkommen müssen, die man die Konfiguration oder
die K onstitution der betreffenden chemischen Ver­
bindung nannte.
Auf den Vorstellungen von Atom, Valenzstelle und
fester räumlicher Anordnung der A tom e ist die E n t­
wicklung der Chemie in mehr als einem Jahrhundert
aufgebaut. Es ist nun rein wissenschaftlich bemer­
kenswert, w ie diese grundlegenden Vorstellungen trotz
ihrer inneren Armut und trotzdem sie zum T eil un­
richtig waren, die experim entelle Forschung be­
frachtet haben. In den Erfolgen der einfachen theo­
retischen Instrumente der Chemiker lag jedoch auch
ein N achteil begründet: D ie Gewöhnung an den
Valenzbegriff ist im Laufe der Zeit so groß geworden,
daß die Erforschung der N atur der Valenzkräfte
und dam it des Baues des chemischen A tom s in den
Hintergrund trat. Es ist bezeiclmend, daß Chemiker
in führenden Stellungen hinsichtlich des Problems
der Erforschung der Atomstruktur folgenden Stand­
punkt einnahmen: D ie Frage, w ie das Atom aus ein­
zelnen Teilen aufgebaut ist, und welche ins einzelne
gehende Beschaffenheit das chemische A tom an seiner
Oberfläche besitzt und besitzen muß, dam it eine
chemische Bindung von Atom en stattßnden kann,
41. Jahrg. Nr. 45.
interessiert uns als Chemiker erst in zweiter Linie;
das ist ein Problem der Physik. D iese Auffassung
kann nicht richtig sein. D ie Erforschung der Struk­
tur des chemischen A tom s, insonderheit der Atomoberfläehe, ist ein Problem der Physik u n d der
Chemie. Allerdings hat sich in den letzten Jalirzehnten m it diesem Problem fast ausschließlich die
Physik beschäftigt, und zwar zunächst ausgehend
von der ganz andersartigen Frage nach den Eigen
scliaften der Elektrizität.
Es gab eine Zeit, wo selbst für Physiker der Be­
griff der E lektrizität reichlich verschwommen war,
wo die E lektrizität als ein Zustand des Aethers be­
zeichnet wurde. D iese Anschauung ist längst über­
wunden. H eute hat man sich daran gewöhnt, die
E lektrizität als etwas Stoffliches zu behandeln. Die
Menge der E lektrizität wird z. B. durch Bestimmung
der elektrischen Kraft m it derselben Sicherheit g e­
messen w ie die Menge eines chemischen Stoffes durch
das Gewicht. Der nächste Schritt führte zu der Er­
fahrung von der Teilbarkeit einer elektrischen Ladung
und w eiterhin von der Grenze der Teilbarkeit der
Elektrizität. B ei den elektrolytischen Erscheinungen
wird an je d e der beiden E lek tro d en , chemischer
Stoff geführt. D iese Erscheinung ist nur durch die
Annahme zu erklären, daß m it dem chemischen Stoff
eine elektrische Ladung verknüpft ist; indem die
elektrische Ladung an die Elektrode wandert, tritt
auch der chemische Stoff m it ihr an die Elektrode.
Nun h a tte man sich auch in physikalischen Kreisen
an die A tom hypothese gew öhnt, wonach der che­
mische Stoff aus einzelnen gleichartigen Teilchen be­
steht. "Wenn an den in einzelne Teilchen'zerlegbaren
chemischen Stoff elektrische Ladung geknüpft ist,
so muß auch die elektrische Ladung ihrerseits in
der W eise zu zerteilen sein, daß auch an jedes Atom
ein gewisses Maß elektrischer Ladung gebunden ist.
D iese Folgerung wurde schon frühzeitig gezogen und
führte zu der Annahme, daß die elektrische Ladung
sich aus gewissen kleinsten Mengen, elementaren
Q lantén, zusam m ensetzt, die wenigstens für die bis­
herigen Methoden und H ilfsm ittel die Grenze der
Teilbarkeit der E lektrizität darstellen. Sowohl für
die negative als auch für die positive Ladung ist nur
ein einziger derartiger kleinster Betrag elektrischer
Ladung vorhanden. D ie Größe des elektrischen
Elem entarquantum s gehört heutzutage zu den am
genauesten bestim m ten N aturkonstanten.
W elche Eigenschaften besitzen nun diese elek­
trischen Elem entarquanten? Insbesondere: Welche
Masse ist an sie geknüpft? D ie letzte Frage wurde
durch die Untersuchung der elektrischen Strahlen
beantw ortet. Unter „elektrischen Strahlen“ versteht
man ganz allgem ein elektrisch geladene Teilchen,
die eine Geschwindigkeit besitzen. Es g ib t som it
negativ und p ositiv geladene elektrische Strahlen.
D ie negrtiven Strahlen werden nach ihrem Ur­
sprung Kuthodenstrahlen genannt, die positiven
Kanalstrahlen. D ie Masse tr itt dann in die Erschei­
nung, wenn einem K irper durch eine auf ihn cinwirkende Kraft eine Gcschwindigkeitsändemng erteilt
wird. Durch die Einwirkung von elektrischen und
magnetischen Kräften auf die elektrischen Strahlen^
10. November 1921,
Der Bau des chemischen Alo»i3, Erfahrung und Theorie.
die bewegten elektrischen Elementarquanten, wird
eine Ablenkung der Strahlen bewirkt, aus deren
Größe ein Rückschluß auf die Größe der Masse eines
einzelnen Strahlenteilchens gezogen werden kann.
Auf diese W eise wurden zwei grundlegende E n t­
deckungen gem acht:
1. Es gib t negativ geladene Elementarquanten, an
die nur eine außerordentlich kleine Masse ge­
knüpft ist, die etw a dem 2000. Teil der Masse
des Wtisserstoifatoms entspricht. Dieses neu ent­
deckte A tom , welches eine bestim m te elektrische
Ladung und eine ganz bestim m te kleine Masse
besitzt, wird „ E le k tr o n “ genannt.
2. Die positive Ladung tritt niem als losgelöst von
der Masse der chemischen Atome auf, sondern
sie ist immer fest dam it verbunden.
Mit diesen zwei grundlegenden Erfahrungen über
die Verknüpfung positiver und negativer E lektrizität
mit der Masse, den chemischen Atomen, waren die
Physiker vor die Frage gestellt: In welchem Verhält­
nis steht die elektrische Ladung zu den chemischen
Atomen ? In der Physik gibt es eine Reihe von Er­
scheinungen, aus denen m it zwingender Sicherheit der
Schluß gezogen werden kann, daß in den chemischen
Atomen elektrische Ladungen, positive und negative
elektrische Elementarquanten, Vorkommen, die also
Bestandteile des chemischen Atoms sind. So ließ
sich dies z. B. aus der Beobachtung schließen, daß
die Atom e der chemischen Elem ente m agnetische
Eigenschaften besitzen: Das magnetische Feld be­
sitzt nämlich nicht, w ie das elektrische Feld, eine
selbständige Existenz, sondern es kann entstehen,
es kann vergehen. Es entsteht dadurch, daß eine
elektrische Ladung durch ihre Bewegung den Aether,
in den sie eingebettet ist, in der Umgebung ihres
Weges in einen besonderen Zustand, den magne­
tischen Zustand, versetzt. Kom mt die elektrische
Ladung zum Stillstand, so verschwindet auch wieder
das m agnetische Feld in ihrer Umgebung. Aus dem
Auftreten eines magnetischen Feldes ist also zu
schließen, daß in der M itte des magnetischen Feldes
eine elektrische Ladung liegen, und daß diese Ladung
eine Geschwindigkeit besitzen muß. So hat man
schon frühzeitig folgern können, daß in den chemi­
schen A tom en, besonders im E isenatom , elektrische
Ladungen Vorkommen müssen, die in dauernder, ungeschwächter Bewegung kreisen.
W eiter hat die P hysik vor etwa 30 Jahren er­
kannt, daß Lichtwellen elektromagnetische Natur
liaben, daß also im Licht ein elektromagnetisches Feld
vorkommt. Schon lange war bekannt, daß aus dem
Innern chemischer Atom e nur Lichtwellen ganz be­
stimmter Länge herauskommen können, so daß ein
jedes chemische A tom sein ganz bestim m tes Spek­
trum besitzt. Elektrom agnetische W ellen, Licht­
wellen und som it Spektren der chemischen Atome
können nur davon herrühren, daß elektrische Elementarq tauten — denn E lektrizität ist in Elementarquanten aufgeteilt — eine Geschwindigkeitsände­
rung erfahren. D as elektromagnetische Feld, das
um ein Elemcntarquantum herumgebaut ist, wird
bei der Beschleunigung desselben zum T eil nach
Stahl und. Eisen.
1607
außen in den Aether hinausgewirbelt. Hieraus er­
gab sich die Folgerung; W e i l die Atom e der che­
mischen Elem ente charakteristische Spektren aus­
strahlen, müssen in ihrem Innern elektrische E le­
mentarquanten als Zentren der Ausstrahlung Vor­
kommen.
E ine andere Erscheinung sei hier noch erörtert.
Wenn ein chemisches A tom aus positiven und nega­
tiven Teilchen aufgebaut ist, so kann m an diese
elektrischen Ladungen, zusammengekuppelt in A to­
men, der Einwirkung eines elektrischen Feldes von
außen her unterwerfen und dadurch die positiven
Ladungen nach der einen und die negativen La­
dungen nach der anderen Seite ziehen. D as che­
mische A tom wird sozusagen in eine Dehnungs­
maschine eingespannt, es wird elektrisch gedehnt,
deformiert. D ie Folge davon ist, daß seine Eigen­
schaften, insbesondere seine Spektrallinien, eine
Aenderung erfahren. D ie tatsächliche Bestätigung
dieser zunächst nur vermuteten Erscheinung weist
ebenfalls darauf hin, daß in den Atomen elektrische
Elementarquanten vorhanden sind.
Ferner wurden folgende Ucberlegungen angestellt
und durch Versuche geprüft: W enn ein elektrisches
Teilchen eine G e sc h w in d ig k e itsä n d e r u n g erfährt,
dann muß es eine Geschwindigkeit haben, und daher
von einem magnetischen Felde begleitet sein. Der
Träger eines m agnetischen Feldes kann von einen:
zweiten magnetischen Feld eine Beeinflussung er­
fahren. Wenn daher die Elementarquanten in den
chemischen Atom en Schwingungen und Bewegun­
gen ausführen, welche zur Aussendung der Spektrallinien führen, so müssen sie von magnetischen
Feldern begleitet sein, die dem Einfluß eines magne­
tischen Feldes von außen her unterworfen werden
können, wodurch anderseits wieder die Bewegungen
und Schwingungen der Elem entarquanten und som it
auch die Spektrallinien des chemischen Atoms be­
einflußt werden. Diese Folgerung ließ sich bestä­
tigen. Aus der Größe der Beeinflussung wurde sogar
die Masse der Elementarquanten errechnet, durch
deren periodische Bewegung im chemischen Atom
die Spektrallinien der chemischen Elem ente zur A us­
sendung kommen; als Masse dieser lichtschwingenden
Teilchen im A tom wurde die Masse des negativen
Elektrons gefunden.
Der Physiker betrachtet daher das chemische
A tom nicht nur als den S itz von positiven und nega­
tiven Ladungen, sondern als restlos aus positiven
und negativen Elementarquanten bestehend. D iese
Annahme bedingt, daß alle Eigenschaften des che­
mischen A tom s auf seine elektrisch geladenen B au­
steine zurückzuführen sein müssen. Dieser Nachweis
ist zu einem großen T eil erbracht worden, u. a. be­
züglich der Energie der Atom e.
W ie das Beispiel der Verbrennung von Wasser­
stoff und Sauerstoff zu W asser zeigt, bei der Wärme
frei, also Energie entwickelt w ird, w ohnt den che­
mischen Atom en Energie inne. D iese Energie ist
einmal elektrischer Natur, w ie sie in dem unsere
materielle W elt erfüllenden Stoff, Aether genannt,
vorhanden ist. Im elektrischen Feld, um eine elek-
1608
Stahl und Eisen,
Der Bau dea chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie.
frische Ladung herum, befindet sich der Aether in
einem gewissen Zustand, den- wir durch die Einwir­
kung der elektrischen Kraft auf eine andere Ladung
erkennen. Dieser Zustand des Aethers wird in der
Physik und in der Elektrotechnik dadurch veran­
schaulicht, daß man sich am Orte des elektrischen
Feldes Kraftlinien gezogen denkt, so daß an einem
jeden Punkte die Achse der Kraft und auch die
Richtung der Kraft durch die Richtung der K raft­
linie gegeben ist. D ie Stärke der Kraft in einem
P unkte wird durch die Zahl der Kraftlinien ausge­
drückt, die an dem betrachteten Punkt durch den
Quadratzentimeter gehen, und zwar gehen die Kraft­
linien von einer negativen Ladung aus, laufen in den
umgebenden Aether' hinein und endigen an einer
positiven Ladung, oder umgekehrt. Mit dem elek­
trischen Felde is t elektrische Energie verbunden,
deren Menge durch die Stärke des Feldes an einem
bestimm ten P unkte gemessen werden kann, und
zwar ist die in der Raum einheit enthaltene elektrische
Energie proportional dem Quadrat der dort herr­
schenden Feldstärke oder proportional dem Quadrat
A b b ild u n g 1.
S c h n itt d u rc h e in e
k u g e lfö rm ig e p o s itiv e
, d u rc h ein e gleioh g ro ß e
und
,,
k u g e lfö rm ig e n e z a tiv e
L adung.
der Zahl der durch die Oberfläeheneinheit hindurch­
tretenden Kraftlinien.
Nun hat man im A tom elektrische Ladungen,
positive und negative. Man hat also überall im
Innern und an der Oberfläche des chemischen Atoms
ein elektrisches Feld, dessen Feldstärke m it dem
Orte im Atomraum stark wechselt. W ie sehr es
räumlich verschieden stark ist, dafür als Beispiel die
Oberfläche der positiven und der negativen Ladung:
Von der positiven Ladung gehen ebensoviel Kraft­
linien aus wie von der negativen. Aber bei der posi­
tiven Ladung laufen die Kraftlinien an der Ober­
fläche wahrscheinlich dichter zusammen als in der
negativen Ladung. D enken wir uns eine K ugel von
1 m m Durchmesser, dann eine K ugel von 1 in Durch­
messer. D ie Kraftlinien, die von der Kugel von
1 mm Durchmesser ausgehen, sollen alle an der Kugel
von 1 m Durchmesser endigen (siehe Abb. 1). So
liegt auf der Hand: D ie Zahl der Kraftlinien je
Quadratzentimeter is t in der Nähe der großen Kugel
eine sehr viel kleinere als an der Oberfläche der
kleineren Kugel, denn da laufen sie ganz dicht zu­
sammen. Also muß an der Oberfläche der kleinen
Kugel die elektrische Feldstärke und dam it die
elektrische Energie außerordentlich viel größer sein
als an der großen K ugel. N u n besitzt wahrscheinlich
41. Jahrg. N r. 45.
die positive Ladung im A tom ein außerordentlich
kleines Volumen. In der Nähe der positiven Ladung
is t also das Feld außerordentlich stark; es ist in
ihrer Nähe außerordentlich viel elektrische Energie
aufgestapelt, sehr v iel mehr als in der Nähe der sehr
v iel größeren Kugel der negativen Ladung.
D ie Wärme, die z. B. bei der Verbrennung des
Wasserstoffs auftritt, wird aus den elektrischen
Feldern der positiven und negativen Elementar­
quanten des W asserstoff- und des Sauerstoffatoms
entnommen infolge der Aenderung der elektrischen
Felder bei der Verbindung derselben.
E ine zw eite Energieform, die wir im Aether
kennen, ist die magnetische. W ird ein elektrisches
Feld bew egt, so tritt im Aether ein neuer Zustand
ein, der sich in dem A uftreten einer K raft auf
andere bewegte elektrische Teilchen, etwa auf eine
Stromspule oder einen kleinen Magneten, äußert.
D as m agnetische F eld beschreiben wir ähnlich wie
das elektrische Feld durch Angabe von Kraftlinien.
Achse, Richtung und Zahl der Kraftlinien auf den
Quadratzentimeter veranscliaulichen uns Form und
Stärke des magnetischen Feldes. Abb. 2 zeigt uns das
Bild, das wir uns von dem
elektromagnetischen Felde
einer positiven Ladung e
machen, die m it der Ge­
schwindigkeit v auf den
Beschauer zuläuft.
D ie
elektrischen
Kraftlinien,
die nach einer w eit außer­
halb liegenden negativen
Ladung hinlaufen, sind A b b ild u n g 2. S c h n itt
gestrichelt, die in sich ge- d u rc h d a s e lc k tro m a g n e sclüossenen magnetischen tis c h e F e ld ein e r b ew egIiraftlinien
ausgezogen te n p o s itiv e n L a d u n g ,
gezeichnet. W ie an den
elektrischen Zustand des Aethers, so ist auch an den
magnetischen Zustand Energie geknüpft, und zwar
ist auch die magnetische Energie in der Volumen­
einheit proportional dem Quadrat der magnetischen
Feldstärke § und daher proportional e2v2, da ,f>
überall der Größe und der Geschwindigkeit der
elektrischen Ladung proportional ist.
Ln chemischen A tom kommen bew egte Ele­
mentarquanten vor; also muß im Innern eines
chemischen Atoms auch immer magnetische Energie
Vorkommen. W enn sich das ganze chemische Atom
m it seinen positiven und negativen Elementar­
quanten, oder w enn sich ein aus vielen Atomen
zusam mengesetzter Körper in Bewegung ver­
setzt, so um kleidet sich jedes einzelne Elementar­
quantuni m it einem m agnetischen Felde; in dem
umgebenden Aether tritt m agnetische Energie auf.
D as, w as wir früher und auch heute noch kinetische
E nergie des Stoffes, der A tom e, nennen, ist weiter
nichts als magnetische Energie.
A uch den zunächst sehr einfach und selbstver­
ständlich scheinenden, tatsächlich aber ganz unansehaulichen Begriff der Masse müssen wir auf Eigen­
schaften der elektrischen Ladung des chemischen
Atoms zurückführen. D ie Masse is t keineswegs
10. November 1921.
Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie.
Stahl und Eisen.
1609
etwas Primäres, eine ursprüngliche Eigenschaft des
chemischen Atoms, sondern zunächst nur definiert
als das Verhältnis einer auf einen Körper wirkenden
Kraft zu der von ihr hervorgebrachten sekundlichen
Geschwindigkeitsänderung oder Beschleunigung. Das
ist durchaus unanschaulich. D ie Masse tr itt in die
Erscheinung, wenn wir einem Körper eine Geschwin­
digkeitsänderung erteilen wollen. W enn wir bei­
spielsweise einen Wagen beschleunigen -wollen, so
lassen wir eine Kraft, etw a die Kraft unserer Mus­
keln, auf ihn wirken. Dann spüren wir von seiten
des Körpers, solange w ir ihn beschleunigen, eine
Gegenkraft, die wir kinetische Kraft nennen können.
Sie ist immer entgegengesetzt zur Richtung der
Beschleunigung und proportional der Masse.
D ie Energie und die Masse eines Körpers und
eines chemischen Atoms haben wir also m it H ilfe
der Physik auf die Bausteine des chemischen Atoms,
auf die elektrischen Elem entarquanten, zurück­
geführt. Hier klafft aber nun eine Lücke in uuserm
elektrischen Atombilde.
D ie chemischen Atome unterliegen der Schwer­
kraft. Da sie sich nur aus elektrischen Elem entar­
quanten zusammensetzen, so müssen auch diese
der Schwerkraft unterliegen. Das Dasein der Schwer­
kraft hat zur Folge, daß noch eine dritte Form von
Energie, entsprechend dieser dritten Art von Kraft,
der Schwerkraft, im Aether Vorkommen muß. Das
R ätsel der Schwerkraft, das R ätsel der Schwere­
energie ist bis heute noch ungelöst.
Diese Eigenschaft, Gegenkraft zu entwickeln
entgegen der Richtung einer Beschleunigung, haben
auch die elektrischen Ladungen. Wenn wir einer
elektrischen Ladung m it ihren elektrischen Kraft­
linien eine Geschwindigkeitsänderung oder Be­
schleunigung erteilen wollen, so müssen wir den
Bewegungszustand im umgebenden A etlier ändern;
wir müssen in den Aetlier m agnetische Energie
hineinpumpen. Dem stellt sich der Aetlier entgegen
und übt auf das elektrische Elem entarquantuni eine
Kraft aus, deren Größe der Masse oder besser der
magnetischen Energie, die wir infolge des Daseins
des elektrischen Feldes in den Aetlier stecken müssen,
proportional ist. Sie hängt eng m it der Ladung und
der räumlichen Verteilung der von dieser ausgehenden
elektrischen Kraftlinien zusammen.
D ie m agnetische Feldstärke is t an verschiedenen
Punkten in der Nähe des positiven oder des negativen
Quantums verschieden. Proportional der elektrischen
Feldstärke ist die magnetische. Wenn man nun das
Quadrat der in einem R aum teil herrschenden Feld­
stärke m it der Größe des Raum teils multipliziert
und die Produkte für alle Raum teile rundherum
für das ganze Gebiet des chemischen A tom s sum­
miert, dann bekomm t man die gesam te an dem
Quantum sitzende magnetische Energie. Denken
wirwiederan diezw eiFälle der Verteilungeiner Ladung
auf eine ganz kleine Kugel von lm n i Durchmesser und
auf eine große Kugel von 1 m Durchmesser. W enn ich
der kleinen und der großen Kugel die gleiche Ge­
schwindigkeit erteile, so bildet sich sehr v iel mehr
magnetische oder kinetische Energie um die kleine
Kugel herum als um die große. Denn dort laufen
die m agnetischen Kraftlinien sehr dicht zusammen,
in ihrer nächsten Nähe ist also die m agnetische F eld­
stärke sehr viel größer als in der Nähe der großen Kugel.
W ie sind nun diese Elem entarquanten im che­
mischen A tom angeordnet? W elche wechselseitigen
Lagen, welche wechselseitigen Geschwindigkeiten
haben sie ? W ieviel positive, w ieviel negative Elem en­
tarquanten kommen im W asserstoffatom, im Kohlen­
stoffatom , im Eisenatom vor ? D iese w ichtige Frage
nach der Struktur des Atoms hat bis jetzt nur eine
Teilantwort erfah­
ren, die uns nur einen
Gesamtüberblick
über das chemische
Atom gibt, und zwar
lau tet sie: An der
Oberfläche des che­
mischen Atoms se­
hen wir nur negf tiv e Ladungen, ne­
gative Elektronen; A b b ild u n g 3. S c h n itt d u rc h das
w eiter im Innern lic- e le k trisc h e K r a ftf e ld ein e s zw e i­
gen positive La dunw ertig en A to m s,
gen. D iese wenigen
Oberflächenelektronen sind die Träger elektrischer
Felder, w ie sie z. B. für ein zweiwertiges A tom durch
Abb. 3 veranschaulicht werden. Sie sind maßgebend
für die Beschreibung aller derjenigen chemischen
und physikalischen Erscheinungen, in denen nur die
Oberfläche der chemischen A tom e eine R olle spielt.
Für die Chemie ist das die Erscheinung des Zusammentretens der Oberflächen von Atom en zu che­
mischen Verbindungen.
D ie kinetische, also die m agnetische Energie,
ist V2 m v 2. D ie Geschwindigkeit v ist proportional
der m agnetischen Feldstärke. So ergibt sich, daß der
Proportionalitätsfaktor m w eiter nichts beschreibt
als die räumliche Verteilung des magnetischen Feldes
einer elektrischen Ladung. D ie M a sse e in e s c h e ­
m isc h e n A to m s i s t e in e E ig e n s c h a f t der
r ä u m lic h e n V e r te ilu n g d er e l e k t r i s c h e n K r a ft­
lin ie n d er p o s i t i v e n u n d d er n e g a t iv e n E le ­
m e n ta r q u a n te n , d ie in d em c h e m is c h e n A to m
v o r h a n d e n sin d .
X L V .„
Für die Kristallographen und auch schließlich
für den Praktiker, der es m it festen Körpern zu tun
hat, komm t ebenfalls nur diese Oberflächenstruktur
in Frage. D ie Oberflächenelektronen werden heut­
zutage, weil sie die Valenzkräfte entfalten, „V alenz­
elektronen“ genannt.
Sie besorgen die A n ein -,
anderbindung von Atomen und von Molekülen in
den Kristallen und som it in den festen Körpern.
Auch für die Frage der F estigk eit,, der E la sti­
zitä t sind also die Oberflächenelektronen maß­
gebend. W enn man z. B. heutzutage von dem
Kohlenstoffatom spricht, so denkt man sich vier
Oberflächenelektronen am Kohlenstoffatom; von
ihnen gehen Kraftlinien aus, greifen etwas nach außen
und laufen dann nach dem Innern zurück. D ie
ganze Oberfläche des Kohlenstoffatoms ist also ein
System von vier elektrischen Kraftfeldern, die an
212
1610
Stahl und Eisen.
Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie.
negativen Elektronen entspringen. Wenn sich zwei
chemische Atom e miteinander verbinden, so bedeutet
das folgenden Vorgang: Es stellt sich ein Oberflücheneiektron des einen A tom s und mindestens
ein Valenzelektron des anderen Atoms so zwischen
die zwei Atome, daß Kraftlinien von ein und dem­
selben Valenzelektron sowohl nach dem eigenen Atom
als auch nach dem zweiten gegenübergestell! eu
fremden Atom laufen. D iese Bänder zwischen den
Atom en stellen die chemische Bindung her.
Aehnlich ist es m it einem festen M etall oder einem
Kristall. Einen M etallkristall müssen wir uns aus
positiv geladenen Atomen und negativen Elektronen
aufgebaut denken. D ie negativen Elektronen in
einem K ristall besorgen die Zusammenkittung der
aufeinander folgenden oder nebeneinander liegenden
Atome. Wir können uns roh einen Eisehkristall in
folgender W eise vorstellen: Es lassen sich Achsen
im Eisenkristall auffinden, in welchen nur positiv
geladene A tom e aneinandergereiht sind, ebenso
solche, in denen nur negative E lek tro n en . anein­
andergereiht sind. Es gibt Ebenen, die nur m it
positiven Eisenatomen besetzt sind, und solche, die
nur m it negativen Elektronen besetzt sind. Die
Kräfte zwischen positiv und negativ geladenen Ebenen
im Eisenkristall binden den Eisenkristall zu einem
festen Gebilde zusammen.
Was geschieht nun, wenn wir an dem Eisenkristall
das Gefüge plastisch ändern? Dann erfolgt, längs
einer Achse betrachtet, die nur m it positiven Eisen­
atom en besetzt ist, e'ne Verschiebung derart, daß
immer wieder ein positiv geladenes Eisenatom an die
Stelle eines vorhergehenden p ositiv geladenen E isen­
atom s tritt. D ie A rt der Anordnung von positiven
und negativen Ladungen entlang den Achsen er­
möglicht es eben, einen Eisenkristall plastisch zu
deformieren, das E isen auszuwalzen. Den K itt,
welcher die Stücke eines Eisenkristalls dauernd zu­
sammenhält, bilden dabei die elektrischen Felder
der negativen Elektronen.
D iese Vorstellung von der elektrischen Ober­
flächenstruktur der chemischen A tom e hat aber in
der Chemie und der Praxis, etwa der metallurgischen
Praxis, leider noch recht wenig Früchte getragen.
D ie Forscher in der Chemie und der Me’allurgie
haben sich an diese Vorstellung noch nicht gewöhnt
und haben infolgedessen ihre bekannten Erschei­
nungen noch nicht m it ihrer H ilfe geordnet, noch
nicht gedeutet; noch weniger sind sie im stande ge­
wesen, m it H.lfe dieses theoretischen Instruments
.neue Erscheinungen aufzufinden, Anwendungen zu
gewinnen. Aber wir dürfen hoffen, daß dies vielleicht
in einem Jahrzehnt der F all ist.
Ueber diese durch Versuche gesicherte Teilant­
wort hinaus is t von der m athematischen Theorie
— ich sage ausdrücklich mathem atische Theorie —
noch eine ziemlich umfassende Antwort auf die Frage
nach dem Atombau gegeben worden in der Theorie,
welche von dem englischen Physiker R u t h e r ­
f o r d und dem Dänen B o hr begründet worden ist;
ich nenne sie die Scheibentheorie. Diese Theorie
wird als etwas Vollendetes vorgetragen, und so kann
41. Jahrg. N r. 45.
ich hier nicht an ihr Vorbeigehen. Sie hat ihre Stärke
darin, daß sie g esta ttet, mathematisch die Vorgänge
in dem chemischen A tom und die Struktur des che­
mischen Atoms in einem gewissen Maße zu be­
schreiben.
D ie Scheibentheorie m acht ganz bestim m te An­
gaben über die Zahl, das Volumen und die Anord­
nung der Elementarquanten. Z. B. nim mt sie beim
Wasserstoffatom an, daß die positive Ladung in
einer Kugel und die negative Ladung des Elektrons
auch in einer Kugel konzentriert ist.
Dann ge­
winnen wir nach der Scheibentheorie folgende Vor­
stellung von dem Wasserstoffatom: Vergrößert inan
alle Abmessungen einmal eine M illion m al und dann
nochmals eine Million mal, dann erscheint der posi­
tive Kern im W asserstoffatom als eine Kugel von
1 mm Durchmesser und das einzige negative Elek­
tron, das im Wasserstoff vork'ommt, als eine solche
von 1 m Durchmesser. Aus diesen beiden einzelnen
Teilen besteht das 'Wasserstoffatom nach der Schei­
bentheorie, und zwar bewegt sich die negative Kugel
in einem A bstand von 100 km (im Maßstab der g e ­
wählten Vergrößerung) um die positive Kugel.
D ie meiste M;isse, die meiste Energie ist, konzen­
triert rund herum um die positive sehr kleine Kugel
im Kern.
D ie Scheibentheorie nim m t w eiter an, es könne
die negativ geladene Kugel des Wasserstoffatoms
nur auf ausgezeichneten Bahnen um den Kern
ohne Lichtausstrahlung stabil herumlaufen) etw a nur
in einem A bstand, der 100 km beträgt, dann in einem
Abstand von 200, 300 oder 400 km, in dazwischen­
liegenden Abständen nicht. Warum sic nicht da
zwischen stabil laufen kann, das weiß die Theorie
nicht anzugeben.
Bei den anderen A tom en, etwa dem Eisenatom,
nimmt sie wieder einen Kern von vielleicht 10 m
Durchmesser (in der Vergrößerung Million mal
M illion) an. In dieser K ugel von 10 m Durch­
messer kommen einige negative Elektronen vor,
außerdem noch eine ganze Reihe, etwa 50 oder noch
mehr, positive Elementarquanten. Das Ganze ist der
positive Kern, er hat einen Ueberschuß an positiver
Ladung, ln etw a 100 km A bstand laufen negative
Elektronen um den Kern herum. Also r eine Scheibe
m it einem positiven Kern und um ihn herumlaufenden
negativen Elektronen. So denkt sich die Scheiben­
theorie die Struktur des chemischen Atoms.
D iese Theorie ist falsch. Wenn die Vertreter
dieser Theorie m it den Tatsachen der organischen
Chemie vertraut wären, so würden sie diese Theorie
nicht aufrechtcrhultcn. Denn es steht fest, daß wir
wenigstens dem K ihlenstoffatom eine räumliche
Struktur geben müssen, daß wir diese Struktur
nicht auf einer Scheibe, sondern im Raum anordnen
müssen. Auch über die Anordnung der positiven
und der negativen Elektronen im Kerne der Atome
kann vorderhand die Scheibentheorie nichts aussagen.
Man m uß aber zugeben: Der Kern eines Atoms
enthält den größeren T eil seiner Struktur. Wenn
die Kernstruktur nicht bekannt ist, dann liegt eben
noch der größere Teil des Atoms im Dunkeln. Es
10. November 1921.
D ie fortlaufende war me technische Ueberwachung.
ist das Problem da durch, daß es von der Gesamtheit
des Atoms in den Kern verlegt worden ist, nur etwas
verkleinert worden; aber die Hauptaufgabe bleibt.
Ja selbst für das von ihr vollständig beschriebene
Wasserstoffatom versagt die Seheibentlieorie. Die
einfachste chemische Verbindung ist doch die zweier
Atom e des Wasserstoffs zu einem Molekül. D ie
Theorie m üßte also auch im stande sein, aus den
Eigenschaften der beiden W asserstoffatome die
Eigenschaften des Wasserstoffmoleküls, w ie wir sie
aus der Erfahrung kennen, abzuleiten. Das ist ver­
sucht worden, aber die abgeleiteten Eigenschaften
stimmen quantitativ nicht m it den tatsächlichen
Beobachtungen überein. Also schon im Falle der
einfachsten chemischen Verbindung versagt die
Scheibentheorie.
Sehen wir auf die Entw icklung der Forschung
über den B.iu des chemischen Atoms zurück, so
können wir folgendes fcststcllen:
Wir haben eine Anzahl grundlegender Erkennt­
nisse.. über das chemische A tom gewonnen. Die
E xistenz des chemischen Atoms ist ganz außer Frage
gestellt. Wir haben w eiter in wenigen Jahren, etwa
in zwei Jahrzehnten physikalischer Forschung, festdie Bausteine des chemischen
Atoms
°gestellt, fdaß
..
I
ausschließlich positive und negative Elem entar­
quanten sind. Wir haben die Energie und die Masse
des chemischen Atoms elektromagnetisch ver­
stehen und deuten gelernt. W ir haben endlich eine
ganz zweifellos richtige Erkenntnis von der Struktur
der Oberfläche der chemischen A tom e gewonnen und
damit eine Basis für das tiefere Verständnis des
Zustandekommens chemischer Verbindungen und der
Stahl und Eisen.
1G11
zwischenmolekularen Bindung in festen Körpern,
insonderheit in Kristallen, geschaffen. Aber das
große Problem der inneren Struktur steh t immer
noch ungelöst da. Und es ist w ahrhaftig so groß, daß
w ir uns darauf gefaßt machen müssen, daß dieses
Problem der inneren Struktur des chemischen Atom s,
der Kernstruktur, vielleich t in Jahrzehnten noch
nicht gelöst ist, daß vielleicht Jahrhunderte darüber
vergehen werden. Es is t aber auch möglich, daß die
Menschheit dadurch begünstigt wird, daß ihr, sagen
wir einmal, naturwissenschaftliche Propheten be­
schert werden, die dank besonderer, genialer Veran­
lagung die Struktur des chemischen Atoms erschauen.
Wir stehen jedenfalls — „w ir“ is t zuviel gesagt,
denn wir wrnrden es nicht mehr erleben — die
M e n s c h h e it steh t noch vor großen Entdeckungen
über die Struktur des A tom s. H a t einmal die Mensch­
heit bis ins einzelne erkennen gelernt, w ie das che­
mische A tom gebaut is t, dann wird sie auch das
Innere des chemischen Atoms ebenso beherrschen,
w ie sie gelernt hat, die Obciflächenkräfte der che-,
mischen Atom e in ihren D ienst zu stellen und damit
die bisherigen Errungenschaften der Chemie zu g e­
winnen.
Z u sa m m e n fa s s u n g .
Begriff des Atoms und der V alenzstelle, Vor­
komm en positiver und negativer elektrischer Elemen­
tarquanten im Atom , die elektrische und m agnetische
Energie im Atom, die M isse als Wirkung des elektro­
m agnetischen Kraftfeldes, elektrische Struktur der
Atomoberfläche, Rolle der Valenzelektronen, Scheibentheorio des Atoms, Problem der Struktur des
Atomkerns.
Die fortlaufende wärmetechnische Ueberwachung der
Gasfeuerungen in Hüttenbetrieben.
Von rS)t.=3ng. Hermann W o lf in Duisburg.
I n den Gasbilanzcn vieler H üttenwerke erscheinen
-*• Winderhitzer und Dam pfkessel als H auptver­
braucher. Man sollte deshalb neben der konstruk­
tiven Vervollkommnung dieser Anlagen nach wärmeteehnischen Gesichtspunkten auch der fortlaufen­
den wärmeteeknischen Ueberwachung die größte
Sorgfalt zuwenden. Was nützt es, wenn man eine
Feuerung nach der Analyse einstellt, und kurz darauf
ist diese Maßnahme infolge schwankenden Gas­
druckes, Veränderung des Zuges, Verstellung der
Gas- und Luftzufuhr oder sonstiger Einflüsse schon
wieder illusorisch; wras nützt der schönste registrie­
rende Kohlensäure- und Sauerstoffapparat, der v iel­
leicht eine Zeitlang seine D ienste tu t . und hernach
in irgendeinem W inkel des Kesselhauses in Ver­
gessenheit gerät, weil er infolge mangelhafter W artung
nicht mehr arbeitet? Intermittierende Messungen
bleiben stets unvollkommen und führen niemals zu
dem Ziele, das w ir erreichen müssen.
U n u n t e r b r o c h e n e r h ö c h s t e r W ir k u n g s ­
g r a d a ll e r F e u e r u n g e n . Hierzu gebrauchen wir
selbsttätig arbeitende Meßinstrumente, welche alle
erforderlichen Messungen taufend aufzeichnen und,
m öglichst in einem abgeschlossenen R aum aufgestellt,
m it Liebe und Sorgfalt in Ordnung gehalten werden.
D ie Duisburger Kupferhütte besitzt auf ihrem
Hochofenwerk infolge der Eigenart ihrer Betriebe
auch heute noch den reinen Dampfbetrieb. Die
Hochöfen bringen zurzeit eine Gasmenge von 400 Mil­
lionen m 3 im Jahr, welche umgercclmet auf den
W ert der Kohle m it 13 Millionen Mark zu bewerten
ist. W inderhitzer und Kessel erhalten allein für
10 Millionen Mark, die übrigen gasgefeuerten Oefen
für 3 Millionen Mark Gas. W ir beschlossen daher,
zunächst für die beiden HaupWerbraucher, D am pf­
kessel und W inderhitzer, Meßhäuser einzuricliten.
D ie W irtschaftlichkeit der Anlagen wrar ohne weiteres
gegeben, erspart man doch mit jedem Prozent Ver­
besserung des W irkungsgrades 100 000 J i im Jahr.
D ie Anlagekosten für beide Meßhäuser betragen
etw a 400 000 J i . Gelingt es, durch ununterbrochene
Messungen den Wirkungsgrad der Feuerungen nur
um 4 % zu lieben, so wäre die Anlage in einem Jahre
bezahlt. N eben diesem wirtschaftlichen Erfolg, den
1612
Stahl und Eisen.
S ie ] ortlauf ende wärmetechnische XJebcrviachumj.
wir erwartet und erreicht haben, hat uns vor allen
D ingen noch der Gedanke zum B au der A nlage be­
wogen, einen jederzeitigen klaren Einblick in diese
hochwichtigen fcuerungsteehnisehen Betriebe zu ge­
winnen, um dementsprechend sowohl betriebstech­
nisch als auch konstruktiv die erforderlichen Maß­
nahmen zur Verbesserung des Wirkungsgrades treffen
zu können.
A b b ild u n g 1 . M eßhaus.
Für die U e b e r w a c h u n g d e r K c s s e la n l a g e
ist das M e ß h a u s I (Abb. 1) gebaut. D ie Kessel­
anlage besteht aus:
3 S teilro h rk esseln , jo 600 m 2 H e iz flä c h e ,
7 W alzenkesseln m it H eizrö h ren k essel k o m b in ie rt, jo
200 m 2 H eizfläch e,
1 W alzenkesscl m it W asser rö hrenkessel k o m b in ie rt, jo
200 m* H e iz flä c h e .
Von den acht Walzenkesseln können fünf als
Kessel oder als Speisewasservorwärmer geschaltet
werden. Sämtliche im Betrieb befindlichen Kessel
sind m it Moll-Brennern ausgerüstet.
In dem Meßhaus sind folgende Meßinstrumente
eingebaut:
1 G asm engenm essor, S y stem D e B ru y n ,
1 re g istrie re n d e G asw age, S y stem L u x ,
1 S c h illin g -A p p a ra t,
1 au to m atisch e s K a lo rim e te r m it re g istrie re n d e m G a l­
v an o m eter, S y stem J u n k e rs ,
2 re g istrie re n d e P a rtia i-V e n tu ri-W a ss e rm e s se r, S ystem
S iem en s & H a lsk e ,
3 k o m b in ie rte A d o s -A p p a ra te m it elek trisch em A n ­
tr ie b z u r g le ic h z e itig e n B e stim m u n g von C 0 2 u. O.,,
1 S c h a ltta fe l f ü r fo lg en d e M e ß in stru m e n te :
1 T e m p e ra tu ra b le s e a p p a ra t m it 12 M e ß stellen ,
1 E in faeh -D ru ck B ch reib er m it e le k trisc h e r E o rn ü b e rtra g u n g ,
2 S tü ck re g istrie re n d e M u ltith e rm o g ra p h e n f ü r je
sechs M eß stellen ( H a r tm a n n & B r a u n ) ,
1 re g is trie re n d e r D am p fm esser, S y stem „ G e h re “ ,
1 A sp ira to r,
1 B a ro m e te r,
1 H y g ro m e te r.
Im Erdgeschoß des Meßhauses is t ein kleines
Betriebslaboratorium für die sonstigen täglichen
Messungen eingerichtet: Gasanalysen, Staubbestim ­
41. Jahrg. N r. 45.
mungen, Bestimmung des spezifischen Gewichtes der
Gase, laufende Prüfung des Speisewassers und alle
sonstigen für einen geordneten Kesselbetrieb erforder­
lichen Untersuchungen.
Der fortlaufende Meßvorgang spielt sich folgen­
dermaßen ab:
a) E in g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e . D ie Gasmenge
wird durch zwei Gasmesser registriert, von denen
ein Apparat in der Gasreinigung, der zweite im
Meßhaus aufgestellt ist. D ie Apparate sind, w ie alle
Gasmesser der H ütte, auf das spezifische Gewicht
der Gase = 1 geeicht. D ie wirkliche Gasmenge wird
unter Berücksichtigung des jeweiligen spezifischen
Gewichtes der Gase, der Temperatur und des Wasser­
dampfgehaltes berechnet. D as spezifische Gewicht
zeichnet die Luxsehe Gaswage registrierend auf;
außerdem 'wird das Gewicht täglich aus der Analyse
und m it H ilfe des Schilling-Apparates erm ittelt. Das
hierfür erforderliche Gas wird durch einen Aspirator
während 24 st abgesaugt. D ie so durch exakte
Messungen und Berechnungen erm ittelte Gasmenge,
welche in regelmäßigen Zeitabschnitten durch Mikro­
manometermessungen nachgeprüft-wird, ergibt, mit
dem mittleren Heizwert der Gase m ultipliziert, die
den Kesseln zugeführte Wärmemenge. D as Junkerssche Kalorimeter registriert den Heizwert der Gase,
welcher außerdem täglich aus der Analyse bereclmet
wird.
b) A u s g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e . 1. N u t z ­
w ä r m e . Der Venturi-Partialmesser registriert und
zählt die verdampfte Wassermengo. Der Wärmeinhalt für 1 kg D am pf wird mit Hilfe des durch
elektrische Fernübertragung aufgezeichncten m itt­
leren Dampfdruckes, der Speisewasser- und Dam pf­
temperaturen, erm ittelt. D ie verdampfte Wasser­
menge, multipliziert m it dem W ärmeinhalt je kg
Dampf, ergibt die gesam te ausgeführte Nutzwärme.
2. D ie V e r lu s t e gasgefeuertcr Kesselanlagen be­
stehen aus Strahlungsverlusten und Abgasverlusten.
D ie Strahlungsverluste sind bei gleichmäßig bean­
spruchter Kesselanlage konstant. D ie Abgasverluste
ergeben sich aus der Temperatur und der Analyse
der Rauchgase. D a die Verbrennung m it Hilfe der
vorhandenen drei registrierenden Kohlensäure- und
Sauerstoffapparate so vollkommen wie möglich ein­
gestellt wird, so ist der Wirkungsgrad jedes Kessels
nur noch eine Funktion der Abgastemperatur. Die
Abgastemperaturen eines jeden Kessels werden durch
zwei Multithermographen für 12 M eßstcllcn registriert,
so daß man in jedem Augenblick den Wirkungsgrad
jedes einzelnen Kessels au Hand einer im Meßhaus
aufgehängten Tabelle, welche die Abgasverluste in
A bhängigkeit vom C 0 2-Gehalt und Temperatur ent­
hält, ablesen kann. D ie Anlage ermöglicht som it die
Durchführung eines ununterbrochenen Verdampfungs­
versuchs, die tägliche Aufstellung einer exakten
W ärmebilanz und g estattet jederzeit einen klaren
E inblick in die wärmetechnisehen Vorgänge jedes
einzelnen Dam pfkessels. D ie täglichen Messungen
haben uns alle die Fehler, w elche sich immer wieder
im Betrieb einschleichen, sofort erkennen lassen,
und nur so war es möglich, den W irkungsgrad der
10. November 1921.
Die fortlaufende wärmetechnische TJebcrwachuny.
Kesselanlage immer weiter zu verbessern und bleibend
auf der Höbe zu halten.
D as Meßhaus I ist einige Monate im Betrieb.
Nachstehende durchschnittliche Wärmebilanz der
Kesselanlage in 24 st gib t uns Aufschluß über den
Erfolg:
a ) E i n g e f ü h r t e W ä r m e i n 24 s t :
G asm en g e: 460 000 m 3, 0 °, 760 m m QS,
H e iz w e rt: 1020 \V E /m 3,
W ärm em en g e: 4 692 000 W E .
b ) A u s g e f ü h r t e W ä r m e i n 24 s t :
1. N u tz w ä rm e :
S p eisew asserm en g e: 535 000 l:g,
W ä rm e in h a lt je k g D a m p f = 710 W E
(au ssch l. S p eise w asserw ärm e),
a u s g e fü h rte N u tz w ä rm e 3 800 000 W E —
2 . R a u c h g a sv e riu ste :
■ K o h len säu reg eh alt, = 20,5 o/o,
R a u c h g a ste m p e ra tu r = 145°,
A b g asv erlu ste . ...... ..........................
3. S tra h lu n g s v e rlu ste .
.
.
.
.
.
.
81 o/o
8 o/i>
11 o/o
zusam m en: lOOo/o
Der spezifische Dampfverbrauch der Turbo­
generatoren beträgt 3,5 kg einschließlich Konden­
sation, der Wärmeverbrauch unter Berücksichtigung,
eines konstanten Wirkungsgrades von 80 %
0 , 5 . (740 T 20) = ög50 -^V E / K W s t _
Mit den Gaskraftzentralen sind hiernach auch
die Dampfkraftwerke wärmewirtschaftlieh fortge­
schritten. Dieser Fortschritt darf bei wirtschaft­
lichen Vergleichen von Gas- mit Dampfkraftanlagen
nicht übersehen werden; er fällt m it den heutigen
hohen K osten für Anlage und Instandsetzungen
der Gaskraftanlagen sehr zu deren N achteil ins
Gewicht.
Für die f o r t la u f e n d e U e b e r w a c h u n g d er
W in d v e r s o r g u n g wurde das M e ß h a u s 11 mit
folgenden M eßinstrumenten eingerichtet:
2 .G asm ongcnm eäser, S ystem H y d ro ,
1 W in d m en g en m c 3sor, S ystem H y d ro ,
2 re g istrie re n d e D ru c k w a g c u z u r B e stim m u n g
der
W in d m en g en , S y stem B adische A n ilin - u n d S o d a­
fa b rik ,
3 k o m b in ie rte A d o s -A p p a ra te m it e le k trisc h e m A n trie b
z u r g leich zeitig en B e stim m u n g von C 0 2 u n d 0 2,
1 S c h a ltta fe l m it d re i S tü c k re g istrie re n d e n M u lti­
th e rm o g ra p h e n f ü r seehs M e ß stellen , S ystem H a r t m aiu i & B ra u n .
Der Meß Vorgang ist folgender:
a) E in g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e .
D ie eingeführte W ärmemenge wird in derselben
W eise w ie beim Meßvorgang 1 durch die Auf­
Stahl und Eisen,
zeichnungen der Gasgeschwindigkeitsmesser und
des Junkersschen Kalorimeters ermittelt,
b) A u s g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e.
1. N u tz w ä r m e . D ie 'Windmenge wird aus der
Hubzahl der Gebläsemasehinen und aus den
Aufzeichnungen der Druckwagen und des IlydroGeschwindigkeitsmossers errechnet. D ie W ind­
messungen erfolgen dreimal hintereinander, um
vollkommen zuverlässige Zahlen zu bekommen.
Windmenge x spezifische. Wärme X mittlere
Heißwindtemperatur, welche von den Multi­
thermographen registriert wird, ergibt die aus­
geführte Nutzwärme.
2. V e r lu s t e . D ie Abgasverluste werden aus den
Aufzeichnungen der Ados-Apparate und der Multi­
thermographen in derselben W eise wie beim Meß­
vorgang 1 erm ittelt. Der B estverlust entfällt auf
Strahlung.
D as Meßhaus II bringt uns die gleichen Vorteile
w ie das Meßhaus I, jederzeitigen klaren Einblick
in die W ärmcbilanz der Windversorgung. Hieraus
ziehen wir unsere Schlußfolgerung und treffen die
Maßnahmen, welche zur Beseitigung der verschiede­
nen Verluste erforderlich sind. D ie W indm engen­
messer arbeiten so vorzüglich, daß die undichten
Apparate sofort erkannt und deren W indverluste ge­
nau berechnet werden können. Einige kennzeichnende
Winddiagramme m it den zugehörigen Diagrammen
der Abgastemperaturen sind in Abb. 2 bis 5 wieder­
gegeben. D ie Auswertung dieser Aufzeichnungen
enthält Zahlentafel 1.
Z a h le n ta fe l 1. E r g e b n i s s e d e r W i n d m e s s u n g .
A u l W ind s te h t:
O fen IV
IV
IV
C ow per
O fen V I
„
VI
C ow per
I
Spez. W inijv erb rm ieh
m ’/k g K oks
M ittlere
A b g as­
te m p e ra tu r
320°
260°
220°
200°
130°
,,
III
»
IV
3 ,9 5
4 ,7
4 ,2 5
VI
V II
3 ,8
4 ,6 5
.
1
Das Ergebnis der Messungen ist folgendes: Auf
Ofen IV arbeiten drei Cowper; stellt Cowper I auf
W ind, so ist der spezifische Windverbrauch 3,95 m3
angesaugte Luftm enge (bezogen auf den Zustand der
A ußenluft); steht Cowper III auf Wind, so steigt der
spezifische Windverbraueh au f 4,7, d. h. der H eiß­
windschieber des Cowper I ist undicht. W ir finden
cbm/st
3000Ö
ZSOOO
20000
6000
OOOO
2000
O
Abbildung 2.
1613
Diagramm dor Windmengen Ofen IVV
1614
Stahl und Eisen.
41. Jahrg. Nr. 45.
Umschau.
c b m /s f
2
3
+
X
0
7
3
0
70
77
72
7
nachm.
A b b ild u n g 3.
*C
700
—
300
>
K urveI Cowper /
- 1
3
- M ,.am /n
K.
i
i
i
'*
rfv
/
*
*
320 °c \
200 7S0 -
*
n
i
X
i**
\
4
--
1
i
i
\
w
t
D ia g ra m m d e r W in d m e n g e n O fen V I.
jzr
—
i
-
\
-
7
j
\
:
i
s |
\
-L .
i
/
1
l
""
der ersten fortlaufen­
den
W indmessungen
innerhalb weniger W o­
chen
der Windver­
brauch der Hochöfen
um etwa 30% zurück­
ging-
D ie Abgasverluste
sind bei der Winder­
77
72
5*
hitzung im allgemeinen
nachm.
vorm.
von
untergeordneter
A b b ild u n g 4. A b g a s te m p e ra tu re n d e r C o w p e rg ru p p c O fen IV .
Bedeutung,
sie über­
°C
«00
steigen selten 15 %. ge­
1
Kurve T CowperX łn - 220 °C
1
ben uns aber unter
* X
* X
- • 200 •
—
- M
M
* * 730 ”
Anziehung der Wärme­
1
bilanz die Größe der
I
[r
r
u
r 200
i
1
*vJ X
l
Strahlungsverluste,
i
l
1 1
i
t
-4 1
1
—
xf
welche
den W irkungs­
¿1/
y
J
r
A1
i
l
'\
Ą
J A , _
\v . .
grad dcrWinderhitzung
A
x— —
" T
[u
iL
"t
r sehr nachteilig beein­
77
S
vorm.
nachm .
flussen. D ie B eseiti­
A b b ild u n g 5. A b g a s te m p e ra tu re n d e r C o w p o rg ru p p e O fen V I.
gung dieser Verluste,
welche besonders dann
diese Feststellung bestätigt durch die ungewöhnlich
scharf in die Erscheinung treten, wenn m it hohen
hohe Abgastemperatur von 320°.
W indtemperaturen gearbeitet wird, ist nicht so ein­
A uf Ofen V I arbeiten zwei Cowper; wir haben
fach. Wir sind an der Arbeit und erwarten auch
hier dasselbe Bild: wird Cowper V II auf Wind
nach dieser R ichtung hin einen Erfolg unseres Meß­
gesetzt, so steigt der spezifische Windverbrauch von
wesens.
3,8 auf 4,öö, d. li. der Heißwindschieber des Cowper VI
E rm utigt durch das bisherige Ergebnis, sind wir
ist undicht, und die Abgastemperatur ist entsprechend
im Begriff, ein M e ß h a u s II I fü r e in e F l a m m ­
höher.
o f e n a n l a g e einzurichten.
Für Oefon aller Art
D ie hier wiedergegebenen Aufzeichnungen sind
geben uns die fortlaufenden Messungen eine sichere
die ersten Ergebnisse des Meßhauses. Man sieht,
Handhabe für die wärmetechnische Beurteilung der
wie überaus wertvoll die ununterbrochene W indverschiedenen Ofensysteme und bieten neben der
niengeninessung ist. Sind die W inderhitzer einmal in
Gasersparnis besondere Vorteile für die Fabrikation.
Ordnung, so bleiben sie auf diese W eise unter steter
Mögen die vorstehenden Ausführungen dazu bei­
scharfer Kontrolle, und es wird gew iß nicht schwer
tragen, uns alle in der Einsicht zu bestärken, daß
fallen, den spezifischen Windverbrauch auf etw a 3,6 m ’ m an keine Mühen und Ausgaben scheuen soll, um
angesaugter L uftm enge (bezogen auf den Zustand
durch ein ausgedehntes, bestens eingerichtetes Meß­
der Außenluft) zu halten. D ie W indmengenmessung
wesen die W ärmewirtschaft aller Feuerungsbetriebe
ist für jeden W inderhitzer von größter Bedeutung,
jederzeit klar zu durchschauen. Nur so ist es möglich,
sparen wir doch m it der Verminderung des spezifi­
das E ndziel zu erreichen, daß jede Feuerung des
schen W indverbrauchs gleichzeitig an Maschinen­
W erks von der kleinsten bis zur größten ununter­
arbeit und Gas für die W indversorgung. E s war für
brochen m it höchstem thermischen Wirkungsgrad
uns ein erfreuliches Ergebnis, als m it dem Einsetzen
arbeitet.
i
'M
1
Umschau.
E in n eu es G asw ech selv en til f ü r R e g e n e ra tiv ö fe n .
D ie G asv erlu ste bei R c g c n e ra tiv ö fe n sin d se h r e r ­
h e b lic h ; sie sin d d esh alb bei d e r je te ig e n K o h len n o t
u n d K o h le n te u e ru n g n ic h t zu untereehäteen.
D ie je n ig e n V en tile, w elche m it W asserab sch lu ß v e r­
sehen sin d , h ab en d en M angel, d a ß d ie W assertassen
\
/
_L
w ä h re n d d es B e trie b s von T e e r u n d F lu g s ta u b n u r sehr
schw er g e r e in ig t w erd en können. D ie A bdichtungsw iindo
o d er H a u b e n sitze n in fo lg e V e rk ru s tu n g n ic h t m e h r ganz
a u f dem B oden a u f , w o d u rch erh eb lich e G asv erlu ste u n ­
v erm eidlich sin d . W e ite r b e ste h t der. U eb elstan d , d aß der
W echsel d e r G a s ric h tu n g n ic h t rasch g e n u g e rfo lg t, da
m e h re re H e b e l zu b e tä tig e n s in d ; info lg ed essen en tw eich t
w ä h re n d d e r U m ste llu n g F ris c h g a s in d en K am in. Auch
10. November 1921.
Stahl und Eisen.
Umschau.
ist d ie G e fa h r v o rh an d en , d a ß d ie E iscn teilo d u rc h die
E in w irk u n g d e r h eiß e n G ase v erbrennen.
I n fo lg en d em is t ein G asw eehselventil (D . R . P .) be­
schrieben, d as d ie g e n a n n te n M än g el v erm eid et u n d sich
in m e h rfa c h e r A u sfü h ru n g in v ie rjä h rig e m B e trie b
bestens b e w ä h rt h a t. E s b e ste h t au s zw ei n eb o n ein an d erliegendon, au s B lech g e fe rtig te n G ehäusen. I n diesen
sin d v ier n e b e n e in a n d e r a n g e o rd n e te V en tilg lo ck en , die
d u rc h e in e n ein zig en H e b e l rasch in ein e a n d e re L ag e
g e b ra c h t w e rd e n können. D ie E isen teile, d ie m it den
heißen G asen in B e rü h ru n g kom m en, sin d a lle bis a u f
die g u ß e ise rn e n T au ch g lo ck cn w asserg ek ü h lt. S ollte es
sich hoi beso n d ers g e a rte te n P u lle n f ü r n o tw en d ig e r ­
weisen, so k an n a u c h f ü r d iese W asserk ü h lu n g vorgesehen
w e rd e n ; ein V erzieh en o d er V erb re n n en d e r V cntilglocken
w äre d a n n v o llstän d ig ausgeschlossen.
1615
in derselb en S te llu n g befin d en . D io W irk u n g sw eise des
W echsclventils i s t fo lg en d e:
B ei d e r in A bb. 1 bis 3 d a rg e ste llte n L a g e d e r
V entilglocken s trö m t d a s G as d u rc h d ie Z u fü h ru n g s­
le itu n g d in d as G ehäuse b e in u n d g e la n g t von h ie r
d u rc h den K a n a l 1 zu d e r G askam m er, um in dem O fen
zu v erb re n n en . D ie A bgase stre ic h e n d u rc h d ie G as-
ScBniBB-B
D ie A b b ild u n g en 1 bis 5 v eran sc h au ­
lichen d a s V e n til a u sfü h rlic h . A bb. 1 is t
ein w a g e re e h to r S c h n itt n ach L inio A— B
in A bb. 2, dio ein en se n k rec h te n S c h n itt
nach L in ie E — P in A bb. 1 d a rs te llt.
Abb. 3 is t ein S c h n itt nacli L in io C— D ,
Abb. 4 n ach L in io G — I I u n d A bh. 5 n ach
L inio J — IC in A bb. 1.
D as V en tilg eb äu so b e s te h t aus zwei
T eilen b u n d c, in denon V cntilglocken a
a n g e o rd n e t sin d . D ie G ehäuse b u n d c
sind m it fe u e rfe ste n S te in e n a u s g e fü tte r t
und b esitzen ein ab n eh m b ares, au s fe u e r­
festen S te in e n in W inkeloiscn a u fg e m a u e r­
A b b ild u n g 1. L a g e d es G a sw e ch selv en tils.
tes D eckengew ölbe. D ie L e itu n g d d ie n t
zur Z u fü h ru n g des F risc h g a se s in das
Gchiiuso b. V or d em G ehäuse b is t ein R c g c lv c n til e
u n d L u ftk a m m e rn u n d geb en h ie r ih r e A b h itze a n das
an g eo rd n et. Am B odon d es G ehäuses b bofindon sich
G itte rw e rk ab . D io G askam m ergaso strö m en d u rc h den
zwei O effn u n g e n g u n d li, d ie w echselw eise d u rc h dio
K a n a l n u n d die V e n tilö ffn u n g i in d a s G ehäuse o, von
G locken a vorschlossen w e rd e n k önnen. Dio G locken n
wo au s sie d u rc h einen in d e r M itte des G eliäusebodens
tau ch en in ih r e r S ch lu ß atcllu n g in W asserfassen f ein.
einm ündenden K a n a l p , m it dem d e r A bzu g sk an al q f ü r
D iese W asserfassen sin d n ic h t k re isru n d w ie dio V e n til­
die L u ftk a m m e rg a se sich v e re in ig t, n ach dom K am in
glocken, so n d e rn sie besitzen eine ovale F o rm . Z w eck­
gelan g en . W ird d e r H e b e l w n ach lin k s u m g cleg t, so
m äßig k ö n n en d ie T assen
Schn/ft £-F
Schniif C-D
so a u s g eb ild et se in , d a ß je
zw ei V en tilg lo ck en in eine
T asse e in ta u c h e n , w ie dies
aus A bb. 1 d e u tlic h e rs ic h t­
lich ist.
D io o v a'e F o rm
bietet d en V o rteil, d a ß m an
die T assen je d e rz e it leich t
rein ig en k a n n . D ie A n o rd ­
nu n g e in e r ein zig en T asse
fü r je zw ei V e n tile b ie te t
den w e ite re n V o rte il, d aß
m an
d ie V e rle g u n g
von
zah lreich en W asserleitu n g en
s p a rt. D ie G ehäuso b u n d c
sitzen in d en T assen au f
F ü ß e n a u f. W ä h re n d das
G ehäuse b z u r Z u fü h ru n g
d e s( F risc h g a se s d ie n t, d ie n t ^
das G eh äu se c d e r A b fü h - —
ru n g d e r V erb re n n ü n g sg asc.
D ie S ta n g e n d e r V en tilgloeken a sitze n a n d o p p cla rm ig en H o b eln s. D ie b eiden
H ebel s sin d d u rc h S eile t,
dio ü b e r H o llen u la u fe n ,
m
d e r a r t v erb u n d o n , d a ß bei
D reh u n g des ein en H eb els in
dem ein en S in n e d e r a n d e re
H ebel sich in d em a n d e re n
S inne d re h e n m u ß .
D er
eine H o b e l s s te h t m itte ls e in e r S ta n g e v m it -einem
E in stellh eb el w in V e rb in d u n g .
D u rc h U m legen dos
H ebels w w e rd e n sä m tlich o v ie r V entilglocken a in eine
an d ere L a g e g e b ra c h t. I h r o B ew eg u n g g esch ieh t d e r a r t,
daß dio k reu zw eise e in a n d e r gegenüborstohendon G lokken, d. h . also d iejen ig en , w elche d ie V e n tilö ffn u n g e n i
und li ein erseits sow ie g u n d k a n d e rse its abdeeken, sich
A b b ild u n g 2 u n d 3.
G asw ech selv en til.
w erd en d ie O e ffn u n g e n i und h verschlossen, w äh ren d
die O e ffn u n g e n g u n d k g e ö ffn e t w erden. D as G as
g e h t a lsd an n d en u m g e k e h rte n W eg w ie v orher. E s flie ß t
also au s dem G ehäuso b d u rc h den K a n a l m a b u n d
s trö m t dem G ehäuse c d u rc h d e n K a n a l o zu.
Boi O efon ohne V o rw ärm u n g dos F risch g ases in
G ask am m ern b e s te h t d ie V o rric h tu n g n u r au s einem G e-
1616
Stahl und Eisen.
41. Jahrg. N r. 45.
Umschau.
Scfrm-ff- G -H
S c h n iit J ~K
ze ig te n
sieh einige
F e h le r.
D e r B lock
w ies n ä m lic h s te lle n ­
w eise
ein e
dünne
K r u s te a u f, d ie d a s
B e s tre b e n h a t t e , a b -
Abbildung 1.
A b b ild u n g 4 u n d 5.
hiiusc m it d em z u g eh ö rig en G estänge. I n diesem F a ll
k a n n d a s G as au ch von u n te n h e r z u g c fü lirt w erden. D ie
A b fü h ru n g d e r g esam ten A bgase e r fo lg t, d a n n d u rc h das
L u ftw ech selv en til.
S r.« S n o . F . B ra n d e n b u rg , H o ilb ro n n .
G asw cch selv eiitil.
S c h liiic n tn a h m c aus
d em B lock u n d L ag e
d e r B isse.
z u b lä tte r n ,
ein B ew eis f ü r d a s B e ste h e n e in e r F läch e
g e rin g e re r F e stig k e it, d ie e tw a in d e r R ic h tu n g d e r M an­
te lflä c h e d e s B lo ck e s v e rlie f.
N a c h d em V o rsch m ied en u n d A b sch n cid en w u rd e ein
zy lin d risch es S tü c k v o n u n g e fä h r 500 m m D u rc h m e sse r
d e r L ä n g e n a c h h e ra u s g e s e h n itte n , d a s sich bei d e r U n te r ­
su c h u n g d u rc h u n reg elm äß ig e Q u errisse a ls in d re i S tü ck e
R isse ln G uß b lö ck en .
z e rb ro c h e n erw ies. I n d e r in A bb. 1 g e k en n ze ic h n eten
F.
G i o l i t t i , d e r sich sc h o n m e h rfa c h zu d e r F ra gW
e eise w u rd e ein A x ia ls c h n itt h e rg e ste llt (sc h ra ffie rte
d o r F lo c k e n s te lle n u n d ä h n lic h e r E rsc h e in u n g e n im S ta h l
F lä c h e ), d e r d e n V erlau f zw eier a u fe in a n d e r tre ffe n d e r
in b e m e rk e n s w e rte r W eise g e ä u ß e r t h a t, v e rö ffe n tlic h te
R isse e n th ie lt. N ach d em P o lie re n u n d A e tz e n (3 s t in
n e u e rd in g s e in e n w e ite re n B e itra g zu d e r F ra g e d e r R is se
20 p ro z e n tig o r S chw efelsäure) zeigte sich ein G efüge,
in B l ö c k e n 1). E r w eist e in g a n g s d a r a u f h in , d aß die
R isse in G u ß b lö ck en zu m T eil a u f U rs a c h e n re in ch em isch er
N a tu r bei d e r E rsch m elzu n g d e s S ta h le s z u rü c k g e fü h rt
w e rd e n m ü ss e n , w ä h re n d sie zu ein em ä n d e r n T eil e n t ­
s te h e n a u f G ru n d p h y sik a lis c h e r V o rg än g e beim E r ­
s t a r r e n u n d b ei d e r A b k ü h lu n g d e s M e tallc s. D ie R isse,
d ie d u rc h S ch lack en u n d B lasen e n ts te h e n , r e c h n e t e r zu
d e r e r s te n A r t, O b erflä ch en - u n d in n e r e R isse im B lo ck
h ä l t e r d ag eg en m e h r f ü r die F o lg e u n te rsc h ie d lic h e r
th e rm is c h e r A u sd eh n u n g bzw . Z u sam m en zieh u n g w ä h re n d
d e r A b kühl ung, in sb e so n d e re im G eb iete d e r U m w an d lu n g .
E r g e h t z u n ä c h s t ein a u f d ie B e d e u tu n g ö r tlic h e r
U n te rk ü h lu n g so rsc h e in u n g e n . M it R e c h t b e to n t G io litti,
d aß d ie m a n g e lh a fte K e n n tn is d e r E n ts te h u n g d e r R isse
im S ta h l zu ein em T eil a u f d ie h y p o th e tis c h e A n n a h m e
v o n „ in n e re n S p a n n u n g e n “ z u rü ck zu fü h ren is t, w ä h re n d
d ie W irk u n g e n ö rtlic h e r U n te rk ü h lu n g e n u n d d e r Seige­
ru n g e n a u f d ie in n e r e F e s tig k e it f ü r dio E its te h u n g v o n
R isse n v o n w e it g rö ß e re r B e d e u tu n g sin d . U n te rk ü h lu n g sc rsc h e in u n g e n u n d S eig erungcu v e rle ih e n n a c h se in er
A n s ic h t d em S ta h l v ie lfa c h ein e g ro ß e E m p fin d lic h k e it
g e g e n ü b e r d e r V e ra rb e itu n g d u rc h S chm ieden usw . u n d
g eb e n so A n laß zum R e iß e n . A n ein em b eso n d ers geeig­
A b b ild u n g 2, M akroskopisches (p rim ä re s) G efüge d es Schliffes.
n e te n B eisp iel w ird d e r Z u sam m en h an g zw ischen d en
d a s f ü r d ie U rsa c h e d e s B ru c h e s e n tla n g d e r L in ie L D
K ristalU satio n sv o rg än g en , d en sie b e g le ite n d e n Seigerungen
u n d d e r B ild u n g v o n Z o n e n g e rin g e re r F e s tig k e it im S ta h l­
S chlüsse zieh en ließ . S ch o n bei B e tra c h tu n g m it bloßem
A uge w a r zu e r k e n n e n , d a ß d e r T e il A C D L a u s g u t
b lo c k d a rg e le g t.
au sg e b ild e te n g ro b e n D e n d rite n b e s ta n d , w ä h re n d im
E in -5 0 -t-N ic k e lsta h lb lo c k m it 0,36 % C , 0,27 % Si,
0,69 % M n, 0,024 % P , 0 ,002 % S, 2,02 % N i w u rd e
A b s c h n itt L D E B ein e n u r se h w ach k ö rn ig a u sg e p rä g te
S t r u k t u r v o rla g . D ie L in ie L D s e lb st w ar d u r c h d eu tlich
a u s d em s a u re n M a rtin o fe n in a c h te c k ig e n K o k ille n g e ­
a u sg e b ild e te tie fe H o h lrä u m e , also F e h lste lle n im M aterial,
g o sse n . V o r d e r v ö llig en A b k ü h lu n g w u rd e d e r B lo ck
v o n n eu em e r h itz t, e tw a s a u sg e sc h m ie d e t u n d a m K o p f
g e k e n n z e ic h n e t (A bb. 2). D ie m ik ro sk o p isc h e U n te r­
su c h u n g erw ies, d a ß a u c h h in sic h tlic h d e s K leingefügcs,
u n d F u ß a b g e s c h n itte n . S chon b e i d ie s e r V e ra rb e itu n g
also d e r A u sb ild u n g v o n F e r r i t u n d P e r lit, e in g ro ß er
*) Chemical and M etallurgical Engineering 1920,
U n te rs c h ie d zw ischen d e n b eid e n F lä c h e n v o rla g , indem
23. Ju li, S. 149. :
d e r d e n d ritis c h e T e il v ie l m e h r u n d g rö b e re n P e r lit e n t­
10. November 1921.
Umschau.
h ie lt a ls d e r fe in k ö rn ig e (A bb. 3 u n d 4). D ie A n a ly se v o n
‘ S p ä n e n , d ie a u s d e n b eid en Z o n e n g e tr e n n t e n tn o m m e n
w aren , z e ig te n e b e n fa lls b e m e rk e n sw e rte U n te rsc h ie d e ,
wie sieh a u s Z a h le n ta fe l 1 erg ib t.
Z a h le n ta fe l 1.
Analysenwerte.
LD EB
Sehmelzanalyse
(dendritisch) (feinkörnig)
K o h le n s to ff . . . . 0,44
0,30
0,36
0,26
S ilizium
. . . .
0,24
0,27
M angan
. . . . . 0,70
0,62
0,69
P h o sp h o r . . . . . 0,034
0,018
0,024,
2,03
N i c k e l .................. . 2,09
2,02
D e r d e n d ritis c h e T e il b esaß also e in e n b e d e u te n d
h ö h e re n K o lilo n sto ffg c h a lt a ls d e r fe in k ö rn ig e , die Schm elza n a ly s e s e lb st w ies e in e n m ittle r e n G e h a lt a u f. M angan
u n d P h o sp h o r zeig en ä h n lic h g e r ic h te te , a b e r g e rin g e re
S c h w a n k u n g e n ; b e i S ilizium u n d N ic k e l sin d k e in e
n e n n e n s w e rte n U n te rsc h ie d e zu e rk e n n e n .
G io litti w e is t n u n d a r a u f h in , d a ß d ie U n te rsc h ie d e
in d e r Z u sa m m e n se tz u n g zw ischen d em d e n d ritis c h e n
u n d d e m fe in k ö rn ig e n T e il a m g r ö ß te n sin d g e ra d e bei
'd e n E le m e n te n , b ei d e n e n a u c h d ie g rö ß te n U n te rsc h ie d e
zw isch en d e r feBton u n d flüssigen P h a se b ei g eg eb en e r
T e m p e r a tu r w ä h re n d d e r E rs ta rr u n g v o rlie g e n , d . h. also
fü r d ie E le m e n te m it g ro ß em E rs ta rru n g s in te rv a ll. E r
b e s p ric h t also
V e rh ä ltn iss e ,
ü b e r d ie O b e rh o ffe r
in e in e r lä n g e r e n A rb e it v o r k u rz e m b e r ic h te t h a t 1).
D a n a c h h ab e n b e k a n n tlic h K o h le n s to ff u n d P h o sp h o r
( s o w ie a u c h d e r v o n G io litti n ic h t b e rü c k sic h tig te Schw efel)
d ie g rö ß te n E rs ta rr u n g s in te r v a lle , w ä h re n d diese bei
M an g an , Silizium u n d N ic k e l n u r g e rin g sin d . A u f je d e n
F a ll t r i t t d e r Z u sam m en h an g zw ischen d e r U n g leich ­
m ä ß ig k e it
in
der
S tr u k tu r d e s u n t e r ­
s u c h te n B lo c k e s u n d
d e n V o rg ä n g e n b ei
d e r S eig eru n g k la r
z u ta g e .
ACDL
Stahl und Eisen.
1617
d ie zo n en w eise E rs ta rr u n g z u rü c k z u fü h re n is t, n ic h ts zu
tu n h a t. E s h a n d e lt sich a ls o um ein e gew isse G ru p ­
p ie ru n g d e r K rista llse ig e ru n g , d ie n e b e n d e r n o rm a lo u
B lo ck seig eru n g a u f t r i tt .
W e ite r w ird n o c h d ie B e rü h ru n g slin ie L D b e sp ro ch e n ,
d ie g e k e n n z e ic h n e t is t d u r c h d e n s ta r k e n A n g riff d er
S ä u r e ; h ie r la g e n also V e ru n re in ig u n g e n in F o rm vo n
n ic h tm e ta llisc h e n E in sch lü ssen v o r , d ie e in m a l s e h r z a h l­
re ic h u n d d a n n a u c h s e h r g ro ß a u s g e b ild e t w a re n . A ehnlicho A n sa m m lu n g e n v o n S c h la c k e n usw . sin d a u c h zu
b e o b a c h te n im I n n e r n d e s L u n k e rs lan g sam a b g e k ü h lte r
B lö ck e , u n d zw a r in d e r N ä h e d e r u n te r e n S p itz e d es
k eilfö rm ig en L u n k e rh o h lra u m e s, also a n d e r S te lle , die
z u le tz t e r s ta r r t. D iese S ch lack en an sam m lu n g en w erden
so e r k lä r t , d a ß bei dem V o rg an g d e r K ris ta llis a tio n die
S c h la c k e n v o n d e r K ris ta llis a tio n d e s M e talls n ic h t m i t­
e r fa ß t w e rd e n , s o n d e rn sich in d e r M u tte rla u g e a n ­
sa m m e ln . A u f d iese W eise w ird d ie B ild u n g v o n schlackigen
S te lle n v e r q u ic k t m it d e n S eig eru n g sersc h ein u n g en . D iese
E rk lä ru n g l ä ß t sich a u c h a n w e n d e n a u f die d u rc h
s ta rk e V erunreinigungen g e k e n n z e ic h n e te T ren n u n g sflä c h e L D .
G io litti b rin g t d a n n -noch d e n N ach w eis, d a ß a u s
v ersch ied e n en G rü n d e n F lä c h e n g e rin g e re n W iderB tandes
wie d ie h ie r b e s p ro c h e n e (L in ie L D ) n ic h t v e ru rs a c h t
se in k ö n n e n d u rc h n o rm a le L u n k e ru n g . D e r R iß la g
n u r 800 m m v o n d e r F u ß flä c h e d e s 5 -m -B lo ck es e n t ­
f e r n t, also se h r w e it vom K o p fe n d e . F e r n e r w a r d ie
S c h n ittflä c h e , d u rc h d ie d a s K o p fe n d e a b g e tr e n n t w u rd e,
u n d d ie e tw a 3 m v o n d e r B ru c h ste llo e n t f e r n t w a r,
d u rc h a u s g e su n d u n d f re i v o n A n zeich en d e s L u n k e rs.
E n d lic h d u rc h z o g d ie F lä c h e g e rin g e re n W id e rsta n d e s
d e n B lo ck um m e h r a ls d e n h alb e n Q u e rsc h n itt, w obei d ie
D ie U n te rsc h ie d e
in d e r Z u sa m m e n s e t­
zu n g in n e r h a lb engb e g re n z to r Z o n e n w ei­
s e n d a r a u f h in , d a ß
sic h zw ei A r te n v o n
K r is ta lle n um zw ei
A b b id u n g .
o lu m en än d eru n g
d e r v ersch ied en en Z onen d es
v e rsc h ie d e n e Z e n tre n
B
lockes
b
e
im
E rh itz e n und
A
b
b
ild
u
n
g
4.
M
ikroskopisches
/■.Abbildung:
3.
M
ikroskopisches
o d e r zw ei versch ie
A bklihlen.
GefUge des d e n d ritisc h e n T eiles.
G eflige^des feinkörnigen T eiles.
d e n o G ru p p en von
K e rn e n g e b ild e t u n d
b e sp ro c h e n e n E rsc h e in u n g e n a n a lle n S te lle n in gleicher
e n tw ic k e lt h a b e n m ü s s e n .^ D e r ,,U n te rs c h ie d in d e r A rt
W eise fo stz u s te lie n w a re n .
d e r K e r n e is t d a r in zu su c h en , d a ß sie zu v e rsc h ie d e n e n
D ie b e s ch rieb e n en U n g le ic h m ä ß ig k e ite n k ö n n e n se h r
Z e ite n o d e r in v e rsc h ie d e n e n Z u stä n d e n d es B lockes
g efäh rlich w erd en . D e ra rtig e U n te rsc h ie d e im K o h le n ­
e n ts ta n d e n . I h r e A u s b re itu n g w u rd e d a d u r c h a u fg e h a lte n ,
s to ffg e h a lt m a c h e n cs u n m ö g lich , in e in e m S ta h l d u rc h
d a ß sie m ite in a n d e r in B e rü h ru n g k a m e n ; diese B eW ä rm eb eh an d lu n g (V erg ü tu n g ) gleich m äß ig e F e s tig k e its ­
riih ru n g s lin ic i s t d ie L in ie L D in A b b . 1 .
w e rte zu e rz ie le n , w ie m a n sie n a c h d e r S ch m elzan aly se
G io litti k e n n z e ic h n e t d a n n die E rs c h e in u n g e n der
e rw a rte n k ö n n te u n d fe sts e tz e n w ürde. W e ite rh in s tp llt
K rista llse ig e ru n g a ls P a ra lle le rsc h e in u n g e n z u r B lo c k ­
je n e B e rü h ru n g sflä c h e , b e so n d e rs in fo lg e d e r A nsam m lung
se ig e ru n g (vgl. O b erh o ffer.) F ü r die A u sb ild u n g d es
v o n V eru n re in ig u n g e n , ein e F lä c h e g e rin g e re r F e stig k e it,
e ig e n a rtig e n G efü g es in d em u n te r s u c h te n B lock ist
d a r , die bei m e c h a n is c h e r B e a rb e itu n g o d e r b ei B e ­
fo lg en d e B e tr a c h tu n g v o n B e d eu tu n g . I n e in e r e r s ta r r e n ­
a n sp ru c h u n g e n d e s fe rtig e n S tü c k e s A u sg a n g sp u n k te fü r
d e n S tah lm asso k ö n n e n K ris ta lle a n v e rsc h ie d e n e n S tellen
g efäh rlich e B isse b ild e t. E n d lic h v e r h a lte n sich d ie v e r ­
d u rc h U n te rk ü h lu n g zu v e rsc h ie d e n e n Z eite n e n ts te h e n .
sc h ied en z u sam m en g esetzte n T eile a u c h v ersch ied en
In fo lg e d e sse n w ird a lso d ie ein e K r is ta lla r t „ ä l t e r “ sein
hin sich tlich d e r W ä rm e a u sd e h m m g ; a u c h h ie rd u rc h
a ls d ie a n d e r e , sie k a n n a u c h s c h n e lle r gew achsen sein.
k ö n n e n schädliche W irk u n g e n e n ts te h e n . A bb. 5 g ib t die
D u rch d iese E n ts te h u n g zu v e rsc h ie d e n e n Z eite n k a n n
K u rv e fü r d ie A u sd eh n u n g u n d Z u sam m en zich u n g zw eier
a u c h d e r G ra d ih r e r K rista llse ig e ru n g v e rsc h ie d e n a u s ­
S ta h ls o rte n w ied er, die in ih re r Z u sam m en setzu n g d en en
g e b ild e t se in . B ei d e r w e ite re n A u sb re itu n g w e rd e n die
d e r beid en Z onen in d em B lo c k e n ts p re c h e n . D ie o b e re
v e rsc h ie d e n e n K rista llm a ss e n sich tre ffe n u n d so ein e
K u rv e 1 is t d ie A u sd e h n u n g sk u rv e f ü r d e n n ie d rig e r
G ren zlin ie b ild e n , a n d e r zw ei Z o n e n v e rsc h ie d e n e n
g e k o h lte n fein k ö rn ig en T e il, d ie o b e re K u rv e 2 d ie fü r
G efü g es w ie b ei d e m b e sp ro c h e n e n N ic k e lsta h lb lo c k Zu­
d e n h ö h e r g e k o h lte n d e n d ritisc h e n T e il; d ie beid en u n te re n
s a m m e n stö ß e n . D ie A r t d e r E n ts te h u n g vo n K r is ta ll­
K u rv e n 1 u n d 2 e n ts p re c h e n d e r Z usam m en zieh u n g bei
k e rn e n bzw . K rista llisa tio n s a u sg a n g s p u n k te n w ird d e m ­
d e r A b k ü h lu n g . A u s d e n K u rv e n is t e rsic h tlic h , d a ß dio
n a c h U rsa c h e se in f ü r U n te rs c h ie d e in d e r S tr u k tu r d es
V o lu m e n ä n d e ru n g m it d e r T e m p e ra tu r beim E rh itz e n
B lo ck es, d ie m it d e r B lo ck seig eru n g a ls so lc h e r, die a u f
u n d beim A b k ü h le n sich in g leich er W eise b e i d e n beid en
S ta h ls o r te n v o n e in a n d e r u n te rsc h e id e t, u n d d a ß d iese
1) St. u. E . 1920, 27. Mai, S. 705; 30. Jun i, S. 872.
X V L .„
213
1618
Stahl und Eisen.
Umschau.
U n te rsc h ie d e b e s o n d e rs k r ä ftig w e rd e n beim D u rc h ­
sc h re ite n d e r k ritis c h e n T e m p e ra tu r . W e n n d a s M etall
v o n 710 a u f 6 8 0 ° a b k ü h lt, w ird d a h e r e in T e il d e r M e ta ll­
m a s se sc h o n b e tr ä c h tlic h g e s c h ru m p ft se in , w ä h re n d d e r
a n d e re n u r eiu o k le in e V o lu m än d eru n g e r l i tt ; ein e
e n ts p re c h e n d e E rsch ein u n g , d ie a lle rd in g s e tw a s sc h w äch er
is t, lie g t bei d e r E rh itz u n g v o r.
U e b e r dio M a ß n a h m e n z u r V e rh ü tu n g d e r a r tig e r
S eig eru n g serse h ein u n g en sp ric h t sich G io litti n u r se h r
k u rz a u s . E r g ib t a n , d a ß e r a u s ita lie n is c h e n S ta h l­
w e rk e n , dio g ro ß e M un itionsm engeri h e r s te llte n , geheim
g e h a lte n e V e rfa h re n k e n n t, ü b e r d ie e r sich n u r g a n z
a llg e m e in a u s la ss e n k ö n n e. D a n a c h h a n d e lt cs sich in
e r s te r L in ie d a ru m , d a ß m a n dio Z u sam m en setzu n g dos
S ta h le s so a u s w ä h lt, d a ß e in e m ö g lic h st gro ß e. A n zah l
v o n K rista llk e im e n u n m itte lb a r n a c h d e r B ild u n g d e r
e r s te n p rim ä re n K ris ta lle o n ts te h t. Dio Z u sam m en ­
se tz u n g h a t e in e n g ro ß e n E in flu ß a u f d ie B ild u n g d e r
K e r n e ; so so ll z. B . in e in e m S ta h l v o n 0 ,2 0 % C u n d
2 % N i d e r M a n g a n g e h a lt u n te r 0 ,4 % g e h a lte n w erden.
L ie g t d e r M a n g a n g e h a lt h ö h e r, so so ll sogleich d a s A u f­
t r e t e n v o n in n e r e n R issen u n d v o n Z onen v ersch ied e n er
Z u sam m en setzu n g fe stz u ste lle n se in . A u f ein em b e d e u te n ­
d e n ru ssisch en S ta h lw e rk so ll f e rn e r d e r K u n s tg riff g e ­
b r a u c h t w e rd e n , d e n S ta h l beim D u rc h g a n g d u rc h d en
h alb flü ssig cn B e re ic h b e so n d e rs sc h n e ll a b z u k ü h le n ,
w ä h re n d in A m e rik a so v e r fa h re n w ird , d a ß d a s M etall
b ei e in e r T e m p e ra tu r v erg o ssen w ird , d ie m ö g lich st naho
a m S ch m elzp u n k t liegt.
G io litti w eist f e rn e r d a r a u f h in , d a ß ein e B e ein ­
flu ssu n g d e r K rista llb ild u n g a u f m ech an isch em Wego
v o n oin em a m e rik a n isc h e n S ta h lw e rk e r p r o b t u n d m it
E rfo lg a n g e w a n d t w o rd e n is t. D u rc h eiu c V o rrich tu n g
zu m R ü tte ln u n d E r s c h ü tte r n k o m m t d a s gleiche P rin z ip
z u r A n w en d u n g , w ie es b ei d e r E rs ta rr u n g v o n S alzen
g e b ra u c h t w ird , wo dio K ris ta llisa tio n s p fa n n e n m it
R ü h re rn a u s g e rü s te t w e rd e n , w en n ein ein h eitlich es K o rn
g ew ü n sch t w ird , w ä h re n d b e i ru h ig e r A b k ü h lu n g infolge
U o b c rsä ttig u n g sich g ro ß e K ris ta lle v o n v ersch ied e n er
G rößo b ild en
Im S c h lu ß w o rt b e to n t G io litti d ie a u ß e ro rd e n tlic h
g ro ß e te c h n isc h e u n d w issenschaftliche B e d e u tu n g e in e r
S am m lu n g u n d Z u sam m en ste llu n g e x p e rim e n te lle r U n te r ­
su c h u n g en ü b e r dio K ristallisatio n serso h o in u n g o n bei d e n
v e rsc h ie d e n e n A r te n v o n S tah l. E s w ä re v o n d e r g rö ß te n
B e d e u tu n g , A n g ab en ü b e r d ie lin e a re K ris ta llis a tio n s ­
g esch w in d ig k eit u n d ü b e r d ie Z ah l u n d V e rte ilu n g d e r
K ris ta llk e rn o zu e r h a lte n , dio sich b ild en , w en n d a s
M e tall m it v e rsc h ie d e n e r G eschw indigkeit a b g e k ü h lt w ird.
D ie B ezieh u n g en zw ischen d em E rs ta rr u n g s in te r v a ll u n d
d e r E n ts te h u n g v o n K r is ta llz e n tr e n m ü ß te n eb en falls
G e g e n sta n d d e r U n te rsu c h u n g o n sein. D u rc h d e ra rtig e
s y s te m a tisc h e U n te rsu c h u n g e n w ü rd e es zw eifellos m öglich
se in , V e rfa h re n au szu b ild o n , um d e ra rtig e sch äd lich e
S eig eru n g en z u v e r h ü te n ; a n d e rs e its a b e r lieg en g ro ß e
S ch w ierig k eiten v o r , dio e in e r erfo lg reich en D u rc h fü h ru n g
u n d E rw e ite ru n g d ie se r S tu d ie n e n tg e g e n s te h e n . E s
e rs c h e in t d a h e r b e s se r, v o r alle m m ö g lich st g e n a u e und
v o llstä n d ig e D a te n ü b e r F e h le r, w ie d ie v o rs te h e n d b e ­
s p ro c h e n e n , im n o rm a le n W e rk sb e trie b zu sa m m e ln . A us
d ie s e n F e s ts te llu n g e n w ird es m ö g lich se in , dio ein zeln en
U m s tä n d e u n d U rsa c h e n d u rc h U n te rsu c h u n g e n a u f ­
z u k lä re n , u m so zu G e g e n m a ß n a h m e n im ein zeln en sow ohl
a ls a u c h a llg e m e in e r A r t zu k o m m en .
® r. 3 n3- -®- K . Schulz.
D eu tsch es M u seu m von M eisterw erken d e r N a tu rw isse n ­
s c h a ft u n d T e ch n ik .
Z u m e rste n m a l n a c h d e m K rie g e k o n n te d a s D e u tsc h e
M useum a m 30- S e p te m b e r u n d 1. O k to b e r 1921 w ied er
e in e Ja h re s v e rs a m m lu n g a b h a lte n . D e m V e r w a l t e n g s b e r i c h t ü b e r d a s 16., 17. u n d 18. G e s c h ä ftsja h r i s t zu
e n tn e h m e n , d a ß d a s D eu tsc h e M useum gleich alle n a n d e re n
k u ltu re lle n U n te rn e h m u n g e n d u rc h d ie w irtsc h a ftlic h e
Z e rr ü ttu n g , d ie E n tw e rtu n g des G eldes, d ie g ew altig e
S teig eru n g a lle r A u sg ab en u n d d e n M angel e n ts p re c h e n d e r
E in n a h m e n in dio sc h w e rste N o tla g e g e r a te n is t. D u rch
d ie U n te r s tü tz u n g des R eiches, d es S ta a te s B a y e rn , d e r
41. Jahrg. N r. 45.
S t a d t M ü n c h en u n d o p ferw illig er G ö n n er i s t es g elu n g en ,
. d ie K risis zu ü b e rw in d e n , d e n M u se u m sb e trie b a u fre c h tz u o rh a lte n u n d dio d rin g e n d s te n A rb e ite n a m M u se u m s­
n e u b a u f o rtz u fü h re n .
D e r V e rw a ltu n g sb e ric h t e r fü llt d a n n u n a b h ä n g ig v o n
d e n p o litisc h e n A n sc h a u u n g e n d e r Z e ite n u n d d e m S tr e it
d e r M ein u n g en eine D a n k c s p flie b t in d em G ed en k e n a n
dio F ü r s te n , dio s e it d e r B e g rü n d u n g d e s M u s e u m s-d a s
U n te rn e h m e n n ic h t n u r d u rc h ih r fü rs tlic h e s W o h lw o llen ,
s o n d e rn d u rc h d ire k te M ü h e n u n d O pfer g e fö rd e rt h a b e n ;
P rin z re g e n t L u itp o ld v o n B a y e rn , K a is e r W ilh elm I I . u n d
K ö n ig L u d w ig I I I . D ie U n te r s tü tz u n g , d ie d a s M useum
d u rc h d ie s 3 M ä n n e r e r fa h re n h a t , se ien n ic h t n u r H u ld bo w eise v o n F ü r s te n , so n d e rn p e rsö n lic h e O pfer b e g e is te rte r
F ro u n d e d es M useum s, u n d d e sh a lb w olle d a s D e u ts c h e
M useum d iesen F ü r s te n e in d a n k b a r e s A n d e n k e n b e w a h re n ,
d e m h o ffe n tlic h b a ld a u c h e in a io h tb a re r A u s d ru c k f ü r a lle
Z e ite n v e rlie h e n w e rd e n k ö n n e.
U e b e r d e n M u s e u m s b e s u c h i s t zu b e ric h te n , d a ß
m it d e m E i n t r i t t g e o rd n e te r V e rh ä ltn iss e t r o tz aller. E r ­
sc h w ern isse ein e s ta r k e A u fw ä rtsb e w e g u n g in d e r B e su c h s­
ziffer e in tr a t, die a ls e rfre u lic h e s Z eich en d a f ü r an g eseh en
w e rd e n d a r f, d a ß d ie B e d e u tu n g d es M useum s a ls V olksb ild u n g s- u n d E rz ie h u n g s in s titu t v o n im m e r b re ite re n
K re ise n a n e r k a n n t w ird. A u s d e n im J a h re s b e r ic h t w ie d e r­
g eg eb en e n Z a h le n i s t b e m e rk e n sw e rt, d a ß im le tz te n J a h r e
1920/21 d e r B e su c h d e r A b te ilu n g I (d ie A b te ilu n g I I is t
se it K rie g sa u s b ru c h g eschlossen) w ä h re n d d e r W in te r ­
m o n a te d e n B e su ch d e r b e id en A b te ilu n g e n v o r dem
K rie g e zu m T e il ü b e rflü g e lt h a t.
D ie V e r ö f f e n t l i c h u n g e n d o s M u s e u m s h a b e n
oine b efried ig en d e E n tw ic k lu n g g en o m m en . In s b e s o n d e re
w ird sic h d a s D o u tsc b o M useum d u rc h B e itriig o a n d e r
H e ra u sg a b e e in e r v o m V erein d e u ts c h e r I n g e n ie u re g e ­
p la n te n G esch ich te d e r N a tu rw is s e n s c h a ft u n d T e c h n ik
in F o rm v o n B io g ra p h ie n m it P o r tr ä t s d e r b e rü h m te n
N a tu rfo rs c h e r u n d T e c h n ik e r b eteilig en .
D om M useum s in d im L a u fe d e r d ro i B e ric h ts ja h re
a u c h w ied er ein e R e ih e v o n w e rtv o lle n S tiftu n g e n zug eg an g en . E b en so m a c h te d ie A u s g e sta ltu n g u n d E r ­
w e ite ru n g d e r B ü c h e re i s e h r e rfre u lic h e F o r ts c h r itte . D a s
g le ic h e i s t zu b e ric h te n v o n d e r P o rtr ä ts a m m lu n g , d e r
U rk u n d e n sa m m lu n g , d e r L ic h tb ild e rsa m m lu n g u n d d e r
F ilm sa m m lu n g .
D ie F o r tf ü h r u n g d es M u s e u m s n e u b a u e s k o n n te ,
n a c h d e m , w ie o b e n s c h o n a n g e d e u te t, H ilfe v o m R e ic h ,
S t a a t u n d S ta d t M ü n c h en g e le is te t w u rd e , w ie d e r s y s te ­
m a tisc h in A n g riff g en o m m en w erd en . M it g ro ß e r F re u d e
w u rd e in d e r J a h re s v e rs a m m lu n g die M itte ilu n g e n tg e g e n ­
g en o m m e n , d aß a u c h dio I n d u s tr ie g ro ß zü g ig d e m W e rk
zu H ilfe g e k o m m e n ist.
D a s im O k to b e r 1920 a u f d e r G ru n d la g o ein e s B a u b e d a rfe s v o n 24 0 0 0 0 0 0 J l a u fg e ste llto B a u p ro g ra m m
s ie b t d e n A u s b a u in d re i J a h r e n v o r.
L e id e r k a n n a u f dio A u s fü h ru n g d es m it d e m M useum sn o u b a u g e p la n te n S tu d ie n g e b ä u d e s in a b s e h b a re r Z eit
n ic h t m e h r g e re c h n e t w e rd e n . E s m uß d a h e r dio B ü c h erei
m it L esesaal, P la n sa m m lu n g , U rk u n d e n -, M edaillen- u n d
L ic h tb ild o rsa m m lu n g im A u sste llu n g sg e b ä u d e se lb s t u n t e r ­
g e b r a c h t w erd en .
D e r V e rw a ltu n g sb e ric h t s c h lie ß t m it d e m A u sd ru ck
h o ffn u n g sv o lle r Z u v e rs ic h t u n d d e r U e b e rz e u g u n g , daß
tr o tz d e r sc h w o ren Z e ite n a lle W e lt b a ld e rk e n n e n w erde,
w ie w ic h tig g e ra d e d a s D e u ts c h e M useum m it se in en B e ­
le h ru n g e n u n d A n reg u n g en zu m W ie d e ra u fb a u u n sere»
g e lie b te n V a te rla n d e s sei. E in e A n s ta lt w ie d a s D e u ts c h e
M useum , d ie dio E rk e n n tn is s e a u f a lle n G e b ie te n te c h ­
n isc h e n W issen s u n d K ö n n e n s , a u f d em G eb iete d e r L a n d ­
w ir ts c h a f t, d e r M asch in en u n d d e r B n e rg ie v e n v e rtu n g v e r­
m ittle , ein e solche A n s ta lt k ö n n e n ic h t z u g ru n d e gehen,
sie k ö n n e n ic h t s te h e n b leib en a u f h a lb e m W ege. R eich
u n d S ta a t , S tä d te u n d K ö rp e rs c h a fte n u n d je d e r E in z eln e
m ü sse alles a u f b ie te n , u m diese S tä t t e d e r B e le h ru n g z u r
g lü c k lic h e n V o llen d u n g zu b rin g e n , in d em B ew u ß tsein ,
d a ß d a s D e u ts c h e M useum f ü r d e n W ie d e ra u fb a u u n se re s
V a te rla n d e s ein e n d e r w ic h tig ste n B a u ste in e bilde.
A u f d iesen T o n m u tig e r U e b e rz e u g u n g u n d k r ä ftig e n
O p tim ism u s w a re n a u c h d ie V e rh a n d lu n g e n d e r J a h re s -
10. November 1921.
V ersam m lu n g , d ie u n t e r d em V o rsitz d e s H e r rn K r u p p
v o n B o h l e n u n d H n l b a o h s ta ttf a n d e n , g e s tim m t. A uch
d e r R a h m e n , in d e n d iese V e ra n s ta ltu n g e n g e s p a n n t w aren ,
e in E m p fa n g d e r S t a d t M ü n c h e n in d em k ö stlic h e n a lte n
T a n z sa a l, ein o B e g rü ß u n g d u rc h die b a y e risc h e S t a a ts ­
re g ie ru n g in d e m w u n d e rv o lle n R a u m d es P ririz re g e n te n T h e a te rs , b eid e b e g le ite t v o n k ü n stle risc h e n D a r b ie tu n ­
g en , e n ts p ra c h d e r a u s d e m B rie d e n ü b e rk o m m e n e n
T r a d itio n d es D e u ts c h e n M useum s.
D e r M itb e g rü n d e r des M u seu m s, H e r r G e h e im ra t P ro ­
fesso r D r. C. v o n L i n d e , d e r a u s A lte rs rü c k s ic h te n sein
A m t a ls V o rsta n d s m itg lie d n ie d e rle g te , w u rd e zu m E h r e n m i t g 1i e d des D e u ts c h e n Mu seu m s e r n a n n t. A n se in e S telle
w u rd e d e r b e k a n n te S c h u lm a n n P ro fe s so r K e r s c h e n s t o i n e r g e w ä h lt D ie N a c h fo lg e rsc h a ft d es H e r r n K n ip p
v o n B o h le n u n d H a lb a c li a ls V o rsitz e n d e n d es V o r s ta n d s ­
ra te s, d e r in a c h tjä h r ig e r sc h w ere r Z e it d em M useum F ü h r e r
gew esen is t, w u rd e H e r rn K o m m e r z ie n r a t® t.'3 r g . e . h .
P a u l R e u s e h , O b e rh a u se n , ü b e rtra g e n . H e r r D ir e k to r
E p p n e r , M ü n c h en , w u rd e zu m S c h riftfü h re r g e w ä h lt.
E in v o n P ro fe s so r D r. W . v o n D y c k g e istv o ll v e r ­
tr e te n e r A n tr a g , u . a . a u c h d a s B ild n is v o n G o e th e im
E h re n s a a l d es D e u ts c h e n M useum s a u fz u ste lle n , fa n d e in ­
m ü tig e A n n a h m e . W e n n ein e B e g rü n d u n g d a z u n o ch
w e ite r n o tw e n d ig gew esen w ä re , so w a r sie d em g eistv o lle n
V o rtra g zu e n tn e h m e n , d e n E x z e lle n z v o n H a r n a o k ü b e r
„ G o e th e s N a tu r a n s c h a u u n g “ v o r d em g ro ß e n K re is d e r
e rsc h ie n e n e n M itg lie d e r u n d G ä s te h ie lt.
W ä h r e n d d e r T a g u n g w a r G eleg en h e it g e b o te n , d en
p ra c h tv o lle n N e u b a u d es M useum s zu b esich tig e n M an
e rh ie lt e r s t d a d en v o llen E in d ru c k v o n d e r g ro ß zü g ig en
P la n u n g d ieses B a u es, u n d es v e r s tä r k te sich bei a lle n B e ­
te ilig te n d e r W u n sc h , d aß d ieser B au b a ld u n d g lü ck lich
v o lle n d e t u n d se in e r h o h e n k u ltu re lle n A u fg ab e so sch n ell
w ie m ö g lich z u g e fü h rt w e rd e n m öge
Die K n a p p sc h a fts-B e ru fsg e n o sse n sc h a ft im J a h r e 1920.
D e m 36. B e ric h t d e r K n ap p so h a fts-B c m fsg e n o sse n s e h a ft e n tn e h m e n w ir n a c h s te h e n d e , d ie E n tw ic k lu n g im
J a h r o 1920 k e n n z e ic h n e n d e A n g ab en . D ie Z a h l d e r v e r ­
sic k e ru n g sp flic h tig e n P e rso n e n n a h m gegen d a s V o r ja h r
u m w e ite re 116 539 o d e r 12,04 % zu u n d stie g d a m it a u f
eino G esam tziffer v o n 1 084 501 V ersic h e rte n . D e r S ta n d
d es le tz te n F rie d e n s ja h re s 1913, d e r sieh a u f 918 805
A rb e ite r belief, w u rd e u m 165 696 P e rso n e n ü b e rs c h ritte n .
D ie Z a h l d e r B e trie b e b e tr u g im B e ric h ts ja h re 2 1 9 1 ; h a tt e
sich also g e g e n ü b e r d em J a h r e 1919 u m 247 S tü c k v e r ­
m e h rt. V o n ih n e n e n tfie le n a u f d e n S te in k o h le n b e rg b a u
443 m it 766 140 A rb e ite rn (i. V. 357 m it 704 153 A r ­
b e ite rn ), a u f d en B ra u n k o h le n b e rg b a u 576 (523) m it
173 3 38 (135 595) A rb e ite rn , a u f d ie E rz g ru b e n u n d M e ta ll­
h ü t t e n 554 (502) m it 72 270 (70 856) A rb e ite rn , a u f
S a lz b e rg b a u u n d S a lin en 235 (237) m it 6 1 3 1 2 (47 459)
A rb e ite rn u n d a u f a n d e re M in cralg ew in n u n g en 383 (325)
m i t l l 4 4 1 (9899) A rb e ite rn . I m S te in k o h le n b e rg b a u h a t t e
d ie B e le g sc h a ft ein e Z u n a h m e v o n 8 , 8 % , im B r a u n ­
k o h le n b e rg b a u v o n 27 ,8 % , a u f d en E rz g ru b e n u n d M e ta ll­
h ü t t e n v o n 2 % , im S alzb erg b au v o n 29,2 % u n d bei d en
a n d e re n M in o ralg o w in n u ngen v o n 15,6 % zu v erzeich n en .
Die B e sch affu n g v o n U n te r k u n fts rä u m e n f ü r die A rb e ite r
s t e h t ein e m s tä rk e r e n A n w a c h se n d e r A rb e ite rz a h l
h e m m e n d im W eg e, u n d b eso n d ers im S te in k o h le n b e rg b a u
i s t d ie V erso rg u n g m it g eeig n e te n A rb e its k rä fte n im m e r
n o ch re c h t schw ierig.
D ie G e sa m tlö h n c h o b e n sich v o n 4 8 5 8 0 5 2 680 M im
J a h r e 1919 a u f 1 5 0 4 0 7 5 4 175 M im B e ric h ts ja h re , w as
e in e r Z u n a h m e v o n rd . 2 1 0 % e n ts p r ic h t; d ie L o h n su m m el w eist also ein f a s t 17 % m a l so s ta rk e s S teig en a u f
wie d ie A rb e ite rz a h l. S e it 1913 i s t d ie L o h n su m m e u m
931 % g estie g en . D ie E in z e llö h n e b e tru g e n f ü r sä m tlic h e
B e trie b s a rte n im J a h r e 1919 5018JC u n d im B e ric h ts ja h re
13 868 M , sie n a h m e n d e m n a c h u m 1 7 6 ,4 % z u ; v e r ­
g lich en m it d em F rie d e n s ja h re 1913 b e tru g d ie Z unahm e,
bis 1919 216,2 % u n d b is 1920 773,8 % . I n d e r L o h n su m m c i s t d e r E n tg e lt f ü r d ie K rieg sg efan g en en n ic h t
e n th a lte n . V o n d ie s e n . w u rd e n in a lle n S ek tio n sb ez irk en
im J a h r e 1920 74 b e s c h ä ftig t, d ie 67 5 421 J i L o h n b e ­
zogen. D ie a u f s ä m tlic h e A rb e ite r e n tfa lle n d e J a h r e s ­
loh n su m m e, v e r te ilt n a c h B e trie b s a rte n , e rg a b : im S te in ­
Stahl und. Bison.
1619
k o h le n b e rg b a u 1 1 4 7 9 866 186 (3 739 058 026) J i , im
B ra u n k o h le n b e rg b a u 2 049 032 965 (615 367 298) J i ,
in d en E rz g ru b e n u n d M e ta llh ü tte n 1 7 6 6 4 0 2 800
(273 043 812) J i , im S alzb erg b au u n d S alin en 636 9S1 74 9
(196 227 321) J i u n d b e i a n d e re n M in e ralg ew in n u n g en
1 0 8 4 7 0 4 7 5 (34 356 223) J i . D ie E in z ellö h n e w a^en a m
h ö c h s te n im S te in k o h le n b e rg b a u m it 14 984 (5310) J i ; es
folgen d e r B ra u n k o h le n b e rg b a u m it 11 821 (4638) J i , die
E rz g ru b e n u n d M e ta llh ü tte n m it 10 605 (3853) J i , d e r
S a lz b e rg b a u u n d die S alin en m it 10 389 (4134) J i u n d die
a n d e re n M ineralg ew in n u n g en m it 9481 (3470) J i .
D ie U m lag en stieg e n v o n 59 972.538 J i im J a h r e 1919
a u f 113 926 651 J i im B e ric h ts ja h re , o d e r u m 53 954 112 J i
bzw . 90 % . F ü r ein en V e rsic h e rte n b e tru g die U n fa lla s t
im J a h r e 1920 105 J i gegen 61,96 J i im V o rja h re . A u f
1000 J i L o h n su m m e e n tfielen im B e r ic h ls jr h ie infolge
d e r b e d e u te n d e n E rh ö h u n g d e r L ö h n e n u r 7,57 J i U n fallla s t g egen 12,33 J i im J a h r o 1919.
B e i d e n K o s te n d e r U n fa llu n te rs u c h u n g c n , d e r
F e s ts te llu n g d e r E n tsc h ä d ig u n g e n , d es R e c h tsg a n g e s
u n d d e n U n fa llv e rh ü tu n g s k o ste n t r a t eino E rh ö h u n g
u m 1 403 209,05 J i a u f 2 652 524,41 J i ein, w o d u rc h die
e rw ä h n te n K o s te n in H u n d e r tte ile n d e r U m la g e gegen
1919 v o n 2,0 a u f 2,3 an stie g en .
A n E n ts c h ä d ig u n g e n w u rd e n im J a h r e 1920 in s ­
g e s a m t 5 8 7 5 3 503 (i. V . 41 8 9 6 4 9 4 ) J i a u sg e z a h lt. D a v o n
en tfielen 22 8 3 1 9 6 0 (1 6 7 7 3 810) J i b e i T o d esfällen u n d
35 921 543 (2 5 1 2 2 684) J i a u f E n ts c h ä d ig u n g e n .
D ie freiw illige U e b c rn a b m e d es H e ilv e rfa h re n s in n e r ­
h a lb d e r e rs te n 13 W o c h e n n a c h d em U n fa lle erfo lg te in
•1008 (1063) F ä lle n u n d die f ü r d a s H e ilv e rfa h re n au fgew en d e te S u m m e belief sich a u f 1 013 881 (8 6 8 4 4 2 ) J i ,
w as ein e Z u n ah m o v o n 1 4 5 4 3 9 J i a u s m a c h t g eg en ü b er
429 719 J i im J a h r e 1919.
D ie Z a h l d e r e n tsc h ä d ig u n g sp flic h tig e n U n fälle b e ­
tr u g 11 8 2 9 ; sie zeig te d a m it gegen d a s V o rja h r eirrifa
R ü c k g a n g v o n 2260 F ä lle n . A u f je 1CC0 v e rsic h e rte P e r ­
so n e n en tfie le n 10,91 (14,58) en tsch iid ig u n g sp flich tig o U n ­
fälle. Z u m T o d e f ü h r te n 2180 (2472) U n fä lle , h ie r i j f also
ein R ü c k g a n g v o n 292 fe stz u s te llc n . D ie E rw e rb su n fä h ig ,
k e it v ersch ied e n en G rad es h a t t e n 9649 (11 6 4 5 )x^ f ä l l ?
z u r F o lg e. V e r a n la ß t w u rd e n die U n fä lle d u rc h .G efäh r­
lic h k e it des B e trie b e s a n sich in 17 802 (9784 h Jji^J.eiprri
65,96 (69,45) % , d u rc h M ängel d es B e trie b e s im ht'-WUtlevn
in 167 (128) F ä lle n = 1,41 ( 0 ,9 0 )% , durejh; fjjc.iSphuld
8 e r M ita rb e ite r in 375 (406) F ä lle n = 3 , 1 7 . 4 8 , u n d
d u rc h die S ch u ld d e r V erletzter) s e lb st jjj;.ß4,8j>i ,(377:1)
F ä lle n == 2 9 ,4 6 ( 2 6 ,7 7 )% . D ie Z a h l d s r . i i W ä ] ^ , die
d u rc h die G e fäh rlic h k eit d e s B e trie b e s an,gji;h qnffitpixjeiu
gingen also u m 3,49 % z u rü c k , v o g e g e fi\d ie -Z K b 'ite iiU n ;
fälle, die d u rc h M än g el d es B e trie b e s jtm j^e!© n^crg)j v e r­
a n la ß t w u rd e n , v o n 0,90 % im V o ^ h j ß ^ j j ß J ^ g G u i i i )
B e ric h ts ja h re a n stie g . A u ch d ie dUV)ki‘i!fß7/3c}9ilId ;jdor
M ita rb e ite r u n d d u rc h eigene ScbfikV ,vpjpijjag^ttep U n ­
fä lle w eisen S teig eru n g en a u f, je g ie
diese
u m 2,69 % .
aej[
(f .m llm ioriie*';:
D e r U n fa llv e rh ü tu n g h a t . fl je r,|Benifpge)) 9e.een))riia it
w ied eru m ih re b eso n d ere 4vi41!U^.silW^Uii>7jVBcV5WdtlD ie A rb e ite n d e r V ersuchss^rack^ jg Ijeijup jjlfp jr.jp j B e ­
ric h ts ja h re u n te r M angel
-rn il^ fu P ifS fen «
d e r v ersch ied e n en M itte l zjjp B ejrgnipfupg.yon Esplpifiprif,»
w u rd e w ied er aufgenom gijeß.. riYPBBWÄe -ÜPttf §BeU,MFF4,W
die m an b e re its im Ja h rj).l 9 hheM irobt. fia tjp , W))rriep>fbenfalls w ied er e in g e le ite ^ jg n o b n a lu a lm u n a io rd s m ioi • ■
I n d e r U n f a U - ^ ^ e j j ^ i l a i ) jifö lj,,$ S ig ig ajy is% jIW O
S ch k eu d itz w u rd en
K m i# !
au fg en o m m en , v o n 89999 ,
u n d 240 (81) z u r B e h a n d lu n g k am en ,.(„ P ij 93 !)ep,
96 (270) M ilitärkfflj^ke (i)i ¡L a z a re tt,. 119p, agf^gnogjpnen.
G u ta c h te n
d em E rg e b n is, d a ^ e ^ n ^ ^ I ^ ,
sch lu ß d e r Be})?B^ B f e } | i p l ^
30 K ra n k e = .63,83%
u n d m e h r e rla n g te n u n d w e ite re 8 K r a n k e = 1 7 , 0 2 %
bis z u r
%
blieben
e rn s te r E r k r a ^ n g j ^ m ^ y j s h a ^ h c u ^ K i F M ä W ^ f l i t i
D ie E rfolge b e i den im J a h r e 1920 b e h a n d e lte n K ra n k e n
w aren so m it re c h t g u t.
1620
Stahl und. Eisen.
1
_
P aten tb erich t.
Deutsche Patentanmeldungen1).
27. O k to b e r 1921.
KJ. 12 e, G r. 2, K 62 9 0 7 . V e rfa h re n z u r e le k trisc h e n
S ta u b n ie d o rs o h la g u n g a u s G asen ; Z us. z. A nm . K 61 957.
Dr. J . E . L ilien fo ld , L eip zig, M o z a rts tr. 4 , u n d M e ta llb a n k
u n d M etallu rg isc h e G esellsch aft, A k t.-G e s., F r a n k f u r t a. M.
K l. 18 a , G r. 3, B 86 637. V e rfa h re n u n d E in r ic h tu n g
z u m B e trie b e v o n S c h a ch tö fen , in sb e so n d e re v o n H o c h ­
öfen. S tp l.* 2 n g . E r n s t D iepsclilag, C ö th e n , A nh.
. IG . 18 a , G r. 6 , F 4 8 647. V o rric h tu n g z u r se itlich en
B e g ic h tu n g v o n K u p p o lö fe n u n d ä h n lic h e n Oefon. Jo a c h im
F re y g a n g , B o d o n w ö h r, O b erp falz.
K l. 18 b, G r. 13, B 95 659. V e rfa h re n z u r H e rs te llu n g
v o n S ta h l o d e r F lu ß e is e n a u s A lte ise n ( S c h ro tt) m it K o h lu n g 3m itto ln im s a u ro n O fen. P a u l B ra n d l, W iso tsc h a n
b. P ra g .
K L 18 b, G r. 20, P 32 028. K o h len sto ff-, c h ro m - u n d
n io k e lh a ltig e E isen leg ieru n g , d ie m e h r C h ro m als N ick el
e n th ä lt. P itts b u r g h I r o n a n d S te e l F o u n d rie s C o m p an y ,
M id lan d , P e n n s ., V. S t. A.
K l. 26 d, G r. 3 , W 54 179. G asre in ig e r u n d T eerab sch eid o r. J o h n W ells, C a iro , A eg y p te n .
K L 26 d , G r. 8 , G 50 540 V e rfa h re n z u r E n tf e r n u n g
v o n S ch w efelw assersto ff a u s G asen. G esellsch aft f ü r
K o h lo n teo h n ik m . b. H ., D o rtm u n d -E v in g .
■(Kl. 4 0 a , G r. 4 1 , N 19 393. V e rfa h re n zu m E n tz in k e n
v o n z in k h a ltig e n M a to rialien . F rie d ric h W ilhelm N eu h a u s , G elso n k iro h en , E lis e n s tr. 11.
K L 4 8 d , G r. 5, G 53 258. V o rric h tu n g z u m a u to g e n e n
S c h n e id e n s t a r k e r S tü ck e. G eorgs-M arien-B orgw erlcs- u n d
H ü tto n v o re in , A k t.-G e s., O sn a b rü c k .
K L 80 c, G r. 12, M 7 2 629. G a ssc h a c h to fc u . F a . F ra n z
M eiser u . K a rl M eisor, S u lz b a c h e r S tr. 9 , N ü rn b e rg .
31.
41. Jahrg. K r. 45.
Patentbericht.
K L 80 b , G r. 3, C 28 979. V e rfa h re n z u m B e trie b e
vo n G a se rz e u g e rn m it G ew in n u n g ein e r z u r Z e m e n t­
h e rs te llu n g g e e ig n e te n S c h la c k e d u rc h m in e ra lisc h e Z u ­
sc h lä g e . L o u is C h e rtie r, O ugröe b. L ü ttic h .
DeutschejGebrauchsmustereintragungen.
31. O k to b e r 1921.
K l. 12 e / N r . 796 122. F il te r z u r R e in ig u n g v o n L u ft
o d e r G asen . W . F . L . B e th , M a sc h in e n fa b rik , L ü b eck .
K l. 12 o, N r. 796 196. V o rric h tu n g z u m A b sch eid en
v o n S ta u b o d e r F lü s s ig k e it a u s G asen o d e r D ä m p fe n .
A lw in B a r tl, K o ttb u s .
K l, 21 h , N r. 796 863. K ip p b a r e r E le k tro d e n o fe n f ü r
M otallsch raclzu n g . A k t.-G e s. B ro w n , B o v e ri & Cio.,
B a d en , S chw eiz.
K l. 35 b, N r. 796 795. G egongew ichtsausgleioh f ü r
so n k re c h te H o c h o fe n a u fz ü g e u . dgl. M a sc h in e n fa b rik
A u g sb u rg -N ü rn b e rg , A .-G ., N ü rn b e rg .
IDeutsche^Reichspatente.^
K H 1 8 a , N r. 332'300, v o m 19. O k to b e r 1919.
s o h e l M a s o h i n e n f a b r i k A .-G . i n D u i s b u r g .
Deut-
W ind­
schieber fü r Winderhitzer.
D e r V ersch lu ß a f ü r d e n k a lte n W in d u n d d a s A b ­
b la s e v e n til b sin d zu ein em einzigen O rg an v e re in ig t, d as
b eim ' O effnen d e r K a ltw in d le itu n g o zum E rh itz e r die Ab• g aslo itu n g d v o n diesem t r e n n t u n d u m g o k o h rt,rd e n ,| E r
O k to b e r 1921.,
KL 7 b, G r. 4 , K 75 676. A n sp itz w a lz e n f ü r g era d e s
u n d g ew iokeltos W a lz g u t, in sb e so n d e re D r a h t, m it e x z e n ­
tris c h e n B illo n . ICalkor M a sc h in e n fa b rik A .-G ., Iv ö ln -K alk .
K l. 7 f, G r. 9, S t 31 676 . V o rfa h re n z u r H e rs te llu n g
v o n S p ira lb o h ro rn a u s e in e m R u n d s ta b d u rc h W alzen.
F a. A lb e r t S tra s m a n n , R e m sc h e id -E h rin g h a u se u .
K l. 10 a , G r. 22, IC 75 227. V e rfa h re n d e r B e h eizu n g
v o n S ch w o lk am m ern u n t e r A u s n u tz u n g d e r A b h itz e eines
G as- o d e r K o k so fen s. F a . A ug. K lö n n e , D o rtm u n d .
K l. 12 o, G r. 2, A 33 991'. E in r ic h tu n g zu m R e in ig en
v o n G a se n o d e r D ä m p f e n a u f e le k trisc h e m W ege. A ll­
g em ein e E le k triz itä ts -G e s e lls c h a ft, B e rlin .
K l. 26 d , G r. 8 , F 45 734. V e rfa h re n z u r G ew in n u n g
v o n S chw efel a u s G asen . H e r m a n n F ris c h e r, Z eh len d o rf
b. B erlin , IC aiserstr. 6 .
K1. 26 d , G r. 8 , H 82 473. V o rfah ren z u r G ew in n u n g
v o n S ch w efel a u s G asen.. H insfelm ann, K o k s o fe n b a u g eso llso h aft m . b. H ., E ssen.
K l. 4 8 d , G r. 2, F 4 8 241. V e rfa h re n z u m B eizen von
D ra h t. R u d o lf F e y , D ü sseld o rf, V e n n h a u s e r A llee 22.
K l. 5 0 a , G r. 1 , M 72 227. E le k tro m a g n e ta u s s c h e id e ­
v o rric h tu n g f ü r M a h la n la g e n m it in d ie M a g n e ttro m m e l
e in g e b a u te r, s e lb s ttä tig e r S ig n a le in ric h tu n g . M agnetW erk G. m . b. H . E ise n a c h , E isen ach .
K l. 5 0 o, G r. 11 , V 15 943. S c h le u d e rm ü h le m it e in er
o d e r m e h re re n u m la u fe n d e n S tifte n s c h o ib e n in w agere o h te r o d e r se n k re c h te r A n o rd n u n g u n d bew eglicher
H a u b e . V e re in ig te S o h m irgel- u n d M a sc h in e n -F a b rik e n .
A .-G ., v o rm a ls S. O p p e n h e im & Co. u n d S ch lesin g e r & Co..
H a n n o v e r-H a in h o lz .
K l. 50 o, G r. 4 , D 3 8 1 9 5 . S c h la u c h filte r m it a n
ein e m Q u e rträ g e r a u fg e h ä n g te n F ilte rs c h lä u c h e n , d e re n
o b e re s E n d o d u rc h K le m m rin g o. dgl. a u f d em F la n sc h
d es F ilte rs e h la u c h d e c k e ls fe stg e h a lte n w ird. E r n s t D an n eb erg , B e rlin , P o ts d a m e r S tr. 28.
h itz e r m it d e r A b g asleitu n g v e rb in d e t, so b a ld d ie K a l t ­
w in d leitu n g a b g e s p e rrt w ird. Z w eckm äßig, w ird hierbei
d e r als K o lb en sch ieb er a u sg e b ild e te W in d sch ieb er fü r
gew öhnlich d u rc h e in G ew icht e in S chlußlago g eh alten .
D a s O effnen des K o lb o n sch ieb ers e rfo lg t, so b a ld das
D ru c k m itte l (K a ltw in d o. dgl.) a u f ein e K o lb e n se ite w irkt.
D ies k a n n d u rc h E in b a u e n eines v o n H a n d b e tä tig te n
S teu ersch ieb ers in d ie V e rb in d u n g sle itu n g zw ischen K a l t ­
w ind u n d K o lb en sch ieb er e rz ie lt ^w erden.
« K l. 18 c, Nr. 332 395, v o m 2. O k to b e r 1919. A k t i e b o la g e t S v e n s k a K u ll a g e r f a b r i k e n in G o th e n ­
b u r g , S c h w e d e n . Verfahren und Vorrichtung zur E r­
hitzung von Kugeln.
E in g leichm äßiges E rh itz e n d e r W e rk stü c k e (K u ­
geln) a im G lü h o fen so ll d a d u rc h g e w ä h rle iste t w erden,
d a ß sie in m eh rere h in te re in a n d e rlie g e n d e R a h m e n b in
g e tre n n te G ru p p en g e te ilt sin d u n d d ie V o rsch u b k raft
m itte ls d ieser R a h m e n u n a b h ä n g ig v o n d en K u g e ln je d e r
G ru p p e fo rtg e p fla n z t w ird. H ie rd u rc h w ird erre ic h t,
d a ß sä m tlic h e K u g e ln beim V orschieben d e r R ah m en
1)
D ie A n m e ld u n g e n lieg en v o n d em an g e g e b e n e n T ag ea u f d e r H erd fliieh e rollen. D u rc h eine en tsp rech e n d e
a n w ä h re n d zw eier M o n a te f ü r je d e r m a n n z u r E in s ic h t u n d
N eigung d e r H erd so h le geg en die W a g re c h te w ird diese
G in sp ru c h e rh e b u n g im P a te n ta m te zu B e r l i n au s.
R ollbew egung n o ch w e ite r g esich ert. Am A u s trittse n d e
10. November 1921.
Patentbericht.
P W
des O fens sin d S ta n g e n c v orgesehen, ü b e r w e lc h e . die
R a h m e n b g le ite n , w ä h re n d die K u g e ln a zw ischen ihnen
h in d u rc h in d a s H ä r te b a d d fallen.
£ _ J K I . 1 0 a / N r . 328 819,T vom 6. M ärz 1920. V i c t o r
F o r d a n s k i i n W a l d e n b u r g , S o h le s .
Verfahren und
Vorrichtung zur Erzielung völliger Abgarung der K opf­
enden gestampfter Kohlehuchen bei der Verkokung.
Z u r V e rh in d e ru n g d es A bb rö ck eln s d e r K o h lek u ch en
beim H e ra u sz ie h e n d es S tam p fb o d e n s w ird n a c h d e r E r ­
fin d u n g d e r d u rc h d a s H e ra u sz ie h e n des S tam p fb o d e n s
K l. 10 a , Nr. 328 820, vom 16. D ezem b er 1919.
G. W o l f f j r . , E i s e n g i e ß e r e i , M a s c h i n e n f a b r i k u n d
E is e n k o n s tr u k tio n e n
in L in d e n , R u h r.
E in ­
ebnungsvorrichtung für Kammeröfen zur Erzeugung von
Gas und K oks m it Schwinghcbelantrieb.
Z u r V erein fach u n g des S ch w in g h eb elan trio b es w ird
d er D re h p u n k t des S chw inghebels n ic h t fe st, so n d ern
d u r c h /e in e G e ra d le n k e rfü h ru n g d e r a r t bew egt, daß d a s
1621
Z um S chm elzen so lch er M etalle o d er L egierungen,
d ie b is zu ein em gew issen G rad e b e i ziem lich n ied rig en
T e m p e ra tu re n le ic h t v erd am p fe n , e ig n e t sich d ieser e le k ­
tris c h e O fen m it zw ei v o n e in a n d e r d u rc h ein e H o riz o n ta le ,
die W ä rm e g u t le ite n ­
de, eb en e o d er f a s t
■■ ,
-a
ebeno Z w ischenw and
^
(a) g e tr e n n te n K a m m ______f)_________O _______
m ern (b, o). D ie obere J i N
§g
|§
S ch m elzk am m er w ird
p /V w d u rc h in d e r u n te re n
K a m m e r a n g e b ra c h te
.r ry ¡ r h i
^
L ic h tb ö g e n d e r h itz t,
i L rJ p jL fk u
die e n tw e d e r in d e r
r :" / y ’W g i-: /
M itte d ieser K a m m e r
-a-.---— .^
_j_,
zw ischen d e n S p it­
zen m e h re re r E le k tro d e n e fre i b ren n en o d er zw ischen
E le k tro d e n u n d a u f dem B oden d e r K a m m e r a n g e ­
b ra c h te m W id er 8ta n d s m a tc ria l übergehen. V o rte ilh a fte rw eise k ö n n e n n o ch E in ric h tu n g e n g etro ffen w erden,
die] die f re i b ren n en d en L ic h tb ö g e n n a c h oben ab len k en .
Kl. 49 b, Nr. 3 2 8 1 8 8 , vom
13. J u n i 1917. D o u t s c h e
M a s c h i n e n f a b r i k A .-G . i n
D u i s b u r g . Durch Exzenter
(bzw. Kurbel) angetriebener
mechanischer Hammer m it
federnd aufgehänglem Bär,
insbesondere zum Zerschlagen
von Masseln.
lo ck er gew o rd en e K o p f des K u ch en s in w a g e re c h te r R ic h ­
tu n g w ied er z u sa m m e n g e p re ß t, w o d u rch d e r z u r v o ll­
stä n d ig e n V e rk o k u n g n ö tig e H o h lra u m zw ischen O fen ­
t ü r u n d K o h le e r h a lte n w ird. Zu diesem Z w eck w ird d as
a u f d em S ta m p fb o d e n f a h rb a re B e satzsch ild a m it dem
d e r O fen k am m er z u g e k e h rte n E n d e des S tam p fb o d e n s
k raftso h lü ssig zu ein em S tam p f- o d er S to ß k o p f k u p p e lb a r
g em ao h t. A m e in fa c h ste n w ird dies e rre ic h t d u rc h A n ­
w en d u n g ein e r S p errk lin k e b.
Stahl und Eisen.
----- ■— ------------------ ’
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D ie V erbesserung b e s te h t [[¿;— d / •
d a rin , d aß d ie F e d eru n g a
W
keine S chw ing- o d er A uf\
wj
u n d A b w ärtsb ew eg u n g e n t3 t4
sp re c h e n d d em H o ch - o d er
-f
N ied erg eh en des B ä rs ausc
f ü h r t, so n d e rn fe st a m H a m ­
m erg eh äu se b g e la g e rt is t
u n d d a s E x z e n te r (K u rb e l)
" r—d e r a r t a n d em den B ä r c
\ H /
u n d die F e d e ru n g a verhSi /
b in d e n d e n G estän g e a n g re ift,
d a ß d e r B ä r ein en g rö ß ere n
v
o d e r k lein eren W eg z u rü c k ­
legen k a n n , als dem H u b d e r A n trie b sv o rric h tu n g ohne
V o rh an d en se in ein er F e d e ru n g e n ts p ric h t,
in
K l. 7 a , N r. 329 839, v o m 8 . A p ril 1919. L e o D o s t a l
K l a d n o , B ö h m e n . Befestigung von W a lz e n n a
in Ballen bei gesondert eingesetzten Zapfen
D ie V erb in d u n g d e r b eid e n Z ap fen m it d e m 'B a llo n
w ird d u rch e in beso n d eres O rgan erzielt, u n d zw ar d a d u rc h ,
d a ß die Z ap fen b im B allen a g e g en ein an d e rT v ersp an n t
w erden. A m v o rte ilh a fte s te n e rfo lg t dies
d u rc h achsiale
A n k e r c. D a b e i k ö n n en n o c h zw ischen Z ap fen b u n d
B allen a B ü ch sen d e in g e s e h a ltc t'w e rd e n .
K l. 12 e, N r. 328 826, vom
11. J u n i 1919.
A llg e m e in e
j
E le k tr iz itä ts - G e s . in B e rlin .
|l
m it d e r E in e b n u n g ssta n g e zu k u p p e ln d e E n d e des S chw ing­
heb els ein e im w esen tlich en gerad lin ig e B ew egung a u s ­
fü h rt. E s w ird d e r a u f d e r A chse a a n g e o rd n e te , d o p p elt
au sg eb ild ete S ch w in g h eb el b in zw ei im M asch in en g erü st
gelen k ig an g esch lo ssen en L e n k e rn c g e fü h rt, w ä h re n d sein
u n te re s E n d e d u rc h ein en L e n k e r d o. dgL eb en falls
gegen d a s M asch in en g erü st a b g e s tü tz t w ird. W e ite re
E in z e lh e ite n sin d a u s d e r P a te n ts c h rif t ersich tlich .
K l. 2 1 h , N r. 328 233, v o m 27. J u l i 1919.
Iv a r
R e n n e r f e i t i n D j u r s h o l m , S c h w e d e n . Elektrischer
Oten.
Verfahren und Filter zum Heinigen staubhaltiger Gase mittels Naßluftfilter.
[ ( : i|
• =rj .1:. -a
' [j
E s w erd en m it a u fsa u g e fä h i gern S to ffe b ek leid ete F i lt e r ­
k ö rp er a b e n u tz t, w elche m it
j ¡1
ih re n S to ffteilen so m it e in er
F lü ss ig k e it b in V e rb in d u n g geM .tm feltrff-3.—
b ra c h t sin d , d a ß diese v o n d en
jj"" " T p
■=>
F ilte rk ö rp e rn d o c h ta rtig a n g e ­
s a u g t o d e r w e ite rg e le ite t w ird . D ie F ilte rk ö rp e r kö n n en
d a b e i a u s ein zeln en , au sw ech selb aren , m it S to ff sc h lau ch ­
a r tig ü b erzo g en en R u n d k ö rp e rn bestehen.
1622
Stahl und Eisen.
Statistisches.
S ta tistisch es.
V on don s ta tis tis c h e n E rm ittlu n g e n ü b e r d e n V er­
k e h r g eben w ir die fo lg e n d e n Z iffern w ie d e r:
D ie p re u ß isc h -h e ssisc h e n E ise n b a h n e n im R e ch n u n g s­
ja h r e 1919.
D o m B e ric h t ü b e r d ie B o trieb se rg o b n isae d e r in
d e r p re u ß isch -h essiso h e n B e trie b s g o m e m s c h a ft v e re in ig ­
te n S ta a tso iso n b a h n e n im R e c h n u n g s ja h re 1 9 191) e n t ­
n e h m e n w ir fo lg en d es:
D ie B ah n -(G ig en tu m s-)län g e
f ü r d en ö f f e n t l i c h e n
V e r k e h r b e tru g a n :
V o llsp u rb ah n e n in sg e sa m t .
davon;
p reu ß isc h es E ig en tu m . .
h essisch es
„
. .
b ad isc h es
„
. .
E s w u rd en b e trie b e n a ls:
H a u p tb a h n e n in sg esam t .
davon:
p reu ß isc h e B ah n stre c k e n .
h essisch e
„
b ad isc h e
„
N eb e n b a h n e n in sg esam t .
davon:
p re u ß isc h e B a h n s tre c k e n .
h essisch e
. „
b ad isc h e
„
E s w aren von den H a u p t­
bahnen:
e i n g l e i s i g ............................
z w e i g le is i g ............................
d r e i g l e i s i g ............................
v i e r g l e i s i g ............................
fü n f- o d e r m e h rg le is ig . .
von d en N e b e n b a h n e n :
e i n g l e i s i g .............................
z w e i g le is i g ............................
A u ß erd em w a re n an S chm al­
s p u rb a h n e n (s ä m tl. p re u ­
ß isch ) v o rh a n d e n . . .
D em ö ffen tlich e n V erk eh r
d ie n ten also V o ll-u . S chm al­
s p u rb a h n e n in sg esam t . .
A n sc h lu ß b a h n e n o h n e ö f ­
fentlichen Verkehr
w aren in sg esam t v o rh an d en
davon:
p reu ß isc h e B a h n s tre c k e n .
h essisch e
„
U c b e rb a u p t b e tru g also in
d e r B e trie b s g e m e in s c h a ft
d ie B ab n län g e in sg esam t
j
davon:
p re u ß isc h e s E ig e n tu m . .
h essisch es
„
. .
b ad isc h es
„
. .
am 31. M ärz 1919
km
.
40 031,61
an
„
„
„
_
__
___
_
34 196,63
1 307,22
41.12
—
—
__
20 873,28
58,72
56,93
21 938,66
811,46
41,12
17 240,37
56,71
62,03
100,00
43,07
16 744,61
495,76
—
43,29
37,92
—
14 175,93
195,76
—
41,45
37,92
—
5 323,94
16 974,58
84,74
402,63
5,35
23,26
74,48
0,37
1.77
0,02
4 742,92
15 641,10
84,87
396,46
7,93
22,72
74,93
0,41
1,90
0,04
16 602,81
037.56
96,30
3,70
14175,13
496,56
96,62
3,38
.
245,40
—
’ ' .
245,51
__
40 277,01
—
35 790,48
—
199,80
176,06
198,11
1,75
__
174,91
1,75
40 476,87
—
*) 35 967,14
39 116,78
1 308,97
41,12
—
34 617,05
1 308,97
41,12
—
—
^
A ch sen k ilo m eter im J a h r e
1918
1919
20 820 273 843
15 615189 601
4 931 798 719
14 601 616 954
3 756 071051
10 855 869 707
515 923
•108 189
127 139
365 212
102 362
286 481
j
D ie V e r k e h r s - E i n ­
im J a h r e 1918
im J a h r e 1919
n a h m e b e tru g :
in sg esam t au s d em P e r ­
JL
%
1 %
so n en - u n d G ep äck ­
v e r k e h r ....................... 1 159 551122 32,67 1 603 690 490 28.17
G ü te rv e rk e h r . . . 2 089 932 019 58,S8 3 661 871 5Ö3 64,33
D ie G e s a m t - E i n ­
n a h m e b e tru g :
—
a n s i c h ....................... 3 549 525 977
5 692 414 781
—
a u f 1 km d u rc h s c h n itt­
lic h e B etrieb slä n g o
87 957 —
148 803
- '
g eg en d as V o rja h r m e h r
a n s i c h .......................
57 315 273
1,64 2 142 888 801 60,37
a u f 1 k m d u rc h s c lm ittl.
1,49
B etriebslU nge
1290
60 840 69,18
20 020,70 58,55
811,46 02,68
41,12 100,00
14 071,69 41,28
D e r A b s c h l u ß d e r p re u ß isc h -h e ssisc h e n S ta a ts ­
eise n b a h n e n fü r d a s R e c h n u n g s ja h r 1919 e r g ib t bei
5 692 41 4 781 (im V o rja h re 3 549 525 977) .« G e s a m te in ­
n a h m e n u n d 8 78 0 159 723 (4 778 367 009) M G e s a m ta u s­
g a b e n ein en F e h l b e t r a g v o n 3 087 74 4 942 .ft gegen
1 228 S 4 1 0 3 2 J i im V o rja h re . I m V e rh ä ltn is zu m d u rc h ­
s c h n ittlie h e n A n la g e k a p ita l b e lä u ft Bioli d e r V o rlu st auf
2 0 ,4 4 (8,45) % , w ä h re n d sic h im J a h r e 1917 d as K a p ita l
n o o h m it 4 , 0 3 % v e rz in s te . B e zo g en a u f 100 J i d e r
G e s a m te in n a h m e n s te llt sic h d e r F e h lb e tr a g a u f 54,24
(i. V. 34,62) JI. D e r A b schluß d e s B e ric h ts ja h re s is t
also w e s e n tlic h u n g ü n s tig e r als d e r d e s V o rja h re s, un d
z w a r ü b e r h a u p t u m 1 S58 903 9 1 0 Ji o d e r 1 5 1 ,2 7 % .
D ie w ic h tig s te n E rg e b n is se a u s d e m A b sch lu ß sin d in
n a c h s te h e n d e r U e b e r s ic h t z u s a m m e n g e sto llt:
_
__
R e c h n u n g sja h r
___
—
A b sc h lu ß d e r p reu ß isc h en
1919
dos Jabros
1919
L o k o m o tiv e n ...........................
29184
P e rso n e n w a g e n . . . .
54 832
G e p ä c k w a g e n ......................
15 177
G ü t e r w a g e n ............................ 624 459
D as A n l a g e k a p i t a 1 b e­
tr u g in sg esam t b ei den
V o lls p u rb a h n e n :
p reu ß isc h es E ig en tu m .
h essisch es
„
b a d isc h e s
„
S c h m a lsp u rb a h n e n (säm tlic h
p r e u ß i s c h ) .............................
A n sc h lu ß b ah n en :
p re u ß isc h e s E ig e n tu m
.
h essisch es
„
Z u sam m en: V o llsp u rb ah n e n
usw .............................................
a u f 1 km B ah n län g e b e i
d en V o lls p u rb a h n e n :
p reu ß isc h es E ig e n tu m .
h essisch es
„
b a d isc h e s
„
S c h m a lsp u rb ah n en (sä m t­
lic h p re u ß isc h ) . . - .
d en A n sc h lu ß b a h n e n :
p reu ß isc h es E ig e n tu m .
h essisches
„
I m D u rc h s c h n itt: V ollspur­
b ah n e n u sw ..........................
35 544,97
22,791,24
D e r F u h r p a r k z ä h lte
A u f d e n eig en en B e trie b s S trecken w u rd en zu rü ck g e le g t:
ü b e r h a u p t v o n s ä m tl., eigenen
un d frem d en , W agen . .
d a r u n te r :
P e rso n e n w a g e n
. . . .
G u te r w a g e n ............................
a u f l k m d u rc h s c h n ittlic h e Re
trie b s lä n g e v o n säm tlic h en ,
eig en en u. frem d en , W agen
d a r u n te r :
P erso n en w ag en
. . . .
G ü terw ag en . . . . . .
a m 31. Mär 1 1920
km
%
—
38 683,27
1 307,22
41,12
41. Jahrg. N r. 45.
29 022
54 730
15120
621322
am 31. M ärz 1919 am 31. M ärz 1920
JI
Ji
15 087 759 023
415 010 778
14 201 761
20 652 653
26 052 653
12 312 731
55 000
12 312 731
55 000
14 803 015 241
15 556 021 946
372 201
315 734
323 664
389 311
317 499
345 371
108 609
108 560
62 151
31429
59 739
31429
367 198
383 562
|
j
!
S ta tis tis c h e s A n la g e k a p ita l:
im J a h r e s d u r c h s c h n itt ein sch l.
b ad isc h es u n d h essisch es .
allein p re u ß isc h e s a m E n d e
d es R e c h n u n g sjah res ’. .
P re u ß . E ise n b a h n sc h u ld e n am
E n d e d es R e c h n u n g sja h re s .
P re u ß .-h e ssisc h -b a d isc h e E ise n ­
b ah n -B e trie b s g e m e in s c h a ft:
B e trie b s e in n a h m e n . . . .
B e trie b s a u s g a b e n . . . .
B e trie b s z a h l:
B e trie b sa u sg a b e n • 100 ft/
B etrieb sein n ah m en
B e tr ie b s z u s c h u ß ......................
1 B e trieb szu sch u ß d es d u rc h ­
s c h n ittlic h e n A n lag e k ap i­
ta ls (R e n te ) in % . . .
P re u ß is c h e r Z u sch u ß d e r o r d e n t­
lic h e n E in n ah m e n U ber die
d a u e rn d e n A u sg ab en oh n e
V erzin su n g u ü d T ilg u n g d e r
E ise n b ah n sch u ld cn . . . .
E s w u rd en v e rw en d et:
zu rV e rz in su n g d e rE is e n b a h n s c h u l d e n .................................
z u r p la n m äß ig en T ilg u n g d e r
E isc n b ah n sch u ld en , . .
a ls Z u sch u ß b ei d en a u ß e r­
o rd e n tlic h e n u n d n ic h t p la n ­
m ä ß ig en A u sg ab en . . .
Im g an z en f. E isen b ah n zw eck e
*) B e rlin 1920, P re u ß isc h e V o rla g s a n s ta lt G .m .b . H .
— V gl. S t. u. E . 1920, 16. S e p t., S. 1247/8.
2)
N ach d e m d u rc h R o ic h sg e se tz v o m 30. A p ril J920
g e n e h m ig te n S ta a ts v e r tr a g e sin d d ie se B a h n e n vom
1. A p ril 1920 a u in d a s E ig e n tu m d es D e u tsc h e n R e ic h s
ü b erg eg an g en .
1919
g eg e n ü b er
1918
in M illionen M ark
[■■■•■
14 397 952 285
412 733 521
13 309 051
1918
S ta a ts b a im e n
F e h lb e tra g in sg esam t
*) Ueberschuß.
15 109,0
14 541,6
15 126,7
14 436,9
-f- 689,8
12 186,2
10332,7
4-1 853,5
5 092,4
8 780,1
3 549,5
4 778,3
4-2 142,9
+ 4 001,8
154,24
3 087,7
20,44
134,62
1 228,8
8,45
4 - 567,4
+
19,62
+ 1858,9
+
11,99
■■
+ 1 7 8 0 ,4
3 034,9
1 254,5
688,9
426,1
+
262,8
64,9
58,0
+
6,9
*) 00,1
693,7
153,5
637,6
+
213,6
56,1
3 728,6
1 892,1
+ 1 836,5
W irtschaftliche Rtfndschau.
1Ü. November 1921.
F ra n k re ic h s A u ß en h an d e l im 1. H a lb ja h r e 1 9 2 1 1)
A usfuhr
im 1. H a lb ja h re
|
E in fu h r
| im 1. H a lb ja h re
1921
t
1920*)
1921
1920ł)
t
t
t
S t e i n k o h l e ............................ 6 575 753 9 912 962 921012 168 458
76221
5 290
S to inkolilenkoks . . . . 1 086 039 i 997 606
37 549
17 736
S te in k o h le n b rik e tts . . .
452 029 803 716
195101 162 991 2158 429 l 973 414
E i s e n e r z ..................................
242
123 410
93 384
432
M a n g a n e r z ............................
G ießerei u n d F ris c h e re iro h ­
eisen, Spiegeleisen . . .
15 281
59 412 287 560 190 928
F erro m a n g an , F erro siliziu m
4 179
872
usw ...........................................
2 790
4 101
137
204
17 763
2 270
K o h sta h lb lö c k e .......................
236 262 163 935
V o rg ow alzteB löcke,K nüppel
04 4-72 163 f
1915
W e r k z e u g s ta h l.......................
1295
129
520
1812
44
520
52
S o n d e r s ta h l............................
Sch m iedestücke a. Schw elß10 651
411
71
5 099
u n d F lußeisen . . . .
14 863
955
B a n d e i s e n ............................
5 435
2 070
B leche aus S chw eiß- und
68 839
F lu ß eise n . . . . . .
11:
11572
56 102
E ise n b lech , v e rz in n t, v e r ­
42 529
7 511
1242
b le it, v e rk u p fe rt, v erzin k t
1 594
D ra h t a u s S chw eiß- o d e r
F lu ß eise n , ro h u n d v er­
z in k t, v e rk u p fe rt, v e r ­
5 929'
17120
13 217
4 255
z in n t u sw ..............................
S ch ien en au s S chw eiß- u n d
4 771
74 564
F l u ß e i s e n ............................
16 881
25 364
3121
1829
3 060
1801
ltad er,K ad siltze,A ch sen usw.
4 645
19 535
2 724
ltö h re n
. . .
. . ,
10 797
56
72
19
S t a h l s p ä n e ............................
8
18 015
3
11708
133
F eil- u n d G lü h s p ä n e . . .
19 836
723
29 855
492
B r u c h e i s e n ............................
7 697
9 323 215 093 225 003
S c h r o tt.......................................
K o n stru k tio n ste ile a. E isen.
12
705
11115
4 637
u n d S t a h l .............................
6 474
3 759
40 298
11 175
W erkzeuge usw .......................
6 793
j S o n stig e E isen- u n d S ta h l­
1471
2 447
4 283
w aren ..................................
4103
17 455
7 069
11 067
26 005
| W alz- u n d P u d d elsch lack e
7 701
1079 161 611
293
i M artinschlacke . - . .
.
F ra n k re ic h s E isen erzfö rd eru n g im e rste n H a lb ja h re 1921.
N a c h d e n E rm ittlu n g e n d e r fra n z ö sisc h e n G r a b e n ­
v e rw a ltu n g s te llte sich die E ise n e rz fö rd e ru n g F ra n k re ic h s
in d en e r s te n se ch s M o n a te n dieses J a h r e s w ie fo lg t:
,, ■-■iL
J a n u a r ...............................
. F e b r u a r ...............................
M ä r z ....................................
A p r i l ....................................
M a i ....................................
J u n i ....................................
L o th ­
rin g e n
B ricy u.
Longw y
t
t
S26 188
7 01431
679 297
672 600
613403
602 678
518 883
4 2 8 329
4 32 305
385 648
378409
386 577
N an cy u.
a n d e re
B ecken
t
171 591
158 868
159 609
155459
133 507 |
125 277 !
Dio a u g e n b lic k lic h e F ö rd e ru n g b e tr ä g t a n n ä h e rn d
30 % d e r V o rk rieg sfö rd eijin g . D ie V o rrä te sin d g ew altig
g e stie g e n u n d w erd en a u f e tw a 1 800 000 t g e sc h ä tz t.
W irtsch aftlich e Rundschau.
Die Lage des deutschen Eisenmarktes
im Oktober 1921.
X. R H E IN L A N D -W E S T F A L E N . - D ie allg em ein e
Lage a u f d e m rh e in isc h -w e stfä lisc h e n E is e n m a rk t e rh ie lt
im B e ric h ts m o n a t ih r G e p rä g e d u rc h d e n W e r ts tu r z der
d e u ts c h e n M a rk , zu d em n e u e rd in g s d e r em p ö re n d e M a c h t­
s p ru c h ü b e r d ie T e ilu n g O bcrschlesiens m itg e w irk t h a t.
E in e u n g e h e u re T eu eru n g sw elle ü b e r flu te te d a h e rD e u ts c h la n d , u n d d ie P re ise d e r H a lb - u n d F e rtig e rz e u g n isse a u f
E is e n u n d S ta h l n ä h e r te n sich w ied er d em H ö c h s ts tä n d e
v o m M ai 1920. D ie F ra g e d e r F e s ts e tz u n g n e u e r H ö c h s t­
p reise w u rd e d a d u r c h b re n n e n d . I n d e n in d e r d r itte n
O k to b erw o ch e v e r a n s ta lte te n V e rh a n d lu n g e n d es E is e n ­
w irtsc h a fts b u n d e s k a m es je d o c h n ic h t z u r F e s ts e tz u n g
l ) C om itö dos B o rg es de F ra n c e , B u lle tin N o. 3608
vom 20. S e p te m b e r 1921.
- ) T eilw eise b e ric h tig te Z ahlen.
Stahl und Eisen.
1623
vo n H ö c h s tp re is e n , v ie lm e h r e in ig te n sie h E rz e u g e r, V e r­
b ra u c h e r u n d H a n d o ls u n te rn e h m e r a u f b in d e n d e R ic h t­
lin ie n f ü r d ie W e ite rb e h a n d lu n g d es E ise n g e sc h ä fte s.1)
I n w olchcm M aße sic h die E rz e u g e r bei d e r F e s ts e tz u n g
d e r n eu e n R ic h tp re ise b e s c h rä n k t h a b e n , b ew eist a m
b e s te n d e r U m sta n d , d a ß diese P re ise g egen d ie H ö c h s t­
p re ise v o m M ai 1920 im m e rh in n o c h erh eb lieb z u r ü c k ­
s te h e n , w ä h re n d d ie v o m R o h e ise n v e rb a n d a u f G ru n d d e r
S e lb s tk o s te n e rm ittlu n g f ü r u n b e d in g t e rfo rd e rlic h e r ­
a c h te te n E rh ö h u n g e n R o h e isen p reise erg eh en , d ie ü b e r
d e n S ta n d v o m M ai 1920 w e it h in au sg eh en .
Z u der n e u e n T eu eru n g sw elle tr u g n eb e n d e n e rh o b e ­
n en L o h n fo rd e ru n g e n u n d d e r z u m e ist d u rc h diese e r ­
fo rd e rlic h g ew o rd en en E rh ö h u n g d e r K o h len - u n d Ivoksprcise, n e b en d e r V e rte u e ru n g d e r P re ise d e r au slä n d isc h e n
E rz e d u rc h d e n M a rk s tu rz u n d fe rn e r d e r In la n d se rz e
a u c h d e r a m 1. N o v em b er zu e rw a rte n d e allgem eine
3 0 p ro zen tig e Z u sch lag zu d en B a lm fra c h te n u n d N e b e n ­
g e b ü h re n g a n z e rh e b lic h bei. D u rc h d e n n eu en Z u sch lag
sin d dio F rie d c n s fra o h te n a u f 1228 % e r h ö h t ! I n diesem
A u sm a ß e h a t die R o io h sb a h n v e rw a ltu n g eino F r a c h te rh ö h u n g £Ur n ö tig e r a c h te t, u m d e n F e h lb e tra g ih re s
V o ran sch la g es ü b e r d ie A u sg ab en u n d E in n a h m e n zu
d eck en . E s w ä re d rin g e n d zu w ü n sch en , d a ß sie n u n m e h r
m it gleichem N a c h d ru c k e S c h ritte t u t , u m ih re S e lb st­
k o s te n h o ra b z u m in d e rn .
Dio le b h a fte N a c h fra g e n a c h a lle n E rze u g n isse n d e r
S ch w ereise n in d u strio h ie lt im B e ric h ts m o n a t a n , so daß
d e r B e d a rf a n g e sic h ts do r s ta rk e n B e se tz u n g d e r W e rk e
n ic h t g e d e c k t w e rd e n k o n n te . D ie W erk e w u rd e n m it
A n fra g e n gerad ezu ü b e r h ä u f t u n d d ie V e rb ra u c h e r w a re n
g e rn e b e re it, ü b e r die R ic h tp re ise h in au szu g eh en , w enn
sie n u r W a re b ek am en . B ei d e r L a g e d e r D in g e m u ß m it
ein em w e ite re n S teig en d e r P re ise u n b e d in g t g e re c h n e t
w erden. D ie au g en b lick lich g e lte n d e n R ic h tp re ise bleiben
h in te r d e r G e ld e n tw e rtu n g w e it z u rü c k , u n d es lie g t a u f
d e r H a n d , d a ß b e i d e r gew a-tigen P re isste ig e ru n g , z. B .
f ü r S c h r o tt, S ta b e ise n n ic h t m e h r zu 3200 M v e r k a u f t
w e rd e n k a n n . D io w eitere E n tw ic k lu n g d es E is e n m a rk te s
l ä ß t sich n ic h t ü b erseh e n . U n se re f rü h e r g e ä u ß e rte A n ­
s ic h t, d a ß es sich f ü r die E is e n in d u strie u m ein e S cheink o n ju n k tu r h a n d le , d a die F e r tig in d u s trie noch m it zwei
bis d re i F e ie rsc h ic h te n in d e r W o ch e a rb e ite , m u ß i n ­
so fe rn a b g e s c h w ä e h t w erden, a ls die v e ra rb e ite n d e n I n ­
d u s tr ie n n u n m e h r a u f M o n a te h in a u s se h r g u t b e s c h ä ftig t
s i n d ; a b e r es l ä ß t sich n ic h t leu g n en , d aß die g eg en w ä rtig e
H o c h k o n ju n k tu r v öllig v o m S ta n d e d e r M a rk a b h ä n g ig
is t u n d so m it a u f S p e k u la tio n b e ru h t. A u ß e rd e m d a rf
n ic h t ü b e rse h e n w erd en , d a ß sieh dio H o c h k o n ju n k tu r in
d e r H a u p ts a c h e a u f D e u ts c h la n d b e s c h rä n k t, u n d d a ß in
E n g la n d u n d B elgien ein e P re isse n k u n g f ü r E ise n e rz e u g ­
nisse in ziem lich b e trä c h tlic h e m U m fa n g e sta ttg e fu n d e n
h a t, w as zw eifellos a u f d e n d e u ts c h e n M a rk t z u r ü c k ­
w irk en w ird.
A u s d em A u sla n d e gin g en zah lre ic h e A n frag e n u n d
A u fträ g e ein, d o ch k o n n te n a c h d e n B e stim m u n g e n des
S ta h lb u n d e s, die eino V orzu g sb elieferu n g des I n la n d e s v o r ­
se h en , n u r m it B e sc h rä n k u n g g e lie fe rt w erd en . D ie e r ­
w ä h n te P re isv e rm in d e ru n g im A u sla n d e m a c h te sich
d u rc h sc h ä rfe re n W e ttb e w e rb — n a m e n tlic h E n g la n d s —
sc h o n m erk lic h b e m e rk b a r. D a ß d e r A u s fu h ra b g a b e n ­
a u ssc h u ß des R o ic h sw irtso h a ftsra te s beschlossen h a t , die
A u sfu h ra b g a b e w ied er au fleh en zu la sse n , i s t d a h e r in
A n b e tr a c h t d e r W ic h tig k e it d e r A u sfu h r, die sc h o n w egen
d er g ro ß e n D rin g lic h k e it d e r D ev isen b esc h affu n g p fle g ­
lic h s te r B e h a n d lu n g b e d a rf, n ic h t re c h t v e rstä n d lic h .
Die A u sla n d sp reise h a t die I n d u s tr ie n ö tig , u m d ie a u s ­
lä n d isc h e n R o h s to ffe b e z a h le n zu k ö n n e n . A u ch d a rf
n ic h t ü b e rse h e n w e rd e n , d a ß d ie f ü r die E in f u h r au s
D e u ts c h la n d in B e tr a c h t k o m m e n d e n S ta a te n sich m it
einem s ta rk e n S c h u tz gegen d iese E in f u h r u m g e b e n . I n
d e r belgischen E is e n in d u strie h e r rs c h t im H in b lic k a u f
d ie fo rtg e s e tz te V e rte u e ru n g d e r d e u ts c h e n S e lb stk o sten
u n d die d a m it h e ra b g e m in d e rte d e u ts c h e W e ttb e w e rb s ­
fä h ig k e it b e re its e in fe ste re r T o n , E n g la n d h a t seine P re ise
n e n n e n sw e rt h e ra b g e s e tz t; die fran z ö sisc h en E isen w aren
l ) S. St. u. E. 1921, 27. Okt., S. 1555
1624
Stahl und Eisen.
W irtschaftliche Rundschau.
g e w ä h re n f ü r d ie A u s fu h r n o ch ü b e r die b ish e r n a c h ­
g elassen en 25 % h in a u s P re ise rm ä ß ig u n g e n , fe rn e r v e r ­
b illig t F ra n k re ic h d e n H ü tte n k o k s . D ie d e u tsc h e A u s ­
fu h r a b e r w ird allse itig d u rc h u m g e k e h rte M a ß n a h m e n
ersc h w e rt!
D ie V e rso rg u n g d e r W e rk e m it R o h s to ffe n w a r im
allg em ein en a u sre ic h e n d . K o k s , K o h le n u n d A b fa llb rc n n sto ffe sin d s e it d em 1 . O k to b e r a u s d e r M e ld ep flich t u n d
d e r K o n tin g e n tie ru n g d u rc h d e n R e ic h sk o m m issa r f ü r die
K o h le n v e rte ilu n g e n tla s se n , a u c h w u rd e n d e n eigene
Z ech en b e sitz e n d e n H ü t t e n H ö c h stv e rb ra u c h s m e n g e n in
B e trie b s k o h le z u g e te ilt, d ie freilich d e n B e d a rf n ic h t
d e c k te n . D ie K a lk - u n d K a lk s te in v e rs o rg u n g l i t t u n te r
d e r s c h le c h te n W ag en g e stellu n g .
D ie V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e ließ en im O k to b e r
ü b e r h a u p t zu w ü n sc h e n ü b r ig ; n a m e n tlic h stie g d e r M angel
a n o ffen en u n d g ed e c k te n W a g e n u n g e w ö h n lic h s ta rk ,
w ozu d ie w ach sen d e N a c h fra g e n a c h W a g e n f ü r K a rto ffe ln
u n d R ü b e n erh eb lich b e itru g . D e r E is e n b a h n v e rw a ltu n g
w a r es d a h e r tr o tz a n g e s tre n g te s te r T ä tig k e it n ic h t m ö g ­
lich , d e n g ro ß e n A n fo rd e ru n g e n n a c h z u k o m m e n . A n g e ­
w issen T a g e n fe h lte n O -W agen zu v ie le n T a u s e n d e n ; d e r
n ic h t m in d e r em p fin d lich e M angel a n G -W agen n ö tig te
m a n c h e W e rk e , b is a n 100 L a d u n g e n v e rs a n d b e re it
s te h e n d e r F e rtig w a re n zu la g e rn . D ie E is e n b a h n v e rw a l­
tu n g h a t z u r B e se itig u n g d es W ag e n m a n g e ls die W a g e n ­
sta n d g e ld e r v o m 15. O k to b e r a n a u f 100 , 150 u n d 250 M
f ü r d e n e rs te n , zw eiten u n d d r itte n T a g e rh ö h t, obw oh 1 cs
f e s ts te h t, d a ß d ie U rsa c h e d e r U o b ersclireitu n g d e r L a d e ­
fris te n o f t g en u g b e i d e r E is e n b a h n s e lb s t lie g t o d e r a u s
h ö h e re G e w a lt z u rü c k z u fü h re n is t. D ie I n d u s tr ie h a t d a h e r
d u rc h ih r e b e ru fe n e n V e r tre te r g egen dieso u n g e h e u re
M e h rb e la stu n g le b h a fte n E in s p ru c h erh o b en .
F ü r K o h le n , K o k s u n d B r ik e tts g e s ta lte t sich die
W a g e n g e ste llu n g im R u h rb e z irk w ie fo lg t:
1. b is 7 .
8. „ 16.
10. „ 2 3 .
24. „ 3 1 .
. . .. . . .
. . .
. . . . . .
. . . . . .
a n g e fo rd e rt
g este llt
139 627
12 7 1 6 0
143 8 9 0
132 493
128737
160 322
184358
es fe h lte n
12
27
27
55
467
822
829
621
D ie S o n d crw ag o n g este llu n g w a r im allg em ein en a u s ­
re ic h e n d , n u r z u m S ch lu ß des M o n a ts k o n n te den e rh ö h te n
A n fo rd e ru n g e n a n 15- u n d 1 8-m -W agen n ic h t im v o lle n
M aße G en ü g e g e le is te t w erd en.
B e i d e r R h e in s c h iffa h rt e n tw ic k e lte n sich d ie V e r­
h ä ltn iss e w e ite rh in ä u ß e r s t u n g ü n s tig ; d ie E isc n b a h n v e rw a ltu n g w a r d a h e r g e n ö tig t, d ie s o n s t d e m W asserw eg
ü b erw iese n en F r a c h te n m it z u ü b e rn e h m e n . A u f d e n
K a n ä le n w a r w ä h re n d d es g a n z e n M o n a ts re ic h lic h S c h lep p ­
g ü t v o rh a n d e n . I n d e r B e sc h a ffu n g v o n K a h n r a u m zeig ten
sich w ie d e rh o lt S ch w ierig k eiten , b eso n d ers in d e r H e r f a h r t
v o n E m d e n n a c h d e m R h e in , so d a ß e in g ro ß e r T e il d e r
E rz e in E m d e n 'b a h n w ä r ts a b g e fa h re n o d e r d a s e lb s t g e ­
la g e r t w e rd e n m u ß te .
I n d e r A r b e i t e r s c h a f t s e tz te d ie L o h n b ew eg u n g
infolge d e r M a rk e n tw e rtu n g a u fs n e u e ein. I m g an z e n
In d u s trie b e z irk w u rd e n d ie ö rtlic h e n L o h n ta rife g le ic h ­
z e itig z u m 1. N o v e m b e r 1921 g e k ü n d ig t u n d se h r e r h e b ­
lic h e F o rd e ru n g e n a u f E rh ö h u n g d e r L ö h n e g e s te llt. D ie
V e rh a n d lu n g e n sin d n o ch n ic h t z u m A b sch lu ß g e la n g t.
D io allg em ein e U n ru h e m a c h te sich a u c h d u rc h einige
A u sstä n d o b e m e rk b a r. So w u rd e d e r B o c h u m e r V erein
d u rc h dio A rb e itse in s te llu n g d e r O fe n m a u re r u n d die
G elsen k irch e n er B erg w erk s-A k tien g esellsch aft in v e rsc h ie ­
d e n e n B e trie b e n d u rc h ein e n A u s s ta n d d e s M aschinenu n d B a h n b e trie b s p c rs o n a ls stillg eleg t. I n D u isb u rg k a m e n
die H ü t t e n d e r M a n n e sm a n n rö h re n -W e rk e , d e r N ied errh e in isc h e n H ü t t e , d e r P h ö n ix -A k tie n g e se llsc h a ft u n d d er
R h e in is c h e n S ta h lw e rk e d u rc h e in e n S tre ik d e r M a sc h i­
n is te n u n d H e iz e r z u m E rlieg en . D iese h a t t e n d ie A r b e it
n ie d e rg e le g t, u m d ie A n e rk e n n u n g ih re r O rg a n isa tio n als
g le ic h b e re c h tig te n V e rh a n d lu n g sv e rb a n d n e b e n den d re i
M e ta lla rb o ite rv e rb ä n d e n g egen d ie B e stim m u n g e n des
R a h m e n ta rif e s u n d d e n W illen d e r M e ta lla rb e ite rv e rb ä n d e
d u rc h z u se tz e n . D a s V o rg eh en des V e rb a n d e s d e r M a sc h i­
n is te n u n d H e iz e r w u rd e v o n d e n g e s a m te n G ew erk ­
s c h a fte n ö ffe n tlic h a ls V e rtra g sb ru c h g e b r a n d m a r k t. D ie
41. Jahrg. N r. 45.
r e i A u s s tä n d o sin d nooh n io h t zu m A b sch lu ß gekom m en.
A u c h die A n g e s te llte n g e w e rk sc h a fte n b e a n tr a g te n eine
G e h a lts e rh ö h u n g u n d E rh ö h u n g des K in d erg eld es. D er
A rb e itg e b e rv e rb a n d e r k lä r te sich b e re it, ü b e r eino E r ­
h ö h u n g v o m 1. N o v e m b e r a n zu v e rh a n d e ln , so d a ß m it
ein e r a b e rm a lig e n A ufb esseru n g d er^ G e h ä lte r zu r e c h ­
n en is t.
- Die V e rh ä ltn iss e a m K o h l e n m a r k t n a b e n sieh im
O k to b e r k a u m g e ä n d e r t; es w a r n o ch dieselbe g ro ß e N a c h ­
fra g e n a c h K o h le n v o rh a n d e n , d e r b e i w eitem n ic h t e n t­
sp ro c h e n w e rd e n k o n n te . D e r em p fin d lic h e W ag en m an g el
zw a n g die Z ech en , b e tr ä c h tlic h e M engen K o h le n u n d K o k s
a u f L a g e r zu s tü rz e n . D ie F ö rd e ru n g n a h m im R u h rb e z irk
w ied er e tw a s z u . S o w eit m a n bis j e t z t e in U r te il g ew innen
k a n n , d ü r fte sie d ie F ö rd e ru n g des S e p te m b e r e tw a s ü b e r ­
sc h re ite n .
A u f d e m E r z m a r k t b a t sie h in fo lg e d e r g u te n B e ­
sc h ä ftig u n g d e r H ü tte n w e r k e d ie L a g e w e ite r geb o ssert.
D ie a n d a u e r n d e V e rsc h le c h te ru n g d e r M a rk ließ die W erk e
w ied er m e h r a u f d ie I n la n d s e rz e z u rü c k g re ife n , so d aß die
in lä n d isc h e n E is e n e rz g ru b e n g u t b e s c h ä ftig t w aren . D er
B e d a rf a n S i o g e r l ä n d e r E i s e n s t e i n s te ig e rte sich d e r ­
a r t , d a ß n e b e n d e r F ö rd e ru n g a u c h d ie V o r rä te v e rk a u ft
w u r d e n ; infolge d er sc h le c h te n W a g e n g e ste llu n g k o n n te
a b e r n io h t e in m a l die F ö rd e ru n g v o ll z u m V e rsa n d ge­
b r a c h t, es m u ß te n v ie lm e h r n o c h F ö rd e rm e n g e n a u f
L a g e r genom m on w erd en . S o fern d ieser Z u s ta n d noch
lä n g e r a n h a lte n so llte , w ü rd e n m a n c h e G ru b e n w egen
U e b e rfü llu n g ih r e r L a g e rp lä tz e g ezw u n g en se in , ih re B e ­
tr ie b e stillzu leg en . D ie s ta rk e V e rtc u e iu n g d e r A u sla n d serz e erm ö g lic h te es d em S ieg erlü n d er E ise n ste in v e re in , d e r
in fo lg e d e r b illig eren A u sla n d se rz a n g e b o te se in e P re ise se it
O k to b e r 1920 m e h rfa c h h e r a b g e s e tz t h a t t e , ein e P re is ­
a u fb e sse ru n g v o rzu n clim en . F ü r d ie M o n a te N o v e m b e r
u n d D eze m b e r s in d d ie P re ise f ü r R o h s p a t v o n 241,10 M
a u f 291,10 .ft je t u n d f ü r R o s ts p a t v o n 376,60 . f t a u f
4 5 1 ,5 0 J t je t in d ie H ö h e g e s e tz t w o rd en . D ie H e r a u f ­
se tz u n g d e r P re ise w a r n ö tig , w eil sich dio S elb stk o sten
d e r G ru b en infolge E rh ö h u n g d e r E is e n b a h n fra c h te n , d e r
L ö h n e , d e r B re n n sto ffp re ise u n d d e r so n stig en im B ergbau
b e n ö tig te n W e rk sto ffe s ta r k e r h ö h t h a tte n . M it d e r b e re its
g e m e ld e te n V e rlä n g e ru n g d e s E is e n ste in v e re in s a u f d rei
J a h r e Bind gleich zeitig ■dio S a tz u n g e n a u f W u n sch d e r
R h e in isc h -W e stfä lisc h e n W e rk e in ein ig en P u n k te n g e ­
ä n d e r t w o rd en . D io R h e in is c h e n S ta h lw e rk e sin d dem
V e re in n ic h t m e h r b e ig e tre te n ; d a sie in d essen ih re E rze
au ssch ließ lich se lb s t v e r h ü tte n u n d n ic h t a u f d en M a rk t
b rin g e n , i s t d e m k e in e g ro ß e B e d e u tu n g beizum essen.
I l s c d e r E r z e w u rd e n u n g e f ä h r in gleichem U m fa n g e w ie
im V o rm o n a t g e fra g t u n d ab g esch lo ssen . D io B e le b u n g
des A b s a tz e s f ü r L a h n - , D i l l - u n d o b e r h e s s i s c h e E r z e
h ie lt w e ite r a n , so d a ß cs d e n G ru b e n d es B e z irk s m öglich
w a r, s ä m tlic h e F e ie rsc h ic h te n a u fz u h e b e n . D a m it is t die
sch w ierig e A b s a tz fra g e , d ie s e it % J a h r e n G eg en stan d
d e r V e rh a n d lu n g e n zw ischen d e n H ü t te n u n d G ruben
w a r, u n d eino V e rm ittlu n g d es P e ic h sw irts c b a fts m in is te riu m s v e r a n la ß te , infolge d e r v e rä n d e rte n , M a rk tla g e u n d
d e r d a m it g eg eb en e n b esseren W e ttb e w e rb s fä h ig k e it der
E rz e a u g e n b lic k lic h , ab g eseh en v o n d e n M anganeisenerzen , a ls g elö st zu b e tr a c h te n . E tw a v o rg eseh e n e b e ­
so n d e re M a ß n a h m e n d e r R e g ie iu n g z u r S tü tz u n g des in ­
lä n d isc h e n E rz b e rg b a u e s sin d d a m it h in fä llig gew orden.
Im m e rh in sin d a b e r n o c h e rh e b lic h e M engen a n R o te is e n ­
ste in m it 38 b is 41 % F e sow ie a u c h a n F lu ß s te in f ü r den
A b s a tz v e rfü g b a r, d a die G ru b e n b e stä n d e in d iesen E rzen
ein e a u ß erg ew ö h n lich e H ö h e e rre ic h t h a tte n . M it R ü c k ­
w irk u n g v o m 1 . S e p te m b e r a n is t d e n B e rg a rb e ite rn eine
E rh ö h u n g d e r L ö h n e zu g eb illig t w o rd en . D ie S teig eru n g d e r
S e lb stk o ste n , dio sieh a ls F o lg e d e r L o h n e rh ö h u n g e n u n d
d e r so n stig e n h ie r eb en so w ie im S ieg erlan d e g elten d en
P re isste ig e ru n g e n e rg a b , zw an g die G ru b en , v o m 1 . N o ­
v e m b e r a n d ie E rz p re ise u m d u rc h sc h n ittlic h e tw a 25 %
zu e rh ö h e n . F ü r R o te is e n ste in i s t d e n W ü n sch en der
H ü tte n w e r k e e n ts p re c h e n d die K ie se lsä u re k la u sc l einge­
f ü h r t w o rd en . D e r V e rk a u f erfo lg t n u n m e h r a u f d e r B asis
42 % F e u n d 2 8 % Si 0 2 z u m G ru n d p re is e v o n 220 M ,
S k a la + 8,70 . f t j e % F e u n d + 5,75 . f t j e % Si Os. D ie
A b sa tz la g e f ü r m a n g a n h a l t i g e n B r a u n e i s e n s t e i n
10. November 1921.
W irtschaftliche Rundschau.
d o s L a h n g e b i e t e s w a r fo rtg e s e tz t tr o s tlo s ; f ü r diese
E rze is t k a u m • N a c h fra g e v o rh a n d e n . V o g o l s b e r g e r
E r z e w a re n d ag eg en se h r b e g e h rt. D a d ie T ro c k e n h e it
a n h ie lt, k o n n te n d ie A u fb e re itu n g s b e trie b c n u r zeitw eise
a rb e ite n , w a s zu ein em g ro ß e n E ö rd e ra u s fa ll fü h rte . A uch
w urde d e r V e rsa n d d u rc h ein e s e h r m a n g e lh a fte W ag en gesto llu n g e rh e b lic h b e e in trä c h tig t.
A u f d e m M i n e t t e m a r k t h a t sich ein e B e sse ru n g
h e ra u sg e b ild e t. D ie N a c h fra g e n a c h fra n z ö sisc h e r M in e tte
n a h m im V erg leich zu d e n V o rm o n a te n e rh e b lic h zu. D ie
F ö rd e ru n g in L o th rin g e n re ic h te n ic h t m e h r a u s , u m d em
g e ste ig e rte n B e d a rf d e r L o th rin g e r H ü tt e n u n d d e r a u s ­
w ä rtig e n N a c h fra g e zu g en ü g e n , so d a ß a u f die G ru b en b e stä n d e z u rü ck g eg riffen w e rd e n m u ß te . D ie z u le tz t g e ­
t ä tig te n A b sch lü sse d e r rh e in isc h -w e stfä lisc h e n W e rk e
sin d h in sic h tlic h B a sis u n d P re ise a u f d e r v o rm o n a tlic h e n
G ru n d lag e e rfo lg t. D ie N a c h fra g e d e r H ü t te n e rs tre c k te
sieh h a u p ts ä c h lic h a u f h o c h w e rtig e M in e tte a u s L o th r in ­
gen u n d dom B rie y -G e b ie t; d e r A b s a tz d e r g e rin g w e rtig e n
L u x e m b u rg e r E rz e g in g g e g e n ü b e r d e n V o rm o n a te n z u rü c k .
F ü r d en V e rk a u f v o n L o th r in g e r u n d B rie y -M in e tte in
D e u ts c h la n d h a t sich n e u e rd in g s eine „ E r z h a n d c l s g o s e l l s c h a f t m . b. H . “ m i t d em S itz in E s s e n g obildet.
E in ig e G ru b e n ste h e n a u ß e rh a lb d ieserV crk au fsg esellsch aft.
D ie sc h le c h te M a rk tla g e f ü r S c h w e d e n e r z e w a r bei dem
h oh en S ta n d d e r sc h w ed isch e n K ro n e u n v e r ä n d e r t. D ie
F ra c h ts ä tz e f ü r d ie E rz v e rs c h iffu n g n a c h d e n N o rd se e ­
h ä fe n stie g e n w e ite r u n d z w a r f ü r M itte lsc h w e d c n (O xclösu n d ) v o n 100 a u f 110 JI je t , f ü r N o rd sc h w e d e n (L u lea)
von 120 a u f ISO J i je t . S p a n i s c h e u n d n o r d a f r i k a ­
n i s c h e E r z e w u rd e n a u c h im v e rg a n g e n e n M o n a t vo n
d en d e u ts c h e n H ü t t e n s ta r k b e g e h rt. D ie F r a c h te n v o n
S p an ien n a c h I t o ttc r d a m lie ß e n e tw a s n a c h ; sie sin d a b e r
noch v e rh ä ltn is m ä ß ig h o c h g e g e n ü b e r d e n sü d sp a n isc h e n
u n d M itto lm e e rfra c h tc n . M a r o k k a n i s c h e E r z e la g e n
n ic h t im A n g e b o t. D ie E rz v e rs e h iffu n g a u f d em R h e in
l it t u n t e r d e m a u ß e rg e w ö h n lic h n ied rig en W a s s e rs ta n d ;
die F r a c h ts ä tz e f ü r E rz k ä h n o v o n R o tte r d a m n a c h den
R u h rh ä fe n sc h w a n k te n zw isch en 1 u n d 6 fl. j e t. D e r
i n d i s c h e u n d k a u k a s is c h e M a n g a n e r z m a r k t w ar
u n v e rä n d e rt.
A u f dem S c h r o t t m a r k t stieg e n die P re ise
w eiter.
D ie S eh ro ttn u sseh ü sso des E is e n w irtss c h a fts­
hundes v e rh a n d e lte n d a h e r ü b e r dio E i n f ü h r u n g
v o n H ö c h s t p r e i s e n , w obei sieh zeig te, d a ß n u r
die A rb e itn e h m e rv e rtre te r diesen P la n b e fü rw o rte n .
Zw ischen den V e rb ra u c h e rn u n d H ä n d le r n sin d V e r­
h an d lu n g en u n g e b a h n t, um d u rc h fre ie V e re in b a ru n g
eine ü b e rm ä ß ig e P re isste ig e ru n g zu v erh in d ern .
1*1 D ie N a c h fra g e a u f d e m R o h e i s o n m a r k t s te ig e rte
sich im B e ric h ts m o n a t w e ite r u n d g e s ta lte te sich in d en
m eisten S o rte n g erad ezu s tü rm isc h . D ie e rh e b lic h e N a c h ­
frag e d ü r f te n ic h t a lle in a u f die b essere B e sc h ä ftig u n g in
der e ise n v e rb ra u c h e n d e n I n d u s tr ie z u rü c k z u fü h re n sein,
so n d ern a u c h in d e r a u f d en 1. N o v e m b e r fe stg e s e tz te n
erh eb lich en E rh ö h u n g d e r R o h e ise n p re ise 1) ih re U rsa c h e
g e h a b t h a b e n . D io re g e lm ä ß ig e V erso rg u n g d e r V e r­
b ra u c h e r w u rd e d u rc h d e n W a g e n m a n g e l u n d die U n te r ­
brech u n g d e r R h e in s c h iffa h rt infolge d es n ie d rig e n W a s se r­
s ta n d e s g e s tö rt. D ie a u f e in ig e n W e rk e n au sg eb ro c h en en
S tre ik s w ir k te n in g leich er R ic h tu n g . D ie N a c h fra g e a u s
dem A u sla n d e n a h m g leich falls erh eb lich z u , w obei eine
w eitere le ic h te B e fe stig u n g d e r P re ise zu b e o b a c h te n w ar.
I n H a l b z e u g w a r d e r B e d a rf n ic h t zu b e w ä ltig e n ,
u n d v o ra u ss ic h tlic h w ird h ie rin a u c h v o rlä u fig k ein e B e sse ­
ru n g e in tr e te n , d a d ie W e rk e im m e r s tä r k e r b e s e tz t w erd en .
D ie A n fra g e n w a re n a u ß e ro rd e n tlic h z a h lre ic h , allerd in g s
sch ein en sic h d a r u n te r a u c h viele S p e k u la tio n sa n fra g e n
g efu n d en zu h a b e n . A u s la n d sv e rk ä u fe in H a lb z e u g d ü rfte n
u n te r d iesen U m s tä n d e n k a u m z u s ta n d e g ekom m en sein.
A u ch in F o r m e i s e n i s t d e r B e d a rf u n g eh eu erlich
g estie g en ; K o n s tr u k tio n s w e rk s tä tte n , M aschinen- u n d
E ise n b a h n w a g e n fa b rik e n k a m e n tä g lic h m it n e u e n g ro ß en
A n frag en , d ie n ic h t b e frie d ig t w erd en k o n n te n .
Es
h e rrs c h te d a h e r in F o rm e is e n H o c h k o n ju n k tu r a u f d e r
g an zen L in ie , o b w o h l d a s B a u g e s c h ä ft n o ch stillie g t.
*) Vgl. St. u. E. 1921, 3. Nov., S. 1593.
x l v
41
Stahl und Eisen.
1625
I n E i s e n b a h n o b e r b a u s t o f f e n w a re n die W e rk e
b ish e r a m w en ig sten s ta r k b e sc h ä ftig t. D ieser Z u sta n d
ä n d e r te sich im 'B e rib h ts m o n a t, d a d a s Z c n tra la m t, die
K le in b a h n e n u n d B a u u n te rn e h m e r m if N a c h tra g s b e d a rf
h e ra u sk a m e n , u n d fe rn e r v ersch ied e n e g rö ß e re A u s la n d s­
g e sc h ä fte g e tä tig t w u rd en . U n te r d em E in flu ß d e r a ll­
g em ein en P re isste ig e ru n g h a b e n sich a u c h d ie b ish e r se h r
g e d rü c k te n P re ise geh o b en . I n S c h w e l l e n w a re n die
W erk e bis z u r G renze ih re r L e istu n g sfä h ig k e it b e setzt.
G r u b e n s c h i c n e n sin d a u f m e h re re M o n a te h in a u s n ic h t
m eh r zu h a b e n ; es w erd en d a h e r se h r h o h e P re ise d a f ü r
g e fo rd e rt.
D ie G esch äftslag e in r o l l e n d e m E i s e n b a h n z e u g
ä n d e r te sich w enig. D ie f ü r d ie B e a rb e itu n g in F ra g e
k o m m e n d e n m ech an isch en W e r k s tä tte n w a re n e in ig e r­
m a ß e n a u s re ic h e n d m it A rb e it v erseh e n , w ä h re n d die E in ­
ric h tu n g e n d e r W alz- u n d H a m m e rw e rk e im allg em ein en
n u r in b e s c h rä n k te m U m fan g e a u s g e n u tz t w erd en k o n n te n .
D e r E in g a n g v o n n e u e n A u fträ g e n in R a d s ä t z e n w a r
b efried ig en d u n d g ib t d e n W e rk e n die M ö g lich k eit, w ä h ­
re n d d e r n ä c h s te n M o n a te m it ein er B e sc h ä ftig u n g im
b ish e rig en U m fa n g rec h n e n zu k ö n n e n . D e r A u s la n d s ­
m a r k t w a r w ied eru m se h r le b h a ft, in d essen v o m a u s ­
lä n d isc h e n W e ttb e w e rb teilw eise h eiß u m s tr itte n .
D ie N a c h fra g e n a c h S t a b e i s e n v e r s tä r k te sich in
e rfre u lic h e r W eise u n d k o n n te in A n b e tr a c h t d e r s ta rk e n
B e se tz u n g a lle r W erk o w ohl zu m g r ö ß te n T e il n ic h t b e ­
frie d ig t w erd en . E s r ä c h t sich j e t z t b itte r , d a ß d ie V e r ­
b ra u c h e r in d en S o m m e rm o n a te n m it d e r E in d e c k u n g
ih re s B e d a rfe s z u rü c k g e h a lte n h a b e n u n d m it ih re n A n ­
fo rd e ru n g e n zu s p ä t h e ra u sg e k o m m e n sin d . D ie W e rk e
h a b e n f a s t a u sn a h m slo s ih re n V e rk a u f g a n z ein g e ste llt.
D io P re isfra g e h a t d u rc h die D ü sse ld o rfe r B e sp rech u n g en
ein e v o rlä u fig e R e g elu n g g efu n d en , in d e m bis a u f w eiteres
f ü r S ta b e ise n e in F e s tg r u n d p r e is v o n 3200 Ji a b O b e r­
h a u s e n g ilt. D a s A u sla n d sg e sc h ä ft w u rd e in d e n le tz te n
W o ch en ru h ig e r. I n d e n m e is te n L ä n d e rn , in sb e so n d ere
in H o lla n d u n d E n g la n d , h e rrs c h te v o llk o m m en e L u s t­
lo sig k eit, u n d die A u sla n d sg e sc h ä fte b ew e g te n sieh d a h e r
in en g em R a h m e n . D e r V e rk a u f n a c h O esterreich u n d
d e r Schw eiz i s t au g en b lick lich völlig ein g estellt.
G r o b b l e c h e w a re n w e ite r s e h r b e g e h r t; in sb e so n d ere
in d e n d ü n n e re n S tä r k e n k a m v iel A rb e it h e re in , so d a ß
A u fträ g e h ie rin n u r n o ch sc h w e r u n te rz u b rin g e n w aren .
A b e r a u c h in s tä rk e r e n B lec h en h a t sich die B e sc h ä ftig u n g
g eb essert, z u m a l d a inzw ischen v o n d en W e rfte n S p e z ifi­
k a tio n e n a u f d ie m it d em S chiffbau S ta h lk o n to r g e tä tig te n
A bsch üsäo h erau sg eg eb en w o rd en sin d . D ar P re is : ü r
B e h ä lte rb le c h e g in g , in sb e so n d ere n a c h d em sc h arfen
N a c h g e b e n d es M a rk k u rses, w e ite r in die H ö h e , w ie ü b e r ­
h a u p t d ie P re isb ew eg u n g s ta rk e F o r ts c h r itte m a c h te . Sie
i s t a b e r d u rc h d ie sc h o n m e h rfa c h e r w ä h n te n V e r h a n d ­
lu n g e n im S ta h lb u n d e v o rlä u fig zu m S tills ta n d gekom m en.
D io S ch w ierig k eiten in d e r B e sc h a ffu n g v o n M i t t e l ­
u n d F e i n b l e c h e n h ie lte n a n , d a die W e rk e a n g e sic h ts
d e r g ro ß e n A u ftra g s b e stä n d e w eitere B e ste llu n g e n n ic h t
en tg eg en n ah m en . D ie P re ise , die le b h a ft an zo g en , sin d
a u c h h ie r w ieder e in h eitlich g e re g e lt w orden. I m A u s­
la n d e w a r ein im m er s tä r k e r w e rd e n d e r W e ttb e w e rb d e r
en g lisch en u n d belg isch en W e rk e zu bem erk en .
I n s c h m i e d e i s e r n e n R ö h r e n w a r d ie N a c h fra g e
gleichfalls ä u ß e r s t le b h a ft. D ie W e rk e w a re n infolgedessen
m it A u fträ g e n se h r reich lich v erseh e n u n d m ü ssen m it
lä n g e re n L ie fe rfris te n rech n en . D ie P re ise d es R ö h r e n ­
v e rb a n d e s e rfu h re n m it R ü c k s ic h t a u f die g e ste ig e rte n
G esteh u n g sk o sten eine E rh ö h u n g .
A n fra g e n u n d A u ftra g se in g ä n g e f ü r G u ß r ö h r e n bew ogten sich in d e r H ö h e d e r V o rm o n a te . D ie W e rk e sind
a u g e n b lic k lic h a u f v ie r bis f ü n f M o n a te b e s e tz t u n d k ö n n en
b e i d e n g eg en w ä rtig en u n k la re n V e rh ä ltn iss e n n e u e A u f­
tr ä g e n u r in g a n z b e s c h rä n k te m U m fa n g e u n d u n te r e n t ­
sp re c h e n d e n S ic h e ru n g sm a ß n a h m e n h crein n eh m en . D ie
P re ise h a b e n sich w e ite r a u fg e b e s se rt, d o ch is t ein e a b e r ­
m alig e S te ig e ru n g m it R ü c k s ic h t a u f d ie P re ise rh ö h u n g e n
f ü r R o h e isen u n d a n g e s ic h ts d e r n e u e n L o h n fo rd eru n g en
u n v e rm e id lic h .
D ie B e sc h ä ftig u n g u n d d e r A b s a tz im I n la n d e iüi
E rzeu g n isse d e r S t a h l f o r m g i e ß e r e i e n e r fu h r eine er214
iü2ü
Stahl und Eisen.
W irtschaftliche Rundschau.
41. Jahrg. N r. 45.
lieb lich e Z u n ah in o , D ie g ro ß e V e rte u e ru n g d e r R o h sto ffe
f ä llt, d e r d e n k a u fm ä n n isc h e n B e a m te n d e r G ru b e n ­
u n d d ie e r h ö h te n L ö h n e v e r a n la ß te n d e n V erein d e u ts c h e r
b e trie b e ein e Z u la g e v o n 31Ö0 b is 4 2 0 0 M jä h r lic h b e ­
S tah lfo rm g io ß ereien , g eg en E n d e des B e ric h ts m o n a ts eine
w illig te. D io P a r te ie n h a b e n sich a lle rd in g s ih re S tellu n g ­
P re ise rh ö h u n g v o rz u n e h m e n . D a s A u s la n d sg e s c h ä ft e r ­
n a h m e zu d iesem S c h ied ssp ru ch V o rb eh alten . Sie m uß
h o lte sich w eiter, o h n e a llerd in g s d ie e r h ö h te n A u s fu h r ­
bis z u m 3. N o v e m b e r d e m R e ic h s a rb e its m in is te r b e k a n n t­
z iffe rn frü h e r e r M o n a te zu erre ic h en .
g eg eb en w erd en . D e r f ü r dio G r u b e n a r b e ite r im S ep tem b er
Dio V e rh ä ltn isse d e s D r a h t m a r k t e s b lieb en im a ll ­
g e fä llte S c h ie d ssp ru c h h a t diese so h e in b a r w enig b efrie­
g em ein en u n v e r ä n d e r t. D io s ta rk e N a c h fra g e n a c h W a lz ­
d ig t, d a dio L o h n ta rife v o n d e n B e rg a rb e ite rv e rb ä n d e n
d r a h t u n d v e rfe in e rte r W a re h ie lt a n ; die W erk e sin d a u f
z u m 31. O k to b e r d . J . w ie d e r g e k ü n d ig t w u rd e n . E s
la n g e Z eit h in a u s v e rso rg t, so d a ß n u r w en ig n eu e G e­
w u rd o v o n d e n B e rg a rb e ite rv e rb ä n d e n d e r A n tr a g a u f
s c h ä f te g e tä t i g t w e rd e n k o n n te n .
b a ld ig e V e rh a n d lu n g e n ü b e r n e u e L o h n e rh ö h u n g e n ge­
I m A n sc h lu ß a n d ie E n tw e rtu n g d e r M a rk t r a t bei
s te llt. U e b e r d e re n A u sm a ß i s t b ish e r im ein zeln en noch
d e n M a s c h i n e n f a b r i k e n ein e w e ite re B e le b u n g d es
n ic h ts b e k a n n t, d o c h so ll es sich u m se h r b e d e u te n d e
G esc h ä fte s ein . A n fra g e n u n d A u fträ g e e rh ö h te n sich
F o rd e ru n g e n h a n d e ln .
n ic h t u n b e tr ä c h tlic h , u n d a u c h d a s A u s la n d t r a t m it A u f­
D a s Z w ic k a u -L u g a u -O e lsn itz e r S t o i n k o h l e n g e b i e t
tr ä g e n w ied er m e h r in dio E rsc h e in u n g . D ie B e sc h ä ftig u n g
w u rd o im B e ric h ts m o n a t a b e rm a ls v o n A rb e ite ra u s s tä n d es M asch in en b au e s k a n n d e s h a lb im allg em ein en a ls rege
d e n h o im g e su c h t, die d a d u r c h b eso n d ers v e rs c h ä rft w u rb e z eich n e t w erd en , u n d d e r A u ftra g s b e s ta n d d e r W erk e
d e n , d a ß h ie r zu m T e il o rg a n isie rte gegen u n o rg a n isie rte
h a t sic h e rh ö h t. A llerd in g s h a t d ie M a rk e n tw e rtu n g z u ­
B e rg le u te s ta n d e n . D io U n d u ld s a m k e it d e n n ich to rg an ig leich dio u n e rfre u lic h e F o lg e e in e r w e ite re n s ta rk e n
s ie rte n G ru b e n a rb e ite rn g e g e n ü b e r f ü h r t e zu B eschlüssen,
S te ig e ru n g a lle r U n k o sten. A u c h b e la s te t d ie o rh ö h te
d ie es d en o rg a n isie rte n A r b e ite rn v e rb o te n , m it n ic h tA u sfu h ra b g a b o d e n M a sch in en b au n ic h t u n e rh e b lic h , d a
o rg a n isie rte n A rb e itsk o lle g e n w e ite r z u s a m m e n zu a r ­
g e ra d e b ei d en la n g fris tig e n L ie fe ru n g e n d es G roßb e ite n . A u s d iesen S tre itig k e ite n h e r a u s erw u c h s M itte
m a sc h in e n b a u e s in M a rk ab g esch lo ssen w o rd e n is t, u n d
d es M o n a ts a u f v e rsc h ie d e n e n B e trie b e n d e r S tre ik . D as
j e t z t d ie G e fa h r d r o h t o d e r sich so g a r teilw eise v e rw irk ­
V o rg eh en d e r G ru b en b eleg sch af to n wra r a b e r re c h t u n k la r
lic h t h a t , d a ß d u rc h V e rte u e ru n g d er G e s teh u n g sk o sten
in ih r e n Z ielen, so d a ß es d a z u k a m , d a ß a u f ein em S c h a c h t
em p fin d lich e V e rlu ste e n ts te h e n . N im m t m a n zu d em
dio B e le g sc h a fte n sc h o n a m a n d e re n T a g e w ie d e r a n fu h re n ,
n o ch d ie im m e r n ä h e r k o m m en d e g ro ß e R e p a ra tio n s w ä h re n d m a n a u f d em a n d e re n im S tre ik v e r h a r rte . D ie
sto u e rb e la s tu n g , so lie g t zu ein em ü b e rtrie b e n e n O p tim is­
D in g e sin d d o r t n o c h w e ite r in d e r E n tw ic k lu n g .
m u s h in sic h tlic h d e r G e s c h ä ftsa u ssie h te n im M a sch in en b au
D e r in S a ch sen a u s g e b ro c h e n e S tre ik in n e rh a lb der
k e in e V e ra n la ssu n g v o r.
M e ta llin d u s trie k o n n te g eg en M itte d es M o n a ts beigelegt
Die M asch in en fab rik en , w elche g r o ß e u n d m i t t l e r e
w erd en , n a c h d e m es zw isch en zeitig w ied erh o lt, tr o tz E in ­
Werkzeugmaschinen
für Metall- u n d B loch­
g re ife n s d es sä c h sisc h e n A rb e itsm in iste riu m s, m iß lu n g en
b e a r b e i t u n g sowie für A d j u s t a g e u n d W e r f t ­
w ar, zu e in e r E in ig u n g zu k o m m en . D e r S tre ik h a t die
z w e c k h e rstc lle n , h a t t e n w o h l s ä m tlic h im B e ric h ts ­
M e ta llin d u s trie se h r e m p fin d lic h g e sc h ä d ig t. D io F olgen
m o n a t ein e w 'eitero Z u n a h m e d e s A u ftra g s b e sta n d e s zu
w e rd e n sich n o c h a u f la n g e Z e it h in a u s b e m e rk b a r m achen.
v erzeich n en . D a s A u s la n d w a r d a r a n a lle rd in g s n u r m ä ß ig
B ei d e r B e sc h a ffu n g d e r f ü r die W e rk e n o tw en d ig en
b e te ilig t. D ie in zw isch en in u n e r w a r te te r H ö h e einR o h - u n d B e t r i e b s s t o f f e e n tw ic k e lte n sich V e rh ä lt,
g e tr e te n e S teig eru n g v o n L ö h n e n u n d W e rk sto ffp ro isen
nisso, w ie sie le b h a f t a n dio K rieg s- u n d N a c h k rie g sz e it
m u ß h in sic h tlic h d e r ta ts ä c h lic h e n ts te h e n d e n S e lb st­ e rin n e rte n . D ie u n g e h e u e re E n tw e rtu n g d e r M a rk b e ­
k o s te n f ü r dio m it lä n g e re r L ie ferzeit u n d zu F e s tp re is e n
h e r rs c h te a lle M a rk tg e b ie te , so d a ß dio R o h - u n d B e trie b s­
v o r ein ig en W o ch en h e rein g en o m m en en A u fträ g e B e so rg ­
sto ffb e sc h a ffu n g d e n W e rk e n m a n c h e rle i S chw ierigkeiten
n is h e rv o rru fe n . M an h o fft je d o c h , d a ß dio zu e rw a rte n d e n
b e re ite te . H in z u t r a t d a n n n o c h d e r s ta r k e M angel an
V e rlu ste in e rträ g lic h e n G ren zen b leib en , so fe rn dio E r ­
g e d e c k te n u n d u n g e d e c k te n W ag en , d e r s e h r o f t eine
f a h ru n g e n d es V o rja h re s d e n M a rk t v o n A u ssc h re itu n g e n
re c h tz e itig e B e lieferu n g v e rh in d e rte . A u f d e r g an z e n Linie
z u rü c k h a lte n .
w a r im L a u fe des M o n a ts ein A n ste ig e n d e r P re ise zu
b e o b a c h te n .
II.
M IT T E L D E U T S C H L A N D . - D ie G ru b e n im
D ie s ta r k e n A b ru fe in R o h e i s e n h a b e n es d em R oh.
m i t t e l d e u t s c h e n B r a u n k o h l e n g e b i o t a r b e ite te n im
e is e n v e rb a n d n ic h t g e s t a tte t, d ie L ie fe ru n g d e r a u f­
B e ric h ts m o n a t im a llg e m e in e n o h n e e r n s te S tö ru n g e n .
g e g eb en e n M engen v o ll zu ü b e rn e h m e n . E r d ü r fte ab er
D as F ö rd e re rg o b n is w a r d e m e n ts p re c h e n d g u t, z u m a l
die in f rü h e re n M o n a ten re g e lm ä ß ig a n g e fo rd e rte n M engen
d a d e n T a g e b a u b e trie b e n w ie d e ru m die W itte r u n g s e h r
zw eifellos n u r m it d e r V e rk ü rz u n g g e lie fe rt h a b e n , die ihm
z u s ta tte n k a m . D e r A b s a tz so w o h l a n R o h k o h le als a u c h a n
B r ik e tts w u rd o n ic h t u n w e s e n tlic h d u rc h d e n W a g e n ­ d u rc h d e n W a g en m an g e l a u fe rlo g t w u rd o . D em gegenüber
w a r in d e r T a t die A b fo rd e ru n g s tä r k e r a ls in d e n V o r­
m an g el b e e in tr ä c h tig t, d essen A n fä n g e b e re its in d e n V o r­
m o n a te n im H in b lic k a u f dio zu m 1. N o v e m b e r zu e r­
m o n a te n zu s p ü re n w aro n . E in e B e sse ru n g d ü r fte f ü r die
w a rte n d e R o h e ise n p re ise rh ö h u n g . D ie in d en letzten
n ä o h s te Z e it n ic h t zu e r w a rte n se in , e h e r noch ein e V e r­
T a g e n d e s M o n a ts O k to b e r b e k a n n tg e g e b e n e n E rh ö h u n ­
sc h ä rfu n g . D a s i s t u m so u n a n g e n e h m e r, a ls die A b ­
g en d e r R o h e isen p reise w erd en die R o h e ise n v e ra rb e ite n ­
fo rd e ru n g e n v o n B r ik e tts a n h a lte n d d rin g lic h sin d u n d
d e n I n d u s tr ie n s t a r k b e la s te n , d a alle k le in e n o d e r größeren
a u c h d e r A b s a tz in R o h k o h le n sich g e b e s se rt h a t. W e n n
B e trie b e ih re A u fträ g e zu fe ste n P re is e n ü b ern o m m en
t r o tz d e r g u te n F ö rd e ru n g d e r B ra u n k o h le n g ru b e n d ie
h a b e n u n d n u n m e h r infolge d e r V e rte u e ru n g ih re s w ich­
In d u s tr io n ic h t a u s re ic h e n d b e lie fe rt w e rd e n k o n n te , so
tig s te n R o h sto ffe s V e rlu ste e rleid en m üssen.
i s t d a s zu e in e m e rh e b lic h e n T e il a u f die W a g e n g c ste llu n g
F e r r o m a n g a n w u rd e in a u sre ic h e n d e n M engen zur .
z u rü c k z u fü h re n .
V e rfü g u n g g e s te llt, s te llte sich a b e r u m 70 0 M d ie T onne
Z u irg e n d w e lc h e n A rb e itsn ie d e rle g u n g e n is t es bei
h ö h e r a ls im V o rm o n at, D asselb e i s t h in s ic h tlic h d e r B e­
d e n B ra u n k o h le n g ru b e n n ic h t g ek o m m en . W ä h re n d d ie
lie fe ru n g d e r W e rk e m it F e r r o s i l i z i u m zu sa g e n , dessen
a lte L o h n b e w e g u n g d e r B e rg a rb e ite r im m itte ld e u tsc h e n
P re is sich A n fa n g des M o n ats u m 25 % , E n d e des M onats
B e zirk a u f G ru n d d e r v e rsc h ie d e n e n V e rh a n d lu n g e n z w i­
b e re its u m 45 % h ö h e r s te llte a ls im V o rm o n at.
sc h e n d e n b e te ilig te n P a r te ie n u n d a u f G ru n d d e s S c h ie d s­
I n f e u e r f e s t e n B e t r i e b s s t o f f e n ließ die A nliefe­
s p ru c h s d es R e ic h sa rb e itsm in iste rs a m 17. S e p te m b e r e n d ­
ru n g einiges zu w ü n sc h e n ü b rig . E in e P re ise rh ö h u n g is t bis­
g ü ltig zu m A b sch lu ß g ek o m m en w a r u n d a u c h die G e ­
h e r n o c h n ic h t e in g e tro te n . F ü r W e i ß s t ü o k k a l k m u ß ten
h ä lte r d e r te c h n is c h e n A n g e s te llte n , d ie ein e E rh ö h u n g
s c h o n zu A n fa n g O k to b e r e tw a 20 % h ö h e re P re ise als im
ih re r B ezü g e b e a n tr a g t h a t te n , g e re g e lt w 'urden, w a r d ie
V o rm o n a t b e z a h lt w e rd e n . A lle ü b r ig e n B e trieb ssto ffe
F ra g e e in e r G e h a lts e rh ö h u n g f ü r d ie k a u fm ä n n isc h e n A n ­
w a re n zw a r in v e rh ä ltn is m ä ß ig a u sre ic h e n d e n M engen zu
g e s te llte n b is E n d o d e s V o rm o n a ts u n g e k lä r t g eb lieb en .
e r h a lte n , d ie P re ise g in g e n a b e r im V e rla u f d es M onats
Die V e rh a n d lu n g e n k a m e n a u c h im M o n a t O k to b e r n ic h t
z w isch en 30 u n d 7 0 % in die H ö h e . I n B a u s t o f f e n
w e ite r, b is sich d a s S c h ie d sg e ric h t im R c ic h sa rb e itsließ die A n lie fe ru n g n o ch s e h r zu w ü n sc h e n ü b rig , beson­
m in isteriu m a m 24. O k to b e r d e r S ach e a n n a h m . M it
d e rs in Z e m e n t b e s ta n d ein e a u ß e ro rd e n tlic h e K n a p p h e it.
S tim m e n m e h rh e it w u rd e d a r a u f h in e in S ch ied ssp ru ch g e ­
10. November 1921.
W irtschaftliche Rundschau.
| D io E n tw ic k lu n g a u f d em A l t e i s e n m a r k t h a t m it
d e r E n tw e rtu n g d e r -Mark w e ite r S c h r itt g e h a lte n . E s w a r
g en ü g en d A lte ise n v o rh a n d e n u n d d e m e n ts p re c h e n d w aren
die A n lieferu n g e n e in ig e rm a ß e n z u frie d e n ste lle n d . D ie
P re ise sin d im L a u fe d es M o n a ts f a s t v o n T a g zu T a g
gestieg en . W ä h re n d E n d e S e p te m b e r f ü r K e r n s c h r o tt
no ch e tw a 9 0 0 bis 950 -IC g e z a h lt w u rd e n , w u rd e n A n fan g
O k to b e r b e re its P re ise v o n 1070 b is 1170 J i , M itte O k to b e r
solche b is 1400 u n d 1500 J i u n d in d e n le tz te n T a g e n des
M onats 1800 b is 2000 J i g e fo rd e rt. I n e n ts p re c h e n d e m
V e rh ä ltn is sin d a u c h a lle ü b rig e n S e h r o tts o r te n g estie g en .
E in e b eso n d e rs b e d a u e rlic h e E rs c h e in u n g i s t es au ch
dieses M al w ied er, d aß a u f zu billigen P re ise n g e k a u fte
S c h ro ttm e n g e n n u r m a n g e lh a ft g e lie fe rt w u rd e , u n d daß
d a d u rc h d e n W e rk e n d a s M iß v e rh ä ltn is zw ischen d en
P re ise n f ü r ih re E rz e u g n isse u n d d e n e n ih r e r R o h sto ffe
v iel s tä r k e r f ü h lb a r g e w o rd e n ist.
D e r A b ru f a n W a l z w o r k s o r z e u g n i s s o n is t g a n z
u n g ew ö h n lich g estie g en . H a n d e l u n d V e rb ra u c h e r b e ­
m ü h to n sie h , ih re n g e s a m te n B e d a rf f ü r lä n g e re Z e it b e i
den W e rk e n u n to rz u b rin g e n , u n d h a t t e n d a m it zu m T e il
a u c h E rfo lg . D ie B e sc h ä ftig u n g d e r W e rk e w a r d e m ­
e n ts p re c h e n d s o w o h lin S t a h e i s e n a ls a u c h in B l e c h e n
u n d R ö h r e n a u ß e ro rd e n tlic h a n g e s p a n n t. Zu den
vom S ta h lb u n d h erau sg o g o b o n e n R ic h tp re is e n k a m e n n u r
w enige G esc h ä fte z u m A b sc h lu ß , w eil die W e rk e n ic h t in
d e r Lago w a re n , dio w e ite re E n tw ic k lu n g a u f lä n g e re Z e it
h in a u s zu ü b e rse h e n . D ie p o litisc h e n V e rh ä ltn iss e , g a n z
b eso n d ers a b e r dio E n ts c h e id u n g ü b e r O b erseh lesien ,
ste ig e rte n dieso U n g e w iß h e it f a s t in s U n e rträ g lic h e . So
wie im g a n z e n L a u d e e in R e n n e n n a c h W a re n a lle r A r t
e in g e s e tz t h a t , i s t a u c h d ie N a c h fra g e n a c h d en E rz e u g ­
n issen d e r E is e n in d u s trie g estie g en . K e in Zw eig is t h ie rv o n
u n b e r ü h r t g eb lieb en . F ü r alle E rz e u g n isse d e r E is e n ­
in d u s trie h a t ein e H o c h k o n ju n k tu r m it a lle n ih re n
S c h a tte n s e ite n e in g e s e tz t. D ie W e rk e sin d , s e lb st a u f d ie
G efah r h in , g ro ß e V e rlu ste zu e rle id e n , b e m ü h t, a n d e n
F e stp re is e n fe s tz u h a lte n . E s is t u n t e r d iesen U m s tä n d e n
n a tu rg e m ä ß n ic h t m ö g lich , sie z u r A n n a h m e v o n A u f­
trä g e n a u f lä n g e re F r is te n u n d in g rö ß e re n M engen zu
bestim m en . H ie r a u f d ü r f te es zu m T e il z u rü c k z u fü h re n
se in , d aß d ie U n te r b rin g u n g n e u e r A u fträ g e v ie lfa c h a u f
S ch w ierig k eiten s tö ß t, s e lb st w e n n es sieh u m k le in e re
G esch äfte h a n d e lt.
I I I ..N O R D D E U T S C H L A N D U N D D I E K Ü S T E N ­
W E R K E . — In fo lg e d e r w e ite re n M a rk o n tw e rtu n g is t die
N a c h fra g e in a lle n E is e n s o rte n im B e ric h ts m o n a t sow ohl
f ü r d a s I n - a ls a u c h f ü r d a s A u s la n d a u ß e ro rd e n tlic h g e ­
stieg e n . E s w e rd e n n u r g a n z v e re in z e lte A u fträ g o noch
h erein g o n o m m o n , d a dio W erk e a u f M o n a te h in a u s b e s e tz t
sin d . A lle B e trie b e sin d gleich g u t b e s c h ä ftig t, k ö n n e n
a b e r n ic h t in v o llem U m fan g o a u s g e n u tz t w e rd e n , w eil es
a n v ie le n S to llen a n R o h - u n d a n d e re n S to ffe n m a n g e lt.
So k ö n n e n z. B . d ie S ch iffsw erften u n d M a sc h in e n fa b rik e n
n ic h t g e n ü g e n d W a lz c ise n h o ra n b e k o m m e n , w a s in d e r
H a u p ts a c h e d em s c h a rf a u fg e tre te n e n W a g e n m a n g e l
zu zu so h re ib e n is t.
D ie A n fo rd e ru n g e n d e r G ieß ereien in R o h e i s e n sin d
z u rz e it d e r a r t s ta r k , d a ß es n ic h t m öglich is t, ih n e n in
vo llem U m fan g e g e re c h t zu w erd en . D io L a g e rv o rrä te ,
die sieh b ei d e n K ü s te n w e rk o n a n g e s a m m e lt h a tt e n , sin d
e rsc h ö p ft, u n d d a s W ie d e ra n b la se n d e r stillg e s e tz te n H o c h ­
öfen i s t m an g els g e n ü g e n d e r K o k sv e rso rg u n g z u rz e it im
U m fan g e d e r R o h e ise n a n fo rd e ru n g e n n ic h t m öglich.
D ie B r e n n s t o f f v o r s o r g u n g N o rd d e u ts c h la n d s h a t
im O k to b e r s e h r g e litte n , w as in sb e so n d e re a u f d e n b e re its
ungezogenen W ag o n m an g el z u rü c k z u fü h re n ist. D e r A u s­
fall o b ersch lesisch e r K o h le w ird n o ch w eitere W u n d e n
sc h lag en , w en n d ie W irk u n g e n d e r A b tr e tu n g d e s o b e r ­
sc h lesisch en K o h le n g e b ie te s e r s t f ü h lb a r in E rsc h e in u n g
tre te n .
D er S e h r o t t m a r k t , d e r w e ite r n a c h o b en g estiegen
ist, i s t u n ü b e r s e h b a r.
I n E r z e n k o n n te d a s h e ra n g e s e h a fft w e rd e n , w as
v o n d e n H o c h o fe n w e rk e n g e b r a u c h t w ird ; d ie R e e d e re ie n
sin d in ih re n F ra c k to n fo rd e ru n g e n g a n z u n gew öhnlich
hoch g eg an g en , o b w o h l im a llg e m e in e n g e n ü g e n d S ch iffs­
Stahl und Eisen.
1027
ra u m v o rh a n d e n ist. D iese F ra e h tm e h rf o r d e ru n g e n sin d
in e r s te r L inio d a ra u f z u rü c k z u fü h re n , d a ß die w e it besser
b e z a h lte n H o lz fra c h te n f ü r d a s A u s la n d vorgezogon
w orden, a n d e rse its a b e r h a t a u c h die M a rk e n tw e rtu n g
w ied er ein e a u ssch lag g eb e n d e R o lle g esp ielt.
D ie ste ig e n d e M a rk to n tw ic k lu n g h a t a u c h n e u e L o h n ­
fo rd e ru n g e n d e r A rb e ite rs c h a ft k e rv o rg e ru fe n ; d ie T a r if ­
v e rträ g e , die g rö ß te n te ils v o n d e n A rb e itn e h m e rn n u r noch
a u f e in e n M o n a t ein g eg an g en w erd en , w u rd e n f a s t a l l ­
g e m e in g e k ü n d ig t.
D ie E rh ö h u n g d e r A u sfu h ra b g a h e . — I m „ D e u ts c h e n
R e ic h san zeig er“ N r. 254 v o m 29. O a to b e r 1921 w ird eine
B e k a n n t m a c h u n g v e rö ffe n tlic h t, d u rc h w elche die
E r h ö h u n g d e r A u s f u h r a b g a b o n f ü r d e n 1. N o v o m b e r 1 9 2 1 i n K r a f t g e s e t z t w ird. Z u r K la rste llu n g
w ird h ierzu v o m R e ic h sw irtsc h a ftsm in iste riu m fo lg en d es
rnitge te ilt:
1. A u s f u h r g e s c h ä f t e , d i e v o r d e m 20. O k ­
t o b e r 1921 „ m i t f e s t e r P r o i s v e r c i n b a r u n g u n d
m i t h a n d e l s ü b l i c h e n F r i s t e n “ abgeschlossen sin d ,
w e rd e n u n a b h ä n g ig v o n dom Z e itp u n k t d e r E rte ilu n g d er
A u sfu h rb ew illig u n g n ach d e n bish erig en A b g a b e n sä tz e n
b e h a n d e lt. D er E x p o rte u r m uß jed o c h diese G esch äfte
b is z u m 1. D eze m b e r 1921 bei dor A u sfu h rb e w illig u n g s­
ste lle au rao ld en . D ie A usfuhrbew illigungsstello k a n n so ­
d a n n den N ach w eis f ü r d a s V orliegen d e r o b e n g e n a n n te n
V o rau ssetzu n g en verlan g en .
2. B ei U e b e r s e e g o s o l i ä f t o n g e n ü g t es, w en n die
W a re v o r d e m 20. O k to b e r b in d e n d a n g o b o te n is t u n d die
A n m eld u n g b is z u m 15. .Ja n u a r 1922 erfolgt.
3. I s t d ie A n m e ld u n g fris tg e m ä ß erfo lg t, so is t die
A u s fu h r d e r W a re zeitlich u n b e s c h rä n k t.
4. H a t d e r E x p o rte u r die A u sfu h rb ew illig u n g vor
d e m 1 N o v e m b e r e rh a lte n , k a n n e r a b e r d e n N achw eis,
d a ß d a s G e sc h ä ft v o r dom 20. O k to b e r abg esch lo ssen w urdo
bzw . b e im U e b c rse e h a n d e l d a s A n g e b o t v o r dem 20- O k ­
to b e r h e ra u sg e le g t w u rd e, n ic h t fü h re n , so m u ß e r die
W a re bis zu m 31. J a n u a r 1922 a u s fü h re n , a n d e rn fa lls sind
die h ö h eren A b g a b e n sä tz e zu e n tric h te n .
5. D ie o b onangef ü h r te B e k a n n tm a c h u n g ä n d e r t n ic h ts
d a r a n , d a ß dio A u sfu h ra b g a b e n u r bei d e n W a re n erh o b en
w ird , die a u s fu k rv e rb o te n s in d u n d e in e r A u sfu h rb e w illi­
g u n g b e d ü rfe n .
F ü r E i s e n u n d E i s e n l e g i e r u n g e n b e tr ä g t die A usf u h ra b g a b e n a c h d e r n e u en B e k a n n tm a c h u n g d u r c h s c h n itt­
lich 4 b is 5 % v o m W e r t; einzelne S ondererzeugnisso sind
m it h ö h e re n S ä tzen b e la s te t w orden. I n d e r G ru p p e d e r
m i n e r a l i s c h e n u n d f o s s i l e n R o h s t o f f e w ird dio
lO prozentige H ö c h s ta b g a b e u . a . b ei S ch lack en ze m e n t
S ch lack en u n d S in te r, S te in k o h le n tc o r u n d ein ig en S tein
k o lile n tc e rsto ffe n b e re c h n e t; f ü r E isen erze, M an g an erze
u sw . sin d 3 b is 8 % zu e n tr ic h te n ; S te in k o h le n , B r a u n ­
k o h le n , T o rf u n d B r ik e tts b leib en w egen ih re s Z u sa m m e n ­
h an g e s m it d en W ie d e rg u tm a c h u n g sle is tu n g e n v o n d e r
A u s fu h ra h g a b e b e fre it. D ie f ü r die d e u ts c h e A u sfu h r
b eso n d ers w ich tig e G ru p p e d e r M a s c h i n o n usw . u n t e r ­
sc h e id e t n a c h g e b ra u c h te n u n d neu en. D ie S ä tz e f ü r neue
M aschinen sc h w a n k e n zw ischen 4 u n d 5 % , f ü r g e b ra u c h te
zw ischen 5 u n d 8 % . Z u r V erm eid u n g v o n M iß v e rs tä n d ­
n issen sei n o c h d a r a u f hingew iesen, d a ß in dieser L is te
a u c h solche W a re n a ls m it e in e r A u sfu h ra b g a b o b e le g t
a u fg e fü h rt sin d , dio z u rz e it a u s fu h rfre i sind. A u f dieso
W a re n w ird also, d a die E rh e b u n g d e r A b g a b e n n u r a n
H a n d e r te ilte r A u sfu h rb ew illig u n g en e rfo lg t, d ie A b g ab e
g e g e n w ä rtig n ic h t e rh o b e n .
F re ig ab e b e s c h la g n a h m te r G üter im b esetzten G ebiet.
— D as Z olldiroktionskom ltoo in K oblenz m a c h t d a r a u f
au fm erk sam , d a ß es z u stä n d ig sei, n ach A u fh e b u n g d e r
w irtsc h a ftlic h e n S an k tio n en d ie F re ig a b e d e r in d e r Z eit
vom 8 . M ärz bis 30. S ep tem b er 1921 b esch lag n ah m ten
G ü te r zuzulassen. F ü r d ie F re ig a b e d e r vo r dem 8. M ärz
b esch lag n ah m ten G ü te r d ag eg en seien je tz t a lle in die
d eutschen B e h ö rd en z u stä n d ig .
D as Z o lld irck tio n skom itee h a t g ru n d sä tz lic h beschlossen, so w eit cs b e g rü n ­
d e t ersch e in t) R ü c k z a h lu n g a u f solche B e trä g e zu leisten,
d ie in der, Z eit vom 8 . M ä rz bis 30. S e p te m b e r 1921 u n ­
re c h tm ä ß ig erh o b en w u rd en .
D ie R ü c k z a h lu n g w ird
1626
Stahl und Eisen.
W irtschaftliche Rundschau
d u rc h S checks b e w e rk ste llig t, d ie a n die D eleg ierten
des Z o lld irek tio n sk o m itecs bei d en L a n d e sfin a n z - und
H a u p tz o llä m te rn zu ric h te n sind. J e d e R ü c k z a h lu n g s­
fo rd e ru n g m u ß z u r P r ü f u n g dem Z o lld irek tio n sk o m itee
in K o b len z vor dem 1 . D ezem ber 1921 e in g o re ic h t sein.
N ach diesem Z e itp u n k te w erd en d en v o rg eleg ten F o r ­
d e ru n g e n k ein e F o lg e m e h r gegeben.
Aus d e r S a a rlä n d isc h e n E is e n in d u strie . — D ie w ei­
te re E n tw e rtu n g d e r M a rk h a t d ie N o tla g e d e r S a a r ­
w erk e erh eb lich v e rg rö ß e rt. D a d ie sa arlän d isch e I n ­
d u strie f ü r d en w e ita u s g rö ß te n T e il ih res A bsatzes
a u f den d eu tsch en M a rk t angew iesen is t u n d dio V er­
h ältn isse es unm ö g lich m achen, sich in F ra n k re ic h ein
g rö ß e re s A b satzg eb iet zu sc h a ffe n , a rb e ite n dio B e trie h e
m it ste ig e n d en V erlu sten . U m diese V e rlu ste n ic h t w ei­
te r an w ach sen zu lassen, sin d d ie W erk e g ezw ungen, den
V e rk a u f n ach D e u tsc h la n d o m zu sch rän k en u n d einen T eil
ih re r B e trie b e stillzu leg en .
D ie D ire k tio n d e r S a a rb e rg w e rk e h a t vom 1 . N ovem ­
b er 1921 a n ein e w eitere E r m ä ß i g u n g d e r K o h 1 e n p r o i s e e in tr e te n lassen, nachdem b e re its im O k­
to b er ein e H e ra b se tz u n g um etw a 7 bis 10 F r . je t e r ­
fo lg t w ar. A uch diesm al b ew eg t sich d ie V e rb illig u n g
u n g e fä h r in g leich er H ö h e. E s ko sten j e t z t z. B . F c t t stü ck k o h len A 96 F r . g eg e n 103,50 F r . im O k to b er u n d
110 F r . im S ep tem b er, F e ttk o h le n N u ß I A 103 gegen
110,50 u n d 118 F r ., N u ß I I A 99 g e g en 106,50 un d
116 F r . D ie au g en b lick lich en P re ise stellen sich w ie f o l g t :
F e ttk o h le n
A
B
W Urfel I ....................................................
S t ü c k k o h l e n ...........................................
N uß I
....................................................
„ I I
m ....................................................
F ein k o h len
............................................
A b g e sie b te F ö r d e r k o h le n ................
G rie ß k o h le n ................................../ . . .
„
...............................
F r.
103
9.1
103
99
06
77
—
F r.
98
90
98
94
89
6-2
__
~
F lam m kohlen
A
B
F r.
98
90
98
94
89
50
—
45
Fr.
93
84
93
89
86
46
—
-
A uch d ie n e u e rlic h e K o h lc n p re ise rm ä ß ig u n g h a t den
W erk en k ein e w esen tlich e E rle ic h te ru n g v e rsc h a fft. D ie
w e i t e r v e r a r b e i t e n d e I n d u s t r i e k la g t, so ­
w eit sie n ic h t noch a lte A u fträ g e nuszu fiih ren h a t, ü b er
A rb eitsm an g el.
N eu sich b ie te n d e G esch äfte w erden
s ta rk u m s tritte n .
A u s d e r lu x e m b u rg is c h e n E ise n in d u strie . — D a s am
30. S e p te m b e r a b g e la u fe n e V ie rte lja h r b r a c h te f ü r d e n
E is e n m a r k t ein e v e rh ä ltn is m ä ß ig g ü n stig e E n tw ic k lu n g .
In fo lg e d es g än z lic h e n o d e r teilw eise n S tills ta n d e s z a h l­
re ic h e r W e rk e w u rd e d e r s e it J a h r e s f r is t b e o b a c h te te
P re isfall a u fg e h a lto n . D e r B e d a rf d e r V e rb ra u c h e r, die
b islan g ä u ß e r s te Z u rü c k h a ltu n g g e ü b t h a tt e n , t r a t o ffener
h e rv o r. M an w o llte d ie m e iste n s g e rä u m te n L a g e r w ied er
a u ffü lle n , u n d so e n tw ic k e lte sich p lö tz lic h in m e h re re n
L ä n d e rn ein e ¡dio ¡E rz e u g u n g sm ö g lic h k e it jü b c is te ig c r c e
N a c h fra g e '
D ie P r e i s e stie g e n je d o c h v e rh ä ltn is m ä ß ig n u r w en ig .
E in z e ln e E rz e u g n isse w ie U n iv crsaleisen u n d B lech e gin g en
so g a r im P re ise z u rü c k . F ü r d ie lu x e m b u rg is c h e n W e rk e ,
dio sich w en ig er m i t d e r H e rs te llu n g d ieser E rz e u g n isse
b efassen , h a t t e d ieser P re isfa ll n u r g erin g e B e d e u tu n g .
D ie P re ise s te llte n sic h a n n ä h e r n d w ie fo lg t:
G ru n d p re is
G rundpreU
a b "Werk am ab W e rk am
30. Juni 1921 30. S ept. 1921
In luxem b.
ln lu xenib.
F ra n k e n
F ra n k e n
G ie ß e r e i r o h e i s e n .......................
T h o m a s r o h e i s e n .......................
V o r b l ö c k e ....................................
K n ü p p e l u n d P la tin e n . . .
T r ä g e r .........................................
S t a h e i s e n ....................................
B a n d e i s e n ....................................
U n i v e r s a l e i s e n ...........................
T h o m a s b l e c h c ...........................
200 , -
200 , -
2 1 5 ,2 7 5 ,2 9 0 ,4 0 0 ,4 0 0 ,4 7 5 ,4 5 0 ,4 7 5 ,-
2 1 5 ,3 0 0 ,3 2 0 ,4 2 5 ,4 3 5 ,4 7 5 ,4 2 5 ,4 0 0 ,-
41. Jahrg. Nr. 45.
B ei d e n g e g e n w ä rtig e n G e s te h u n g sk o s te n b o te n diese
P re ise w enig A nreiz, u n d es is t begreiflich, d a ß die ru h e n d e n
o d er n u r teilw eise a rb e ite n d e n W e rk o la n g e zö g e rte n , den
B e trie b in v e r s tä r k te m M a ß e w ie d e r au fzu n eh m en .
N ic h tsd e sto w e n ig e r w u rd e n bei d e n A rb e d -W e rk e n (V er­
e in ig te H ü tte n w e r k e B u rb a c h -E ic li-D ü d e lin g e n ) u n d T e rr e s
R ouges (frü h e re r G e lse n k irc h e n e r B e rg w e rk sv e re in ) im
a b g e la u fe n e n V ie rte lja h r j e e in H o c h o fe n w ied er a n g e ­
b lasen . D ies m ag d a r a u f z u rü c k z u fü h re n se in , d a ß beide
G esellsch aften , d u rc h w ic h tig e gem ein sam e B elange
v e rb u n d e n , in k a u fm ä n n isc h e r H in s ic h t b e sse r o rg a n isie rt
sin d a ls a n d e re W e rk e . B e id e G esellsch aften tr a f e n b ereits
V orsorge f ü r d ie Z u k u n ft zu e in er Z e it, in w e lc h e r die
M a rk tla g e die H e re in n a h m e v o n A u fträ g e n e rle ic h te rte ,
u n d ü b e r tru g e n d en V e rk a u f ih r e r E rz e u g n isse e in e r g e ­
m ein sa m e n V e rk a u fse in ric h tu n g , d em C o m p to ir M é ta llu r­
g iq u e L u x e m b o u rg e o is (C o lu m eta). A ls sic h M itte dieses
J a h r e s die A b sa tz m ö g lic h k e ite n a u f d em W e ltm ä rk te
b e sse rte n , k o n n te n b eide G esellsch aften ein e n reich lich en ,
A u ftra g s b e s ta n d h e re in n e h m e n . D u rc h die g e ste ig e rte
E rz e u g u n g w u rd e ein A usgleich zw isch en S e lb stk o ste n
u n d V e rk au fsp reisen e rzielt. D ie L ago d e r lu x e m b u rg i­
sc h en W e rk e w a r a m 30. S e p te m b e r fo lg en d e:
•
Zahl d er
G esellsch aften
H ochöfen
Arbod
W e rk D o m m cld in g en .
„
D ü d e lin g e n
. .
,,
E sc h (A lz e tte ) .
Terres Rouges
W e rk B e l v a l ...................
,,
E sc h (A lz e tte ) .
Hadir
W e rk D iffe rd in g e n . .
„
R ü m e lin g e n . .
Ougrće-Marihaye
W e rk R ö d in g e n . . .
A c ié rie s d e S t e i n f o r t
W e rk S t e i n f o r t . . . .
I n B etrieb b efin d ­
lic h e llo c h ö fe n
am
am
30. J u n i
1921
30. S ep t.
1921
3
0
0
6
3
6
3
4
5
6
4
5
5
0
0
2
0
10
3
3
0
5
2
1
3
1
1
'
D ie In b e trie b s e tz u n g w e ite re r O efen w ird v o ra u s­
sic h tlic h b in n e n k u rz e m erfo lg en , d a d e r v e rh ä ltn ism ä ß ig e
T ie fs ta n d d es lu x e m b u rg is c h e n F ra n k e n s die A b sa tz m ö g ­
lic h k e ite n n a c h d e m A u s lä n d e g e b e s se rt h a t.
\ 1
D e r g e p la n te W i r t s c h a f t s b u n d m i t B e l g i e n ,
d e r f ü r die E is e n in d u s trie b e id e r L ä n d e r v o n h ö ch stem
W e rt is t, w u rd e v o n d e n V o lk sv e rtre tu n g e n n o c h n ic h t
b e s tä tig t, u n d c s sc h e in t, d a ß d ie p o litisc h e n E reig n isse in
B e lg ien die U n terzeich n u n g b is J a h re s e n d e hin au ssch ieb en
w erd en . In z w isc h e n n e h m e n d ie A u sein an d ersetzu n g en
f ü r o d er geg en d e n W ir ts c h a f ts v e r tr a g ih re n F o rtg a n g ;
gew isse belgische In d u s tr ie lle zieh en je d o c h u n f ru c h tb a re n
K u n d g e b u n g e n ta tk r ä ftig e s H a n d e ln v o r, u m a u s dem
W ir ts c h a f ts b u n d d ie V o rteile zu zieh en , die f ü r sie d a ra u s
e n ts p rin g e n k ö n n e n . So h a t die belgische G esellschaft
A th u s-G riv e g n e e , d ie in B elgien zw ei W e rk e b e s itz t, eines
a n d e r lu x e m b u rg is c h e n G renze, d a s a n d e re b ei L ü ttic h ,
v o n e in e r fra n z ö sisc h e n G ru p p e dio S te in fo rte r H ü t te m it
d e m z u g eh ö rig en w ich tig en E rz b e s itz erw o rb e n . D ie b e l­
g isc h en B e la n g e im G ro ß h e rz o g tu m w erd en h ie rd u rc h
b e d e u te n d v e r tie f t, w a s g e e ig n e t is t, e in Z u sa m m e n ­
a r b e ite n d e r H ü tte n in d u s tr ie lle n b e id e r L ä n d e r zu fö rd ern .
A us d e r fra n z ö sisc h e n E ise n in d u strie . — D ie auch
a u f dem fran zö sisch en E iso n m a rk te b eo b ach tete Besse­
ru n g d e r W irts c h a fts la g e h a t w e ite rh in a n g e h a lte n . Bei
den I in e u ttin g e r H ü tte n w e rk e n w erd en in K ü rz e zwei
w e ite re H o ch ö fen in B e trie b genom m en, so d a ß alsdann
a u f diesem W e rk f ü n f von zehn O efen u n te r F euer
steh en . A uch dio K a r ls h ü tte in D ied en h o fen p la n t die
In b e trie b n a h m e ein es w e ite re n H o ch o fen s. B evor die
W e rk e jed o ch n ic h t die G ew iß h eit h ab en , d a ß die B esse­
r u n g d e r M a rk tla g e von D a u e r sein w ird , nehm en sie
n u r A u fträ g e im R a h m e n ih r e r g e g e n w ä rtig e n E rzcu -
10. November 19‘21.
W irtschaftliche Rundschau.
g u n g a u f. D io E r m ä ß i g u n g d o s I C o k s p r e i a e B
u m 35 F r . Hat d en W e rk e n ein e gew isse E rle ic h te ru n g
g eb ra c h t, jed o ch sin d d ie G esteh u n g sk o sten im m er noch
so hoch, d a ß d en H ü tte n w e r k e n bei d en h e u tig e n V e r­
k au fsp reisen k au m ein N u tz e n v erb leib t. I n F e r t i g ­
e r z e u g n i s s e n i s t d e r A u ftra g s e in g a n g le b h a fte r g e ­
w orden. R o h e i s e n u n d F e i n b l o e h e zogen im
Preise le ic h t a n , w ä h re n d d ie w e ite rv e ra rb e ite n d e I n d u ­
s trie u n te r -scharfem W e ttb e w e rb u n d schlechtem G e­
sc h ä ftsg a n g leid et. B e a c h te n sw e rt is t dio T a tsa c h e , d a ß
m an in fran zö sisch en In d u strie k re is e n im m er m eh r a u f
die
H e r b e if ü h ru n g
e in e r
V e rstä n d ig u n g
zw ischen
D eu tsch lan d u n d F ra n k re ic h h inw oist, um d u rc h R e g e ­
lung d e r A u sfu h r R e ih u n g e n au f. dem A u sla n d sm ärk te
zu verm eid en . A n d erseits w erd en a b e r au ch noch im m er
B estreb u n g en u n te r s tü tz t, d ie a u f ein e E rh ö h u n g des
Z ollsehutzes fran z ö sisc h er E rzeu g n isse h in au sla u fen .
D er A b ru f in f r a n z ö s i s c h e r M i n e t t e lä ß t
zu w ü n sch en ü b rig , obw ohl d e r V ersa n d naeli D eu tsch ­
lan d im M o n a t S e p te m b e r e tw a s s tä rk e r als in d e n V o r­
m o n aten gew esen istD ie A u s fu h r von T h o m a s schlacke
is t an g esich ts d e r h ie rin b estehenden
K n a p p h e it von d e r fran z ö sisc h en R e g ie ru n g bis a u f w ei­
teres v erb o ten w o rd en .
D ie n o rd fran zö siseh en K o h l e n z e c h e n h aben
w ieder m it g ro ß e n A b satzsch w ie rig k eiten zu k äm p fen ,
dio a u f den W e ttb e w e rb E n g la n d s u n d B elgions, sowie
a u f d ie d eu tsch en R e p a ra tio n s lie fe ru n g e n zu rü ck z u fü h re n
sind.
D ie F o lg e w ird ein e w eitere H e ra b se tz u n g d e r
Löhne sein.
U nited S tates S teel C o rp o ratio n . — ¡N ach ¡dem
neuo sto n A usw eiso dos n o rd a m e rik a n is c h e n S ta h ltru s te s
bolief sieh d essen u n e rle d ig te r A u f t r a g s b e s t a n d zu
E n d e S e p t e m b e r 1921 a u f 4 633 641 t (zu 1000 kg )
g egen 4 6 04 437 t zu E n d e A u g u s t u n d 10 540 801 t zu
E n d e S e p te m b e r Í9 2 0 . D ie ü b e r e in J a h r a n h a lte n d e
rü c k lä u fig e B ew eg u n g is t also im B e ric h ts m o n a t einer,
w onn a u c h g erin g en , S te ig e ru n g des A u ftra g s b e sta n d e s gew ichon, e in Z eich en f ü r d ie sich in d e n V e re in ig te n S ta a te n
a n b a h n o n d e B e sse ru n g d e r W irtsc h a ftsla g e . W ie hoch
sieh dio jew eils zu B u c h ste h e n d e n u n e rle d ig te n A u ftra g sin sa g en a m M o n atsso h lu sse w ä h re n d d e r d re i le tz te n
J a h r e b e z iffe rte n , is t a u s fo lg en d er Z u sa m m e n s te llu n g e r ­
sic h tlic h :
31.
28.
31.
30.
31.
30.
31.
31.
30.
31.
30.
31.
Januar .
F eb ru ar .
M ä rz . .
A p ril . .
M ai . . .
J u n i. . .
J u li . . . .
A ugust . .
S e p te m b e r
O k to b e r .
N ovem ber
D eze m b e r
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
19i¡.
»• t
6791216
6 106 960
5 517 461
4 877 679
4 3 50 827
4 971 141
5 667 920
6 206 849
6 385 192
6 576 231
7 242 383
8 397 612
;i
t
9 434 008
9 654 114
10 050 348
10 525 503
11 11 5 5 1 2
11 154 478
11 2 96 363
10 977 919
10 540 801
9 994 242
9 165 825
8 278 492
.7 1921
7 694' 335
7 044 809
6 385 321
5 938 748
5 570 207
5 199 754
4 907 609
4 604437
4 633 641
—
V ■ _
B e rg b a u - u n d H ü tte n -A k tie n -G e se llsc h a ft F rie d ric h s­
h ü tte z u H e rd o rf. — I n d e r z w e ite n H ä lf te d es G e sc h ä fts­
ja h re s 1920/21 o rfu h re n dio P re ise f ü r H a lb - u n d F e r tig ­
erzeu g n isse w ogen d e s g e rin g e n A b s a tz e s e in e n bo e r h e b ­
lich en S tu rz , d a ß zeitw eilig m it V e rlu s t g e a r b e ite t w u rd e.
Dio A u fträ g e g in g en r e c h t sp ä rlic h ein u n d w u rd e n heiß
u m s tr itte n , so d a ß B e trie b s e in sc h rä n k u n g e n u n v e r m e id ­
lich w aren . D io B re n n sto ffv e rso rg u n g w a r im allg em ein en
etw as g ü n s tig e r a ls im V o rja h re , je d o c h w u rd e in d e n fü r
den S ta h l- u n d W a lz w e rk sb e trie b d rin g e n d n ö tig e n besse­
ren S to in k o h le n so rte n so g u t wie n ic h ts g eliefert. D ie B e ­
trie b e m u ß te n m it m in d e rw e rtig e n S o rte n , u n t e r Z u sa tz
von K o k s, a u f re c h te rh a lto n w erd en . N u r k n a p p ein
D r itte l d e r b e s te h e n d e n u n d e rz e u g u n g sfä h ig e n A n lag en
k o n n te b e trie b e n w orden. A b s a tz sc h w ie rig k e ite n e rfo rd e r­
te n ein e ö fte re U m ste llu n g d e r H e rste llu n g . In fo lg ed esse n
kam au eil d a s G ro b b lech w alzw erk a b w ec h seln d m it d e r
Stahl und Eisen.
1029
M itte lb le c h stre c k e n a c h m e h rjä h rig e m S tills ta n d w ied er in
B e trie b . E in ig e F e in b le c h s tra ß e n m u ß te n d ag eg en stillg e s e tz t w erd en . D e r A u sb au d e r w ü rm etcch n isch e n E in ­
r ic h tu n g e n w u rd e fo rtg e s e tz t u n d u n t e r A u fw en d u n g e r ­
h e b lic h e r M itte l V erb esseru n g en in d e n B e trie b o n e in ­
g e fü h rt. D e r G ru b e n b e trie b n a h m e in e n u n g e s tö rte n V e r­
lau f. D ie E iso n stein g ew in n u n g w u rd e d em B e d a rf des
eig en en H o ch o fen w erk s a n g e p a ß t. D a s H o ch o fen w erk
w urdo w ä h re n d des g a n z e n J a h r e s n u r m it ein em H o c h ­
o fen b e trie b e n . Dio V ersorgung d es G ru b en -, S ta h l- u n d
W alz w e rk sb e trie b e s m it e le k trisc h e r K r a f t w u rd o au ch
bei e in g e s c h rä n k te m B e trie b d u rc h g e fü h rt.
D ie G e­
w e rk s c h a ft A lte H e rd o rfe r H ü t te k o n n to ih re n H o c h ­
o fe n d a u e r n d f l o t t b e tre ib e n u n d fa n d f ü r ih r „ k a lte rb la se n e s S p ezialro h eisen “ s te ts w illige A b n e h m e r. U m
d e r G e w e rk s c h a ft d ie M itte l f ü r V e rb e sse ru n g e n d e r B etrie b s c in ric h tu n g e n z u z u fü h ro n , w u rd e d a s ¡B e trie b sk a p i­
t a l e rh ö h t. — D io E rtra g s re c h n u n g e r g ib t e in e rse its
1 542 534,53 J i V o rtra g u n d 10 752 894,77 -fC R o h g o w in n ,
a n d e rs e its 3 218 763,34 J i allg em ein e U n k o s te n , S te u e rn
u sw ., 367 274,23 A A b sc h re ib u n g e n , 3 855 416,81 Ji
R ü c k la g e n , 1 9 5 0 00 0 J i Z u w eisu n g f ü r A rb e ite r- u n d
B e a m to n u n te rs tü tz u n g sz w e c k e sow ie f ü r g em ein n ü tzig e
Z w ecke, so d a ß e in R e in g e w in n v o n 2 903 974,92 JI v e r ­
b le ib t. H ie rv o n w e rd e n 198 095,24 J i V ertrag s- u n d
sa tz u n g sm ä ß ig o G e w in n a n te ile a n V o r s ta n d u n d A ufs ic lits ra t g e z a h lt, 1 200 0 0 0 J i G ew inn (30 % g eg en 25 %
i. V .) a u s g e te ilt u n d 1 505 879,68 J i a u f n e u e R e c h n u n g
v o rg etrag e n .
E schw ciler B erg w erk s-V erein , K o h lsc h eid . — I m G e ­
s c h ä fts ja h re 1920/21 g in g d e r V e rb ra u c h a n B re n n sto ffe n
g a n z e rh e b lic h z u rü c k , so d a ß in d e n e r s te n M o n a te n 1921
gonügondo M engen K o h le n u n d K o k s z u r V erfü g u n g s t a n ­
d en . D ie K o h le n fö rd e ru n g b e tr u g im g a n z e n 2 369 311 t
gegen 2 256 686 t im V o rja h re . E s w u rd e n e r z e u g t 'a n
Koks
Briketts
Roheisen
t
t
t
1913/14
. . 947 347
99 995
50 178
1919/20
. . 536413
96801
39 120
¡1920/21
. . 576 796
88 373
4 5 677
I n d e n g e s a m te n B e trie b o n w a re n im D u r c h s c h n itt 14 732
A rb e ite r g egen 14 869 im G e s c h ä ftsja h re 1919/20 b e ­
s c h ä ftig t, d e n e n a n L ö h n e n in sg e sa m t 234 147 154 Ji
(120 133 086 J i) g e z a h lt w u rd e n . D e r G e s a m tu m sa tz b e ­
tr u g au ssch ließ ). K o h len - u n d U m s a tz s te u e r 470 907 477 JI
im B e ric h ts ja h re , geg en 351 087 566 JC ü n V o rja h re . D ie
B e te ilig u n g e n des U n te rn e h m e n s b r a c h te n a u c h im abg c la u fe n e n J a h r e z u frie d e n ste lle n d e E rg eb n isse. — D e r
A b sch lu ß e r g ib t e in e n A n te il a n d e r In te re s se n g e m e in sc h a ft
m it d e n V erein ig ten H ü tte n w e r k e n B u rb a c h -E ic h -D ü d e lin g e n in H ö h e v o n 12 076 111,29 J i . H ie rv o n w erd en
5 511 388,29 J i zu A b s c h re ib u n g e n v e rw e n d e t, 700 00 0 J i
d em B e a m to n ru h e g c h a lts h e sta n d u n d d e r A rb e ite ru n te rs tü tz u n g s k a s so z u g e fü h rt, 116421 ,.K B e lo h n u n g e n a n
B e a m te , 210 000 M G e w in n a n te ile a n V o r s ta n d u n d
2 1 8 3 0 2 J i G e w in n a n te ile a n d e n A u fs ic h ts ra t g e z a h lt
ow ie 5 320 00 0 Ji G ew inn (14 % g egen 12 % i. V.) ause te ilt.
G eisw eider E isen w erk e, A k tie n g e se llsc h a ft, Geisweid»
K r. S iegen. — D ie B e trie b s v e rh ä ltn is se g e s ta lte te n sieh
im G e s c h ä ftsja h re 1920/21 infolge re ic h lic h e re r Z u fu h r
von B re n n sto ffe n g e g e n ü b e r d e n je n ig e n d e s V o rja h re s
besser. Im m e rh in ließ es d ie v e r k ü rz te Z u fu h r vo n B r e n n ­
sto ffe n n ic h t zu', die ein zeln en B e trie b s a b te ilu n g e n voll
a u s z u n u tz e n . D a s G ro b - u n d M ittelb lech w a lzw erk , d a s
s e it N o v e m b e r 1918 stillg eleg en h a tte , k o n n te a n fa n g s
A p ril d. J . w ieder in B e trie b g e n o m m e n w erd en . D as
B lockw alzw erk a r b e ite te te ils a u f zw ei u n d te ils a u f d rei
A e h ts tu n d e n sc h ie h te n , w ä h re n d d a s S tab eise n w alzw erk
d a s g an ze J a h r ü b e r in vo llem B e trie b w a r. I n d e n S ta h l­
w erk en w a re n d re i, v o rü b e rg e h e n d v ie r O efen in B e trie b .
D a s F ein b lech w alzw e rk k o n n te w egen K o h le n m a n g e l nocli
im m e r n ic h t b e trie b e n w erd en . V on d e n zw ei H o ch ö fen
s ta n d w ä h re n d d es g a n z e n G e s c h ä ftsja h re s n u r e in O fen
im F e u e r. D ie G ro v e n b rü c k e r K a lk w e rk e u n d die G e­
w e rk sc h a ft P fa n n e n b e rg e r E in ig k e it erz ielten b efried ig en d e
E rträ g n iss e . — D ie G ew inn- u n d V e rlu stre c h n u n g w eist
n eb en 2 349 975,90 J t V o rtra g einen R o h g e w in n v o n
1630 . Stahl und Eisen.
W irtschaf tUe/te Rundschau.
9 9 40 936,02 .11 a u f. H ie rv o n w erd en I 979 818,39 »ft zu
A b sch reib u n g o n v e rw e n d e t, 117 00 0 »ft sa tz u n g sm ä ß ig e
G ew in n an teile g e z a h lt, 300 00 0 » f t f ü r S tiftu n g e n a u s ­
g eg eb en , 2 0 0 0 00 0 » f t d em B e a m te n - u n d A r b e ite ru n te r ­
stü tz u n g s b e s ta n d u n d 4 0 0 0 0 0 0 » f t d em R ü c k la g e b e s ta n d
zu g ew ietcn , 1 3 5 8 0 0 0 » f t G ew inn ( 6 % a u f die V o rz u g s­
u n d 4 % a u f dio S ta m m a k tie n u n d w e ite re 26 % a u f
d ie V orzu g s- u n d S ta m m a k tie n zu sam m en ) a u s g e te ilt u n d
2 542 093,53 .11 a u f n e u e R e c h n u n g v o rg e tra g e n .
G elsen k irch e n er G u ß sta h l- u n d E is e n w e rk e , G elsen­
k irc h e n . — D as E rg e b n is des G esc h ä ftsja h re s 1920/21
w u rd o u n g ü n s tig b e e in flu ß t d u rc h ein en E n d e »August
1920 a u f d em S ta h lw e rk K r ie g e r au sg eb ro ch en en w il­
d en S tre ik , d e r sieh auch a u f die G elsen k irch e n er
u n d H a g e n e r W erk e au sd eh n te. S e it W ie d e ra u fn a h m e
d e r A rb e it h e rrs c h t R u h e in a lle n B e trie b e n . Zw ecks
S tä rk u n g d e r B e trie b s m itte l w urdo d as » A k t i e n ­
k ap ital
um 5 »Mill. J i a u f 30 M ü l. J i e r ­
h ö h t ; a u ß erd em w u rd en 15 M ill. J i 5 p ro z c n tig c T e ilsch u ld v o rseh reib u n g en ausgegeben. E ü r L ö h n e u n d G e­
h ä lte r w u rd e n im B e ric h ts ja h re 59 227 844,33 J i gegen
32 614 631,31 J i im V o rja h re v erau sg a b t. — D ie G ew in n u n d V o rlu streeh n u n g e r g ib t noben 480 148,14 J i V o rtra g
u n d 93 492,61 J i Z in seinnahm en ein en B e triebsgow inn
von 23 435 254,28 J I . N a c h A bzug von 4 646 815,91 J i
allg em ein en U n k o ste n , 4 502 922,12 J i S te u e rn u n d
2 081 970,02 J i A b sch reib u n g e n v e rb leib t e in R e in g e w in n
von 12 777 186,98 J i . H ie rv o n w erd en 4 000 000 J i dem
K o n to W e rk e riia ltu n g u n d 2 387 500 J i d e r M a rtin M ünzcslioim er R u h eg eh altsk asso überw iesen, 635294,12 J i
G e w in n a n te ile a n d en A u fsie h ts ra t g e z a h lt, 4 800 000 J i
G ew in n
(16 o/o g eg en 10 o/o i. V .) a u s g e te ilt
und
954 392,86 J i a u f n eu e R e c h n u n g v o rg e tra g e n .
L a n g sc h e d e r W a lz w e rk u n d V e rz in k e re ie n , A k tie n ­
g e s e llsc h a ft in L an g sch ed e a . d. R u h r . — D ie im v o rig en
G e s c h ä ftsb e ric h t e rw ä h n te A b sc h w ä e h u n g d e r M a rk tla g e
h ie lt a u c h w ä h re n d d e r D a u e r d e s G e sc h ä ftsja h re s 1920/21
a n . F e rtig e rz e u g n is se g in g en b e d e u te n d im B reis h e r a b .
Z eitw eilig er A rb e itsm a n g e l t r a t e b e n fa lls e in , w o d u rc h
d a s G e sc h ä ft a u ß e ro rd e n tlic h e rsc h w e rt w u rd e . D e r B ru c h
d e r W a sse rw e h r d es U n te rn e h m e n s h a t t e ein e m o n a te la n g e
S tö ru n g d e r W a lz w e rk sb e trie b e z u r F o lg e. — D io G ew innu n d V e rlu stre c h n u n g e r g ib t n aeli A b z u g a lle r U n k o s te n
u sw . e in e n U eb ersc liu ß v o n 42 2 314,04 -ft. N a c h A b z u g
vo n 227 046,59 » f t A b sc h re ib u n g e n v e r b le ib t ein R e in ­
g ew in n v o n 195 267 ,4 5 » f t . H ie rv o n w e rd e n 40 0 0 0 » f t
d em B ü rg s c h a fts b e s ta n d ü b e rw ie se n , 10 000 » f t f ü r E rn e u eru n g ssch ein o z u rü c k g e s te llt, 120 000 » f t G ew inn (4 %
gegen 1 2 % i. V .) a u s g e te ilt u n d 25 267 ,4 5 » ft a u f n e u e
R e c h n u n g v o rg e tra g e n .
M a sc h in e n fa b rik S chieß, A k tie n g e s e llsc h a ft, D ü ssel­
d o rf. — I n d e r e r s te n H ä lf te d e s G e sc h ä ftsja h re s 1920/21
w a re n a lle »A bteilungen d es U n te rn e h m e n s a u s re ic h e n d
b e s c h ä ftig t. G eg en M itte d es J a h r e s ließ je d o c h d e r A u f ­
tra g se in g a n g w esen tlich n a c h , so d aß die A rb e itsz e it g e ­
k ü r z t u n d s p ä to r so g a r A rb e ite re n tla s su n g e n v o rg en o m raen w e rd e n m u ß te n . — D ie E rtra g s re c h n u n g e r g ib t e in e r­
s e its 383 811,28 » f t G e w in n v o rtra g , 23 906,39 » f t M ie ts­
e in n a h m e n , 1 3 4 0 8 334,34 » f t B e trieb sg o w in n , a n d e rse its
7 5 3 0 1 0 2 ,1 0 » f t allg em ein e U n k o s te n einschl. S te u e rn ,
619 48 7 ,3 9 » f t Z in sen , 2 693 884,58 » f t A b sc h re ib u n g e n , so
d a ß e in R e in g e w in n v o n 2 972 577,94 » f t v e rb le ib t. H ie r ­
v o n w e rd e n 50 0 0 0 » f t d em V e rfü g u n g s b e s ta n d u n d
2 00 00 0 »ft d e r R u h e g eld - u n d U n te rs tü tz u n g s k a s s e zugew iesen, 200 00 0 »ft f ü r » A rbeiterw ohnhäuser z u r V e r­
fü g u n g g e s te llt, 3 00 000 »ft f ü r B e lo h n u n g e n u n d 20 00 0 »ft
f ü r G e w in n se h e in ste u e r v e rw e n d e t, 166 666,33 . f t G ew in n ­
a n te ile a n d e n »A ufsichtsrat g e z a h lt, 1 600 000 » f t G ew inn
(16 % g eg en 8 % i. V.) a u s g e to ilt u n d 4 3 5 911,61 » f t a u f
n eu e R e c h n u n g v o rg e tra g e n .
R h e in isc h -W e stfä lisc h e K a lk w e rk e z u D o rn a p . — I m
G e s c h ä ftsja h re 1920/21 s te llte n sich d e r in fo lg e s ta r k e r
N a c h fra g e g e b o te n e n E rz e u g u n g s ste ig e ru n g f a s t u n ü b e r ­
w in d lic h e H em m n isse in d e n AVeg. D ie B e le g sch aften
k o n n te n n ic h t d u rc h H in z u z ie h u n g g e e ig n e te r A r b e its ­
k r ä fte n e n n e n s w e rt v e r s tä r k t w e rd e n .
E in w eiteres
H in d e rn i« f ü r d ie fre ie E n tw ic k lu n g d e r K a lk w e rk e b ild ete
41. Jahrg. N r. 45.
d ie B e sc h rä n k u n g d e r B re n n s to ffv e rso rg u n g d u rc h K o n ­
tin g e n tie ru n g a u f 50 % des V o rk rieg sb ed arfs.
D u rch
d ie L ie fe ru n g h o c h w e rtig e r d e u ts c h e r S te in k o h le a n den
F e in d b u n d v e rb lie b e n d e r K a lk in d u s tr ie v o rnehm lich
ein e m in d e rw e rtig e K o h le , d e re n V erw en d u n g die B e­
sc h a ffe n h e it d e s e r b ra n n te n K a lk e s h e r a b s e tz t, vielfach
zu S tö ru n g e n in d e n O fenbetrxeben f ü h r t u n d w egen zu
s ta r k e r In a n s p ru c h n a h m e d e r fe u e rfe s te n A u sm a u e ru n g
k o stsp ielig e I n s ta n d s e tz u n g e n n a c h sich z ie h t. L ediglich
d u rc h sc h ä rfe re H e ra n z ie h u n g d e r S eh ach to fen an lag en ,
zu d e re n B e fe u e ru n g M a g erk o h le, K o k s u n d K o k sg ru s
z u r V e rfü g u n g s ta n d e n , k o n n to eine S te ig e ru n g b is au f
rd . 50 % d e r V o rk rie g sle istu n g e r re ic h t w erd en . D ie V er­
so rg u n g d e r S ta h lw e rk e , d e r ehem ischen I n d u s tr ie , des
B u g ew e rb e s u n d d e r L a n d w irts c h a f t k o n n te in den
e rs te n n e u n M o n a te n d es B e ric h ts ja h re s im R a h m e n des
B e d a rfs d u r c h g e f ü h rt w erd en .
I m le tz te n V ie rte lja h r
alle rd in g s m u ß te n infolge w esen tlich s tä rk e r e n A b ru fs
se ite n s d e r S ta h lw e rk e u n d d e s B au g ew erb es län g ere
L ie fe rfris te n in A n s p ru c h g en o m m en w erd en . Z u r S t ä r ­
k u n g d e r G e ld m itte l d es B e ric h ts u n te rn e h m e n s w u rd e d as
A k t i o n k a p i t a l um
12 00 0 0 0 0 » f t a u f insgesam t
30 0 0 0 0 0 » f t e r h ö h t . D ie B e sc h ä ftig u n g d e r d em U n te r ­
n e h m e n an g eseh lo ssen en W e s t d e u t s c h e n K a l k w e r k e
A . G. in K ö ln , die i h r K a p ita l in zw isch en v o n 3 ,8 M ül. » f t
a u f 5,3 M ill. » f t e r h ö h t h a b e n , w a r b efried ig en d .
Sie
v e r te ilte n 30 % G ew inn g eg en 25 % im V o rja h re . — D ie
E rtr a g s r e c h n u n g e r g ib t ein sch lie ß lic h 1 134 425,96 . f t
V o rtra g e in e n R e in g e w in n v o n 12 605 399,39 »ft. H ierv o n
w e rd e n 750 00 0 »ft d e r B e a m te n -R u h c g e h a lts-, W itw e n u n d W aiso n k asse u n d 1 2 5 0 000 » f t d e r A rb e ite ru n te r­
s tü tz u n g s k a s s e ü b erw iese n , 5 0 0 0 0 0 0 » f t dem W erk e r h a tu n g s b e s ta n d z u r V e rfü g u n g g e s te llt, 4 500 000 .ft
G ew inn ( 2 5 % w ie i. V .) a u s g o te ilt u n d 1 105 399,39 »ft
a u f n e u ? R e c h n u n g v o rg e tra g e n .
, S äch sisch e 'G u ß s ta h l-W e rk e D ö h len , A k tien g esell­
s c h a ft in D resd en . — I n d e r e rs te n H ä lf te des G e sc h ä fts­
ja h r e s 1920/21 la g e n zah lreich e A u fträ g e v o r, die noch
a u s d e m V o rja h re s ta m m te n u n d g ü n stig e E rlö se b ra c h te n ,
so d a ß die G esellsch aft b is E n d e d es J a h r e s 1920 in allen
. B e trio b o n v o ll b e s c h ä ftig t w a r. I n d e r zw eiten H ä lf te des
B e ric h ts ja h re s t r a t eine V e rsc h le c h te ru n g d e r M arktlage
ein , die n e b e n g e rin g e re r B e sc h ä ftig u n g a u c h niedrigere
P reiso n a c h sich zog. Z u r S tä rk u n g d e r B e trie b s m itte l
w u rd e d a s A k t i e n k a p i t a l u m 14 a u f 28 M ill. » f t erh ö h t.
D ie d e r B e ric h tsg e se llsc h a ft n a h e s te h e n d e n U n te rn e h m u n ­
g e n G ew erk sch aft L u se & Jls d o rf, W e ic k a rtsh a in , sowie
H a ig e re r H ü tt e , A .-G ., H a ig e r, h a b e n im B e ric h ts ja h re
z u frie d e n ste lle n d g e a rb e ite t. D ie A u fsc h lu ß a rb e ite n in
d e n v o n d e r K ö n ig in -M a rie n liü tte ü b e rn o m m e n e n G rubenfeld o rn h a b e n teilw eise b e re its z u r F ö rd e ru n g d e r festg e s te llte n E rz e g e fü h rt. — D io E rtra g s re c h n u n g ergibt
ein sch ließ lich 2 105 297,60 » f t V o rtra g ein en R ohgew inn
v o n 43 855 302,92 » f t. N a c h A b zu g v o n 14 2 7 8 4 9 8 ,4 2 »ft
allg em ein en U n k o ste n , sa tz u n g s- u n d v ertrag sm äß ig en
G e w in n a n te ile n , V ersic h e ru n g sb e iträ g e n u n d A u fw en d u n ­
gen f ü r A u sb esseru n g e n sow ie 6 106 668,46 » f t A b sch rei­
b u n g e n v e r b le ib t e in R e in g e w in n v o n 2 3 4 7 0 1 3 6 ,0 4 .ft.
H ie rv o n w erd en 3 300 000 » f t d em R ü e k la g e b e sta n d zu­
g e f ü h rt, 4 ,5 M ill. » ft f ü r W o h n u n g s h a u te n , 2 ,5 M ill. . f t für
A u fsc h lu ß a rb e ite n im B e rg b a u u n d 350 00 0 - f t f ü r Zinssc h e in b o g e n stc u e r zu riic k g e stc llt, 150 000 JI d em V er­
fü g u n g s b e s ta n d d e r D ire k tio n zugew iesen, 1 M ill. » f t zu
U n te rs tü tz u n g e n v e rw e n d e t, 9,8 M ill. » f t G ew inn (25 %
G ew inn u n d 10 % S o n d e rv e rg ü tu n g gegen 30 % bzw.
10 % i. V .) u n d 1 870 136,04 » f t a u f n eu o R e c h n u n g vo r­
g e tra g e n .
S a n d e rm a n n & S tie r, A k tie n g e se llsc h a ft, C hem nitz. —
W ä h re n d d es G e sc h ä ftsja h re s 1920/21 h a t t e d a s U n te r­
n e h m e n u n t e r M angel a n A u ftra g s e in g ä n g e n zu leiden,
so d a ß w ie d e rh o lt u n d z w a r a u f ein e G e s a m td a u e r von
m e h re re n M o n a te n die v e r k ü rz te A rb e its z e it eingeführt
w erd o n m u ß te . Z u r S ch affu n g v o n besseren A b sa tz ­
m ö g lic h k e ite n w u rd e die F irm a G ebr. F ra n k e , C hem nitz,
d e r G e s e llsc h a fta n g e g lie d e rt. D a s A k t i e n k a p i t a 1w urde
u m 4 M ill. »ft a u f 10 M ill. »ft e rh ö h t. — D ie E rtra g sre c h n u n g e r g ib t ein en R e in g e w in n v o n 1 826 400,81 .ft. H ier­
10. November 1921.
W irtschaftliche Uundschau.
von w e rd e n 100 0 0 0 .ft d e m R ü c k la g e b e s ta n d ü b erw iese n ,
184 080,72 .ft G e w in n a n te ile g e z a h lt, 1 5 0 0 0 0 0 .ft G e­
w inn ( 1 5 % w ie i. V .) a u s g e te ilt u n d 4 1 7 2 0 ,0 9 .ft a u f
neue R e c h n u n g v o rg e tra g e n .
V erein ig te S ta h lw e rk e v a n d er Z ypen u n d W isse n e r
E isen h ü tten , A k tie n -G e se lls c h a ft, K ö ln - D e u tz . — I n ,
den e rste n d re i M o n a ten des G esc h ä ftsja h re s 1920/21 w a r
die B e sc h ä ftig u n g in a lle n A b te ilu n g e n noch gleich ­
m äßig u n d d u rc h k e in e r le i A rb e ite ra u sstä n d o u n te r ­
brochen. M it V erh än g u n g d e r S a n k tio n e n im F r ü h ja h r
tr a te n erh eb lich e E rsc h w e rn isse zw ischen dem V erk eh r
d er im b esetzten u n d u n b esetzten G eb iet lieg en d en A b ­
teilu n g en des U n te rn e h m e n s zutage. G rö ß e re E rz e u g u n g s­
e in sch rän k u n g e n k o n n te n v erm ieden w orden, doch w u r ­
den d ie im U m tau sch d e r ein zeln en A b te ilu n g e n b e n ö tig ­
ten E rzeu g n isse d u rc h d ie Z ollsätze erh eb lich v e rte u e rt.
Im O k to b er le g te d ie B e le g sc h a ft des W eiß blech w erks
dio A rb e it n ie d e r, w elchem V orgehen sich n a c h w e­
nig en T a g e n au ch d ie A rb e ite rs c h a ft des H o ch o fen ­
w erks an sch lo ß . N ach w en ig en W ochen k o n n te d e r B e­
trie b in diesen A b te ilu n g e n W ieder aufgenom m en w e r­
den. L e id e r b ra c h d e r O fen I I I d u rc h dio in fo lg e des
S treik s im H o ch o fen w erk ü b e rstü rz te u n d d a d u rc h n ic h t
gan z sach g em äß vorgenom m eno D ä m p fu n g im J a n u a r
zusam m en, w ä h re n d cs so n st zw eifelsohne g elu n g en w äre,
ihn nocli ein ig e M o n ate i n B e trie b zu h a lte n . D as B lcchw ork v e rlo r d u rc h d en S tre ik w ertv o lle A u sla n d sa u f­
träg e. D io B re n n s to ffv e rso rg u n g in d en ein zeln en A b ­
teilu n g en w a r im g ro ß e n u n d g an z e n n ic h t sc h lech ter
als im V o rja h re . K oks f ü r d en B e trie b von zwei
H o ch ö fen k o n n te
g en ü g en d h c ra n g e s c h a fft w erden.
B em ühungen, w e ite re M engen z u r v o rü b erg e h en d en
In b e trie b n a h m e ein es d r itte n H o ch o fen s zu b esch affen ,
sch lu g en feh l. W eg en M an g el a n g u te r S tein k o h le w u rd e
B rau n k o h le in erh ö h tem M a ß e verw en d et. D ie D a m p f­
erzeu g u n g d e r D e u tz e r A b te ilu n g is t je tz t ausschließlich
in JC
1917/18
1918/19
1919/20
1920/21
Stahl und Eisen.
a u f R o h b rau n k o h le ein g e ste llt. D e r B e trie b a u f d e r G e­
w e rk sc h a ft H ü r th e rb e rg w a r n o rm al, abgesehen von k lei­
n e re n S tö ru n g e n ; das K a ltw a lz w e rk d e r R em y, v an d e r
Z ypen & Co., K o m m an d itg ese llsch aft in A n d ern ach ,
k o n n te noch n ic h t w ied er in B e trie b genom m en w e rd e n ,
da sieh in fo lg e v ielfach er S tre ik s d e r d o rtig e n B a u ­
a r b e ite r dio F e rtig s te llu n g d e r A n lag en se h r v e rz ö g e rt
h a tte . D e r H o ch o fen b etrieb v e rlie f im allg em ein en n o r ­
m al. D ie N a c h fra g e n ach d en E rzeu g n issen des H a m m e r­
w erk s u n d d e r R a d sa tz d re h e rc i w ar w ä h re n d des g anzen
J a h r e s g u t. I m B lechw erk g e la n g es n u r u n te r g ro ß e n
P re iso p fe rn , z u r V e rh ü tu n g von A rb e ite re n tla ssn n g e n ,
eine ein ig erm aß en gen ü g en d e B esch äftig u n g zu sichern.
D ie G esellsch aft b esch äftig te im G e sc h ä ftsja h r 1920/21
d u rc h sc h n ittlic h 5885 P ersonen u n d z a h lte a n L ö h n en
und G e h ä lte rn in sg e sam t 90 516 339,79 J i g eg en ü b er
48 746 428,24 J i im G e sc h ä ftsja h r 1919/20 bei d u rc h ­
sc h n ittlic h 5813 P e rso n e n . — Dio w ic h tig ste n Z ah len au s
dem A bschluß sin d in v o rsteh en d er Z a h le n ta fe l z u ­
sa m m en g estellt.
W estfälisch e E is e n - un d D ra h tw e rk e , A k tien g esell­
s c h a ft, W ern e bei L an g e n d re e r. — D ie B e sc h ä ftig u n g d e r
B e trie b e w a r im G e sc h ä ftsja h re 1920/21 den M a rk tv e r ­
h ä ltn is s e n e n ts p re c h e n d an gem essen. D u rc h v e r lu s t­
b rin g e n d e V erk au fserlö se, m a n g e ln d e N a c h fra g e u n d
im m er w ied er e in se tz e n d e n B re n n s to ffm a n g e l k o n n te n die
B e trie b s e in ric h tu n g e n n ic h t v o ll a u s g e n u tz t w e rd e n , so
d aß E rz e u g u n g s e in sc h rä n k u n g e n v o rg en o m m en w erd en
m u ß te n . D ie A rb e ite rs c h a ft w u rd e d a d u rc h h ä u fig zu
F e ie rs c h ic h te n gezw ungen. T ro tz d e m z e ig t d e r G e s a m t­
a b s a tz g e g e n ü b e r d em V o rja h r eine m äß ig e E rh ö h u n g .
U m d e r eigenen V e ra rb e itu n g se in er E rz e u g n isse w eitero
A u s d e h n u n g zu geb en , h a t sich d a s I n te rn e h m e n a n d e r
K e tte n f a b r ik H . S ch liep er S ohn in G rüno i. W estf. u n d
a n d e r F irm a F . T ro itz s c h , Seil- u n d K a b e lw e rk e in B erlin T em p elh o f, b e te ilig t. D ie V e rte ilu n g des R ein g ew in n es
i s t a u s n a c h s te h e n d e r Z u sa m m e n ste llu n g e rsic h tlic h :
in JC
A k tie n k a p ita l
. .
A n leih en . . . .
17 000 000 17 000 000 33 000 000 33 000 000
2 005 100
1 821 420
1 620 400
1 414 280
V o rtra g
. . . .
1 672 922
Bet r ie bsge win n
n a c h A b zug d e r
allg em . U n k o sten ,
S te u e rn n. A n leih e­
zin se n ....................... 15 246 718
A b sc h re ib u n g e n . .
4 897 260
Z uw eisung z. H ocho ie n -E rn e u e ru n g sb e s ta n d . . . .
100 000
R ü c k ste llu n g fü r
K rieg sg ew m n5 000 000
s te u e r
. . . .
R e i n g e w i n n e in ­
s c h l. V o r t r a g .
6 922 380
W o h n u n g sfürsorge
fü r W e rk san g e­
— •
hö rig e
. . . .
B eam ten -R u h e —
g eh a ltäk a sse . .
444 253
G ew in n an teile . .
4
250
000
G ew in n au steil . .
°/
25
•»
/o •
V o r tr a g .......................
1 678 127
1) 3 0 %
a k tie n u n d
a k tie n f ü r
2) 3 0 %
a k tie n u n d
ak tien .
1 078 127
935 881
4 758 680 20621 171
3510128
5 397 115
1 600 618
18 347 900
3 768 365
—
—
—
—
—
—
2 926 088
—
16 159 940
16190154
4 000 000
4 000 000
1 000 000
1 000 000
—
1289 153
290 805
1 279 322
1 700 000
8 280 000 8 460 000
i) 30 - f 6 «) 30 - f 6
10
1441001
1 600 618
935 884
= 8 100 000 „« a u f 27 0 0 0 00 0 JC S ta m m ­
6 o/o = 180 000 J i a u f 6 000 000 J i V orzugs­
d as e r s te H a lb ja h r 1920.
= 8 100 0 0 0 M a u f 27 0 0 0 000 .« S ta m m ­
6 o/o = 360 000 J f a u f 6 000 000 J i V orzugs­
1631
A k tie n k a p ita l
A n leih esch u ld
.
.
.
.
1017/18
1918/19
1919/20
1920/21
8 400 000
2 795 000
8 400 000
2 728 000
18 800 000
2 659 000
18 800000
2 540 000
V o rtra g ......................
309 454
Rohgewinn
. . 4 897 059
Allg. U n k o sten usw. 1 679 912
A b s c h re ib u n g e n . . 1 691178
Reingcwiunelns c h l . V o r t r a g . 1 835 392
Z in sb o g en steu errü c k la g c . . . .
9 100
G ew in n an teile und
215 477
B elo h n u n g en . .
A r b e ite r U n te rM tiitzungsbestand .
74133
V e rso rg u n g ssc h atz
fü r B ea m te u n d
A rb e ite r . . . .
450 000
R ü ck lag e d e r Betrieb sk ran k en k ass.
U eb erteu eru n g sriicklage iü r N eu ­
b a u te n
. . . .
R ück lag e fü r V orzugsgew innausteil
810 000
G e w in n a n te il. . .
10
% 246 682
V o r tr a g ......................
_
*) 6 % a u f 2 M ill. M
16.8 M ill. JC S ta m m a k tie n .
2) 6 % a u f 2 Mill. M
16.8 Mill. M S ta m m a k tie n .
84183
246 G82
3 049 470 21325 812
2 015 787 4 473 421
6 295 857
990 083
581608
8 377 418 !
5 832 750 i
—
290 282
10 640 718
3 126 276
9 100
20 000
20 000
81038
887 123
304 863
57 127
51988
69 345
58 831
500 000
200 000
100 000
5 000 000
_
—
—
81183
20 000
20 000
1 800 000
3 480 000
l) 20 bzw . 6 3) 10 bzw. 6
712 068
581 608
V o rz u g sa k tie n , 2 0 %
auf
V o rz u g sa k tie n ,
auf
10 %
Die Kohlenwirtschaft des Deutschen Reiches und der Welt in den Jahren
1920 und 1921.
G erad e im g e g e n w ä rtig e n A ugenblick, w o w ir d u rch
die T e ilu n g O berschlesiens eins u n se re r w ic h tig ste n K ohlcng cb ieto v erlo ren h ab en , is t d e r B e r i c h t d e r
A k tien g esellsch aft
R eichskohlen v e r­
b a n d f ü r d a s G e s c h ä f t s j a h r 1920/21 von b e ­
so n d e rer B e d eu tu n g . D ie a u s fü h rlic h e n D a rle g u n g e n des
V o rstan d es b ieten eine u m fassende U e b e rsie h t ü b e r die
G e sta ltu n g des W e ltk o h le n m a rk te s u n d d e r K o h lcn v crso rg u n g D eu tsch lan d s un d b ele u c h te n besonders tre ffo n d
die v erhängnisvollen W irk u n g en , d e r d eutschen R e ­
p a ra tio n slie fe ru n g e n a u f u n sere iCohlenversorgung. W ir
entnehm en ihnen fo lg en d es:
D ie W e ltw irtsc h a ftsk risis g r if f zu E n d e de 3 K a ­
le n d e rja h re s 1920 auch a u f den W e 1 1 k o h 1 e n m a r k t
1632
Stahl und Bisen.
W irtschaftliche Rundschau.
ü b er. E s n o tie rte n an d e r B örse in N ew C astle o n T yno
ein e g r . t (fo b ) i n S :
B este 2. S o rte
K esse l­ K essel­
kohle
kohle
B ly th e B ly th e
K lein e
K esselk o b le
B ly th e
B este
G as­
k ohle
2. S o rte
G as­
ko h le
1920
90
Januar . . . .
110—115 90—100
90—110 90—100
120
J u n i .......................
115
140 . 120—130 1 1 0 -1 2 0
130—140 1 3 0 -1 3 5
120
O k to b e r (S tre ik ) 150— 160
140
D ezem b er . . . 110—70 1 0 0 -6 5
90—65
80— 55
85—50
1921
14. J a n u a r . . .
60
52— 52,6 30— 35 55—60 47,6—50
4. F e b ru a r . . 55—60 45—47,6
45
55
30
24. M ärz . . .
42.6
15
40—42,6
35
40
42.6
37,6— 40
15
40—42,6
35
1. A pril . . .
B rü h e r noch m a c h te sich d e r P re isrü c k g a n g a u f dem
a m erik an isch en K o h le n m a rk t g e lte n d .
E s b e tru g d e r
P re is f ü r ein e k u rz e T onne a b G ru b e :
,
| 1920 :
1921 :
5.
28.
25.
30.
27.
P itts b u r g h
K esselkohle
A ugust .
O k to b e r .
N o v o m b er
D ezem ber
Ja n u ar
. . .
. . .
. . .
. . .
P itts b u r g h
g esie b te
G as ohle
s
s.
10.00
8.00
5.00
2,75
12,00
8,50
5.75
3.25
3.25
2,50
. . . .
D ie A u sfu h rp re ise f ü r a m erik an isch e K o h le w a re n
d a u e rh a fte r. S ie stieg e n f ü r W eichkohle bis zum M o n at
O k to b er 1920 a u f 10,67 S fob A u s fu h rh a fe n , w ä h re n d
H a rtk o h le d en selb en P re is im N o v em b er e rre ic h te .
S e it d e r Ja h re s w e n d e g in g e n die A u sfu h rp re ise a ll­
g em ein s ta rk zu rü ck . M itte M ä rz 1921 k o ste te a m e ri­
k an isch e K o h le cif eu ro p äisch e n H a f e n n u r noch 81/2 S.
A uch d ie K o h l e n f r a c h t e n g in g e n im L a u fe
des J a h re s 1920 s ta rk zu rü ck . E s b e tru g e n d ie F ra c h te n
f ü r am erik an isch e K o h le in D o lla r:
N ach
A ntw erpen —
R o tte rd a m
1920
M itte J a n u a r .
19. F e b r u a r . .
15. M ä rz . . . .
A n fan g A p ril .
A n fan g M ai . ,
M itte J u n i . .
M itte J u li . .
A n fan g A u g u s t
6 . S e p te m b e r .
11. O k to b e r .
1. N ov em b er .
22 . N o v e m b e r
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
N ach
H a m b u rg
N ach ira n z.a tla n ti scheu
H itfeu
s
s
s
22,60
22,50
19,63
19,50
19,50
17,88
13,75
13,00
12,25
10,75
9,63
7,25
25,00
25,00
21,75
21,50
21,75
18,50
15,00
14,50
14,50
12,50
10,75
8,50
2 3 ,0 0
23,00
19,75
19,50
4,38
4 ,0 0
5,38
4,75
5,00
4,50
20,00
18,00
14,25
13,50
12,75
12,00
10,75
8,00
1921
10. J a n u a r . . .
2 1. J a n u a r . . .
D ie F r a c h t f ü r ein e T o n n e e n g lisc h e r K o h le von
T v n e n a c h L e H a v r e b e tru g in .8:
1920
Jan u ar
A p ril .
A u g u st
D ezem ber
1921
21 . J a n u a r
4. M ä rz .
18. M ärz .
.
.
.
60
47
17
10
S
S 6 d bis 55 S
S 6 d bis 21 S
bis 15 S
9 S
7 S
7 S 6 d bis 7 S 9 d.
N ach H a m b u rg kostete die F r a c h t ab T y n e :
am 21. J a n u a r 1921 . . . 8 S 6 d
am 18. M ärz 1921 . . . .
7 S.
1
41. Jahrg. Nr. 45.
V e ru rs a c h t w u rd e d e r Z usam m en b ru ch des K ohlen­
m a rk te s d u rc h d en s ta rk e n R ü c k g a n g des V erbrauchs,
n a m e n tlic h d e r E ise n in d u strie , zum al d a die F ö rd e ru n g
u n d d as A n g eb o t von K o h le n im L a u fe des K ale n d e r­
ja h re s 1920 Zunahm en.
D ie W e ltk o h le n fö rd e ru n g des K a le n d e rja h re s 1920
w a r u m 43,2 M ill. t d. L um n u r 3,2 0/ 0, k le in e r als die
F ö rd e ru n g des J a h re s 1913, d ie ein e H ö ch stleistu n g
w ar.
Für
S tein k o h len
b e tru g
der
M in d e re rtra g
59,2 M ill. t g le ic h 4,8 0/0. D ie F ö rd e ru n g is t indessen
in d e n ein zeln en M o n a ten des J a h r e s 1920 keinesw egs
g le ic h m ä ß ig v e rla u fe n , so n d e rn w a r in d e n le tz te n Mo­
n a te n in a lle n H a u p tfö rd e rg e b ie te n g r ö ß e r als in der
e rste n J a h re s h ä lfte . I m M o n a tsd u rc h sc h n itt S eptem ber
bis D ezem b er 1920 w u rd en a n S tein k o h len g e f ö rd e rt (in
1000 t ) :
in D e u ts c h la n d .......................................................................11
„ G ro ß b rita n n ie n ( n u r S e p te m b e r u n d D ezem ­
b er, d a im O k to b er u n d N o vem ber S tre ik
w a r ) ................................................................................. 21
„ F ra n k re ic h (u n d S a n r b e c k e n )
3
„ B e lg i e n
1
„ V e re in ig te S ta a te n von A m e r ik a
53
I n s g e s a m t:
790
664
163
976
17.3
91766
Im
g a n z e n J a h r e 1920 h ab en
diese L än d er
1005,7 M illio n en t g e fö rd e rt, d. i. im M o n a tsd u rch sch n itt
83,8 M ill.. t. I m M o n a tsd u rc h sc h n itt S e p tem b er b is D e­
zem ber 1920 w u rd en 91,8 M ill. t g e fö rd e rt, also 8,0 M ill. t
m eh r a ls im M o n a tsd u rc h sc h n itt des g an zen J a h re s . Die
W e l t - S t e i n k o h l e n f ö r d e r u n g des J a h re s 1920
is t h in te r d e r F ö rd e ru n g des J a h r e s 1913 um 59,2 M ill. t,
d. i. im M o n a tsd u rc h sc h n itt um rd . 4,9 M ill. t zurück­
g eb lieb en . D ie S te in k o h le n fö rd e ru n g w a r dem n ach im
M o n a tsd u rc h sc h n itt
S ep te m b e r/D e z e m b e r
1920
um
3,1 M ill. t g rö ß e r als im M o n a tsd u rc h sc h n itt dos
J a h re s 1913. D ie S te in k o h le n fö rd e ru n g in d e n M onaten
S e p tem b er/D ezem b er 1920 w ü rd e so m it m e h r a ls ausge­
re ic h t h ab en , um d en W e ltb e d a rf se lb st in vollor H öhe
des J a h re s 1913 zu decken. T a tsä c h lic h w a r in diesen
M onaten ein B e d a rf in H ö h o des J a h re s 1913 zum m in­
d esten f ü r d ie e u ro p äisch e n V o lk sw irtsc h a fte n n ic h t vor­
h an d en . A llein d e r M in d e rb e d a rf R u ß la n d s im K alen d er­
j a h r 1920 g eg en ü b o r 1913 k a n n a u f 25 M ill. t ge­
s c h ä tz t w orden.
D er S t e i n k o h l e n v e r b r a u c h
D eu tsch lan d s
w u rd e d u rc h d ie Z w angsabgaben
a n F ra n k re ic h , B elgion, I ta lie n sow io a n O ester­
reich u n d P o le n k ü n stlic h n ie d rig g e h a lte n .
E r be­
tr u g ab zü g lich Z eeh en se lb stv crb rau eh u n d D e p u ta tkohlo ( in n e rh a lb d e r g e g e n w ä rtig e n G re n z e n ) im Ja h re
1920 91,8 M ill. t, d ag eg en im J a h r e 1913 125,1 M ill. t,
also 33,3 M ill. t w en ig er. D om K o h le n b e d a rf d e r W elt
s ta n d e n also a lle in d u rc h d en M in d e rv e rb ra u c h von
R u ß la n d u n d D e u tsc h la n d im J a h r e 1920 rd . 58 M ill. t
S tein k o h len m eh r z u r V erfü g u n g a ls 1913. E in e n M in­
d e rb e d a rf g e g e n ü b e r 1913 h a tte n a b e r a u c h noch F ra n k ­
reich, d ie zu r frü h e re n ö ste rre ic h isc h -u n g a risc h e n Mo­
n a rc h ie g e h ö rig e n L ä n d e r,d ie B a lk a n sta a te n ,P o le n usw . Im
ü b rig e n sta n d dem W e ltb e d a rf im J a h r e 1920 gegenüber
1913 noch ein M e h r von 16 Ali 11. t B ra u n k o h le n zur
V erfü g u n g . D as G esam terg eb n is ist, d a ß die W e ltw irt­
s c h a ft in den le tz te n M o n a ten des J a h re s 1920 eine
U e b e rfö rd e ru n g a n K o h le n h a tte , sow ohl geg en ü b o r dem
g e g e n w ä rtig e n B e d a rf a ls au ch g eg en ü b er dem B edarf
des J a h r e s 1913.
D e r Z usam m en b ru ch des K ohlen­
m ark to s w ä re schon f r ü h e r e rfo lg t, w enn n ic h t d e r eng­
lische B e rg a rb e ite ra u ss ta n d im O k to b er/N o v em b er 1920,
d e r ein e n F ö rd e ra u s fa ll von rd . 15 M ill. t b rach te, den
M a rk t e n tla s te t h ä tte .
E in o w esen tlich e S c h w ä c h u n g e r fu h r d e r W elt­
k o h le n m a rk t d u rc h d ie Z w a n g s l i e f e r u n g e n , die
D eutschland
an
F ra n k re ic h ,
Belgien
u n d I t a l i e n a u sfü h re n m u ß te , u n d d ie U e b e r a n t w o r t u n g des S a a r g e b i e t e s an F r a n k ­
r e i c h . F ra n k re ic h bezog im J a h r e 1920 au s dem S aar­
bezirk 3,9 M ill. t K o h le. D ie d eu tsch en Z w angslieferun­
g e n b e tru g e n im g leich en J a h r e 15,6 M ill. t. S ie müssen
b e k a n n tlic h zu dem deu tsch en In la n d sp re ise g eliefert
10. NoTember 1921.
WirticTiajüiche Rundtchau.
w erd en , d e r im J a h r e 1920 tie f u n te r dom W e ltm a r k t­
p reise stu n d . F ra n k re ic h , B elgien u n d I ta lie n h ab e n zw ar
auch vor dem K rie g e aus D e u tsc h la n d erh eb lich e K o h len m ongen bezogen, a b e r im fre ie n H a n d e l, im fre ie n S p iel
von A n g eb o t und N a c h fra g e u n d zu d e n jew eilig en W e lt­
m a rk tp re is e n . D io von ih n e n im J a h r e 1920 au s D eu tsch ­
lan d em p fa n g e n e n K o h le n sta n d e n jedoch völlig a u ß e r ­
halb des W e ltm a rk te s u n d g a b e n diesen L ä n d e rn die
M öglichkeit, a u f die K o h len an g cb o tc des A uslandes u n d
d a m it a u f d en W e ltm a rk t einen s ta rk e n D ru c k auszu­
üben. E in so lch er D ru c k is t n ach dem K o h lc n d ik ta t
von S p a au ch tatsä ch lic h au eg eü b t w o rd en , u n d zw ar a u f
E n g la n d . D ie K ohlcnbezügo F ra n k re ic h s , I ta lie n s u n d
B elgiens aus E n g la n d sin d im K a le n d e rja h r 1920 d u rc h ­
weg zu rü ck g eg an g en .
E s e m p fin g en au s E n g la n d in
1000 t (zu 1016 k g ) :
F ra n k re ic h . . . . . .
I t a l i e n ..................................
B e l g i e n ..............................
1913
1919
1920
12 766
9 647
2 031
16 205
4 641
144
11 691
2 905
671
Dio rü c k lä u fig e B ew eg ung se tz te sich in n e rh a lb des
J a h re s 1920 fo rt. A lle rd in g s h a t au ch A m erik a im J a h ro
1920 erhoblicho M en g en a n diese L ä n d e r g eschickt,
u n d z w a r:
a n F ra n k re ic h
. . 3,65 M ill. t
„ I t a l i e n - ............................ 2,39 M ill. t
„ B elg ien
. . . .
0,25 M ill. t.
D ie H a u p t w a f f e d i e s e r L ä n d e r g e ­
g e n ü b e r E n g l a n d b ild eten a b e r dio d e r M enge
n ach w e it ü b erw ieg en d en d e u t s c h e n R e p a r a ­
t i o n s l i e f e r u n g e n . Im ü b rig e n w irk e n die Z w an g s­
ab g ab en im S in n e e in e r V e rg rö ß e ru n g des K o hlenange­
bots a u f dem W e ltm ä rk te .
Sie n ö tig e n d ie deutsche
V o lk sw irtsc h aft z u r V e rm in d e ru n g des K o h len v erb rau ch s,
d a diese w ogen ih r e r sch lech ten V a lu ta n ic h t in d e r
L ago ist, als E rs a tz h ie r fü r d ie e n tsp re c h e n d e n K o h len m engen au s dem A u slän d e zu bezieh en ; u n d sie v e r­
m in d ern die N a c h fra g e n ach au slän d isch en K ohlen in
F ra n k re ic h , B elg ien und Ita lie n , die ein e w esentlich
besseie V a lu ta als D e u tsc h la n d haben un d infolgedessen
in d e r L a g e w ären , g rö ß e re K ohlcnm engen a ls bisher im
A uslände zu k au fen . S o l a n g e d i o d e u t s c h e n
K o h len p reise
nicht
den
W e ltm a r k t­
p re ise n e n ts p r o c h e n , w e rd e n die d e u t­
s c h e n
Z w an g sk o h len lieferu n g en
f ü r
den W e ltm a r k t und b eso n d ers fü r den
englischen
I fo h lo n m a r k t ein
b e d ro h ­
licher U m stan d bleiben.
D io U eb ererzeu g u n g a u f dom W e ltk o h le n m a rk t is t
im w esen tlich en dem s ta rk e n A nschw ellen d e r a m e ri­
kanischen F ö rd e ru n g zuzu schrciben, die 1920 g eg en ü b er
1913 ein M e h r von 69,7 M ill. t e rg a b . A lle rd in g s h a tte n
D eu tsch lan d 5 a m
S IS
o h n e S aarb cc k eu fS aarre rie r . I.oth- 2 .5 &
rjn g en , P falz) ^ 5 2
5;*° c
© •- 3
M t 2
S te in ­ B raun- es fi .
kohle ko h le £ ¿. D
1920
Jannar . *
F e b ru a r. .
MXra. . . .
A p ril , . .
Mai . . . .
J uni . . .
J u li . . . .
AuRUft . .
S e p te m b e r
O k to b e r .
N o v em b er
I o ze m b er.
1921
Januar . .
F e b tu a r .
M ürz , . .
10 329
8 643
8 461
10 225
10 15'»
7 920
10*0 U
8 900
10 107
8 705
9 572
11 008
9 235
11 509
9 651
10 788
11550 10 103
11 -70 10 492
9 839
11 814
11926 10110
12 009
12 0«9
11460
10 071
J0 039
9 876
in 10O0
2200
1973
1540
1817
1056
2301
2358
2371
2403
2436
2374
2444
2428
2204
2320
Ö
®
to
"Z
d
©
ö
C3
¡3
es
o
0
D ie K o h le n ­
re v ie re Pa« de
Calais u . N ord
(F ö rd e ru n g
1913 :
27,4 M ill.t, d .i.
im M o n ats­
d u rc h s c h n itt
2,282 M dl. t)
t (zu 1000 kg)
1870 21 654
1684 19 719
2006 21960
1901 18 587
1737 22 119
1887 19 641
1911 19 887
1856 19 785
1909 20 420
19«7
9 491
1634 16 174
2052 23 602
2041
1778
1800
19 557
17 400
17 687
821
741
170
696
488
877
923
996
965
1026
1024
1051
1067
984
1064
Stahl und Eisen.
1633
auch D eu tsch lan d , F ra n k re ic h u n d B elg ien 1920 g eg e n ­
ü b e r 1919 eine erh eb lich e Z unahm e d e r F ö rd e ru n g zu
verzeichnen. B elgien h a t in 1920 fa s t die V ork ricg sfö rd o ru n g e rre ic h t. D ie F ö rd e ru n g E n g la n d s im J a h r e
1920 ist in fo lg e des S tre ik s im O k to b er/N o v em b er h in ­
te r d e r F ö rd e ru n g des V o rjah re s etw as zu rü ck g eb lieb en .
S e it dem 1. J a n u a r 1920 nahm die F ö rd e ru n g dio in
d er vorstehenden Z a h le n ta fe l w iedergegebene E n tw ic k lu n g .
D ie F ö rd e ru n g in D eu tsch lan d , F ra n k re ic h u n d B e l­
g ien zeig t h iern ach einen b em erkensw erten A u fstieg , n a ­
m en tlich auch die F ö rd e ru n g d e r französischen lle r g baubozirke P as de C alais und N ord, die in d e n letzten
M onaten f a s t die H ä lf te d e r F rie d e n sfö rd e ru n g e rre ic h t
h at. D e r A b fall in d en M onaten F e b ru a r un d M ärz 1921
is t im w esen tlich en d a r a u f z u rü ck zu fü h ren , d aß diese
M onate eine g e rin g e re Z ah l von A rb e itsta g e n h a tte n .
I n dem R ü c k g a n g d e r en g lisch en F ö rd e ru n g m a c h t sich
alle rd in g s auch die M in d e ru n g des B e d arfs g e lte n d .
F ü r die F ra g e n ach d e r z u k ü n f t i g e n G e s t a l ­
t u n g d e s W e l t k o h l e n m a r k t e s kom m t cs in ­
dessen n ic h t a u f d ie aug en b lick lich e tatsä ch lic h e F ö r ­
d e ru n g , sondern a u f d ie L e istu n g sfä h ig k e it d e r H a u p t ­
k o h len län d er an. F ü r E n g l a n d ist dio im M onat
D ezem ber 1920 e rre ic h te L e istu n g von 23,6 M ill. t von
B e d eu tu n g . S.o e rg ib t, a u f ein J a h r bezogen, eine F ö r ­
d e ru n g von 283,2 M ill. t, d. h. eine M enge, w elche dio
F ö rd e ru n g des J a h re s 1920 um 50 M ill. t ü b e rste ig t
un d h in te r dem E rg e b n is dos J a h re s 1913 n u r um
8,8 M ill. t zu rü ck b leib t. D ie V e r e i n i g t e n S t a a ­
t e n fö rd e rte n im D u rc h sc h n itt d e r M onate S ep tem b er
bis D ezem ber 1920 53,2 M ill. t ; dies e n ts p ric h t e in e r
Ja h re s le is tu n g von 638,4 M ill. t, w as dio tatsäch lich e
F ö rd e rle is tu n g im J a h r e 1920 um 53,1 M ill. t ü b ersteig t.
F ü r D eu tsch lan d ist, nachdem von M itte M ärz 1921 an
die U eb ersch ich tcn im R u h rb e z irk in F o rtf a ll gekom m on
sind, m it einem R ü c k g an g d e r F ö rd e ru n g zu Rechnen.
In sg e s a m t d ü r f t e die W e lt-F ö rd e rle istu n g s fä h ig k o it f ü r
d as la u fe n d e J a h r m it etw a 100 M ill. t hühor zu v e ra n ­
schlagen sein, als die ta tsä c h lic h e F ö rd e ru n g im J a h r e
1920 b e tra g e n h a t, eine M enge, w elche die höchste bisher
erre ic h te F ö rd e ru n g , n äm lich d ie dos J a h re s 1913, um
rd . 40 M ill. t S tein k o h len ü b e rste ig t. Dio A u sw irk u n g
dieses g ew altig en A ngebots . a u f den K o h le n m a rk t is t
d u rch d en englischen B e rg a rb e ite ra u ss ta n d , d e r zu A n ­
fa n g A p ril 1921 au sb rac h u n d bis A n fa n g J u li 1921
d a u e rte , u n terb ro ch e n .
W ie s ta rk es tro tz d e m den
M a rk t b elastete, g e h t d a ra u s herv o r, d a ß tr o tz des g ro ß e n
A usfalles a n K o h len d u rc h d en A u sstan d dio a m e rik a n i­
schen P re ise f ü r A u sfu h rk o h le n u r w enig angezogen
haben. F ü r die in H a m p to n R oads v ersch iffte n Coai I
u n d I I w u rd en E n d e M ärz 1921 5,60 bis 5,78 S fob p ie r
f ü r eine g r . t (1016 k g ) g e z a h lt; dieselben S o rto n n o tie r ­
te n am 28. M ai 1920 6,50 bis 6,75 S.
D ie H a u p tw e ttb e w e rb e r a u f dem W e ltk o b le n m a rk t
sin d zu rz e it E n g la n d un d A m erik a. E s b e tru g d ie K o h lc n a u s fu h r in M illionen g r. t (1016 k g ) :
von
G ro ß b rita n n ien
D u r c h s c h n itt 1 9 1 0 — 14
1915
1916
1917
1918
1919
1920
68 030
46
42
38
34
39
29
321
013
501
634
302
752
von den
V er. S ta a te n
15
18
21
25
23
23
40
758
782
631
349
058
051
036
Dio A u sfu h r E n g la n d s is t h ie rn a c h u n te r die H ä lf te
d e r V o rk rie g sja h re gesu n k en . D ie A u s fu h r d e r V er­
ein ig ten S ta a te n h a t sich a u f w e it ü b er d as D o p ­
p e lte e rh ö h t u n d ü b e r ra g t im J a h ro 1920 d ie e n g lischo A u sfu h r um m eh r a ls 10 M ill. t. D ie a m e ri­
k anische K o h le h a t in den f ü r E n g la n d w ich tig sten
A bsatzg eb ieten m it g ro ß e n M engen E in g a n g g efu n d en .
D e r V erk au f a m e rik a n isc h e r K o h le in E u ro p a b e tru g
vor dem K rie g e 434 000 t , im J a h r e 1920 12,9 M il­
lio n en t, also d a s 30fache. D e r sü d am erik an isch e M a rk t,
215
1G34
Stahl und Eisen.
W irtschaftliche Rundschau.
d e n d ie en g lisch e K o h le vo r dem K rie g e n ah ezu a u s­
sc h lie ß lich b eh errsch te, w u rd e f a s t völlig von d e n V er­
e in ig te n S ta a te n b e lie fe rt.
A u f dem d e u t s c h e n W i r t s c h a f t s l e b e n
la s te te n w ä h re n d de 8 g an zen verflo ssen en J a h re s d e r
D ru c k des G e w a ltfrie d e n s von V ersailles, d ie s te u e r­
lich e u n d g eld lich e U n sic h e rh e it, politisch e W ir re n u n d
A u sstän d e u n d — als b esonders verh än g n isv o lle E o lg e a lte r
d ieser E rsc h e in u n g e n — d e r s tä n d ig w echselnde W e r t­
s ta n d d e r M a rk . D ie fü h re n d e n d eu tsch en In d u s tr ie n
m it A usn ah m e des K o h len b erg b au s, d ie b a ld n ach dem
K rieg e d ie B ezieh u n g en zu dem A u sla n d sm ä rk te w ied er
au fg en o m m en h a tte n , b lieben auch von d e r W e ltw ir t­
s c h a ftsk risis n ic h t v erschont. U n te r dem E in f lu ß d e r
w eich en d en N a c h fra g e a u f dem au slän d isch en M a rk te
e rfu h re n d iejen ig en In d u strie z w e ig e , f ü r d e re n A bsatz
d e r A u sla n d sm a rk t von B e d e u tu n g is t, ein en sta rk e n
R ü c k g a n g ih r e r E rz e u g u n g u n d ih re s P re issta n d e s. D ie
d eu tsch e A u s fu h r g in g von M o n a t zu M o n a t zu rü ck .
D e r d e u t s c h e K o h l e n b e r g b a u se lb st sta n d ,
noch so g u t w ie v ö llig a u ß e rh a lb des W e ltm a rk te s. D en
re in b in n e n w irtsc h a ftlic h e n C h a ra k te r, d en dio deutsche
IC o h len w irtseh aft
w ä h re n d
des K rie g e s
an n eh m en
m u ß te, b e w a h rte sie im g ro ß e n u n d g an zen au ch im
G e sc h ä ftsja h r 1920/21. N ach w ie vo r b estan d e in e m p ­
fin d lic h e r K o h lcn m an g cl, d e r dio W ie d e re in fü h ru n g d er
f re ie n W ir ts c h a f t u n tu n lic h ersch e in e n ließ . D ie V e r­
te ilu n g d e r K o h le e rfo lg te w ie b ish e r d u rc h d en R eieh sk o h lenkom m i 8sa r. D io P re ise w u rd en b eh ö rd lich fe stg e ­
se tzt, o h n e je d e B e zieh u n g zu dem W e ltm a rk t. D er A b ­
satz n a c h d em A u sla n d e se tzte sich f a s t ausschließlich
au s d en Z w a n g slie fe ru n g e n a u f G ru n d des F rie d e n s von
V ersailles zu sam m en ; dio eig en tlich e A u s fu h r w a r v e r­
sch w in d en d g e r in g u n d n u r m it b eh ö rd lich er G en eh m i­
g u n g u n d P r ü f u n g zulässig, desgleichen die E in fu h r,
so w eit sie im H in b lic k a u f dio u n g ü n stig e d eu tsch e
V a lu ta ü b e rh a u p t in F ra g e kam .
D ie im J a h r e 1920 e rre ic h te F ö rd e rs te ig e ru n g is t
dem d eu tsch en V erb ra u ch n u r in se h r g e rin g e m U m ­
fa n g e zu g u te gekom m en. I n d e r H a u p ts a c h e w u rd e sie
f ü r Z w an g slieferu n g en a n F ra n k re ic h , B e lg ien u n d I t a ­
lien sow ie a n P o len u n d D eu tsch -O e sterre ic h b ean sp ru c h t.
D ie V erso rg u n g des p riv a te n in lä n d isc h e n V erb ra u ch s
( In d u s trie , H a u s b ra n d , L a n d w irts c h a ft, K lein g ew erb e,
P riv a tb a h n e n , S c h if fa h r t) w u rd e noch d a d u rc h geschm ä­
le rt, d a ß d en ö ffe n tlic h e n A n s ta lte n — E isen b ah n en ,
G as-, W asser- u n d E le k triz itä ts w e rk e n — m e h r K ohle
z u g e fü h rt w o rd en m u ß to a ls im J a h r e 1913, tr o tz s ta rk e r
E in s c h rä n k u n g ih r e r B e trie b e g e g e n ü b e r d e r V o rk rie g s­
zeit. D io G rü n d e f ü r diesen M e h rv e rb ra u c h lieg en u. a .
in d e r V e rsc h le c h te ru n g d e r K o h le n g ü te , d e r A b ­
n u tz u n g d e r M asch in en - u n d H e iz v o rric h tu n g e n , d e r V er­
k ü rz u n g d e r A rb e itsz e it d u rc h E in f ü h r u n g des A c h t­
stu n d e n ta g e s u. a. E tw a s v erb essert w u rd e dio V er­
so rg u n g sla g e d a d u rc h , d a ß dem in län d isch e n V e rb ra u c h
ein e g rö ß e re B ra u n k o h le n fö rd e ru n g a ls v o r dem K rieg e
z u r V e rfü g u n g s ta n d . D ie S tein k o h len m en g en , die dem
V e rb ra u c h z u g e fü h rt w orden k o n n te n , b e tru g e n selbst
in d e n g ü n s tig s te n M o n a ten noch n ic h t zw ei D r itte l
d e r M en g en , dio e r im J a h r e 1913 e r h a lte n h a tte . D e u t­
lich z e ig t sich d e r u n h eilv o lle E in f lu ß , d e n die e r ­
h ö h ten K o h len ab g ab e n a u f G ru n d des Z w angsabkom m ens
von S p a a u f d ie d eu tsch e I n d u s tr ie a u s g e ü b t h ab en .
V on A u g u st 1920 a n is t d e r S te in k o h le n -B e lie fe ru n g sK o e ffiz io n t s ta r k g esu n k en , u n d tr o tz d e r Z unahm e
d e r F ö rd e ru n g in d e n fo lg en d en M o n a ten h a t e r in
k ein em d ie H ö h e e rre ic h t, d ie e r vor d em S p a -Ä b k om m en h a tte . B e rü c k s ic h tig t m an , d a ß dio B e sc h a ffe n ­
h e it d e r K o h le sich g e g e n ü b e r d e r V o rk rie g sz e it g anz
allg em ein v e rsc h le c h te rt h a t, d a ß sich u n te r d en dem
p riv a te n V e rb ra u c h z u g e fü h rto n K o h le n zudem g ro ß e
M en g en m in d e rw e rtig e r S o rte n b e fa n d e n , so e r g ib t Bich,
d a ß d ie ta tsä c h lic h e N u tzm en g e d e r d e n V e rb ra u c h e rn
im v erflo ssen en G e sc h ä ftsja h re z u g o fü h rte n S tein k o h len
h ö ch sten s d ie H ä lf te ih re s V e rb ra u c h s im J a h ro 1913
au sm ach te. D u rc h d ie v erm eh rte Z u fü h ru n g von B r a u n ­
k o h len h a t sich d ie V e rso rg u n g slag e e tw a s g ebessert.
41. Jahrg. N r, 45.
In sg e s a m t k a n n g e s a g t w e rd e n , d a ß dio U m w älzu n ­
gen a u f dem W e ltk o h le n m a rk te f ü r D eu tsch lan d bislang
led ig lich zu dem E rg e b n is g e f ü h r t h ab en , d a ß B ra u n ­
koh len u n d m in d e rw e rtig e S te in k o h le n so rte n flü ssig sind,
w ogegen a n g u te n u n d v o lh v o rtig en B re n n s to ffe n nach
w ie vo r e m p fin d lic h e r M angol b esteh t.
D ie B e sse ru n g d e r K o h lo n lag e in D eu tsch lan d
w u rd e zu A n fa n g M ai 1921 jä h u n te rb ro c h e n durch
d e n E in f a ll d e r p o ln isch en B a n d en in O b e r s c h l e s i e n , die sieh, ohne eine B e h in d e ru n g d u rc h dio zum
S chutze O bersehlesiens b e ru fe n e I n te r a lliie r te K om ­
m ission zu e rfa h re n , des g an zen obersehlesisohon K ohlonb ezirks b e m ä c h tig te n . D ie F ö rd e ru n g in O berschlesicn
k am z u n ä c h st völlig zum S tills ta n d . S o w eit s p ä te r K o h ­
len g e f ö rd e rt w u rd e n , k am en sie n ach P o le n o d er w u r ­
den a u f d io H a ld e g e s tü rz t. D e u tsc h la n d a u ß e rh a lb des
A bstim m u n g sg eb ietes h a t von A n fa n g M ai bis E n d e J u n i
k ein e T o n n e K ohle au s O bersehlesien e rh a lte n .
O st­
d eu tsch lan d , S achsen u n d B a y ern , dio f ü r ih re K o h len ­
v e rso rg u n g v orw iegend a u f O bersehlesien angew iesen
sin d , g e rie te n in N o t. D ie A u sh ilfslie fe ru n g e n , die fü r
diese L a n d e ste ile au s dem R u h rb e z irk u n d don a n d e re n
K o h le n g e b ie te n g e le is te t w erd en m u ß te n , zogon au ch das
ü b rig e D e u tsc h la n d in M itleid en sch aft. D er A u sfall der
oberschlesischen K o h le w irk te um so h ä r te r , als d ie M en­
gen, d ie O std e u tsch lan d au s O berschlesien in d en M onaten
vor dem p o ln isch e n E ln f a ll e m p fa n g e n h a tte , in fo lg e des
p arte iisc h e n V e rte ilu n g sv e rfa h re n s d e r In te ra lliie r te n
K om m ission o h n eh in se h r g e rin g w aren . T ro tz des fe ie r­
lic h e n V ersprechens des en g lisch en M in iste rp rä s id e n te n
in d e r Z u sa m m e n k u n ft von S p a , D e u tsc h la n d f ü r die in
S p a a u fe rle g te n Z w an g sliefo ru n g e n in O bersehlesien zu
en tsch äd ig en , sin d d ie M engen, dio C3 au s O borschlcsien
seitd em bekom m en h a t, sow ohl im V e rh ä ltn is zum .Ge­
sa m tv e rsa n d a ls au ch d e r M enge n ach zu rü ck g eg an g en .
D io K o h le n k n a p p h e it, dio ü b e r die d outsche W irtsc h a ft
in fo lg e des A usbleibens d e r oberschlesischen K ohlen
herein g o b ro clien ist, b a t m it a lle r D e u tlic h k e it g e ­
zeig t, d a ß D e u ts c h la n d d ie obersehlesisohon K o h le n n ic h t
e n tb e h re n k an n .
D ie d e u t s c h e n K o h l e n p r e i s e e rfu h re n
im e rste n D r itte l des J a h r e s 1920 m eh rfac h e b e tr ä c h t­
lich e E rh ö h u n g e n . D ie S tein k o h len p re ise b lieb en in den
w e ite re n M o n aten des Ja h re s , abgesehen von v ereinzelten
A u sn ah m en , u n v e rä n d e rt. D io P re is e f ü r B rau n k o h len
w u rd e n vom 1. A u g u s t 1920 a n e rm ä ß ig t. D as J a h r
J a h r 1921 b ra c h te f ü r a lle K o h le n b e z irk e m it A usnahm e
von N ied ersc h le sien E rh ö h u n g e n .
D as U r t e i l d e s i m R e i c h s k o h l e n v e r ­
ba n d e
v ertreten e n
K o h len b ergb au es
über
seine
w irtsc h a ftlic h e n
E rg e b ­
n i s s e i m J a h r e 1920 la u te t im allg em ein en dahin,
d a ß die G ru b en erlö se in d en e rste n M o n a ten des Ja h re s
1920 im g ro ß e n u n d g an zen angem essen w a re n u n d einen
U eb ersc h u ß lie fe rte n , d e r a u c h d ie V o rn ah m e von E r ­
n e u e ru n g s- u n d E rs a tz b a u te n in bescheidenem A usm aße
g e s ta tte te , d aß d ieser U eb ersc h u ß im w eito ren V erlau f
des J a h re s d u rch dio S te ig e ru n g d e r L o h n k o sten m ehr
oder m in d e r a u fg e z e h rt w u rd e, u n d d a ß in d en letzten
M o n a ten des J a h re s 1920 — im R u h rb e z irk bis E nde
M ä rz 1921 — d ie E rlö s e v ielfach u n te r d e n S elbstkosten
la g e n . Ob dio u n v o rsic h tig e P re is p o litik , die d em R eiebsk o h le n v e rb a n d in d e r zw eiten H ä lf te des J a h re s 1920
von d e r R e ic h sre g ie ru n g vorgosehrieben w u rd e, rich tig
w a r, is t bei a lle r A n e rk e n n u n g d e r volk sw irtsc h aftlich en
B e d e u tu n g n ie d rig e r IC ohlcnpreise zw e ife lh a ft. E s is t zu
bedenken, d a ß d e r deutsche K o h len b erg b au w ä h re n d des
K rieg es E rn e u e ru n g s - u n d E rs a tz b a u te n vernachlässigen
m u ß te . I n au sreich e n d em M a ß e k o n n te e r d a s auch im
J a h r e 1919 n ic h t n ach h o len , te ils w eg en d e r U n sich er­
h e it d e r V erh ältn isse, d e r u n g e k lä rte n Z u k u n ftsau ssich ­
te n , d e r vielfach en U n ru h e n u n d A u sstän d e, te ils w eil die
P re ise vo r B esteh en des R eich sk o h len v crb an d cs d au ern d
a u f einem S ta n d .g eh alten w u rd e n , w elch er d e r S teig eru n g
d e r L o h n - u n d M a te ria lk o ste n n ic h t e n ts p ra c h . E r s t die
W en d e des J a h re s 1919 b ra c h te v o rü b erg e h en d ein e A b­
k e h r von d ieser P re is p o litik . D och w a r d ie Z eit, in der
dom B e rg b a u w ie d e r reic h lic h e re M itte l f ü r E r -
10. November 1921.
W irtschaftliche Rundschau.
satz- u n d E rn o u c ru n g sb a u to n zuflosson, n u r se h r k u rz.
D er R e ic h sk o h len v o rb an d h a t es n ic h t a n B e m ü h u n ­
gen feh len lassen, dio R cieh sro g io rim g von d e r N o t­
w en d ig k eit zu ü b erzeu g en , dem B e rg b a u reich lich ere M it­
tel zu zu fü h ren , u m ih n f ü r den kom m enden schw eren
W ettb ew erb a u f dem W e ltm ä rk te zu rü ste n . D io R cichsreg ieru n g is t in d es n u r se h r zö g ern d g e fo lg t. Boi a lle r
W ü rd ig u n g d e r p o litisc h o f t schw ierigen L ag o d er
R eich sreg ieru n g m u ß ih re g eg en d ie B eschlüsse d e r K o h lo n g em eln w irtsch aft b etrieb en e K o h le n p re isp o litik in m a ­
te rie lle r u n d fo rm e lle r H in s ic h t zu B edenken A n la ß g e ­
ben. I n sa ch lich er H in s ic h t is t n ach dem V o rh erg e sag ten
die G e fa h r n ic h t von d e r H a n d zu w eisen, d a ß idic
w irtsch aftlich e u n d tech n isch e A u s rü s tu n g dos deu tsch en
B erg b au s f ü r d en kom m enden A V ettkam pf m it d e r A us­
landekohle sich v ielfach als n ic h t au sreich e n d erw eisen
w ird.
*
*
*
N ach d em w ir im v o rstehenden eino a u sfü h rlic h e
D arste llu n g d e r L ag o a u f dem A V eltkohlcnm arkt sowie
der A terhältnisse in d e r K o h lc n w irtse h a ft D eu tsch lan d s
gegeben h ab en , k ö n n en w ir uns d a r a u f besch rän k en ,
dem k ü rzlich ersch ien en en B e r i c h t d o s R h e i ­
n isch-W estfälischen
K o h lensyndikats
ü b e r d a s J a h r 1920/21 n u r eine S c h ild eru n g d e r
Lago
i m R u h r k o h l e n b o r g b a u in d o r g e g en an n ten Z eit zu ontnohm en.
D er K o h l e n b e r g b a u
im R u h r b e z i r k
konnte n ach B e en d ig u n g d o r d u rc h den K a p p -P u ts c h
horau fb csch w o ren en
U n ru h e n
eino
v e rh ä ltn ism ä ß ig
stotigo E n tw ic k lu n g neh m en. D a s U e b ersc h ich ten ab kom m en blieb, w en n au ch m it m an ch erlei S ch w ierig k eiten ,
bis zum M ä rz 1921 e rh a lte n . A b er tr o tz U eb ersc h ich ten
und B e lc g seh aftsv erm eliru n g b lieb d ie F ö rd e ru n g des
R u h rb ezirk s noch w e it h in te r d e r F rie d e n s fö rd e rn n g z u ­
rück ; sie b e tru g in 1920/21 80,04o/o d e rjen ig en von 1913,
Am S ch lu ß des B e ric h ts ja h re s k ü n d ig te n die A rb e ite rvorbände d as U eb ersch ieh tcn ab k o m m en , w o d u rch die
F ö rd e ru n g einen R ü c k sc h la g e rfu h r, von dem sie sich
bisher n ic h t e r h o lt h a t. D ie R u h rk o h le t r i t t in fo lg e ­
dessen u n te r besonders u n g ü n stig e n B edin g u n g en in den
AYettbewerb ein , d en sie in a b s e h b a re r Z e it w ied er zu
bestehen h ab o n w ird . D e r A u sfa ll O bersehlesiens f ü r
dio d eu tsch e K o h le n v e rso rg u n g u n d A u sstän d e
in
W ald en b u rg u n d A achen u n d a m alle rm e iste n die
K oh len lio feru n g o n a n d en V ielv crb an d ste llte n e r ­
höhte A n fo rd e ru n g e n a n d en R u h rb e z irk , w äh ren d
die F ö rd e ru n g d u rc h d as A u fh ö ren d e r U eb ersch ich ten
v erm in d ert u n d d ie Are r fr a c h tu n g d u rc h u n g ü n stig e
W asserv erh ältn issc u n d A u sstän d e in d e r R h e in s e h iffa h rt
gehem m t w u rd e. E in o E rle ic h te ru n g , vom S ta n d p u n k t
dor K o h len V ersorgung, b o t d ie tie f tr a u rig e T atsach e, d aß
die I n d u s tr ie den K o h len m an g el n ic h t in se in er vollen
Schw ere e m p fa n d , w eil ih re B e sch äftig u n g ohnedies i n ­
folge d e r allg em ein en A b satzkrise s ta rk z u rü ek g in g ,
wie d en n au ch d ie u n v e rh ä ltn ism ä ß ig g ü n stig e W a g e n ­
gestellu n g f ü r d en K o h le n b e rg b a u w esentlich a u f die
gerin g ere a n d e rw e itig e B e a n sp ru c h u n g d e r E isen b ah n
zu rü ck zu fü h ren ist.
E in besonderes K en n ze ic h en f ü r
den U m sch w u n g d e r sieh tr o tz a n h a lte n d e r K o h le n ­
not v o rb o reito t, is t d ie T a tsa c h e , d a ß d ie g e r in g ­
w ertigen K o b len so rten u n d K oks n ic h t m e h r d en u n - •
beschränkten A b satz h ab en w ie im vo rig en J a h re . F r a n k ­
reich v e rsc h ä rft von M o n a t zu M o n a t seine A n fo rd e ru n ­
gen an d ie G ü te d o r R o p a ratio n sk o h lo , in d em es d u rch
m assenhafte u n d vielfach w illk ü rlic h e B e a n sta n d u n ­
gen dio g r ö ß te n S ch w ierig k eiten m ach t. D ie E r s a tz ­
lieferungen f ü r O berschlesien d ie n te n m e ist z u r A u frc c h te rh a ltu n g von G as-, u n d E le k triz itä tsw e rk e n u n d
anderen leb en sw ich tig en B e trie b e n , d ie a u f b essere K o h ­
lensorten an g ew iesen sin d . A uch diejen ig en in d u strie lle n
W erke, d ie tr o tz d e r ersch w e ren d e n B e d in g u n g e n noch
au sfu h rfä h ig b lieb en , sin d n a tu rg e m ä ß technisch h o ch stchcndo B e trie b e , d ie m e ist a u f v e re d e lte K o h le ein g e­
stellt sin d ; d a h e r tr o tz dos im g a n z e n v erm in d e rte n B e ­
darfs d e r I n d u s tr ie eino a n h a lte n d e N o t in besseren S o r­
ten. D on v e rä n d e rte n V e rh ä ltn isse n R e c h n u n g tra g e n d ,
Stahl und Eisen.
1635
w urde d e jh a lb d e r H e rs te llu n g s e p a rie r te r u n d g e ­
w asch en er E rzeugnisse g an z beso n d ere A u fm erk sam k eit
geschenkt.
D e r R cichskom m issar f ü r d ie K o h le n v c rte ilu n g is t
b e stre b t, sich d e r A terschiebung d e r K o h len lag e an zu pussen. J e m eh r d ie M aßn ah m en z u r M ild e ru n g d e r
K o h len n o t a n B e d eu tu n g v erlieren , um so s tä r k e r tr e te n
a n d e re F ra g e n d e r K o h le n w irtsc h a ft in d en V o rd e rg ru n d .
D ab ei is t in e r s te r L in ie d ie F ra g e des AV e 11 b o w o r l i s zw ischen den einzelnen B e rg b au b ez irk en be­
ac h tlic h , dio in den verschiedensten F o rm o n den R eich s­
k o h len v erb an d und d en R o ich sk o h lcn rat zu b esch äftig en
b eg in n t. Schon b a t die P r e i s f r a g e ih re n C h a ra k te r
v e rä n d e rt. N u r schw eren H e rz e n s en tsch lie ß en sich die
einzelnen S y n d ik a te zu P re ise rh ö h n n g sa n trä g e n , w eil sie
dio absatzhem m ende AA'irkung zu h o h e r P re ise fü rc h te n .
I n d en g e rin g e re n K o h len so rten un d in K oks is t d e r
W e ttb e w e rb schon in AVirkung g e tr e te n ; e r w ird in a b ­
se h b a re r Z e it a u f d e r g an zen L in ie einsetzen, w enn au ch
wohl dor kom m ende AArin te r noch u n te r dem Z eichen
ein e r g ro ß e n K o h len n o t ste h en w ird . AVenn d a n n w ied er
dio S elbstkosten a n den im AAre ttb e w e rb , u n d zw a r le tz te n
E n d e s a u f dem AA7e ltm a rk t b estim m ten P re ise n ein e u n ü b e rste ig b a re G renze fin d en , h ab en dio B ezirk e m it den
u n v e rh ä ltn ism ä ß ig g estieg en en S elbstkosten einen schw e­
re n S tan d . D iesen m ö ch ten sie d u rc h eino Arorzugsboh a n d lu n g a u f frao h tlich em u n d ste u erlich em G ebiete v e r­
b essert sehen. F ü r eine E rm ä ß ig u n g d e r K o b io n ste u er
boi d e r A ^crlängerung des K oh len steu erg esetzes is t d u rc h
E in fü g u n g eines H ä r te p a r a g ra p h e n e in W e g g e ö ffn e t
w o rd en , d e r u n te r U m stä n d e n bedenklich sein k an n .
G erad e d e r R u h rb e rg b a u m u ß solche M öglichkeiten
s c h a rf in s A uge fassen, w ell e r dio E r f a h r u n g g e ­
m a c h t h a t, d a ß alle k le in e re n B e zirk e le ic h t Z u g e stä n d ­
nisse e rrin g e n , w ä h re n d d e r g ro ß e R u h rb e z irk o f t la n g e
vergeblich u n d ste ts g egen h e ftig e n AViderstand um die
B e d in g u n g e n k äm p fen m u ß te, die e r f ü r dio E r h a l ­
tu n g u n d E n tw ic k lu n g seines B erg b au es n ö tig h a t.
So h a t z. B . die R e g ie ru n g im v erg an g en en J a h r e
dio P re ise rh ö h u n g f ü r R u h rk o h ie noch v e rw eig ert,
als
b e re its
eine
d u rc h sc h n ittlic h e U e b e rse h re ltiin g
d e r S elbstkosten von m eh r als 10 M je t von der
R e g ie ru n g se lb st fe s tg e s te llt w orden w a r, w äh ren d bei
an d eren S y n d ik a te n dio P re ise in e in e r H ö h e b e w illig t
w u rd en , d a ß die S elb stk o sten g e d e c k t w aren .
E rs t
nachdem M o n a t f ü r M o n a t A rb e itg e b e r, A rb e itn e h m e r
und V e rb ra u c h e r geschlossen gogen eino d e ra rtig e G e ­
fä h rd u n g d e r E rz e u g u n g a u fg e tre te n w a re n , ließ die
R e g ie ru n g dem R u h rb e rg b a u die so d rin g e n d b en ö tig ten
M itte l zukom m on, indem sie dio zum 1. A p ril 1921
beschlossene P re ise rh ö h u n g n ic h t b ean stan d ete.
A uch in Z u k u n ft w ird d ie L a g e k au m a n d e rs sein.
M an w ird im m er g e n e ig t sein, d en k lein eren B e zirk en
Z u g estän d n isse zu m achen, die ih n en d en AVettbowcrb
gegen d as R u h rg e b ie t e r le ic h te rn ; d o r R u h rb e z irk w ird
ab e r w ohl v ergeblich um B ev o rzu g u n g vor d e r o b erschlosisclicn K o h le un d dor K ö ln e r B ra u n k o h le b itte n ,
un d n iem an d w ird die R u h rk o h le gegen d e n AVettbewerb
d e r englischon K ohle schützen k önnen.
A llen zur
E n ts c h e id u n g b eru fe n o n S te lle n m u ß k larg o m ao h t w e r­
den, d a ß allo Z u geständnisse dio A V ottbow crbsfähigk e it zu u n g u n ste n dos R u h rb e rg b a u e s verschieben, und
d a ß d ieser, w eil e r n ic h t abw älzen k an n , o;ncs T ag es die ,
R e c h n u n g in M in d e rab satz un d F e ie rsc h ic h te n o d er in
P re isn a c h la ß u n d L o h n h e ra b se tz u n g bezah len m uß. D es­
h a lb is t n ic h t n u r zum S chutze des R u h rb o rg b a u e s,
so n d e rn auch zum b esten e in e r gesu n d en A V irtschaft
d ie F o rd e ru n g zu erh eb en , d a ß in d en AArc ttb e w e rb
n ic h t u n n ö tig und falsch m it g ä n g e ln d e r F ü rs o rg o e in ­
g e g riffe n w ird . D a m it w ird a m b esten dem G osam tw ohl
g e d ie n t, d e n n D e u tsc h la n d is t n ic h t in d e r L a g e , eine
R o h s to ffin d u strie m it k ü n stlic h o n M itte ln zu u n te r ­
stü tze n .
Tm V e rla u fe des B e ric h ts ja h re s tr a te n n ach steh en d e
neu in B e trie b gekom m ene Zochon, dio d en Are rsa n d a u f ­
genom m en h ab en , dem S y n d ik a t b e i: S teinkoblenzecho
A n n a b u rg , O ber-S p ro ck h ö v o l, S te in k o h le n b e rg w e rk Zeche
*
1636
Stahl und Eisen.
41. Jahrg. N r. 45.
W irtschaftliche Rundschau.
T a u g c n ic h t, W itte n - R u h r , G e w e rk sc h a ft des S te in k o h le n ­
b erg w erk s A lte r H e llw e g , U n n a , R h e in isch -W estfälisch e
S ch ach tb au A .-G . (Z eche G o n stan ze), E ssen .
A us d e r F ü lle des dem B e ric h t beigegebenen s t a ­
tistisc h e n Z ah len sto ffo 3, d e r d u rc h S c h a u b ild e r e r g ä n z t
u n d v e rd e u tlic h t w ird , g eben w ir folgendes w ie d e r:
d ie L a g e d ie, d aß d as K o h le n d ik ta t von S p a dem d e u t­
schen W irtsc h a ftsle b e n d e n g an zen V o rteil d e r F ü rd e ru n g ss te ig e ru n g w eg n ah m , so d a ß die N o t die gleiche
b lieb w ie 1919. D ie B ro n n sto ffn o t kam zum A usdruck
in zah lreich en B e trieb so in seh rän k u n g en , F e ie rsc h ic h te n
u n d teilw eisen S tille g u n g e n .
S elb st die H ü tten zeeh o n
m u ß te n sich eine sch arfe
Z a h le n ta fe l 1. S t e i n k o h l e n f ö r d e r u n g D e u t s c h l a n d s u n d s e i n e r
E in sch rän k u n g , ih res S elbstw i c h t i g s t e n B e r g b a u b e z i r k e 1917 b i s 1920.
vcrb ra u ch es g e fa lle n lassen.
K a le n ­
s e h .s
d e r ja h r
R eich1)
1000 t
1917
U e b e r die E n tw ic k lu n g
der Z w a n g s l i e f e r u n g e n
a n d e n V i e l v e r b a n d , so­
w eit sie a u f d as S y n d ik at
e n tfie le n , u n te r ric h te t Z ah ­
le n ta fe l 4.
V on d e r G e«ftm tf$rderu*g D eu tsch lan d s en tfallen a u f
D eut-
1000 l |
S y » d lk atsz«oh*n
R uhrbecken
P reaG en
%
1000 i j
%
1000 t |
%
O b ersch lesien
1000 t |
%
3aar g e b ie t
1000 t |
1 6 7 7 4 7 1 5 9 5 3 1 ¡ 9 5 ,1 0 9 9 3 6 3 5 9 , 2 3 1 9 8 7 1 4 * 5 8 ,8 5 4 2 7 5 2 2 5 , 4 9
%
9514
5 ,6 7
9216
8971
9410
5 ,8 2
7 ,7 0
6 ,6 9
m it S a a rg e b ie t
1918
1919
1920
1 5 8 2 5 ' 1 5 2 8 1 0 9 6 ,5 6
1 1 0 6 8 1 1 1 2 0 3 1 0 0 ,1 6
1 4 0 7 5 7 1 3 6 4 4 6 9 0 ,9 4
9 6 0 2 4 0 0 ,6 8 « 5 5 1 6 6 0 ,3 6 3 9 6 4 8 2 5 ,0 5
7 1 1 6 0 0 0 ,9 9 7 0 2 6 0 6 0 ,3 1 2 5 9 3 2 2 2 , 2 6
8 8 2 5 6 6 2 ,7 0 8 7 5 4 6 6 2 ,2 0 3 1 6 8 6 2 2 ,5 1
o h n e S a a r g e b ie t
1918
1919
1920
1 5 1 3 1 0 1 4 3 5 9 4 9 4 ,9 0 9 6 0 2 4 ¡ 6 3 ,4 6 9 5 5 1 6 6 3 ,1 3 3 9 6 4 8 2 6 ,2 0
1 0 7 7 1 0 1 0 3 0 6 0 9 5 ,6 8 7 1 1 6 0 '6 6 ,0 7 7 0 2 6 6 6 5 ,2 4 2 5 9 3 2 2 4 , 0 8
1 3 1 3 4 7 1 2 7 0 3 6 9 6 ,7 2 8 8 2 5 6 : 6 7 ,1 9 8 7 5 4 6 6 6 ,0 5 3 1 6 8 6 2 4 ,1 2
—
Z a h le n ta fe l 3.
K a­
le n d e r­
ja h r
1917
1918
1919
1920
F ö rd e ­
rung
Z a h le n ta fe l 2 . E i n - u n d A u s f u h r d e s D e u t ­
s c h e n R e i c h e s a n S t e i n k o h l e 1919 u n d 1920.
E in fu h r
A us
E in ­
fu h r
gegen
V o rja h r
1000 t
%
1000 t
%
167 747
158254
116 681
131 3479
+ 5,39
— 5,66
— 26,27
+ 12,57
5S4
143
49
333
— 58,37
— 75,51
— 65.73
+ 5 8 2 ,9 1
Sumrao
gegen
V o rja h r
E in fu h r in s ­
g esam t . . 48 784
331
397
730
680
A u sfu h r
1920
t
258 906
128- 7
984
2914
45
92
26 542
3 0- 5
27 757
333 152
N ach
S te in k o h le n fö rd e ru n g bezüglichen Z ahlen ü b e r B ra u n k o h le n -F ö rd o ru n g u n d - B r ik e tth e rs te llu n g beigegebenen
Z a h le n ta fe ln h ab en w ir b e re its f r ü h e r b e r ic h te t6) .
U e b e r die E n tw ic k lu n g des F e ttfö rd e rk o h le n p re is c s ,
d e r als G ru n d p re is f ü r d ie B em essung a lle r üb rig en
P re ise des S y n d ik a ts d ie n t, sow ie des P re ise s f ü r F e t t­
stü ck k o h le I u n d H o ch o fen k o k s I se it 1. J a n u a r 1920
g ib t fo lg en d e Z a h le n ta fe l 7 A ufschluß.
D eu tsch lan d s
A u sfu h r3)
gegen
V o rja h r
1917 b i s
A u sfu h r­
ü b e rs c h u ß
1920 ( in 1000 t ) .
gegen
V o rja h r
1000 t
%
1000 t
%
18 957
14 050
8 566
22 622
— 9,50
— 25,88
— 39,03
+ 164,09
18 373
13 907
8 517
22 289
— 5,99
— 24,31
— 38,75
+ 161,67
’) F ü r 1919 u n d 1920 o h n e E ls a ß -L o th rin g e n .
J ) E in sch ließ lich Z w an g slieferu n g en .
3) A u ssch ließ lich S aarb ezirk .
1920
t ,
A u sfu h r in s ­
g e sa m t . . 8 565 998 22 622 493
%
in zah lreich en B e trieb sein sch rän k u n g en , F e ie rsc h ic h te n
sich g eg en 1919 e rfre u lic h gehoben h a t. T a tsä c h lic h w ar
1919
t
E n te n te . . . l 511 720 14 278 246
P o len . . . .
162 4u8 2 85i 833
—
D a n z ig ) . .
243 338
—
M em o H ). . .
63 868
_
L ita u e n . . .
6 854
D ä n e m a rk . .
346 434
95 598
—
S chw eden . .
66 4»* !
H o lla n d . . . 1 161 684 1 381 626
S ch w e:z . . .
179 485
51975
L ä n d er des
frü h eren
O estcrr.U ngar.
R eich es . . 2 117 960 3 457 063
S o n s tig e . . .
19 826
192 593
- f 4,83
— 5,90
— 26,31
+ 12,81
1000 t
168
158
116
131
1919
t
A m erik a . . 46 230
—
E n c lan d . .
F ia n k re ic h .
20
—
P e r l e n . •. .
H o lla n d . .
2 14^
—
Pchw piz . . .
—
S n n n jeb iet •
—
A frik a . . . .
T sc h e c h o ­
slo w a k e i .
386
D ie S t e i n k o h l e n v e r s o r g u n g
gegen
V o rja h r
E rz e u g u n g , B e te ilig u n g und
G esam tab satz d e r dem R h e iW orke g ib t Z a h le n ta fe l 6
n isc h -W estfä lisch en K ohlonsy n d ik a t
angeschlossenen
W erk e g ib t Z a h le n ta fe l 12
A u fsch lu ß .
U e b e r die dem B e ric h t als
E rg ä n z u n g e n zu den a u f die
~
D ie S te in k o h len g o w in n u n g D eu tsch lan d s (sieh e Z ah le n ta fc l 1) zeig to im J a h r e 1920, a n dem V o rja h re g e ­
m essen, ein e e rfre u lic h e Z unahm e. Sic stie g , w en n m an
das S a a rg o b ie t e in re c h n e t, von 116,7 a u f 140,7 M ill. t.
L ä ß t m an d as S a a rre v ie r a u ß e r A n satz, so e r g ib t sieh
ein e Z u n ah m e von 23,6 M ill. t o d er 12,2 o/o. D ie F ö r ­
d e ru n g des R u h rb eck en s, d ie im a b g e la u fe n e n J a h r e rd.
zw ei D r itte l d e r G e s a m tfö rd e ru n g D e u tsc h la n d s a u s­
m ach te, v erm o ch te sich von 71,2 a u f 88,3 M ill. t zu
ho!>en, w as oino V e rm e h ru n g um 12,4o/o b ed e u te t. I m
V erg leich zum le tz te n F rie d e n s ja h r 1913 e rre ic h te die
F ö rd e ru n g d e 3 J a h re s 1920 77,1 o/0 d e rje n ig e n von 1913,
w ä h re n d d ie F ö rd e ru n g im V o rja h re 62,2o/o dav o n be­
tr a g e n h a tte . D ie Z u n ahm e d e r F ö rd e ru n g w a r im w e­
se n tlich e n d as E rg e b n is d e r sta rk e n V e rm e h ru n g d e r B e ­
le g sc h a ft, d ie sich von E n d e 1919 bis E n d e 1920 von
471 359 a u f 532 798 M a n n hob, u n d d e r E in f ü h r u n g
d e r reg elm äß ig en U eh ersehiohten se it M ä rz 1920. M it
dem 13. M ärz 1921 h ö rten die U eb ersc h ich tcn a u f.
DioEin-und A u s fu h rz iffe rn für S tein ­
k o h l e (ein sch ließ lich Z w an g sliei'eru n g cn ) in den beiden
letzten J a h re n ste llen sich w ie fo lg t (s. Z a h le n ta fe l 2 ) :
I n den v o rsteh en d en Z ah len sin d die e in - u n d au sg e fü h rto n K o k s- u n d B rik o ttm e n g e n , in K o h le au s­
g e d rü c k t, m it e n th a lte n .
I n d o r n ach steh en d en Z ah len tafo l 3 b rin g e n w ir die
V erso rg u n g D eu tsch lan d s m it S tein k o h le z u r D a rste llu n g .
B ei o b e rflä c h lic h e r B e tra c h tu n g d e r Z a h ie n ta fe l 3
k ö n n te m an zu d e r A n sic h t kom m en, d a ß u n se re K o h le n ­
v e rso rg u n g d u rc h d ie v e rs tä rk te n A n fo rd e ru n g e n d e r
E n te n te n ic h t so se h r g e litte n habe, d a j a d ie F ö rd e ru n g
D ie g e s a m t e n Z w a n g s lioferungen
Deutsch­
l a n d s an K o h le n in den
einzelnen M o n a ten sind in
Z a h le n ta fe l 5 d a rg e ste llt.
V erb rau ch
im
In la n d e
1000 t
149
144
108
109
374
347
164
058
gegen
V o rjah r
%
+ 6,98
— 3,37
— 25,07
+ 0,83
4)
D a n z ig u n d M em el w u rd en 1919 noch n ic h t als
se lb stän d ig e B e stim m u n g slä n d e r g e f ü h rt. U eb er die B e­
lie fe ru n g lieg en d a h e r k eine S o n d erzah len vor.
6) Vgl. St. u. E . 1921, 1. Sept., S. 1241/3.
10. November 1921.
Stahl und Eisen,
Bü chtrschau.
Z ah len tafel 4.
Z w a n g s l i e f e r u n g e n
des
R heinisch -W estfälische n K ohlenSyndikats.
Kohlen und
Briketts
t
Monat
Z ah len tafel 5.
Z w a n g s l i e f e r u n g e n
D e u tsc h e n Reiches.
Koks
S te in k o h le 1)
M onat
1
t
1037
t-
S o p te m h e r 1 9 3 0 .
O k to b e r
.
N o v em b er
.. .
D eze m b e r
„ .
Jan u ar
192f*.
F eb ru ar
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M ärz
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.
.
.
.
.
.
.
B rau n k o h len B rik e tts
t
des
In sg esam t
t
955
565
505
294
339
853
700
191 449
193 965
222 166
23 3 513
185 142
20 2 663
177 350
1 9 1 9 /2 0
1 818211
1 406 248
A p ril
1920 . . ,
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Jan u ar
1921 . . .
F eb ru ar
M ärz
..............
'-340 331
54 6 852
559 901
622 908
990 966
1 088 250
1 107 376
902110
9 0 2 561
879 503
1 025 211
969 025
G e s c h ä ftsja h r 1920/21
9 935 000
4 437 344
G e sc h ä ftsja h r 1920/21 J17 441 615
1 159 682 18 601 297
11 7 5 3 2 1 1
5 843 592
i n s g e s a m t 21 478 555
1 4 2 4 792 22 903 347
S e p te m b e r 1919 . . .
,,
. . .
O k to b er
N ovem ber
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•
D eze m b e r
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. . .
1920 .
Ja n u ar
F eb ru ar
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. . .
M ärz
II
. . .
112
258
342
305
207
237
353
in sg e sa m t
Z a h le n ta fe l 6.
F ö rd e ru n g
197
29 6
255
311
497
453
501
472
397
355
43 5
261
bzw.
978
891
852
965
167
509
425
083
579
489
831
515
E rzeugung,
S y n d ik at
1013
1014
1915
1*16
1917/18
1018/19
1910 20
1920/21
G esam tab satz
der
B eteilig u n g
G esam t­
a b s a tz
t
H erstellu n g
B eteilig u n g
t
t
t
IO» 652 297
84 809 916
73 934 097
93 556 2 1 1
100 717 72«
88 481 865
72 201 253
91 610 325
84 115 965
88 583 200
83 70" 073
108 779 263
112 770 800
115 555 800
117 6*2 161
119 765 838
101 905 312
83 411 307
74 908 085
93 193 815
100 545 412
91 016 600
73 033 730
91 760 191
21166 >53
J 6 562 295
16 8*1 GlÖ
26 178 375
27 450 180
24 416 997
17 400 208
21 533 440
17 103 223
18 438 802
19 956 940
25 333 102
25 815 690
25 917 257
25 830 591
26 082 513
21 416 860
15 087 973
17 834 743
25 879 469
27 146 725
25 660 082
17 892 653
21520 867
4 647 382
3 984 448
4 030 989
3 827 455
3 706 621
3 452 988
2 855 009
3 901017
4 795 901
4 820 644
4 916 400
5 419 210
5 626 210
5 626 210
5 62« 210
5 626 210
H o ch o fen k o k s I
1920
l.
1.
1.
1.
1.
Januar
F a b ru a r
M ärz
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Mal
1920
109,60
174.90
196.50
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1.
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1.
I.
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Januar
F e b ru a r
März
April
Mal
165,—
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244.00
280.20
1)288,90
K o h lrn ateuer
D m .atzste u e r
dem
Q eaam ta b satz
t
4 634 939
3 981 478
4 02 - 705
3 830 494
3 696 646
3 501 280
2 851 208
3 893 275
D io E isen b ah n b etrieb sin g e h a tte sieh nach den d u rch
die F o lg e n des K a p p -P u tsc h e s h e rv o rg e ru fe n e n S chw ie­
rig k eite n im M ä rz w ieder langsam gehoben. D e r f o r t ­
d a u e rn d n ied rig e R h e in w asserstan d b ild ete e in H in d e r ­
n is f ü r eine au sreichende V e rso rg u n g d e r süddeutschen
L ä n d e r.
D ie W a g e n g e ste llu n g e n tw ic k e lte sieh w ie
f o lg t:
1919 . . .
1920 . . .
1921 . . .
■^Januar bis März
g e s te llt
^ v fe h lt
4 752 466
5 944 586
1 680 645
964 678
405 024
239 447
Bücherschau.
D arin «Ind en th alten
F e U fü rd u k o h le
913
576
823
307
659
268
493
887
587
648
330
806
B r ik e tt-
t
F e tlstiic k k o h le I
761
1 130
1 108
1 265
1 945
1 950
2 061
1 808
1 715
1 593
1 788
1 470
W erke.
Erzeugung
106,90
149,70
168,—
192,40
3 198,40
|
S2 139
90 716
102 226
88 385
162 263
117614
123 008
112 226
127 430
94 543
32261
26 871
774
860
597
922
396
654
485
661
157
105
069
935
G fsa m ta b s a tz
t
JO
545
882
405
019
145
327
727
679
1 03 9
1 006
1 176
1 783
1 832
1 938
1 696
1 588
1 499
1 756
1 443
t
Preise.
422
58S
707
70 0
553
621
708
265 110| 4 302 050
B eteilig u n g
Z a h lc n ta fe l 8 .
1920
803
604
009
248
476
953
017
4 036 940
K oks-
I n w elch er H ö h e d ie S te u e rn u n d A bgaben am
P re is e b e te ilig t sin d , z e ig t d ie n ach steh en d e Z ah len ­
ta fe l 8 a n d em B eisp iel d e r F etfcförderkohle.
1. J a n u a r
1. F e b ru a r
1. M ärz
1. A p ril
und
12
21
22
36
47
64
60
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F e ttfö rd e rk o h le
I. J a n u a r
1. F e b ru a r
1. Miirz
1. A pril
1. Mal
B eteiligung
742
278
396
771
669
374
710
F ö rd e ru n g
Z a h le n ta fe l 7.
1920
A p ril
1920 . .
M ai
„ . .
Ju n i
. .
J u li
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A ugust
.. . .
S e p te m b e r
. .
O k to b e r
. .
N o v em b er
„
D eze m b e r
„ . .
Jan u ar
1921 . .
F eb ru ar
„ . .
M ärz
„ . .
angeschlossenen
K o b len G e sc h ä fts­
ja h r
1919/20
409
567
685
663
505
556
648
B eiträge f6r Lebenan il tt.l u o d Heim a tä u e n b .a c h a ffu n g
Ji
Ji
.*
Jt
106,90
149,70
168,—
1 92,40
17,82
24,95
2 8 ,—
32,07
1,60
2,25
2,52
2,89
8 ,—
8 ,—
8 ,—
8 ,—
V i d r n a r , Milan, D r. tech n ., ord en tl.P rofesso r der
U niversität Ljubljana, D irek tor der M aschinen­
fabriken und G ießereien, A .-G ., L ju b lja n a :
D ie T r a n s f o r m a t o r e n . Mit 2 9 7 Textabb.
B erlin : Jul. Springer 1 92 1. (X V I, 7 0 2 S .) 8*.
1 1 0 M , geb. 1 2 0 J i .
D as se h r a u s fü h rlic h e W e rk b e h a n d e lt nach ein e r
kurzen E in le itu n g zu n äch st in d re i H a u p ta b s c h n itte n d ie
einzelnen T eile des T ra n s fo rm a to rs , n äm lich d en E is e n ­
x) K o h len u n d B r ik e tts , f e rn e r K oks m it 75°/o in
k ern , d ie W ick lu n g en u n d d a 3 G estell, u n d zw ar w ird
K o h le u m g e re c h n e t.
n ic h t n u r d e r A u fb a u d ie se r T eile , so n d e rn es w erd en
3)
V om 1. M ai 1920 a n d ie Tom R e ic h sk o h len v er­auch die m ag n etisch en u n d elek trisch en V org än g e im
b an d v e rö ffe n tlic h te n B re n n s to ff V erkaufspreise.
T ra n s fo rm a to r ein g eh en d besprochen.
D e r H a u p t-
1638
Stahl und Eisen.
Bücherschau.
ab sc lm itt ü b e r d en E ise n k e rn is t f ü r E ise n h ü tte n w e rk e ,
d ie le g ie rto T ra n s fo rm a to re n b le c h e lie fe rn , n ic h t u n ­
w ich tig . D ie fo lg en d en v ie r H a u p ta b s c h n itte (TV bis
V I I ) b e a n tw o rte n d ie F ra g e , w ie m a n einen elek trisch
u n d m echanisch e in w a n d fre ie n T ra n s fo rm a to r m öglichst
b illig b au en k an n . G ru n d le g e n d h ie r fü r is t n a tü rlic h d ie
V o rau sb erech n u n g d e r E rw ä rm u n g des T ra n sfo rm a to rs,
d ie V id m a r in dem b eso n d ers le h rre ic h e n v ie rte n H a u p t­
a b s c h n itt d a rle g t. D e r f ü n fte H a u p ta b s c h n itt h a n d e lt von
d en A u fg ab en des T ra n sfo rm a to re n b a u e s, von denen den
E is e n h ü tte n m a n n beso n d ers d ie im 112. A b s c h n itt e r ­
w äh n te n „ F o rd e ru n g e n dos B e trieb es“ anzieh en w erden.
D io beid en fo lg en d en H a u p ta b s c h n itte (VT u n d V I I )
zeigen, in w elch er W eise d e r P r e is ‘ vom W irk u n g sg ra d e
bzw . von d en H au p ta b m e ssu n g e n a b h ä n g t. H ie r a n reihen
sich v ie r h a u p tsä c h lic h f ü r den K o n s tru k te u r w ich tig e
H a u p ta b s c h n itte ( V I I I b is X I ) ü b e r f e r t i g e K le in -,
T ro c k e n - u n d O e ltrn n sfo rm a to re n sow ie ü b e r G ro ß tra n s ­
fo rm a to re n m it W asserk ü h lu n g . D e r I n h a l t d e r d re i
S ch lu ß stü ck o ( X I I bis X IV ) h a t f ü r E ise n h ü tte n w e rk e
m it D re h stro m a n trie b b esondere B e d eu tu n g , un d zw ar
z u n ä c h st d asjen ig e ü b e r d as P a ra lle lsc h n ltc n von T ra n s ­
fo rm a to re n , ein
V o rg an g ,
der
b e k a n n tlic h
d an n
S ch w ierig k eiten m a c h t, w enn T ra n s fo rm a to re n v e r ­
sch ied en er
B a u a rt,
die
frü h e r
n ic h t
zusam m en­
g e a rb e ite t
h ab en ,
in fo lg e
von
bau lich en U m ä n d e ­
ru n g e n d e r W e rk sa n la g e n k ü n f tig p a ra llo l a rb e i­
U e b e r d ie B e d in g u n g e n , u n te r denen
te n sollen.
dieses m öglich ist, w ird sich au ch d e r e rfa h re n e B e trie b s­
le ite r g e rn b eleh ren lassen, ohne jedoch in a lle n d en
F ä lle n , in d en en e r o d er d e r B e ste lle r n ach d e r von
V id m ar a n f S. 644 au sg esp ro ch en en A n sic h t „ S tra fe v er­
d ie n t“ , ihm b eizu p flieh ten . D ie V erh ältn isse lieg en h ä u fig
a n d ers, a ls V id m ar sie vom S ta n d p u n k te des K o n s tru k ­
te u rs u n d M a sc h in e n fa b rik a n te n au s b e u rte ile n k a n n . D ie
im d reizeh n ten H a u p ta b s c h n itt b esprochene U m fo rm u n g
d e r P h ase n zah len i s t zuw eilen bei In d u k tio n s ö fe n in
S eo ttsch c r S c h a ltu n g zum Schm olzen von F erro m am rn n
u n d z u r E d e lsta h le rz e u g u n g an g ew e n d et w orden. U ebor
diese f ü r d en E ise n h ü tte n m a n n besonders w ich tig en
T ra n s fo rm a to re n , in d en en dio S e k u n d ä rw ic k lu n g be­
k a n n tlic h d u rc h d as flü ssig e M e tallb a d e rs e tz t w ird , w äre
hei e in e r N e u a u fla g e A u sfü h rlich eres zu b rin g e n . D io im
14. H a u p ta b s c h n itt b esch riebenen M essungen a n T ra n s ­
fo rm a to re n h ab en f ü r d en F a c h m a n n n . a. auch d a n n
B e d eu tu n g , w en n sich w äh re n d dos B e trie b e s a n einem
T ra n s fo rm a to r S tö ru n g e n zeigen, die a u f einen im E n t ­
steh en b e g riffe n e n in n e re n F e h le r schließen lassen, oder
w enn e in T ra n s fo rm a to r n ach e rfo lg te r A u sbesserung g e ­
p r ü f t w erd en m u ß .
E in N a m e n - u n d S achverzeichnis sow ie ein e Z u ­
sa m m e n stellu n g d e r B crcch n u n g sfo rm eln erh ö h en die
B ra u c h b a rk e it des B uches, d a s d e r E iso n h ü tte n m a n n
w egen seines U m fan g es n a tü rlic h n u r ab sch n ittw eise,
w en n d ie N o tw e n d ig k e it a n ih n h e r a n tr itt, d u rc h a rb e ite n
k an n . P a p ie r, D ru c k u n d A b b ild u n g en sin d e in w a n d fre i.
E in e R e ih e von F re m d w ö rte rn k ö n n te bei e in er N e u ­
a u fla g e zw anglos d u rc h g u te d eutsche W ö r te r e rse tz t
w erd en .
Franz Ilartirj.
E s s i o h , 0 . A ., jSr.'Stiß.: D ie O e l f e u e r u n g s t e c h n i k . 2 „ verm . u. verh. A ufl. Mit 2 0 9
T extabb.
B erlin : Julius Springer 1 9 2 1 . (V I,
1 1 0 S.) 8°. 2 0 JC.
D io diesem W e rk in d e r B e sp rech u n g d e r e rs te n A u f­
la g e 1) g ezo llte A n e rk e n n u n g , d a ß cs ein e se h r g r ü n d ­
lich e u n d u m fa n g re ic h e W ied erg ab e d e r in B e tra c h t k o m ­
m enden B a u a rte n ein zeln er B re n n e r u n d g a n z e r A n ­
lag en v o rste llt u n d d a m it ein e m erk lic h e L ü ck e in
d e r d eu tsch en F a c h lite r a tu r a u s fü llt, g ilt in noch 'e r ­
h ö h tem M aß e von d e r je tz t v o rlie g en d en zw eiten , v e r­
m e h rten u n d v erb esserten A u flag e. S eh en au s dem d e r
S c h r ift h e ig o fü g te n L ite ra tu rn a c h w e 's is t e rsic h tlic h , d a ß
die Z ah l d e r dieses S o n d erg o b iet b e h a n d e ln d e n V erl ) St. u. E, 1919, 31. Ju li, S. 895.
41. Jahrg. N r. 45.
ö ffe n tlic h u n g e n v e rh ä ltn ism ä ß ig k lein ist, u n d sieh diese
fa s t d u rch w eg au ch n u r m it einzelnen T e ila b sc h n itte n des
g an zen G ebietes befassen. G erad e diese h e rv o rra g e n d e
B e d eu tu n g , die sich das W e rk E ssiehs d u rc h d ie u m ­
fassende B e h a n d lu n g des S to ffe s f ü r die F e u e ru n g ste e h n ik erw o rb e n h a t, lä ß t im A nschluß a n d ie b e ­
a c h te n sw e rte E n tw ic k lu n g d e r O elfeu eru n g stech n ik den
W unsch n ach gew issen E rg ä n z u n g e n u n d V e rtie fu n g e n
la u t w erd en . N o tw e n d ig e rsc h e in t vo r allem ein e e in ­
g eh en d ere B e h a n d lu n g d e r V erb re n n u n g sv o rg ä n g e . Im
G egensätze zu A m e rik a sc h ein t b ish e r g an z allgem ein
in D e u tsc h la n d hoi d e r bau lich en D u rc h b ild u n g des V e rh ren n u n g srau m o s d e r O olfeu cru n g noch n ic h t g enügend
b e a c h te t zu sein, d a ß d ieser einen g rö ß e re n R a u m in h a lt
als bei d e r K ohloheheizung v e r la n g t; d en E in flü sse n von
S tra h lu n g u n d L e itu n g a u f dio H ö h e d e r p ra k tis c h e r ­
z ielb aren F la m m o n te m p o ra tu r w ird n ic h t h in reich en d
R e c h n u n g g e tra g e n , au ch is t d ie E in w irk u n g d e r O elflam m e a u f d as fe u e rfe ste S te in m a te ria l nöoh u n g e k lä rt.
W ü n sch en sw e rt w ä re n g e n a u e re A ng ab en ü b e r E ig ­
n u n g d e r verschiedenen B ro n n e ra rtc n f ü r dio e in ­
zelnen Sonderzw oeke, sow ie stellenw eise E rg ä n z u n g e n
ü b e r ih re n V e rb ra u c h a n O el, L u f t (W in d u n d P r e ß lu f t)
u n d D a m p f. A uch d e r V erb ra u ch a n diesen B e trie b s­
sto ffe n , bezogen a u f dio T o n n e ein g esetztes M a te ria l bei
d e n m e ta llu rg isc h e n O efon, u n d d ie sieh e rg eb en d en A b­
b ra n d z iffe rn k ö n n ten d u rc h re ic h h a ltig e re Z n h le n u n to rlag en b c 'o g t w erden. U c'bcr die B e trie b sü b e rw a c h u n g
h in sic h tlic h des V e rb ra u c h s a n diesen B e trie b ssto ffe n
d u rc h g eeig n ete M e ß e in ric h tu n g e n is t le id e r g a r n ic h ts
g e sa g t, obw ohl sie noch w ic h tig e r is t als bei V erw en d u n g
von K o h le. D 'c E r f a h r u n g le h r t n äm lich , d a ß m it Oolfo u eru n g en bei m a n g e ln d e r U eb o rw ach u n g g rö ß e re V e r­
schw en d u n g g e trie b e n w erd en k a n n als bei V erheizung
fe ste r B re n n s to ffe , d e n n bei Oel is t cs m öglich, n ic h t
n u r d e n a n te ilig e n B re n n s to ffa u fw a n d , so n d ern auch
L u ftm a n g e l u n d -Ü berschuß a u f viel w e ite re G renzen
au szu d eh n en : au ch d e r D a m p fv e rb ra u c h b e i d en Z ers tä u b u n g se in rie h tu n g e n k a n n d u rc h e n ts p re c h e n d e n V e r­
schleiß d e r D üsen a u f e in V ielfach es dos Z ulässigen g e ­
s te ig e rt w erdon. A us diesem G ru n d e sind auch z. B .
selbstM Pige K o h lo n sä u rcsch reih cr f ü r die R a u eh g asan a ly-o H ilf s m itte l d e r B e fricb sü b erw ach u n g , a u f die u n te i
k ein en U m stä n d en v e rz ic h te t w erd en sollte, w ie ü b e r ­
h a u p t a lle n E in z e lh e ite n d e r O elfeu eru n g n ic h t n u r bei
d e r K o n s tru k tio n , so n d e rn vor allem hei d e r B e d ie n u n g
n n d W a r tu n g g r ö ß te S o rg fa lt g e w id m e t w erd en m uß,
w enn n ic h t die W irts c h a ftlic h k e it d e r A n lag e in u n e r ­
tr ä g lic h e r W eise h e ra b g e d rü e k t w erdon soll. E in e O elfe u o ru n g s te llt d a h e r a n d as B e d ie n u n g sp erso n al g rö ß e re
A n fo rd e ru n g e n h in sic h tlic h V e rstä n d n is u n d G ew issen­
h a f tig k e it, als solche m it fe ste n B re n n s to ffe n . W eil
n a tu rg e m ä ß e in b e g re n z te r V ersch le iß zugelassen w e r­
den m u ß , ah o r schon d ieser die N o rm al-V o rh rau ch sz ah lcn
erhehlm h s te ig e rt, d ü r 'o n solche n u r a u f G ru n d lä n g e re
Z e it d u r c h g e f ü h rte r V ersuche ang eg eb en w erd en . E in e
a lle diese, im T e v t hei d en ein zeln en B a u a rte n e r ­
w ä h n te n N o rm a l-V c rb ra n c h s z a h le n
u m fassende Z u ­
sa m m e n stellu n g am E n d e des B uches w ü rd e dem Be
trie b sm a n n d as schnelle A u ffin d e n d ieser f ü r ihn ü b e r­
au s w ich tig en A n g ab en seh r e rle ic h te rn .
S chließlich
d ü r fte n d ie /F ra g en des w irtsc h a ftlic h e n V o rte ils der
O eironorung vergleichsw eise m it a n d e re n B c h o iz u n g sarten
f ü r cinze’ne F ä lle e in g e h e n d e r b e h a n d e lt w erd en , wobei
f ü r die O e lfe u e ru n g d ie le ’c h te ro A n p a ssu n g sfä h ig k e it an
L eistu n g sseh w n n k u n g en un d d as W a rm h a lte n w äh ren d
d e r B e trie l'sn a u se n m it/g e r in g e r e m B re n n s to ffa u fw a n d
noch s c h ä rfe r b e to n t w erd en d ü r fte , m ö g lich st u n te r
H in z u fü g u n g von Z aM onbcism clen, an s d en en w en ig ­
ste n s d ie im B re n n s to ffg e w ic h t u n d - h e iz w e rt erz ie l­
baren E rs p a rn is s e ersich tlich w erd en . D io B e re c h n u n g
n ach G e ld w e rt is t d a n n le ic h t von F a ll zu F a ll n ach den
jew eilig en , a n sich s ta rk e n S ch w an k u n g en u n te rw o rfe n e n
M a rk tp re ise n d u rc h z u fü h re n . A n sg e'-au t n ach d en im
vorstehenden a n g e d e u te te n R ic h tu n g e n k ö n n te das W erk
E ssieh s ein w ertv o lles H a n d b u c h d e r O e lfe u e ru n g s­
te c h n ik w erd en .
O b e rin g e n ie u r H ans Meyer:.
10. November 1921.
Bücherschau.
L e i t n e r , F riedrich , P ro fesso r: D ie K o n ­
t r o l l e in k a u f m ä n n i s c h e n U n t e r ­
nehmungen.
2., stark verm . A ufl. Mit
4 S ch aubildern im T ex t und 3 Taf. F rank­
furt a. M .: J. D. S au erlän d ers V erlag 1920.
, (VI, 297 S .) 8 °. 30 J L i
D as B ueli g ib t in k n a p p e n , k la re n A u sfü h ru n g e n
u n te r fo rtw ä h re n d e r V erw en d u n g p ra k tis c h e r B eispiele
ein en U eb erb lick ü b e r d ie in ih r e r a u ß e ro rd e n tlic h e n B e­
d e u tu n g e r s t in jü n g s te r Z eit voll e rk a n n te O rg an isatio n
d e r U eb en v a ch u n g . V on besonderem W e rte d ü r fte n dio
A b sc h n itte ü b er S ta tis tik im E a b rik b e trie b e u n d ü b e r die
fo rm u la rm ä ß ig o U e b e n v a c h u n g in M a te ria lv e rw a ltu n g ,
B cstellu n g sw esen u n d M o n ta g e sein. E in e E rw e ite ru n g
im H in b lic k a u f d ie O rg a n isa tio n d e r F a b rik a tio n s ü b e r­
w ach u n g w ä re bei e in e r n eu e n A u fla g e em p feh len sw e rt.
K . D.
F e r n e r sin d d e r S c h riftle itu n g z u g eg an g o n :
B r i n c k m e y e r . H e r m a n n . D r . : H u g o S t i n n e s . M ü n c h en :
W ie la n d -V e rla g (1921). (78 S.) 8 °. 10 d t.
Hi D e r N a m e „ S tin n e s “ is t g erad ezu L o su n g u n d
F e ld g e sc h re i im G eg en w a rtsk am p fo d e r p o litisc h e n P a r ­
te ie n u n d w irtsc h a ftlic h e n R ic h tu n g e n u n se re s V olkes
g e w o rd e n ; k a u m ein T a g v e rg e h t, a n d em d ieser N a m e
n ic h t d en A n la ß g ä b e zu den v e rs c h ie d e n a rtig s te n A u s ­
la ssu n g en u n s e re r P resse. W a h re s u n d m e is t n o ch m eh r
F a ls c h e s , o d er zu m m in d e ste n S chiefes, b eg eg n et u n s d a
„ in g ra u se m G em isch “ . D e s h a lb w ird g era d e die E is e n ­
in d u s trie , d ie H u g o S tin n e s a ls e in e n d e r ih rig e n zu
h e tr a o h te n h a t, e s b e g rü ß e n , d a ß d e r V erfa sse r d e r oben
a n g e z e ig te n S c h rift m it ih r d e n V ersu c h m a c h t, d e r
P e rs ö n lic h k e it d es v iel b e ru fe n e n M an n es u n d se in en
W e rk e n d u rc h ein e sa ch lich e D a rste llu n g g ere o h t zu w e r­
d en , so w eit d a s h e u te ü b e r h a u p t sc h o n m öglich ist.
W ir b e g n ü g e n u n s d a m it, u n se re L e se r a u f d ie S c h rift
e r n e u t1) h in zu w eisen , u n d la sse n n u r n o c h d ie U eb erso h rifte u d e r ein zeln en A b s c h n itte fo lg en : E in le itu n g —
P e rsö n lic h k e it — D io V o rfa h re n — D ie e rste n U n te r ­
n e h m u n g e n — S tin n e s im W e ltk rie g — M o n ta n -K o n z e rn
(R h e in e ib e -U n io n ) — E le k tro -M o n ta n -K o n z e rn (Siem e n s-R h e in e lb e -S c h u c k e rt-U n io n ) — V e rk n ü p fu n g e n
im I n - u n d A u s la n d — S tin n e s u n d die P re ss e — S tin n e s
in d e r O e ffe n tlic h k e it — S tin n e s u n d die S o zialisieru n g
— D io B e d e u tu n g d es S tin n eslto n zern s f ü r d ie d e u tsc h e
W irts c h a ftse n tw ic k lu n g . Hi
S t i e r , G g. T h ., d. A e .: D e r w e rk tä tig e E i s e n k o n s t r u k t i o n s - u n d M a s c h i n e n b a u . (M on­
tie r e n u n d I n s ta llie re n .) H a n d - u n d L e h rb u c h f ü r
W e rk m e iste r u n d M o n te u re : T . 2. M it 336 A bb. D ie
h e u tig o M e ta llto e h n ik : [B d .] 9. L e ip z ig : D r. M ax
Jä n e c k o (1 9 2 1 ). ( V I I I , 222 S .) 8 «. 19,80 J i.
(B ib lio th ek d e r g e sa m te n T ech n ik . B d. 246.)
S t r a s s n e r , A ., O b e rin g e n ie u r d e r F ir m a E d . Z üblin
& Cie., K e h l a . R h .: B e r e c h n u n g sta tisc h u n b e ­
stim m te r S y s t e m e . E in fa c h e s V e rfa h re n f ü r die
B e re c h n u n g v o llw an d ig er K o n stru k tio n e n a u f g e o m e tri­
sc h e r G ru n d lag e. F ü r P ra x is , S elb ststu d iu m u n d Schule.
B e rlin : W ilh elm E m s t & Salm . 4°.
B d. 1. D e r ein fa c h e u n d d u rc h la u fe n d e B a l ­
k e n . M it 192 T e x ta b b . 1921. ( V I I I , 148 S .) 33 J i,
geb . 39 J i.
S t r a s s . n e r , A ., O b e rin g e n ie u r d e r F a . E d . Z ü b lin
& Cie., K e h l a. R h .: N e u e re M e t h o d e n z ur S t a t i k
d e r R a h m e n i r a g w e . r k e u n d d e r elastischen
B o g e n t r ä g e r m it b eso n d ere r B e rü c k sic h tig u n g d e r
A n w en d u n g in d e r P ra x is des E isen b eto n b au es. B e rlin :
W ilh elm E r n s t & S ohn. 4°.
B d. 1. D e r d u rc h la u fe n d e R ahm en. 2., durch w eg
n eu b e a rb . A u fl. M it 170 T e x tab b . 1921. ( V I I I ,
150 S .) 34 J i , g eb . 40 J i.
S t r o b e l , H e in r ic h : D io S o z i a l i s i e r u n g , ih re
W eg e u nd V o rau ssetzu n gen. H rs g . von „ A u fb a u u n d
W e rd e n “ , G esellsch aft f ü r p ra k tisc h e V o lk sa u fk läru n g .
J) Vgl. St. u. E. 1921, 15. Sept., S. 1319.
Stahl und Eisen.
1639
B e rlin (W 3 5 ): D e r F ir n , V e rla g f ü r p ra k tisc h e P o ­
litik un d g e istig e E rn e u e ru n g , 1921. (236 S .) 8 °.
20 J L
T a f e l , W ilhelm , o. P ro fe sso r f ü r k o n stru k tiv e H ü t te n ­
k u n d e a n d e r T echnischen M ochschulo B r e s la u : W a l ­
z e n und W a l z e n k a l i b r i e r e n . E in f ü h r u n g in
dio V o rgänge beim W alzen u n d in die A r b e it dos K a ­
lib rieren s. M it 161 A bb. un d 8 T a f. D o rtm u n d : F r .
W illi. R u h fu s 1921. (6 B l., 232 S .) 8 °. G eb. 45 J i.
[V eröffentlichungen
des]
D e u t s c h e [n]
A u s s c h u s s [e s] f ü r E i s e n b e t o n .
B e rlin :
W ilh elm E r n s t & Sohn. 4°.
H e f t 48. B a c h , C., S r.'(J u g ., W ü r tt. S ta a ts ra t,
P ro fe sso r des M aschineningenieurw esens, V o rstan d des
In g e n ie u rla b o ra to riu m s u n d d e r M a te ria lp rü fu n g s ­
a n s ta lt, un d O tto G r a f , In g e n ie u r, L e ite r d e r A b te i­
lu n g f ü r B a u m a tc ria lp r ü fu n g : V e r s n o b e
mi t
E i s c n b e t o n b n l k e n z u r E rm ittlu n g d e r W id e rsta n d sfä liig k e it verschiedener B ew eh ru n g g eg en S chub­
k r ä fte . T . 4. A u s g e fü h rt in d e r H a te ria lp rü fu n g s a n s tu lt d e r T echnischen H ochschule zu S tu ttg a r t im
J a h r e 1920. B e rich t. 1921. (2 B l., 18 S .)
V or öf f e n t lieh ungen,
W issenschaftliche,
a us d e m S i e m e n s - K o n z e r n .
B e rlin : J u liu s
S p rin g e r. 4°.
B d. 2, I I . 2 (abgeschlossen a m 1. M ä rz 1921). M it
86 T e x tfig ., 1 B ildnis u. 1 T a f. U n te r M itw . von
R ic h a rd B auch [u. a .] h rsg . von P ro fe sso r D r. C arl
D ie tric h H a r r i e s , G eheim er R e g ic ru n g s ra t. 1921.
(2 B l., 125 S .)
V o g d t , R u d o lf, P ro fe sso r SDipf.'JJltg., S tu d ie n ra t a n d e r
S ta a tl. H ö h e re n M aschincnbauschule in A ach e n : P u m ­
p e n . D ru ek w asser- u n d D ru c k lu ft-A n la g e n . E in k u r­
z e r U eberblick. 4., verb. A u fl. M it 97 F ig . B e rlin
u n d L e ip z ig : V erein ig u n g w issen sch aftlich er V erleger,
W a lte r d e G ru y tc r & Co., 1921. (122 S .) 80 ( 160).
2,10 J i und lOOo/o T eucrungszusehlag.
(S a m m lu n g G öschen. 290.)
V o r t r ä g e u nd A u f s ä t z e .
[ H rs g . vom ] O s t ­
e u r o p a - I n s t i t u t in B reslau. L e ip zig und B e r­
lin : B . G. T e u b n e r. 8 °.
A b t. 3 : B e rg b a u u n d H ü tte n k u n d e .
H.
1. L i t i n s k i , L ., I n g . in E sse n : D ie N e ­
b e n p r o d u k t e n - K o k e r e i in S ü d r u ß l a n d .
E n tw ic k lu n g , S ta n d , O rg an isatio n u n d A ussichten d e r
russischen T eerk o k erei. (M it 12 A bb.) 1921. (42 S .)
10,50 J i.
W i 1 s o r , J ., D r . : G r u n d r i ß d e r a n g e w a n d te n
Geologie
u n te r B e rü ck sich tig u n g d e r K rie g s ­
e rfa h ru n g e n f ü r G eologen u n d T ech n ik er. M it 61 A bb.
u n d 3 T a f. B e rlin (W 35, S ch ö n eb erg er U f e r 12 a ) :
G e b rü d e r B o rn trä g o r 1921. ( V I, 176 S .) 8 °. Geb.
39 J i .
=
K a t a l o g e u n d F i r m e n s c h r i f ton. =
I I o f f m a n n , P ., & S t ä d e n , E isen g ieß erei un d
M a sch in en fab rik , G. m . b. H ., M a n n h e im : N i e t kontroller.
D .R .P . — A u sla n d sp aten te.
( M it
10 F ig .) (M an n h eim o. J . : F rie d ric h K o ch .) (15 S .) 4°.
H o f f m a n n , P. , & S t ä d e n , E isen g ieß erei u n d
M asch in en fab rik , G. m . b. H ., M a n n h e im :
Dio
S o h u c Irische S t i f t n i e t u n g .
D .R .P . — A us. lan d sp aten to . ( M it 18 F ig .) [M an n h eim o. J . : F r i e ­
d ric h K o ch .] (20 S .) 40.
M aschinenfabrik A ug sb u rg - N ü rn b e rg ,
A .- G .: M .-A .-N .-B r ü c k e n .
M itte ilu n g N r. 39.
( M it A b b .) A usg. M ä rz 1921. o. O. (67 S .) q u e r-4 ° .
O bersehlesische E i s e n i n d u s t r i e , A .-G . f ü r B e rg ­
bau u n d H ü tto n b e trie b , G lc iw itz : B a i l d o n s t a l i l .
K o n stru k tio n sstah l.
( M it A bb. u. 6 T a f.)
o. O. (1921.) (66 S .) 80.
[O berschlesische E i s e n i n d u s t r i e , A .-G . f ü r B e rg ­
bau u n d Ilü tto n b e tr ie b , G le iw itz :] K o n s t r u k ­
tionsstähle.
I h r e B e u rte ilu n g u n d P rü f u n g .
( M it A b b .) (R a tib o r [1 9 2 1 ]: G rap h isch e K u n s t- u n d
V e rla g sa n sta lte n .) (48 S .) 8 °.
D a r in : D io P rü f u n g s a n s ta lt d e r B a ild o n h ü ttc .
(S . 33/48.)
1640
Stahl und Eison.
41. Jahrg. N r. 45.
Vereim-Nachrichteri.
Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute
am 26. und 27. Novem ber 1921
in der Städtischen Tonhalle (Eingang Tonhallenstraße) zu Düsseldorf.
T a g e so rd n u n g :
A. Sonnabend, den 26.N ovem ber, abends7 U hr, im Rittersaale der Städt.Tonhalle:
1.
2.
3.
4.
E rö f fn u n g d u rch den V orsitzenden.
A b rech n u n g f ü r d as J a h r 1920; E n tla s tu n g d e r K a s se n fü h ru n g .
W ah len zum V o rstände.
A us d er T ä tig k e it des V ereins d e u tsc h e r E is e n h ü tte n le u te im J a h r e 1 9 2 0 /2 1 . B e ric h t, e r s t a t t e t v o n $r.-3;itg.
O t t o P o t e r s e n , G csch äftsfü h ro n d em M itg lie d dos V o rstan d es des V ereins d e u tsch er E iso n h ü tte n le u te ,
D ü sseld o rf.
5. W e ltp v litlk u n d W e ltw irtsc h a ft im b eso n d ere n H ln b llo k a u f den O sten . V o rtra g v o n P ro fo sso r D r. M a r t i n
S p a h n , K ö ln .
6 . D eu tsch es I n g e n ie u r- F o r tb lld u n g s w e s e n . (E in e A u fg ab e d e r D eu tsch en tech n iso h -w isien sch aftlich en L e h r ­
m itte lz e n tra le im D eu tsch en V erb an d T e c h n isc h -W isse n sc h a ftlic h e r V erein e.)
V o rtra g von D ire k to r
ffir.-fjug. e. h. O s k a r L a s c h e , B e rlin .
7. V erschiedenes.
N ach diesem e rste n T cilo d e r H a u p tv e rs a m m lu n g : Z w an g lo ses B e is a m m e n se in im K a is e rs a a l d e r T o n h alle ,
wo au ch G eleg en h e it z u r E in n a h m e des A bendessens gegobon w ird .
B. Sonntag, den 27. N ovem ber, mittags 12 U hr, im Rittersaale der Städt.Tonhalle:
( F o rts e tz u n g .)
8 . Die E is e n in d u strie im J a h r e 1921.
B e ric h t des V orsitzenden.
9. „ Z u r W eih e des K a is e r - W ilh e lm - I n s titu ts fü r E ise n to rsc h u n g “ 1).
A n sp rach e des P rä s id e n te n d e r K a iso rW ilh o lm -G o sellsch a ft z u r F ö rd e ru n g d e r W issen sch afte n , W irk i. G eh. R a ts P ro fesso rs D r. v o n H a r n a o k .
10. A us d er G eschichte d er Hei S tellung d er P a n z e rp la tte n ln D e u ts c h la n d . V o rtra g m it F ilm v o rfü h ru B g o u von
G eh. B a u ra t ®r.*Sng. o. h. D r. p h il. e. h. E m i l E h r e n s b o r g o r , T ra u n s te in .
11. V e rle ih u n g d e r C a rl-L u e g -D c n k m ü n z e .
N ach d e r V ersam m lu n g , um 3 U h r e tw a , f in d e t ein g em ein sam es M ittag essen (P reis fü r d a s tro c k e n e
G edeck e tw a 40 M ) im K aisersaale d e r S tä d tisc h e n T o n h a lle s ta tt. M it R ü c k sich t a u f die ö rtlich e n V erh ältn isse
m u ß d ie Z a h l d e r T e i l n e h m e r a n dem E sse n a u f etw a 400 b e s c h r ä n k t un d vorh erig e A n m eldung bei
d e r G esch äftsste lle, s p ä t e s t e n s b i s z u m 22. N o v e m b e r 1921, e rb e te n w erd en . D ie A n m eld u n g en w orden
bis z u r E rr e ic h u n g d e r H ö eh stzah l i n d o r R e i h e n f o l g e i h r e s E i n g a n g s b e r ü c k s i c h t i g t . E in e B e­
stä tig u n g g e h t den T e iln e h m e rn zu. D ie G esch äftsste lle is t a u f W u n sch b e re it, f ü r gom oinsam e, a u f b estim m te
N am en la u te n d e A n m eld u n g en m e h re re r M itg lie d e r z u s a m m e n h ä n g e n d e T i s c h p l ä t z e z u b e ­
logen.
D e r P re is f ü r d as G edeck w ird beim E sse n erhoben.
Mit R ü c k sic h t a u f d ie seh r b esc h r ä n k te n R a u m v e r h ä ltn is ie in d er T o n h a lle m ü sse n d ie M itg lie d e r g e b e t e n w e r d e n ,
von d er E i n f ü h r u n g v o n
G ä s ten
a b z u se h e n .
D er Z u tritt is t n ur g e g e n V o r z e ig u n g d e r M itg lied sk a rte
fü r 1921 m ö g lic h .
D ie U n te rk u n fts v e rh ä ltn is sc in den D ü sse ld o rfe r G asth ö fen lassen es g e ra te n ersch e in e n , Z i m m e r m ög­
lic h st f r ü h z e i t i g zu bestellen. G eeig n ete G a s t h ö f o sin d n ach steh en d u n te r N e n n u n g do r Z im m erp reise
a u fg e fü h rt. D ie P re isa n g a b e n sin d u n v erb in d lic h .
K arne des G a s th o ie s u n d S tra ß e
3)B a h n h o f-H o te l, W ilh e lm p la tz
. . .
3)B re id e n b a c h e r H o f, H in d e n b u rg w a li
3)F ü rs te n h o f, B ism arckB tr. 102 . . .
G e rm a n ia , B is m a rc k str. 101 . . .
.
3)H a n sa , W ilh e lm p la tz 1 3 .......................
H e c k , B lu m e n s tr. 1 6 ...............................................................
K a ise rh o f, K a ise r-W ilh e lm -S tra ß e 2 3 ...............................
K a le ts c h , K ö n ig sa lle e 6 6 ......................................................
L e n n a rtz , B e n ra th e r S tra ß e 3 0 .............................................
M on o p o l-M etro p o l, K a ise r-W ilh e lm -S tra ß e 2 —6 . . .
P a rk -H o te l, C o r n e l i u s p l a t z ..................................................
R ö m isch er K a is e r, E c k e S tein - u n d O sts tru ß o
. . .
3)Schloß B u rg , E c k e K aiser-W ilh elm - u n d K a r ls tr a ß e .
Z w e ib rü c k e r H o f, K ö n ig sa lle e 92
....................................
E in zo lzim m er
D op p elzim m er
JI
M.
3)70,0 0 - 1 0 8 ,0 0
J)35,00 - 5 4 , 0 0
5 5 .0 0 - 1 0 0 ,0 0
1 0 0 ,0 0 - 1 6 0 ,0 0
3 0 .0 0 - 4 0 ,0 0
8 0 ,0 0 - 1 0 0 ,0 0
25, 3 0 - 3 3 ,0 0
50, 6 0 - 6 6 ,0 0
66 , 0 0 ; 8 1 ,0 0 ;
2 5 ,5 0 ; 3 5 ,50;
50,50
86,00
fre ib le ib e n d
4 0 .0 0
20,00
8 0 ,0 0 - 1 0 0 ,0 0
4 0 ,0 0 - 4 6 ,0 0
70.00
3 5,00
f ü r s tä n d ig e G ä s te v erg eb en
2 8 .0 0 - 4 2 ,0 0
2 2 .0 0 - 4 0 ,0 0
2 5,00 u . 27,50
6 2 ,0 0 - 8 0 ,0 0
5 0 ,0 0 - 9 0 ,0 0
5 0,00
Verein d e u ts c h e r E i s e n h ü tte n le u t e .
D ü s s e l d o r f , im O k to b e r 1921.
D er V o rsitzen d e:
T)r.«3ng. e. h. A. V o g le r ,
G e n e ra ld ire k to r.
D e r G e sc h ä ftsfü h re r:
TJr.-Qng. O. P e t e r s e r .
1) D o n M itelied ern, d ie d as E ls e n in s titu t u n t e r sa c h v e rstä n d ig e r F ü h r u n g zu besichtigon w ünschen,
is t d azu S o n n ta g , den 27. N ovem ber, v o rm itta g s ab 9 U h r, gegen V orzeigung d er M itg lie d sk a rte 1921 G e­
le g e n h e it gegebon. D ie v o rläu fig e H e im s tä tte des I n s titu ts b e fin d e t sich G e rh a rd s tra ß o 135, E n d p u n k t
d e r S tra ß e n b a h n lin ie 9.
2) m it F rü h s tü c k .
3. d ie te u e re n Z im m e r h a b e n B a d u n d T elep h o n .
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