Leiter des wirtschaftlichen Teiles: Dr. 3)r.*3nft. e. t). W. heumer. Geschäftsführer der Kordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. STAHL U I EISEN M Z E IT S C H R IF T Leiter des technischen Teiles: Xr.*3ng. 0. Petersed, CeschältsIOhrer ¿es Vereins deutscher Eisenhüttenleute- FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. N r. 45. 10. N ov em ber 1921. 41. Jahrgang. Emil Kirdorf. I j e r 8. November 1921 ist von ganz besonderer Auffassung von seinem A m te“ her, der er später -*—■■ Bedeutung für die deutsche Montanindustrie. als verantwortlicher Leiter wiederholt Ausdruck g e­ Sind doch an diesem Tage 50 Jahre verflossen, seit sie geben hat. einen Mann ihr eigen nennen darf, der durch seine Tat­ Er findet nach dem Zusammenbruch des elter­ kraft, seinen Schöpfergeist Gewaltiges für die E ntw ick­ lichen Geschäftes 1869 eine Anstellung in der Schappclung des Berg- und Hüttenwesens geleistet und, ein und Twist-Handlung W . Brüning, Krefeld. D ie Aus­ Bismarck auf wirtschaftlichem Gebiet, w ie nur wenige sichten auf ein W eiterkoinmen hier sind jedoch dazu beigetragen hat, die Stellung Deutschlands auf s schlecht, was ihn um so mehr drückt, als er sich m it dem W eltmarkt zur höchsten Geltung zu bringen und der Tochter eines Textilindustriellen, Mathilde so seines Vaterlandes W ohl und Ehre zu mehren. Kauert, heimlich verlobt hat. Aber die auf ihm Nennt mau die York Tupfer deutschen W irtschafts­ lastenden äußeren und inneren Sorgen haben auch lebens seit der M itte des vorigen Jahrhunderts, man ihr Gutes: eine früher an ihm zu beobachtende B e­ wird an dem Namen E m il Ivirdorf nicht vorbei­ quemlichkeit und Unselbständigkeit m üssen einem kommen: Mit ehernem Stichel sind seine Verdienste zielbewußtcn Vorwärtsstreben weichen. Der Plan, in die Tafeln der deutschen W irtschaftsgeschichte m it einem spanischen Jugendfreunde ein H andels­ eingegraben. Uns aber ist es freudige Pflicht, auf geschäft in Barcelona zu gründen, scheitert aller­ diesen B lättern in kurzen Strichen ein B ild des dings, aber durch die Verm ittlung W . H . Müllers, äußeren Lebens und des inneren Strebens dieses des späteren Generaldirektors der Dortmunder Union Mannes zu geben, der in allem, was er ta t und dachte, und danach Gründers der bekannten Erzfirma sich als ein echter D eutscher erwiesen hat, und dem W . H . Müller, wird dem älteren Bruder Adolf eine nachzustreben w ir alle bem üht sein sollten. Stellung als kaufmännischer Direktor der Bergbau­ Em il Kirdorf ist am 8. April 1847 in Mettmann gesellschaft Holland in W attenscheid angeboten. als jüngster unter drei Söhnen des wohlhabenden Er verzichtet in uneigennützigster W eise zugunsten Webereibesitzers Martin Kirdorf geboren1). Schon seines Bruders E m il, der sich nunmehr vorstellt, im ersten Lebensjahr wurden ihm der Vater und der einen guten Eindruck macht und angenomm en wird. älteste Bruder infolge einer Typhusepidem ie ent­ Am 8. November 1871 zieht E m il Kirdorf, der bis rissen, und die Mutter siedelte darauf m it ihren dahin noch keine Zeche gesehen hat, in den Kohlen­ Söhnen A dolf und E m il nach D üsseldorf über, w ohin bergbau ein. Aber er hat es nicht gu t getroffen. Der auch die W eberei verlegt wurde. Von 1S53 bis 1863 B esitzer der Zeche, ein Holländer, ist durch großes besucht E m il Kirdorf die dortige- Krumbaeksche Mißtrauen ausgezeichnet und vermeidet absichtlich, Privatschule und die Realschule, von Oktober 1863 dem neuen Direktor eine übergeordnete Stellung zu bis Ju li 1864 die städtische W ebeschule in Mülheim, geben. Kirdorf erkennt, daß er, w enn er sich durch­ tritt dann in den elterlichen Betrieb zur kaufm änni­ setzen w ill, mehr leisten muß als die anderen; er schen Ausbildung ein und geh t schließlich auf ein erledigt den größten- Teil der Buchführung und Jahr nach Hamburg, um das überseeische Geschäft Korrespondenz selber, ist bis in die N ächte hinein kennenzulernen. In dieser Zeit trifft ihn ein für m it den einfachsten Büroarbeiten beschäftigt und sein Leben folgenschwerer Schieksalssehlag. Völlig führt auch seine H auptaufgabe, den Abschluß von unerwartet sieht er das väterliche Geschäft, haupt­ Lieferungsverträgen, dank der nach dem Friedens­ sächlich infolge des englischen W ettbewerbs, zuschluß auflebenden allgemeinen G eschäftstätigkeit, sammenbrechon, den Geschäftsführer Selbstmord b e­ mit- gutem E rfolg durch. Trotzdem hören die R ei­ gehen. Er erkennt, welche Verantwortung auf denen bungen m it dem Holländer nicht auf, und Kirdorf, ruht, die das Vermögen anderer zu verwalten haben, der inzwischen geheiratet hat, k lagt seinem alten und aus dieser tiefen Erkenntnis rührt Kirdorfs hohe Gönner W . H. Müller seine Not.' Dieser empfiehlt 1) D ie n a c h fo lg e n d e D a rste llu n g s t ü t z t sioh a u f eineihn an Friedrich Grillo, der ihm die Stelle eines ersten im A u fträ g e d os rh ein isch .-w estfälisc h en S te in k o h le n b e rg ­ D irektors bei der vo n ihm und der D iskonto-G esell­ b a u s w en D r. D. A. F r e u n d t v e rfa ß te D e n k s c h rift zum schaft beabsichtigten Gründung der Gelsenkirchener fü n fz ig jä h rig e n G e d e n k ta g e d e s E in t r i t t s v o n E . K ird o rf Bergwerks-A.-G. anbietet. E r sa g t zu und gew innt in 'd e n R u h rb e rg b a u . {V erl. g G lü c k a u f G m .b .H ., E sse n .) N L V .„ 211 1602 Stalil und Eisen. Em il Kirdorf. dadurch enge Beziehungen zu dem ersten Manne des Ruhrgebietes und zu der bedeutenden Persönlichkeit Adolf von Hansemanns, des Leiters der D iskontoGesellschaft und Vorsitzenden des Aufsichtsrates bei der neuen Gesellschaft. D ie entscheidende W endung in seinem Leben ist eingetreten. Kirdorf kom m t jetzt in einen Kreis, in dem es sehr bew egt zugeht. Es ist die Zeit der Gründungen naoli dein siegreichen 70er Krieg m it seinem „M illi­ ardensegen“ , der eine ungewöhnliche Unterneh­ mungslust geweckt hat. D ie Seele der Gründungs­ zeit im Ruhrgebiet ist Friedrich Grillo, dessen w eit­ ausgreifende Pläne von der D iskonto-G esellschaft finanziert werden. In den drei Jahren der H och­ konjunktur begründet er zahlreiche Unternehmungen der Bergbau- und ’E isenhüttenindustrie, wie er denn auch das unbestreitbare Verdienst bat, das deutsche K apital für den Bergbau, der bis dahin fast gänzlich unter dem Einfluß des Auslandes gestanden hat, heranzuziehen. E s hat aber eine Ilebergründung stattgefunden, und als 1873/74 die B eschäftigung in der Eisenindustrie zurückgeht, der W eltm arkt ab­ flaut und die Preise stark sinken, ist der Zusammen­ bruch vieler Unternehm ungen unvermeidlich. Wieder sieht E m il Kirdorf über N acht E xistenzen zusam men­ brechen, w eil die verantwortlichen Führer versagt haben, welches Erlebnis die strenge Auffassung von seiner Stellung noch mehr erhärtet. Es schärft seinen Blick für die im Vordergründe des w irtschaft­ lichen und öffentlichen Lebens stehenden Persön­ lichkeiten; der ihm später eigentüm liche Pessimismus in Hinsicht auf unsere politische E ntw icklung beruht auf den Erfahrungen der 70er Jahre. Inzwischen hat sich Kirdorf in seine neue Auf­ gabe gu t cingelebt. Vor allem ist er bemüht, der Kohle neue Absatzmärkte zu gewinnen, da die deutsche Eisenindustrie unter der Wirkung der Krise und der gleichzeitigen Aufhebung der E isenzölle 1873 fast zusammcngcbrochen und nur w enig aufnahme­ fähig ist. E s g elin gt Kirdorf, in B elgien festen Fuß zu fassen und der deutschen Kohle bei der deutschen Marine E ingang zu verschaffen. An allen Bestrebun­ gen, den Absatz der Kohle zu heben, arbeitet er rastlos an führender Stelle m it, und sein durch­ dringender Blick für Situationen und Menschen, sein entschlossenes Handeln sichern den E rfolg, sow eit es in dieser Zeit rückläufiger Konjunktur m öglich ist. Sein Eifer und seine Leistungen finden denn auch die volle Anerkennung seines Aufsichtsratsvorsitzen­ den, der ihn in jeder W eise fördert und gegen An­ griffe Grillos auf seine Selbständigkeit nachdrücklich schützt. D ie traurige Lage des Bergbaues in den 70er und 80er Jahren veranlaßt Kirdorf immer wieder, über Mittel zur Abhilfe nachzusinnen. D ie verschiedent­ lich unternommenen Versuche, durch Förderkonven­ tionen zum Ziele zu gelangen, hält er für unzureichend, solange der Verkauf nicht gem einsam geregelt wird. Dazu fehlen aber bei der Zersplitterung des rheinischwestfälischen Grubenbesitzes die Voraussetzungen. Also müssen größere Unternehmungen geschaffen 41. Jahrg. Nr. 45. werden, deren Gewicht so groß ist, daß sich die Mehr­ zahl der Zechen einem gemeinsamen Vorgehen an­ schließt. In diesem Sinne arbeitet er und wird all­ m ählich der M ittelpunkt eines Kreises, der auf ein Zusammengehen in den schwierigen Fragen des Berg­ baues hindrängt. Er hat eine hohe Auffassung von der Solidarität im eigenen Kreise, verurteilt streng jeden Mangel an Gemeinschaftssinn, jedes unberech­ tig te Hervorheben irgendwelcher Sonderintercssen. So bew eist er einerseits scharfen B lick für das Erreich­ bare, anderseits seinen kampfbereiten geraden Charak­ ter. Seine U m w elt erkennt, daß erfürdieZ usam m ensekweißung großer Betriebsgruppen und für die W ahrnehmung des Einflusses einer führenden Bergwerksgesellsehaft der rechte Mann ist, und so wird von der D iskonto-G esellschaft und der Gelsenkirehener Bergwerks-A.-G. der große Plan in An­ griff genomm en, durch die Schaffung eines über­ ragenden Betriebsganzen die Bildung ähnlicher Gruppen anzuregen und dadurch ein gemeinsames Vorgehen des gesam ten Rulirbergbaucs anzubaimen. D ie E inzelheiten der Erweiterung der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in den nächsten Jahren seien hier übergangen und sta tt dessen die fort­ gesetzten Bestrebungen Kirdorfs geschildert, die Zechen zu gemeinsamem Handeln zusammenzubrin­ gen. Er ist überall an hervorragender Stelle tätig und wirbt für seinen Gedanken, für den sich bei der N otlage der Zechen denn auch wachsendes Verständ­ nis zeigt. Das Jahr 1887 bringt hierin zwar noch einmal einen Rückschlag, da sich Anzeichen bemerk­ bar machen, daß die W eltwirtschaftskrise nach 14jähriger Dauer naclizulassen beginnt; aber die Erfahrungen der vergangenen Jahre warnen davor, die Dauer und die Wirkung der günstigeren Marktlage zu überschätzen. D ie Stim m ung für eine Sicherung des Kohlenmarktes gegen ein plötzliches Umschlagen der Konjunktur ist allgem ein vorhanden. A. U n c k c ll und R. E f f e r t z bringen 1890 den Dortmunder Kohlenverkaufsvereiu zustande; die Bochumcr, Essener und Steele-Miilhcimer Zechen folgen nach, in Gelsenkirchen bildet sieb ein Zeehenklüb zur Ver­ ständigung in geschäftlichen Fragen. 1891 wird der Brikettverkaufsverein begründet, und b eiE in tritt des Konjunklurumsckwunges ist die Verbandsbildung im Kohlenbergbau in vollem Gange. Unter Unckells Führung schließen sich die Verkaufsvercinigungen nebst Harpen und Gelsenkirchcn zu einem Kartell, später zu einer Zechengemeinschaft zusammen. Dieser Gemeinschaft ein festeres Gefüge zu geben, sind U n c k e ll, P ie p e r und K ir d o r f eifrig bemüht, und unter Kirdorfs Vorsitz werden die Grundziige des Rheinisch-W estfälischen Kohlensyndikates be­ raten. ■Am 16. Februar 1893 kann die gründende Versammlung stattfinden, nachdem die Versammlung vom 30, Ju li 1892 von Kirdorf wegen des Verhaltens einiger Zechen in schroffster W eise geschlossen wor­ den war. Es beginnt mm für Kirdorf eine unsägliche Arbeit, die Unterlagen für die T ätigkeit zu schaffen, die zur Erfüllung der Zwecke des Syndikats nötig waren. Es war nach seinen eigenen W orten „die aller­ 10. November 1921. E m il Kirdorf. schwerste Z eit“ , die denn auch Kirdorfs Kräfte über die Maßen in Anspruch genom m en hat; er bricht Ende 1893 nervös zusammen und m uß 2/2 Monate lang aussetzen. B ei der Leitung des Kohlensyndikats läßt sich Kirdorf von dem Gedanken leiten, das Gemeinsam­ keitsgefühl der Zechen wachzuhalten und eine g e­ mäßigte Preispolitik durchzuführen. Er ist ein zu genauer Kenner des W irtschaftslebens, als daß er es hätte verantworten können, die erfreuliche gew erb­ liche Lage Deutschlands durch zu hohe Preise zu gefährden. „Es lag in der Hand Kirdorfs, die gesam te Syndikatsbildung anrüchig zu machen“ , hat J e n e k e von ihm gesagt. Aber eben in dem Verantwortungs­ bewußtsein Kirdorfs ist die Sicherheit gegen einen Mißbrauch der wirtschaftlichen M achtstellung des Syndikats: gegeben. D ie Jahre rückläufiger Kon­ iunktur 1901 bis 1905, die eigentliche Prüfungszeit für das Syndikat, werden unter Kirdorfs ziclbewußtcr Führung verhältnism äßig leicht überwunden. Schwie­ riger ist es, dem Wettbewerb der syndikatsfreien Zechen und der immer wachsenden Bedeutung der Hüttenzeclien Rechnung zu tragen; aber es gelingt Kirdorf und Unckell, beide Gruppen m it in das Syndikat hineinzuziehen, allerdings m it dem Opfer hoher Beteiligungsziffern Mer bisherigen Außenseiter und der Nichtkontingentierung des Selbstverbrauchs der Hüttenzechen. Für die Hüttenwerke ist es daher vorteilhaft, ihren Selbstverbrauch zu steigern, und der Ende der 90er Jahre beginnende Verschmelzungs­ vorgang zwischen E isen und Kohle wird von 1904 an lebhaft fortgesetzt. Auch Gelsenkirchen wird in diesem Jahr gem ischtes Werk, wozu Kirdorf durch die- P olitik der H üttenzechen und die V erstaat­ lichungsabsichten der Regierung (Zeche Hibernia) veranlaßt wird, w eil er weiß, daß der Handels­ minister auch an den Ankauf Gclsenkirchens denkt. Und dagbgen gib t es nur den Schutz des gem ischten Betriebes. Aber auch hier' hat er durchaus nicht das Gedeihen seiner eigenen Gesellschaft im Auge, son­ dern darüber hinaus ist sein Blick auf das Allgem ein­ wohl gerichtet. Bezeichnend ist, was er über die beabsichtigte Angliederung von Hüttenwerken in seinem Bericht an die Generalversammlung schreibt: „W enn nun heute, nach langer, reiflicher Erwä­ gung, der Gedanke G estalt gewonnen hat, den Aus­ bau unseres Unternehmens durch Angliederung von Betrieben des grüßten kohlcnverbrauehenden Ge­ werbes. der E isen- und Stahlindustrie, fortzuführen, so geschieht dies nicht in der Absicht der Vergröße­ rung um jeden Preis, sondern in folgerichtiger Er­ kenntnis des Ganges, den unser w estdeutsches W irt­ schaftsleben genomm en hat. Seit einer Reihe von Jahren sind dic großen Eisenwerke nicht nur R hein­ land-Westfalens, sondern auch der Saar, in Lothrin­ gen-Luxemburg und selbst in Süddeutschland mit Erfolg bestrebt gewesen, sich durch den Erwerb von Grubenfeldern oder fertigen Zechen des Ruhrkohlen­ reviers den Bezug ihrer Brennstoffe aus eigener Quelle zu sichern. Das K ohlensyndikat hat diesen Entwicklungsgang nicht nur nicht aufhalten können, sondern sich sogar gen ötig t gesehen, um seinen S talil und Eisen. 1603 eigenen Fortbestand und die unbedingt nötige Ge­ schlossenheit des w estfälischen Bergbaues zu er­ möglichen, beim Ncuabsehluß des Syndikats vertrag es im Oktober 1903 den als Besitzer einer Zeche dem Syndikat angehörenden oder ihm beitretenden E isen­ werken, den sogenannten Hüttenzechen, die Förde­ rung ihres gesam ten Selbstverbrauchs neben der ihnen im Syndikat bew illigten B eteiligung frei­ zugeben. Dies hat zur F olge, daß die reinen Kohlen­ zechen dauernd ganz allein die sogenannte E in ­ schränkung, d. h. den Unterschied zwischen der ta t­ sächlichen Fördermöglichkeit und der Menge, für die nur Absatz vorhanden ist, auf sich nehmen müssen, während die H üttenzeclien unter Anspannung aller Kräfte fördern und vor allem auch für die Zukunft den in natürlichem Fortschritt ansteigenden Kohlen­ bedarf ihrer Eisenwerke und aller deren Erweiterun­ gen und Erwerbungen ganz an sich reißen werden. Dieser im neuen Syndikatsvertrage geböten: Vorteil muß den Hüttenzeclien Anreiz geben, weitere Syndikatszeclicn zu erwerben; es wird also zu befürchten sein, daß die Lage der reinen Kohlenzechen mehr und mehr verschlechtert und so ein W iederzustande­ kommen des Kohlensyndikats nach dem Ablauf des jetzigen Vertrages erschwert, wenn nicht unmöglich gem acht wird. Wir halten es für unsere Aufgabe, diese Gefahr heute schon ins Auge zu fassen und im Interesse unseres und des westfälischen Bergbaues überhaupt Maßregeln zu ihrer Bekämpfung zu treffen. D ie Angliederung von Eisenwerken wird dazu die wirksamste, wenn nicht sogar die einzigste sein. Sie wird unserer Gesellschaft bis zu einem g e ­ wissen geringen Grade sofort schon den Mitgenuß an den Vorteilen der H üttenzeclien unter dem laufen­ den Syndikatsvertrage gestatten, vor allem aber wird sie es uns ermöglichen, unser Schwergewicht den Hüttenzechen gegenüber für die Neuregelung des Kolilensyndikats, sei es für die Zeit nach 1915, dem Endtermin des jetzigen Syndikatsvertrages, sei es schon von einem früheren Zeitpunkte ab, zur Gel­ tung zu bringen Sollte sich dann aber die Hoffnung einer Syndikatsverlängerung doch nicht verwirk­ lichen lassen, so werden in dem beginnenden Kampf nicht wieder w ie vorzeiten wir als reines Kohlcnwerk die Schwächeren sein, sondern in unseren eigenen Eisenwerken und in deren Beziehungen zu weiterverarbeitenden Industrien die Sicherung des Absatzes für einen großen Teil unserer Förderung haben. E inen nicht zu unterschätzendcn Vorteil er­ blicken wir ferner auch darin, daß wir jetzt schon in den Verbänden der Eisenindustrie unsere B e­ strebungen einerseits zum M aßhalten den Ver­ brauchern gegenüber, anderseits zum Zusammen­ arbeiten und zur Stärkung unserer deutschen In­ dustrie dem Auslande gegenüber zur Geltung bringen können.“ D ie Arbeit Kirdorfs an der inneren Geschlossen­ heit des Bergbaues findet nicht den B eifall des Volkes, das den gew altigen Vorteil, den die ganze deutsche Volkswirtschaft aus der besonnenen T ätigkeit des Kolilensyndikats zieht, nicht einzusehen verm ag. Gerade die E instellung der großen Menge auf Kirdorfs. 1604 Stahl und Eisen. Em il Kirdorf. Lebenswerk beweist, daß die Entw icklung zu höheren Wirtschaftsformen nur der Tatkraft überragender Persönlichkeiten zu danken ist, daß, w ie die politische Geschichte eines Volkes, so auch seine W irtschafts­ geschichte die Geschichte seiner Führer ist. Immer wieder sieht sich Kirdorf als eine der markantesten Erscheinungen innerhalb der M ontanindustrie w üten­ den Angriffen aus allen Schichten der Bevölkerung ausgesetzt. Er g ilt der Menge als Arbeiterfeind, Gewinnjäger und Erzrückständler, nur w eil er schon früh gleich Bismarck die Zeichen der Zeit richtig erkannt und vor den sozialistischen Versuchen W ilhelm s II. und seiner R atgeber gewarnt hat. W ie er in W ahrheit über w irtschafts- und sozialpolitische D inge gedacht hat und denkt, davon zeugen die von ihm erstatteten Geschäftsberichte seiner Gesellschaft, das geht aus seinen Reden und seinen Antworten auf die zahlreichen Presseangriffe gegen ihn hervor. D a zeigt sich, daß von den gegen ihn geschleuderten Vor­ würfen gerade das Gegenteil zutrifft. Zeit seines Lehens hat er etwas Republikanisches an sich gehabt, ist er ein Kämpfer für die eigene freie Ueberzeugung gewesen. Gewinnsucht lag ihm völlig fern. Natürlich hat er sich als Beamter verpflichtet gefühlt, den Vor­ teil seiner Gesellschaft auch nach der Seite des Geldverdienens zu wahren, aber bei seinem scharf aus­ geprägten Gemeinsinn hat er stets das'A llgem ein­ wohl in den Vordergrund gestellt, jede dem Ganzen schädliche Selbstsucht verurteilt. U nd für seine Arbeiter hat er allezeit ein Herz gehabt, wenn er auch Herr im Hause bleiben w ollte und den sozia­ listischen w ie bürgerlichen Hetzern m it Nachdruck entgegengetreten ist. E r hat m it R echt das B ew ußt­ sein, der Arbeiterfrage stets volles,V erständnis ent­ gegengebracht und aus diesem Verständnis heraus ’ die Arbeiter nach R echt und B illigkeit behandelt zu haben. Anderseits w eiß er, daß der Zweck der Arbeiterorganisationen — und er macht da keinen Unterschied zwischen sozialdemokratischen und christlichen Gewerkschaften — der Kam pf um die Herrschaft bzw. die Vernichtung des ganzen w irt­ schaftlichen Blühens unserer Industrie ist, und des­ halb lehnt er, w ie im Bergarbeiterstreik 1904, ein Verhandeln m it den Arbeiterorganisationen auf jede Gefahr hin ab. Verhandeln m it den Arbeiterorganisa­ tionen heißt diese anerkennen, heißt die Arbeiter m it Gewalt in sie hineintreiben, ein W eg, der unaufweichlicli zum Umsturz der Staatsordnung und Monarchie führt. Dieser Standpunkt Kirdorfs mag allzu schroff und ablehnend erscheinen und die psychologische Seite der Arbeiterfrage zu stark ver­ nachlässigen ; er ist aber begreiflich bei einem solchen Tatmenselien. Und jedenfalls muß man einräumen, daß Kirdorf im Gegensatz zur Regierung und öffent­ lichen Meinung das Unversöhnliche und Staats­ gefährliche, das im Sozialismus Marxistischer Prä­ gung liegt, richtig erkannt hat, wobei es eine Frage für sich ist, inwieweit das Unternehmertum durch sein passives Verhalten an dem Abschwenken der krassen ins sozialistische Lager Schuld trägt. Kirdorf sieht, daß das Unternehmertum politisch isoliert ist. Selbst der konservativen Partei fehlt das Verständnis 41. Jahrg. N r. 45. für die Haltung des Bergbaues in wirtschaftlichen und sozialen Fragen, und die Erkenntnis, auf sich selbst angew iesen zu sein und für seine wirtschaft­ lichen Leistungen keinen D ank vom Volke zu er­ warten zu haben, erfüllt ihn m it einem immer tieferen Pessimismus hinsichtlich der gesam ten wirtschaft­ lichen und politischen E ntw icklung. D ie dem Vatcrlande d ’ohenden Gefahren sind unabsehbar. Das Bürgertum ist gespalten und b eteiligt sich an der Verleumdung der wirtschaftlichen Führer und der H etze gegen das Untirnehm ertum . D ie Arbeiterschaft ist durch gewissenlose Verführer aufgepeitscht, der Staat hat durcli Bismarcks B eseitigung den inneren H alt verloren. Air Gast des greisen Kanzlers inFricdrichsruh hört Kirdorf m it Schrecken, welche Mächte bei Bismareks Entlassung aufeinandergestoßen sind, und jetzt k a m ihm der Ausgang der deutschen Politik nicht mehr zw eifelhaft sein. D ie Bismarcksche Auf­ fassung, daß die Regierung freiwillig den Rückzug vor der Sozialdemokratie antrete und dam it die Mög­ lichkeit einer vorläufig bequemen, aber später gefähr­ lichen Parlamcntsherrschaft heraufbeschworen habe, entspricht auch Kirdorfs innerster Ueberzeugung. Das Begehren des Sozialismus kann nicht durch Entgegenkonnnen befriedigt werden, vielmehr sind die sozialistischen Forderungen nur bei einer völligen U m gestaltung des W irtschaftslebens m öglich. D ie drohend heranziehende Gcfaln- abzuwenden, dazu glaubt jedenfalls Kirdorf Unternehmer und Bürgertum nicht fähig. „Ich bin als Pessim ist groß geworden“ , sagt er, „und heute überzeugt, daß ich als solcher sterben werde. R echnen Sie nicht mehr auf m ich.“ Als dann zu den Angriffen w egen seiner Sozial- und W irtschaftspolitik noch niedrige persön­ liche Anwiirfo selbst aus rechtsstehenden Kreisen er­ folgen, zieht er sich 1905, tie l erschüttert, auf sein Landhaus in den W äldern von Mülheim zurück, dem er den Namen „Streithof“ g ib t in Erinnerung an die Zeit, „die mich zwang, als Streiter aufzutreten". Er steht aber fortgesetzt in engster Fühlung m it dem deutschen W irtschaftsleben, hält seine Stellungen bei der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. und beim K ohlensyndikat aufrecht und steht m it seinem W issen und seinen Erfahrungen zahlreichen befreun­ deten Gesellschaften zur Seite, die ihn in ihren Auf­ sichtsrat berufen. So bleibt er der getreue Ekkchardt der deutschen Volkswirtschaft, allen Anpübeleien und Anfeindungen zum Trotz. Er ist eben der echte deutsche Mann, der unter H intansetzung seiner Person der Sache um ihrer selbst w illen dient. U nter dem Zeichen des Kampfes hat Kirdorfs ganzes Leben gestanden, des Kampfes zunächst mit des Lebens N otdurft, dann m it seinen Berufsgenossen, die er förmlich m it Gewalt zu ihrem eigenen Vorteil seinen Plänen unterwerfen muß, und die bei seinem W erke zu halten immer wieder seine K räfte in An­ spruch nim mt, und endlich des aufreibenden und zermürbenden Kampfes m it der öffentlichen Meinung. Aber nichts hat seine Tatkraft zu lähm en vermocht, unbeirrt ist er seines W egs gezogen, als unerschrocke­ ner Kämpe ist er stets auf dem Plane erschienen, um für sein Tun und Handeln einzutreten. Niemals hat 10. November 1921. Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie. er sich zu billigen Zugeständnissen fccquemt, wenn es sich um grundsätzliche, von ihm als richtig erkannte Dinge handelte. Aengstliches Paktieren ist nicht seine Sache, und darum hat er sich auch in stetem Gegensatz zur Regierungspolitik W ilhelms II. be­ funden, die ihm den Eindruck der Schwäche machte, und deren Folgen er vorausgeschen hat. D abei liebt er sein Vaterland aus dem Urgründe seines Wesens heraus. Er ist m it allen Fasern seines Herzens im D eutschtum verankert und sieht in der Pflege alles dessen, was deutsch ist, die Voraussetzung zum dauernden Bestände des von Bism arck geschaffenen Reiches. Deshalb stöß t ihn das sich breit machende undeutsche W esen zurück, der Mangel an Stolz auf das Volkstum, an dessen Stelle ein leerer Hurra­ patriotismus getreten ist. Aber er muß erkennen, wie die Masse des Volkes sich immer mehr von den alten deutschen Idealen entfernt, sich einem öden Materialismus ergibt und lieber Volksfremden und Volksverführern, die seine Begierden zu wecken wissen, folgt als seinen natürlichen, stammeseigenen Beratern. D a verliert er den Glauben an sein Volk und behält m it seinem Pessim ism us recht, als der W eltkrieg, die große Prüfung für Deutschland, aus­ bricht. D ie Ereignisse der Jahre 1917/18 bestätigen ihm, daß alle w irtschaftlichen und militärischen Leistungen nichts nützen, w eil sic auf dem Gebiet der inneren P olitik verschleudert und auf dem der äußeren P olitik nicht ausgenützt werden. D ie Tage des Zusammenbruchs sind die fürchterlichsten seines Lebens, er ist innerlich gebrochen. Ihn, den nie ein persönlicher Schicksalsschlag beugen konnte, drückt das verhängnisvolle Schicksal des Vaterlandes nieder. Der Ausgang des Krieges zerstört auch sein Lebens­ werk. Der stolze Bau „Gelsenkirchen“ wird zur Ruine, das K ohlensyndikat, seit 1916 unter der Zwangswirtschaft des Reichskommissars, wird in den Strudel des Umsturzes hineingerissen. So ist es erklärlich, daß noch Anfang des Jahres 1920 tiefste E ntm utigung aus ihm' spricht. „D ie H altung des Volkes bei und nach der Entlassung Bismarcks, die Duldung einer unfähigen kaiserlichen Regierung und landesverräterische Schwäche und W ürdelosigkeit vor, während und nach dem Kriege, schließlich die Stalil und Eisen. 1605 Gefolgschaft sogar denjenigen gegenüber, w elche das Vaterland verrieten und der grausamen W illkür der Feinde wehrlos preisgegeben, geben mir die traurige Ueberzeugung, daß es eines Bismarck nicht w ert war und is t.“ Aus dieser seelischen und körperlichenErscliöpfung h ilft ihm die Persönlichkeit dessen empor, der sich in der nachrevolutionären Zeit am erfolgreichsten für die Sicherung der W irtschaft eingesetzt hat: Hugo Stinnes, D ie alte Tatkraft erwacht wieder in ihm und läßt ihn unermüdlich m itarbeiten an den Plänen zur W iedergesundung der deutschen Industrie, der deutschen Volkswirtschaft. Auch hier leiten ihn die Gedanken des Allgem einwohles. D eutschland ist verarmt, nur Arbeit kann es retten, aber der Arbeits­ vorgang muß möglichst billig und zweckmäßig ein­ gerichtet werden. So komm t es zu der Zusammenschlußbewegung, zur Gründung der Siem ens-Rheinelbe-Schuckert-Uuion, deren Anlagen sich gegen­ se itig ergänzen und so jede für sich die größte Er­ giebigkeit gewährleisten. Kirdorf hat wieder ein Tätigkeitsfeld gefunden, auf dem er für sein trotz allem schmerzlich geliebtes Vaterland schaffen kann. Auf eine an Mühen, aber auch an E rfolgen reiche Tätigkeit kann Kirdorf am 8. N ovem ber zurück­ schauen. W enn D eutschlands Industrie in der W elt zu hohen Ehren gelangt ist, so ist das zum nicht geringen Teile sein Verdienst, das ihn m it Stolz und Genugtuung erfüllen darf. Allerdings mag es für den Augenblick fast so scheinen, als ob seine Lebensarbeit nun doch vergebens gewesen wäre. Aber Kirdorf hat diesen Kleinm ut über Bord geworfen, und uns selbst ziem t es erst recht nicht, an dem Wiederaufbau Deutschlands und seiner V olksw irtschaft zu zweifeln, solange Männer wie Kirdorf vorhanden sind und ihre ganze K raft für ihr Volk einsetzen. D as aber ist unser W unsch, daß Kirdorf noch lange Jahre als Führer und Berater dem Vaterlande und der In­ dustrie erhalten bleibt, u n d ' daß es ihm ver­ gönnt ist, seinen Lebensabend in einem, w enn auch nicht w ie einst freien und m ächtigen, so doch sich auf sich selbst besinnenden und dam it eine bessere Zukunft gewährleistenden D eutschland zu be­ schließen. Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie1). V on J. S t a r k in W ürzburg. I A a s letzte, aber auch schwierigste Problem der Physik und Chemie und dam it der N atur­ wissenschaften ist die Frage des Baues, der Struk­ tur des chemischen A tom s, das den Baustein für die Materie, für jede chemische Verbindung und jeden K ristall bildet. D as Problem der Atomstruktur steht heute im M ittelpunkte der physikalischen Forschung, und seine Erkenntnis ist in den letzten zwei Jahrzehnten durch die physikalische Forschung wesentlich gefördert worden. Im folgenden soll *) G e k ü rz te r V o rtra g , g e h a lte n a u f d e r I . G em ein­ sc h a ftssitz u n g sä m tlic h e r F ach au ssch ü sse des V ereins d eu tsch er E is e n h ü ttc n le u te a m 4. M ai 1921. eine Uebersicht über die Art und den jetzigen Stand der auf diesem Gebiete erzielten Fortschritte gegeben werden. An der Spitze der Erforschung der chemischen Atome steh t die Erkenntnis von dem D asein von Elementen, wonach sich chemische Stoffe in eine Anzahl von Grundstoffen zerlegen lassen, die durch chemische Methoden in w eitere verschiedenartige Stoffe nicht mehr g eteilt werden können. D ie so gewonnenen Einzelbestandteile heißen chemische Elemente. W eiterhin m achte man bald die Erfah­ rung, daß chemische Elem ente in wechselseitige Verbindung in der W eise eintreten, daß die an der 1606 Stahl und Eisen. Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie. Verbindung teilnehmenden Gewichte in einem ganz bestimmten, festen Verhältnis stehen. Aus der Er­ fahrung von den chemischen Elem enten und dem festen Verhältnis der Verbindungsgewichte erwuchs die grundlegende H ypothese des chemischen Atoms, derzufolge ein chemisches Elem ent aus einzelnen zählbaren Teilchen zusam mengesetzt ist. Diese Hypothese erfuhr im Laufe der Zeit eine Erweiterung, indem das chemische A tom als absolut unteilbar und die A tom e eines chemischen Grand-, Stoffes als absolut gleichartig angenommen wurden. Diese Erweiterung hat sich als irrtümlich erwiesen, w ie aus den weiteren Ausführungen hervorgehen wird. Nachdem der Begriff des chemischen Atoms ge­ wonnen war, und man gelernt hatte, chemische Reaktionen m it H ilfe dieses Begriffes auszudrücken und zu erfassen, folgte bald die Erkenntnis einer be­ sonderen E igenschaft der chemischen A tom e, die für ihr Zusammentreten zu Verbindungen m aß­ gebend ist. Atom e verschiedener Elem ente treten nicht in einer beliebig großen Reihe von Atomzahlen zusammen, sondern für jedes Elem ent ist eine zwischen 1 und 7 liegende Zahl charakteristisch, welche die Menge der in die Verbindung tretenden Atome regelt. Zur D eutung dieser Gesetzmäßigkeit wurde die Annahme gemacht, daß an der Ober-' fläche des chemischen Atoms ausgezeichnete Stellen vorhanden seien, und zwar an der Oberfläche jedes Atoms mindestens eine S telle, durch die Gegenüber­ stellung von zwei derartigen Stellen zweier verschie­ dener Atome dachte man sich ihre chemische Ver­ bindung hergestellt. Für diese ausgezeichnete Stelle an der Atomoberfläche wurde die -Bezeichnung V alenzstelle oder chemische Valenz eingeführt. Als Folgerung aus dem A tom - und dem Valenzbegriff ergab sich dann ohne weiteres, daß chemische Atome in einer chemischen Verbindung in einer ganz be­ stim m ten räumlichen, w echselseitigen Anordnung Vorkommen müssen, die man die Konfiguration oder die K onstitution der betreffenden chemischen Ver­ bindung nannte. Auf den Vorstellungen von Atom, Valenzstelle und fester räumlicher Anordnung der A tom e ist die E n t­ wicklung der Chemie in mehr als einem Jahrhundert aufgebaut. Es ist nun rein wissenschaftlich bemer­ kenswert, w ie diese grundlegenden Vorstellungen trotz ihrer inneren Armut und trotzdem sie zum T eil un­ richtig waren, die experim entelle Forschung be­ frachtet haben. In den Erfolgen der einfachen theo­ retischen Instrumente der Chemiker lag jedoch auch ein N achteil begründet: D ie Gewöhnung an den Valenzbegriff ist im Laufe der Zeit so groß geworden, daß die Erforschung der N atur der Valenzkräfte und dam it des Baues des chemischen A tom s in den Hintergrund trat. Es ist bezeiclmend, daß Chemiker in führenden Stellungen hinsichtlich des Problems der Erforschung der Atomstruktur folgenden Stand­ punkt einnahmen: D ie Frage, w ie das Atom aus ein­ zelnen Teilen aufgebaut ist, und welche ins einzelne gehende Beschaffenheit das chemische A tom an seiner Oberfläche besitzt und besitzen muß, dam it eine chemische Bindung von Atom en stattßnden kann, 41. Jahrg. Nr. 45. interessiert uns als Chemiker erst in zweiter Linie; das ist ein Problem der Physik. D iese Auffassung kann nicht richtig sein. D ie Erforschung der Struk­ tur des chemischen A tom s, insonderheit der Atomoberfläehe, ist ein Problem der Physik u n d der Chemie. Allerdings hat sich in den letzten Jalirzehnten m it diesem Problem fast ausschließlich die Physik beschäftigt, und zwar zunächst ausgehend von der ganz andersartigen Frage nach den Eigen scliaften der Elektrizität. Es gab eine Zeit, wo selbst für Physiker der Be­ griff der E lektrizität reichlich verschwommen war, wo die E lektrizität als ein Zustand des Aethers be­ zeichnet wurde. D iese Anschauung ist längst über­ wunden. H eute hat man sich daran gewöhnt, die E lektrizität als etwas Stoffliches zu behandeln. Die Menge der E lektrizität wird z. B. durch Bestimmung der elektrischen Kraft m it derselben Sicherheit g e­ messen w ie die Menge eines chemischen Stoffes durch das Gewicht. Der nächste Schritt führte zu der Er­ fahrung von der Teilbarkeit einer elektrischen Ladung und w eiterhin von der Grenze der Teilbarkeit der Elektrizität. B ei den elektrolytischen Erscheinungen wird an je d e der beiden E lek tro d en , chemischer Stoff geführt. D iese Erscheinung ist nur durch die Annahme zu erklären, daß m it dem chemischen Stoff eine elektrische Ladung verknüpft ist; indem die elektrische Ladung an die Elektrode wandert, tritt auch der chemische Stoff m it ihr an die Elektrode. Nun h a tte man sich auch in physikalischen Kreisen an die A tom hypothese gew öhnt, wonach der che­ mische Stoff aus einzelnen gleichartigen Teilchen be­ steht. "Wenn an den in einzelne Teilchen'zerlegbaren chemischen Stoff elektrische Ladung geknüpft ist, so muß auch die elektrische Ladung ihrerseits in der W eise zu zerteilen sein, daß auch an jedes Atom ein gewisses Maß elektrischer Ladung gebunden ist. D iese Folgerung wurde schon frühzeitig gezogen und führte zu der Annahme, daß die elektrische Ladung sich aus gewissen kleinsten Mengen, elementaren Q lantén, zusam m ensetzt, die wenigstens für die bis­ herigen Methoden und H ilfsm ittel die Grenze der Teilbarkeit der E lektrizität darstellen. Sowohl für die negative als auch für die positive Ladung ist nur ein einziger derartiger kleinster Betrag elektrischer Ladung vorhanden. D ie Größe des elektrischen Elem entarquantum s gehört heutzutage zu den am genauesten bestim m ten N aturkonstanten. W elche Eigenschaften besitzen nun diese elek­ trischen Elem entarquanten? Insbesondere: Welche Masse ist an sie geknüpft? D ie letzte Frage wurde durch die Untersuchung der elektrischen Strahlen beantw ortet. Unter „elektrischen Strahlen“ versteht man ganz allgem ein elektrisch geladene Teilchen, die eine Geschwindigkeit besitzen. Es g ib t som it negativ und p ositiv geladene elektrische Strahlen. D ie negrtiven Strahlen werden nach ihrem Ur­ sprung Kuthodenstrahlen genannt, die positiven Kanalstrahlen. D ie Masse tr itt dann in die Erschei­ nung, wenn einem K irper durch eine auf ihn cinwirkende Kraft eine Gcschwindigkeitsändemng erteilt wird. Durch die Einwirkung von elektrischen und magnetischen Kräften auf die elektrischen Strahlen^ 10. November 1921, Der Bau des chemischen Alo»i3, Erfahrung und Theorie. die bewegten elektrischen Elementarquanten, wird eine Ablenkung der Strahlen bewirkt, aus deren Größe ein Rückschluß auf die Größe der Masse eines einzelnen Strahlenteilchens gezogen werden kann. Auf diese W eise wurden zwei grundlegende E n t­ deckungen gem acht: 1. Es gib t negativ geladene Elementarquanten, an die nur eine außerordentlich kleine Masse ge­ knüpft ist, die etw a dem 2000. Teil der Masse des Wtisserstoifatoms entspricht. Dieses neu ent­ deckte A tom , welches eine bestim m te elektrische Ladung und eine ganz bestim m te kleine Masse besitzt, wird „ E le k tr o n “ genannt. 2. Die positive Ladung tritt niem als losgelöst von der Masse der chemischen Atome auf, sondern sie ist immer fest dam it verbunden. Mit diesen zwei grundlegenden Erfahrungen über die Verknüpfung positiver und negativer E lektrizität mit der Masse, den chemischen Atomen, waren die Physiker vor die Frage gestellt: In welchem Verhält­ nis steht die elektrische Ladung zu den chemischen Atomen ? In der Physik gibt es eine Reihe von Er­ scheinungen, aus denen m it zwingender Sicherheit der Schluß gezogen werden kann, daß in den chemischen Atomen elektrische Ladungen, positive und negative elektrische Elementarquanten, Vorkommen, die also Bestandteile des chemischen Atoms sind. So ließ sich dies z. B. aus der Beobachtung schließen, daß die Atom e der chemischen Elem ente m agnetische Eigenschaften besitzen: Das magnetische Feld be­ sitzt nämlich nicht, w ie das elektrische Feld, eine selbständige Existenz, sondern es kann entstehen, es kann vergehen. Es entsteht dadurch, daß eine elektrische Ladung durch ihre Bewegung den Aether, in den sie eingebettet ist, in der Umgebung ihres Weges in einen besonderen Zustand, den magne­ tischen Zustand, versetzt. Kom mt die elektrische Ladung zum Stillstand, so verschwindet auch wieder das m agnetische Feld in ihrer Umgebung. Aus dem Auftreten eines magnetischen Feldes ist also zu schließen, daß in der M itte des magnetischen Feldes eine elektrische Ladung liegen, und daß diese Ladung eine Geschwindigkeit besitzen muß. So hat man schon frühzeitig folgern können, daß in den chemi­ schen A tom en, besonders im E isenatom , elektrische Ladungen Vorkommen müssen, die in dauernder, ungeschwächter Bewegung kreisen. W eiter hat die P hysik vor etwa 30 Jahren er­ kannt, daß Lichtwellen elektromagnetische Natur liaben, daß also im Licht ein elektromagnetisches Feld vorkommt. Schon lange war bekannt, daß aus dem Innern chemischer Atom e nur Lichtwellen ganz be­ stimmter Länge herauskommen können, so daß ein jedes chemische A tom sein ganz bestim m tes Spek­ trum besitzt. Elektrom agnetische W ellen, Licht­ wellen und som it Spektren der chemischen Atome können nur davon herrühren, daß elektrische Elementarq tauten — denn E lektrizität ist in Elementarquanten aufgeteilt — eine Geschwindigkeitsände­ rung erfahren. D as elektromagnetische Feld, das um ein Elemcntarquantum herumgebaut ist, wird bei der Beschleunigung desselben zum T eil nach Stahl und. Eisen. 1607 außen in den Aether hinausgewirbelt. Hieraus er­ gab sich die Folgerung; W e i l die Atom e der che­ mischen Elem ente charakteristische Spektren aus­ strahlen, müssen in ihrem Innern elektrische E le­ mentarquanten als Zentren der Ausstrahlung Vor­ kommen. E ine andere Erscheinung sei hier noch erörtert. Wenn ein chemisches A tom aus positiven und nega­ tiven Teilchen aufgebaut ist, so kann m an diese elektrischen Ladungen, zusammengekuppelt in A to­ men, der Einwirkung eines elektrischen Feldes von außen her unterwerfen und dadurch die positiven Ladungen nach der einen und die negativen La­ dungen nach der anderen Seite ziehen. D as che­ mische A tom wird sozusagen in eine Dehnungs­ maschine eingespannt, es wird elektrisch gedehnt, deformiert. D ie Folge davon ist, daß seine Eigen­ schaften, insbesondere seine Spektrallinien, eine Aenderung erfahren. D ie tatsächliche Bestätigung dieser zunächst nur vermuteten Erscheinung weist ebenfalls darauf hin, daß in den Atomen elektrische Elementarquanten vorhanden sind. Ferner wurden folgende Ucberlegungen angestellt und durch Versuche geprüft: W enn ein elektrisches Teilchen eine G e sc h w in d ig k e itsä n d e r u n g erfährt, dann muß es eine Geschwindigkeit haben, und daher von einem magnetischen Felde begleitet sein. Der Träger eines m agnetischen Feldes kann von einen: zweiten magnetischen Feld eine Beeinflussung er­ fahren. Wenn daher die Elementarquanten in den chemischen Atom en Schwingungen und Bewegun­ gen ausführen, welche zur Aussendung der Spektrallinien führen, so müssen sie von magnetischen Feldern begleitet sein, die dem Einfluß eines magne­ tischen Feldes von außen her unterworfen werden können, wodurch anderseits wieder die Bewegungen und Schwingungen der Elem entarquanten und som it auch die Spektrallinien des chemischen Atoms be­ einflußt werden. Diese Folgerung ließ sich bestä­ tigen. Aus der Größe der Beeinflussung wurde sogar die Masse der Elementarquanten errechnet, durch deren periodische Bewegung im chemischen Atom die Spektrallinien der chemischen Elem ente zur A us­ sendung kommen; als Masse dieser lichtschwingenden Teilchen im A tom wurde die Masse des negativen Elektrons gefunden. Der Physiker betrachtet daher das chemische A tom nicht nur als den S itz von positiven und nega­ tiven Ladungen, sondern als restlos aus positiven und negativen Elementarquanten bestehend. D iese Annahme bedingt, daß alle Eigenschaften des che­ mischen A tom s auf seine elektrisch geladenen B au­ steine zurückzuführen sein müssen. Dieser Nachweis ist zu einem großen T eil erbracht worden, u. a. be­ züglich der Energie der Atom e. W ie das Beispiel der Verbrennung von Wasser­ stoff und Sauerstoff zu W asser zeigt, bei der Wärme frei, also Energie entwickelt w ird, w ohnt den che­ mischen Atom en Energie inne. D iese Energie ist einmal elektrischer Natur, w ie sie in dem unsere materielle W elt erfüllenden Stoff, Aether genannt, vorhanden ist. Im elektrischen Feld, um eine elek- 1608 Stahl und Eisen, Der Bau dea chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie. frische Ladung herum, befindet sich der Aether in einem gewissen Zustand, den- wir durch die Einwir­ kung der elektrischen Kraft auf eine andere Ladung erkennen. Dieser Zustand des Aethers wird in der Physik und in der Elektrotechnik dadurch veran­ schaulicht, daß man sich am Orte des elektrischen Feldes Kraftlinien gezogen denkt, so daß an einem jeden Punkte die Achse der Kraft und auch die Richtung der Kraft durch die Richtung der K raft­ linie gegeben ist. D ie Stärke der Kraft in einem P unkte wird durch die Zahl der Kraftlinien ausge­ drückt, die an dem betrachteten Punkt durch den Quadratzentimeter gehen, und zwar gehen die Kraft­ linien von einer negativen Ladung aus, laufen in den umgebenden Aether' hinein und endigen an einer positiven Ladung, oder umgekehrt. Mit dem elek­ trischen Felde is t elektrische Energie verbunden, deren Menge durch die Stärke des Feldes an einem bestimm ten P unkte gemessen werden kann, und zwar ist die in der Raum einheit enthaltene elektrische Energie proportional dem Quadrat der dort herr­ schenden Feldstärke oder proportional dem Quadrat A b b ild u n g 1. S c h n itt d u rc h e in e k u g e lfö rm ig e p o s itiv e , d u rc h ein e gleioh g ro ß e und ,, k u g e lfö rm ig e n e z a tiv e L adung. der Zahl der durch die Oberfläeheneinheit hindurch­ tretenden Kraftlinien. Nun hat man im A tom elektrische Ladungen, positive und negative. Man hat also überall im Innern und an der Oberfläche des chemischen Atoms ein elektrisches Feld, dessen Feldstärke m it dem Orte im Atomraum stark wechselt. W ie sehr es räumlich verschieden stark ist, dafür als Beispiel die Oberfläche der positiven und der negativen Ladung: Von der positiven Ladung gehen ebensoviel Kraft­ linien aus wie von der negativen. Aber bei der posi­ tiven Ladung laufen die Kraftlinien an der Ober­ fläche wahrscheinlich dichter zusammen als in der negativen Ladung. D enken wir uns eine K ugel von 1 m m Durchmesser, dann eine K ugel von 1 in Durch­ messer. D ie Kraftlinien, die von der Kugel von 1 mm Durchmesser ausgehen, sollen alle an der Kugel von 1 m Durchmesser endigen (siehe Abb. 1). So liegt auf der Hand: D ie Zahl der Kraftlinien je Quadratzentimeter is t in der Nähe der großen Kugel eine sehr viel kleinere als an der Oberfläche der kleineren Kugel, denn da laufen sie ganz dicht zu­ sammen. Also muß an der Oberfläche der kleinen Kugel die elektrische Feldstärke und dam it die elektrische Energie außerordentlich viel größer sein als an der großen K ugel. N u n besitzt wahrscheinlich 41. Jahrg. N r. 45. die positive Ladung im A tom ein außerordentlich kleines Volumen. In der Nähe der positiven Ladung is t also das Feld außerordentlich stark; es ist in ihrer Nähe außerordentlich viel elektrische Energie aufgestapelt, sehr v iel mehr als in der Nähe der sehr v iel größeren Kugel der negativen Ladung. D ie Wärme, die z. B. bei der Verbrennung des Wasserstoffs auftritt, wird aus den elektrischen Feldern der positiven und negativen Elementar­ quanten des W asserstoff- und des Sauerstoffatoms entnommen infolge der Aenderung der elektrischen Felder bei der Verbindung derselben. E ine zw eite Energieform, die wir im Aether kennen, ist die magnetische. W ird ein elektrisches Feld bew egt, so tritt im Aether ein neuer Zustand ein, der sich in dem A uftreten einer K raft auf andere bewegte elektrische Teilchen, etwa auf eine Stromspule oder einen kleinen Magneten, äußert. D as m agnetische F eld beschreiben wir ähnlich wie das elektrische Feld durch Angabe von Kraftlinien. Achse, Richtung und Zahl der Kraftlinien auf den Quadratzentimeter veranscliaulichen uns Form und Stärke des magnetischen Feldes. Abb. 2 zeigt uns das Bild, das wir uns von dem elektromagnetischen Felde einer positiven Ladung e machen, die m it der Ge­ schwindigkeit v auf den Beschauer zuläuft. D ie elektrischen Kraftlinien, die nach einer w eit außer­ halb liegenden negativen Ladung hinlaufen, sind A b b ild u n g 2. S c h n itt gestrichelt, die in sich ge- d u rc h d a s e lc k tro m a g n e sclüossenen magnetischen tis c h e F e ld ein e r b ew egIiraftlinien ausgezogen te n p o s itiv e n L a d u n g , gezeichnet. W ie an den elektrischen Zustand des Aethers, so ist auch an den magnetischen Zustand Energie geknüpft, und zwar ist auch die magnetische Energie in der Volumen­ einheit proportional dem Quadrat der magnetischen Feldstärke § und daher proportional e2v2, da ,f> überall der Größe und der Geschwindigkeit der elektrischen Ladung proportional ist. Ln chemischen A tom kommen bew egte Ele­ mentarquanten vor; also muß im Innern eines chemischen Atoms auch immer magnetische Energie Vorkommen. W enn sich das ganze chemische Atom m it seinen positiven und negativen Elementar­ quanten, oder w enn sich ein aus vielen Atomen zusam mengesetzter Körper in Bewegung ver­ setzt, so um kleidet sich jedes einzelne Elementar­ quantuni m it einem m agnetischen Felde; in dem umgebenden Aether tritt m agnetische Energie auf. D as, w as wir früher und auch heute noch kinetische E nergie des Stoffes, der A tom e, nennen, ist weiter nichts als magnetische Energie. A uch den zunächst sehr einfach und selbstver­ ständlich scheinenden, tatsächlich aber ganz unansehaulichen Begriff der Masse müssen wir auf Eigen­ schaften der elektrischen Ladung des chemischen Atoms zurückführen. D ie Masse is t keineswegs 10. November 1921. Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie. Stahl und Eisen. 1609 etwas Primäres, eine ursprüngliche Eigenschaft des chemischen Atoms, sondern zunächst nur definiert als das Verhältnis einer auf einen Körper wirkenden Kraft zu der von ihr hervorgebrachten sekundlichen Geschwindigkeitsänderung oder Beschleunigung. Das ist durchaus unanschaulich. D ie Masse tr itt in die Erscheinung, wenn wir einem Körper eine Geschwin­ digkeitsänderung erteilen wollen. W enn wir bei­ spielsweise einen Wagen beschleunigen -wollen, so lassen wir eine Kraft, etw a die Kraft unserer Mus­ keln, auf ihn wirken. Dann spüren wir von seiten des Körpers, solange w ir ihn beschleunigen, eine Gegenkraft, die wir kinetische Kraft nennen können. Sie ist immer entgegengesetzt zur Richtung der Beschleunigung und proportional der Masse. D ie Energie und die Masse eines Körpers und eines chemischen Atoms haben wir also m it H ilfe der Physik auf die Bausteine des chemischen Atoms, auf die elektrischen Elem entarquanten, zurück­ geführt. Hier klafft aber nun eine Lücke in uuserm elektrischen Atombilde. D ie chemischen Atome unterliegen der Schwer­ kraft. Da sie sich nur aus elektrischen Elem entar­ quanten zusammensetzen, so müssen auch diese der Schwerkraft unterliegen. Das Dasein der Schwer­ kraft hat zur Folge, daß noch eine dritte Form von Energie, entsprechend dieser dritten Art von Kraft, der Schwerkraft, im Aether Vorkommen muß. Das R ätsel der Schwerkraft, das R ätsel der Schwere­ energie ist bis heute noch ungelöst. Diese Eigenschaft, Gegenkraft zu entwickeln entgegen der Richtung einer Beschleunigung, haben auch die elektrischen Ladungen. Wenn wir einer elektrischen Ladung m it ihren elektrischen Kraft­ linien eine Geschwindigkeitsänderung oder Be­ schleunigung erteilen wollen, so müssen wir den Bewegungszustand im umgebenden A etlier ändern; wir müssen in den Aetlier m agnetische Energie hineinpumpen. Dem stellt sich der Aetlier entgegen und übt auf das elektrische Elem entarquantuni eine Kraft aus, deren Größe der Masse oder besser der magnetischen Energie, die wir infolge des Daseins des elektrischen Feldes in den Aetlier stecken müssen, proportional ist. Sie hängt eng m it der Ladung und der räumlichen Verteilung der von dieser ausgehenden elektrischen Kraftlinien zusammen. D ie m agnetische Feldstärke is t an verschiedenen Punkten in der Nähe des positiven oder des negativen Quantums verschieden. Proportional der elektrischen Feldstärke ist die magnetische. Wenn man nun das Quadrat der in einem R aum teil herrschenden Feld­ stärke m it der Größe des Raum teils multipliziert und die Produkte für alle Raum teile rundherum für das ganze Gebiet des chemischen A tom s sum­ miert, dann bekomm t man die gesam te an dem Quantum sitzende magnetische Energie. Denken wirwiederan diezw eiFälle der Verteilungeiner Ladung auf eine ganz kleine Kugel von lm n i Durchmesser und auf eine große Kugel von 1 m Durchmesser. W enn ich der kleinen und der großen Kugel die gleiche Ge­ schwindigkeit erteile, so bildet sich sehr v iel mehr magnetische oder kinetische Energie um die kleine Kugel herum als um die große. Denn dort laufen die m agnetischen Kraftlinien sehr dicht zusammen, in ihrer nächsten Nähe ist also die m agnetische F eld­ stärke sehr viel größer als in der Nähe der großen Kugel. W ie sind nun diese Elem entarquanten im che­ mischen A tom angeordnet? W elche wechselseitigen Lagen, welche wechselseitigen Geschwindigkeiten haben sie ? W ieviel positive, w ieviel negative Elem en­ tarquanten kommen im W asserstoffatom, im Kohlen­ stoffatom , im Eisenatom vor ? D iese w ichtige Frage nach der Struktur des Atoms hat bis jetzt nur eine Teilantwort erfah­ ren, die uns nur einen Gesamtüberblick über das chemische Atom gibt, und zwar lau tet sie: An der Oberfläche des che­ mischen Atoms se­ hen wir nur negf tiv e Ladungen, ne­ gative Elektronen; A b b ild u n g 3. S c h n itt d u rc h das w eiter im Innern lic- e le k trisc h e K r a ftf e ld ein e s zw e i­ gen positive La dunw ertig en A to m s, gen. D iese wenigen Oberflächenelektronen sind die Träger elektrischer Felder, w ie sie z. B. für ein zweiwertiges A tom durch Abb. 3 veranschaulicht werden. Sie sind maßgebend für die Beschreibung aller derjenigen chemischen und physikalischen Erscheinungen, in denen nur die Oberfläche der chemischen A tom e eine R olle spielt. Für die Chemie ist das die Erscheinung des Zusammentretens der Oberflächen von Atom en zu che­ mischen Verbindungen. D ie kinetische, also die m agnetische Energie, ist V2 m v 2. D ie Geschwindigkeit v ist proportional der m agnetischen Feldstärke. So ergibt sich, daß der Proportionalitätsfaktor m w eiter nichts beschreibt als die räumliche Verteilung des magnetischen Feldes einer elektrischen Ladung. D ie M a sse e in e s c h e ­ m isc h e n A to m s i s t e in e E ig e n s c h a f t der r ä u m lic h e n V e r te ilu n g d er e l e k t r i s c h e n K r a ft­ lin ie n d er p o s i t i v e n u n d d er n e g a t iv e n E le ­ m e n ta r q u a n te n , d ie in d em c h e m is c h e n A to m v o r h a n d e n sin d . X L V .„ Für die Kristallographen und auch schließlich für den Praktiker, der es m it festen Körpern zu tun hat, komm t ebenfalls nur diese Oberflächenstruktur in Frage. D ie Oberflächenelektronen werden heut­ zutage, weil sie die Valenzkräfte entfalten, „V alenz­ elektronen“ genannt. Sie besorgen die A n ein -, anderbindung von Atomen und von Molekülen in den Kristallen und som it in den festen Körpern. Auch für die Frage der F estigk eit,, der E la sti­ zitä t sind also die Oberflächenelektronen maß­ gebend. W enn man z. B. heutzutage von dem Kohlenstoffatom spricht, so denkt man sich vier Oberflächenelektronen am Kohlenstoffatom; von ihnen gehen Kraftlinien aus, greifen etwas nach außen und laufen dann nach dem Innern zurück. D ie ganze Oberfläche des Kohlenstoffatoms ist also ein System von vier elektrischen Kraftfeldern, die an 212 1610 Stahl und Eisen. Der Bau des chemischen Atoms, Erfahrung und Theorie. negativen Elektronen entspringen. Wenn sich zwei chemische Atom e miteinander verbinden, so bedeutet das folgenden Vorgang: Es stellt sich ein Oberflücheneiektron des einen A tom s und mindestens ein Valenzelektron des anderen Atoms so zwischen die zwei Atome, daß Kraftlinien von ein und dem­ selben Valenzelektron sowohl nach dem eigenen Atom als auch nach dem zweiten gegenübergestell! eu fremden Atom laufen. D iese Bänder zwischen den Atom en stellen die chemische Bindung her. Aehnlich ist es m it einem festen M etall oder einem Kristall. Einen M etallkristall müssen wir uns aus positiv geladenen Atomen und negativen Elektronen aufgebaut denken. D ie negativen Elektronen in einem K ristall besorgen die Zusammenkittung der aufeinander folgenden oder nebeneinander liegenden Atome. Wir können uns roh einen Eisehkristall in folgender W eise vorstellen: Es lassen sich Achsen im Eisenkristall auffinden, in welchen nur positiv geladene A tom e aneinandergereiht sind, ebenso solche, in denen nur negative E lek tro n en . anein­ andergereiht sind. Es gibt Ebenen, die nur m it positiven Eisenatomen besetzt sind, und solche, die nur m it negativen Elektronen besetzt sind. Die Kräfte zwischen positiv und negativ geladenen Ebenen im Eisenkristall binden den Eisenkristall zu einem festen Gebilde zusammen. Was geschieht nun, wenn wir an dem Eisenkristall das Gefüge plastisch ändern? Dann erfolgt, längs einer Achse betrachtet, die nur m it positiven Eisen­ atom en besetzt ist, e'ne Verschiebung derart, daß immer wieder ein positiv geladenes Eisenatom an die Stelle eines vorhergehenden p ositiv geladenen E isen­ atom s tritt. D ie A rt der Anordnung von positiven und negativen Ladungen entlang den Achsen er­ möglicht es eben, einen Eisenkristall plastisch zu deformieren, das E isen auszuwalzen. Den K itt, welcher die Stücke eines Eisenkristalls dauernd zu­ sammenhält, bilden dabei die elektrischen Felder der negativen Elektronen. D iese Vorstellung von der elektrischen Ober­ flächenstruktur der chemischen A tom e hat aber in der Chemie und der Praxis, etwa der metallurgischen Praxis, leider noch recht wenig Früchte getragen. D ie Forscher in der Chemie und der Me’allurgie haben sich an diese Vorstellung noch nicht gewöhnt und haben infolgedessen ihre bekannten Erschei­ nungen noch nicht m it ihrer H ilfe geordnet, noch nicht gedeutet; noch weniger sind sie im stande ge­ wesen, m it H.lfe dieses theoretischen Instruments .neue Erscheinungen aufzufinden, Anwendungen zu gewinnen. Aber wir dürfen hoffen, daß dies vielleicht in einem Jahrzehnt der F all ist. Ueber diese durch Versuche gesicherte Teilant­ wort hinaus is t von der m athematischen Theorie — ich sage ausdrücklich mathem atische Theorie — noch eine ziemlich umfassende Antwort auf die Frage nach dem Atombau gegeben worden in der Theorie, welche von dem englischen Physiker R u t h e r ­ f o r d und dem Dänen B o hr begründet worden ist; ich nenne sie die Scheibentheorie. Diese Theorie wird als etwas Vollendetes vorgetragen, und so kann 41. Jahrg. N r. 45. ich hier nicht an ihr Vorbeigehen. Sie hat ihre Stärke darin, daß sie g esta ttet, mathematisch die Vorgänge in dem chemischen A tom und die Struktur des che­ mischen Atoms in einem gewissen Maße zu be­ schreiben. D ie Scheibentheorie m acht ganz bestim m te An­ gaben über die Zahl, das Volumen und die Anord­ nung der Elementarquanten. Z. B. nim mt sie beim Wasserstoffatom an, daß die positive Ladung in einer Kugel und die negative Ladung des Elektrons auch in einer Kugel konzentriert ist. Dann ge­ winnen wir nach der Scheibentheorie folgende Vor­ stellung von dem Wasserstoffatom: Vergrößert inan alle Abmessungen einmal eine M illion m al und dann nochmals eine Million mal, dann erscheint der posi­ tive Kern im W asserstoffatom als eine Kugel von 1 mm Durchmesser und das einzige negative Elek­ tron, das im Wasserstoff vork'ommt, als eine solche von 1 m Durchmesser. Aus diesen beiden einzelnen Teilen besteht das 'Wasserstoffatom nach der Schei­ bentheorie, und zwar bewegt sich die negative Kugel in einem A bstand von 100 km (im Maßstab der g e ­ wählten Vergrößerung) um die positive Kugel. D ie meiste M;isse, die meiste Energie ist, konzen­ triert rund herum um die positive sehr kleine Kugel im Kern. D ie Scheibentheorie nim m t w eiter an, es könne die negativ geladene Kugel des Wasserstoffatoms nur auf ausgezeichneten Bahnen um den Kern ohne Lichtausstrahlung stabil herumlaufen) etw a nur in einem A bstand, der 100 km beträgt, dann in einem Abstand von 200, 300 oder 400 km, in dazwischen­ liegenden Abständen nicht. Warum sic nicht da zwischen stabil laufen kann, das weiß die Theorie nicht anzugeben. Bei den anderen A tom en, etwa dem Eisenatom, nimmt sie wieder einen Kern von vielleicht 10 m Durchmesser (in der Vergrößerung Million mal M illion) an. In dieser K ugel von 10 m Durch­ messer kommen einige negative Elektronen vor, außerdem noch eine ganze Reihe, etwa 50 oder noch mehr, positive Elementarquanten. Das Ganze ist der positive Kern, er hat einen Ueberschuß an positiver Ladung, ln etw a 100 km A bstand laufen negative Elektronen um den Kern herum. Also r eine Scheibe m it einem positiven Kern und um ihn herumlaufenden negativen Elektronen. So denkt sich die Scheiben­ theorie die Struktur des chemischen Atoms. D iese Theorie ist falsch. Wenn die Vertreter dieser Theorie m it den Tatsachen der organischen Chemie vertraut wären, so würden sie diese Theorie nicht aufrechtcrhultcn. Denn es steht fest, daß wir wenigstens dem K ihlenstoffatom eine räumliche Struktur geben müssen, daß wir diese Struktur nicht auf einer Scheibe, sondern im Raum anordnen müssen. Auch über die Anordnung der positiven und der negativen Elektronen im Kerne der Atome kann vorderhand die Scheibentheorie nichts aussagen. Man m uß aber zugeben: Der Kern eines Atoms enthält den größeren T eil seiner Struktur. Wenn die Kernstruktur nicht bekannt ist, dann liegt eben noch der größere Teil des Atoms im Dunkeln. Es 10. November 1921. D ie fortlaufende war me technische Ueberwachung. ist das Problem da durch, daß es von der Gesamtheit des Atoms in den Kern verlegt worden ist, nur etwas verkleinert worden; aber die Hauptaufgabe bleibt. Ja selbst für das von ihr vollständig beschriebene Wasserstoffatom versagt die Seheibentlieorie. Die einfachste chemische Verbindung ist doch die zweier Atom e des Wasserstoffs zu einem Molekül. D ie Theorie m üßte also auch im stande sein, aus den Eigenschaften der beiden W asserstoffatome die Eigenschaften des Wasserstoffmoleküls, w ie wir sie aus der Erfahrung kennen, abzuleiten. Das ist ver­ sucht worden, aber die abgeleiteten Eigenschaften stimmen quantitativ nicht m it den tatsächlichen Beobachtungen überein. Also schon im Falle der einfachsten chemischen Verbindung versagt die Scheibentheorie. Sehen wir auf die Entw icklung der Forschung über den B.iu des chemischen Atoms zurück, so können wir folgendes fcststcllen: Wir haben eine Anzahl grundlegender Erkennt­ nisse.. über das chemische A tom gewonnen. Die E xistenz des chemischen Atoms ist ganz außer Frage gestellt. Wir haben w eiter in wenigen Jahren, etwa in zwei Jahrzehnten physikalischer Forschung, festdie Bausteine des chemischen Atoms °gestellt, fdaß .. I ausschließlich positive und negative Elem entar­ quanten sind. Wir haben die Energie und die Masse des chemischen Atoms elektromagnetisch ver­ stehen und deuten gelernt. W ir haben endlich eine ganz zweifellos richtige Erkenntnis von der Struktur der Oberfläche der chemischen A tom e gewonnen und damit eine Basis für das tiefere Verständnis des Zustandekommens chemischer Verbindungen und der Stahl und Eisen. 1G11 zwischenmolekularen Bindung in festen Körpern, insonderheit in Kristallen, geschaffen. Aber das große Problem der inneren Struktur steh t immer noch ungelöst da. Und es ist w ahrhaftig so groß, daß w ir uns darauf gefaßt machen müssen, daß dieses Problem der inneren Struktur des chemischen Atom s, der Kernstruktur, vielleich t in Jahrzehnten noch nicht gelöst ist, daß vielleicht Jahrhunderte darüber vergehen werden. Es is t aber auch möglich, daß die Menschheit dadurch begünstigt wird, daß ihr, sagen wir einmal, naturwissenschaftliche Propheten be­ schert werden, die dank besonderer, genialer Veran­ lagung die Struktur des chemischen Atoms erschauen. Wir stehen jedenfalls — „w ir“ is t zuviel gesagt, denn wir wrnrden es nicht mehr erleben — die M e n s c h h e it steh t noch vor großen Entdeckungen über die Struktur des A tom s. H a t einmal die Mensch­ heit bis ins einzelne erkennen gelernt, w ie das che­ mische A tom gebaut is t, dann wird sie auch das Innere des chemischen Atoms ebenso beherrschen, w ie sie gelernt hat, die Obciflächenkräfte der che-, mischen Atom e in ihren D ienst zu stellen und damit die bisherigen Errungenschaften der Chemie zu g e­ winnen. Z u sa m m e n fa s s u n g . Begriff des Atoms und der V alenzstelle, Vor­ komm en positiver und negativer elektrischer Elemen­ tarquanten im Atom , die elektrische und m agnetische Energie im Atom, die M isse als Wirkung des elektro­ m agnetischen Kraftfeldes, elektrische Struktur der Atomoberfläche, Rolle der Valenzelektronen, Scheibentheorio des Atoms, Problem der Struktur des Atomkerns. Die fortlaufende wärmetechnische Ueberwachung der Gasfeuerungen in Hüttenbetrieben. Von rS)t.=3ng. Hermann W o lf in Duisburg. I n den Gasbilanzcn vieler H üttenwerke erscheinen -*• Winderhitzer und Dam pfkessel als H auptver­ braucher. Man sollte deshalb neben der konstruk­ tiven Vervollkommnung dieser Anlagen nach wärmeteehnischen Gesichtspunkten auch der fortlaufen­ den wärmeteeknischen Ueberwachung die größte Sorgfalt zuwenden. Was nützt es, wenn man eine Feuerung nach der Analyse einstellt, und kurz darauf ist diese Maßnahme infolge schwankenden Gas­ druckes, Veränderung des Zuges, Verstellung der Gas- und Luftzufuhr oder sonstiger Einflüsse schon wieder illusorisch; wras nützt der schönste registrie­ rende Kohlensäure- und Sauerstoffapparat, der v iel­ leicht eine Zeitlang seine D ienste tu t . und hernach in irgendeinem W inkel des Kesselhauses in Ver­ gessenheit gerät, weil er infolge mangelhafter W artung nicht mehr arbeitet? Intermittierende Messungen bleiben stets unvollkommen und führen niemals zu dem Ziele, das w ir erreichen müssen. U n u n t e r b r o c h e n e r h ö c h s t e r W ir k u n g s ­ g r a d a ll e r F e u e r u n g e n . Hierzu gebrauchen wir selbsttätig arbeitende Meßinstrumente, welche alle erforderlichen Messungen taufend aufzeichnen und, m öglichst in einem abgeschlossenen R aum aufgestellt, m it Liebe und Sorgfalt in Ordnung gehalten werden. D ie Duisburger Kupferhütte besitzt auf ihrem Hochofenwerk infolge der Eigenart ihrer Betriebe auch heute noch den reinen Dampfbetrieb. Die Hochöfen bringen zurzeit eine Gasmenge von 400 Mil­ lionen m 3 im Jahr, welche umgercclmet auf den W ert der Kohle m it 13 Millionen Mark zu bewerten ist. W inderhitzer und Kessel erhalten allein für 10 Millionen Mark, die übrigen gasgefeuerten Oefen für 3 Millionen Mark Gas. W ir beschlossen daher, zunächst für die beiden HaupWerbraucher, D am pf­ kessel und W inderhitzer, Meßhäuser einzuricliten. D ie W irtschaftlichkeit der Anlagen wrar ohne weiteres gegeben, erspart man doch mit jedem Prozent Ver­ besserung des W irkungsgrades 100 000 J i im Jahr. D ie Anlagekosten für beide Meßhäuser betragen etw a 400 000 J i . Gelingt es, durch ununterbrochene Messungen den Wirkungsgrad der Feuerungen nur um 4 % zu lieben, so wäre die Anlage in einem Jahre bezahlt. N eben diesem wirtschaftlichen Erfolg, den 1612 Stahl und Eisen. S ie ] ortlauf ende wärmetechnische XJebcrviachumj. wir erwartet und erreicht haben, hat uns vor allen D ingen noch der Gedanke zum B au der A nlage be­ wogen, einen jederzeitigen klaren Einblick in diese hochwichtigen fcuerungsteehnisehen Betriebe zu ge­ winnen, um dementsprechend sowohl betriebstech­ nisch als auch konstruktiv die erforderlichen Maß­ nahmen zur Verbesserung des Wirkungsgrades treffen zu können. A b b ild u n g 1 . M eßhaus. Für die U e b e r w a c h u n g d e r K c s s e la n l a g e ist das M e ß h a u s I (Abb. 1) gebaut. D ie Kessel­ anlage besteht aus: 3 S teilro h rk esseln , jo 600 m 2 H e iz flä c h e , 7 W alzenkesseln m it H eizrö h ren k essel k o m b in ie rt, jo 200 m 2 H eizfläch e, 1 W alzenkesscl m it W asser rö hrenkessel k o m b in ie rt, jo 200 m* H e iz flä c h e . Von den acht Walzenkesseln können fünf als Kessel oder als Speisewasservorwärmer geschaltet werden. Sämtliche im Betrieb befindlichen Kessel sind m it Moll-Brennern ausgerüstet. In dem Meßhaus sind folgende Meßinstrumente eingebaut: 1 G asm engenm essor, S y stem D e B ru y n , 1 re g istrie re n d e G asw age, S y stem L u x , 1 S c h illin g -A p p a ra t, 1 au to m atisch e s K a lo rim e te r m it re g istrie re n d e m G a l­ v an o m eter, S y stem J u n k e rs , 2 re g istrie re n d e P a rtia i-V e n tu ri-W a ss e rm e s se r, S ystem S iem en s & H a lsk e , 3 k o m b in ie rte A d o s -A p p a ra te m it elek trisch em A n ­ tr ie b z u r g le ic h z e itig e n B e stim m u n g von C 0 2 u. O.,, 1 S c h a ltta fe l f ü r fo lg en d e M e ß in stru m e n te : 1 T e m p e ra tu ra b le s e a p p a ra t m it 12 M e ß stellen , 1 E in faeh -D ru ck B ch reib er m it e le k trisc h e r E o rn ü b e rtra g u n g , 2 S tü ck re g istrie re n d e M u ltith e rm o g ra p h e n f ü r je sechs M eß stellen ( H a r tm a n n & B r a u n ) , 1 re g is trie re n d e r D am p fm esser, S y stem „ G e h re “ , 1 A sp ira to r, 1 B a ro m e te r, 1 H y g ro m e te r. Im Erdgeschoß des Meßhauses is t ein kleines Betriebslaboratorium für die sonstigen täglichen Messungen eingerichtet: Gasanalysen, Staubbestim ­ 41. Jahrg. N r. 45. mungen, Bestimmung des spezifischen Gewichtes der Gase, laufende Prüfung des Speisewassers und alle sonstigen für einen geordneten Kesselbetrieb erforder­ lichen Untersuchungen. Der fortlaufende Meßvorgang spielt sich folgen­ dermaßen ab: a) E in g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e . D ie Gasmenge wird durch zwei Gasmesser registriert, von denen ein Apparat in der Gasreinigung, der zweite im Meßhaus aufgestellt ist. D ie Apparate sind, w ie alle Gasmesser der H ütte, auf das spezifische Gewicht der Gase = 1 geeicht. D ie wirkliche Gasmenge wird unter Berücksichtigung des jeweiligen spezifischen Gewichtes der Gase, der Temperatur und des Wasser­ dampfgehaltes berechnet. D as spezifische Gewicht zeichnet die Luxsehe Gaswage registrierend auf; außerdem 'wird das Gewicht täglich aus der Analyse und m it H ilfe des Schilling-Apparates erm ittelt. Das hierfür erforderliche Gas wird durch einen Aspirator während 24 st abgesaugt. D ie so durch exakte Messungen und Berechnungen erm ittelte Gasmenge, welche in regelmäßigen Zeitabschnitten durch Mikro­ manometermessungen nachgeprüft-wird, ergibt, mit dem mittleren Heizwert der Gase m ultipliziert, die den Kesseln zugeführte Wärmemenge. D as Junkerssche Kalorimeter registriert den Heizwert der Gase, welcher außerdem täglich aus der Analyse bereclmet wird. b) A u s g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e . 1. N u t z ­ w ä r m e . Der Venturi-Partialmesser registriert und zählt die verdampfte Wassermengo. Der Wärmeinhalt für 1 kg D am pf wird mit Hilfe des durch elektrische Fernübertragung aufgezeichncten m itt­ leren Dampfdruckes, der Speisewasser- und Dam pf­ temperaturen, erm ittelt. D ie verdampfte Wasser­ menge, multipliziert m it dem W ärmeinhalt je kg Dampf, ergibt die gesam te ausgeführte Nutzwärme. 2. D ie V e r lu s t e gasgefeuertcr Kesselanlagen be­ stehen aus Strahlungsverlusten und Abgasverlusten. D ie Strahlungsverluste sind bei gleichmäßig bean­ spruchter Kesselanlage konstant. D ie Abgasverluste ergeben sich aus der Temperatur und der Analyse der Rauchgase. D a die Verbrennung m it Hilfe der vorhandenen drei registrierenden Kohlensäure- und Sauerstoffapparate so vollkommen wie möglich ein­ gestellt wird, so ist der Wirkungsgrad jedes Kessels nur noch eine Funktion der Abgastemperatur. Die Abgastemperaturen eines jeden Kessels werden durch zwei Multithermographen für 12 M eßstcllcn registriert, so daß man in jedem Augenblick den Wirkungsgrad jedes einzelnen Kessels au Hand einer im Meßhaus aufgehängten Tabelle, welche die Abgasverluste in A bhängigkeit vom C 0 2-Gehalt und Temperatur ent­ hält, ablesen kann. D ie Anlage ermöglicht som it die Durchführung eines ununterbrochenen Verdampfungs­ versuchs, die tägliche Aufstellung einer exakten W ärmebilanz und g estattet jederzeit einen klaren E inblick in die wärmetechnisehen Vorgänge jedes einzelnen Dam pfkessels. D ie täglichen Messungen haben uns alle die Fehler, w elche sich immer wieder im Betrieb einschleichen, sofort erkennen lassen, und nur so war es möglich, den W irkungsgrad der 10. November 1921. Die fortlaufende wärmetechnische TJebcrwachuny. Kesselanlage immer weiter zu verbessern und bleibend auf der Höbe zu halten. D as Meßhaus I ist einige Monate im Betrieb. Nachstehende durchschnittliche Wärmebilanz der Kesselanlage in 24 st gib t uns Aufschluß über den Erfolg: a ) E i n g e f ü h r t e W ä r m e i n 24 s t : G asm en g e: 460 000 m 3, 0 °, 760 m m QS, H e iz w e rt: 1020 \V E /m 3, W ärm em en g e: 4 692 000 W E . b ) A u s g e f ü h r t e W ä r m e i n 24 s t : 1. N u tz w ä rm e : S p eisew asserm en g e: 535 000 l:g, W ä rm e in h a lt je k g D a m p f = 710 W E (au ssch l. S p eise w asserw ärm e), a u s g e fü h rte N u tz w ä rm e 3 800 000 W E — 2 . R a u c h g a sv e riu ste : ■ K o h len säu reg eh alt, = 20,5 o/o, R a u c h g a ste m p e ra tu r = 145°, A b g asv erlu ste . ...... .......................... 3. S tra h lu n g s v e rlu ste . . . . . . . 81 o/o 8 o/i> 11 o/o zusam m en: lOOo/o Der spezifische Dampfverbrauch der Turbo­ generatoren beträgt 3,5 kg einschließlich Konden­ sation, der Wärmeverbrauch unter Berücksichtigung, eines konstanten Wirkungsgrades von 80 % 0 , 5 . (740 T 20) = ög50 -^V E / K W s t _ Mit den Gaskraftzentralen sind hiernach auch die Dampfkraftwerke wärmewirtschaftlieh fortge­ schritten. Dieser Fortschritt darf bei wirtschaft­ lichen Vergleichen von Gas- mit Dampfkraftanlagen nicht übersehen werden; er fällt m it den heutigen hohen K osten für Anlage und Instandsetzungen der Gaskraftanlagen sehr zu deren N achteil ins Gewicht. Für die f o r t la u f e n d e U e b e r w a c h u n g d er W in d v e r s o r g u n g wurde das M e ß h a u s 11 mit folgenden M eßinstrumenten eingerichtet: 2 .G asm ongcnm eäser, S ystem H y d ro , 1 W in d m en g en m c 3sor, S ystem H y d ro , 2 re g istrie re n d e D ru c k w a g c u z u r B e stim m u n g der W in d m en g en , S y stem B adische A n ilin - u n d S o d a­ fa b rik , 3 k o m b in ie rte A d o s -A p p a ra te m it e le k trisc h e m A n trie b z u r g leich zeitig en B e stim m u n g von C 0 2 u n d 0 2, 1 S c h a ltta fe l m it d re i S tü c k re g istrie re n d e n M u lti­ th e rm o g ra p h e n f ü r seehs M e ß stellen , S ystem H a r t m aiu i & B ra u n . Der Meß Vorgang ist folgender: a) E in g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e . D ie eingeführte W ärmemenge wird in derselben W eise w ie beim Meßvorgang 1 durch die Auf­ Stahl und Eisen, zeichnungen der Gasgeschwindigkeitsmesser und des Junkersschen Kalorimeters ermittelt, b) A u s g e f ü h r t e W ä r m e m e n g e. 1. N u tz w ä r m e . D ie 'Windmenge wird aus der Hubzahl der Gebläsemasehinen und aus den Aufzeichnungen der Druckwagen und des IlydroGeschwindigkeitsmossers errechnet. D ie W ind­ messungen erfolgen dreimal hintereinander, um vollkommen zuverlässige Zahlen zu bekommen. Windmenge x spezifische. Wärme X mittlere Heißwindtemperatur, welche von den Multi­ thermographen registriert wird, ergibt die aus­ geführte Nutzwärme. 2. V e r lu s t e . D ie Abgasverluste werden aus den Aufzeichnungen der Ados-Apparate und der Multi­ thermographen in derselben W eise wie beim Meß­ vorgang 1 erm ittelt. Der B estverlust entfällt auf Strahlung. D as Meßhaus II bringt uns die gleichen Vorteile w ie das Meßhaus I, jederzeitigen klaren Einblick in die W ärmcbilanz der Windversorgung. Hieraus ziehen wir unsere Schlußfolgerung und treffen die Maßnahmen, welche zur Beseitigung der verschiede­ nen Verluste erforderlich sind. D ie W indm engen­ messer arbeiten so vorzüglich, daß die undichten Apparate sofort erkannt und deren W indverluste ge­ nau berechnet werden können. Einige kennzeichnende Winddiagramme m it den zugehörigen Diagrammen der Abgastemperaturen sind in Abb. 2 bis 5 wieder­ gegeben. D ie Auswertung dieser Aufzeichnungen enthält Zahlentafel 1. Z a h le n ta fe l 1. E r g e b n i s s e d e r W i n d m e s s u n g . A u l W ind s te h t: O fen IV IV IV C ow per O fen V I „ VI C ow per I Spez. W inijv erb rm ieh m ’/k g K oks M ittlere A b g as­ te m p e ra tu r 320° 260° 220° 200° 130° ,, III » IV 3 ,9 5 4 ,7 4 ,2 5 VI V II 3 ,8 4 ,6 5 . 1 Das Ergebnis der Messungen ist folgendes: Auf Ofen IV arbeiten drei Cowper; stellt Cowper I auf W ind, so ist der spezifische Windverbrauch 3,95 m3 angesaugte Luftm enge (bezogen auf den Zustand der A ußenluft); steht Cowper III auf Wind, so steigt der spezifische Windverbraueh au f 4,7, d. h. der H eiß­ windschieber des Cowper I ist undicht. W ir finden cbm/st 3000Ö ZSOOO 20000 6000 OOOO 2000 O Abbildung 2. 1613 Diagramm dor Windmengen Ofen IVV 1614 Stahl und Eisen. 41. Jahrg. Nr. 45. Umschau. c b m /s f 2 3 + X 0 7 3 0 70 77 72 7 nachm. A b b ild u n g 3. *C 700 — 300 > K urveI Cowper / - 1 3 - M ,.am /n K. i i i '* rfv / * * 320 °c \ 200 7S0 - * n i X i** \ 4 -- 1 i i \ w t D ia g ra m m d e r W in d m e n g e n O fen V I. jzr — i - \ - 7 j \ : i s | \ -L . i / 1 l "" der ersten fortlaufen­ den W indmessungen innerhalb weniger W o­ chen der Windver­ brauch der Hochöfen um etwa 30% zurück­ ging- D ie Abgasverluste sind bei der Winder­ 77 72 5* hitzung im allgemeinen nachm. vorm. von untergeordneter A b b ild u n g 4. A b g a s te m p e ra tu re n d e r C o w p e rg ru p p c O fen IV . Bedeutung, sie über­ °C «00 steigen selten 15 %. ge­ 1 Kurve T CowperX łn - 220 °C 1 ben uns aber unter * X * X - • 200 • — - M M * * 730 ” Anziehung der Wärme­ 1 bilanz die Größe der I [r r u r 200 i 1 *vJ X l Strahlungsverluste, i l 1 1 i t -4 1 1 — xf welche den W irkungs­ ¿1/ y J r A1 i l '\ Ą J A , _ \v . . grad dcrWinderhitzung A x— — " T [u iL "t r sehr nachteilig beein­ 77 S vorm. nachm . flussen. D ie B eseiti­ A b b ild u n g 5. A b g a s te m p e ra tu re n d e r C o w p o rg ru p p e O fen V I. gung dieser Verluste, welche besonders dann diese Feststellung bestätigt durch die ungewöhnlich scharf in die Erscheinung treten, wenn m it hohen hohe Abgastemperatur von 320°. W indtemperaturen gearbeitet wird, ist nicht so ein­ A uf Ofen V I arbeiten zwei Cowper; wir haben fach. Wir sind an der Arbeit und erwarten auch hier dasselbe Bild: wird Cowper V II auf Wind nach dieser R ichtung hin einen Erfolg unseres Meß­ gesetzt, so steigt der spezifische Windverbrauch von wesens. 3,8 auf 4,öö, d. li. der Heißwindschieber des Cowper VI E rm utigt durch das bisherige Ergebnis, sind wir ist undicht, und die Abgastemperatur ist entsprechend im Begriff, ein M e ß h a u s II I fü r e in e F l a m m ­ höher. o f e n a n l a g e einzurichten. Für Oefon aller Art D ie hier wiedergegebenen Aufzeichnungen sind geben uns die fortlaufenden Messungen eine sichere die ersten Ergebnisse des Meßhauses. Man sieht, Handhabe für die wärmetechnische Beurteilung der wie überaus wertvoll die ununterbrochene W indverschiedenen Ofensysteme und bieten neben der niengeninessung ist. Sind die W inderhitzer einmal in Gasersparnis besondere Vorteile für die Fabrikation. Ordnung, so bleiben sie auf diese W eise unter steter Mögen die vorstehenden Ausführungen dazu bei­ scharfer Kontrolle, und es wird gew iß nicht schwer tragen, uns alle in der Einsicht zu bestärken, daß fallen, den spezifischen Windverbrauch auf etw a 3,6 m ’ m an keine Mühen und Ausgaben scheuen soll, um angesaugter L uftm enge (bezogen auf den Zustand durch ein ausgedehntes, bestens eingerichtetes Meß­ der Außenluft) zu halten. D ie W indmengenmessung wesen die W ärmewirtschaft aller Feuerungsbetriebe ist für jeden W inderhitzer von größter Bedeutung, jederzeit klar zu durchschauen. Nur so ist es möglich, sparen wir doch m it der Verminderung des spezifi­ das E ndziel zu erreichen, daß jede Feuerung des schen W indverbrauchs gleichzeitig an Maschinen­ W erks von der kleinsten bis zur größten ununter­ arbeit und Gas für die W indversorgung. E s war für brochen m it höchstem thermischen Wirkungsgrad uns ein erfreuliches Ergebnis, als m it dem Einsetzen arbeitet. i 'M 1 Umschau. E in n eu es G asw ech selv en til f ü r R e g e n e ra tiv ö fe n . D ie G asv erlu ste bei R c g c n e ra tiv ö fe n sin d se h r e r ­ h e b lic h ; sie sin d d esh alb bei d e r je te ig e n K o h len n o t u n d K o h le n te u e ru n g n ic h t zu untereehäteen. D ie je n ig e n V en tile, w elche m it W asserab sch lu ß v e r­ sehen sin d , h ab en d en M angel, d a ß d ie W assertassen \ / _L w ä h re n d d es B e trie b s von T e e r u n d F lu g s ta u b n u r sehr schw er g e r e in ig t w erd en können. D ie A bdichtungsw iindo o d er H a u b e n sitze n in fo lg e V e rk ru s tu n g n ic h t m e h r ganz a u f dem B oden a u f , w o d u rch erh eb lich e G asv erlu ste u n ­ v erm eidlich sin d . W e ite r b e ste h t der. U eb elstan d , d aß der W echsel d e r G a s ric h tu n g n ic h t rasch g e n u g e rfo lg t, da m e h re re H e b e l zu b e tä tig e n s in d ; info lg ed essen en tw eich t w ä h re n d d e r U m ste llu n g F ris c h g a s in d en K am in. Auch 10. November 1921. Stahl und Eisen. Umschau. ist d ie G e fa h r v o rh an d en , d a ß d ie E iscn teilo d u rc h die E in w irk u n g d e r h eiß e n G ase v erbrennen. I n fo lg en d em is t ein G asw eehselventil (D . R . P .) be­ schrieben, d as d ie g e n a n n te n M än g el v erm eid et u n d sich in m e h rfa c h e r A u sfü h ru n g in v ie rjä h rig e m B e trie b bestens b e w ä h rt h a t. E s b e ste h t au s zw ei n eb o n ein an d erliegendon, au s B lech g e fe rtig te n G ehäusen. I n diesen sin d v ier n e b e n e in a n d e r a n g e o rd n e te V en tilg lo ck en , die d u rc h e in e n ein zig en H e b e l rasch in ein e a n d e re L ag e g e b ra c h t w e rd e n können. D ie E isen teile, d ie m it den heißen G asen in B e rü h ru n g kom m en, sin d a lle bis a u f die g u ß e ise rn e n T au ch g lo ck cn w asserg ek ü h lt. S ollte es sich hoi beso n d ers g e a rte te n P u lle n f ü r n o tw en d ig e r ­ weisen, so k an n a u c h f ü r d iese W asserk ü h lu n g vorgesehen w e rd e n ; ein V erzieh en o d er V erb re n n en d e r V cntilglocken w äre d a n n v o llstän d ig ausgeschlossen. 1615 in derselb en S te llu n g befin d en . D io W irk u n g sw eise des W echsclventils i s t fo lg en d e: B ei d e r in A bb. 1 bis 3 d a rg e ste llte n L a g e d e r V entilglocken s trö m t d a s G as d u rc h d ie Z u fü h ru n g s­ le itu n g d in d as G ehäuse b e in u n d g e la n g t von h ie r d u rc h den K a n a l 1 zu d e r G askam m er, um in dem O fen zu v erb re n n en . D ie A bgase stre ic h e n d u rc h d ie G as- ScBniBB-B D ie A b b ild u n g en 1 bis 5 v eran sc h au ­ lichen d a s V e n til a u sfü h rlic h . A bb. 1 is t ein w a g e re e h to r S c h n itt n ach L inio A— B in A bb. 2, dio ein en se n k rec h te n S c h n itt nach L in ie E — P in A bb. 1 d a rs te llt. Abb. 3 is t ein S c h n itt nacli L in io C— D , Abb. 4 n ach L in io G — I I u n d A bh. 5 n ach L inio J — IC in A bb. 1. D as V en tilg eb äu so b e s te h t aus zwei T eilen b u n d c, in denon V cntilglocken a a n g e o rd n e t sin d . D ie G ehäuse b u n d c sind m it fe u e rfe ste n S te in e n a u s g e fü tte r t und b esitzen ein ab n eh m b ares, au s fe u e r­ festen S te in e n in W inkeloiscn a u fg e m a u e r­ A b b ild u n g 1. L a g e d es G a sw e ch selv en tils. tes D eckengew ölbe. D ie L e itu n g d d ie n t zur Z u fü h ru n g des F risc h g a se s in das Gchiiuso b. V or d em G ehäuse b is t ein R c g c lv c n til e u n d L u ftk a m m e rn u n d geb en h ie r ih r e A b h itze a n das an g eo rd n et. Am B odon d es G ehäuses b bofindon sich G itte rw e rk ab . D io G askam m ergaso strö m en d u rc h den zwei O effn u n g e n g u n d li, d ie w echselw eise d u rc h dio K a n a l n u n d die V e n tilö ffn u n g i in d a s G ehäuse o, von G locken a vorschlossen w e rd e n k önnen. Dio G locken n wo au s sie d u rc h einen in d e r M itte des G eliäusebodens tau ch en in ih r e r S ch lu ß atcllu n g in W asserfassen f ein. einm ündenden K a n a l p , m it dem d e r A bzu g sk an al q f ü r D iese W asserfassen sin d n ic h t k re isru n d w ie dio V e n til­ die L u ftk a m m e rg a se sich v e re in ig t, n ach dom K am in glocken, so n d e rn sie besitzen eine ovale F o rm . Z w eck­ gelan g en . W ird d e r H e b e l w n ach lin k s u m g cleg t, so m äßig k ö n n en d ie T assen Schn/ft £-F Schniif C-D so a u s g eb ild et se in , d a ß je zw ei V en tilg lo ck en in eine T asse e in ta u c h e n , w ie dies aus A bb. 1 d e u tlic h e rs ic h t­ lich ist. D io o v a'e F o rm bietet d en V o rteil, d a ß m an die T assen je d e rz e it leich t rein ig en k a n n . D ie A n o rd ­ nu n g e in e r ein zig en T asse fü r je zw ei V e n tile b ie te t den w e ite re n V o rte il, d aß m an d ie V e rle g u n g von zah lreich en W asserleitu n g en s p a rt. D ie G ehäuso b u n d c sitzen in d en T assen au f F ü ß e n a u f. W ä h re n d das G ehäuse b z u r Z u fü h ru n g d e s( F risc h g a se s d ie n t, d ie n t ^ das G eh äu se c d e r A b fü h - — ru n g d e r V erb re n n ü n g sg asc. D ie S ta n g e n d e r V en tilgloeken a sitze n a n d o p p cla rm ig en H o b eln s. D ie b eiden H ebel s sin d d u rc h S eile t, dio ü b e r H o llen u la u fe n , m d e r a r t v erb u n d o n , d a ß bei D reh u n g des ein en H eb els in dem ein en S in n e d e r a n d e re H ebel sich in d em a n d e re n S inne d re h e n m u ß . D er eine H o b e l s s te h t m itte ls e in e r S ta n g e v m it -einem E in stellh eb el w in V e rb in d u n g . D u rc h U m legen dos H ebels w w e rd e n sä m tlich o v ie r V entilglocken a in eine an d ere L a g e g e b ra c h t. I h r o B ew eg u n g g esch ieh t d e r a r t, daß dio k reu zw eise e in a n d e r gegenüborstohendon G lokken, d. h . also d iejen ig en , w elche d ie V e n tilö ffn u n g e n i und li ein erseits sow ie g u n d k a n d e rse its abdeeken, sich A b b ild u n g 2 u n d 3. G asw ech selv en til. w erd en d ie O e ffn u n g e n i und h verschlossen, w äh ren d die O e ffn u n g e n g u n d k g e ö ffn e t w erden. D as G as g e h t a lsd an n d en u m g e k e h rte n W eg w ie v orher. E s flie ß t also au s dem G ehäuso b d u rc h den K a n a l m a b u n d s trö m t dem G ehäuse c d u rc h d e n K a n a l o zu. Boi O efon ohne V o rw ärm u n g dos F risch g ases in G ask am m ern b e s te h t d ie V o rric h tu n g n u r au s einem G e- 1616 Stahl und Eisen. 41. Jahrg. N r. 45. Umschau. Scfrm-ff- G -H S c h n iit J ~K ze ig te n sieh einige F e h le r. D e r B lock w ies n ä m lic h s te lle n ­ w eise ein e dünne K r u s te a u f, d ie d a s B e s tre b e n h a t t e , a b - Abbildung 1. A b b ild u n g 4 u n d 5. hiiusc m it d em z u g eh ö rig en G estänge. I n diesem F a ll k a n n d a s G as au ch von u n te n h e r z u g c fü lirt w erden. D ie A b fü h ru n g d e r g esam ten A bgase e r fo lg t, d a n n d u rc h das L u ftw ech selv en til. S r.« S n o . F . B ra n d e n b u rg , H o ilb ro n n . G asw cch selv eiitil. S c h liiic n tn a h m c aus d em B lock u n d L ag e d e r B isse. z u b lä tte r n , ein B ew eis f ü r d a s B e ste h e n e in e r F läch e g e rin g e re r F e stig k e it, d ie e tw a in d e r R ic h tu n g d e r M an­ te lflä c h e d e s B lo ck e s v e rlie f. N a c h d em V o rsch m ied en u n d A b sch n cid en w u rd e ein zy lin d risch es S tü c k v o n u n g e fä h r 500 m m D u rc h m e sse r d e r L ä n g e n a c h h e ra u s g e s e h n itte n , d a s sich bei d e r U n te r ­ su c h u n g d u rc h u n reg elm äß ig e Q u errisse a ls in d re i S tü ck e R isse ln G uß b lö ck en . z e rb ro c h e n erw ies. I n d e r in A bb. 1 g e k en n ze ic h n eten F. G i o l i t t i , d e r sich sc h o n m e h rfa c h zu d e r F ra gW e eise w u rd e ein A x ia ls c h n itt h e rg e ste llt (sc h ra ffie rte d o r F lo c k e n s te lle n u n d ä h n lic h e r E rsc h e in u n g e n im S ta h l F lä c h e ), d e r d e n V erlau f zw eier a u fe in a n d e r tre ffe n d e r in b e m e rk e n s w e rte r W eise g e ä u ß e r t h a t, v e rö ffe n tlic h te R isse e n th ie lt. N ach d em P o lie re n u n d A e tz e n (3 s t in n e u e rd in g s e in e n w e ite re n B e itra g zu d e r F ra g e d e r R is se 20 p ro z e n tig o r S chw efelsäure) zeigte sich ein G efüge, in B l ö c k e n 1). E r w eist e in g a n g s d a r a u f h in , d aß die R isse in G u ß b lö ck en zu m T eil a u f U rs a c h e n re in ch em isch er N a tu r bei d e r E rsch m elzu n g d e s S ta h le s z u rü c k g e fü h rt w e rd e n m ü ss e n , w ä h re n d sie zu ein em ä n d e r n T eil e n t ­ s te h e n a u f G ru n d p h y sik a lis c h e r V o rg än g e beim E r ­ s t a r r e n u n d b ei d e r A b k ü h lu n g d e s M e tallc s. D ie R isse, d ie d u rc h S ch lack en u n d B lasen e n ts te h e n , r e c h n e t e r zu d e r e r s te n A r t, O b erflä ch en - u n d in n e r e R isse im B lo ck h ä l t e r d ag eg en m e h r f ü r die F o lg e u n te rsc h ie d lic h e r th e rm is c h e r A u sd eh n u n g bzw . Z u sam m en zieh u n g w ä h re n d d e r A b kühl ung, in sb e so n d e re im G eb iete d e r U m w an d lu n g . E r g e h t z u n ä c h s t ein a u f d ie B e d e u tu n g ö r tlic h e r U n te rk ü h lu n g so rsc h e in u n g e n . M it R e c h t b e to n t G io litti, d aß d ie m a n g e lh a fte K e n n tn is d e r E n ts te h u n g d e r R isse im S ta h l zu ein em T eil a u f d ie h y p o th e tis c h e A n n a h m e v o n „ in n e re n S p a n n u n g e n “ z u rü ck zu fü h ren is t, w ä h re n d d ie W irk u n g e n ö rtlic h e r U n te rk ü h lu n g e n u n d d e r Seige­ ru n g e n a u f d ie in n e r e F e s tig k e it f ü r dio E its te h u n g v o n R isse n v o n w e it g rö ß e re r B e d e u tu n g sin d . U n te rk ü h lu n g sc rsc h e in u n g e n u n d S eig erungcu v e rle ih e n n a c h se in er A n s ic h t d em S ta h l v ie lfa c h ein e g ro ß e E m p fin d lic h k e it g e g e n ü b e r d e r V e ra rb e itu n g d u rc h S chm ieden usw . u n d g eb e n so A n laß zum R e iß e n . A n ein em b eso n d ers geeig­ A b b ild u n g 2, M akroskopisches (p rim ä re s) G efüge d es Schliffes. n e te n B eisp iel w ird d e r Z u sam m en h an g zw ischen d en d a s f ü r d ie U rsa c h e d e s B ru c h e s e n tla n g d e r L in ie L D K ristalU satio n sv o rg än g en , d en sie b e g le ite n d e n Seigerungen u n d d e r B ild u n g v o n Z o n e n g e rin g e re r F e s tig k e it im S ta h l­ S chlüsse zieh en ließ . S ch o n bei B e tra c h tu n g m it bloßem A uge w a r zu e r k e n n e n , d a ß d e r T e il A C D L a u s g u t b lo c k d a rg e le g t. au sg e b ild e te n g ro b e n D e n d rite n b e s ta n d , w ä h re n d im E in -5 0 -t-N ic k e lsta h lb lo c k m it 0,36 % C , 0,27 % Si, 0,69 % M n, 0,024 % P , 0 ,002 % S, 2,02 % N i w u rd e A b s c h n itt L D E B ein e n u r se h w ach k ö rn ig a u sg e p rä g te S t r u k t u r v o rla g . D ie L in ie L D s e lb st w ar d u r c h d eu tlich a u s d em s a u re n M a rtin o fe n in a c h te c k ig e n K o k ille n g e ­ a u sg e b ild e te tie fe H o h lrä u m e , also F e h lste lle n im M aterial, g o sse n . V o r d e r v ö llig en A b k ü h lu n g w u rd e d e r B lo ck v o n n eu em e r h itz t, e tw a s a u sg e sc h m ie d e t u n d a m K o p f g e k e n n z e ic h n e t (A bb. 2). D ie m ik ro sk o p isc h e U n te r­ su c h u n g erw ies, d a ß a u c h h in sic h tlic h d e s K leingefügcs, u n d F u ß a b g e s c h n itte n . S chon b e i d ie s e r V e ra rb e itu n g also d e r A u sb ild u n g v o n F e r r i t u n d P e r lit, e in g ro ß er *) Chemical and M etallurgical Engineering 1920, U n te rs c h ie d zw ischen d e n b eid e n F lä c h e n v o rla g , indem 23. Ju li, S. 149. : d e r d e n d ritis c h e T e il v ie l m e h r u n d g rö b e re n P e r lit e n t­ 10. November 1921. Umschau. h ie lt a ls d e r fe in k ö rn ig e (A bb. 3 u n d 4). D ie A n a ly se v o n ‘ S p ä n e n , d ie a u s d e n b eid en Z o n e n g e tr e n n t e n tn o m m e n w aren , z e ig te n e b e n fa lls b e m e rk e n sw e rte U n te rsc h ie d e , wie sieh a u s Z a h le n ta fe l 1 erg ib t. Z a h le n ta fe l 1. Analysenwerte. LD EB Sehmelzanalyse (dendritisch) (feinkörnig) K o h le n s to ff . . . . 0,44 0,30 0,36 0,26 S ilizium . . . . 0,24 0,27 M angan . . . . . 0,70 0,62 0,69 P h o sp h o r . . . . . 0,034 0,018 0,024, 2,03 N i c k e l .................. . 2,09 2,02 D e r d e n d ritis c h e T e il b esaß also e in e n b e d e u te n d h ö h e re n K o lilo n sto ffg c h a lt a ls d e r fe in k ö rn ig e , die Schm elza n a ly s e s e lb st w ies e in e n m ittle r e n G e h a lt a u f. M angan u n d P h o sp h o r zeig en ä h n lic h g e r ic h te te , a b e r g e rin g e re S c h w a n k u n g e n ; b e i S ilizium u n d N ic k e l sin d k e in e n e n n e n s w e rte n U n te rsc h ie d e zu e rk e n n e n . G io litti w e is t n u n d a r a u f h in , d a ß d ie U n te rsc h ie d e in d e r Z u sa m m e n se tz u n g zw ischen d em d e n d ritis c h e n u n d d e m fe in k ö rn ig e n T e il a m g r ö ß te n sin d g e ra d e bei 'd e n E le m e n te n , b ei d e n e n a u c h d ie g rö ß te n U n te rsc h ie d e zw isch en d e r feBton u n d flüssigen P h a se b ei g eg eb en e r T e m p e r a tu r w ä h re n d d e r E rs ta rr u n g v o rlie g e n , d . h. also fü r d ie E le m e n te m it g ro ß em E rs ta rru n g s in te rv a ll. E r b e s p ric h t also V e rh ä ltn iss e , ü b e r d ie O b e rh o ffe r in e in e r lä n g e r e n A rb e it v o r k u rz e m b e r ic h te t h a t 1). D a n a c h h ab e n b e k a n n tlic h K o h le n s to ff u n d P h o sp h o r ( s o w ie a u c h d e r v o n G io litti n ic h t b e rü c k sic h tig te Schw efel) d ie g rö ß te n E rs ta rr u n g s in te r v a lle , w ä h re n d diese bei M an g an , Silizium u n d N ic k e l n u r g e rin g sin d . A u f je d e n F a ll t r i t t d e r Z u sam m en h an g zw ischen d e r U n g leich ­ m ä ß ig k e it in der S tr u k tu r d e s u n t e r ­ s u c h te n B lo c k e s u n d d e n V o rg ä n g e n b ei d e r S eig eru n g k la r z u ta g e . ACDL Stahl und Eisen. 1617 d ie zo n en w eise E rs ta rr u n g z u rü c k z u fü h re n is t, n ic h ts zu tu n h a t. E s h a n d e lt sich a ls o um ein e gew isse G ru p ­ p ie ru n g d e r K rista llse ig e ru n g , d ie n e b e n d e r n o rm a lo u B lo ck seig eru n g a u f t r i tt . W e ite r w ird n o c h d ie B e rü h ru n g slin ie L D b e sp ro ch e n , d ie g e k e n n z e ic h n e t is t d u r c h d e n s ta r k e n A n g riff d er S ä u r e ; h ie r la g e n also V e ru n re in ig u n g e n in F o rm vo n n ic h tm e ta llisc h e n E in sch lü ssen v o r , d ie e in m a l s e h r z a h l­ re ic h u n d d a n n a u c h s e h r g ro ß a u s g e b ild e t w a re n . A ehnlicho A n sa m m lu n g e n v o n S c h la c k e n usw . sin d a u c h zu b e o b a c h te n im I n n e r n d e s L u n k e rs lan g sam a b g e k ü h lte r B lö ck e , u n d zw a r in d e r N ä h e d e r u n te r e n S p itz e d es k eilfö rm ig en L u n k e rh o h lra u m e s, also a n d e r S te lle , die z u le tz t e r s ta r r t. D iese S ch lack en an sam m lu n g en w erden so e r k lä r t , d a ß bei dem V o rg an g d e r K ris ta llis a tio n die S c h la c k e n v o n d e r K ris ta llis a tio n d e s M e talls n ic h t m i t­ e r fa ß t w e rd e n , s o n d e rn sich in d e r M u tte rla u g e a n ­ sa m m e ln . A u f d iese W eise w ird d ie B ild u n g v o n schlackigen S te lle n v e r q u ic k t m it d e n S eig eru n g sersc h ein u n g en . D iese E rk lä ru n g l ä ß t sich a u c h a n w e n d e n a u f die d u rc h s ta rk e V erunreinigungen g e k e n n z e ic h n e te T ren n u n g sflä c h e L D . G io litti b rin g t d a n n -noch d e n N ach w eis, d a ß a u s v ersch ied e n en G rü n d e n F lä c h e n g e rin g e re n W iderB tandes wie d ie h ie r b e s p ro c h e n e (L in ie L D ) n ic h t v e ru rs a c h t se in k ö n n e n d u rc h n o rm a le L u n k e ru n g . D e r R iß la g n u r 800 m m v o n d e r F u ß flä c h e d e s 5 -m -B lo ck es e n t ­ f e r n t, also se h r w e it vom K o p fe n d e . F e r n e r w a r d ie S c h n ittflä c h e , d u rc h d ie d a s K o p fe n d e a b g e tr e n n t w u rd e, u n d d ie e tw a 3 m v o n d e r B ru c h ste llo e n t f e r n t w a r, d u rc h a u s g e su n d u n d f re i v o n A n zeich en d e s L u n k e rs. E n d lic h d u rc h z o g d ie F lä c h e g e rin g e re n W id e rsta n d e s d e n B lo ck um m e h r a ls d e n h alb e n Q u e rsc h n itt, w obei d ie D ie U n te rsc h ie d e in d e r Z u sa m m e n s e t­ zu n g in n e r h a lb engb e g re n z to r Z o n e n w ei­ s e n d a r a u f h in , d a ß sic h zw ei A r te n v o n K r is ta lle n um zw ei A b b id u n g . o lu m en än d eru n g d e r v ersch ied en en Z onen d es v e rsc h ie d e n e Z e n tre n B lockes b e im E rh itz e n und A b b ild u n g 4. M ikroskopisches /■.Abbildung: 3. M ikroskopisches o d e r zw ei versch ie A bklihlen. GefUge des d e n d ritisc h e n T eiles. G eflige^des feinkörnigen T eiles. d e n o G ru p p en von K e rn e n g e b ild e t u n d b e sp ro c h e n e n E rsc h e in u n g e n a n a lle n S te lle n in gleicher e n tw ic k e lt h a b e n m ü s s e n .^ D e r ,,U n te rs c h ie d in d e r A rt W eise fo stz u s te lie n w a re n . d e r K e r n e is t d a r in zu su c h en , d a ß sie zu v e rsc h ie d e n e n D ie b e s ch rieb e n en U n g le ic h m ä ß ig k e ite n k ö n n e n se h r Z e ite n o d e r in v e rsc h ie d e n e n Z u stä n d e n d es B lockes g efäh rlich w erd en . D e ra rtig e U n te rsc h ie d e im K o h le n ­ e n ts ta n d e n . I h r e A u s b re itu n g w u rd e d a d u r c h a u fg e h a lte n , s to ffg e h a lt m a c h e n cs u n m ö g lich , in e in e m S ta h l d u rc h d a ß sie m ite in a n d e r in B e rü h ru n g k a m e n ; diese B eW ä rm eb eh an d lu n g (V erg ü tu n g ) gleich m äß ig e F e s tig k e its ­ riih ru n g s lin ic i s t d ie L in ie L D in A b b . 1 . w e rte zu e rz ie le n , w ie m a n sie n a c h d e r S ch m elzan aly se G io litti k e n n z e ic h n e t d a n n die E rs c h e in u n g e n der e rw a rte n k ö n n te u n d fe sts e tz e n w ürde. W e ite rh in s tp llt K rista llse ig e ru n g a ls P a ra lle le rsc h e in u n g e n z u r B lo c k ­ je n e B e rü h ru n g sflä c h e , b e so n d e rs in fo lg e d e r A nsam m lung se ig e ru n g (vgl. O b erh o ffer.) F ü r die A u sb ild u n g d es v o n V eru n re in ig u n g e n , ein e F lä c h e g e rin g e re r F e stig k e it, e ig e n a rtig e n G efü g es in d em u n te r s u c h te n B lock ist d a r , die bei m e c h a n is c h e r B e a rb e itu n g o d e r b ei B e ­ fo lg en d e B e tr a c h tu n g v o n B e d eu tu n g . I n e in e r e r s ta r r e n ­ a n sp ru c h u n g e n d e s fe rtig e n S tü c k e s A u sg a n g sp u n k te fü r d e n S tah lm asso k ö n n e n K ris ta lle a n v e rsc h ie d e n e n S tellen g efäh rlich e B isse b ild e t. E n d lic h v e r h a lte n sich d ie v e r ­ d u rc h U n te rk ü h lu n g zu v e rsc h ie d e n e n Z eite n e n ts te h e n . sc h ied en z u sam m en g esetzte n T eile a u c h v ersch ied en In fo lg e d e sse n w ird a lso d ie ein e K r is ta lla r t „ ä l t e r “ sein hin sich tlich d e r W ä rm e a u sd e h m m g ; a u c h h ie rd u rc h a ls d ie a n d e r e , sie k a n n a u c h s c h n e lle r gew achsen sein. k ö n n e n schädliche W irk u n g e n e n ts te h e n . A bb. 5 g ib t die D u rch d iese E n ts te h u n g zu v e rsc h ie d e n e n Z eite n k a n n K u rv e fü r d ie A u sd eh n u n g u n d Z u sam m en zich u n g zw eier a u c h d e r G ra d ih r e r K rista llse ig e ru n g v e rsc h ie d e n a u s ­ S ta h ls o rte n w ied er, die in ih re r Z u sam m en setzu n g d en en g e b ild e t se in . B ei d e r w e ite re n A u sb re itu n g w e rd e n die d e r beid en Z onen in d em B lo c k e n ts p re c h e n . D ie o b e re v e rsc h ie d e n e n K rista llm a ss e n sich tre ffe n u n d so ein e K u rv e 1 is t d ie A u sd e h n u n g sk u rv e f ü r d e n n ie d rig e r G ren zlin ie b ild e n , a n d e r zw ei Z o n e n v e rsc h ie d e n e n g e k o h lte n fein k ö rn ig en T e il, d ie o b e re K u rv e 2 d ie fü r G efü g es w ie b ei d e m b e sp ro c h e n e n N ic k e lsta h lb lo c k Zu­ d e n h ö h e r g e k o h lte n d e n d ritisc h e n T e il; d ie beid en u n te re n s a m m e n stö ß e n . D ie A r t d e r E n ts te h u n g vo n K r is ta ll­ K u rv e n 1 u n d 2 e n ts p re c h e n d e r Z usam m en zieh u n g bei k e rn e n bzw . K rista llisa tio n s a u sg a n g s p u n k te n w ird d e m ­ d e r A b k ü h lu n g . A u s d e n K u rv e n is t e rsic h tlic h , d a ß dio n a c h U rsa c h e se in f ü r U n te rs c h ie d e in d e r S tr u k tu r d es V o lu m e n ä n d e ru n g m it d e r T e m p e ra tu r beim E rh itz e n B lo ck es, d ie m it d e r B lo ck seig eru n g a ls so lc h e r, die a u f u n d beim A b k ü h le n sich in g leich er W eise b e i d e n beid en S ta h ls o r te n v o n e in a n d e r u n te rsc h e id e t, u n d d a ß d iese 1) St. u. E . 1920, 27. Mai, S. 705; 30. Jun i, S. 872. X V L .„ 213 1618 Stahl und Eisen. Umschau. U n te rsc h ie d e b e s o n d e rs k r ä ftig w e rd e n beim D u rc h ­ sc h re ite n d e r k ritis c h e n T e m p e ra tu r . W e n n d a s M etall v o n 710 a u f 6 8 0 ° a b k ü h lt, w ird d a h e r e in T e il d e r M e ta ll­ m a s se sc h o n b e tr ä c h tlic h g e s c h ru m p ft se in , w ä h re n d d e r a n d e re n u r eiu o k le in e V o lu m än d eru n g e r l i tt ; ein e e n ts p re c h e n d e E rsch ein u n g , d ie a lle rd in g s e tw a s sc h w äch er is t, lie g t bei d e r E rh itz u n g v o r. U e b e r dio M a ß n a h m e n z u r V e rh ü tu n g d e r a r tig e r S eig eru n g serse h ein u n g en sp ric h t sich G io litti n u r se h r k u rz a u s . E r g ib t a n , d a ß e r a u s ita lie n is c h e n S ta h l­ w e rk e n , dio g ro ß e M un itionsm engeri h e r s te llte n , geheim g e h a lte n e V e rfa h re n k e n n t, ü b e r d ie e r sich n u r g a n z a llg e m e in a u s la ss e n k ö n n e. D a n a c h h a n d e lt cs sich in e r s te r L in ie d a ru m , d a ß m a n dio Z u sam m en setzu n g dos S ta h le s so a u s w ä h lt, d a ß e in e m ö g lic h st gro ß e. A n zah l v o n K rista llk e im e n u n m itte lb a r n a c h d e r B ild u n g d e r e r s te n p rim ä re n K ris ta lle o n ts te h t. Dio Z u sam m en ­ se tz u n g h a t e in e n g ro ß e n E in flu ß a u f d ie B ild u n g d e r K e r n e ; so so ll z. B . in e in e m S ta h l v o n 0 ,2 0 % C u n d 2 % N i d e r M a n g a n g e h a lt u n te r 0 ,4 % g e h a lte n w erden. L ie g t d e r M a n g a n g e h a lt h ö h e r, so so ll sogleich d a s A u f­ t r e t e n v o n in n e r e n R issen u n d v o n Z onen v ersch ied e n er Z u sam m en setzu n g fe stz u ste lle n se in . A u f ein em b e d e u te n ­ d e n ru ssisch en S ta h lw e rk so ll f e rn e r d e r K u n s tg riff g e ­ b r a u c h t w e rd e n , d e n S ta h l beim D u rc h g a n g d u rc h d en h alb flü ssig cn B e re ic h b e so n d e rs sc h n e ll a b z u k ü h le n , w ä h re n d in A m e rik a so v e r fa h re n w ird , d a ß d a s M etall b ei e in e r T e m p e ra tu r v erg o ssen w ird , d ie m ö g lich st naho a m S ch m elzp u n k t liegt. G io litti w eist f e rn e r d a r a u f h in , d a ß ein e B e ein ­ flu ssu n g d e r K rista llb ild u n g a u f m ech an isch em Wego v o n oin em a m e rik a n isc h e n S ta h lw e rk e r p r o b t u n d m it E rfo lg a n g e w a n d t w o rd e n is t. D u rc h eiu c V o rrich tu n g zu m R ü tte ln u n d E r s c h ü tte r n k o m m t d a s gleiche P rin z ip z u r A n w en d u n g , w ie es b ei d e r E rs ta rr u n g v o n S alzen g e b ra u c h t w ird , wo dio K ris ta llisa tio n s p fa n n e n m it R ü h re rn a u s g e rü s te t w e rd e n , w en n ein ein h eitlich es K o rn g ew ü n sch t w ird , w ä h re n d b e i ru h ig e r A b k ü h lu n g infolge U o b c rsä ttig u n g sich g ro ß e K ris ta lle v o n v ersch ied e n er G rößo b ild en Im S c h lu ß w o rt b e to n t G io litti d ie a u ß e ro rd e n tlic h g ro ß e te c h n isc h e u n d w issenschaftliche B e d e u tu n g e in e r S am m lu n g u n d Z u sam m en ste llu n g e x p e rim e n te lle r U n te r ­ su c h u n g en ü b e r dio K ristallisatio n serso h o in u n g o n bei d e n v e rsc h ie d e n e n A r te n v o n S tah l. E s w ä re v o n d e r g rö ß te n B e d e u tu n g , A n g ab en ü b e r d ie lin e a re K ris ta llis a tio n s ­ g esch w in d ig k eit u n d ü b e r d ie Z ah l u n d V e rte ilu n g d e r K ris ta llk e rn o zu e r h a lte n , dio sich b ild en , w en n d a s M e tall m it v e rsc h ie d e n e r G eschw indigkeit a b g e k ü h lt w ird. D ie B ezieh u n g en zw ischen d em E rs ta rr u n g s in te r v a ll u n d d e r E n ts te h u n g v o n K r is ta llz e n tr e n m ü ß te n eb en falls G e g e n sta n d d e r U n te rsu c h u n g o n sein. D u rc h d e ra rtig e s y s te m a tisc h e U n te rsu c h u n g e n w ü rd e es zw eifellos m öglich se in , V e rfa h re n au szu b ild o n , um d e ra rtig e sch äd lich e S eig eru n g en z u v e r h ü te n ; a n d e rs e its a b e r lieg en g ro ß e S ch w ierig k eiten v o r , dio e in e r erfo lg reich en D u rc h fü h ru n g u n d E rw e ite ru n g d ie se r S tu d ie n e n tg e g e n s te h e n . E s e rs c h e in t d a h e r b e s se r, v o r alle m m ö g lich st g e n a u e und v o llstä n d ig e D a te n ü b e r F e h le r, w ie d ie v o rs te h e n d b e ­ s p ro c h e n e n , im n o rm a le n W e rk sb e trie b zu sa m m e ln . A us d ie s e n F e s ts te llu n g e n w ird es m ö g lich se in , dio ein zeln en U m s tä n d e u n d U rsa c h e n d u rc h U n te rsu c h u n g e n a u f ­ z u k lä re n , u m so zu G e g e n m a ß n a h m e n im ein zeln en sow ohl a ls a u c h a llg e m e in e r A r t zu k o m m en . ® r. 3 n3- -®- K . Schulz. D eu tsch es M u seu m von M eisterw erken d e r N a tu rw isse n ­ s c h a ft u n d T e ch n ik . Z u m e rste n m a l n a c h d e m K rie g e k o n n te d a s D e u tsc h e M useum a m 30- S e p te m b e r u n d 1. O k to b e r 1921 w ied er e in e Ja h re s v e rs a m m lu n g a b h a lte n . D e m V e r w a l t e n g s b e r i c h t ü b e r d a s 16., 17. u n d 18. G e s c h ä ftsja h r i s t zu e n tn e h m e n , d a ß d a s D eu tsc h e M useum gleich alle n a n d e re n k u ltu re lle n U n te rn e h m u n g e n d u rc h d ie w irtsc h a ftlic h e Z e rr ü ttu n g , d ie E n tw e rtu n g des G eldes, d ie g ew altig e S teig eru n g a lle r A u sg ab en u n d d e n M angel e n ts p re c h e n d e r E in n a h m e n in dio sc h w e rste N o tla g e g e r a te n is t. D u rch d ie U n te r s tü tz u n g des R eiches, d es S ta a te s B a y e rn , d e r 41. Jahrg. N r. 45. S t a d t M ü n c h en u n d o p ferw illig er G ö n n er i s t es g elu n g en , . d ie K risis zu ü b e rw in d e n , d e n M u se u m sb e trie b a u fre c h tz u o rh a lte n u n d dio d rin g e n d s te n A rb e ite n a m M u se u m s­ n e u b a u f o rtz u fü h re n . D e r V e rw a ltu n g sb e ric h t e r fü llt d a n n u n a b h ä n g ig v o n d e n p o litisc h e n A n sc h a u u n g e n d e r Z e ite n u n d d e m S tr e it d e r M ein u n g en eine D a n k c s p flie b t in d em G ed en k e n a n dio F ü r s te n , dio s e it d e r B e g rü n d u n g d e s M u s e u m s-d a s U n te rn e h m e n n ic h t n u r d u rc h ih r fü rs tlic h e s W o h lw o llen , s o n d e rn d u rc h d ire k te M ü h e n u n d O pfer g e fö rd e rt h a b e n ; P rin z re g e n t L u itp o ld v o n B a y e rn , K a is e r W ilh elm I I . u n d K ö n ig L u d w ig I I I . D ie U n te r s tü tz u n g , d ie d a s M useum d u rc h d ie s 3 M ä n n e r e r fa h re n h a t , se ien n ic h t n u r H u ld bo w eise v o n F ü r s te n , so n d e rn p e rsö n lic h e O pfer b e g e is te rte r F ro u n d e d es M useum s, u n d d e sh a lb w olle d a s D e u ts c h e M useum d iesen F ü r s te n e in d a n k b a r e s A n d e n k e n b e w a h re n , d e m h o ffe n tlic h b a ld a u c h e in a io h tb a re r A u s d ru c k f ü r a lle Z e ite n v e rlie h e n w e rd e n k ö n n e. U e b e r d e n M u s e u m s b e s u c h i s t zu b e ric h te n , d a ß m it d e m E i n t r i t t g e o rd n e te r V e rh ä ltn iss e t r o tz aller. E r ­ sc h w ern isse ein e s ta r k e A u fw ä rtsb e w e g u n g in d e r B e su c h s­ ziffer e in tr a t, die a ls e rfre u lic h e s Z eich en d a f ü r an g eseh en w e rd e n d a r f, d a ß d ie B e d e u tu n g d es M useum s a ls V olksb ild u n g s- u n d E rz ie h u n g s in s titu t v o n im m e r b re ite re n K re ise n a n e r k a n n t w ird. A u s d e n im J a h re s b e r ic h t w ie d e r­ g eg eb en e n Z a h le n i s t b e m e rk e n sw e rt, d a ß im le tz te n J a h r e 1920/21 d e r B e su c h d e r A b te ilu n g I (d ie A b te ilu n g I I is t se it K rie g sa u s b ru c h g eschlossen) w ä h re n d d e r W in te r ­ m o n a te d e n B e su ch d e r b e id en A b te ilu n g e n v o r dem K rie g e zu m T e il ü b e rflü g e lt h a t. D ie V e r ö f f e n t l i c h u n g e n d o s M u s e u m s h a b e n oine b efried ig en d e E n tw ic k lu n g g en o m m en . In s b e s o n d e re w ird sic h d a s D o u tsc b o M useum d u rc h B e itriig o a n d e r H e ra u sg a b e e in e r v o m V erein d e u ts c h e r I n g e n ie u re g e ­ p la n te n G esch ich te d e r N a tu rw is s e n s c h a ft u n d T e c h n ik in F o rm v o n B io g ra p h ie n m it P o r tr ä t s d e r b e rü h m te n N a tu rfo rs c h e r u n d T e c h n ik e r b eteilig en . D om M useum s in d im L a u fe d e r d ro i B e ric h ts ja h re a u c h w ied er ein e R e ih e v o n w e rtv o lle n S tiftu n g e n zug eg an g en . E b en so m a c h te d ie A u s g e sta ltu n g u n d E r ­ w e ite ru n g d e r B ü c h e re i s e h r e rfre u lic h e F o r ts c h r itte . D a s g le ic h e i s t zu b e ric h te n v o n d e r P o rtr ä ts a m m lu n g , d e r U rk u n d e n sa m m lu n g , d e r L ic h tb ild e rsa m m lu n g u n d d e r F ilm sa m m lu n g . D ie F o r tf ü h r u n g d es M u s e u m s n e u b a u e s k o n n te , n a c h d e m , w ie o b e n s c h o n a n g e d e u te t, H ilfe v o m R e ic h , S t a a t u n d S ta d t M ü n c h en g e le is te t w u rd e , w ie d e r s y s te ­ m a tisc h in A n g riff g en o m m en w erd en . M it g ro ß e r F re u d e w u rd e in d e r J a h re s v e rs a m m lu n g die M itte ilu n g e n tg e g e n ­ g en o m m e n , d aß a u c h dio I n d u s tr ie g ro ß zü g ig d e m W e rk zu H ilfe g e k o m m e n ist. D a s im O k to b e r 1920 a u f d e r G ru n d la g o ein e s B a u b e d a rfe s v o n 24 0 0 0 0 0 0 J l a u fg e ste llto B a u p ro g ra m m s ie b t d e n A u s b a u in d re i J a h r e n v o r. L e id e r k a n n a u f dio A u s fü h ru n g d es m it d e m M useum sn o u b a u g e p la n te n S tu d ie n g e b ä u d e s in a b s e h b a re r Z eit n ic h t m e h r g e re c h n e t w e rd e n . E s m uß d a h e r dio B ü c h erei m it L esesaal, P la n sa m m lu n g , U rk u n d e n -, M edaillen- u n d L ic h tb ild o rsa m m lu n g im A u sste llu n g sg e b ä u d e se lb s t u n t e r ­ g e b r a c h t w erd en . D e r V e rw a ltu n g sb e ric h t s c h lie ß t m it d e m A u sd ru ck h o ffn u n g sv o lle r Z u v e rs ic h t u n d d e r U e b e rz e u g u n g , daß tr o tz d e r sc h w o ren Z e ite n a lle W e lt b a ld e rk e n n e n w erde, w ie w ic h tig g e ra d e d a s D e u ts c h e M useum m it se in en B e ­ le h ru n g e n u n d A n reg u n g en zu m W ie d e ra u fb a u u n sere» g e lie b te n V a te rla n d e s sei. E in e A n s ta lt w ie d a s D e u ts c h e M useum , d ie dio E rk e n n tn is s e a u f a lle n G e b ie te n te c h ­ n isc h e n W issen s u n d K ö n n e n s , a u f d em G eb iete d e r L a n d ­ w ir ts c h a f t, d e r M asch in en u n d d e r B n e rg ie v e n v e rtu n g v e r­ m ittle , ein e solche A n s ta lt k ö n n e n ic h t z u g ru n d e gehen, sie k ö n n e n ic h t s te h e n b leib en a u f h a lb e m W ege. R eich u n d S ta a t , S tä d te u n d K ö rp e rs c h a fte n u n d je d e r E in z eln e m ü sse alles a u f b ie te n , u m diese S tä t t e d e r B e le h ru n g z u r g lü c k lic h e n V o llen d u n g zu b rin g e n , in d em B ew u ß tsein , d a ß d a s D e u ts c h e M useum f ü r d e n W ie d e ra u fb a u u n se re s V a te rla n d e s ein e n d e r w ic h tig ste n B a u ste in e bilde. A u f d iesen T o n m u tig e r U e b e rz e u g u n g u n d k r ä ftig e n O p tim ism u s w a re n a u c h d ie V e rh a n d lu n g e n d e r J a h re s - 10. November 1921. V ersam m lu n g , d ie u n t e r d em V o rsitz d e s H e r rn K r u p p v o n B o h l e n u n d H n l b a o h s ta ttf a n d e n , g e s tim m t. A uch d e r R a h m e n , in d e n d iese V e ra n s ta ltu n g e n g e s p a n n t w aren , e in E m p fa n g d e r S t a d t M ü n c h e n in d em k ö stlic h e n a lte n T a n z sa a l, ein o B e g rü ß u n g d u rc h die b a y e risc h e S t a a ts ­ re g ie ru n g in d e m w u n d e rv o lle n R a u m d es P ririz re g e n te n T h e a te rs , b eid e b e g le ite t v o n k ü n stle risc h e n D a r b ie tu n ­ g en , e n ts p ra c h d e r a u s d e m B rie d e n ü b e rk o m m e n e n T r a d itio n d es D e u ts c h e n M useum s. D e r M itb e g rü n d e r des M u seu m s, H e r r G e h e im ra t P ro ­ fesso r D r. C. v o n L i n d e , d e r a u s A lte rs rü c k s ic h te n sein A m t a ls V o rsta n d s m itg lie d n ie d e rle g te , w u rd e zu m E h r e n m i t g 1i e d des D e u ts c h e n Mu seu m s e r n a n n t. A n se in e S telle w u rd e d e r b e k a n n te S c h u lm a n n P ro fe s so r K e r s c h e n s t o i n e r g e w ä h lt D ie N a c h fo lg e rsc h a ft d es H e r r n K n ip p v o n B o h le n u n d H a lb a c li a ls V o rsitz e n d e n d es V o r s ta n d s ­ ra te s, d e r in a c h tjä h r ig e r sc h w ere r Z e it d em M useum F ü h r e r gew esen is t, w u rd e H e r rn K o m m e r z ie n r a t® t.'3 r g . e . h . P a u l R e u s e h , O b e rh a u se n , ü b e rtra g e n . H e r r D ir e k to r E p p n e r , M ü n c h en , w u rd e zu m S c h riftfü h re r g e w ä h lt. E in v o n P ro fe s so r D r. W . v o n D y c k g e istv o ll v e r ­ tr e te n e r A n tr a g , u . a . a u c h d a s B ild n is v o n G o e th e im E h re n s a a l d es D e u ts c h e n M useum s a u fz u ste lle n , fa n d e in ­ m ü tig e A n n a h m e . W e n n ein e B e g rü n d u n g d a z u n o ch w e ite r n o tw e n d ig gew esen w ä re , so w a r sie d em g eistv o lle n V o rtra g zu e n tn e h m e n , d e n E x z e lle n z v o n H a r n a o k ü b e r „ G o e th e s N a tu r a n s c h a u u n g “ v o r d em g ro ß e n K re is d e r e rsc h ie n e n e n M itg lie d e r u n d G ä s te h ie lt. W ä h r e n d d e r T a g u n g w a r G eleg en h e it g e b o te n , d en p ra c h tv o lle n N e u b a u d es M useum s zu b esich tig e n M an e rh ie lt e r s t d a d en v o llen E in d ru c k v o n d e r g ro ß zü g ig en P la n u n g d ieses B a u es, u n d es v e r s tä r k te sich bei a lle n B e ­ te ilig te n d e r W u n sc h , d aß d ieser B au b a ld u n d g lü ck lich v o lle n d e t u n d se in e r h o h e n k u ltu re lle n A u fg ab e so sch n ell w ie m ö g lich z u g e fü h rt w e rd e n m öge Die K n a p p sc h a fts-B e ru fsg e n o sse n sc h a ft im J a h r e 1920. D e m 36. B e ric h t d e r K n ap p so h a fts-B c m fsg e n o sse n s e h a ft e n tn e h m e n w ir n a c h s te h e n d e , d ie E n tw ic k lu n g im J a h r o 1920 k e n n z e ic h n e n d e A n g ab en . D ie Z a h l d e r v e r ­ sic k e ru n g sp flic h tig e n P e rso n e n n a h m gegen d a s V o r ja h r u m w e ite re 116 539 o d e r 12,04 % zu u n d stie g d a m it a u f eino G esam tziffer v o n 1 084 501 V ersic h e rte n . D e r S ta n d d es le tz te n F rie d e n s ja h re s 1913, d e r sieh a u f 918 805 A rb e ite r belief, w u rd e u m 165 696 P e rso n e n ü b e rs c h ritte n . D ie Z a h l d e r B e trie b e b e tr u g im B e ric h ts ja h re 2 1 9 1 ; h a tt e sich also g e g e n ü b e r d em J a h r e 1919 u m 247 S tü c k v e r ­ m e h rt. V o n ih n e n e n tfie le n a u f d e n S te in k o h le n b e rg b a u 443 m it 766 140 A rb e ite rn (i. V. 357 m it 704 153 A r ­ b e ite rn ), a u f d en B ra u n k o h le n b e rg b a u 576 (523) m it 173 3 38 (135 595) A rb e ite rn , a u f d ie E rz g ru b e n u n d M e ta ll­ h ü t t e n 554 (502) m it 72 270 (70 856) A rb e ite rn , a u f S a lz b e rg b a u u n d S a lin en 235 (237) m it 6 1 3 1 2 (47 459) A rb e ite rn u n d a u f a n d e re M in cralg ew in n u n g en 383 (325) m i t l l 4 4 1 (9899) A rb e ite rn . I m S te in k o h le n b e rg b a u h a t t e d ie B e le g sc h a ft ein e Z u n a h m e v o n 8 , 8 % , im B r a u n ­ k o h le n b e rg b a u v o n 27 ,8 % , a u f d en E rz g ru b e n u n d M e ta ll­ h ü t t e n v o n 2 % , im S alzb erg b au v o n 29,2 % u n d bei d en a n d e re n M in o ralg o w in n u ngen v o n 15,6 % zu v erzeich n en . Die B e sch affu n g v o n U n te r k u n fts rä u m e n f ü r die A rb e ite r s t e h t ein e m s tä rk e r e n A n w a c h se n d e r A rb e ite rz a h l h e m m e n d im W eg e, u n d b eso n d ers im S te in k o h le n b e rg b a u i s t d ie V erso rg u n g m it g eeig n e te n A rb e its k rä fte n im m e r n o ch re c h t schw ierig. D ie G e sa m tlö h n c h o b e n sich v o n 4 8 5 8 0 5 2 680 M im J a h r e 1919 a u f 1 5 0 4 0 7 5 4 175 M im B e ric h ts ja h re , w as e in e r Z u n a h m e v o n rd . 2 1 0 % e n ts p r ic h t; d ie L o h n su m m el w eist also ein f a s t 17 % m a l so s ta rk e s S teig en a u f wie d ie A rb e ite rz a h l. S e it 1913 i s t d ie L o h n su m m e u m 931 % g estie g en . D ie E in z e llö h n e b e tru g e n f ü r sä m tlic h e B e trie b s a rte n im J a h r e 1919 5018JC u n d im B e ric h ts ja h re 13 868 M , sie n a h m e n d e m n a c h u m 1 7 6 ,4 % z u ; v e r ­ g lich en m it d em F rie d e n s ja h re 1913 b e tru g d ie Z unahm e, bis 1919 216,2 % u n d b is 1920 773,8 % . I n d e r L o h n su m m c i s t d e r E n tg e lt f ü r d ie K rieg sg efan g en en n ic h t e n th a lte n . V o n d ie s e n . w u rd e n in a lle n S ek tio n sb ez irk en im J a h r e 1920 74 b e s c h ä ftig t, d ie 67 5 421 J i L o h n b e ­ zogen. D ie a u f s ä m tlic h e A rb e ite r e n tfa lle n d e J a h r e s ­ loh n su m m e, v e r te ilt n a c h B e trie b s a rte n , e rg a b : im S te in ­ Stahl und. Bison. 1619 k o h le n b e rg b a u 1 1 4 7 9 866 186 (3 739 058 026) J i , im B ra u n k o h le n b e rg b a u 2 049 032 965 (615 367 298) J i , in d en E rz g ru b e n u n d M e ta llh ü tte n 1 7 6 6 4 0 2 800 (273 043 812) J i , im S alzb erg b au u n d S alin en 636 9S1 74 9 (196 227 321) J i u n d b e i a n d e re n M in e ralg ew in n u n g en 1 0 8 4 7 0 4 7 5 (34 356 223) J i . D ie E in z ellö h n e w a^en a m h ö c h s te n im S te in k o h le n b e rg b a u m it 14 984 (5310) J i ; es folgen d e r B ra u n k o h le n b e rg b a u m it 11 821 (4638) J i , die E rz g ru b e n u n d M e ta llh ü tte n m it 10 605 (3853) J i , d e r S a lz b e rg b a u u n d die S alin en m it 10 389 (4134) J i u n d die a n d e re n M ineralg ew in n u n g en m it 9481 (3470) J i . D ie U m lag en stieg e n v o n 59 972.538 J i im J a h r e 1919 a u f 113 926 651 J i im B e ric h ts ja h re , o d e r u m 53 954 112 J i bzw . 90 % . F ü r ein en V e rsic h e rte n b e tru g die U n fa lla s t im J a h r e 1920 105 J i gegen 61,96 J i im V o rja h re . A u f 1000 J i L o h n su m m e e n tfielen im B e r ic h ls jr h ie infolge d e r b e d e u te n d e n E rh ö h u n g d e r L ö h n e n u r 7,57 J i U n fallla s t g egen 12,33 J i im J a h r o 1919. B e i d e n K o s te n d e r U n fa llu n te rs u c h u n g c n , d e r F e s ts te llu n g d e r E n tsc h ä d ig u n g e n , d es R e c h tsg a n g e s u n d d e n U n fa llv e rh ü tu n g s k o ste n t r a t eino E rh ö h u n g u m 1 403 209,05 J i a u f 2 652 524,41 J i ein, w o d u rc h die e rw ä h n te n K o s te n in H u n d e r tte ile n d e r U m la g e gegen 1919 v o n 2,0 a u f 2,3 an stie g en . A n E n ts c h ä d ig u n g e n w u rd e n im J a h r e 1920 in s ­ g e s a m t 5 8 7 5 3 503 (i. V . 41 8 9 6 4 9 4 ) J i a u sg e z a h lt. D a v o n en tfielen 22 8 3 1 9 6 0 (1 6 7 7 3 810) J i b e i T o d esfällen u n d 35 921 543 (2 5 1 2 2 684) J i a u f E n ts c h ä d ig u n g e n . D ie freiw illige U e b c rn a b m e d es H e ilv e rfa h re n s in n e r ­ h a lb d e r e rs te n 13 W o c h e n n a c h d em U n fa lle erfo lg te in •1008 (1063) F ä lle n u n d die f ü r d a s H e ilv e rfa h re n au fgew en d e te S u m m e belief sich a u f 1 013 881 (8 6 8 4 4 2 ) J i , w as ein e Z u n ah m o v o n 1 4 5 4 3 9 J i a u s m a c h t g eg en ü b er 429 719 J i im J a h r e 1919. D ie Z a h l d e r e n tsc h ä d ig u n g sp flic h tig e n U n fälle b e ­ tr u g 11 8 2 9 ; sie zeig te d a m it gegen d a s V o rja h r eirrifa R ü c k g a n g v o n 2260 F ä lle n . A u f je 1CC0 v e rsic h e rte P e r ­ so n e n en tfie le n 10,91 (14,58) en tsch iid ig u n g sp flich tig o U n ­ fälle. Z u m T o d e f ü h r te n 2180 (2472) U n fä lle , h ie r i j f also ein R ü c k g a n g v o n 292 fe stz u s te llc n . D ie E rw e rb su n fä h ig , k e it v ersch ied e n en G rad es h a t t e n 9649 (11 6 4 5 )x^ f ä l l ? z u r F o lg e. V e r a n la ß t w u rd e n die U n fä lle d u rc h .G efäh r­ lic h k e it des B e trie b e s a n sich in 17 802 (9784 h Jji^J.eiprri 65,96 (69,45) % , d u rc h M ängel d es B e trie b e s im ht'-WUtlevn in 167 (128) F ä lle n = 1,41 ( 0 ,9 0 )% , durejh; fjjc.iSphuld 8 e r M ita rb e ite r in 375 (406) F ä lle n = 3 , 1 7 . 4 8 , u n d d u rc h die S ch u ld d e r V erletzter) s e lb st jjj;.ß4,8j>i ,(377:1) F ä lle n == 2 9 ,4 6 ( 2 6 ,7 7 )% . D ie Z a h l d s r . i i W ä ] ^ , die d u rc h die G e fäh rlic h k eit d e s B e trie b e s an,gji;h qnffitpixjeiu gingen also u m 3,49 % z u rü c k , v o g e g e fi\d ie -Z K b 'ite iiU n ; fälle, die d u rc h M än g el d es B e trie b e s jtm j^e!© n^crg)j v e r­ a n la ß t w u rd e n , v o n 0,90 % im V o ^ h j ß ^ j j ß J ^ g G u i i i ) B e ric h ts ja h re a n stie g . A u ch d ie dUV)ki‘i!fß7/3c}9ilId ;jdor M ita rb e ite r u n d d u rc h eigene ScbfikV ,vpjpijjag^ttep U n ­ fä lle w eisen S teig eru n g en a u f, je g ie diese u m 2,69 % . aej[ (f .m llm ioriie*';: D e r U n fa llv e rh ü tu n g h a t . fl je r,|Benifpge)) 9e.een))riia it w ied eru m ih re b eso n d ere 4vi41!U^.silW^Uii>7jVBcV5WdtlD ie A rb e ite n d e r V ersuchss^rack^ jg Ijeijup jjlfp jr.jp j B e ­ ric h ts ja h re u n te r M angel -rn il^ fu P ifS fen « d e r v ersch ied e n en M itte l zjjp B ejrgnipfupg.yon Esplpifiprif,» w u rd e w ied er aufgenom gijeß.. riYPBBWÄe -ÜPttf §BeU,MFF4,W die m an b e re its im Ja h rj).l 9 hheM irobt. fia tjp , W))rriep>fbenfalls w ied er e in g e le ite ^ jg n o b n a lu a lm u n a io rd s m ioi • ■ I n d e r U n f a U - ^ ^ e j j ^ i l a i ) jifö lj,,$ S ig ig ajy is% jIW O S ch k eu d itz w u rd en K m i# ! au fg en o m m en , v o n 89999 , u n d 240 (81) z u r B e h a n d lu n g k am en ,.(„ P ij 93 !)ep, 96 (270) M ilitärkfflj^ke (i)i ¡L a z a re tt,. 119p, agf^gnogjpnen. G u ta c h te n d em E rg e b n is, d a ^ e ^ n ^ ^ I ^ , sch lu ß d e r Be})?B^ B f e } | i p l ^ 30 K ra n k e = .63,83% u n d m e h r e rla n g te n u n d w e ite re 8 K r a n k e = 1 7 , 0 2 % bis z u r % blieben e rn s te r E r k r a ^ n g j ^ m ^ y j s h a ^ h c u ^ K i F M ä W ^ f l i t i D ie E rfolge b e i den im J a h r e 1920 b e h a n d e lte n K ra n k e n w aren so m it re c h t g u t. 1620 Stahl und. Eisen. 1 _ P aten tb erich t. Deutsche Patentanmeldungen1). 27. O k to b e r 1921. KJ. 12 e, G r. 2, K 62 9 0 7 . V e rfa h re n z u r e le k trisc h e n S ta u b n ie d o rs o h la g u n g a u s G asen ; Z us. z. A nm . K 61 957. Dr. J . E . L ilien fo ld , L eip zig, M o z a rts tr. 4 , u n d M e ta llb a n k u n d M etallu rg isc h e G esellsch aft, A k t.-G e s., F r a n k f u r t a. M. K l. 18 a , G r. 3, B 86 637. V e rfa h re n u n d E in r ic h tu n g z u m B e trie b e v o n S c h a ch tö fen , in sb e so n d e re v o n H o c h ­ öfen. S tp l.* 2 n g . E r n s t D iepsclilag, C ö th e n , A nh. . IG . 18 a , G r. 6 , F 4 8 647. V o rric h tu n g z u r se itlich en B e g ic h tu n g v o n K u p p o lö fe n u n d ä h n lic h e n Oefon. Jo a c h im F re y g a n g , B o d o n w ö h r, O b erp falz. K l. 18 b, G r. 13, B 95 659. V e rfa h re n z u r H e rs te llu n g v o n S ta h l o d e r F lu ß e is e n a u s A lte ise n ( S c h ro tt) m it K o h lu n g 3m itto ln im s a u ro n O fen. P a u l B ra n d l, W iso tsc h a n b. P ra g . K L 18 b, G r. 20, P 32 028. K o h len sto ff-, c h ro m - u n d n io k e lh a ltig e E isen leg ieru n g , d ie m e h r C h ro m als N ick el e n th ä lt. P itts b u r g h I r o n a n d S te e l F o u n d rie s C o m p an y , M id lan d , P e n n s ., V. S t. A. K l. 26 d, G r. 3 , W 54 179. G asre in ig e r u n d T eerab sch eid o r. J o h n W ells, C a iro , A eg y p te n . K L 26 d , G r. 8 , G 50 540 V e rfa h re n z u r E n tf e r n u n g v o n S ch w efelw assersto ff a u s G asen. G esellsch aft f ü r K o h lo n teo h n ik m . b. H ., D o rtm u n d -E v in g . ■(Kl. 4 0 a , G r. 4 1 , N 19 393. V e rfa h re n zu m E n tz in k e n v o n z in k h a ltig e n M a to rialien . F rie d ric h W ilhelm N eu h a u s , G elso n k iro h en , E lis e n s tr. 11. K L 4 8 d , G r. 5, G 53 258. V o rric h tu n g z u m a u to g e n e n S c h n e id e n s t a r k e r S tü ck e. G eorgs-M arien-B orgw erlcs- u n d H ü tto n v o re in , A k t.-G e s., O sn a b rü c k . K L 80 c, G r. 12, M 7 2 629. G a ssc h a c h to fc u . F a . F ra n z M eiser u . K a rl M eisor, S u lz b a c h e r S tr. 9 , N ü rn b e rg . 31. 41. Jahrg. K r. 45. Patentbericht. K L 80 b , G r. 3, C 28 979. V e rfa h re n z u m B e trie b e vo n G a se rz e u g e rn m it G ew in n u n g ein e r z u r Z e m e n t­ h e rs te llu n g g e e ig n e te n S c h la c k e d u rc h m in e ra lisc h e Z u ­ sc h lä g e . L o u is C h e rtie r, O ugröe b. L ü ttic h . DeutschejGebrauchsmustereintragungen. 31. O k to b e r 1921. K l. 12 e / N r . 796 122. F il te r z u r R e in ig u n g v o n L u ft o d e r G asen . W . F . L . B e th , M a sc h in e n fa b rik , L ü b eck . K l. 12 o, N r. 796 196. V o rric h tu n g z u m A b sch eid en v o n S ta u b o d e r F lü s s ig k e it a u s G asen o d e r D ä m p fe n . A lw in B a r tl, K o ttb u s . K l, 21 h , N r. 796 863. K ip p b a r e r E le k tro d e n o fe n f ü r M otallsch raclzu n g . A k t.-G e s. B ro w n , B o v e ri & Cio., B a d en , S chw eiz. K l. 35 b, N r. 796 795. G egongew ichtsausgleioh f ü r so n k re c h te H o c h o fe n a u fz ü g e u . dgl. M a sc h in e n fa b rik A u g sb u rg -N ü rn b e rg , A .-G ., N ü rn b e rg . IDeutsche^Reichspatente.^ K H 1 8 a , N r. 332'300, v o m 19. O k to b e r 1919. s o h e l M a s o h i n e n f a b r i k A .-G . i n D u i s b u r g . Deut- W ind­ schieber fü r Winderhitzer. D e r V ersch lu ß a f ü r d e n k a lte n W in d u n d d a s A b ­ b la s e v e n til b sin d zu ein em einzigen O rg an v e re in ig t, d as b eim ' O effnen d e r K a ltw in d le itu n g o zum E rh itz e r die Ab• g aslo itu n g d v o n diesem t r e n n t u n d u m g o k o h rt,rd e n ,| E r O k to b e r 1921., KL 7 b, G r. 4 , K 75 676. A n sp itz w a lz e n f ü r g era d e s u n d g ew iokeltos W a lz g u t, in sb e so n d e re D r a h t, m it e x z e n ­ tris c h e n B illo n . ICalkor M a sc h in e n fa b rik A .-G ., Iv ö ln -K alk . K l. 7 f, G r. 9, S t 31 676 . V o rfa h re n z u r H e rs te llu n g v o n S p ira lb o h ro rn a u s e in e m R u n d s ta b d u rc h W alzen. F a. A lb e r t S tra s m a n n , R e m sc h e id -E h rin g h a u se u . K l. 10 a , G r. 22, IC 75 227. V e rfa h re n d e r B e h eizu n g v o n S ch w o lk am m ern u n t e r A u s n u tz u n g d e r A b h itz e eines G as- o d e r K o k so fen s. F a . A ug. K lö n n e , D o rtm u n d . K l. 12 o, G r. 2, A 33 991'. E in r ic h tu n g zu m R e in ig en v o n G a se n o d e r D ä m p f e n a u f e le k trisc h e m W ege. A ll­ g em ein e E le k triz itä ts -G e s e lls c h a ft, B e rlin . K l. 26 d , G r. 8 , F 45 734. V e rfa h re n z u r G ew in n u n g v o n S chw efel a u s G asen . H e r m a n n F ris c h e r, Z eh len d o rf b. B erlin , IC aiserstr. 6 . K1. 26 d , G r. 8 , H 82 473. V o rfah ren z u r G ew in n u n g v o n S ch w efel a u s G asen.. H insfelm ann, K o k s o fe n b a u g eso llso h aft m . b. H ., E ssen. K l. 4 8 d , G r. 2, F 4 8 241. V e rfa h re n z u m B eizen von D ra h t. R u d o lf F e y , D ü sseld o rf, V e n n h a u s e r A llee 22. K l. 5 0 a , G r. 1 , M 72 227. E le k tro m a g n e ta u s s c h e id e ­ v o rric h tu n g f ü r M a h la n la g e n m it in d ie M a g n e ttro m m e l e in g e b a u te r, s e lb s ttä tig e r S ig n a le in ric h tu n g . M agnetW erk G. m . b. H . E ise n a c h , E isen ach . K l. 5 0 o, G r. 11 , V 15 943. S c h le u d e rm ü h le m it e in er o d e r m e h re re n u m la u fe n d e n S tifte n s c h o ib e n in w agere o h te r o d e r se n k re c h te r A n o rd n u n g u n d bew eglicher H a u b e . V e re in ig te S o h m irgel- u n d M a sc h in e n -F a b rik e n . A .-G ., v o rm a ls S. O p p e n h e im & Co. u n d S ch lesin g e r & Co.. H a n n o v e r-H a in h o lz . K l. 50 o, G r. 4 , D 3 8 1 9 5 . S c h la u c h filte r m it a n ein e m Q u e rträ g e r a u fg e h ä n g te n F ilte rs c h lä u c h e n , d e re n o b e re s E n d o d u rc h K le m m rin g o. dgl. a u f d em F la n sc h d es F ilte rs e h la u c h d e c k e ls fe stg e h a lte n w ird. E r n s t D an n eb erg , B e rlin , P o ts d a m e r S tr. 28. h itz e r m it d e r A b g asleitu n g v e rb in d e t, so b a ld d ie K a l t ­ w in d leitu n g a b g e s p e rrt w ird. Z w eckm äßig, w ird hierbei d e r als K o lb en sch ieb er a u sg e b ild e te W in d sch ieb er fü r gew öhnlich d u rc h e in G ew icht e in S chlußlago g eh alten . D a s O effnen des K o lb o n sch ieb ers e rfo lg t, so b a ld das D ru c k m itte l (K a ltw in d o. dgl.) a u f ein e K o lb e n se ite w irkt. D ies k a n n d u rc h E in b a u e n eines v o n H a n d b e tä tig te n S teu ersch ieb ers in d ie V e rb in d u n g sle itu n g zw ischen K a l t ­ w ind u n d K o lb en sch ieb er e rz ie lt ^w erden. « K l. 18 c, Nr. 332 395, v o m 2. O k to b e r 1919. A k t i e b o la g e t S v e n s k a K u ll a g e r f a b r i k e n in G o th e n ­ b u r g , S c h w e d e n . Verfahren und Vorrichtung zur E r­ hitzung von Kugeln. E in g leichm äßiges E rh itz e n d e r W e rk stü c k e (K u ­ geln) a im G lü h o fen so ll d a d u rc h g e w ä h rle iste t w erden, d a ß sie in m eh rere h in te re in a n d e rlie g e n d e R a h m e n b in g e tre n n te G ru p p en g e te ilt sin d u n d d ie V o rsch u b k raft m itte ls d ieser R a h m e n u n a b h ä n g ig v o n d en K u g e ln je d e r G ru p p e fo rtg e p fla n z t w ird. H ie rd u rc h w ird erre ic h t, d a ß sä m tlic h e K u g e ln beim V orschieben d e r R ah m en 1) D ie A n m e ld u n g e n lieg en v o n d em an g e g e b e n e n T ag ea u f d e r H erd fliieh e rollen. D u rc h eine en tsp rech e n d e a n w ä h re n d zw eier M o n a te f ü r je d e r m a n n z u r E in s ic h t u n d N eigung d e r H erd so h le geg en die W a g re c h te w ird diese G in sp ru c h e rh e b u n g im P a te n ta m te zu B e r l i n au s. R ollbew egung n o ch w e ite r g esich ert. Am A u s trittse n d e 10. November 1921. Patentbericht. P W des O fens sin d S ta n g e n c v orgesehen, ü b e r w e lc h e . die R a h m e n b g le ite n , w ä h re n d die K u g e ln a zw ischen ihnen h in d u rc h in d a s H ä r te b a d d fallen. £ _ J K I . 1 0 a / N r . 328 819,T vom 6. M ärz 1920. V i c t o r F o r d a n s k i i n W a l d e n b u r g , S o h le s . Verfahren und Vorrichtung zur Erzielung völliger Abgarung der K opf­ enden gestampfter Kohlehuchen bei der Verkokung. Z u r V e rh in d e ru n g d es A bb rö ck eln s d e r K o h lek u ch en beim H e ra u sz ie h e n d es S tam p fb o d e n s w ird n a c h d e r E r ­ fin d u n g d e r d u rc h d a s H e ra u sz ie h e n des S tam p fb o d e n s K l. 10 a , Nr. 328 820, vom 16. D ezem b er 1919. G. W o l f f j r . , E i s e n g i e ß e r e i , M a s c h i n e n f a b r i k u n d E is e n k o n s tr u k tio n e n in L in d e n , R u h r. E in ­ ebnungsvorrichtung für Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und K oks m it Schwinghcbelantrieb. Z u r V erein fach u n g des S ch w in g h eb elan trio b es w ird d er D re h p u n k t des S chw inghebels n ic h t fe st, so n d ern d u r c h /e in e G e ra d le n k e rfü h ru n g d e r a r t bew egt, daß d a s 1621 Z um S chm elzen so lch er M etalle o d er L egierungen, d ie b is zu ein em gew issen G rad e b e i ziem lich n ied rig en T e m p e ra tu re n le ic h t v erd am p fe n , e ig n e t sich d ieser e le k ­ tris c h e O fen m it zw ei v o n e in a n d e r d u rc h ein e H o riz o n ta le , die W ä rm e g u t le ite n ­ de, eb en e o d er f a s t ■■ , -a ebeno Z w ischenw and ^ (a) g e tr e n n te n K a m m ______f)_________O _______ m ern (b, o). D ie obere J i N §g |§ S ch m elzk am m er w ird p /V w d u rc h in d e r u n te re n K a m m e r a n g e b ra c h te .r ry ¡ r h i ^ L ic h tb ö g e n d e r h itz t, i L rJ p jL fk u die e n tw e d e r in d e r r :" / y ’W g i-: / M itte d ieser K a m m e r -a-.---— .^ _j_, zw ischen d e n S p it­ zen m e h re re r E le k tro d e n e fre i b ren n en o d er zw ischen E le k tro d e n u n d a u f dem B oden d e r K a m m e r a n g e ­ b ra c h te m W id er 8ta n d s m a tc ria l übergehen. V o rte ilh a fte rw eise k ö n n e n n o ch E in ric h tu n g e n g etro ffen w erden, die] die f re i b ren n en d en L ic h tb ö g e n n a c h oben ab len k en . Kl. 49 b, Nr. 3 2 8 1 8 8 , vom 13. J u n i 1917. D o u t s c h e M a s c h i n e n f a b r i k A .-G . i n D u i s b u r g . Durch Exzenter (bzw. Kurbel) angetriebener mechanischer Hammer m it federnd aufgehänglem Bär, insbesondere zum Zerschlagen von Masseln. lo ck er gew o rd en e K o p f des K u ch en s in w a g e re c h te r R ic h ­ tu n g w ied er z u sa m m e n g e p re ß t, w o d u rch d e r z u r v o ll­ stä n d ig e n V e rk o k u n g n ö tig e H o h lra u m zw ischen O fen ­ t ü r u n d K o h le e r h a lte n w ird. Zu diesem Z w eck w ird d as a u f d em S ta m p fb o d e n f a h rb a re B e satzsch ild a m it dem d e r O fen k am m er z u g e k e h rte n E n d e des S tam p fb o d e n s k raftso h lü ssig zu ein em S tam p f- o d er S to ß k o p f k u p p e lb a r g em ao h t. A m e in fa c h ste n w ird dies e rre ic h t d u rc h A n ­ w en d u n g ein e r S p errk lin k e b. Stahl und Eisen. ----- ■— ------------------ ’ f Z' (P> ) " x / I ! 1 \ / ~7->. .— (m ) /¡ T :m - | W b D ie V erbesserung b e s te h t [[¿;— d / • d a rin , d aß d ie F e d eru n g a W keine S chw ing- o d er A uf\ wj u n d A b w ärtsb ew eg u n g e n t3 t4 sp re c h e n d d em H o ch - o d er -f N ied erg eh en des B ä rs ausc f ü h r t, so n d e rn fe st a m H a m ­ m erg eh äu se b g e la g e rt is t u n d d a s E x z e n te r (K u rb e l) " r—d e r a r t a n d em den B ä r c \ H / u n d die F e d e ru n g a verhSi / b in d e n d e n G estän g e a n g re ift, d a ß d e r B ä r ein en g rö ß ere n v o d e r k lein eren W eg z u rü c k ­ legen k a n n , als dem H u b d e r A n trie b sv o rric h tu n g ohne V o rh an d en se in ein er F e d e ru n g e n ts p ric h t, in K l. 7 a , N r. 329 839, v o m 8 . A p ril 1919. L e o D o s t a l K l a d n o , B ö h m e n . Befestigung von W a lz e n n a in Ballen bei gesondert eingesetzten Zapfen D ie V erb in d u n g d e r b eid e n Z ap fen m it d e m 'B a llo n w ird d u rch e in beso n d eres O rgan erzielt, u n d zw ar d a d u rc h , d a ß die Z ap fen b im B allen a g e g en ein an d e rT v ersp an n t w erden. A m v o rte ilh a fte s te n e rfo lg t dies d u rc h achsiale A n k e r c. D a b e i k ö n n en n o c h zw ischen Z ap fen b u n d B allen a B ü ch sen d e in g e s e h a ltc t'w e rd e n . K l. 12 e, N r. 328 826, vom 11. J u n i 1919. A llg e m e in e j E le k tr iz itä ts - G e s . in B e rlin . |l m it d e r E in e b n u n g ssta n g e zu k u p p e ln d e E n d e des S chw ing­ heb els ein e im w esen tlich en gerad lin ig e B ew egung a u s ­ fü h rt. E s w ird d e r a u f d e r A chse a a n g e o rd n e te , d o p p elt au sg eb ild ete S ch w in g h eb el b in zw ei im M asch in en g erü st gelen k ig an g esch lo ssen en L e n k e rn c g e fü h rt, w ä h re n d sein u n te re s E n d e d u rc h ein en L e n k e r d o. dgL eb en falls gegen d a s M asch in en g erü st a b g e s tü tz t w ird. W e ite re E in z e lh e ite n sin d a u s d e r P a te n ts c h rif t ersich tlich . K l. 2 1 h , N r. 328 233, v o m 27. J u l i 1919. Iv a r R e n n e r f e i t i n D j u r s h o l m , S c h w e d e n . Elektrischer Oten. Verfahren und Filter zum Heinigen staubhaltiger Gase mittels Naßluftfilter. [ ( : i| • =rj .1:. -a ' [j E s w erd en m it a u fsa u g e fä h i gern S to ffe b ek leid ete F i lt e r ­ k ö rp er a b e n u tz t, w elche m it j ¡1 ih re n S to ffteilen so m it e in er F lü ss ig k e it b in V e rb in d u n g geM .tm feltrff-3.— b ra c h t sin d , d a ß diese v o n d en jj"" " T p ■=> F ilte rk ö rp e rn d o c h ta rtig a n g e ­ s a u g t o d e r w e ite rg e le ite t w ird . D ie F ilte rk ö rp e r kö n n en d a b e i a u s ein zeln en , au sw ech selb aren , m it S to ff sc h lau ch ­ a r tig ü b erzo g en en R u n d k ö rp e rn bestehen. 1622 Stahl und Eisen. Statistisches. S ta tistisch es. V on don s ta tis tis c h e n E rm ittlu n g e n ü b e r d e n V er­ k e h r g eben w ir die fo lg e n d e n Z iffern w ie d e r: D ie p re u ß isc h -h e ssisc h e n E ise n b a h n e n im R e ch n u n g s­ ja h r e 1919. D o m B e ric h t ü b e r d ie B o trieb se rg o b n isae d e r in d e r p re u ß isch -h essiso h e n B e trie b s g o m e m s c h a ft v e re in ig ­ te n S ta a tso iso n b a h n e n im R e c h n u n g s ja h re 1 9 191) e n t ­ n e h m e n w ir fo lg en d es: D ie B ah n -(G ig en tu m s-)län g e f ü r d en ö f f e n t l i c h e n V e r k e h r b e tru g a n : V o llsp u rb ah n e n in sg e sa m t . davon; p reu ß isc h es E ig en tu m . . h essisch es „ . . b ad isc h es „ . . E s w u rd en b e trie b e n a ls: H a u p tb a h n e n in sg esam t . davon: p reu ß isc h e B ah n stre c k e n . h essisch e „ b ad isc h e „ N eb e n b a h n e n in sg esam t . davon: p re u ß isc h e B a h n s tre c k e n . h essisch e . „ b ad isc h e „ E s w aren von den H a u p t­ bahnen: e i n g l e i s i g ............................ z w e i g le is i g ............................ d r e i g l e i s i g ............................ v i e r g l e i s i g ............................ fü n f- o d e r m e h rg le is ig . . von d en N e b e n b a h n e n : e i n g l e i s i g ............................. z w e i g le is i g ............................ A u ß erd em w a re n an S chm al­ s p u rb a h n e n (s ä m tl. p re u ­ ß isch ) v o rh a n d e n . . . D em ö ffen tlich e n V erk eh r d ie n ten also V o ll-u . S chm al­ s p u rb a h n e n in sg esam t . . A n sc h lu ß b a h n e n o h n e ö f ­ fentlichen Verkehr w aren in sg esam t v o rh an d en davon: p reu ß isc h e B a h n s tre c k e n . h essisch e „ U c b e rb a u p t b e tru g also in d e r B e trie b s g e m e in s c h a ft d ie B ab n län g e in sg esam t j davon: p re u ß isc h e s E ig e n tu m . . h essisch es „ . . b ad isc h es „ . . am 31. M ärz 1919 km . 40 031,61 an „ „ „ _ __ ___ _ 34 196,63 1 307,22 41.12 — — __ 20 873,28 58,72 56,93 21 938,66 811,46 41,12 17 240,37 56,71 62,03 100,00 43,07 16 744,61 495,76 — 43,29 37,92 — 14 175,93 195,76 — 41,45 37,92 — 5 323,94 16 974,58 84,74 402,63 5,35 23,26 74,48 0,37 1.77 0,02 4 742,92 15 641,10 84,87 396,46 7,93 22,72 74,93 0,41 1,90 0,04 16 602,81 037.56 96,30 3,70 14175,13 496,56 96,62 3,38 . 245,40 — ’ ' . 245,51 __ 40 277,01 — 35 790,48 — 199,80 176,06 198,11 1,75 __ 174,91 1,75 40 476,87 — *) 35 967,14 39 116,78 1 308,97 41,12 — 34 617,05 1 308,97 41,12 — — ^ A ch sen k ilo m eter im J a h r e 1918 1919 20 820 273 843 15 615189 601 4 931 798 719 14 601 616 954 3 756 071051 10 855 869 707 515 923 •108 189 127 139 365 212 102 362 286 481 j D ie V e r k e h r s - E i n ­ im J a h r e 1918 im J a h r e 1919 n a h m e b e tru g : in sg esam t au s d em P e r ­ JL % 1 % so n en - u n d G ep äck ­ v e r k e h r ....................... 1 159 551122 32,67 1 603 690 490 28.17 G ü te rv e rk e h r . . . 2 089 932 019 58,S8 3 661 871 5Ö3 64,33 D ie G e s a m t - E i n ­ n a h m e b e tru g : — a n s i c h ....................... 3 549 525 977 5 692 414 781 — a u f 1 km d u rc h s c h n itt­ lic h e B etrieb slä n g o 87 957 — 148 803 - ' g eg en d as V o rja h r m e h r a n s i c h ....................... 57 315 273 1,64 2 142 888 801 60,37 a u f 1 k m d u rc h s c lm ittl. 1,49 B etriebslU nge 1290 60 840 69,18 20 020,70 58,55 811,46 02,68 41,12 100,00 14 071,69 41,28 D e r A b s c h l u ß d e r p re u ß isc h -h e ssisc h e n S ta a ts ­ eise n b a h n e n fü r d a s R e c h n u n g s ja h r 1919 e r g ib t bei 5 692 41 4 781 (im V o rja h re 3 549 525 977) .« G e s a m te in ­ n a h m e n u n d 8 78 0 159 723 (4 778 367 009) M G e s a m ta u s­ g a b e n ein en F e h l b e t r a g v o n 3 087 74 4 942 .ft gegen 1 228 S 4 1 0 3 2 J i im V o rja h re . I m V e rh ä ltn is zu m d u rc h ­ s c h n ittlie h e n A n la g e k a p ita l b e lä u ft Bioli d e r V o rlu st auf 2 0 ,4 4 (8,45) % , w ä h re n d sic h im J a h r e 1917 d as K a p ita l n o o h m it 4 , 0 3 % v e rz in s te . B e zo g en a u f 100 J i d e r G e s a m te in n a h m e n s te llt sic h d e r F e h lb e tr a g a u f 54,24 (i. V. 34,62) JI. D e r A b schluß d e s B e ric h ts ja h re s is t also w e s e n tlic h u n g ü n s tig e r als d e r d e s V o rja h re s, un d z w a r ü b e r h a u p t u m 1 S58 903 9 1 0 Ji o d e r 1 5 1 ,2 7 % . D ie w ic h tig s te n E rg e b n is se a u s d e m A b sch lu ß sin d in n a c h s te h e n d e r U e b e r s ic h t z u s a m m e n g e sto llt: _ __ R e c h n u n g sja h r ___ — A b sc h lu ß d e r p reu ß isc h en 1919 dos Jabros 1919 L o k o m o tiv e n ........................... 29184 P e rso n e n w a g e n . . . . 54 832 G e p ä c k w a g e n ...................... 15 177 G ü t e r w a g e n ............................ 624 459 D as A n l a g e k a p i t a 1 b e­ tr u g in sg esam t b ei den V o lls p u rb a h n e n : p reu ß isc h es E ig en tu m . h essisch es „ b a d isc h e s „ S c h m a lsp u rb a h n e n (säm tlic h p r e u ß i s c h ) ............................. A n sc h lu ß b ah n en : p re u ß isc h e s E ig e n tu m . h essisch es „ Z u sam m en: V o llsp u rb ah n e n usw ............................................. a u f 1 km B ah n län g e b e i d en V o lls p u rb a h n e n : p reu ß isc h es E ig e n tu m . h essisch es „ b a d isc h e s „ S c h m a lsp u rb ah n en (sä m t­ lic h p re u ß isc h ) . . - . d en A n sc h lu ß b a h n e n : p reu ß isc h es E ig e n tu m . h essisches „ I m D u rc h s c h n itt: V ollspur­ b ah n e n u sw .......................... 35 544,97 22,791,24 D e r F u h r p a r k z ä h lte A u f d e n eig en en B e trie b s S trecken w u rd en zu rü ck g e le g t: ü b e r h a u p t v o n s ä m tl., eigenen un d frem d en , W agen . . d a r u n te r : P e rso n e n w a g e n . . . . G u te r w a g e n ............................ a u f l k m d u rc h s c h n ittlic h e Re trie b s lä n g e v o n säm tlic h en , eig en en u. frem d en , W agen d a r u n te r : P erso n en w ag en . . . . G ü terw ag en . . . . . . a m 31. Mär 1 1920 km % — 38 683,27 1 307,22 41,12 41. Jahrg. N r. 45. 29 022 54 730 15120 621322 am 31. M ärz 1919 am 31. M ärz 1920 JI Ji 15 087 759 023 415 010 778 14 201 761 20 652 653 26 052 653 12 312 731 55 000 12 312 731 55 000 14 803 015 241 15 556 021 946 372 201 315 734 323 664 389 311 317 499 345 371 108 609 108 560 62 151 31429 59 739 31429 367 198 383 562 | j ! S ta tis tis c h e s A n la g e k a p ita l: im J a h r e s d u r c h s c h n itt ein sch l. b ad isc h es u n d h essisch es . allein p re u ß isc h e s a m E n d e d es R e c h n u n g sjah res ’. . P re u ß . E ise n b a h n sc h u ld e n am E n d e d es R e c h n u n g sja h re s . P re u ß .-h e ssisc h -b a d isc h e E ise n ­ b ah n -B e trie b s g e m e in s c h a ft: B e trie b s e in n a h m e n . . . . B e trie b s a u s g a b e n . . . . B e trie b s z a h l: B e trie b sa u sg a b e n • 100 ft/ B etrieb sein n ah m en B e tr ie b s z u s c h u ß ...................... 1 B e trieb szu sch u ß d es d u rc h ­ s c h n ittlic h e n A n lag e k ap i­ ta ls (R e n te ) in % . . . P re u ß is c h e r Z u sch u ß d e r o r d e n t­ lic h e n E in n ah m e n U ber die d a u e rn d e n A u sg ab en oh n e V erzin su n g u ü d T ilg u n g d e r E ise n b ah n sch u ld cn . . . . E s w u rd en v e rw en d et: zu rV e rz in su n g d e rE is e n b a h n s c h u l d e n ................................. z u r p la n m äß ig en T ilg u n g d e r E isc n b ah n sch u ld en , . . a ls Z u sch u ß b ei d en a u ß e r­ o rd e n tlic h e n u n d n ic h t p la n ­ m ä ß ig en A u sg ab en . . . Im g an z en f. E isen b ah n zw eck e *) B e rlin 1920, P re u ß isc h e V o rla g s a n s ta lt G .m .b . H . — V gl. S t. u. E . 1920, 16. S e p t., S. 1247/8. 2) N ach d e m d u rc h R o ic h sg e se tz v o m 30. A p ril J920 g e n e h m ig te n S ta a ts v e r tr a g e sin d d ie se B a h n e n vom 1. A p ril 1920 a u in d a s E ig e n tu m d es D e u tsc h e n R e ic h s ü b erg eg an g en . 1919 g eg e n ü b er 1918 in M illionen M ark [■■■•■ 14 397 952 285 412 733 521 13 309 051 1918 S ta a ts b a im e n F e h lb e tra g in sg esam t *) Ueberschuß. 15 109,0 14 541,6 15 126,7 14 436,9 -f- 689,8 12 186,2 10332,7 4-1 853,5 5 092,4 8 780,1 3 549,5 4 778,3 4-2 142,9 + 4 001,8 154,24 3 087,7 20,44 134,62 1 228,8 8,45 4 - 567,4 + 19,62 + 1858,9 + 11,99 ■■ + 1 7 8 0 ,4 3 034,9 1 254,5 688,9 426,1 + 262,8 64,9 58,0 + 6,9 *) 00,1 693,7 153,5 637,6 + 213,6 56,1 3 728,6 1 892,1 + 1 836,5 W irtschaftliche Rtfndschau. 1Ü. November 1921. F ra n k re ic h s A u ß en h an d e l im 1. H a lb ja h r e 1 9 2 1 1) A usfuhr im 1. H a lb ja h re | E in fu h r | im 1. H a lb ja h re 1921 t 1920*) 1921 1920ł) t t t S t e i n k o h l e ............................ 6 575 753 9 912 962 921012 168 458 76221 5 290 S to inkolilenkoks . . . . 1 086 039 i 997 606 37 549 17 736 S te in k o h le n b rik e tts . . . 452 029 803 716 195101 162 991 2158 429 l 973 414 E i s e n e r z .................................. 242 123 410 93 384 432 M a n g a n e r z ............................ G ießerei u n d F ris c h e re iro h ­ eisen, Spiegeleisen . . . 15 281 59 412 287 560 190 928 F erro m a n g an , F erro siliziu m 4 179 872 usw ........................................... 2 790 4 101 137 204 17 763 2 270 K o h sta h lb lö c k e ....................... 236 262 163 935 V o rg ow alzteB löcke,K nüppel 04 4-72 163 f 1915 W e r k z e u g s ta h l....................... 1295 129 520 1812 44 520 52 S o n d e r s ta h l............................ Sch m iedestücke a. Schw elß10 651 411 71 5 099 u n d F lußeisen . . . . 14 863 955 B a n d e i s e n ............................ 5 435 2 070 B leche aus S chw eiß- und 68 839 F lu ß eise n . . . . . . 11: 11572 56 102 E ise n b lech , v e rz in n t, v e r ­ 42 529 7 511 1242 b le it, v e rk u p fe rt, v erzin k t 1 594 D ra h t a u s S chw eiß- o d e r F lu ß eise n , ro h u n d v er­ z in k t, v e rk u p fe rt, v e r ­ 5 929' 17120 13 217 4 255 z in n t u sw .............................. S ch ien en au s S chw eiß- u n d 4 771 74 564 F l u ß e i s e n ............................ 16 881 25 364 3121 1829 3 060 1801 ltad er,K ad siltze,A ch sen usw. 4 645 19 535 2 724 ltö h re n . . . . . , 10 797 56 72 19 S t a h l s p ä n e ............................ 8 18 015 3 11708 133 F eil- u n d G lü h s p ä n e . . . 19 836 723 29 855 492 B r u c h e i s e n ............................ 7 697 9 323 215 093 225 003 S c h r o tt....................................... K o n stru k tio n ste ile a. E isen. 12 705 11115 4 637 u n d S t a h l ............................. 6 474 3 759 40 298 11 175 W erkzeuge usw ....................... 6 793 j S o n stig e E isen- u n d S ta h l­ 1471 2 447 4 283 w aren .................................. 4103 17 455 7 069 11 067 26 005 | W alz- u n d P u d d elsch lack e 7 701 1079 161 611 293 i M artinschlacke . - . . . F ra n k re ic h s E isen erzfö rd eru n g im e rste n H a lb ja h re 1921. N a c h d e n E rm ittlu n g e n d e r fra n z ö sisc h e n G r a b e n ­ v e rw a ltu n g s te llte sich die E ise n e rz fö rd e ru n g F ra n k re ic h s in d en e r s te n se ch s M o n a te n dieses J a h r e s w ie fo lg t: ,, ■-■iL J a n u a r ............................... . F e b r u a r ............................... M ä r z .................................... A p r i l .................................... M a i .................................... J u n i .................................... L o th ­ rin g e n B ricy u. Longw y t t S26 188 7 01431 679 297 672 600 613403 602 678 518 883 4 2 8 329 4 32 305 385 648 378409 386 577 N an cy u. a n d e re B ecken t 171 591 158 868 159 609 155459 133 507 | 125 277 ! Dio a u g e n b lic k lic h e F ö rd e ru n g b e tr ä g t a n n ä h e rn d 30 % d e r V o rk rieg sfö rd eijin g . D ie V o rrä te sin d g ew altig g e stie g e n u n d w erd en a u f e tw a 1 800 000 t g e sc h ä tz t. W irtsch aftlich e Rundschau. Die Lage des deutschen Eisenmarktes im Oktober 1921. X. R H E IN L A N D -W E S T F A L E N . - D ie allg em ein e Lage a u f d e m rh e in isc h -w e stfä lisc h e n E is e n m a rk t e rh ie lt im B e ric h ts m o n a t ih r G e p rä g e d u rc h d e n W e r ts tu r z der d e u ts c h e n M a rk , zu d em n e u e rd in g s d e r em p ö re n d e M a c h t­ s p ru c h ü b e r d ie T e ilu n g O bcrschlesiens m itg e w irk t h a t. E in e u n g e h e u re T eu eru n g sw elle ü b e r flu te te d a h e rD e u ts c h la n d , u n d d ie P re ise d e r H a lb - u n d F e rtig e rz e u g n isse a u f E is e n u n d S ta h l n ä h e r te n sich w ied er d em H ö c h s ts tä n d e v o m M ai 1920. D ie F ra g e d e r F e s ts e tz u n g n e u e r H ö c h s t­ p reise w u rd e d a d u r c h b re n n e n d . I n d e n in d e r d r itte n O k to b erw o ch e v e r a n s ta lte te n V e rh a n d lu n g e n d es E is e n ­ w irtsc h a fts b u n d e s k a m es je d o c h n ic h t z u r F e s ts e tz u n g l ) C om itö dos B o rg es de F ra n c e , B u lle tin N o. 3608 vom 20. S e p te m b e r 1921. - ) T eilw eise b e ric h tig te Z ahlen. Stahl und Eisen. 1623 vo n H ö c h s tp re is e n , v ie lm e h r e in ig te n sie h E rz e u g e r, V e r­ b ra u c h e r u n d H a n d o ls u n te rn e h m e r a u f b in d e n d e R ic h t­ lin ie n f ü r d ie W e ite rb e h a n d lu n g d es E ise n g e sc h ä fte s.1) I n w olchcm M aße sic h die E rz e u g e r bei d e r F e s ts e tz u n g d e r n eu e n R ic h tp re ise b e s c h rä n k t h a b e n , b ew eist a m b e s te n d e r U m sta n d , d a ß diese P re ise g egen d ie H ö c h s t­ p re ise v o m M ai 1920 im m e rh in n o c h erh eb lieb z u r ü c k ­ s te h e n , w ä h re n d d ie v o m R o h e ise n v e rb a n d a u f G ru n d d e r S e lb s tk o s te n e rm ittlu n g f ü r u n b e d in g t e rfo rd e rlic h e r ­ a c h te te n E rh ö h u n g e n R o h e isen p reise erg eh en , d ie ü b e r d e n S ta n d v o m M ai 1920 w e it h in au sg eh en . Z u der n e u e n T eu eru n g sw elle tr u g n eb e n d e n e rh o b e ­ n en L o h n fo rd e ru n g e n u n d d e r z u m e ist d u rc h diese e r ­ fo rd e rlic h g ew o rd en en E rh ö h u n g d e r K o h len - u n d Ivoksprcise, n e b en d e r V e rte u e ru n g d e r P re ise d e r au slä n d isc h e n E rz e d u rc h d e n M a rk s tu rz u n d fe rn e r d e r In la n d se rz e a u c h d e r a m 1. N o v em b er zu e rw a rte n d e allgem eine 3 0 p ro zen tig e Z u sch lag zu d en B a lm fra c h te n u n d N e b e n ­ g e b ü h re n g a n z e rh e b lic h bei. D u rc h d e n n eu en Z u sch lag sin d dio F rie d c n s fra o h te n a u f 1228 % e r h ö h t ! I n diesem A u sm a ß e h a t die R o io h sb a h n v e rw a ltu n g eino F r a c h te rh ö h u n g £Ur n ö tig e r a c h te t, u m d e n F e h lb e tra g ih re s V o ran sch la g es ü b e r d ie A u sg ab en u n d E in n a h m e n zu d eck en . E s w ä re d rin g e n d zu w ü n sch en , d a ß sie n u n m e h r m it gleichem N a c h d ru c k e S c h ritte t u t , u m ih re S e lb st­ k o s te n h o ra b z u m in d e rn . Dio le b h a fte N a c h fra g e n a c h a lle n E rze u g n isse n d e r S ch w ereise n in d u strio h ie lt im B e ric h ts m o n a t a n , so daß d e r B e d a rf a n g e sic h ts do r s ta rk e n B e se tz u n g d e r W e rk e n ic h t g e d e c k t w e rd e n k o n n te . D ie W erk e w u rd e n m it A n fra g e n gerad ezu ü b e r h ä u f t u n d d ie V e rb ra u c h e r w a re n g e rn e b e re it, ü b e r die R ic h tp re ise h in au szu g eh en , w enn sie n u r W a re b ek am en . B ei d e r L a g e d e r D in g e m u ß m it ein em w e ite re n S teig en d e r P re ise u n b e d in g t g e re c h n e t w erden. D ie au g en b lick lich g e lte n d e n R ic h tp re ise bleiben h in te r d e r G e ld e n tw e rtu n g w e it z u rü c k , u n d es lie g t a u f d e r H a n d , d a ß b e i d e r gew a-tigen P re isste ig e ru n g , z. B . f ü r S c h r o tt, S ta b e ise n n ic h t m e h r zu 3200 M v e r k a u f t w e rd e n k a n n . D io w eitere E n tw ic k lu n g d es E is e n m a rk te s l ä ß t sich n ic h t ü b erseh e n . U n se re f rü h e r g e ä u ß e rte A n ­ s ic h t, d a ß es sich f ü r die E is e n in d u strie u m ein e S cheink o n ju n k tu r h a n d le , d a die F e r tig in d u s trie noch m it zwei bis d re i F e ie rsc h ic h te n in d e r W o ch e a rb e ite , m u ß i n ­ so fe rn a b g e s c h w ä e h t w erden, a ls die v e ra rb e ite n d e n I n ­ d u s tr ie n n u n m e h r a u f M o n a te h in a u s se h r g u t b e s c h ä ftig t s i n d ; a b e r es l ä ß t sich n ic h t leu g n en , d aß die g eg en w ä rtig e H o c h k o n ju n k tu r v öllig v o m S ta n d e d e r M a rk a b h ä n g ig is t u n d so m it a u f S p e k u la tio n b e ru h t. A u ß e rd e m d a rf n ic h t ü b e rse h e n w erd en , d a ß sieh dio H o c h k o n ju n k tu r in d e r H a u p ts a c h e a u f D e u ts c h la n d b e s c h rä n k t, u n d d a ß in E n g la n d u n d B elgien ein e P re isse n k u n g f ü r E ise n e rz e u g ­ nisse in ziem lich b e trä c h tlic h e m U m fa n g e sta ttg e fu n d e n h a t, w as zw eifellos a u f d e n d e u ts c h e n M a rk t z u r ü c k ­ w irk en w ird. A u s d em A u sla n d e gin g en zah lre ic h e A n frag e n u n d A u fträ g e ein, d o ch k o n n te n a c h d e n B e stim m u n g e n des S ta h lb u n d e s, die eino V orzu g sb elieferu n g des I n la n d e s v o r ­ se h en , n u r m it B e sc h rä n k u n g g e lie fe rt w erd en . D ie e r ­ w ä h n te P re isv e rm in d e ru n g im A u sla n d e m a c h te sich d u rc h sc h ä rfe re n W e ttb e w e rb — n a m e n tlic h E n g la n d s — sc h o n m erk lic h b e m e rk b a r. D a ß d e r A u s fu h ra b g a b e n ­ a u ssc h u ß des R o ic h sw irtso h a ftsra te s beschlossen h a t , die A u sfu h ra b g a b e w ied er au fleh en zu la sse n , i s t d a h e r in A n b e tr a c h t d e r W ic h tig k e it d e r A u sfu h r, die sc h o n w egen d er g ro ß e n D rin g lic h k e it d e r D ev isen b esc h affu n g p fle g ­ lic h s te r B e h a n d lu n g b e d a rf, n ic h t re c h t v e rstä n d lic h . Die A u sla n d sp reise h a t die I n d u s tr ie n ö tig , u m d ie a u s ­ lä n d isc h e n R o h s to ffe b e z a h le n zu k ö n n e n . A u ch d a rf n ic h t ü b e rse h e n w e rd e n , d a ß d ie f ü r die E in f u h r au s D e u ts c h la n d in B e tr a c h t k o m m e n d e n S ta a te n sich m it einem s ta rk e n S c h u tz gegen d iese E in f u h r u m g e b e n . I n d e r belgischen E is e n in d u strie h e r rs c h t im H in b lic k a u f d ie fo rtg e s e tz te V e rte u e ru n g d e r d e u ts c h e n S e lb stk o sten u n d die d a m it h e ra b g e m in d e rte d e u ts c h e W e ttb e w e rb s ­ fä h ig k e it b e re its e in fe ste re r T o n , E n g la n d h a t seine P re ise n e n n e n sw e rt h e ra b g e s e tz t; die fran z ö sisc h en E isen w aren l ) S. St. u. E. 1921, 27. Okt., S. 1555 1624 Stahl und Eisen. W irtschaftliche Rundschau. g e w ä h re n f ü r d ie A u s fu h r n o ch ü b e r die b ish e r n a c h ­ g elassen en 25 % h in a u s P re ise rm ä ß ig u n g e n , fe rn e r v e r ­ b illig t F ra n k re ic h d e n H ü tte n k o k s . D ie d e u tsc h e A u s ­ fu h r a b e r w ird allse itig d u rc h u m g e k e h rte M a ß n a h m e n ersc h w e rt! D ie V e rso rg u n g d e r W e rk e m it R o h s to ffe n w a r im allg em ein en a u sre ic h e n d . K o k s , K o h le n u n d A b fa llb rc n n sto ffe sin d s e it d em 1 . O k to b e r a u s d e r M e ld ep flich t u n d d e r K o n tin g e n tie ru n g d u rc h d e n R e ic h sk o m m issa r f ü r die K o h le n v e rte ilu n g e n tla s se n , a u c h w u rd e n d e n eigene Z ech en b e sitz e n d e n H ü t t e n H ö c h stv e rb ra u c h s m e n g e n in B e trie b s k o h le z u g e te ilt, d ie freilich d e n B e d a rf n ic h t d e c k te n . D ie K a lk - u n d K a lk s te in v e rs o rg u n g l i t t u n te r d e r s c h le c h te n W ag en g e stellu n g . D ie V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e ließ en im O k to b e r ü b e r h a u p t zu w ü n sc h e n ü b r ig ; n a m e n tlic h stie g d e r M angel a n o ffen en u n d g ed e c k te n W a g e n u n g e w ö h n lic h s ta rk , w ozu d ie w ach sen d e N a c h fra g e n a c h W a g e n f ü r K a rto ffe ln u n d R ü b e n erh eb lich b e itru g . D e r E is e n b a h n v e rw a ltu n g w a r es d a h e r tr o tz a n g e s tre n g te s te r T ä tig k e it n ic h t m ö g ­ lich , d e n g ro ß e n A n fo rd e ru n g e n n a c h z u k o m m e n . A n g e ­ w issen T a g e n fe h lte n O -W agen zu v ie le n T a u s e n d e n ; d e r n ic h t m in d e r em p fin d lich e M angel a n G -W agen n ö tig te m a n c h e W e rk e , b is a n 100 L a d u n g e n v e rs a n d b e re it s te h e n d e r F e rtig w a re n zu la g e rn . D ie E is e n b a h n v e rw a l­ tu n g h a t z u r B e se itig u n g d es W ag e n m a n g e ls die W a g e n ­ sta n d g e ld e r v o m 15. O k to b e r a n a u f 100 , 150 u n d 250 M f ü r d e n e rs te n , zw eiten u n d d r itte n T a g e rh ö h t, obw oh 1 cs f e s ts te h t, d a ß d ie U rsa c h e d e r U o b ersclireitu n g d e r L a d e ­ fris te n o f t g en u g b e i d e r E is e n b a h n s e lb s t lie g t o d e r a u s h ö h e re G e w a lt z u rü c k z u fü h re n is t. D ie I n d u s tr ie h a t d a h e r d u rc h ih r e b e ru fe n e n V e r tre te r g egen dieso u n g e h e u re M e h rb e la stu n g le b h a fte n E in s p ru c h erh o b en . F ü r K o h le n , K o k s u n d B r ik e tts g e s ta lte t sich die W a g e n g e ste llu n g im R u h rb e z irk w ie fo lg t: 1. b is 7 . 8. „ 16. 10. „ 2 3 . 24. „ 3 1 . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . a n g e fo rd e rt g este llt 139 627 12 7 1 6 0 143 8 9 0 132 493 128737 160 322 184358 es fe h lte n 12 27 27 55 467 822 829 621 D ie S o n d crw ag o n g este llu n g w a r im allg em ein en a u s ­ re ic h e n d , n u r z u m S ch lu ß des M o n a ts k o n n te den e rh ö h te n A n fo rd e ru n g e n a n 15- u n d 1 8-m -W agen n ic h t im v o lle n M aße G en ü g e g e le is te t w erd en. B e i d e r R h e in s c h iffa h rt e n tw ic k e lte n sich d ie V e r­ h ä ltn iss e w e ite rh in ä u ß e r s t u n g ü n s tig ; d ie E isc n b a h n v e rw a ltu n g w a r d a h e r g e n ö tig t, d ie s o n s t d e m W asserw eg ü b erw iese n en F r a c h te n m it z u ü b e rn e h m e n . A u f d e n K a n ä le n w a r w ä h re n d d es g a n z e n M o n a ts re ic h lic h S c h lep p ­ g ü t v o rh a n d e n . I n d e r B e sc h a ffu n g v o n K a h n r a u m zeig ten sich w ie d e rh o lt S ch w ierig k eiten , b eso n d ers in d e r H e r f a h r t v o n E m d e n n a c h d e m R h e in , so d a ß e in g ro ß e r T e il d e r E rz e in E m d e n 'b a h n w ä r ts a b g e fa h re n o d e r d a s e lb s t g e ­ la g e r t w e rd e n m u ß te . I n d e r A r b e i t e r s c h a f t s e tz te d ie L o h n b ew eg u n g infolge d e r M a rk e n tw e rtu n g a u fs n e u e ein. I m g an z e n In d u s trie b e z irk w u rd e n d ie ö rtlic h e n L o h n ta rife g le ic h ­ z e itig z u m 1. N o v e m b e r 1921 g e k ü n d ig t u n d se h r e r h e b ­ lic h e F o rd e ru n g e n a u f E rh ö h u n g d e r L ö h n e g e s te llt. D ie V e rh a n d lu n g e n sin d n o ch n ic h t z u m A b sch lu ß g e la n g t. D io allg em ein e U n ru h e m a c h te sich a u c h d u rc h einige A u sstä n d o b e m e rk b a r. So w u rd e d e r B o c h u m e r V erein d u rc h dio A rb e itse in s te llu n g d e r O fe n m a u re r u n d die G elsen k irch e n er B erg w erk s-A k tien g esellsch aft in v e rsc h ie ­ d e n e n B e trie b e n d u rc h ein e n A u s s ta n d d e s M aschinenu n d B a h n b e trie b s p c rs o n a ls stillg eleg t. I n D u isb u rg k a m e n die H ü t t e n d e r M a n n e sm a n n rö h re n -W e rk e , d e r N ied errh e in isc h e n H ü t t e , d e r P h ö n ix -A k tie n g e se llsc h a ft u n d d er R h e in is c h e n S ta h lw e rk e d u rc h e in e n S tre ik d e r M a sc h i­ n is te n u n d H e iz e r z u m E rlieg en . D iese h a t t e n d ie A r b e it n ie d e rg e le g t, u m d ie A n e rk e n n u n g ih re r O rg a n isa tio n als g le ic h b e re c h tig te n V e rh a n d lu n g sv e rb a n d n e b e n den d re i M e ta lla rb o ite rv e rb ä n d e n g egen d ie B e stim m u n g e n des R a h m e n ta rif e s u n d d e n W illen d e r M e ta lla rb e ite rv e rb ä n d e d u rc h z u se tz e n . D a s V o rg eh en des V e rb a n d e s d e r M a sc h i­ n is te n u n d H e iz e r w u rd e v o n d e n g e s a m te n G ew erk ­ s c h a fte n ö ffe n tlic h a ls V e rtra g sb ru c h g e b r a n d m a r k t. D ie 41. Jahrg. N r. 45. r e i A u s s tä n d o sin d nooh n io h t zu m A b sch lu ß gekom m en. A u c h die A n g e s te llte n g e w e rk sc h a fte n b e a n tr a g te n eine G e h a lts e rh ö h u n g u n d E rh ö h u n g des K in d erg eld es. D er A rb e itg e b e rv e rb a n d e r k lä r te sich b e re it, ü b e r eino E r ­ h ö h u n g v o m 1. N o v e m b e r a n zu v e rh a n d e ln , so d a ß m it ein e r a b e rm a lig e n A ufb esseru n g d er^ G e h ä lte r zu r e c h ­ n en is t. - Die V e rh ä ltn iss e a m K o h l e n m a r k t n a b e n sieh im O k to b e r k a u m g e ä n d e r t; es w a r n o ch dieselbe g ro ß e N a c h ­ fra g e n a c h K o h le n v o rh a n d e n , d e r b e i w eitem n ic h t e n t­ sp ro c h e n w e rd e n k o n n te . D e r em p fin d lic h e W ag en m an g el zw a n g die Z ech en , b e tr ä c h tlic h e M engen K o h le n u n d K o k s a u f L a g e r zu s tü rz e n . D ie F ö rd e ru n g n a h m im R u h rb e z irk w ied er e tw a s z u . S o w eit m a n bis j e t z t e in U r te il g ew innen k a n n , d ü r fte sie d ie F ö rd e ru n g des S e p te m b e r e tw a s ü b e r ­ sc h re ite n . A u f d e m E r z m a r k t b a t sie h in fo lg e d e r g u te n B e ­ sc h ä ftig u n g d e r H ü tte n w e r k e d ie L a g e w e ite r geb o ssert. D ie a n d a u e r n d e V e rsc h le c h te ru n g d e r M a rk ließ die W erk e w ied er m e h r a u f d ie I n la n d s e rz e z u rü c k g re ife n , so d aß die in lä n d isc h e n E is e n e rz g ru b e n g u t b e s c h ä ftig t w aren . D er B e d a rf a n S i o g e r l ä n d e r E i s e n s t e i n s te ig e rte sich d e r ­ a r t , d a ß n e b e n d e r F ö rd e ru n g a u c h d ie V o r rä te v e rk a u ft w u r d e n ; infolge d er sc h le c h te n W a g e n g e ste llu n g k o n n te a b e r n io h t e in m a l die F ö rd e ru n g v o ll z u m V e rsa n d ge­ b r a c h t, es m u ß te n v ie lm e h r n o c h F ö rd e rm e n g e n a u f L a g e r genom m on w erd en . S o fern d ieser Z u s ta n d noch lä n g e r a n h a lte n so llte , w ü rd e n m a n c h e G ru b e n w egen U e b e rfü llu n g ih r e r L a g e rp lä tz e g ezw u n g en se in , ih re B e ­ tr ie b e stillzu leg en . D ie s ta rk e V e rtc u e iu n g d e r A u sla n d serz e erm ö g lic h te es d em S ieg erlü n d er E ise n ste in v e re in , d e r in fo lg e d e r b illig eren A u sla n d se rz a n g e b o te se in e P re ise se it O k to b e r 1920 m e h rfa c h h e r a b g e s e tz t h a t t e , ein e P re is ­ a u fb e sse ru n g v o rzu n clim en . F ü r d ie M o n a te N o v e m b e r u n d D eze m b e r s in d d ie P re ise f ü r R o h s p a t v o n 241,10 M a u f 291,10 .ft je t u n d f ü r R o s ts p a t v o n 376,60 . f t a u f 4 5 1 ,5 0 J t je t in d ie H ö h e g e s e tz t w o rd en . D ie H e r a u f ­ se tz u n g d e r P re ise w a r n ö tig , w eil sich dio S elb stk o sten d e r G ru b en infolge E rh ö h u n g d e r E is e n b a h n fra c h te n , d e r L ö h n e , d e r B re n n sto ffp re ise u n d d e r so n stig en im B ergbau b e n ö tig te n W e rk sto ffe s ta r k e r h ö h t h a tte n . M it d e r b e re its g e m e ld e te n V e rlä n g e ru n g d e s E is e n ste in v e re in s a u f d rei J a h r e Bind gleich zeitig ■dio S a tz u n g e n a u f W u n sch d e r R h e in isc h -W e stfä lisc h e n W e rk e in ein ig en P u n k te n g e ­ ä n d e r t w o rd en . D io R h e in is c h e n S ta h lw e rk e sin d dem V e re in n ic h t m e h r b e ig e tre te n ; d a sie in d essen ih re E rze au ssch ließ lich se lb s t v e r h ü tte n u n d n ic h t a u f d en M a rk t b rin g e n , i s t d e m k e in e g ro ß e B e d e u tu n g beizum essen. I l s c d e r E r z e w u rd e n u n g e f ä h r in gleichem U m fa n g e w ie im V o rm o n a t g e fra g t u n d ab g esch lo ssen . D io B e le b u n g des A b s a tz e s f ü r L a h n - , D i l l - u n d o b e r h e s s i s c h e E r z e h ie lt w e ite r a n , so d a ß cs d e n G ru b e n d es B e z irk s m öglich w a r, s ä m tlic h e F e ie rsc h ic h te n a u fz u h e b e n . D a m it is t die sch w ierig e A b s a tz fra g e , d ie s e it % J a h r e n G eg en stan d d e r V e rh a n d lu n g e n zw ischen d e n H ü t te n u n d G ruben w a r, u n d eino V e rm ittlu n g d es P e ic h sw irts c b a fts m in is te riu m s v e r a n la ß te , infolge d e r v e rä n d e rte n , M a rk tla g e u n d d e r d a m it g eg eb en e n b esseren W e ttb e w e rb s fä h ig k e it der E rz e a u g e n b lic k lic h , ab g eseh en v o n d e n M anganeisenerzen , a ls g elö st zu b e tr a c h te n . E tw a v o rg eseh e n e b e ­ so n d e re M a ß n a h m e n d e r R e g ie iu n g z u r S tü tz u n g des in ­ lä n d isc h e n E rz b e rg b a u e s sin d d a m it h in fä llig gew orden. Im m e rh in sin d a b e r n o c h e rh e b lic h e M engen a n R o te is e n ­ ste in m it 38 b is 41 % F e sow ie a u c h a n F lu ß s te in f ü r den A b s a tz v e rfü g b a r, d a die G ru b e n b e stä n d e in d iesen E rzen ein e a u ß erg ew ö h n lich e H ö h e e rre ic h t h a tte n . M it R ü c k ­ w irk u n g v o m 1 . S e p te m b e r a n is t d e n B e rg a rb e ite rn eine E rh ö h u n g d e r L ö h n e zu g eb illig t w o rd en . D ie S teig eru n g d e r S e lb stk o ste n , dio sieh a ls F o lg e d e r L o h n e rh ö h u n g e n u n d d e r so n stig e n h ie r eb en so w ie im S ieg erlan d e g elten d en P re isste ig e ru n g e n e rg a b , zw an g die G ru b en , v o m 1 . N o ­ v e m b e r a n d ie E rz p re ise u m d u rc h sc h n ittlic h e tw a 25 % zu e rh ö h e n . F ü r R o te is e n ste in i s t d e n W ü n sch en der H ü tte n w e r k e e n ts p re c h e n d die K ie se lsä u re k la u sc l einge­ f ü h r t w o rd en . D e r V e rk a u f erfo lg t n u n m e h r a u f d e r B asis 42 % F e u n d 2 8 % Si 0 2 z u m G ru n d p re is e v o n 220 M , S k a la + 8,70 . f t j e % F e u n d + 5,75 . f t j e % Si Os. D ie A b sa tz la g e f ü r m a n g a n h a l t i g e n B r a u n e i s e n s t e i n 10. November 1921. W irtschaftliche Rundschau. d o s L a h n g e b i e t e s w a r fo rtg e s e tz t tr o s tlo s ; f ü r diese E rze is t k a u m • N a c h fra g e v o rh a n d e n . V o g o l s b e r g e r E r z e w a re n d ag eg en se h r b e g e h rt. D a d ie T ro c k e n h e it a n h ie lt, k o n n te n d ie A u fb e re itu n g s b e trie b c n u r zeitw eise a rb e ite n , w a s zu ein em g ro ß e n E ö rd e ra u s fa ll fü h rte . A uch w urde d e r V e rsa n d d u rc h ein e s e h r m a n g e lh a fte W ag en gesto llu n g e rh e b lic h b e e in trä c h tig t. A u f d e m M i n e t t e m a r k t h a t sich ein e B e sse ru n g h e ra u sg e b ild e t. D ie N a c h fra g e n a c h fra n z ö sisc h e r M in e tte n a h m im V erg leich zu d e n V o rm o n a te n e rh e b lic h zu. D ie F ö rd e ru n g in L o th rin g e n re ic h te n ic h t m e h r a u s , u m d em g e ste ig e rte n B e d a rf d e r L o th rin g e r H ü tt e n u n d d e r a u s ­ w ä rtig e n N a c h fra g e zu g en ü g e n , so d a ß a u f die G ru b en b e stä n d e z u rü ck g eg riffen w e rd e n m u ß te . D ie z u le tz t g e ­ t ä tig te n A b sch lü sse d e r rh e in isc h -w e stfä lisc h e n W e rk e sin d h in sic h tlic h B a sis u n d P re ise a u f d e r v o rm o n a tlic h e n G ru n d lag e e rfo lg t. D ie N a c h fra g e d e r H ü t te n e rs tre c k te sieh h a u p ts ä c h lic h a u f h o c h w e rtig e M in e tte a u s L o th r in ­ gen u n d dom B rie y -G e b ie t; d e r A b s a tz d e r g e rin g w e rtig e n L u x e m b u rg e r E rz e g in g g e g e n ü b e r d e n V o rm o n a te n z u rü c k . F ü r d en V e rk a u f v o n L o th r in g e r u n d B rie y -M in e tte in D e u ts c h la n d h a t sich n e u e rd in g s eine „ E r z h a n d c l s g o s e l l s c h a f t m . b. H . “ m i t d em S itz in E s s e n g obildet. E in ig e G ru b e n ste h e n a u ß e rh a lb d ieserV crk au fsg esellsch aft. D ie sc h le c h te M a rk tla g e f ü r S c h w e d e n e r z e w a r bei dem h oh en S ta n d d e r sc h w ed isch e n K ro n e u n v e r ä n d e r t. D ie F ra c h ts ä tz e f ü r d ie E rz v e rs c h iffu n g n a c h d e n N o rd se e ­ h ä fe n stie g e n w e ite r u n d z w a r f ü r M itte lsc h w e d c n (O xclösu n d ) v o n 100 a u f 110 JI je t , f ü r N o rd sc h w e d e n (L u lea) von 120 a u f ISO J i je t . S p a n i s c h e u n d n o r d a f r i k a ­ n i s c h e E r z e w u rd e n a u c h im v e rg a n g e n e n M o n a t vo n d en d e u ts c h e n H ü t t e n s ta r k b e g e h rt. D ie F r a c h te n v o n S p an ien n a c h I t o ttc r d a m lie ß e n e tw a s n a c h ; sie sin d a b e r noch v e rh ä ltn is m ä ß ig h o c h g e g e n ü b e r d e n sü d sp a n isc h e n u n d M itto lm e e rfra c h tc n . M a r o k k a n i s c h e E r z e la g e n n ic h t im A n g e b o t. D ie E rz v e rs e h iffu n g a u f d em R h e in l it t u n t e r d e m a u ß e rg e w ö h n lic h n ied rig en W a s s e rs ta n d ; die F r a c h ts ä tz e f ü r E rz k ä h n o v o n R o tte r d a m n a c h den R u h rh ä fe n sc h w a n k te n zw isch en 1 u n d 6 fl. j e t. D e r i n d i s c h e u n d k a u k a s is c h e M a n g a n e r z m a r k t w ar u n v e rä n d e rt. A u f dem S c h r o t t m a r k t stieg e n die P re ise w eiter. D ie S eh ro ttn u sseh ü sso des E is e n w irtss c h a fts­ hundes v e rh a n d e lte n d a h e r ü b e r dio E i n f ü h r u n g v o n H ö c h s t p r e i s e n , w obei sieh zeig te, d a ß n u r die A rb e itn e h m e rv e rtre te r diesen P la n b e fü rw o rte n . Zw ischen den V e rb ra u c h e rn u n d H ä n d le r n sin d V e r­ h an d lu n g en u n g e b a h n t, um d u rc h fre ie V e re in b a ru n g eine ü b e rm ä ß ig e P re isste ig e ru n g zu v erh in d ern . 1*1 D ie N a c h fra g e a u f d e m R o h e i s o n m a r k t s te ig e rte sich im B e ric h ts m o n a t w e ite r u n d g e s ta lte te sich in d en m eisten S o rte n g erad ezu s tü rm isc h . D ie e rh e b lic h e N a c h ­ frag e d ü r f te n ic h t a lle in a u f die b essere B e sc h ä ftig u n g in der e ise n v e rb ra u c h e n d e n I n d u s tr ie z u rü c k z u fü h re n sein, so n d ern a u c h in d e r a u f d en 1. N o v e m b e r fe stg e s e tz te n erh eb lich en E rh ö h u n g d e r R o h e ise n p re ise 1) ih re U rsa c h e g e h a b t h a b e n . D io re g e lm ä ß ig e V erso rg u n g d e r V e r­ b ra u c h e r w u rd e d u rc h d e n W a g e n m a n g e l u n d die U n te r ­ brech u n g d e r R h e in s c h iffa h rt infolge d es n ie d rig e n W a s se r­ s ta n d e s g e s tö rt. D ie a u f e in ig e n W e rk e n au sg eb ro c h en en S tre ik s w ir k te n in g leich er R ic h tu n g . D ie N a c h fra g e a u s dem A u sla n d e n a h m g leich falls erh eb lich z u , w obei eine w eitere le ic h te B e fe stig u n g d e r P re ise zu b e o b a c h te n w ar. I n H a l b z e u g w a r d e r B e d a rf n ic h t zu b e w ä ltig e n , u n d v o ra u ss ic h tlic h w ird h ie rin a u c h v o rlä u fig k ein e B e sse ­ ru n g e in tr e te n , d a d ie W e rk e im m e r s tä r k e r b e s e tz t w erd en . D ie A n fra g e n w a re n a u ß e ro rd e n tlic h z a h lre ic h , allerd in g s sch ein en sic h d a r u n te r a u c h viele S p e k u la tio n sa n fra g e n g efu n d en zu h a b e n . A u s la n d sv e rk ä u fe in H a lb z e u g d ü rfte n u n te r d iesen U m s tä n d e n k a u m z u s ta n d e g ekom m en sein. A u ch in F o r m e i s e n i s t d e r B e d a rf u n g eh eu erlich g estie g en ; K o n s tr u k tio n s w e rk s tä tte n , M aschinen- u n d E ise n b a h n w a g e n fa b rik e n k a m e n tä g lic h m it n e u e n g ro ß en A n frag en , d ie n ic h t b e frie d ig t w erd en k o n n te n . Es h e rrs c h te d a h e r in F o rm e is e n H o c h k o n ju n k tu r a u f d e r g an zen L in ie , o b w o h l d a s B a u g e s c h ä ft n o ch stillie g t. *) Vgl. St. u. E. 1921, 3. Nov., S. 1593. x l v 41 Stahl und Eisen. 1625 I n E i s e n b a h n o b e r b a u s t o f f e n w a re n die W e rk e b ish e r a m w en ig sten s ta r k b e sc h ä ftig t. D ieser Z u sta n d ä n d e r te sich im 'B e rib h ts m o n a t, d a d a s Z c n tra la m t, die K le in b a h n e n u n d B a u u n te rn e h m e r m if N a c h tra g s b e d a rf h e ra u sk a m e n , u n d fe rn e r v ersch ied e n e g rö ß e re A u s la n d s­ g e sc h ä fte g e tä tig t w u rd en . U n te r d em E in flu ß d e r a ll­ g em ein en P re isste ig e ru n g h a b e n sich a u c h d ie b ish e r se h r g e d rü c k te n P re ise geh o b en . I n S c h w e l l e n w a re n die W erk e bis z u r G renze ih re r L e istu n g sfä h ig k e it b e setzt. G r u b e n s c h i c n e n sin d a u f m e h re re M o n a te h in a u s n ic h t m eh r zu h a b e n ; es w erd en d a h e r se h r h o h e P re ise d a f ü r g e fo rd e rt. D ie G esch äftslag e in r o l l e n d e m E i s e n b a h n z e u g ä n d e r te sich w enig. D ie f ü r d ie B e a rb e itu n g in F ra g e k o m m e n d e n m ech an isch en W e r k s tä tte n w a re n e in ig e r­ m a ß e n a u s re ic h e n d m it A rb e it v erseh e n , w ä h re n d die E in ­ ric h tu n g e n d e r W alz- u n d H a m m e rw e rk e im allg em ein en n u r in b e s c h rä n k te m U m fan g e a u s g e n u tz t w erd en k o n n te n . D e r E in g a n g v o n n e u e n A u fträ g e n in R a d s ä t z e n w a r b efried ig en d u n d g ib t d e n W e rk e n die M ö g lich k eit, w ä h ­ re n d d e r n ä c h s te n M o n a te m it ein er B e sc h ä ftig u n g im b ish e rig en U m fa n g rec h n e n zu k ö n n e n . D e r A u s la n d s ­ m a r k t w a r w ied eru m se h r le b h a ft, in d essen v o m a u s ­ lä n d isc h e n W e ttb e w e rb teilw eise h eiß u m s tr itte n . D ie N a c h fra g e n a c h S t a b e i s e n v e r s tä r k te sich in e rfre u lic h e r W eise u n d k o n n te in A n b e tr a c h t d e r s ta rk e n B e se tz u n g a lle r W erk o w ohl zu m g r ö ß te n T e il n ic h t b e ­ frie d ig t w erd en . E s r ä c h t sich j e t z t b itte r , d a ß d ie V e r ­ b ra u c h e r in d en S o m m e rm o n a te n m it d e r E in d e c k u n g ih re s B e d a rfe s z u rü c k g e h a lte n h a b e n u n d m it ih re n A n ­ fo rd e ru n g e n zu s p ä t h e ra u sg e k o m m e n sin d . D ie W e rk e h a b e n f a s t a u sn a h m slo s ih re n V e rk a u f g a n z ein g e ste llt. D io P re isfra g e h a t d u rc h die D ü sse ld o rfe r B e sp rech u n g en ein e v o rlä u fig e R e g elu n g g efu n d en , in d e m bis a u f w eiteres f ü r S ta b e ise n e in F e s tg r u n d p r e is v o n 3200 Ji a b O b e r­ h a u s e n g ilt. D a s A u sla n d sg e sc h ä ft w u rd e in d e n le tz te n W o ch en ru h ig e r. I n d e n m e is te n L ä n d e rn , in sb e so n d ere in H o lla n d u n d E n g la n d , h e rrs c h te v o llk o m m en e L u s t­ lo sig k eit, u n d die A u sla n d sg e sc h ä fte b ew e g te n sieh d a h e r in en g em R a h m e n . D e r V e rk a u f n a c h O esterreich u n d d e r Schw eiz i s t au g en b lick lich völlig ein g estellt. G r o b b l e c h e w a re n w e ite r s e h r b e g e h r t; in sb e so n d ere in d e n d ü n n e re n S tä r k e n k a m v iel A rb e it h e re in , so d a ß A u fträ g e h ie rin n u r n o ch sc h w e r u n te rz u b rin g e n w aren . A b e r a u c h in s tä rk e r e n B lec h en h a t sich die B e sc h ä ftig u n g g eb essert, z u m a l d a inzw ischen v o n d en W e rfte n S p e z ifi­ k a tio n e n a u f d ie m it d em S chiffbau S ta h lk o n to r g e tä tig te n A bsch üsäo h erau sg eg eb en w o rd en sin d . D ar P re is : ü r B e h ä lte rb le c h e g in g , in sb e so n d ere n a c h d em sc h arfen N a c h g e b e n d es M a rk k u rses, w e ite r in die H ö h e , w ie ü b e r ­ h a u p t d ie P re isb ew eg u n g s ta rk e F o r ts c h r itte m a c h te . Sie i s t a b e r d u rc h d ie sc h o n m e h rfa c h e r w ä h n te n V e r h a n d ­ lu n g e n im S ta h lb u n d e v o rlä u fig zu m S tills ta n d gekom m en. D io S ch w ierig k eiten in d e r B e sc h a ffu n g v o n M i t t e l ­ u n d F e i n b l e c h e n h ie lte n a n , d a die W e rk e a n g e sic h ts d e r g ro ß e n A u ftra g s b e stä n d e w eitere B e ste llu n g e n n ic h t en tg eg en n ah m en . D ie P re ise , die le b h a ft an zo g en , sin d a u c h h ie r w ieder e in h eitlich g e re g e lt w orden. I m A u s­ la n d e w a r ein im m er s tä r k e r w e rd e n d e r W e ttb e w e rb d e r en g lisch en u n d belg isch en W e rk e zu bem erk en . I n s c h m i e d e i s e r n e n R ö h r e n w a r d ie N a c h fra g e gleichfalls ä u ß e r s t le b h a ft. D ie W e rk e w a re n infolgedessen m it A u fträ g e n se h r reich lich v erseh e n u n d m ü ssen m it lä n g e re n L ie fe rfris te n rech n en . D ie P re ise d es R ö h r e n ­ v e rb a n d e s e rfu h re n m it R ü c k s ic h t a u f die g e ste ig e rte n G esteh u n g sk o sten eine E rh ö h u n g . A n fra g e n u n d A u ftra g se in g ä n g e f ü r G u ß r ö h r e n bew ogten sich in d e r H ö h e d e r V o rm o n a te . D ie W e rk e sind a u g e n b lic k lic h a u f v ie r bis f ü n f M o n a te b e s e tz t u n d k ö n n en b e i d e n g eg en w ä rtig en u n k la re n V e rh ä ltn iss e n n e u e A u f­ tr ä g e n u r in g a n z b e s c h rä n k te m U m fa n g e u n d u n te r e n t ­ sp re c h e n d e n S ic h e ru n g sm a ß n a h m e n h crein n eh m en . D ie P re ise h a b e n sich w e ite r a u fg e b e s se rt, d o ch is t ein e a b e r ­ m alig e S te ig e ru n g m it R ü c k s ic h t a u f d ie P re ise rh ö h u n g e n f ü r R o h e isen u n d a n g e s ic h ts d e r n e u e n L o h n fo rd eru n g en u n v e rm e id lic h . D ie B e sc h ä ftig u n g u n d d e r A b s a tz im I n la n d e iüi E rzeu g n isse d e r S t a h l f o r m g i e ß e r e i e n e r fu h r eine er214 iü2ü Stahl und Eisen. W irtschaftliche Rundschau. 41. Jahrg. N r. 45. lieb lich e Z u n ah in o , D ie g ro ß e V e rte u e ru n g d e r R o h sto ffe f ä llt, d e r d e n k a u fm ä n n isc h e n B e a m te n d e r G ru b e n ­ u n d d ie e r h ö h te n L ö h n e v e r a n la ß te n d e n V erein d e u ts c h e r b e trie b e ein e Z u la g e v o n 31Ö0 b is 4 2 0 0 M jä h r lic h b e ­ S tah lfo rm g io ß ereien , g eg en E n d e des B e ric h ts m o n a ts eine w illig te. D io P a r te ie n h a b e n sich a lle rd in g s ih re S tellu n g ­ P re ise rh ö h u n g v o rz u n e h m e n . D a s A u s la n d sg e s c h ä ft e r ­ n a h m e zu d iesem S c h ied ssp ru ch V o rb eh alten . Sie m uß h o lte sich w eiter, o h n e a llerd in g s d ie e r h ö h te n A u s fu h r ­ bis z u m 3. N o v e m b e r d e m R e ic h s a rb e its m in is te r b e k a n n t­ z iffe rn frü h e r e r M o n a te zu erre ic h en . g eg eb en w erd en . D e r f ü r dio G r u b e n a r b e ite r im S ep tem b er Dio V e rh ä ltn isse d e s D r a h t m a r k t e s b lieb en im a ll ­ g e fä llte S c h ie d ssp ru c h h a t diese so h e in b a r w enig b efrie­ g em ein en u n v e r ä n d e r t. D io s ta rk e N a c h fra g e n a c h W a lz ­ d ig t, d a dio L o h n ta rife v o n d e n B e rg a rb e ite rv e rb ä n d e n d r a h t u n d v e rfe in e rte r W a re h ie lt a n ; die W erk e sin d a u f z u m 31. O k to b e r d . J . w ie d e r g e k ü n d ig t w u rd e n . E s la n g e Z eit h in a u s v e rso rg t, so d a ß n u r w en ig n eu e G e­ w u rd o v o n d e n B e rg a rb e ite rv e rb ä n d e n d e r A n tr a g a u f s c h ä f te g e tä t i g t w e rd e n k o n n te n . b a ld ig e V e rh a n d lu n g e n ü b e r n e u e L o h n e rh ö h u n g e n ge­ I m A n sc h lu ß a n d ie E n tw e rtu n g d e r M a rk t r a t bei s te llt. U e b e r d e re n A u sm a ß i s t b ish e r im ein zeln en noch d e n M a s c h i n e n f a b r i k e n ein e w e ite re B e le b u n g d es n ic h ts b e k a n n t, d o c h so ll es sich u m se h r b e d e u te n d e G esc h ä fte s ein . A n fra g e n u n d A u fträ g e e rh ö h te n sich F o rd e ru n g e n h a n d e ln . n ic h t u n b e tr ä c h tlic h , u n d a u c h d a s A u s la n d t r a t m it A u f­ D a s Z w ic k a u -L u g a u -O e lsn itz e r S t o i n k o h l e n g e b i e t tr ä g e n w ied er m e h r in dio E rsc h e in u n g . D ie B e sc h ä ftig u n g w u rd o im B e ric h ts m o n a t a b e rm a ls v o n A rb e ite ra u s s tä n d es M asch in en b au e s k a n n d e s h a lb im allg em ein en a ls rege d e n h o im g e su c h t, die d a d u r c h b eso n d ers v e rs c h ä rft w u rb e z eich n e t w erd en , u n d d e r A u ftra g s b e s ta n d d e r W erk e d e n , d a ß h ie r zu m T e il o rg a n isie rte gegen u n o rg a n isie rte h a t sic h e rh ö h t. A llerd in g s h a t d ie M a rk e n tw e rtu n g z u ­ B e rg le u te s ta n d e n . D io U n d u ld s a m k e it d e n n ich to rg an ig leich dio u n e rfre u lic h e F o lg e e in e r w e ite re n s ta rk e n s ie rte n G ru b e n a rb e ite rn g e g e n ü b e r f ü h r t e zu B eschlüssen, S te ig e ru n g a lle r U n k o sten. A u c h b e la s te t d ie o rh ö h te d ie es d en o rg a n isie rte n A r b e ite rn v e rb o te n , m it n ic h tA u sfu h ra b g a b o d e n M a sch in en b au n ic h t u n e rh e b lic h , d a o rg a n isie rte n A rb e itsk o lle g e n w e ite r z u s a m m e n zu a r ­ g e ra d e b ei d en la n g fris tig e n L ie fe ru n g e n d es G roßb e ite n . A u s d iesen S tre itig k e ite n h e r a u s erw u c h s M itte m a sc h in e n b a u e s in M a rk ab g esch lo ssen w o rd e n is t, u n d d es M o n a ts a u f v e rsc h ie d e n e n B e trie b e n d e r S tre ik . D as j e t z t d ie G e fa h r d r o h t o d e r sich so g a r teilw eise v e rw irk ­ V o rg eh en d e r G ru b en b eleg sch af to n wra r a b e r re c h t u n k la r lic h t h a t , d a ß d u rc h V e rte u e ru n g d er G e s teh u n g sk o sten in ih r e n Z ielen, so d a ß es d a z u k a m , d a ß a u f ein em S c h a c h t em p fin d lich e V e rlu ste e n ts te h e n . N im m t m a n zu d em dio B e le g sc h a fte n sc h o n a m a n d e re n T a g e w ie d e r a n fu h re n , n o ch d ie im m e r n ä h e r k o m m en d e g ro ß e R e p a ra tio n s w ä h re n d m a n a u f d em a n d e re n im S tre ik v e r h a r rte . D ie sto u e rb e la s tu n g , so lie g t zu ein em ü b e rtrie b e n e n O p tim is­ D in g e sin d d o r t n o c h w e ite r in d e r E n tw ic k lu n g . m u s h in sic h tlic h d e r G e s c h ä ftsa u ssie h te n im M a sch in en b au D e r in S a ch sen a u s g e b ro c h e n e S tre ik in n e rh a lb der k e in e V e ra n la ssu n g v o r. M e ta llin d u s trie k o n n te g eg en M itte d es M o n a ts beigelegt Die M asch in en fab rik en , w elche g r o ß e u n d m i t t l e r e w erd en , n a c h d e m es zw isch en zeitig w ied erh o lt, tr o tz E in ­ Werkzeugmaschinen für Metall- u n d B loch­ g re ife n s d es sä c h sisc h e n A rb e itsm in iste riu m s, m iß lu n g en b e a r b e i t u n g sowie für A d j u s t a g e u n d W e r f t ­ w ar, zu e in e r E in ig u n g zu k o m m en . D e r S tre ik h a t die z w e c k h e rstc lle n , h a t t e n w o h l s ä m tlic h im B e ric h ts ­ M e ta llin d u s trie se h r e m p fin d lic h g e sc h ä d ig t. D io F olgen m o n a t ein e w 'eitero Z u n a h m e d e s A u ftra g s b e sta n d e s zu w e rd e n sich n o c h a u f la n g e Z e it h in a u s b e m e rk b a r m achen. v erzeich n en . D a s A u s la n d w a r d a r a n a lle rd in g s n u r m ä ß ig B ei d e r B e sc h a ffu n g d e r f ü r die W e rk e n o tw en d ig en b e te ilig t. D ie in zw isch en in u n e r w a r te te r H ö h e einR o h - u n d B e t r i e b s s t o f f e e n tw ic k e lte n sich V e rh ä lt, g e tr e te n e S teig eru n g v o n L ö h n e n u n d W e rk sto ffp ro isen nisso, w ie sie le b h a f t a n dio K rieg s- u n d N a c h k rie g sz e it m u ß h in sic h tlic h d e r ta ts ä c h lic h e n ts te h e n d e n S e lb st­ e rin n e rte n . D ie u n g e h e u e re E n tw e rtu n g d e r M a rk b e ­ k o s te n f ü r dio m it lä n g e re r L ie ferzeit u n d zu F e s tp re is e n h e r rs c h te a lle M a rk tg e b ie te , so d a ß dio R o h - u n d B e trie b s­ v o r ein ig en W o ch en h e rein g en o m m en en A u fträ g e B e so rg ­ sto ffb e sc h a ffu n g d e n W e rk e n m a n c h e rle i S chw ierigkeiten n is h e rv o rru fe n . M an h o fft je d o c h , d a ß dio zu e rw a rte n d e n b e re ite te . H in z u t r a t d a n n n o c h d e r s ta r k e M angel an V e rlu ste in e rträ g lic h e n G ren zen b leib en , so fe rn dio E r ­ g e d e c k te n u n d u n g e d e c k te n W ag en , d e r s e h r o f t eine f a h ru n g e n d es V o rja h re s d e n M a rk t v o n A u ssc h re itu n g e n re c h tz e itig e B e lieferu n g v e rh in d e rte . A u f d e r g an z e n Linie z u rü c k h a lte n . w a r im L a u fe des M o n a ts ein A n ste ig e n d e r P re ise zu b e o b a c h te n . II. M IT T E L D E U T S C H L A N D . - D ie G ru b e n im D ie s ta r k e n A b ru fe in R o h e i s e n h a b e n es d em R oh. m i t t e l d e u t s c h e n B r a u n k o h l e n g e b i o t a r b e ite te n im e is e n v e rb a n d n ic h t g e s t a tte t, d ie L ie fe ru n g d e r a u f­ B e ric h ts m o n a t im a llg e m e in e n o h n e e r n s te S tö ru n g e n . g e g eb en e n M engen v o ll zu ü b e rn e h m e n . E r d ü r fte ab er D as F ö rd e re rg o b n is w a r d e m e n ts p re c h e n d g u t, z u m a l die in f rü h e re n M o n a ten re g e lm ä ß ig a n g e fo rd e rte n M engen d a d e n T a g e b a u b e trie b e n w ie d e ru m die W itte r u n g s e h r zw eifellos n u r m it d e r V e rk ü rz u n g g e lie fe rt h a b e n , die ihm z u s ta tte n k a m . D e r A b s a tz so w o h l a n R o h k o h le als a u c h a n B r ik e tts w u rd o n ic h t u n w e s e n tlic h d u rc h d e n W a g e n ­ d u rc h d e n W a g en m an g e l a u fe rlo g t w u rd o . D em gegenüber w a r in d e r T a t die A b fo rd e ru n g s tä r k e r a ls in d e n V o r­ m an g el b e e in tr ä c h tig t, d essen A n fä n g e b e re its in d e n V o r­ m o n a te n im H in b lic k a u f dio zu m 1. N o v e m b e r zu e r­ m o n a te n zu s p ü re n w aro n . E in e B e sse ru n g d ü r fte f ü r die w a rte n d e R o h e ise n p re ise rh ö h u n g . D ie in d en letzten n ä o h s te Z e it n ic h t zu e r w a rte n se in , e h e r noch ein e V e r­ T a g e n d e s M o n a ts O k to b e r b e k a n n tg e g e b e n e n E rh ö h u n ­ sc h ä rfu n g . D a s i s t u m so u n a n g e n e h m e r, a ls die A b ­ g en d e r R o h e isen p reise w erd en die R o h e ise n v e ra rb e ite n ­ fo rd e ru n g e n v o n B r ik e tts a n h a lte n d d rin g lic h sin d u n d d e n I n d u s tr ie n s t a r k b e la s te n , d a alle k le in e n o d e r größeren a u c h d e r A b s a tz in R o h k o h le n sich g e b e s se rt h a t. W e n n B e trie b e ih re A u fträ g e zu fe ste n P re is e n ü b ern o m m en t r o tz d e r g u te n F ö rd e ru n g d e r B ra u n k o h le n g ru b e n d ie h a b e n u n d n u n m e h r infolge d e r V e rte u e ru n g ih re s w ich­ In d u s tr io n ic h t a u s re ic h e n d b e lie fe rt w e rd e n k o n n te , so tig s te n R o h sto ffe s V e rlu ste e rleid en m üssen. i s t d a s zu e in e m e rh e b lic h e n T e il a u f die W a g e n g c ste llu n g F e r r o m a n g a n w u rd e in a u sre ic h e n d e n M engen zur . z u rü c k z u fü h re n . V e rfü g u n g g e s te llt, s te llte sich a b e r u m 70 0 M d ie T onne Z u irg e n d w e lc h e n A rb e itsn ie d e rle g u n g e n is t es bei h ö h e r a ls im V o rm o n at, D asselb e i s t h in s ic h tlic h d e r B e­ d e n B ra u n k o h le n g ru b e n n ic h t g ek o m m en . W ä h re n d d ie lie fe ru n g d e r W e rk e m it F e r r o s i l i z i u m zu sa g e n , dessen a lte L o h n b e w e g u n g d e r B e rg a rb e ite r im m itte ld e u tsc h e n P re is sich A n fa n g des M o n ats u m 25 % , E n d e des M onats B e zirk a u f G ru n d d e r v e rsc h ie d e n e n V e rh a n d lu n g e n z w i­ b e re its u m 45 % h ö h e r s te llte a ls im V o rm o n at. sc h e n d e n b e te ilig te n P a r te ie n u n d a u f G ru n d d e s S c h ie d s­ I n f e u e r f e s t e n B e t r i e b s s t o f f e n ließ die A nliefe­ s p ru c h s d es R e ic h sa rb e itsm in iste rs a m 17. S e p te m b e r e n d ­ ru n g einiges zu w ü n sc h e n ü b rig . E in e P re ise rh ö h u n g is t bis­ g ü ltig zu m A b sch lu ß g ek o m m en w a r u n d a u c h die G e ­ h e r n o c h n ic h t e in g e tro te n . F ü r W e i ß s t ü o k k a l k m u ß ten h ä lte r d e r te c h n is c h e n A n g e s te llte n , d ie ein e E rh ö h u n g s c h o n zu A n fa n g O k to b e r e tw a 20 % h ö h e re P re ise als im ih re r B ezü g e b e a n tr a g t h a t te n , g e re g e lt w 'urden, w a r d ie V o rm o n a t b e z a h lt w e rd e n . A lle ü b r ig e n B e trieb ssto ffe F ra g e e in e r G e h a lts e rh ö h u n g f ü r d ie k a u fm ä n n isc h e n A n ­ w a re n zw a r in v e rh ä ltn is m ä ß ig a u sre ic h e n d e n M engen zu g e s te llte n b is E n d o d e s V o rm o n a ts u n g e k lä r t g eb lieb en . e r h a lte n , d ie P re ise g in g e n a b e r im V e rla u f d es M onats Die V e rh a n d lu n g e n k a m e n a u c h im M o n a t O k to b e r n ic h t z w isch en 30 u n d 7 0 % in die H ö h e . I n B a u s t o f f e n w e ite r, b is sich d a s S c h ie d sg e ric h t im R c ic h sa rb e itsließ die A n lie fe ru n g n o ch s e h r zu w ü n sc h e n ü b rig , beson­ m in isteriu m a m 24. O k to b e r d e r S ach e a n n a h m . M it d e rs in Z e m e n t b e s ta n d ein e a u ß e ro rd e n tlic h e K n a p p h e it. S tim m e n m e h rh e it w u rd e d a r a u f h in e in S ch ied ssp ru ch g e ­ 10. November 1921. W irtschaftliche Rundschau. | D io E n tw ic k lu n g a u f d em A l t e i s e n m a r k t h a t m it d e r E n tw e rtu n g d e r -Mark w e ite r S c h r itt g e h a lte n . E s w a r g en ü g en d A lte ise n v o rh a n d e n u n d d e m e n ts p re c h e n d w aren die A n lieferu n g e n e in ig e rm a ß e n z u frie d e n ste lle n d . D ie P re ise sin d im L a u fe d es M o n a ts f a s t v o n T a g zu T a g gestieg en . W ä h re n d E n d e S e p te m b e r f ü r K e r n s c h r o tt no ch e tw a 9 0 0 bis 950 -IC g e z a h lt w u rd e n , w u rd e n A n fan g O k to b e r b e re its P re ise v o n 1070 b is 1170 J i , M itte O k to b e r solche b is 1400 u n d 1500 J i u n d in d e n le tz te n T a g e n des M onats 1800 b is 2000 J i g e fo rd e rt. I n e n ts p re c h e n d e m V e rh ä ltn is sin d a u c h a lle ü b rig e n S e h r o tts o r te n g estie g en . E in e b eso n d e rs b e d a u e rlic h e E rs c h e in u n g i s t es au ch dieses M al w ied er, d aß a u f zu billigen P re ise n g e k a u fte S c h ro ttm e n g e n n u r m a n g e lh a ft g e lie fe rt w u rd e , u n d daß d a d u rc h d e n W e rk e n d a s M iß v e rh ä ltn is zw ischen d en P re ise n f ü r ih re E rz e u g n isse u n d d e n e n ih r e r R o h sto ffe v iel s tä r k e r f ü h lb a r g e w o rd e n ist. D e r A b ru f a n W a l z w o r k s o r z e u g n i s s o n is t g a n z u n g ew ö h n lich g estie g en . H a n d e l u n d V e rb ra u c h e r b e ­ m ü h to n sie h , ih re n g e s a m te n B e d a rf f ü r lä n g e re Z e it b e i den W e rk e n u n to rz u b rin g e n , u n d h a t t e n d a m it zu m T e il a u c h E rfo lg . D ie B e sc h ä ftig u n g d e r W e rk e w a r d e m ­ e n ts p re c h e n d s o w o h lin S t a h e i s e n a ls a u c h in B l e c h e n u n d R ö h r e n a u ß e ro rd e n tlic h a n g e s p a n n t. Zu den vom S ta h lb u n d h erau sg o g o b o n e n R ic h tp re is e n k a m e n n u r w enige G esc h ä fte z u m A b sc h lu ß , w eil die W e rk e n ic h t in d e r Lago w a re n , dio w e ite re E n tw ic k lu n g a u f lä n g e re Z e it h in a u s zu ü b e rse h e n . D ie p o litisc h e n V e rh ä ltn iss e , g a n z b eso n d ers a b e r dio E n ts c h e id u n g ü b e r O b erseh lesien , ste ig e rte n dieso U n g e w iß h e it f a s t in s U n e rträ g lic h e . So wie im g a n z e n L a u d e e in R e n n e n n a c h W a re n a lle r A r t e in g e s e tz t h a t , i s t a u c h d ie N a c h fra g e n a c h d en E rz e u g ­ n issen d e r E is e n in d u s trie g estie g en . K e in Zw eig is t h ie rv o n u n b e r ü h r t g eb lieb en . F ü r alle E rz e u g n isse d e r E is e n ­ in d u s trie h a t ein e H o c h k o n ju n k tu r m it a lle n ih re n S c h a tte n s e ite n e in g e s e tz t. D ie W e rk e sin d , s e lb st a u f d ie G efah r h in , g ro ß e V e rlu ste zu e rle id e n , b e m ü h t, a n d e n F e stp re is e n fe s tz u h a lte n . E s is t u n t e r d iesen U m s tä n d e n n a tu rg e m ä ß n ic h t m ö g lich , sie z u r A n n a h m e v o n A u f­ trä g e n a u f lä n g e re F r is te n u n d in g rö ß e re n M engen zu bestim m en . H ie r a u f d ü r f te es zu m T e il z u rü c k z u fü h re n se in , d aß d ie U n te r b rin g u n g n e u e r A u fträ g e v ie lfa c h a u f S ch w ierig k eiten s tö ß t, s e lb st w e n n es sieh u m k le in e re G esch äfte h a n d e lt. I I I ..N O R D D E U T S C H L A N D U N D D I E K Ü S T E N ­ W E R K E . — In fo lg e d e r w e ite re n M a rk o n tw e rtu n g is t die N a c h fra g e in a lle n E is e n s o rte n im B e ric h ts m o n a t sow ohl f ü r d a s I n - a ls a u c h f ü r d a s A u s la n d a u ß e ro rd e n tlic h g e ­ stieg e n . E s w e rd e n n u r g a n z v e re in z e lte A u fträ g o noch h erein g o n o m m o n , d a dio W erk e a u f M o n a te h in a u s b e s e tz t sin d . A lle B e trie b e sin d gleich g u t b e s c h ä ftig t, k ö n n e n a b e r n ic h t in v o llem U m fan g o a u s g e n u tz t w e rd e n , w eil es a n v ie le n S to llen a n R o h - u n d a n d e re n S to ffe n m a n g e lt. So k ö n n e n z. B . d ie S ch iffsw erften u n d M a sc h in e n fa b rik e n n ic h t g e n ü g e n d W a lz c ise n h o ra n b e k o m m e n , w a s in d e r H a u p ts a c h e d em s c h a rf a u fg e tre te n e n W a g e n m a n g e l zu zu so h re ib e n is t. D ie A n fo rd e ru n g e n d e r G ieß ereien in R o h e i s e n sin d z u rz e it d e r a r t s ta r k , d a ß es n ic h t m öglich is t, ih n e n in vo llem U m fan g e g e re c h t zu w erd en . D io L a g e rv o rrä te , die sieh b ei d e n K ü s te n w e rk o n a n g e s a m m e lt h a tt e n , sin d e rsc h ö p ft, u n d d a s W ie d e ra n b la se n d e r stillg e s e tz te n H o c h ­ öfen i s t m an g els g e n ü g e n d e r K o k sv e rso rg u n g z u rz e it im U m fan g e d e r R o h e ise n a n fo rd e ru n g e n n ic h t m öglich. D ie B r e n n s t o f f v o r s o r g u n g N o rd d e u ts c h la n d s h a t im O k to b e r s e h r g e litte n , w as in sb e so n d e re a u f d e n b e re its ungezogenen W ag o n m an g el z u rü c k z u fü h re n ist. D e r A u s­ fall o b ersch lesisch e r K o h le w ird n o ch w eitere W u n d e n sc h lag en , w en n d ie W irk u n g e n d e r A b tr e tu n g d e s o b e r ­ sc h lesisch en K o h le n g e b ie te s e r s t f ü h lb a r in E rsc h e in u n g tre te n . D er S e h r o t t m a r k t , d e r w e ite r n a c h o b en g estiegen ist, i s t u n ü b e r s e h b a r. I n E r z e n k o n n te d a s h e ra n g e s e h a fft w e rd e n , w as v o n d e n H o c h o fe n w e rk e n g e b r a u c h t w ird ; d ie R e e d e re ie n sin d in ih re n F ra c k to n fo rd e ru n g e n g a n z u n gew öhnlich hoch g eg an g en , o b w o h l im a llg e m e in e n g e n ü g e n d S ch iffs­ Stahl und Eisen. 1027 ra u m v o rh a n d e n ist. D iese F ra e h tm e h rf o r d e ru n g e n sin d in e r s te r L inio d a ra u f z u rü c k z u fü h re n , d a ß die w e it besser b e z a h lte n H o lz fra c h te n f ü r d a s A u s la n d vorgezogon w orden, a n d e rse its a b e r h a t a u c h die M a rk e n tw e rtu n g w ied er ein e a u ssch lag g eb e n d e R o lle g esp ielt. D ie ste ig e n d e M a rk to n tw ic k lu n g h a t a u c h n e u e L o h n ­ fo rd e ru n g e n d e r A rb e ite rs c h a ft k e rv o rg e ru fe n ; d ie T a r if ­ v e rträ g e , die g rö ß te n te ils v o n d e n A rb e itn e h m e rn n u r noch a u f e in e n M o n a t ein g eg an g en w erd en , w u rd e n f a s t a l l ­ g e m e in g e k ü n d ig t. D ie E rh ö h u n g d e r A u sfu h ra b g a h e . — I m „ D e u ts c h e n R e ic h san zeig er“ N r. 254 v o m 29. O a to b e r 1921 w ird eine B e k a n n t m a c h u n g v e rö ffe n tlic h t, d u rc h w elche die E r h ö h u n g d e r A u s f u h r a b g a b o n f ü r d e n 1. N o v o m b e r 1 9 2 1 i n K r a f t g e s e t z t w ird. Z u r K la rste llu n g w ird h ierzu v o m R e ic h sw irtsc h a ftsm in iste riu m fo lg en d es rnitge te ilt: 1. A u s f u h r g e s c h ä f t e , d i e v o r d e m 20. O k ­ t o b e r 1921 „ m i t f e s t e r P r o i s v e r c i n b a r u n g u n d m i t h a n d e l s ü b l i c h e n F r i s t e n “ abgeschlossen sin d , w e rd e n u n a b h ä n g ig v o n dom Z e itp u n k t d e r E rte ilu n g d er A u sfu h rb ew illig u n g n ach d e n bish erig en A b g a b e n sä tz e n b e h a n d e lt. D er E x p o rte u r m uß jed o c h diese G esch äfte b is z u m 1. D eze m b e r 1921 bei dor A u sfu h rb e w illig u n g s­ ste lle au rao ld en . D ie A usfuhrbew illigungsstello k a n n so ­ d a n n den N ach w eis f ü r d a s V orliegen d e r o b e n g e n a n n te n V o rau ssetzu n g en verlan g en . 2. B ei U e b e r s e e g o s o l i ä f t o n g e n ü g t es, w en n die W a re v o r d e m 20. O k to b e r b in d e n d a n g o b o te n is t u n d die A n m eld u n g b is z u m 15. .Ja n u a r 1922 erfolgt. 3. I s t d ie A n m e ld u n g fris tg e m ä ß erfo lg t, so is t die A u s fu h r d e r W a re zeitlich u n b e s c h rä n k t. 4. H a t d e r E x p o rte u r die A u sfu h rb ew illig u n g vor d e m 1 N o v e m b e r e rh a lte n , k a n n e r a b e r d e n N achw eis, d a ß d a s G e sc h ä ft v o r dom 20. O k to b e r abg esch lo ssen w urdo bzw . b e im U e b c rse e h a n d e l d a s A n g e b o t v o r dem 20- O k ­ to b e r h e ra u sg e le g t w u rd e, n ic h t fü h re n , so m u ß e r die W a re bis zu m 31. J a n u a r 1922 a u s fü h re n , a n d e rn fa lls sind die h ö h eren A b g a b e n sä tz e zu e n tric h te n . 5. D ie o b onangef ü h r te B e k a n n tm a c h u n g ä n d e r t n ic h ts d a r a n , d a ß dio A u sfu h ra b g a b e n u r bei d e n W a re n erh o b en w ird , die a u s fu k rv e rb o te n s in d u n d e in e r A u sfu h rb e w illi­ g u n g b e d ü rfe n . F ü r E i s e n u n d E i s e n l e g i e r u n g e n b e tr ä g t die A usf u h ra b g a b e n a c h d e r n e u en B e k a n n tm a c h u n g d u r c h s c h n itt­ lich 4 b is 5 % v o m W e r t; einzelne S ondererzeugnisso sind m it h ö h e re n S ä tzen b e la s te t w orden. I n d e r G ru p p e d e r m i n e r a l i s c h e n u n d f o s s i l e n R o h s t o f f e w ird dio lO prozentige H ö c h s ta b g a b e u . a . b ei S ch lack en ze m e n t S ch lack en u n d S in te r, S te in k o h le n tc o r u n d ein ig en S tein k o lile n tc e rsto ffe n b e re c h n e t; f ü r E isen erze, M an g an erze u sw . sin d 3 b is 8 % zu e n tr ic h te n ; S te in k o h le n , B r a u n ­ k o h le n , T o rf u n d B r ik e tts b leib en w egen ih re s Z u sa m m e n ­ h an g e s m it d en W ie d e rg u tm a c h u n g sle is tu n g e n v o n d e r A u s fu h ra h g a b e b e fre it. D ie f ü r die d e u ts c h e A u sfu h r b eso n d ers w ich tig e G ru p p e d e r M a s c h i n o n usw . u n t e r ­ sc h e id e t n a c h g e b ra u c h te n u n d neu en. D ie S ä tz e f ü r neue M aschinen sc h w a n k e n zw ischen 4 u n d 5 % , f ü r g e b ra u c h te zw ischen 5 u n d 8 % . Z u r V erm eid u n g v o n M iß v e rs tä n d ­ n issen sei n o c h d a r a u f hingew iesen, d a ß in dieser L is te a u c h solche W a re n a ls m it e in e r A u sfu h ra b g a b o b e le g t a u fg e fü h rt sin d , dio z u rz e it a u s fu h rfre i sind. A u f dieso W a re n w ird also, d a die E rh e b u n g d e r A b g a b e n n u r a n H a n d e r te ilte r A u sfu h rb ew illig u n g en e rfo lg t, d ie A b g ab e g e g e n w ä rtig n ic h t e rh o b e n . F re ig ab e b e s c h la g n a h m te r G üter im b esetzten G ebiet. — D as Z olldiroktionskom ltoo in K oblenz m a c h t d a r a u f au fm erk sam , d a ß es z u stä n d ig sei, n ach A u fh e b u n g d e r w irtsc h a ftlic h e n S an k tio n en d ie F re ig a b e d e r in d e r Z eit vom 8 . M ärz bis 30. S ep tem b er 1921 b esch lag n ah m ten G ü te r zuzulassen. F ü r d ie F re ig a b e d e r vo r dem 8. M ärz b esch lag n ah m ten G ü te r d ag eg en seien je tz t a lle in die d eutschen B e h ö rd en z u stä n d ig . D as Z o lld irck tio n skom itee h a t g ru n d sä tz lic h beschlossen, so w eit cs b e g rü n ­ d e t ersch e in t) R ü c k z a h lu n g a u f solche B e trä g e zu leisten, d ie in der, Z eit vom 8 . M ä rz bis 30. S e p te m b e r 1921 u n ­ re c h tm ä ß ig erh o b en w u rd en . D ie R ü c k z a h lu n g w ird 1626 Stahl und Eisen. W irtschaftliche Rundschau d u rc h S checks b e w e rk ste llig t, d ie a n die D eleg ierten des Z o lld irek tio n sk o m itecs bei d en L a n d e sfin a n z - und H a u p tz o llä m te rn zu ric h te n sind. J e d e R ü c k z a h lu n g s­ fo rd e ru n g m u ß z u r P r ü f u n g dem Z o lld irek tio n sk o m itee in K o b len z vor dem 1 . D ezem ber 1921 e in g o re ic h t sein. N ach diesem Z e itp u n k te w erd en d en v o rg eleg ten F o r ­ d e ru n g e n k ein e F o lg e m e h r gegeben. Aus d e r S a a rlä n d isc h e n E is e n in d u strie . — D ie w ei­ te re E n tw e rtu n g d e r M a rk h a t d ie N o tla g e d e r S a a r ­ w erk e erh eb lich v e rg rö ß e rt. D a d ie sa arlän d isch e I n ­ d u strie f ü r d en w e ita u s g rö ß te n T e il ih res A bsatzes a u f den d eu tsch en M a rk t angew iesen is t u n d dio V er­ h ältn isse es unm ö g lich m achen, sich in F ra n k re ic h ein g rö ß e re s A b satzg eb iet zu sc h a ffe n , a rb e ite n dio B e trie h e m it ste ig e n d en V erlu sten . U m diese V e rlu ste n ic h t w ei­ te r an w ach sen zu lassen, sin d d ie W erk e g ezw ungen, den V e rk a u f n ach D e u tsc h la n d o m zu sch rän k en u n d einen T eil ih re r B e trie b e stillzu leg en . D ie D ire k tio n d e r S a a rb e rg w e rk e h a t vom 1 . N ovem ­ b er 1921 a n ein e w eitere E r m ä ß i g u n g d e r K o h 1 e n p r o i s e e in tr e te n lassen, nachdem b e re its im O k­ to b er ein e H e ra b se tz u n g um etw a 7 bis 10 F r . je t e r ­ fo lg t w ar. A uch diesm al b ew eg t sich d ie V e rb illig u n g u n g e fä h r in g leich er H ö h e. E s ko sten j e t z t z. B . F c t t stü ck k o h len A 96 F r . g eg e n 103,50 F r . im O k to b er u n d 110 F r . im S ep tem b er, F e ttk o h le n N u ß I A 103 gegen 110,50 u n d 118 F r ., N u ß I I A 99 g e g en 106,50 un d 116 F r . D ie au g en b lick lich en P re ise stellen sich w ie f o l g t : F e ttk o h le n A B W Urfel I .................................................... S t ü c k k o h l e n ........................................... N uß I .................................................... „ I I m .................................................... F ein k o h len ............................................ A b g e sie b te F ö r d e r k o h le n ................ G rie ß k o h le n ................................../ . . . „ ............................... F r. 103 9.1 103 99 06 77 — F r. 98 90 98 94 89 6-2 __ ~ F lam m kohlen A B F r. 98 90 98 94 89 50 — 45 Fr. 93 84 93 89 86 46 — - A uch d ie n e u e rlic h e K o h lc n p re ise rm ä ß ig u n g h a t den W erk en k ein e w esen tlich e E rle ic h te ru n g v e rsc h a fft. D ie w e i t e r v e r a r b e i t e n d e I n d u s t r i e k la g t, so ­ w eit sie n ic h t noch a lte A u fträ g e nuszu fiih ren h a t, ü b er A rb eitsm an g el. N eu sich b ie te n d e G esch äfte w erden s ta rk u m s tritte n . A u s d e r lu x e m b u rg is c h e n E ise n in d u strie . — D a s am 30. S e p te m b e r a b g e la u fe n e V ie rte lja h r b r a c h te f ü r d e n E is e n m a r k t ein e v e rh ä ltn is m ä ß ig g ü n stig e E n tw ic k lu n g . In fo lg e d es g än z lic h e n o d e r teilw eise n S tills ta n d e s z a h l­ re ic h e r W e rk e w u rd e d e r s e it J a h r e s f r is t b e o b a c h te te P re isfall a u fg e h a lto n . D e r B e d a rf d e r V e rb ra u c h e r, die b islan g ä u ß e r s te Z u rü c k h a ltu n g g e ü b t h a tt e n , t r a t o ffener h e rv o r. M an w o llte d ie m e iste n s g e rä u m te n L a g e r w ied er a u ffü lle n , u n d so e n tw ic k e lte sich p lö tz lic h in m e h re re n L ä n d e rn ein e ¡dio ¡E rz e u g u n g sm ö g lic h k e it jü b c is te ig c r c e N a c h fra g e ' D ie P r e i s e stie g e n je d o c h v e rh ä ltn is m ä ß ig n u r w en ig . E in z e ln e E rz e u g n isse w ie U n iv crsaleisen u n d B lech e gin g en so g a r im P re ise z u rü c k . F ü r d ie lu x e m b u rg is c h e n W e rk e , dio sich w en ig er m i t d e r H e rs te llu n g d ieser E rz e u g n isse b efassen , h a t t e d ieser P re isfa ll n u r g erin g e B e d e u tu n g . D ie P re ise s te llte n sic h a n n ä h e r n d w ie fo lg t: G ru n d p re is G rundpreU a b "Werk am ab W e rk am 30. Juni 1921 30. S ept. 1921 In luxem b. ln lu xenib. F ra n k e n F ra n k e n G ie ß e r e i r o h e i s e n ....................... T h o m a s r o h e i s e n ....................... V o r b l ö c k e .................................... K n ü p p e l u n d P la tin e n . . . T r ä g e r ......................................... S t a h e i s e n .................................... B a n d e i s e n .................................... U n i v e r s a l e i s e n ........................... T h o m a s b l e c h c ........................... 200 , - 200 , - 2 1 5 ,2 7 5 ,2 9 0 ,4 0 0 ,4 0 0 ,4 7 5 ,4 5 0 ,4 7 5 ,- 2 1 5 ,3 0 0 ,3 2 0 ,4 2 5 ,4 3 5 ,4 7 5 ,4 2 5 ,4 0 0 ,- 41. Jahrg. Nr. 45. B ei d e n g e g e n w ä rtig e n G e s te h u n g sk o s te n b o te n diese P re ise w enig A nreiz, u n d es is t begreiflich, d a ß die ru h e n d e n o d er n u r teilw eise a rb e ite n d e n W e rk o la n g e zö g e rte n , den B e trie b in v e r s tä r k te m M a ß e w ie d e r au fzu n eh m en . N ic h tsd e sto w e n ig e r w u rd e n bei d e n A rb e d -W e rk e n (V er­ e in ig te H ü tte n w e r k e B u rb a c h -E ic li-D ü d e lin g e n ) u n d T e rr e s R ouges (frü h e re r G e lse n k irc h e n e r B e rg w e rk sv e re in ) im a b g e la u fe n e n V ie rte lja h r j e e in H o c h o fe n w ied er a n g e ­ b lasen . D ies m ag d a r a u f z u rü c k z u fü h re n se in , d a ß beide G esellsch aften , d u rc h w ic h tig e gem ein sam e B elange v e rb u n d e n , in k a u fm ä n n isc h e r H in s ic h t b e sse r o rg a n isie rt sin d a ls a n d e re W e rk e . B e id e G esellsch aften tr a f e n b ereits V orsorge f ü r d ie Z u k u n ft zu e in er Z e it, in w e lc h e r die M a rk tla g e die H e re in n a h m e v o n A u fträ g e n e rle ic h te rte , u n d ü b e r tru g e n d en V e rk a u f ih r e r E rz e u g n isse e in e r g e ­ m ein sa m e n V e rk a u fse in ric h tu n g , d em C o m p to ir M é ta llu r­ g iq u e L u x e m b o u rg e o is (C o lu m eta). A ls sic h M itte dieses J a h r e s die A b sa tz m ö g lic h k e ite n a u f d em W e ltm ä rk te b e sse rte n , k o n n te n b eide G esellsch aften ein e n reich lich en , A u ftra g s b e s ta n d h e re in n e h m e n . D u rc h die g e ste ig e rte E rz e u g u n g w u rd e ein A usgleich zw isch en S e lb stk o ste n u n d V e rk au fsp reisen e rzielt. D ie L ago d e r lu x e m b u rg i­ sc h en W e rk e w a r a m 30. S e p te m b e r fo lg en d e: • Zahl d er G esellsch aften H ochöfen Arbod W e rk D o m m cld in g en . „ D ü d e lin g e n . . ,, E sc h (A lz e tte ) . Terres Rouges W e rk B e l v a l ................... ,, E sc h (A lz e tte ) . Hadir W e rk D iffe rd in g e n . . „ R ü m e lin g e n . . Ougrće-Marihaye W e rk R ö d in g e n . . . A c ié rie s d e S t e i n f o r t W e rk S t e i n f o r t . . . . I n B etrieb b efin d ­ lic h e llo c h ö fe n am am 30. J u n i 1921 30. S ep t. 1921 3 0 0 6 3 6 3 4 5 6 4 5 5 0 0 2 0 10 3 3 0 5 2 1 3 1 1 ' D ie In b e trie b s e tz u n g w e ite re r O efen w ird v o ra u s­ sic h tlic h b in n e n k u rz e m erfo lg en , d a d e r v e rh ä ltn ism ä ß ig e T ie fs ta n d d es lu x e m b u rg is c h e n F ra n k e n s die A b sa tz m ö g ­ lic h k e ite n n a c h d e m A u s lä n d e g e b e s se rt h a t. \ 1 D e r g e p la n te W i r t s c h a f t s b u n d m i t B e l g i e n , d e r f ü r die E is e n in d u s trie b e id e r L ä n d e r v o n h ö ch stem W e rt is t, w u rd e v o n d e n V o lk sv e rtre tu n g e n n o c h n ic h t b e s tä tig t, u n d c s sc h e in t, d a ß d ie p o litisc h e n E reig n isse in B e lg ien die U n terzeich n u n g b is J a h re s e n d e hin au ssch ieb en w erd en . In z w isc h e n n e h m e n d ie A u sein an d ersetzu n g en f ü r o d er geg en d e n W ir ts c h a f ts v e r tr a g ih re n F o rtg a n g ; gew isse belgische In d u s tr ie lle zieh en je d o c h u n f ru c h tb a re n K u n d g e b u n g e n ta tk r ä ftig e s H a n d e ln v o r, u m a u s dem W ir ts c h a f ts b u n d d ie V o rteile zu zieh en , die f ü r sie d a ra u s e n ts p rin g e n k ö n n e n . So h a t die belgische G esellschaft A th u s-G riv e g n e e , d ie in B elgien zw ei W e rk e b e s itz t, eines a n d e r lu x e m b u rg is c h e n G renze, d a s a n d e re b ei L ü ttic h , v o n e in e r fra n z ö sisc h e n G ru p p e dio S te in fo rte r H ü t te m it d e m z u g eh ö rig en w ich tig en E rz b e s itz erw o rb e n . D ie b e l­ g isc h en B e la n g e im G ro ß h e rz o g tu m w erd en h ie rd u rc h b e d e u te n d v e r tie f t, w a s g e e ig n e t is t, e in Z u sa m m e n ­ a r b e ite n d e r H ü tte n in d u s tr ie lle n b e id e r L ä n d e r zu fö rd ern . A us d e r fra n z ö sisc h e n E ise n in d u strie . — D ie auch a u f dem fran zö sisch en E iso n m a rk te b eo b ach tete Besse­ ru n g d e r W irts c h a fts la g e h a t w e ite rh in a n g e h a lte n . Bei den I in e u ttin g e r H ü tte n w e rk e n w erd en in K ü rz e zwei w e ite re H o ch ö fen in B e trie b genom m en, so d a ß alsdann a u f diesem W e rk f ü n f von zehn O efen u n te r F euer steh en . A uch dio K a r ls h ü tte in D ied en h o fen p la n t die In b e trie b n a h m e ein es w e ite re n H o ch o fen s. B evor die W e rk e jed o ch n ic h t die G ew iß h eit h ab en , d a ß die B esse­ r u n g d e r M a rk tla g e von D a u e r sein w ird , nehm en sie n u r A u fträ g e im R a h m e n ih r e r g e g e n w ä rtig e n E rzcu - 10. November 19‘21. W irtschaftliche Rundschau. g u n g a u f. D io E r m ä ß i g u n g d o s I C o k s p r e i a e B u m 35 F r . Hat d en W e rk e n ein e gew isse E rle ic h te ru n g g eb ra c h t, jed o ch sin d d ie G esteh u n g sk o sten im m er noch so hoch, d a ß d en H ü tte n w e r k e n bei d en h e u tig e n V e r­ k au fsp reisen k au m ein N u tz e n v erb leib t. I n F e r t i g ­ e r z e u g n i s s e n i s t d e r A u ftra g s e in g a n g le b h a fte r g e ­ w orden. R o h e i s e n u n d F e i n b l o e h e zogen im Preise le ic h t a n , w ä h re n d d ie w e ite rv e ra rb e ite n d e I n d u ­ s trie u n te r -scharfem W e ttb e w e rb u n d schlechtem G e­ sc h ä ftsg a n g leid et. B e a c h te n sw e rt is t dio T a tsa c h e , d a ß m an in fran zö sisch en In d u strie k re is e n im m er m eh r a u f die H e r b e if ü h ru n g e in e r V e rstä n d ig u n g zw ischen D eu tsch lan d u n d F ra n k re ic h h inw oist, um d u rc h R e g e ­ lung d e r A u sfu h r R e ih u n g e n au f. dem A u sla n d sm ärk te zu verm eid en . A n d erseits w erd en a b e r au ch noch im m er B estreb u n g en u n te r s tü tz t, d ie a u f ein e E rh ö h u n g des Z ollsehutzes fran z ö sisc h er E rzeu g n isse h in au sla u fen . D er A b ru f in f r a n z ö s i s c h e r M i n e t t e lä ß t zu w ü n sch en ü b rig , obw ohl d e r V ersa n d naeli D eu tsch ­ lan d im M o n a t S e p te m b e r e tw a s s tä rk e r als in d e n V o r­ m o n aten gew esen istD ie A u s fu h r von T h o m a s schlacke is t an g esich ts d e r h ie rin b estehenden K n a p p h e it von d e r fran z ö sisc h en R e g ie ru n g bis a u f w ei­ teres v erb o ten w o rd en . D ie n o rd fran zö siseh en K o h l e n z e c h e n h aben w ieder m it g ro ß e n A b satzsch w ie rig k eiten zu k äm p fen , dio a u f den W e ttb e w e rb E n g la n d s u n d B elgions, sowie a u f d ie d eu tsch en R e p a ra tio n s lie fe ru n g e n zu rü ck z u fü h re n sind. D ie F o lg e w ird ein e w eitere H e ra b se tz u n g d e r Löhne sein. U nited S tates S teel C o rp o ratio n . — ¡N ach ¡dem neuo sto n A usw eiso dos n o rd a m e rik a n is c h e n S ta h ltru s te s bolief sieh d essen u n e rle d ig te r A u f t r a g s b e s t a n d zu E n d e S e p t e m b e r 1921 a u f 4 633 641 t (zu 1000 kg ) g egen 4 6 04 437 t zu E n d e A u g u s t u n d 10 540 801 t zu E n d e S e p te m b e r Í9 2 0 . D ie ü b e r e in J a h r a n h a lte n d e rü c k lä u fig e B ew eg u n g is t also im B e ric h ts m o n a t einer, w onn a u c h g erin g en , S te ig e ru n g des A u ftra g s b e sta n d e s gew ichon, e in Z eich en f ü r d ie sich in d e n V e re in ig te n S ta a te n a n b a h n o n d e B e sse ru n g d e r W irtsc h a ftsla g e . W ie hoch sieh dio jew eils zu B u c h ste h e n d e n u n e rle d ig te n A u ftra g sin sa g en a m M o n atsso h lu sse w ä h re n d d e r d re i le tz te n J a h r e b e z iffe rte n , is t a u s fo lg en d er Z u sa m m e n s te llu n g e r ­ sic h tlic h : 31. 28. 31. 30. 31. 30. 31. 31. 30. 31. 30. 31. Januar . F eb ru ar . M ä rz . . A p ril . . M ai . . . J u n i. . . J u li . . . . A ugust . . S e p te m b e r O k to b e r . N ovem ber D eze m b e r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19i¡. »• t 6791216 6 106 960 5 517 461 4 877 679 4 3 50 827 4 971 141 5 667 920 6 206 849 6 385 192 6 576 231 7 242 383 8 397 612 ;i t 9 434 008 9 654 114 10 050 348 10 525 503 11 11 5 5 1 2 11 154 478 11 2 96 363 10 977 919 10 540 801 9 994 242 9 165 825 8 278 492 .7 1921 7 694' 335 7 044 809 6 385 321 5 938 748 5 570 207 5 199 754 4 907 609 4 604437 4 633 641 — V ■ _ B e rg b a u - u n d H ü tte n -A k tie n -G e se llsc h a ft F rie d ric h s­ h ü tte z u H e rd o rf. — I n d e r z w e ite n H ä lf te d es G e sc h ä fts­ ja h re s 1920/21 o rfu h re n dio P re ise f ü r H a lb - u n d F e r tig ­ erzeu g n isse w ogen d e s g e rin g e n A b s a tz e s e in e n bo e r h e b ­ lich en S tu rz , d a ß zeitw eilig m it V e rlu s t g e a r b e ite t w u rd e. Dio A u fträ g e g in g en r e c h t sp ä rlic h ein u n d w u rd e n heiß u m s tr itte n , so d a ß B e trie b s e in sc h rä n k u n g e n u n v e r m e id ­ lich w aren . D io B re n n sto ffv e rso rg u n g w a r im allg em ein en etw as g ü n s tig e r a ls im V o rja h re , je d o c h w u rd e in d e n fü r den S ta h l- u n d W a lz w e rk sb e trie b d rin g e n d n ö tig e n besse­ ren S to in k o h le n so rte n so g u t wie n ic h ts g eliefert. D ie B e ­ trie b e m u ß te n m it m in d e rw e rtig e n S o rte n , u n t e r Z u sa tz von K o k s, a u f re c h te rh a lto n w erd en . N u r k n a p p ein D r itte l d e r b e s te h e n d e n u n d e rz e u g u n g sfä h ig e n A n lag en k o n n te b e trie b e n w orden. A b s a tz sc h w ie rig k e ite n e rfo rd e r­ te n ein e ö fte re U m ste llu n g d e r H e rste llu n g . In fo lg ed esse n kam au eil d a s G ro b b lech w alzw erk a b w ec h seln d m it d e r Stahl und Eisen. 1029 M itte lb le c h stre c k e n a c h m e h rjä h rig e m S tills ta n d w ied er in B e trie b . E in ig e F e in b le c h s tra ß e n m u ß te n d ag eg en stillg e s e tz t w erd en . D e r A u sb au d e r w ü rm etcch n isch e n E in ­ r ic h tu n g e n w u rd e fo rtg e s e tz t u n d u n t e r A u fw en d u n g e r ­ h e b lic h e r M itte l V erb esseru n g en in d e n B e trie b o n e in ­ g e fü h rt. D e r G ru b e n b e trie b n a h m e in e n u n g e s tö rte n V e r­ lau f. D ie E iso n stein g ew in n u n g w u rd e d em B e d a rf des eig en en H o ch o fen w erk s a n g e p a ß t. D a s H o ch o fen w erk w urdo w ä h re n d des g a n z e n J a h r e s n u r m it ein em H o c h ­ o fen b e trie b e n . Dio V ersorgung d es G ru b en -, S ta h l- u n d W alz w e rk sb e trie b e s m it e le k trisc h e r K r a f t w u rd o au ch bei e in g e s c h rä n k te m B e trie b d u rc h g e fü h rt. D ie G e­ w e rk s c h a ft A lte H e rd o rfe r H ü t te k o n n to ih re n H o c h ­ o fe n d a u e r n d f l o t t b e tre ib e n u n d fa n d f ü r ih r „ k a lte rb la se n e s S p ezialro h eisen “ s te ts w illige A b n e h m e r. U m d e r G e w e rk s c h a ft d ie M itte l f ü r V e rb e sse ru n g e n d e r B etrie b s c in ric h tu n g e n z u z u fü h ro n , w u rd e d a s ¡B e trie b sk a p i­ t a l e rh ö h t. — D io E rtra g s re c h n u n g e r g ib t e in e rse its 1 542 534,53 J i V o rtra g u n d 10 752 894,77 -fC R o h g o w in n , a n d e rs e its 3 218 763,34 J i allg em ein e U n k o s te n , S te u e rn u sw ., 367 274,23 A A b sc h re ib u n g e n , 3 855 416,81 Ji R ü c k la g e n , 1 9 5 0 00 0 J i Z u w eisu n g f ü r A rb e ite r- u n d B e a m to n u n te rs tü tz u n g sz w e c k e sow ie f ü r g em ein n ü tzig e Z w ecke, so d a ß e in R e in g e w in n v o n 2 903 974,92 JI v e r ­ b le ib t. H ie rv o n w e rd e n 198 095,24 J i V ertrag s- u n d sa tz u n g sm ä ß ig o G e w in n a n te ile a n V o r s ta n d u n d A ufs ic lits ra t g e z a h lt, 1 200 0 0 0 J i G ew inn (30 % g eg en 25 % i. V .) a u s g e te ilt u n d 1 505 879,68 J i a u f n e u e R e c h n u n g v o rg etrag e n . E schw ciler B erg w erk s-V erein , K o h lsc h eid . — I m G e ­ s c h ä fts ja h re 1920/21 g in g d e r V e rb ra u c h a n B re n n sto ffe n g a n z e rh e b lic h z u rü c k , so d a ß in d e n e r s te n M o n a te n 1921 gonügondo M engen K o h le n u n d K o k s z u r V erfü g u n g s t a n ­ d en . D ie K o h le n fö rd e ru n g b e tr u g im g a n z e n 2 369 311 t gegen 2 256 686 t im V o rja h re . E s w u rd e n e r z e u g t 'a n Koks Briketts Roheisen t t t 1913/14 . . 947 347 99 995 50 178 1919/20 . . 536413 96801 39 120 ¡1920/21 . . 576 796 88 373 4 5 677 I n d e n g e s a m te n B e trie b o n w a re n im D u r c h s c h n itt 14 732 A rb e ite r g egen 14 869 im G e s c h ä ftsja h re 1919/20 b e ­ s c h ä ftig t, d e n e n a n L ö h n e n in sg e sa m t 234 147 154 Ji (120 133 086 J i) g e z a h lt w u rd e n . D e r G e s a m tu m sa tz b e ­ tr u g au ssch ließ ). K o h len - u n d U m s a tz s te u e r 470 907 477 JI im B e ric h ts ja h re , geg en 351 087 566 JC ü n V o rja h re . D ie B e te ilig u n g e n des U n te rn e h m e n s b r a c h te n a u c h im abg c la u fe n e n J a h r e z u frie d e n ste lle n d e E rg eb n isse. — D e r A b sch lu ß e r g ib t e in e n A n te il a n d e r In te re s se n g e m e in sc h a ft m it d e n V erein ig ten H ü tte n w e r k e n B u rb a c h -E ic h -D ü d e lin g e n in H ö h e v o n 12 076 111,29 J i . H ie rv o n w erd en 5 511 388,29 J i zu A b s c h re ib u n g e n v e rw e n d e t, 700 00 0 J i d em B e a m to n ru h e g c h a lts h e sta n d u n d d e r A rb e ite ru n te rs tü tz u n g s k a s so z u g e fü h rt, 116421 ,.K B e lo h n u n g e n a n B e a m te , 210 000 M G e w in n a n te ile a n V o r s ta n d u n d 2 1 8 3 0 2 J i G e w in n a n te ile a n d e n A u fs ic h ts ra t g e z a h lt ow ie 5 320 00 0 Ji G ew inn (14 % g egen 12 % i. V.) ause te ilt. G eisw eider E isen w erk e, A k tie n g e se llsc h a ft, Geisweid» K r. S iegen. — D ie B e trie b s v e rh ä ltn is se g e s ta lte te n sieh im G e s c h ä ftsja h re 1920/21 infolge re ic h lic h e re r Z u fu h r von B re n n sto ffe n g e g e n ü b e r d e n je n ig e n d e s V o rja h re s besser. Im m e rh in ließ es d ie v e r k ü rz te Z u fu h r vo n B r e n n ­ sto ffe n n ic h t zu', die ein zeln en B e trie b s a b te ilu n g e n voll a u s z u n u tz e n . D a s G ro b - u n d M ittelb lech w a lzw erk , d a s s e it N o v e m b e r 1918 stillg eleg en h a tte , k o n n te a n fa n g s A p ril d. J . w ieder in B e trie b g e n o m m e n w erd en . D as B lockw alzw erk a r b e ite te te ils a u f zw ei u n d te ils a u f d rei A e h ts tu n d e n sc h ie h te n , w ä h re n d d a s S tab eise n w alzw erk d a s g an ze J a h r ü b e r in vo llem B e trie b w a r. I n d e n S ta h l­ w erk en w a re n d re i, v o rü b e rg e h e n d v ie r O efen in B e trie b . D a s F ein b lech w alzw e rk k o n n te w egen K o h le n m a n g e l nocli im m e r n ic h t b e trie b e n w erd en . V on d e n zw ei H o ch ö fen s ta n d w ä h re n d d es g a n z e n G e s c h ä ftsja h re s n u r e in O fen im F e u e r. D ie G ro v e n b rü c k e r K a lk w e rk e u n d die G e­ w e rk sc h a ft P fa n n e n b e rg e r E in ig k e it erz ielten b efried ig en d e E rträ g n iss e . — D ie G ew inn- u n d V e rlu stre c h n u n g w eist n eb en 2 349 975,90 J t V o rtra g einen R o h g e w in n v o n 1630 . Stahl und Eisen. W irtschaf tUe/te Rundschau. 9 9 40 936,02 .11 a u f. H ie rv o n w erd en I 979 818,39 »ft zu A b sch reib u n g o n v e rw e n d e t, 117 00 0 »ft sa tz u n g sm ä ß ig e G ew in n an teile g e z a h lt, 300 00 0 » f t f ü r S tiftu n g e n a u s ­ g eg eb en , 2 0 0 0 00 0 » f t d em B e a m te n - u n d A r b e ite ru n te r ­ stü tz u n g s b e s ta n d u n d 4 0 0 0 0 0 0 » f t d em R ü c k la g e b e s ta n d zu g ew ietcn , 1 3 5 8 0 0 0 » f t G ew inn ( 6 % a u f die V o rz u g s­ u n d 4 % a u f dio S ta m m a k tie n u n d w e ite re 26 % a u f d ie V orzu g s- u n d S ta m m a k tie n zu sam m en ) a u s g e te ilt u n d 2 542 093,53 .11 a u f n e u e R e c h n u n g v o rg e tra g e n . G elsen k irch e n er G u ß sta h l- u n d E is e n w e rk e , G elsen­ k irc h e n . — D as E rg e b n is des G esc h ä ftsja h re s 1920/21 w u rd o u n g ü n s tig b e e in flu ß t d u rc h ein en E n d e »August 1920 a u f d em S ta h lw e rk K r ie g e r au sg eb ro ch en en w il­ d en S tre ik , d e r sieh auch a u f die G elsen k irch e n er u n d H a g e n e r W erk e au sd eh n te. S e it W ie d e ra u fn a h m e d e r A rb e it h e rrs c h t R u h e in a lle n B e trie b e n . Zw ecks S tä rk u n g d e r B e trie b s m itte l w urdo d as » A k t i e n ­ k ap ital um 5 »Mill. J i a u f 30 M ü l. J i e r ­ h ö h t ; a u ß erd em w u rd en 15 M ill. J i 5 p ro z c n tig c T e ilsch u ld v o rseh reib u n g en ausgegeben. E ü r L ö h n e u n d G e­ h ä lte r w u rd e n im B e ric h ts ja h re 59 227 844,33 J i gegen 32 614 631,31 J i im V o rja h re v erau sg a b t. — D ie G ew in n u n d V o rlu streeh n u n g e r g ib t noben 480 148,14 J i V o rtra g u n d 93 492,61 J i Z in seinnahm en ein en B e triebsgow inn von 23 435 254,28 J I . N a c h A bzug von 4 646 815,91 J i allg em ein en U n k o ste n , 4 502 922,12 J i S te u e rn u n d 2 081 970,02 J i A b sch reib u n g e n v e rb leib t e in R e in g e w in n von 12 777 186,98 J i . H ie rv o n w erd en 4 000 000 J i dem K o n to W e rk e riia ltu n g u n d 2 387 500 J i d e r M a rtin M ünzcslioim er R u h eg eh altsk asso überw iesen, 635294,12 J i G e w in n a n te ile a n d en A u fsie h ts ra t g e z a h lt, 4 800 000 J i G ew in n (16 o/o g eg en 10 o/o i. V .) a u s g e te ilt und 954 392,86 J i a u f n eu e R e c h n u n g v o rg e tra g e n . L a n g sc h e d e r W a lz w e rk u n d V e rz in k e re ie n , A k tie n ­ g e s e llsc h a ft in L an g sch ed e a . d. R u h r . — D ie im v o rig en G e s c h ä ftsb e ric h t e rw ä h n te A b sc h w ä e h u n g d e r M a rk tla g e h ie lt a u c h w ä h re n d d e r D a u e r d e s G e sc h ä ftsja h re s 1920/21 a n . F e rtig e rz e u g n is se g in g en b e d e u te n d im B reis h e r a b . Z eitw eilig er A rb e itsm a n g e l t r a t e b e n fa lls e in , w o d u rc h d a s G e sc h ä ft a u ß e ro rd e n tlic h e rsc h w e rt w u rd e . D e r B ru c h d e r W a sse rw e h r d es U n te rn e h m e n s h a t t e ein e m o n a te la n g e S tö ru n g d e r W a lz w e rk sb e trie b e z u r F o lg e. — D io G ew innu n d V e rlu stre c h n u n g e r g ib t n aeli A b z u g a lle r U n k o s te n u sw . e in e n U eb ersc liu ß v o n 42 2 314,04 -ft. N a c h A b z u g vo n 227 046,59 » f t A b sc h re ib u n g e n v e r b le ib t ein R e in ­ g ew in n v o n 195 267 ,4 5 » f t . H ie rv o n w e rd e n 40 0 0 0 » f t d em B ü rg s c h a fts b e s ta n d ü b e rw ie se n , 10 000 » f t f ü r E rn e u eru n g ssch ein o z u rü c k g e s te llt, 120 000 » f t G ew inn (4 % gegen 1 2 % i. V .) a u s g e te ilt u n d 25 267 ,4 5 » ft a u f n e u e R e c h n u n g v o rg e tra g e n . M a sc h in e n fa b rik S chieß, A k tie n g e s e llsc h a ft, D ü ssel­ d o rf. — I n d e r e r s te n H ä lf te d e s G e sc h ä ftsja h re s 1920/21 w a re n a lle »A bteilungen d es U n te rn e h m e n s a u s re ic h e n d b e s c h ä ftig t. G eg en M itte d es J a h r e s ließ je d o c h d e r A u f ­ tra g se in g a n g w esen tlich n a c h , so d aß die A rb e itsz e it g e ­ k ü r z t u n d s p ä to r so g a r A rb e ite re n tla s su n g e n v o rg en o m raen w e rd e n m u ß te n . — D ie E rtra g s re c h n u n g e r g ib t e in e r­ s e its 383 811,28 » f t G e w in n v o rtra g , 23 906,39 » f t M ie ts­ e in n a h m e n , 1 3 4 0 8 334,34 » f t B e trieb sg o w in n , a n d e rse its 7 5 3 0 1 0 2 ,1 0 » f t allg em ein e U n k o s te n einschl. S te u e rn , 619 48 7 ,3 9 » f t Z in sen , 2 693 884,58 » f t A b sc h re ib u n g e n , so d a ß e in R e in g e w in n v o n 2 972 577,94 » f t v e rb le ib t. H ie r ­ v o n w e rd e n 50 0 0 0 » f t d em V e rfü g u n g s b e s ta n d u n d 2 00 00 0 »ft d e r R u h e g eld - u n d U n te rs tü tz u n g s k a s s e zugew iesen, 200 00 0 »ft f ü r » A rbeiterw ohnhäuser z u r V e r­ fü g u n g g e s te llt, 3 00 000 »ft f ü r B e lo h n u n g e n u n d 20 00 0 »ft f ü r G e w in n se h e in ste u e r v e rw e n d e t, 166 666,33 . f t G ew in n ­ a n te ile a n d e n »A ufsichtsrat g e z a h lt, 1 600 000 » f t G ew inn (16 % g eg en 8 % i. V.) a u s g e to ilt u n d 4 3 5 911,61 » f t a u f n eu e R e c h n u n g v o rg e tra g e n . R h e in isc h -W e stfä lisc h e K a lk w e rk e z u D o rn a p . — I m G e s c h ä ftsja h re 1920/21 s te llte n sich d e r in fo lg e s ta r k e r N a c h fra g e g e b o te n e n E rz e u g u n g s ste ig e ru n g f a s t u n ü b e r ­ w in d lic h e H em m n isse in d e n AVeg. D ie B e le g sch aften k o n n te n n ic h t d u rc h H in z u z ie h u n g g e e ig n e te r A r b e its ­ k r ä fte n e n n e n s w e rt v e r s tä r k t w e rd e n . E in w eiteres H in d e rn i« f ü r d ie fre ie E n tw ic k lu n g d e r K a lk w e rk e b ild ete 41. Jahrg. N r. 45. d ie B e sc h rä n k u n g d e r B re n n s to ffv e rso rg u n g d u rc h K o n ­ tin g e n tie ru n g a u f 50 % des V o rk rieg sb ed arfs. D u rch d ie L ie fe ru n g h o c h w e rtig e r d e u ts c h e r S te in k o h le a n den F e in d b u n d v e rb lie b e n d e r K a lk in d u s tr ie v o rnehm lich ein e m in d e rw e rtig e K o h le , d e re n V erw en d u n g die B e­ sc h a ffe n h e it d e s e r b ra n n te n K a lk e s h e r a b s e tz t, vielfach zu S tö ru n g e n in d e n O fenbetrxeben f ü h r t u n d w egen zu s ta r k e r In a n s p ru c h n a h m e d e r fe u e rfe s te n A u sm a u e ru n g k o stsp ielig e I n s ta n d s e tz u n g e n n a c h sich z ie h t. L ediglich d u rc h sc h ä rfe re H e ra n z ie h u n g d e r S eh ach to fen an lag en , zu d e re n B e fe u e ru n g M a g erk o h le, K o k s u n d K o k sg ru s z u r V e rfü g u n g s ta n d e n , k o n n to eine S te ig e ru n g b is au f rd . 50 % d e r V o rk rie g sle istu n g e r re ic h t w erd en . D ie V er­ so rg u n g d e r S ta h lw e rk e , d e r ehem ischen I n d u s tr ie , des B u g ew e rb e s u n d d e r L a n d w irts c h a f t k o n n te in den e rs te n n e u n M o n a te n d es B e ric h ts ja h re s im R a h m e n des B e d a rfs d u r c h g e f ü h rt w erd en . I m le tz te n V ie rte lja h r alle rd in g s m u ß te n infolge w esen tlich s tä rk e r e n A b ru fs se ite n s d e r S ta h lw e rk e u n d d e s B au g ew erb es län g ere L ie fe rfris te n in A n s p ru c h g en o m m en w erd en . Z u r S t ä r ­ k u n g d e r G e ld m itte l d es B e ric h ts u n te rn e h m e n s w u rd e d as A k t i o n k a p i t a l um 12 00 0 0 0 0 » f t a u f insgesam t 30 0 0 0 0 0 » f t e r h ö h t . D ie B e sc h ä ftig u n g d e r d em U n te r ­ n e h m e n an g eseh lo ssen en W e s t d e u t s c h e n K a l k w e r k e A . G. in K ö ln , die i h r K a p ita l in zw isch en v o n 3 ,8 M ül. » f t a u f 5,3 M ill. » f t e r h ö h t h a b e n , w a r b efried ig en d . Sie v e r te ilte n 30 % G ew inn g eg en 25 % im V o rja h re . — D ie E rtr a g s r e c h n u n g e r g ib t ein sch lie ß lic h 1 134 425,96 . f t V o rtra g e in e n R e in g e w in n v o n 12 605 399,39 »ft. H ierv o n w e rd e n 750 00 0 »ft d e r B e a m te n -R u h c g e h a lts-, W itw e n u n d W aiso n k asse u n d 1 2 5 0 000 » f t d e r A rb e ite ru n te r­ s tü tz u n g s k a s s e ü b erw iese n , 5 0 0 0 0 0 0 » f t dem W erk e r h a tu n g s b e s ta n d z u r V e rfü g u n g g e s te llt, 4 500 000 .ft G ew inn ( 2 5 % w ie i. V .) a u s g o te ilt u n d 1 105 399,39 »ft a u f n e u ? R e c h n u n g v o rg e tra g e n . , S äch sisch e 'G u ß s ta h l-W e rk e D ö h len , A k tien g esell­ s c h a ft in D resd en . — I n d e r e rs te n H ä lf te des G e sc h ä fts­ ja h r e s 1920/21 la g e n zah lreich e A u fträ g e v o r, die noch a u s d e m V o rja h re s ta m m te n u n d g ü n stig e E rlö se b ra c h te n , so d a ß die G esellsch aft b is E n d e d es J a h r e s 1920 in allen . B e trio b o n v o ll b e s c h ä ftig t w a r. I n d e r zw eiten H ä lf te des B e ric h ts ja h re s t r a t eine V e rsc h le c h te ru n g d e r M arktlage ein , die n e b e n g e rin g e re r B e sc h ä ftig u n g a u c h niedrigere P reiso n a c h sich zog. Z u r S tä rk u n g d e r B e trie b s m itte l w u rd e d a s A k t i e n k a p i t a l u m 14 a u f 28 M ill. » f t erh ö h t. D ie d e r B e ric h tsg e se llsc h a ft n a h e s te h e n d e n U n te rn e h m u n ­ g e n G ew erk sch aft L u se & Jls d o rf, W e ic k a rtsh a in , sowie H a ig e re r H ü tt e , A .-G ., H a ig e r, h a b e n im B e ric h ts ja h re z u frie d e n ste lle n d g e a rb e ite t. D ie A u fsc h lu ß a rb e ite n in d e n v o n d e r K ö n ig in -M a rie n liü tte ü b e rn o m m e n e n G rubenfeld o rn h a b e n teilw eise b e re its z u r F ö rd e ru n g d e r festg e s te llte n E rz e g e fü h rt. — D io E rtra g s re c h n u n g ergibt ein sch ließ lich 2 105 297,60 » f t V o rtra g ein en R ohgew inn v o n 43 855 302,92 » f t. N a c h A b zu g v o n 14 2 7 8 4 9 8 ,4 2 »ft allg em ein en U n k o ste n , sa tz u n g s- u n d v ertrag sm äß ig en G e w in n a n te ile n , V ersic h e ru n g sb e iträ g e n u n d A u fw en d u n ­ gen f ü r A u sb esseru n g e n sow ie 6 106 668,46 » f t A b sch rei­ b u n g e n v e r b le ib t e in R e in g e w in n v o n 2 3 4 7 0 1 3 6 ,0 4 .ft. H ie rv o n w erd en 3 300 000 » f t d em R ü e k la g e b e sta n d zu­ g e f ü h rt, 4 ,5 M ill. » ft f ü r W o h n u n g s h a u te n , 2 ,5 M ill. . f t für A u fsc h lu ß a rb e ite n im B e rg b a u u n d 350 00 0 - f t f ü r Zinssc h e in b o g e n stc u e r zu riic k g e stc llt, 150 000 JI d em V er­ fü g u n g s b e s ta n d d e r D ire k tio n zugew iesen, 1 M ill. » f t zu U n te rs tü tz u n g e n v e rw e n d e t, 9,8 M ill. » f t G ew inn (25 % G ew inn u n d 10 % S o n d e rv e rg ü tu n g gegen 30 % bzw. 10 % i. V .) u n d 1 870 136,04 » f t a u f n eu o R e c h n u n g vo r­ g e tra g e n . S a n d e rm a n n & S tie r, A k tie n g e se llsc h a ft, C hem nitz. — W ä h re n d d es G e sc h ä ftsja h re s 1920/21 h a t t e d a s U n te r­ n e h m e n u n t e r M angel a n A u ftra g s e in g ä n g e n zu leiden, so d a ß w ie d e rh o lt u n d z w a r a u f ein e G e s a m td a u e r von m e h re re n M o n a te n die v e r k ü rz te A rb e its z e it eingeführt w erd o n m u ß te . Z u r S ch affu n g v o n besseren A b sa tz ­ m ö g lic h k e ite n w u rd e die F irm a G ebr. F ra n k e , C hem nitz, d e r G e s e llsc h a fta n g e g lie d e rt. D a s A k t i e n k a p i t a 1w urde u m 4 M ill. »ft a u f 10 M ill. »ft e rh ö h t. — D ie E rtra g sre c h n u n g e r g ib t ein en R e in g e w in n v o n 1 826 400,81 .ft. H ier­ 10. November 1921. W irtschaftliche Uundschau. von w e rd e n 100 0 0 0 .ft d e m R ü c k la g e b e s ta n d ü b erw iese n , 184 080,72 .ft G e w in n a n te ile g e z a h lt, 1 5 0 0 0 0 0 .ft G e­ w inn ( 1 5 % w ie i. V .) a u s g e te ilt u n d 4 1 7 2 0 ,0 9 .ft a u f neue R e c h n u n g v o rg e tra g e n . V erein ig te S ta h lw e rk e v a n d er Z ypen u n d W isse n e r E isen h ü tten , A k tie n -G e se lls c h a ft, K ö ln - D e u tz . — I n , den e rste n d re i M o n a ten des G esc h ä ftsja h re s 1920/21 w a r die B e sc h ä ftig u n g in a lle n A b te ilu n g e n noch gleich ­ m äßig u n d d u rc h k e in e r le i A rb e ite ra u sstä n d o u n te r ­ brochen. M it V erh än g u n g d e r S a n k tio n e n im F r ü h ja h r tr a te n erh eb lich e E rsc h w e rn isse zw ischen dem V erk eh r d er im b esetzten u n d u n b esetzten G eb iet lieg en d en A b ­ teilu n g en des U n te rn e h m e n s zutage. G rö ß e re E rz e u g u n g s­ e in sch rän k u n g e n k o n n te n v erm ieden w orden, doch w u r ­ den d ie im U m tau sch d e r ein zeln en A b te ilu n g e n b e n ö tig ­ ten E rzeu g n isse d u rc h d ie Z ollsätze erh eb lich v e rte u e rt. Im O k to b er le g te d ie B e le g sc h a ft des W eiß blech w erks dio A rb e it n ie d e r, w elchem V orgehen sich n a c h w e­ nig en T a g e n au ch d ie A rb e ite rs c h a ft des H o ch o fen ­ w erks an sch lo ß . N ach w en ig en W ochen k o n n te d e r B e­ trie b in diesen A b te ilu n g e n W ieder aufgenom m en w e r­ den. L e id e r b ra c h d e r O fen I I I d u rc h dio in fo lg e des S treik s im H o ch o fen w erk ü b e rstü rz te u n d d a d u rc h n ic h t gan z sach g em äß vorgenom m eno D ä m p fu n g im J a n u a r zusam m en, w ä h re n d cs so n st zw eifelsohne g elu n g en w äre, ihn nocli ein ig e M o n ate i n B e trie b zu h a lte n . D as B lcchw ork v e rlo r d u rc h d en S tre ik w ertv o lle A u sla n d sa u f­ träg e. D io B re n n s to ffv e rso rg u n g in d en ein zeln en A b ­ teilu n g en w a r im g ro ß e n u n d g an z e n n ic h t sc h lech ter als im V o rja h re . K oks f ü r d en B e trie b von zwei H o ch ö fen k o n n te g en ü g en d h c ra n g e s c h a fft w erden. B em ühungen, w e ite re M engen z u r v o rü b erg e h en d en In b e trie b n a h m e ein es d r itte n H o ch o fen s zu b esch affen , sch lu g en feh l. W eg en M an g el a n g u te r S tein k o h le w u rd e B rau n k o h le in erh ö h tem M a ß e verw en d et. D ie D a m p f­ erzeu g u n g d e r D e u tz e r A b te ilu n g is t je tz t ausschließlich in JC 1917/18 1918/19 1919/20 1920/21 Stahl und Eisen. a u f R o h b rau n k o h le ein g e ste llt. D e r B e trie b a u f d e r G e­ w e rk sc h a ft H ü r th e rb e rg w a r n o rm al, abgesehen von k lei­ n e re n S tö ru n g e n ; das K a ltw a lz w e rk d e r R em y, v an d e r Z ypen & Co., K o m m an d itg ese llsch aft in A n d ern ach , k o n n te noch n ic h t w ied er in B e trie b genom m en w e rd e n , da sieh in fo lg e v ielfach er S tre ik s d e r d o rtig e n B a u ­ a r b e ite r dio F e rtig s te llu n g d e r A n lag en se h r v e rz ö g e rt h a tte . D e r H o ch o fen b etrieb v e rlie f im allg em ein en n o r ­ m al. D ie N a c h fra g e n ach d en E rzeu g n issen des H a m m e r­ w erk s u n d d e r R a d sa tz d re h e rc i w ar w ä h re n d des g anzen J a h r e s g u t. I m B lechw erk g e la n g es n u r u n te r g ro ß e n P re iso p fe rn , z u r V e rh ü tu n g von A rb e ite re n tla ssn n g e n , eine ein ig erm aß en gen ü g en d e B esch äftig u n g zu sichern. D ie G esellsch aft b esch äftig te im G e sc h ä ftsja h r 1920/21 d u rc h sc h n ittlic h 5885 P ersonen u n d z a h lte a n L ö h n en und G e h ä lte rn in sg e sam t 90 516 339,79 J i g eg en ü b er 48 746 428,24 J i im G e sc h ä ftsja h r 1919/20 bei d u rc h ­ sc h n ittlic h 5813 P e rso n e n . — Dio w ic h tig ste n Z ah len au s dem A bschluß sin d in v o rsteh en d er Z a h le n ta fe l z u ­ sa m m en g estellt. W estfälisch e E is e n - un d D ra h tw e rk e , A k tien g esell­ s c h a ft, W ern e bei L an g e n d re e r. — D ie B e sc h ä ftig u n g d e r B e trie b e w a r im G e sc h ä ftsja h re 1920/21 den M a rk tv e r ­ h ä ltn is s e n e n ts p re c h e n d an gem essen. D u rc h v e r lu s t­ b rin g e n d e V erk au fserlö se, m a n g e ln d e N a c h fra g e u n d im m er w ied er e in se tz e n d e n B re n n s to ffm a n g e l k o n n te n die B e trie b s e in ric h tu n g e n n ic h t v o ll a u s g e n u tz t w e rd e n , so d aß E rz e u g u n g s e in sc h rä n k u n g e n v o rg en o m m en w erd en m u ß te n . D ie A rb e ite rs c h a ft w u rd e d a d u rc h h ä u fig zu F e ie rs c h ic h te n gezw ungen. T ro tz d e m z e ig t d e r G e s a m t­ a b s a tz g e g e n ü b e r d em V o rja h r eine m äß ig e E rh ö h u n g . U m d e r eigenen V e ra rb e itu n g se in er E rz e u g n isse w eitero A u s d e h n u n g zu geb en , h a t sich d a s I n te rn e h m e n a n d e r K e tte n f a b r ik H . S ch liep er S ohn in G rüno i. W estf. u n d a n d e r F irm a F . T ro itz s c h , Seil- u n d K a b e lw e rk e in B erlin T em p elh o f, b e te ilig t. D ie V e rte ilu n g des R ein g ew in n es i s t a u s n a c h s te h e n d e r Z u sa m m e n ste llu n g e rsic h tlic h : in JC A k tie n k a p ita l . . A n leih en . . . . 17 000 000 17 000 000 33 000 000 33 000 000 2 005 100 1 821 420 1 620 400 1 414 280 V o rtra g . . . . 1 672 922 Bet r ie bsge win n n a c h A b zug d e r allg em . U n k o sten , S te u e rn n. A n leih e­ zin se n ....................... 15 246 718 A b sc h re ib u n g e n . . 4 897 260 Z uw eisung z. H ocho ie n -E rn e u e ru n g sb e s ta n d . . . . 100 000 R ü c k ste llu n g fü r K rieg sg ew m n5 000 000 s te u e r . . . . R e i n g e w i n n e in ­ s c h l. V o r t r a g . 6 922 380 W o h n u n g sfürsorge fü r W e rk san g e­ — • hö rig e . . . . B eam ten -R u h e — g eh a ltäk a sse . . 444 253 G ew in n an teile . . 4 250 000 G ew in n au steil . . °/ 25 •» /o • V o r tr a g ....................... 1 678 127 1) 3 0 % a k tie n u n d a k tie n f ü r 2) 3 0 % a k tie n u n d ak tien . 1 078 127 935 881 4 758 680 20621 171 3510128 5 397 115 1 600 618 18 347 900 3 768 365 — — — — — — 2 926 088 — 16 159 940 16190154 4 000 000 4 000 000 1 000 000 1 000 000 — 1289 153 290 805 1 279 322 1 700 000 8 280 000 8 460 000 i) 30 - f 6 «) 30 - f 6 10 1441001 1 600 618 935 884 = 8 100 000 „« a u f 27 0 0 0 00 0 JC S ta m m ­ 6 o/o = 180 000 J i a u f 6 000 000 J i V orzugs­ d as e r s te H a lb ja h r 1920. = 8 100 0 0 0 M a u f 27 0 0 0 000 .« S ta m m ­ 6 o/o = 360 000 J f a u f 6 000 000 J i V orzugs­ 1631 A k tie n k a p ita l A n leih esch u ld . . . . 1017/18 1918/19 1919/20 1920/21 8 400 000 2 795 000 8 400 000 2 728 000 18 800 000 2 659 000 18 800000 2 540 000 V o rtra g ...................... 309 454 Rohgewinn . . 4 897 059 Allg. U n k o sten usw. 1 679 912 A b s c h re ib u n g e n . . 1 691178 Reingcwiunelns c h l . V o r t r a g . 1 835 392 Z in sb o g en steu errü c k la g c . . . . 9 100 G ew in n an teile und 215 477 B elo h n u n g en . . A r b e ite r U n te rM tiitzungsbestand . 74133 V e rso rg u n g ssc h atz fü r B ea m te u n d A rb e ite r . . . . 450 000 R ü ck lag e d e r Betrieb sk ran k en k ass. U eb erteu eru n g sriicklage iü r N eu ­ b a u te n . . . . R ück lag e fü r V orzugsgew innausteil 810 000 G e w in n a n te il. . . 10 % 246 682 V o r tr a g ...................... _ *) 6 % a u f 2 M ill. M 16.8 M ill. JC S ta m m a k tie n . 2) 6 % a u f 2 Mill. M 16.8 Mill. M S ta m m a k tie n . 84183 246 G82 3 049 470 21325 812 2 015 787 4 473 421 6 295 857 990 083 581608 8 377 418 ! 5 832 750 i — 290 282 10 640 718 3 126 276 9 100 20 000 20 000 81038 887 123 304 863 57 127 51988 69 345 58 831 500 000 200 000 100 000 5 000 000 _ — — 81183 20 000 20 000 1 800 000 3 480 000 l) 20 bzw . 6 3) 10 bzw. 6 712 068 581 608 V o rz u g sa k tie n , 2 0 % auf V o rz u g sa k tie n , auf 10 % Die Kohlenwirtschaft des Deutschen Reiches und der Welt in den Jahren 1920 und 1921. G erad e im g e g e n w ä rtig e n A ugenblick, w o w ir d u rch die T e ilu n g O berschlesiens eins u n se re r w ic h tig ste n K ohlcng cb ieto v erlo ren h ab en , is t d e r B e r i c h t d e r A k tien g esellsch aft R eichskohlen v e r­ b a n d f ü r d a s G e s c h ä f t s j a h r 1920/21 von b e ­ so n d e rer B e d eu tu n g . D ie a u s fü h rlic h e n D a rle g u n g e n des V o rstan d es b ieten eine u m fassende U e b e rsie h t ü b e r die G e sta ltu n g des W e ltk o h le n m a rk te s u n d d e r K o h lcn v crso rg u n g D eu tsch lan d s un d b ele u c h te n besonders tre ffo n d die v erhängnisvollen W irk u n g en , d e r d eutschen R e ­ p a ra tio n slie fe ru n g e n a u f u n sere iCohlenversorgung. W ir entnehm en ihnen fo lg en d es: D ie W e ltw irtsc h a ftsk risis g r if f zu E n d e de 3 K a ­ le n d e rja h re s 1920 auch a u f den W e 1 1 k o h 1 e n m a r k t 1632 Stahl und Bisen. W irtschaftliche Rundschau. ü b er. E s n o tie rte n an d e r B örse in N ew C astle o n T yno ein e g r . t (fo b ) i n S : B este 2. S o rte K esse l­ K essel­ kohle kohle B ly th e B ly th e K lein e K esselk o b le B ly th e B este G as­ k ohle 2. S o rte G as­ ko h le 1920 90 Januar . . . . 110—115 90—100 90—110 90—100 120 J u n i ....................... 115 140 . 120—130 1 1 0 -1 2 0 130—140 1 3 0 -1 3 5 120 O k to b e r (S tre ik ) 150— 160 140 D ezem b er . . . 110—70 1 0 0 -6 5 90—65 80— 55 85—50 1921 14. J a n u a r . . . 60 52— 52,6 30— 35 55—60 47,6—50 4. F e b ru a r . . 55—60 45—47,6 45 55 30 24. M ärz . . . 42.6 15 40—42,6 35 40 42.6 37,6— 40 15 40—42,6 35 1. A pril . . . B rü h e r noch m a c h te sich d e r P re isrü c k g a n g a u f dem a m erik an isch en K o h le n m a rk t g e lte n d . E s b e tru g d e r P re is f ü r ein e k u rz e T onne a b G ru b e : , | 1920 : 1921 : 5. 28. 25. 30. 27. P itts b u r g h K esselkohle A ugust . O k to b e r . N o v o m b er D ezem ber Ja n u ar . . . . . . . . . . . . P itts b u r g h g esie b te G as ohle s s. 10.00 8.00 5.00 2,75 12,00 8,50 5.75 3.25 3.25 2,50 . . . . D ie A u sfu h rp re ise f ü r a m erik an isch e K o h le w a re n d a u e rh a fte r. S ie stieg e n f ü r W eichkohle bis zum M o n at O k to b er 1920 a u f 10,67 S fob A u s fu h rh a fe n , w ä h re n d H a rtk o h le d en selb en P re is im N o v em b er e rre ic h te . S e it d e r Ja h re s w e n d e g in g e n die A u sfu h rp re ise a ll­ g em ein s ta rk zu rü ck . M itte M ä rz 1921 k o ste te a m e ri­ k an isch e K o h le cif eu ro p äisch e n H a f e n n u r noch 81/2 S. A uch d ie K o h l e n f r a c h t e n g in g e n im L a u fe des J a h re s 1920 s ta rk zu rü ck . E s b e tru g e n d ie F ra c h te n f ü r am erik an isch e K o h le in D o lla r: N ach A ntw erpen — R o tte rd a m 1920 M itte J a n u a r . 19. F e b r u a r . . 15. M ä rz . . . . A n fan g A p ril . A n fan g M ai . , M itte J u n i . . M itte J u li . . A n fan g A u g u s t 6 . S e p te m b e r . 11. O k to b e r . 1. N ov em b er . 22 . N o v e m b e r . . . . . . . . . . N ach H a m b u rg N ach ira n z.a tla n ti scheu H itfeu s s s 22,60 22,50 19,63 19,50 19,50 17,88 13,75 13,00 12,25 10,75 9,63 7,25 25,00 25,00 21,75 21,50 21,75 18,50 15,00 14,50 14,50 12,50 10,75 8,50 2 3 ,0 0 23,00 19,75 19,50 4,38 4 ,0 0 5,38 4,75 5,00 4,50 20,00 18,00 14,25 13,50 12,75 12,00 10,75 8,00 1921 10. J a n u a r . . . 2 1. J a n u a r . . . D ie F r a c h t f ü r ein e T o n n e e n g lisc h e r K o h le von T v n e n a c h L e H a v r e b e tru g in .8: 1920 Jan u ar A p ril . A u g u st D ezem ber 1921 21 . J a n u a r 4. M ä rz . 18. M ärz . . . . 60 47 17 10 S S 6 d bis 55 S S 6 d bis 21 S bis 15 S 9 S 7 S 7 S 6 d bis 7 S 9 d. N ach H a m b u rg kostete die F r a c h t ab T y n e : am 21. J a n u a r 1921 . . . 8 S 6 d am 18. M ärz 1921 . . . . 7 S. 1 41. Jahrg. Nr. 45. V e ru rs a c h t w u rd e d e r Z usam m en b ru ch des K ohlen­ m a rk te s d u rc h d en s ta rk e n R ü c k g a n g des V erbrauchs, n a m e n tlic h d e r E ise n in d u strie , zum al d a die F ö rd e ru n g u n d d as A n g eb o t von K o h le n im L a u fe des K ale n d e r­ ja h re s 1920 Zunahm en. D ie W e ltk o h le n fö rd e ru n g des K a le n d e rja h re s 1920 w a r u m 43,2 M ill. t d. L um n u r 3,2 0/ 0, k le in e r als die F ö rd e ru n g des J a h re s 1913, d ie ein e H ö ch stleistu n g w ar. Für S tein k o h len b e tru g der M in d e re rtra g 59,2 M ill. t g le ic h 4,8 0/0. D ie F ö rd e ru n g is t indessen in d e n ein zeln en M o n a ten des J a h r e s 1920 keinesw egs g le ic h m ä ß ig v e rla u fe n , so n d e rn w a r in d e n le tz te n Mo­ n a te n in a lle n H a u p tfö rd e rg e b ie te n g r ö ß e r als in der e rste n J a h re s h ä lfte . I m M o n a tsd u rc h sc h n itt S eptem ber bis D ezem b er 1920 w u rd en a n S tein k o h len g e f ö rd e rt (in 1000 t ) : in D e u ts c h la n d .......................................................................11 „ G ro ß b rita n n ie n ( n u r S e p te m b e r u n d D ezem ­ b er, d a im O k to b er u n d N o vem ber S tre ik w a r ) ................................................................................. 21 „ F ra n k re ic h (u n d S a n r b e c k e n ) 3 „ B e lg i e n 1 „ V e re in ig te S ta a te n von A m e r ik a 53 I n s g e s a m t: 790 664 163 976 17.3 91766 Im g a n z e n J a h r e 1920 h ab en diese L än d er 1005,7 M illio n en t g e fö rd e rt, d. i. im M o n a tsd u rch sch n itt 83,8 M ill.. t. I m M o n a tsd u rc h sc h n itt S e p tem b er b is D e­ zem ber 1920 w u rd en 91,8 M ill. t g e fö rd e rt, also 8,0 M ill. t m eh r a ls im M o n a tsd u rc h sc h n itt des g an zen J a h re s . Die W e l t - S t e i n k o h l e n f ö r d e r u n g des J a h re s 1920 is t h in te r d e r F ö rd e ru n g des J a h r e s 1913 um 59,2 M ill. t, d. i. im M o n a tsd u rc h sc h n itt um rd . 4,9 M ill. t zurück­ g eb lieb en . D ie S te in k o h le n fö rd e ru n g w a r dem n ach im M o n a tsd u rc h sc h n itt S ep te m b e r/D e z e m b e r 1920 um 3,1 M ill. t g rö ß e r als im M o n a tsd u rc h sc h n itt dos J a h re s 1913. D ie S te in k o h le n fö rd e ru n g in d e n M onaten S e p tem b er/D ezem b er 1920 w ü rd e so m it m e h r a ls ausge­ re ic h t h ab en , um d en W e ltb e d a rf se lb st in vollor H öhe des J a h re s 1913 zu decken. T a tsä c h lic h w a r in diesen M onaten ein B e d a rf in H ö h o des J a h re s 1913 zum m in­ d esten f ü r d ie e u ro p äisch e n V o lk sw irtsc h a fte n n ic h t vor­ h an d en . A llein d e r M in d e rb e d a rf R u ß la n d s im K alen d er­ j a h r 1920 g eg en ü b o r 1913 k a n n a u f 25 M ill. t ge­ s c h ä tz t w orden. D er S t e i n k o h l e n v e r b r a u c h D eu tsch lan d s w u rd e d u rc h d ie Z w angsabgaben a n F ra n k re ic h , B elgion, I ta lie n sow io a n O ester­ reich u n d P o le n k ü n stlic h n ie d rig g e h a lte n . E r be­ tr u g ab zü g lich Z eeh en se lb stv crb rau eh u n d D e p u ta tkohlo ( in n e rh a lb d e r g e g e n w ä rtig e n G re n z e n ) im Ja h re 1920 91,8 M ill. t, d ag eg en im J a h r e 1913 125,1 M ill. t, also 33,3 M ill. t w en ig er. D om K o h le n b e d a rf d e r W elt s ta n d e n also a lle in d u rc h d en M in d e rv e rb ra u c h von R u ß la n d u n d D e u tsc h la n d im J a h r e 1920 rd . 58 M ill. t S tein k o h len m eh r z u r V erfü g u n g a ls 1913. E in e n M in­ d e rb e d a rf g e g e n ü b e r 1913 h a tte n a b e r a u c h noch F ra n k ­ reich, d ie zu r frü h e re n ö ste rre ic h isc h -u n g a risc h e n Mo­ n a rc h ie g e h ö rig e n L ä n d e r,d ie B a lk a n sta a te n ,P o le n usw . Im ü b rig e n sta n d dem W e ltb e d a rf im J a h r e 1920 gegenüber 1913 noch ein M e h r von 16 Ali 11. t B ra u n k o h le n zur V erfü g u n g . D as G esam terg eb n is ist, d a ß die W e ltw irt­ s c h a ft in den le tz te n M o n a ten des J a h re s 1920 eine U e b e rfö rd e ru n g a n K o h le n h a tte , sow ohl geg en ü b o r dem g e g e n w ä rtig e n B e d a rf a ls au ch g eg en ü b er dem B edarf des J a h r e s 1913. D e r Z usam m en b ru ch des K ohlen­ m ark to s w ä re schon f r ü h e r e rfo lg t, w enn n ic h t d e r eng­ lische B e rg a rb e ite ra u ss ta n d im O k to b er/N o v em b er 1920, d e r ein e n F ö rd e ra u s fa ll von rd . 15 M ill. t b rach te, den M a rk t e n tla s te t h ä tte . E in o w esen tlich e S c h w ä c h u n g e r fu h r d e r W elt­ k o h le n m a rk t d u rc h d ie Z w a n g s l i e f e r u n g e n , die D eutschland an F ra n k re ic h , Belgien u n d I t a l i e n a u sfü h re n m u ß te , u n d d ie U e b e r a n t w o r t u n g des S a a r g e b i e t e s an F r a n k ­ r e i c h . F ra n k re ic h bezog im J a h r e 1920 au s dem S aar­ bezirk 3,9 M ill. t K o h le. D ie d eu tsch en Z w angslieferun­ g e n b e tru g e n im g leich en J a h r e 15,6 M ill. t. S ie müssen b e k a n n tlic h zu dem deu tsch en In la n d sp re ise g eliefert 10. NoTember 1921. WirticTiajüiche Rundtchau. w erd en , d e r im J a h r e 1920 tie f u n te r dom W e ltm a r k t­ p reise stu n d . F ra n k re ic h , B elgien u n d I ta lie n h ab e n zw ar auch vor dem K rie g e aus D e u tsc h la n d erh eb lich e K o h len m ongen bezogen, a b e r im fre ie n H a n d e l, im fre ie n S p iel von A n g eb o t und N a c h fra g e u n d zu d e n jew eilig en W e lt­ m a rk tp re is e n . D io von ih n e n im J a h r e 1920 au s D eu tsch ­ lan d em p fa n g e n e n K o h le n sta n d e n jedoch völlig a u ß e r ­ halb des W e ltm a rk te s u n d g a b e n diesen L ä n d e rn die M öglichkeit, a u f die K o h len an g cb o tc des A uslandes u n d d a m it a u f d en W e ltm a rk t einen s ta rk e n D ru c k auszu­ üben. E in so lch er D ru c k is t n ach dem K o h lc n d ik ta t von S p a au ch tatsä ch lic h au eg eü b t w o rd en , u n d zw ar a u f E n g la n d . D ie K ohlcnbezügo F ra n k re ic h s , I ta lie n s u n d B elgiens aus E n g la n d sin d im K a le n d e rja h r 1920 d u rc h ­ weg zu rü ck g eg an g en . E s e m p fin g en au s E n g la n d in 1000 t (zu 1016 k g ) : F ra n k re ic h . . . . . . I t a l i e n .................................. B e l g i e n .............................. 1913 1919 1920 12 766 9 647 2 031 16 205 4 641 144 11 691 2 905 671 Dio rü c k lä u fig e B ew eg ung se tz te sich in n e rh a lb des J a h re s 1920 fo rt. A lle rd in g s h a t au ch A m erik a im J a h ro 1920 erhoblicho M en g en a n diese L ä n d e r g eschickt, u n d z w a r: a n F ra n k re ic h . . 3,65 M ill. t „ I t a l i e n - ............................ 2,39 M ill. t „ B elg ien . . . . 0,25 M ill. t. D ie H a u p t w a f f e d i e s e r L ä n d e r g e ­ g e n ü b e r E n g l a n d b ild eten a b e r dio d e r M enge n ach w e it ü b erw ieg en d en d e u t s c h e n R e p a r a ­ t i o n s l i e f e r u n g e n . Im ü b rig e n w irk e n die Z w an g s­ ab g ab en im S in n e e in e r V e rg rö ß e ru n g des K o hlenange­ bots a u f dem W e ltm ä rk te . Sie n ö tig e n d ie deutsche V o lk sw irtsc h aft z u r V e rm in d e ru n g des K o h len v erb rau ch s, d a diese w ogen ih r e r sch lech ten V a lu ta n ic h t in d e r L ago ist, als E rs a tz h ie r fü r d ie e n tsp re c h e n d e n K o h len m engen au s dem A u slän d e zu bezieh en ; u n d sie v e r­ m in d ern die N a c h fra g e n ach au slän d isch en K ohlen in F ra n k re ic h , B elg ien und Ita lie n , die ein e w esentlich besseie V a lu ta als D e u tsc h la n d haben un d infolgedessen in d e r L a g e w ären , g rö ß e re K ohlcnm engen a ls bisher im A uslände zu k au fen . S o l a n g e d i o d e u t s c h e n K o h len p reise nicht den W e ltm a r k t­ p re ise n e n ts p r o c h e n , w e rd e n die d e u t­ s c h e n Z w an g sk o h len lieferu n g en f ü r den W e ltm a r k t und b eso n d ers fü r den englischen I fo h lo n m a r k t ein b e d ro h ­ licher U m stan d bleiben. D io U eb ererzeu g u n g a u f dom W e ltk o h le n m a rk t is t im w esen tlich en dem s ta rk e n A nschw ellen d e r a m e ri­ kanischen F ö rd e ru n g zuzu schrciben, die 1920 g eg en ü b er 1913 ein M e h r von 69,7 M ill. t e rg a b . A lle rd in g s h a tte n D eu tsch lan d 5 a m S IS o h n e S aarb cc k eu fS aarre rie r . I.oth- 2 .5 & rjn g en , P falz) ^ 5 2 5;*° c © •- 3 M t 2 S te in ­ B raun- es fi . kohle ko h le £ ¿. D 1920 Jannar . * F e b ru a r. . MXra. . . . A p ril , . . Mai . . . . J uni . . . J u li . . . . AuRUft . . S e p te m b e r O k to b e r . N o v em b er I o ze m b er. 1921 Januar . . F e b tu a r . M ürz , . . 10 329 8 643 8 461 10 225 10 15'» 7 920 10*0 U 8 900 10 107 8 705 9 572 11 008 9 235 11 509 9 651 10 788 11550 10 103 11 -70 10 492 9 839 11 814 11926 10110 12 009 12 0«9 11460 10 071 J0 039 9 876 in 10O0 2200 1973 1540 1817 1056 2301 2358 2371 2403 2436 2374 2444 2428 2204 2320 Ö ® to "Z d © ö C3 ¡3 es o 0 D ie K o h le n ­ re v ie re Pa« de Calais u . N ord (F ö rd e ru n g 1913 : 27,4 M ill.t, d .i. im M o n ats­ d u rc h s c h n itt 2,282 M dl. t) t (zu 1000 kg) 1870 21 654 1684 19 719 2006 21960 1901 18 587 1737 22 119 1887 19 641 1911 19 887 1856 19 785 1909 20 420 19«7 9 491 1634 16 174 2052 23 602 2041 1778 1800 19 557 17 400 17 687 821 741 170 696 488 877 923 996 965 1026 1024 1051 1067 984 1064 Stahl und Eisen. 1633 auch D eu tsch lan d , F ra n k re ic h u n d B elg ien 1920 g eg e n ­ ü b e r 1919 eine erh eb lich e Z unahm e d e r F ö rd e ru n g zu verzeichnen. B elgien h a t in 1920 fa s t die V ork ricg sfö rd o ru n g e rre ic h t. D ie F ö rd e ru n g E n g la n d s im J a h r e 1920 ist in fo lg e des S tre ik s im O k to b er/N o v em b er h in ­ te r d e r F ö rd e ru n g des V o rjah re s etw as zu rü ck g eb lieb en . S e it dem 1. J a n u a r 1920 nahm die F ö rd e ru n g dio in d er vorstehenden Z a h le n ta fe l w iedergegebene E n tw ic k lu n g . D ie F ö rd e ru n g in D eu tsch lan d , F ra n k re ic h u n d B e l­ g ien zeig t h iern ach einen b em erkensw erten A u fstieg , n a ­ m en tlich auch die F ö rd e ru n g d e r französischen lle r g baubozirke P as de C alais und N ord, die in d e n letzten M onaten f a s t die H ä lf te d e r F rie d e n sfö rd e ru n g e rre ic h t h at. D e r A b fall in d en M onaten F e b ru a r un d M ärz 1921 is t im w esen tlich en d a r a u f z u rü ck zu fü h ren , d aß diese M onate eine g e rin g e re Z ah l von A rb e itsta g e n h a tte n . I n dem R ü c k g a n g d e r en g lisch en F ö rd e ru n g m a c h t sich alle rd in g s auch die M in d e ru n g des B e d arfs g e lte n d . F ü r die F ra g e n ach d e r z u k ü n f t i g e n G e s t a l ­ t u n g d e s W e l t k o h l e n m a r k t e s kom m t cs in ­ dessen n ic h t a u f d ie aug en b lick lich e tatsä ch lic h e F ö r ­ d e ru n g , sondern a u f d ie L e istu n g sfä h ig k e it d e r H a u p t ­ k o h len län d er an. F ü r E n g l a n d ist dio im M onat D ezem ber 1920 e rre ic h te L e istu n g von 23,6 M ill. t von B e d eu tu n g . S.o e rg ib t, a u f ein J a h r bezogen, eine F ö r ­ d e ru n g von 283,2 M ill. t, d. h. eine M enge, w elche dio F ö rd e ru n g des J a h re s 1920 um 50 M ill. t ü b e rste ig t un d h in te r dem E rg e b n is dos J a h re s 1913 n u r um 8,8 M ill. t zu rü ck b leib t. D ie V e r e i n i g t e n S t a a ­ t e n fö rd e rte n im D u rc h sc h n itt d e r M onate S ep tem b er bis D ezem ber 1920 53,2 M ill. t ; dies e n ts p ric h t e in e r Ja h re s le is tu n g von 638,4 M ill. t, w as dio tatsäch lich e F ö rd e rle is tu n g im J a h r e 1920 um 53,1 M ill. t ü b ersteig t. F ü r D eu tsch lan d ist, nachdem von M itte M ärz 1921 an die U eb ersch ich tcn im R u h rb e z irk in F o rtf a ll gekom m on sind, m it einem R ü c k g an g d e r F ö rd e ru n g zu Rechnen. In sg e s a m t d ü r f t e die W e lt-F ö rd e rle istu n g s fä h ig k o it f ü r d as la u fe n d e J a h r m it etw a 100 M ill. t hühor zu v e ra n ­ schlagen sein, als die ta tsä c h lic h e F ö rd e ru n g im J a h r e 1920 b e tra g e n h a t, eine M enge, w elche die höchste bisher erre ic h te F ö rd e ru n g , n äm lich d ie dos J a h re s 1913, um rd . 40 M ill. t S tein k o h len ü b e rste ig t. Dio A u sw irk u n g dieses g ew altig en A ngebots . a u f den K o h le n m a rk t is t d u rch d en englischen B e rg a rb e ite ra u ss ta n d , d e r zu A n ­ fa n g A p ril 1921 au sb rac h u n d bis A n fa n g J u li 1921 d a u e rte , u n terb ro ch e n . W ie s ta rk es tro tz d e m den M a rk t b elastete, g e h t d a ra u s herv o r, d a ß tr o tz des g ro ß e n A usfalles a n K o h len d u rc h d en A u sstan d dio a m e rik a n i­ schen P re ise f ü r A u sfu h rk o h le n u r w enig angezogen haben. F ü r die in H a m p to n R oads v ersch iffte n Coai I u n d I I w u rd en E n d e M ärz 1921 5,60 bis 5,78 S fob p ie r f ü r eine g r . t (1016 k g ) g e z a h lt; dieselben S o rto n n o tie r ­ te n am 28. M ai 1920 6,50 bis 6,75 S. D ie H a u p tw e ttb e w e rb e r a u f dem W e ltk o b le n m a rk t sin d zu rz e it E n g la n d un d A m erik a. E s b e tru g d ie K o h lc n a u s fu h r in M illionen g r. t (1016 k g ) : von G ro ß b rita n n ien D u r c h s c h n itt 1 9 1 0 — 14 1915 1916 1917 1918 1919 1920 68 030 46 42 38 34 39 29 321 013 501 634 302 752 von den V er. S ta a te n 15 18 21 25 23 23 40 758 782 631 349 058 051 036 Dio A u sfu h r E n g la n d s is t h ie rn a c h u n te r die H ä lf te d e r V o rk rie g sja h re gesu n k en . D ie A u s fu h r d e r V er­ ein ig ten S ta a te n h a t sich a u f w e it ü b er d as D o p ­ p e lte e rh ö h t u n d ü b e r ra g t im J a h ro 1920 d ie e n g lischo A u sfu h r um m eh r a ls 10 M ill. t. D ie a m e ri­ k anische K o h le h a t in den f ü r E n g la n d w ich tig sten A bsatzg eb ieten m it g ro ß e n M engen E in g a n g g efu n d en . D e r V erk au f a m e rik a n isc h e r K o h le in E u ro p a b e tru g vor dem K rie g e 434 000 t , im J a h r e 1920 12,9 M il­ lio n en t, also d a s 30fache. D e r sü d am erik an isch e M a rk t, 215 1G34 Stahl und Eisen. W irtschaftliche Rundschau. d e n d ie en g lisch e K o h le vo r dem K rie g e n ah ezu a u s­ sc h lie ß lich b eh errsch te, w u rd e f a s t völlig von d e n V er­ e in ig te n S ta a te n b e lie fe rt. A u f dem d e u t s c h e n W i r t s c h a f t s l e b e n la s te te n w ä h re n d de 8 g an zen verflo ssen en J a h re s d e r D ru c k des G e w a ltfrie d e n s von V ersailles, d ie s te u e r­ lich e u n d g eld lich e U n sic h e rh e it, politisch e W ir re n u n d A u sstän d e u n d — als b esonders verh än g n isv o lle E o lg e a lte r d ieser E rsc h e in u n g e n — d e r s tä n d ig w echselnde W e r t­ s ta n d d e r M a rk . D ie fü h re n d e n d eu tsch en In d u s tr ie n m it A usn ah m e des K o h len b erg b au s, d ie b a ld n ach dem K rieg e d ie B ezieh u n g en zu dem A u sla n d sm ä rk te w ied er au fg en o m m en h a tte n , b lieben auch von d e r W e ltw ir t­ s c h a ftsk risis n ic h t v erschont. U n te r dem E in f lu ß d e r w eich en d en N a c h fra g e a u f dem au slän d isch en M a rk te e rfu h re n d iejen ig en In d u strie z w e ig e , f ü r d e re n A bsatz d e r A u sla n d sm a rk t von B e d e u tu n g is t, ein en sta rk e n R ü c k g a n g ih r e r E rz e u g u n g u n d ih re s P re issta n d e s. D ie d eu tsch e A u s fu h r g in g von M o n a t zu M o n a t zu rü ck . D e r d e u t s c h e K o h l e n b e r g b a u se lb st sta n d , noch so g u t w ie v ö llig a u ß e rh a lb des W e ltm a rk te s. D en re in b in n e n w irtsc h a ftlic h e n C h a ra k te r, d en dio deutsche IC o h len w irtseh aft w ä h re n d des K rie g e s an n eh m en m u ß te, b e w a h rte sie im g ro ß e n u n d g an zen au ch im G e sc h ä ftsja h r 1920/21. N ach w ie vo r b estan d e in e m p ­ fin d lic h e r K o h lcn m an g cl, d e r dio W ie d e re in fü h ru n g d er f re ie n W ir ts c h a f t u n tu n lic h ersch e in e n ließ . D ie V e r­ te ilu n g d e r K o h le e rfo lg te w ie b ish e r d u rc h d en R eieh sk o h lenkom m i 8sa r. D io P re ise w u rd en b eh ö rd lich fe stg e ­ se tzt, o h n e je d e B e zieh u n g zu dem W e ltm a rk t. D er A b ­ satz n a c h d em A u sla n d e se tzte sich f a s t ausschließlich au s d en Z w a n g slie fe ru n g e n a u f G ru n d des F rie d e n s von V ersailles zu sam m en ; dio eig en tlich e A u s fu h r w a r v e r­ sch w in d en d g e r in g u n d n u r m it b eh ö rd lich er G en eh m i­ g u n g u n d P r ü f u n g zulässig, desgleichen die E in fu h r, so w eit sie im H in b lic k a u f dio u n g ü n stig e d eu tsch e V a lu ta ü b e rh a u p t in F ra g e kam . D ie im J a h r e 1920 e rre ic h te F ö rd e rs te ig e ru n g is t dem d eu tsch en V erb ra u ch n u r in se h r g e rin g e m U m ­ fa n g e zu g u te gekom m en. I n d e r H a u p ts a c h e w u rd e sie f ü r Z w an g slieferu n g en a n F ra n k re ic h , B e lg ien u n d I t a ­ lien sow ie a n P o len u n d D eu tsch -O e sterre ic h b ean sp ru c h t. D ie V erso rg u n g des p riv a te n in lä n d isc h e n V erb ra u ch s ( In d u s trie , H a u s b ra n d , L a n d w irts c h a ft, K lein g ew erb e, P riv a tb a h n e n , S c h if fa h r t) w u rd e noch d a d u rc h geschm ä­ le rt, d a ß d en ö ffe n tlic h e n A n s ta lte n — E isen b ah n en , G as-, W asser- u n d E le k triz itä ts w e rk e n — m e h r K ohle z u g e fü h rt w o rd en m u ß to a ls im J a h r e 1913, tr o tz s ta rk e r E in s c h rä n k u n g ih r e r B e trie b e g e g e n ü b e r d e r V o rk rie g s­ zeit. D io G rü n d e f ü r diesen M e h rv e rb ra u c h lieg en u. a . in d e r V e rsc h le c h te ru n g d e r K o h le n g ü te , d e r A b ­ n u tz u n g d e r M asch in en - u n d H e iz v o rric h tu n g e n , d e r V er­ k ü rz u n g d e r A rb e itsz e it d u rc h E in f ü h r u n g des A c h t­ stu n d e n ta g e s u. a. E tw a s v erb essert w u rd e dio V er­ so rg u n g sla g e d a d u rc h , d a ß dem in län d isch e n V e rb ra u c h ein e g rö ß e re B ra u n k o h le n fö rd e ru n g a ls v o r dem K rieg e z u r V e rfü g u n g s ta n d . D ie S tein k o h len m en g en , die dem V e rb ra u c h z u g e fü h rt w orden k o n n te n , b e tru g e n selbst in d e n g ü n s tig s te n M o n a ten noch n ic h t zw ei D r itte l d e r M en g en , dio e r im J a h r e 1913 e r h a lte n h a tte . D e u t­ lich z e ig t sich d e r u n h eilv o lle E in f lu ß , d e n die e r ­ h ö h ten K o h len ab g ab e n a u f G ru n d des Z w angsabkom m ens von S p a a u f d ie d eu tsch e I n d u s tr ie a u s g e ü b t h ab en . V on A u g u st 1920 a n is t d e r S te in k o h le n -B e lie fe ru n g sK o e ffiz io n t s ta r k g esu n k en , u n d tr o tz d e r Z unahm e d e r F ö rd e ru n g in d e n fo lg en d en M o n a ten h a t e r in k ein em d ie H ö h e e rre ic h t, d ie e r vor d em S p a -Ä b k om m en h a tte . B e rü c k s ic h tig t m an , d a ß dio B e sc h a ffe n ­ h e it d e r K o h le sich g e g e n ü b e r d e r V o rk rie g sz e it g anz allg em ein v e rsc h le c h te rt h a t, d a ß sich u n te r d en dem p riv a te n V e rb ra u c h z u g e fü h rto n K o h le n zudem g ro ß e M en g en m in d e rw e rtig e r S o rte n b e fa n d e n , so e r g ib t Bich, d a ß d ie ta tsä c h lic h e N u tzm en g e d e r d e n V e rb ra u c h e rn im v erflo ssen en G e sc h ä ftsja h re z u g o fü h rte n S tein k o h len h ö ch sten s d ie H ä lf te ih re s V e rb ra u c h s im J a h ro 1913 au sm ach te. D u rc h d ie v erm eh rte Z u fü h ru n g von B r a u n ­ k o h len h a t sich d ie V e rso rg u n g slag e e tw a s g ebessert. 41. Jahrg. N r, 45. In sg e s a m t k a n n g e s a g t w e rd e n , d a ß dio U m w älzu n ­ gen a u f dem W e ltk o h le n m a rk te f ü r D eu tsch lan d bislang led ig lich zu dem E rg e b n is g e f ü h r t h ab en , d a ß B ra u n ­ koh len u n d m in d e rw e rtig e S te in k o h le n so rte n flü ssig sind, w ogegen a n g u te n u n d v o lh v o rtig en B re n n s to ffe n nach w ie vo r e m p fin d lic h e r M angol b esteh t. D ie B e sse ru n g d e r K o h lo n lag e in D eu tsch lan d w u rd e zu A n fa n g M ai 1921 jä h u n te rb ro c h e n durch d e n E in f a ll d e r p o ln isch en B a n d en in O b e r s c h l e s i e n , die sieh, ohne eine B e h in d e ru n g d u rc h dio zum S chutze O bersehlesiens b e ru fe n e I n te r a lliie r te K om ­ m ission zu e rfa h re n , des g an zen obersehlesisohon K ohlonb ezirks b e m ä c h tig te n . D ie F ö rd e ru n g in O berschlesicn k am z u n ä c h st völlig zum S tills ta n d . S o w eit s p ä te r K o h ­ len g e f ö rd e rt w u rd e n , k am en sie n ach P o le n o d er w u r ­ den a u f d io H a ld e g e s tü rz t. D e u tsc h la n d a u ß e rh a lb des A bstim m u n g sg eb ietes h a t von A n fa n g M ai bis E n d e J u n i k ein e T o n n e K ohle au s O bersehlesien e rh a lte n . O st­ d eu tsch lan d , S achsen u n d B a y ern , dio f ü r ih re K o h len ­ v e rso rg u n g v orw iegend a u f O bersehlesien angew iesen sin d , g e rie te n in N o t. D ie A u sh ilfslie fe ru n g e n , die fü r diese L a n d e ste ile au s dem R u h rb e z irk u n d don a n d e re n K o h le n g e b ie te n g e le is te t w erd en m u ß te n , zogon au ch das ü b rig e D e u tsc h la n d in M itleid en sch aft. D er A u sfall der oberschlesischen K o h le w irk te um so h ä r te r , als d ie M en­ gen, d ie O std e u tsch lan d au s O berschlesien in d en M onaten vor dem p o ln isch e n E ln f a ll e m p fa n g e n h a tte , in fo lg e des p arte iisc h e n V e rte ilu n g sv e rfa h re n s d e r In te ra lliie r te n K om m ission o h n eh in se h r g e rin g w aren . T ro tz des fe ie r­ lic h e n V ersprechens des en g lisch en M in iste rp rä s id e n te n in d e r Z u sa m m e n k u n ft von S p a , D e u tsc h la n d f ü r die in S p a a u fe rle g te n Z w an g sliefo ru n g e n in O bersehlesien zu en tsch äd ig en , sin d d ie M engen, dio C3 au s O borschlcsien seitd em bekom m en h a t, sow ohl im V e rh ä ltn is zum .Ge­ sa m tv e rsa n d a ls au ch d e r M enge n ach zu rü ck g eg an g en . D io K o h le n k n a p p h e it, dio ü b e r die d outsche W irtsc h a ft in fo lg e des A usbleibens d e r oberschlesischen K ohlen herein g o b ro clien ist, b a t m it a lle r D e u tlic h k e it g e ­ zeig t, d a ß D e u ts c h la n d d ie obersehlesisohon K o h le n n ic h t e n tb e h re n k an n . D ie d e u t s c h e n K o h l e n p r e i s e e rfu h re n im e rste n D r itte l des J a h r e s 1920 m eh rfac h e b e tr ä c h t­ lich e E rh ö h u n g e n . D ie S tein k o h len p re ise b lieb en in den w e ite re n M o n aten des Ja h re s , abgesehen von v ereinzelten A u sn ah m en , u n v e rä n d e rt. D io P re is e f ü r B rau n k o h len w u rd e n vom 1. A u g u s t 1920 a n e rm ä ß ig t. D as J a h r J a h r 1921 b ra c h te f ü r a lle K o h le n b e z irk e m it A usnahm e von N ied ersc h le sien E rh ö h u n g e n . D as U r t e i l d e s i m R e i c h s k o h l e n v e r ­ ba n d e v ertreten e n K o h len b ergb au es über seine w irtsc h a ftlic h e n E rg e b ­ n i s s e i m J a h r e 1920 la u te t im allg em ein en dahin, d a ß die G ru b en erlö se in d en e rste n M o n a ten des Ja h re s 1920 im g ro ß e n u n d g an zen angem essen w a re n u n d einen U eb ersc h u ß lie fe rte n , d e r a u c h d ie V o rn ah m e von E r ­ n e u e ru n g s- u n d E rs a tz b a u te n in bescheidenem A usm aße g e s ta tte te , d aß d ieser U eb ersc h u ß im w eito ren V erlau f des J a h re s d u rch dio S te ig e ru n g d e r L o h n k o sten m ehr oder m in d e r a u fg e z e h rt w u rd e, u n d d a ß in d en letzten M o n a ten des J a h re s 1920 — im R u h rb e z irk bis E nde M ä rz 1921 — d ie E rlö s e v ielfach u n te r d e n S elbstkosten la g e n . Ob dio u n v o rsic h tig e P re is p o litik , die d em R eiebsk o h le n v e rb a n d in d e r zw eiten H ä lf te des J a h re s 1920 von d e r R e ic h sre g ie ru n g vorgosehrieben w u rd e, rich tig w a r, is t bei a lle r A n e rk e n n u n g d e r volk sw irtsc h aftlich en B e d e u tu n g n ie d rig e r IC ohlcnpreise zw e ife lh a ft. E s is t zu bedenken, d a ß d e r deutsche K o h len b erg b au w ä h re n d des K rieg es E rn e u e ru n g s - u n d E rs a tz b a u te n vernachlässigen m u ß te . I n au sreich e n d em M a ß e k o n n te e r d a s auch im J a h r e 1919 n ic h t n ach h o len , te ils w eg en d e r U n sich er­ h e it d e r V erh ältn isse, d e r u n g e k lä rte n Z u k u n ftsau ssich ­ te n , d e r vielfach en U n ru h e n u n d A u sstän d e, te ils w eil die P re ise vo r B esteh en des R eich sk o h len v crb an d cs d au ern d a u f einem S ta n d .g eh alten w u rd e n , w elch er d e r S teig eru n g d e r L o h n - u n d M a te ria lk o ste n n ic h t e n ts p ra c h . E r s t die W en d e des J a h re s 1919 b ra c h te v o rü b erg e h en d ein e A b­ k e h r von d ieser P re is p o litik . D och w a r d ie Z eit, in der dom B e rg b a u w ie d e r reic h lic h e re M itte l f ü r E r - 10. November 1921. W irtschaftliche Rundschau. satz- u n d E rn o u c ru n g sb a u to n zuflosson, n u r se h r k u rz. D er R e ic h sk o h len v o rb an d h a t es n ic h t a n B e m ü h u n ­ gen feh len lassen, dio R cieh sro g io rim g von d e r N o t­ w en d ig k eit zu ü b erzeu g en , dem B e rg b a u reich lich ere M it­ tel zu zu fü h ren , u m ih n f ü r den kom m enden schw eren W ettb ew erb a u f dem W e ltm ä rk te zu rü ste n . D io R cichsreg ieru n g is t in d es n u r se h r zö g ern d g e fo lg t. Boi a lle r W ü rd ig u n g d e r p o litisc h o f t schw ierigen L ag o d er R eich sreg ieru n g m u ß ih re g eg en d ie B eschlüsse d e r K o h lo n g em eln w irtsch aft b etrieb en e K o h le n p re isp o litik in m a ­ te rie lle r u n d fo rm e lle r H in s ic h t zu B edenken A n la ß g e ­ ben. I n sa ch lich er H in s ic h t is t n ach dem V o rh erg e sag ten die G e fa h r n ic h t von d e r H a n d zu w eisen, d a ß idic w irtsch aftlich e u n d tech n isch e A u s rü s tu n g dos deu tsch en B erg b au s f ü r d en kom m enden A V ettkam pf m it d e r A us­ landekohle sich v ielfach als n ic h t au sreich e n d erw eisen w ird. * * * N ach d em w ir im v o rstehenden eino a u sfü h rlic h e D arste llu n g d e r L ag o a u f dem A V eltkohlcnm arkt sowie der A terhältnisse in d e r K o h lc n w irtse h a ft D eu tsch lan d s gegeben h ab en , k ö n n en w ir uns d a r a u f besch rän k en , dem k ü rzlich ersch ien en en B e r i c h t d o s R h e i ­ n isch-W estfälischen K o h lensyndikats ü b e r d a s J a h r 1920/21 n u r eine S c h ild eru n g d e r Lago i m R u h r k o h l e n b o r g b a u in d o r g e g en an n ten Z eit zu ontnohm en. D er K o h l e n b e r g b a u im R u h r b e z i r k konnte n ach B e en d ig u n g d o r d u rc h den K a p p -P u ts c h horau fb csch w o ren en U n ru h e n eino v e rh ä ltn ism ä ß ig stotigo E n tw ic k lu n g neh m en. D a s U e b ersc h ich ten ab kom m en blieb, w en n au ch m it m an ch erlei S ch w ierig k eiten , bis zum M ä rz 1921 e rh a lte n . A b er tr o tz U eb ersc h ich ten und B e lc g seh aftsv erm eliru n g b lieb d ie F ö rd e ru n g des R u h rb ezirk s noch w e it h in te r d e r F rie d e n s fö rd e rn n g z u ­ rück ; sie b e tru g in 1920/21 80,04o/o d e rjen ig en von 1913, Am S ch lu ß des B e ric h ts ja h re s k ü n d ig te n die A rb e ite rvorbände d as U eb ersch ieh tcn ab k o m m en , w o d u rch die F ö rd e ru n g einen R ü c k sc h la g e rfu h r, von dem sie sich bisher n ic h t e r h o lt h a t. D ie R u h rk o h le t r i t t in fo lg e ­ dessen u n te r besonders u n g ü n stig e n B edin g u n g en in den AYettbewerb ein , d en sie in a b s e h b a re r Z e it w ied er zu bestehen h ab o n w ird . D e r A u sfa ll O bersehlesiens f ü r dio d eu tsch e K o h le n v e rso rg u n g u n d A u sstän d e in W ald en b u rg u n d A achen u n d a m alle rm e iste n die K oh len lio feru n g o n a n d en V ielv crb an d ste llte n e r ­ höhte A n fo rd e ru n g e n a n d en R u h rb e z irk , w äh ren d die F ö rd e ru n g d u rc h d as A u fh ö ren d e r U eb ersch ich ten v erm in d ert u n d d ie Are r fr a c h tu n g d u rc h u n g ü n stig e W asserv erh ältn issc u n d A u sstän d e in d e r R h e in s e h iffa h rt gehem m t w u rd e. E in o E rle ic h te ru n g , vom S ta n d p u n k t dor K o h len V ersorgung, b o t d ie tie f tr a u rig e T atsach e, d aß die I n d u s tr ie den K o h len m an g el n ic h t in se in er vollen Schw ere e m p fa n d , w eil ih re B e sch äftig u n g ohnedies i n ­ folge d e r allg em ein en A b satzkrise s ta rk z u rü ek g in g , wie d en n au ch d ie u n v e rh ä ltn ism ä ß ig g ü n stig e W a g e n ­ gestellu n g f ü r d en K o h le n b e rg b a u w esentlich a u f die gerin g ere a n d e rw e itig e B e a n sp ru c h u n g d e r E isen b ah n zu rü ck zu fü h ren ist. E in besonderes K en n ze ic h en f ü r den U m sch w u n g d e r sieh tr o tz a n h a lte n d e r K o h le n ­ not v o rb o reito t, is t d ie T a tsa c h e , d a ß d ie g e r in g ­ w ertigen K o b len so rten u n d K oks n ic h t m e h r d en u n - • beschränkten A b satz h ab en w ie im vo rig en J a h re . F r a n k ­ reich v e rsc h ä rft von M o n a t zu M o n a t seine A n fo rd e ru n ­ gen an d ie G ü te d o r R o p a ratio n sk o h lo , in d em es d u rch m assenhafte u n d vielfach w illk ü rlic h e B e a n sta n d u n ­ gen dio g r ö ß te n S ch w ierig k eiten m ach t. D ie E r s a tz ­ lieferungen f ü r O berschlesien d ie n te n m e ist z u r A u frc c h te rh a ltu n g von G as-, u n d E le k triz itä tsw e rk e n u n d anderen leb en sw ich tig en B e trie b e n , d ie a u f b essere K o h ­ lensorten an g ew iesen sin d . A uch diejen ig en in d u strie lle n W erke, d ie tr o tz d e r ersch w e ren d e n B e d in g u n g e n noch au sfu h rfä h ig b lieb en , sin d n a tu rg e m ä ß technisch h o ch stchcndo B e trie b e , d ie m e ist a u f v e re d e lte K o h le ein g e­ stellt sin d ; d a h e r tr o tz dos im g a n z e n v erm in d e rte n B e ­ darfs d e r I n d u s tr ie eino a n h a lte n d e N o t in besseren S o r­ ten. D on v e rä n d e rte n V e rh ä ltn isse n R e c h n u n g tra g e n d , Stahl und Eisen. 1635 w urde d e jh a lb d e r H e rs te llu n g s e p a rie r te r u n d g e ­ w asch en er E rzeugnisse g an z beso n d ere A u fm erk sam k eit geschenkt. D e r R cichskom m issar f ü r d ie K o h le n v c rte ilu n g is t b e stre b t, sich d e r A terschiebung d e r K o h len lag e an zu pussen. J e m eh r d ie M aßn ah m en z u r M ild e ru n g d e r K o h len n o t a n B e d eu tu n g v erlieren , um so s tä r k e r tr e te n a n d e re F ra g e n d e r K o h le n w irtsc h a ft in d en V o rd e rg ru n d . D ab ei is t in e r s te r L in ie d ie F ra g e des AV e 11 b o w o r l i s zw ischen den einzelnen B e rg b au b ez irk en be­ ac h tlic h , dio in den verschiedensten F o rm o n den R eich s­ k o h len v erb an d und d en R o ich sk o h lcn rat zu b esch äftig en b eg in n t. Schon b a t die P r e i s f r a g e ih re n C h a ra k te r v e rä n d e rt. N u r schw eren H e rz e n s en tsch lie ß en sich die einzelnen S y n d ik a te zu P re ise rh ö h n n g sa n trä g e n , w eil sie dio absatzhem m ende AA'irkung zu h o h e r P re ise fü rc h te n . I n d en g e rin g e re n K o h len so rten un d in K oks is t d e r W e ttb e w e rb schon in AVirkung g e tr e te n ; e r w ird in a b ­ se h b a re r Z e it a u f d e r g an zen L in ie einsetzen, w enn au ch wohl dor kom m ende AArin te r noch u n te r dem Z eichen ein e r g ro ß e n K o h len n o t ste h en w ird . AVenn d a n n w ied er dio S elbstkosten a n den im AAre ttb e w e rb , u n d zw a r le tz te n E n d e s a u f dem AA7e ltm a rk t b estim m ten P re ise n ein e u n ü b e rste ig b a re G renze fin d en , h ab en dio B ezirk e m it den u n v e rh ä ltn ism ä ß ig g estieg en en S elbstkosten einen schw e­ re n S tan d . D iesen m ö ch ten sie d u rc h eino Arorzugsboh a n d lu n g a u f frao h tlich em u n d ste u erlich em G ebiete v e r­ b essert sehen. F ü r eine E rm ä ß ig u n g d e r K o b io n ste u er boi d e r A ^crlängerung des K oh len steu erg esetzes is t d u rc h E in fü g u n g eines H ä r te p a r a g ra p h e n e in W e g g e ö ffn e t w o rd en , d e r u n te r U m stä n d e n bedenklich sein k an n . G erad e d e r R u h rb e rg b a u m u ß solche M öglichkeiten s c h a rf in s A uge fassen, w ell e r dio E r f a h r u n g g e ­ m a c h t h a t, d a ß alle k le in e re n B e zirk e le ic h t Z u g e stä n d ­ nisse e rrin g e n , w ä h re n d d e r g ro ß e R u h rb e z irk o f t la n g e vergeblich u n d ste ts g egen h e ftig e n AViderstand um die B e d in g u n g e n k äm p fen m u ß te, die e r f ü r dio E r h a l ­ tu n g u n d E n tw ic k lu n g seines B erg b au es n ö tig h a t. So h a t z. B . die R e g ie ru n g im v erg an g en en J a h r e dio P re ise rh ö h u n g f ü r R u h rk o h ie noch v e rw eig ert, als b e re its eine d u rc h sc h n ittlic h e U e b e rse h re ltiin g d e r S elbstkosten von m eh r als 10 M je t von der R e g ie ru n g se lb st fe s tg e s te llt w orden w a r, w äh ren d bei an d eren S y n d ik a te n dio P re ise in e in e r H ö h e b e w illig t w u rd en , d a ß die S elb stk o sten g e d e c k t w aren . E rs t nachdem M o n a t f ü r M o n a t A rb e itg e b e r, A rb e itn e h m e r und V e rb ra u c h e r geschlossen gogen eino d e ra rtig e G e ­ fä h rd u n g d e r E rz e u g u n g a u fg e tre te n w a re n , ließ die R e g ie ru n g dem R u h rb e rg b a u die so d rin g e n d b en ö tig ten M itte l zukom m on, indem sie dio zum 1. A p ril 1921 beschlossene P re ise rh ö h u n g n ic h t b ean stan d ete. A uch in Z u k u n ft w ird d ie L a g e k au m a n d e rs sein. M an w ird im m er g e n e ig t sein, d en k lein eren B e zirk en Z u g estän d n isse zu m achen, die ih n en d en AVettbowcrb gegen d as R u h rg e b ie t e r le ic h te rn ; d o r R u h rb e z irk w ird ab e r w ohl v ergeblich um B ev o rzu g u n g vor d e r o b erschlosisclicn K o h le un d dor K ö ln e r B ra u n k o h le b itte n , un d n iem an d w ird die R u h rk o h le gegen d e n AVettbewerb d e r englischon K ohle schützen k önnen. A llen zur E n ts c h e id u n g b eru fe n o n S te lle n m u ß k larg o m ao h t w e r­ den, d a ß allo Z u geständnisse dio A V ottbow crbsfähigk e it zu u n g u n ste n dos R u h rb e rg b a u e s verschieben, und d a ß d ieser, w eil e r n ic h t abw älzen k an n , o;ncs T ag es die , R e c h n u n g in M in d e rab satz un d F e ie rsc h ic h te n o d er in P re isn a c h la ß u n d L o h n h e ra b se tz u n g bezah len m uß. D es­ h a lb is t n ic h t n u r zum S chutze des R u h rb o rg b a u e s, so n d e rn auch zum b esten e in e r gesu n d en A V irtschaft d ie F o rd e ru n g zu erh eb en , d a ß in d en AArc ttb e w e rb n ic h t u n n ö tig und falsch m it g ä n g e ln d e r F ü rs o rg o e in ­ g e g riffe n w ird . D a m it w ird a m b esten dem G osam tw ohl g e d ie n t, d e n n D e u tsc h la n d is t n ic h t in d e r L a g e , eine R o h s to ffin d u strie m it k ü n stlic h o n M itte ln zu u n te r ­ stü tze n . Tm V e rla u fe des B e ric h ts ja h re s tr a te n n ach steh en d e neu in B e trie b gekom m ene Zochon, dio d en Are rsa n d a u f ­ genom m en h ab en , dem S y n d ik a t b e i: S teinkoblenzecho A n n a b u rg , O ber-S p ro ck h ö v o l, S te in k o h le n b e rg w e rk Zeche * 1636 Stahl und Eisen. 41. Jahrg. N r. 45. W irtschaftliche Rundschau. T a u g c n ic h t, W itte n - R u h r , G e w e rk sc h a ft des S te in k o h le n ­ b erg w erk s A lte r H e llw e g , U n n a , R h e in isch -W estfälisch e S ch ach tb au A .-G . (Z eche G o n stan ze), E ssen . A us d e r F ü lle des dem B e ric h t beigegebenen s t a ­ tistisc h e n Z ah len sto ffo 3, d e r d u rc h S c h a u b ild e r e r g ä n z t u n d v e rd e u tlic h t w ird , g eben w ir folgendes w ie d e r: d ie L a g e d ie, d aß d as K o h le n d ik ta t von S p a dem d e u t­ schen W irtsc h a ftsle b e n d e n g an zen V o rteil d e r F ü rd e ru n g ss te ig e ru n g w eg n ah m , so d a ß die N o t die gleiche b lieb w ie 1919. D ie B ro n n sto ffn o t kam zum A usdruck in zah lreich en B e trieb so in seh rän k u n g en , F e ie rsc h ic h te n u n d teilw eisen S tille g u n g e n . S elb st die H ü tten zeeh o n m u ß te n sich eine sch arfe Z a h le n ta fe l 1. S t e i n k o h l e n f ö r d e r u n g D e u t s c h l a n d s u n d s e i n e r E in sch rän k u n g , ih res S elbstw i c h t i g s t e n B e r g b a u b e z i r k e 1917 b i s 1920. vcrb ra u ch es g e fa lle n lassen. K a le n ­ s e h .s d e r ja h r R eich1) 1000 t 1917 U e b e r die E n tw ic k lu n g der Z w a n g s l i e f e r u n g e n a n d e n V i e l v e r b a n d , so­ w eit sie a u f d as S y n d ik at e n tfie le n , u n te r ric h te t Z ah ­ le n ta fe l 4. V on d e r G e«ftm tf$rderu*g D eu tsch lan d s en tfallen a u f D eut- 1000 l | S y » d lk atsz«oh*n R uhrbecken P reaG en % 1000 i j % 1000 t | % O b ersch lesien 1000 t | % 3aar g e b ie t 1000 t | 1 6 7 7 4 7 1 5 9 5 3 1 ¡ 9 5 ,1 0 9 9 3 6 3 5 9 , 2 3 1 9 8 7 1 4 * 5 8 ,8 5 4 2 7 5 2 2 5 , 4 9 % 9514 5 ,6 7 9216 8971 9410 5 ,8 2 7 ,7 0 6 ,6 9 m it S a a rg e b ie t 1918 1919 1920 1 5 8 2 5 ' 1 5 2 8 1 0 9 6 ,5 6 1 1 0 6 8 1 1 1 2 0 3 1 0 0 ,1 6 1 4 0 7 5 7 1 3 6 4 4 6 9 0 ,9 4 9 6 0 2 4 0 0 ,6 8 « 5 5 1 6 6 0 ,3 6 3 9 6 4 8 2 5 ,0 5 7 1 1 6 0 0 0 ,9 9 7 0 2 6 0 6 0 ,3 1 2 5 9 3 2 2 2 , 2 6 8 8 2 5 6 6 2 ,7 0 8 7 5 4 6 6 2 ,2 0 3 1 6 8 6 2 2 ,5 1 o h n e S a a r g e b ie t 1918 1919 1920 1 5 1 3 1 0 1 4 3 5 9 4 9 4 ,9 0 9 6 0 2 4 ¡ 6 3 ,4 6 9 5 5 1 6 6 3 ,1 3 3 9 6 4 8 2 6 ,2 0 1 0 7 7 1 0 1 0 3 0 6 0 9 5 ,6 8 7 1 1 6 0 '6 6 ,0 7 7 0 2 6 6 6 5 ,2 4 2 5 9 3 2 2 4 , 0 8 1 3 1 3 4 7 1 2 7 0 3 6 9 6 ,7 2 8 8 2 5 6 : 6 7 ,1 9 8 7 5 4 6 6 6 ,0 5 3 1 6 8 6 2 4 ,1 2 — Z a h le n ta fe l 3. K a­ le n d e r­ ja h r 1917 1918 1919 1920 F ö rd e ­ rung Z a h le n ta fe l 2 . E i n - u n d A u s f u h r d e s D e u t ­ s c h e n R e i c h e s a n S t e i n k o h l e 1919 u n d 1920. E in fu h r A us E in ­ fu h r gegen V o rja h r 1000 t % 1000 t % 167 747 158254 116 681 131 3479 + 5,39 — 5,66 — 26,27 + 12,57 5S4 143 49 333 — 58,37 — 75,51 — 65.73 + 5 8 2 ,9 1 Sumrao gegen V o rja h r E in fu h r in s ­ g esam t . . 48 784 331 397 730 680 A u sfu h r 1920 t 258 906 128- 7 984 2914 45 92 26 542 3 0- 5 27 757 333 152 N ach S te in k o h le n fö rd e ru n g bezüglichen Z ahlen ü b e r B ra u n k o h le n -F ö rd o ru n g u n d - B r ik e tth e rs te llu n g beigegebenen Z a h le n ta fe ln h ab en w ir b e re its f r ü h e r b e r ic h te t6) . U e b e r die E n tw ic k lu n g des F e ttfö rd e rk o h le n p re is c s , d e r als G ru n d p re is f ü r d ie B em essung a lle r üb rig en P re ise des S y n d ik a ts d ie n t, sow ie des P re ise s f ü r F e t t­ stü ck k o h le I u n d H o ch o fen k o k s I se it 1. J a n u a r 1920 g ib t fo lg en d e Z a h le n ta fe l 7 A ufschluß. D eu tsch lan d s A u sfu h r3) gegen V o rja h r 1917 b i s A u sfu h r­ ü b e rs c h u ß 1920 ( in 1000 t ) . gegen V o rja h r 1000 t % 1000 t % 18 957 14 050 8 566 22 622 — 9,50 — 25,88 — 39,03 + 164,09 18 373 13 907 8 517 22 289 — 5,99 — 24,31 — 38,75 + 161,67 ’) F ü r 1919 u n d 1920 o h n e E ls a ß -L o th rin g e n . J ) E in sch ließ lich Z w an g slieferu n g en . 3) A u ssch ließ lich S aarb ezirk . 1920 t , A u sfu h r in s ­ g e sa m t . . 8 565 998 22 622 493 % in zah lreich en B e trieb sein sch rän k u n g en , F e ie rsc h ic h te n sich g eg en 1919 e rfre u lic h gehoben h a t. T a tsä c h lic h w ar 1919 t E n te n te . . . l 511 720 14 278 246 P o len . . . . 162 4u8 2 85i 833 — D a n z ig ) . . 243 338 — M em o H ). . . 63 868 _ L ita u e n . . . 6 854 D ä n e m a rk . . 346 434 95 598 — S chw eden . . 66 4»* ! H o lla n d . . . 1 161 684 1 381 626 S ch w e:z . . . 179 485 51975 L ä n d er des frü h eren O estcrr.U ngar. R eich es . . 2 117 960 3 457 063 S o n s tig e . . . 19 826 192 593 - f 4,83 — 5,90 — 26,31 + 12,81 1000 t 168 158 116 131 1919 t A m erik a . . 46 230 — E n c lan d . . F ia n k re ic h . 20 — P e r l e n . •. . H o lla n d . . 2 14^ — Pchw piz . . . — S n n n jeb iet • — A frik a . . . . T sc h e c h o ­ slo w a k e i . 386 D ie S t e i n k o h l e n v e r s o r g u n g gegen V o rja h r E rz e u g u n g , B e te ilig u n g und G esam tab satz d e r dem R h e iW orke g ib t Z a h le n ta fe l 6 n isc h -W estfä lisch en K ohlonsy n d ik a t angeschlossenen W erk e g ib t Z a h le n ta fe l 12 A u fsch lu ß . U e b e r die dem B e ric h t als E rg ä n z u n g e n zu den a u f die ~ D ie S te in k o h len g o w in n u n g D eu tsch lan d s (sieh e Z ah le n ta fc l 1) zeig to im J a h r e 1920, a n dem V o rja h re g e ­ m essen, ein e e rfre u lic h e Z unahm e. Sic stie g , w en n m an das S a a rg o b ie t e in re c h n e t, von 116,7 a u f 140,7 M ill. t. L ä ß t m an d as S a a rre v ie r a u ß e r A n satz, so e r g ib t sieh ein e Z u n ah m e von 23,6 M ill. t o d er 12,2 o/o. D ie F ö r ­ d e ru n g des R u h rb eck en s, d ie im a b g e la u fe n e n J a h r e rd. zw ei D r itte l d e r G e s a m tfö rd e ru n g D e u tsc h la n d s a u s­ m ach te, v erm o ch te sich von 71,2 a u f 88,3 M ill. t zu ho!>en, w as oino V e rm e h ru n g um 12,4o/o b ed e u te t. I m V erg leich zum le tz te n F rie d e n s ja h r 1913 e rre ic h te die F ö rd e ru n g d e 3 J a h re s 1920 77,1 o/0 d e rje n ig e n von 1913, w ä h re n d d ie F ö rd e ru n g im V o rja h re 62,2o/o dav o n be­ tr a g e n h a tte . D ie Z u n ahm e d e r F ö rd e ru n g w a r im w e­ se n tlich e n d as E rg e b n is d e r sta rk e n V e rm e h ru n g d e r B e ­ le g sc h a ft, d ie sich von E n d e 1919 bis E n d e 1920 von 471 359 a u f 532 798 M a n n hob, u n d d e r E in f ü h r u n g d e r reg elm äß ig en U eh ersehiohten se it M ä rz 1920. M it dem 13. M ärz 1921 h ö rten die U eb ersc h ich tcn a u f. DioEin-und A u s fu h rz iffe rn für S tein ­ k o h l e (ein sch ließ lich Z w an g sliei'eru n g cn ) in den beiden letzten J a h re n ste llen sich w ie fo lg t (s. Z a h le n ta fe l 2 ) : I n den v o rsteh en d en Z ah len sin d die e in - u n d au sg e fü h rto n K o k s- u n d B rik o ttm e n g e n , in K o h le au s­ g e d rü c k t, m it e n th a lte n . I n d o r n ach steh en d en Z ah len tafo l 3 b rin g e n w ir die V erso rg u n g D eu tsch lan d s m it S tein k o h le z u r D a rste llu n g . B ei o b e rflä c h lic h e r B e tra c h tu n g d e r Z a h ie n ta fe l 3 k ö n n te m an zu d e r A n sic h t kom m en, d a ß u n se re K o h le n ­ v e rso rg u n g d u rc h d ie v e rs tä rk te n A n fo rd e ru n g e n d e r E n te n te n ic h t so se h r g e litte n habe, d a j a d ie F ö rd e ru n g D ie g e s a m t e n Z w a n g s lioferungen Deutsch­ l a n d s an K o h le n in den einzelnen M o n a ten sind in Z a h le n ta fe l 5 d a rg e ste llt. V erb rau ch im In la n d e 1000 t 149 144 108 109 374 347 164 058 gegen V o rjah r % + 6,98 — 3,37 — 25,07 + 0,83 4) D a n z ig u n d M em el w u rd en 1919 noch n ic h t als se lb stän d ig e B e stim m u n g slä n d e r g e f ü h rt. U eb er die B e­ lie fe ru n g lieg en d a h e r k eine S o n d erzah len vor. 6) Vgl. St. u. E . 1921, 1. Sept., S. 1241/3. 10. November 1921. Stahl und Eisen, Bü chtrschau. Z ah len tafel 4. Z w a n g s l i e f e r u n g e n des R heinisch -W estfälische n K ohlenSyndikats. Kohlen und Briketts t Monat Z ah len tafel 5. Z w a n g s l i e f e r u n g e n D e u tsc h e n Reiches. Koks S te in k o h le 1) M onat 1 t 1037 t- S o p te m h e r 1 9 3 0 . O k to b e r . N o v em b er .. . D eze m b e r „ . Jan u ar 192f*. F eb ru ar ,. . M ärz . . . . . . . . B rau n k o h len B rik e tts t des In sg esam t t 955 565 505 294 339 853 700 191 449 193 965 222 166 23 3 513 185 142 20 2 663 177 350 1 9 1 9 /2 0 1 818211 1 406 248 A p ril 1920 . . , M ai i. . . . Ju n i . . . J u li >■ . . . A u g u st •„ , , . S e p tem b er O k to b e r N o v em b er . . . D rz e m b e r »> . - . Jan u ar 1921 . . . F eb ru ar M ärz .............. '-340 331 54 6 852 559 901 622 908 990 966 1 088 250 1 107 376 902110 9 0 2 561 879 503 1 025 211 969 025 G e s c h ä ftsja h r 1920/21 9 935 000 4 437 344 G e sc h ä ftsja h r 1920/21 J17 441 615 1 159 682 18 601 297 11 7 5 3 2 1 1 5 843 592 i n s g e s a m t 21 478 555 1 4 2 4 792 22 903 347 S e p te m b e r 1919 . . . ,, . . . O k to b er N ovem ber •« . • D eze m b e r >» . . . 1920 . Ja n u ar F eb ru ar »V . . . M ärz II . . . 112 258 342 305 207 237 353 in sg e sa m t Z a h le n ta fe l 6. F ö rd e ru n g 197 29 6 255 311 497 453 501 472 397 355 43 5 261 bzw. 978 891 852 965 167 509 425 083 579 489 831 515 E rzeugung, S y n d ik at 1013 1014 1915 1*16 1917/18 1018/19 1910 20 1920/21 G esam tab satz der B eteilig u n g G esam t­ a b s a tz t H erstellu n g B eteilig u n g t t t IO» 652 297 84 809 916 73 934 097 93 556 2 1 1 100 717 72« 88 481 865 72 201 253 91 610 325 84 115 965 88 583 200 83 70" 073 108 779 263 112 770 800 115 555 800 117 6*2 161 119 765 838 101 905 312 83 411 307 74 908 085 93 193 815 100 545 412 91 016 600 73 033 730 91 760 191 21166 >53 J 6 562 295 16 8*1 GlÖ 26 178 375 27 450 180 24 416 997 17 400 208 21 533 440 17 103 223 18 438 802 19 956 940 25 333 102 25 815 690 25 917 257 25 830 591 26 082 513 21 416 860 15 087 973 17 834 743 25 879 469 27 146 725 25 660 082 17 892 653 21520 867 4 647 382 3 984 448 4 030 989 3 827 455 3 706 621 3 452 988 2 855 009 3 901017 4 795 901 4 820 644 4 916 400 5 419 210 5 626 210 5 626 210 5 62« 210 5 626 210 H o ch o fen k o k s I 1920 l. 1. 1. 1. 1. Januar F a b ru a r M ärz A pril Mal 1920 109,60 174.90 196.50 225,30 *>232,30 1. 1. i. 1. I. .« Januar F e b ru a r März April Mal 165,— 217.70 244.00 280.20 1)288,90 K o h lrn ateuer D m .atzste u e r dem Q eaam ta b satz t 4 634 939 3 981 478 4 02 - 705 3 830 494 3 696 646 3 501 280 2 851 208 3 893 275 D io E isen b ah n b etrieb sin g e h a tte sieh nach den d u rch die F o lg e n des K a p p -P u tsc h e s h e rv o rg e ru fe n e n S chw ie­ rig k eite n im M ä rz w ieder langsam gehoben. D e r f o r t ­ d a u e rn d n ied rig e R h e in w asserstan d b ild ete e in H in d e r ­ n is f ü r eine au sreichende V e rso rg u n g d e r süddeutschen L ä n d e r. D ie W a g e n g e ste llu n g e n tw ic k e lte sieh w ie f o lg t: 1919 . . . 1920 . . . 1921 . . . ■^Januar bis März g e s te llt ^ v fe h lt 4 752 466 5 944 586 1 680 645 964 678 405 024 239 447 Bücherschau. D arin «Ind en th alten F e U fü rd u k o h le 913 576 823 307 659 268 493 887 587 648 330 806 B r ik e tt- t F e tlstiic k k o h le I 761 1 130 1 108 1 265 1 945 1 950 2 061 1 808 1 715 1 593 1 788 1 470 W erke. Erzeugung 106,90 149,70 168,— 192,40 3 198,40 | S2 139 90 716 102 226 88 385 162 263 117614 123 008 112 226 127 430 94 543 32261 26 871 774 860 597 922 396 654 485 661 157 105 069 935 G fsa m ta b s a tz t JO 545 882 405 019 145 327 727 679 1 03 9 1 006 1 176 1 783 1 832 1 938 1 696 1 588 1 499 1 756 1 443 t Preise. 422 58S 707 70 0 553 621 708 265 110| 4 302 050 B eteilig u n g Z a h lc n ta fe l 8 . 1920 803 604 009 248 476 953 017 4 036 940 K oks- I n w elch er H ö h e d ie S te u e rn u n d A bgaben am P re is e b e te ilig t sin d , z e ig t d ie n ach steh en d e Z ah len ­ ta fe l 8 a n d em B eisp iel d e r F etfcförderkohle. 1. J a n u a r 1. F e b ru a r 1. M ärz 1. A p ril und 12 21 22 36 47 64 60 t F e ttfö rd e rk o h le I. J a n u a r 1. F e b ru a r 1. Miirz 1. A pril 1. Mal B eteiligung 742 278 396 771 669 374 710 F ö rd e ru n g Z a h le n ta fe l 7. 1920 A p ril 1920 . . M ai „ . . Ju n i . . J u li „ . . A ugust .. . . S e p te m b e r . . O k to b e r . . N o v em b er „ D eze m b e r „ . . Jan u ar 1921 . . F eb ru ar „ . . M ärz „ . . angeschlossenen K o b len G e sc h ä fts­ ja h r 1919/20 409 567 685 663 505 556 648 B eiträge f6r Lebenan il tt.l u o d Heim a tä u e n b .a c h a ffu n g Ji Ji .* Jt 106,90 149,70 168,— 1 92,40 17,82 24,95 2 8 ,— 32,07 1,60 2,25 2,52 2,89 8 ,— 8 ,— 8 ,— 8 ,— V i d r n a r , Milan, D r. tech n ., ord en tl.P rofesso r der U niversität Ljubljana, D irek tor der M aschinen­ fabriken und G ießereien, A .-G ., L ju b lja n a : D ie T r a n s f o r m a t o r e n . Mit 2 9 7 Textabb. B erlin : Jul. Springer 1 92 1. (X V I, 7 0 2 S .) 8*. 1 1 0 M , geb. 1 2 0 J i . D as se h r a u s fü h rlic h e W e rk b e h a n d e lt nach ein e r kurzen E in le itu n g zu n äch st in d re i H a u p ta b s c h n itte n d ie einzelnen T eile des T ra n s fo rm a to rs , n äm lich d en E is e n ­ x) K o h len u n d B r ik e tts , f e rn e r K oks m it 75°/o in k ern , d ie W ick lu n g en u n d d a 3 G estell, u n d zw ar w ird K o h le u m g e re c h n e t. n ic h t n u r d e r A u fb a u d ie se r T eile , so n d e rn es w erd en 3) V om 1. M ai 1920 a n d ie Tom R e ic h sk o h len v er­auch die m ag n etisch en u n d elek trisch en V org än g e im b an d v e rö ffe n tlic h te n B re n n s to ff V erkaufspreise. T ra n s fo rm a to r ein g eh en d besprochen. D e r H a u p t- 1638 Stahl und Eisen. Bücherschau. ab sc lm itt ü b e r d en E ise n k e rn is t f ü r E ise n h ü tte n w e rk e , d ie le g ie rto T ra n s fo rm a to re n b le c h e lie fe rn , n ic h t u n ­ w ich tig . D ie fo lg en d en v ie r H a u p ta b s c h n itte (TV bis V I I ) b e a n tw o rte n d ie F ra g e , w ie m a n einen elek trisch u n d m echanisch e in w a n d fre ie n T ra n s fo rm a to r m öglichst b illig b au en k an n . G ru n d le g e n d h ie r fü r is t n a tü rlic h d ie V o rau sb erech n u n g d e r E rw ä rm u n g des T ra n sfo rm a to rs, d ie V id m a r in dem b eso n d ers le h rre ic h e n v ie rte n H a u p t­ a b s c h n itt d a rle g t. D e r f ü n fte H a u p ta b s c h n itt h a n d e lt von d en A u fg ab en des T ra n sfo rm a to re n b a u e s, von denen den E is e n h ü tte n m a n n beso n d ers d ie im 112. A b s c h n itt e r ­ w äh n te n „ F o rd e ru n g e n dos B e trieb es“ anzieh en w erden. D io beid en fo lg en d en H a u p ta b s c h n itte (VT u n d V I I ) zeigen, in w elch er W eise d e r P r e is ‘ vom W irk u n g sg ra d e bzw . von d en H au p ta b m e ssu n g e n a b h ä n g t. H ie r a n reihen sich v ie r h a u p tsä c h lic h f ü r den K o n s tru k te u r w ich tig e H a u p ta b s c h n itte ( V I I I b is X I ) ü b e r f e r t i g e K le in -, T ro c k e n - u n d O e ltrn n sfo rm a to re n sow ie ü b e r G ro ß tra n s ­ fo rm a to re n m it W asserk ü h lu n g . D e r I n h a l t d e r d re i S ch lu ß stü ck o ( X I I bis X IV ) h a t f ü r E ise n h ü tte n w e rk e m it D re h stro m a n trie b b esondere B e d eu tu n g , un d zw ar z u n ä c h st d asjen ig e ü b e r d as P a ra lle lsc h n ltc n von T ra n s ­ fo rm a to re n , ein V o rg an g , der b e k a n n tlic h d an n S ch w ierig k eiten m a c h t, w enn T ra n s fo rm a to re n v e r ­ sch ied en er B a u a rt, die frü h e r n ic h t zusam m en­ g e a rb e ite t h ab en , in fo lg e von bau lich en U m ä n d e ­ ru n g e n d e r W e rk sa n la g e n k ü n f tig p a ra llo l a rb e i­ U e b e r d ie B e d in g u n g e n , u n te r denen te n sollen. dieses m öglich ist, w ird sich au ch d e r e rfa h re n e B e trie b s­ le ite r g e rn b eleh ren lassen, ohne jedoch in a lle n d en F ä lle n , in d en en e r o d er d e r B e ste lle r n ach d e r von V id m ar a n f S. 644 au sg esp ro ch en en A n sic h t „ S tra fe v er­ d ie n t“ , ihm b eizu p flieh ten . D ie V erh ältn isse lieg en h ä u fig a n d ers, a ls V id m ar sie vom S ta n d p u n k te des K o n s tru k ­ te u rs u n d M a sc h in e n fa b rik a n te n au s b e u rte ile n k a n n . D ie im d reizeh n ten H a u p ta b s c h n itt b esprochene U m fo rm u n g d e r P h ase n zah len i s t zuw eilen bei In d u k tio n s ö fe n in S eo ttsch c r S c h a ltu n g zum Schm olzen von F erro m am rn n u n d z u r E d e lsta h le rz e u g u n g an g ew e n d et w orden. U ebor diese f ü r d en E ise n h ü tte n m a n n besonders w ich tig en T ra n s fo rm a to re n , in d en en dio S e k u n d ä rw ic k lu n g be­ k a n n tlic h d u rc h d as flü ssig e M e tallb a d e rs e tz t w ird , w äre hei e in e r N e u a u fla g e A u sfü h rlich eres zu b rin g e n . D io im 14. H a u p ta b s c h n itt b esch riebenen M essungen a n T ra n s ­ fo rm a to re n h ab en f ü r d en F a c h m a n n n . a. auch d a n n B e d eu tu n g , w en n sich w äh re n d dos B e trie b e s a n einem T ra n s fo rm a to r S tö ru n g e n zeigen, die a u f einen im E n t ­ steh en b e g riffe n e n in n e re n F e h le r schließen lassen, oder w enn e in T ra n s fo rm a to r n ach e rfo lg te r A u sbesserung g e ­ p r ü f t w erd en m u ß . E in N a m e n - u n d S achverzeichnis sow ie ein e Z u ­ sa m m e n stellu n g d e r B crcch n u n g sfo rm eln erh ö h en die B ra u c h b a rk e it des B uches, d a s d e r E iso n h ü tte n m a n n w egen seines U m fan g es n a tü rlic h n u r ab sch n ittw eise, w en n d ie N o tw e n d ig k e it a n ih n h e r a n tr itt, d u rc h a rb e ite n k an n . P a p ie r, D ru c k u n d A b b ild u n g en sin d e in w a n d fre i. E in e R e ih e von F re m d w ö rte rn k ö n n te bei e in er N e u ­ a u fla g e zw anglos d u rc h g u te d eutsche W ö r te r e rse tz t w erd en . Franz Ilartirj. E s s i o h , 0 . A ., jSr.'Stiß.: D ie O e l f e u e r u n g s t e c h n i k . 2 „ verm . u. verh. A ufl. Mit 2 0 9 T extabb. B erlin : Julius Springer 1 9 2 1 . (V I, 1 1 0 S.) 8°. 2 0 JC. D io diesem W e rk in d e r B e sp rech u n g d e r e rs te n A u f­ la g e 1) g ezo llte A n e rk e n n u n g , d a ß cs ein e se h r g r ü n d ­ lich e u n d u m fa n g re ic h e W ied erg ab e d e r in B e tra c h t k o m ­ m enden B a u a rte n ein zeln er B re n n e r u n d g a n z e r A n ­ lag en v o rste llt u n d d a m it ein e m erk lic h e L ü ck e in d e r d eu tsch en F a c h lite r a tu r a u s fü llt, g ilt in noch 'e r ­ h ö h tem M aß e von d e r je tz t v o rlie g en d en zw eiten , v e r­ m e h rten u n d v erb esserten A u flag e. S eh en au s dem d e r S c h r ift h e ig o fü g te n L ite ra tu rn a c h w e 's is t e rsic h tlic h , d a ß die Z ah l d e r dieses S o n d erg o b iet b e h a n d e ln d e n V erl ) St. u. E, 1919, 31. Ju li, S. 895. 41. Jahrg. N r. 45. ö ffe n tlic h u n g e n v e rh ä ltn ism ä ß ig k lein ist, u n d sieh diese fa s t d u rch w eg au ch n u r m it einzelnen T e ila b sc h n itte n des g an zen G ebietes befassen. G erad e diese h e rv o rra g e n d e B e d eu tu n g , die sich das W e rk E ssiehs d u rc h d ie u m ­ fassende B e h a n d lu n g des S to ffe s f ü r die F e u e ru n g ste e h n ik erw o rb e n h a t, lä ß t im A nschluß a n d ie b e ­ a c h te n sw e rte E n tw ic k lu n g d e r O elfeu eru n g stech n ik den W unsch n ach gew issen E rg ä n z u n g e n u n d V e rtie fu n g e n la u t w erd en . N o tw e n d ig e rsc h e in t vo r allem ein e e in ­ g eh en d ere B e h a n d lu n g d e r V erb re n n u n g sv o rg ä n g e . Im G egensätze zu A m e rik a sc h ein t b ish e r g an z allgem ein in D e u tsc h la n d hoi d e r bau lich en D u rc h b ild u n g des V e rh ren n u n g srau m o s d e r O olfeu cru n g noch n ic h t g enügend b e a c h te t zu sein, d a ß d ieser einen g rö ß e re n R a u m in h a lt als bei d e r K ohloheheizung v e r la n g t; d en E in flü sse n von S tra h lu n g u n d L e itu n g a u f dio H ö h e d e r p ra k tis c h e r ­ z ielb aren F la m m o n te m p o ra tu r w ird n ic h t h in reich en d R e c h n u n g g e tra g e n , au ch is t d ie E in w irk u n g d e r O elflam m e a u f d as fe u e rfe ste S te in m a te ria l nöoh u n g e k lä rt. W ü n sch en sw e rt w ä re n g e n a u e re A ng ab en ü b e r E ig ­ n u n g d e r verschiedenen B ro n n e ra rtc n f ü r dio e in ­ zelnen Sonderzw oeke, sow ie stellenw eise E rg ä n z u n g e n ü b e r ih re n V e rb ra u c h a n O el, L u f t (W in d u n d P r e ß lu f t) u n d D a m p f. A uch d e r V erb ra u ch a n diesen B e trie b s­ sto ffe n , bezogen a u f dio T o n n e ein g esetztes M a te ria l bei d e n m e ta llu rg isc h e n O efon, u n d d ie sieh e rg eb en d en A b­ b ra n d z iffe rn k ö n n ten d u rc h re ic h h a ltig e re Z n h le n u n to rlag en b c 'o g t w erden. U c'bcr die B e trie b sü b e rw a c h u n g h in sic h tlic h des V e rb ra u c h s a n diesen B e trie b ssto ffe n d u rc h g eeig n ete M e ß e in ric h tu n g e n is t le id e r g a r n ic h ts g e sa g t, obw ohl sie noch w ic h tig e r is t als bei V erw en d u n g von K o h le. D 'c E r f a h r u n g le h r t n äm lich , d a ß m it Oolfo u eru n g en bei m a n g e ln d e r U eb o rw ach u n g g rö ß e re V e r­ schw en d u n g g e trie b e n w erd en k a n n als bei V erheizung fe ste r B re n n s to ffe , d e n n bei Oel is t cs m öglich, n ic h t n u r d e n a n te ilig e n B re n n s to ffa u fw a n d , so n d ern auch L u ftm a n g e l u n d -Ü berschuß a u f viel w e ite re G renzen au szu d eh n en : au ch d e r D a m p fv e rb ra u c h b e i d en Z ers tä u b u n g se in rie h tu n g e n k a n n d u rc h e n ts p re c h e n d e n V e r­ schleiß d e r D üsen a u f e in V ielfach es dos Z ulässigen g e ­ s te ig e rt w erdon. A us diesem G ru n d e sind auch z. B . selbstM Pige K o h lo n sä u rcsch reih cr f ü r die R a u eh g asan a ly-o H ilf s m itte l d e r B e fricb sü b erw ach u n g , a u f die u n te i k ein en U m stä n d en v e rz ic h te t w erd en sollte, w ie ü b e r ­ h a u p t a lle n E in z e lh e ite n d e r O elfeu eru n g n ic h t n u r bei d e r K o n s tru k tio n , so n d e rn vor allem hei d e r B e d ie n u n g n n d W a r tu n g g r ö ß te S o rg fa lt g e w id m e t w erd en m uß, w enn n ic h t die W irts c h a ftlic h k e it d e r A n lag e in u n e r ­ tr ä g lic h e r W eise h e ra b g e d rü e k t w erdon soll. E in e O elfe u o ru n g s te llt d a h e r a n d as B e d ie n u n g sp erso n al g rö ß e re A n fo rd e ru n g e n h in sic h tlic h V e rstä n d n is u n d G ew issen­ h a f tig k e it, als solche m it fe ste n B re n n s to ffe n . W eil n a tu rg e m ä ß e in b e g re n z te r V ersch le iß zugelassen w e r­ den m u ß , ah o r schon d ieser die N o rm al-V o rh rau ch sz ah lcn erhehlm h s te ig e rt, d ü r 'o n solche n u r a u f G ru n d lä n g e re Z e it d u r c h g e f ü h rte r V ersuche ang eg eb en w erd en . E in e a lle diese, im T e v t hei d en ein zeln en B a u a rte n e r ­ w ä h n te n N o rm a l-V c rb ra n c h s z a h le n u m fassende Z u ­ sa m m e n stellu n g am E n d e des B uches w ü rd e dem Be trie b sm a n n d as schnelle A u ffin d e n d ieser f ü r ihn ü b e r­ au s w ich tig en A n g ab en seh r e rle ic h te rn . S chließlich d ü r fte n d ie /F ra g en des w irtsc h a ftlic h e n V o rte ils der O eironorung vergleichsw eise m it a n d e re n B c h o iz u n g sarten f ü r cinze’ne F ä lle e in g e h e n d e r b e h a n d e lt w erd en , wobei f ü r die O e lfe u e ru n g d ie le ’c h te ro A n p a ssu n g sfä h ig k e it an L eistu n g sseh w n n k u n g en un d d as W a rm h a lte n w äh ren d d e r B e trie l'sn a u se n m it/g e r in g e r e m B re n n s to ffa u fw a n d noch s c h ä rfe r b e to n t w erd en d ü r fte , m ö g lich st u n te r H in z u fü g u n g von Z aM onbcism clen, an s d en en w en ig ­ ste n s d ie im B re n n s to ffg e w ic h t u n d - h e iz w e rt erz ie l­ baren E rs p a rn is s e ersich tlich w erd en . D io B e re c h n u n g n ach G e ld w e rt is t d a n n le ic h t von F a ll zu F a ll n ach den jew eilig en , a n sich s ta rk e n S ch w an k u n g en u n te rw o rfe n e n M a rk tp re ise n d u rc h z u fü h re n . A n sg e'-au t n ach d en im vorstehenden a n g e d e u te te n R ic h tu n g e n k ö n n te das W erk E ssieh s ein w ertv o lles H a n d b u c h d e r O e lfe u e ru n g s­ te c h n ik w erd en . O b e rin g e n ie u r H ans Meyer:. 10. November 1921. Bücherschau. L e i t n e r , F riedrich , P ro fesso r: D ie K o n ­ t r o l l e in k a u f m ä n n i s c h e n U n t e r ­ nehmungen. 2., stark verm . A ufl. Mit 4 S ch aubildern im T ex t und 3 Taf. F rank­ furt a. M .: J. D. S au erlän d ers V erlag 1920. , (VI, 297 S .) 8 °. 30 J L i D as B ueli g ib t in k n a p p e n , k la re n A u sfü h ru n g e n u n te r fo rtw ä h re n d e r V erw en d u n g p ra k tis c h e r B eispiele ein en U eb erb lick ü b e r d ie in ih r e r a u ß e ro rd e n tlic h e n B e­ d e u tu n g e r s t in jü n g s te r Z eit voll e rk a n n te O rg an isatio n d e r U eb en v a ch u n g . V on besonderem W e rte d ü r fte n dio A b sc h n itte ü b er S ta tis tik im E a b rik b e trie b e u n d ü b e r die fo rm u la rm ä ß ig o U e b e n v a c h u n g in M a te ria lv e rw a ltu n g , B cstellu n g sw esen u n d M o n ta g e sein. E in e E rw e ite ru n g im H in b lic k a u f d ie O rg a n isa tio n d e r F a b rik a tio n s ü b e r­ w ach u n g w ä re bei e in e r n eu e n A u fla g e em p feh len sw e rt. K . D. F e r n e r sin d d e r S c h riftle itu n g z u g eg an g o n : B r i n c k m e y e r . H e r m a n n . D r . : H u g o S t i n n e s . M ü n c h en : W ie la n d -V e rla g (1921). (78 S.) 8 °. 10 d t. Hi D e r N a m e „ S tin n e s “ is t g erad ezu L o su n g u n d F e ld g e sc h re i im G eg en w a rtsk am p fo d e r p o litisc h e n P a r ­ te ie n u n d w irtsc h a ftlic h e n R ic h tu n g e n u n se re s V olkes g e w o rd e n ; k a u m ein T a g v e rg e h t, a n d em d ieser N a m e n ic h t d en A n la ß g ä b e zu den v e rs c h ie d e n a rtig s te n A u s ­ la ssu n g en u n s e re r P resse. W a h re s u n d m e is t n o ch m eh r F a ls c h e s , o d er zu m m in d e ste n S chiefes, b eg eg n et u n s d a „ in g ra u se m G em isch “ . D e s h a lb w ird g era d e die E is e n ­ in d u s trie , d ie H u g o S tin n e s a ls e in e n d e r ih rig e n zu h e tr a o h te n h a t, e s b e g rü ß e n , d a ß d e r V erfa sse r d e r oben a n g e z e ig te n S c h rift m it ih r d e n V ersu c h m a c h t, d e r P e rs ö n lic h k e it d es v iel b e ru fe n e n M an n es u n d se in en W e rk e n d u rc h ein e sa ch lich e D a rste llu n g g ere o h t zu w e r­ d en , so w eit d a s h e u te ü b e r h a u p t sc h o n m öglich ist. W ir b e g n ü g e n u n s d a m it, u n se re L e se r a u f d ie S c h rift e r n e u t1) h in zu w eisen , u n d la sse n n u r n o c h d ie U eb erso h rifte u d e r ein zeln en A b s c h n itte fo lg en : E in le itu n g — P e rsö n lic h k e it — D io V o rfa h re n — D ie e rste n U n te r ­ n e h m u n g e n — S tin n e s im W e ltk rie g — M o n ta n -K o n z e rn (R h e in e ib e -U n io n ) — E le k tro -M o n ta n -K o n z e rn (Siem e n s-R h e in e lb e -S c h u c k e rt-U n io n ) — V e rk n ü p fu n g e n im I n - u n d A u s la n d — S tin n e s u n d die P re ss e — S tin n e s in d e r O e ffe n tlic h k e it — S tin n e s u n d die S o zialisieru n g — D io B e d e u tu n g d es S tin n eslto n zern s f ü r d ie d e u tsc h e W irts c h a ftse n tw ic k lu n g . Hi S t i e r , G g. T h ., d. A e .: D e r w e rk tä tig e E i s e n k o n s t r u k t i o n s - u n d M a s c h i n e n b a u . (M on­ tie r e n u n d I n s ta llie re n .) H a n d - u n d L e h rb u c h f ü r W e rk m e iste r u n d M o n te u re : T . 2. M it 336 A bb. D ie h e u tig o M e ta llto e h n ik : [B d .] 9. L e ip z ig : D r. M ax Jä n e c k o (1 9 2 1 ). ( V I I I , 222 S .) 8 «. 19,80 J i. (B ib lio th ek d e r g e sa m te n T ech n ik . B d. 246.) S t r a s s n e r , A ., O b e rin g e n ie u r d e r F ir m a E d . Z üblin & Cie., K e h l a . R h .: B e r e c h n u n g sta tisc h u n b e ­ stim m te r S y s t e m e . E in fa c h e s V e rfa h re n f ü r die B e re c h n u n g v o llw an d ig er K o n stru k tio n e n a u f g e o m e tri­ sc h e r G ru n d lag e. F ü r P ra x is , S elb ststu d iu m u n d Schule. B e rlin : W ilh elm E m s t & Salm . 4°. B d. 1. D e r ein fa c h e u n d d u rc h la u fe n d e B a l ­ k e n . M it 192 T e x ta b b . 1921. ( V I I I , 148 S .) 33 J i, geb . 39 J i. S t r a s s . n e r , A ., O b e rin g e n ie u r d e r F a . E d . Z ü b lin & Cie., K e h l a. R h .: N e u e re M e t h o d e n z ur S t a t i k d e r R a h m e n i r a g w e . r k e u n d d e r elastischen B o g e n t r ä g e r m it b eso n d ere r B e rü c k sic h tig u n g d e r A n w en d u n g in d e r P ra x is des E isen b eto n b au es. B e rlin : W ilh elm E r n s t & S ohn. 4°. B d. 1. D e r d u rc h la u fe n d e R ahm en. 2., durch w eg n eu b e a rb . A u fl. M it 170 T e x tab b . 1921. ( V I I I , 150 S .) 34 J i , g eb . 40 J i. S t r o b e l , H e in r ic h : D io S o z i a l i s i e r u n g , ih re W eg e u nd V o rau ssetzu n gen. H rs g . von „ A u fb a u u n d W e rd e n “ , G esellsch aft f ü r p ra k tisc h e V o lk sa u fk läru n g . J) Vgl. St. u. E. 1921, 15. Sept., S. 1319. Stahl und Eisen. 1639 B e rlin (W 3 5 ): D e r F ir n , V e rla g f ü r p ra k tisc h e P o ­ litik un d g e istig e E rn e u e ru n g , 1921. (236 S .) 8 °. 20 J L T a f e l , W ilhelm , o. P ro fe sso r f ü r k o n stru k tiv e H ü t te n ­ k u n d e a n d e r T echnischen M ochschulo B r e s la u : W a l ­ z e n und W a l z e n k a l i b r i e r e n . E in f ü h r u n g in dio V o rgänge beim W alzen u n d in die A r b e it dos K a ­ lib rieren s. M it 161 A bb. un d 8 T a f. D o rtm u n d : F r . W illi. R u h fu s 1921. (6 B l., 232 S .) 8 °. G eb. 45 J i. [V eröffentlichungen des] D e u t s c h e [n] A u s s c h u s s [e s] f ü r E i s e n b e t o n . B e rlin : W ilh elm E r n s t & Sohn. 4°. H e f t 48. B a c h , C., S r.'(J u g ., W ü r tt. S ta a ts ra t, P ro fe sso r des M aschineningenieurw esens, V o rstan d des In g e n ie u rla b o ra to riu m s u n d d e r M a te ria lp rü fu n g s ­ a n s ta lt, un d O tto G r a f , In g e n ie u r, L e ite r d e r A b te i­ lu n g f ü r B a u m a tc ria lp r ü fu n g : V e r s n o b e mi t E i s c n b e t o n b n l k e n z u r E rm ittlu n g d e r W id e rsta n d sfä liig k e it verschiedener B ew eh ru n g g eg en S chub­ k r ä fte . T . 4. A u s g e fü h rt in d e r H a te ria lp rü fu n g s a n s tu lt d e r T echnischen H ochschule zu S tu ttg a r t im J a h r e 1920. B e rich t. 1921. (2 B l., 18 S .) V or öf f e n t lieh ungen, W issenschaftliche, a us d e m S i e m e n s - K o n z e r n . B e rlin : J u liu s S p rin g e r. 4°. B d. 2, I I . 2 (abgeschlossen a m 1. M ä rz 1921). M it 86 T e x tfig ., 1 B ildnis u. 1 T a f. U n te r M itw . von R ic h a rd B auch [u. a .] h rsg . von P ro fe sso r D r. C arl D ie tric h H a r r i e s , G eheim er R e g ic ru n g s ra t. 1921. (2 B l., 125 S .) V o g d t , R u d o lf, P ro fe sso r SDipf.'JJltg., S tu d ie n ra t a n d e r S ta a tl. H ö h e re n M aschincnbauschule in A ach e n : P u m ­ p e n . D ru ek w asser- u n d D ru c k lu ft-A n la g e n . E in k u r­ z e r U eberblick. 4., verb. A u fl. M it 97 F ig . B e rlin u n d L e ip z ig : V erein ig u n g w issen sch aftlich er V erleger, W a lte r d e G ru y tc r & Co., 1921. (122 S .) 80 ( 160). 2,10 J i und lOOo/o T eucrungszusehlag. (S a m m lu n g G öschen. 290.) V o r t r ä g e u nd A u f s ä t z e . [ H rs g . vom ] O s t ­ e u r o p a - I n s t i t u t in B reslau. L e ip zig und B e r­ lin : B . G. T e u b n e r. 8 °. A b t. 3 : B e rg b a u u n d H ü tte n k u n d e . H. 1. L i t i n s k i , L ., I n g . in E sse n : D ie N e ­ b e n p r o d u k t e n - K o k e r e i in S ü d r u ß l a n d . E n tw ic k lu n g , S ta n d , O rg an isatio n u n d A ussichten d e r russischen T eerk o k erei. (M it 12 A bb.) 1921. (42 S .) 10,50 J i. W i 1 s o r , J ., D r . : G r u n d r i ß d e r a n g e w a n d te n Geologie u n te r B e rü ck sich tig u n g d e r K rie g s ­ e rfa h ru n g e n f ü r G eologen u n d T ech n ik er. M it 61 A bb. u n d 3 T a f. B e rlin (W 35, S ch ö n eb erg er U f e r 12 a ) : G e b rü d e r B o rn trä g o r 1921. ( V I, 176 S .) 8 °. Geb. 39 J i . = K a t a l o g e u n d F i r m e n s c h r i f ton. = I I o f f m a n n , P ., & S t ä d e n , E isen g ieß erei un d M a sch in en fab rik , G. m . b. H ., M a n n h e im : N i e t kontroller. D .R .P . — A u sla n d sp aten te. ( M it 10 F ig .) (M an n h eim o. J . : F rie d ric h K o ch .) (15 S .) 4°. H o f f m a n n , P. , & S t ä d e n , E isen g ieß erei u n d M asch in en fab rik , G. m . b. H ., M a n n h e im : Dio S o h u c Irische S t i f t n i e t u n g . D .R .P . — A us. lan d sp aten to . ( M it 18 F ig .) [M an n h eim o. J . : F r i e ­ d ric h K o ch .] (20 S .) 40. M aschinenfabrik A ug sb u rg - N ü rn b e rg , A .- G .: M .-A .-N .-B r ü c k e n . M itte ilu n g N r. 39. ( M it A b b .) A usg. M ä rz 1921. o. O. (67 S .) q u e r-4 ° . O bersehlesische E i s e n i n d u s t r i e , A .-G . f ü r B e rg ­ bau u n d H ü tto n b e trie b , G lc iw itz : B a i l d o n s t a l i l . K o n stru k tio n sstah l. ( M it A bb. u. 6 T a f.) o. O. (1921.) (66 S .) 80. [O berschlesische E i s e n i n d u s t r i e , A .-G . f ü r B e rg ­ bau u n d Ilü tto n b e tr ie b , G le iw itz :] K o n s t r u k ­ tionsstähle. I h r e B e u rte ilu n g u n d P rü f u n g . ( M it A b b .) (R a tib o r [1 9 2 1 ]: G rap h isch e K u n s t- u n d V e rla g sa n sta lte n .) (48 S .) 8 °. D a r in : D io P rü f u n g s a n s ta lt d e r B a ild o n h ü ttc . (S . 33/48.) 1640 Stahl und Eison. 41. Jahrg. N r. 45. Vereim-Nachrichteri. Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute am 26. und 27. Novem ber 1921 in der Städtischen Tonhalle (Eingang Tonhallenstraße) zu Düsseldorf. T a g e so rd n u n g : A. Sonnabend, den 26.N ovem ber, abends7 U hr, im Rittersaale der Städt.Tonhalle: 1. 2. 3. 4. E rö f fn u n g d u rch den V orsitzenden. A b rech n u n g f ü r d as J a h r 1920; E n tla s tu n g d e r K a s se n fü h ru n g . W ah len zum V o rstände. A us d er T ä tig k e it des V ereins d e u tsc h e r E is e n h ü tte n le u te im J a h r e 1 9 2 0 /2 1 . B e ric h t, e r s t a t t e t v o n $r.-3;itg. O t t o P o t e r s e n , G csch äftsfü h ro n d em M itg lie d dos V o rstan d es des V ereins d e u tsch er E iso n h ü tte n le u te , D ü sseld o rf. 5. W e ltp v litlk u n d W e ltw irtsc h a ft im b eso n d ere n H ln b llo k a u f den O sten . V o rtra g v o n P ro fo sso r D r. M a r t i n S p a h n , K ö ln . 6 . D eu tsch es I n g e n ie u r- F o r tb lld u n g s w e s e n . (E in e A u fg ab e d e r D eu tsch en tech n iso h -w isien sch aftlich en L e h r ­ m itte lz e n tra le im D eu tsch en V erb an d T e c h n isc h -W isse n sc h a ftlic h e r V erein e.) V o rtra g von D ire k to r ffir.-fjug. e. h. O s k a r L a s c h e , B e rlin . 7. V erschiedenes. N ach diesem e rste n T cilo d e r H a u p tv e rs a m m lu n g : Z w an g lo ses B e is a m m e n se in im K a is e rs a a l d e r T o n h alle , wo au ch G eleg en h e it z u r E in n a h m e des A bendessens gegobon w ird . B. Sonntag, den 27. N ovem ber, mittags 12 U hr, im Rittersaale der Städt.Tonhalle: ( F o rts e tz u n g .) 8 . Die E is e n in d u strie im J a h r e 1921. B e ric h t des V orsitzenden. 9. „ Z u r W eih e des K a is e r - W ilh e lm - I n s titu ts fü r E ise n to rsc h u n g “ 1). A n sp rach e des P rä s id e n te n d e r K a iso rW ilh o lm -G o sellsch a ft z u r F ö rd e ru n g d e r W issen sch afte n , W irk i. G eh. R a ts P ro fesso rs D r. v o n H a r n a o k . 10. A us d er G eschichte d er Hei S tellung d er P a n z e rp la tte n ln D e u ts c h la n d . V o rtra g m it F ilm v o rfü h ru B g o u von G eh. B a u ra t ®r.*Sng. o. h. D r. p h il. e. h. E m i l E h r e n s b o r g o r , T ra u n s te in . 11. V e rle ih u n g d e r C a rl-L u e g -D c n k m ü n z e . N ach d e r V ersam m lu n g , um 3 U h r e tw a , f in d e t ein g em ein sam es M ittag essen (P reis fü r d a s tro c k e n e G edeck e tw a 40 M ) im K aisersaale d e r S tä d tisc h e n T o n h a lle s ta tt. M it R ü c k sich t a u f die ö rtlich e n V erh ältn isse m u ß d ie Z a h l d e r T e i l n e h m e r a n dem E sse n a u f etw a 400 b e s c h r ä n k t un d vorh erig e A n m eldung bei d e r G esch äftsste lle, s p ä t e s t e n s b i s z u m 22. N o v e m b e r 1921, e rb e te n w erd en . D ie A n m eld u n g en w orden bis z u r E rr e ic h u n g d e r H ö eh stzah l i n d o r R e i h e n f o l g e i h r e s E i n g a n g s b e r ü c k s i c h t i g t . E in e B e­ stä tig u n g g e h t den T e iln e h m e rn zu. D ie G esch äftsste lle is t a u f W u n sch b e re it, f ü r gom oinsam e, a u f b estim m te N am en la u te n d e A n m eld u n g en m e h re re r M itg lie d e r z u s a m m e n h ä n g e n d e T i s c h p l ä t z e z u b e ­ logen. D e r P re is f ü r d as G edeck w ird beim E sse n erhoben. Mit R ü c k sic h t a u f d ie seh r b esc h r ä n k te n R a u m v e r h ä ltn is ie in d er T o n h a lle m ü sse n d ie M itg lie d e r g e b e t e n w e r d e n , von d er E i n f ü h r u n g v o n G ä s ten a b z u se h e n . D er Z u tritt is t n ur g e g e n V o r z e ig u n g d e r M itg lied sk a rte fü r 1921 m ö g lic h . D ie U n te rk u n fts v e rh ä ltn is sc in den D ü sse ld o rfe r G asth ö fen lassen es g e ra te n ersch e in e n , Z i m m e r m ög­ lic h st f r ü h z e i t i g zu bestellen. G eeig n ete G a s t h ö f o sin d n ach steh en d u n te r N e n n u n g do r Z im m erp reise a u fg e fü h rt. D ie P re isa n g a b e n sin d u n v erb in d lic h . K arne des G a s th o ie s u n d S tra ß e 3)B a h n h o f-H o te l, W ilh e lm p la tz . . . 3)B re id e n b a c h e r H o f, H in d e n b u rg w a li 3)F ü rs te n h o f, B ism arckB tr. 102 . . . G e rm a n ia , B is m a rc k str. 101 . . . . 3)H a n sa , W ilh e lm p la tz 1 3 ....................... H e c k , B lu m e n s tr. 1 6 ............................................................... K a ise rh o f, K a ise r-W ilh e lm -S tra ß e 2 3 ............................... K a le ts c h , K ö n ig sa lle e 6 6 ...................................................... L e n n a rtz , B e n ra th e r S tra ß e 3 0 ............................................. M on o p o l-M etro p o l, K a ise r-W ilh e lm -S tra ß e 2 —6 . . . P a rk -H o te l, C o r n e l i u s p l a t z .................................................. R ö m isch er K a is e r, E c k e S tein - u n d O sts tru ß o . . . 3)Schloß B u rg , E c k e K aiser-W ilh elm - u n d K a r ls tr a ß e . Z w e ib rü c k e r H o f, K ö n ig sa lle e 92 .................................... E in zo lzim m er D op p elzim m er JI M. 3)70,0 0 - 1 0 8 ,0 0 J)35,00 - 5 4 , 0 0 5 5 .0 0 - 1 0 0 ,0 0 1 0 0 ,0 0 - 1 6 0 ,0 0 3 0 .0 0 - 4 0 ,0 0 8 0 ,0 0 - 1 0 0 ,0 0 25, 3 0 - 3 3 ,0 0 50, 6 0 - 6 6 ,0 0 66 , 0 0 ; 8 1 ,0 0 ; 2 5 ,5 0 ; 3 5 ,50; 50,50 86,00 fre ib le ib e n d 4 0 .0 0 20,00 8 0 ,0 0 - 1 0 0 ,0 0 4 0 ,0 0 - 4 6 ,0 0 70.00 3 5,00 f ü r s tä n d ig e G ä s te v erg eb en 2 8 .0 0 - 4 2 ,0 0 2 2 .0 0 - 4 0 ,0 0 2 5,00 u . 27,50 6 2 ,0 0 - 8 0 ,0 0 5 0 ,0 0 - 9 0 ,0 0 5 0,00 Verein d e u ts c h e r E i s e n h ü tte n le u t e . D ü s s e l d o r f , im O k to b e r 1921. D er V o rsitzen d e: T)r.«3ng. e. h. A. V o g le r , G e n e ra ld ire k to r. D e r G e sc h ä ftsfü h re r: TJr.-Qng. O. P e t e r s e r . 1) D o n M itelied ern, d ie d as E ls e n in s titu t u n t e r sa c h v e rstä n d ig e r F ü h r u n g zu besichtigon w ünschen, is t d azu S o n n ta g , den 27. N ovem ber, v o rm itta g s ab 9 U h r, gegen V orzeigung d er M itg lie d sk a rte 1921 G e­ le g e n h e it gegebon. D ie v o rläu fig e H e im s tä tte des I n s titu ts b e fin d e t sich G e rh a rd s tra ß o 135, E n d p u n k t d e r S tra ß e n b a h n lin ie 9. 2) m it F rü h s tü c k . 3. d ie te u e re n Z im m e r h a b e n B a d u n d T elep h o n .