Latein - na klar!

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Das Latinum Grundlage vieler Studiengänge
Latein - na klar!
Das Leben der Römer
Die Römer haben wie kein anderes Volk Europas die Geschichte dieses Kontinents beeinflusst. Durch ihre Ausdehnung von Schottland
bis nach Afrika, vom Atlantik bis weit nach
Asien haben sie das Leben der dort lebenden
Menschen entscheidend geprägt.
Dies wird nicht nur durch die vielen antiken
Sehenswürdigkeiten und Funde deutlich. Antike Ideen, Rechtsvorstellungen, Rechtsnormen,
Literatur und Architektur beeinflussen bis
heute das Denken und Aussehen unseres Kontinents. So stammen z.B. der Grundsatz, dass
Urteile nur aufgrund geltenden Rechts gefällt
werden dürfen (nulla poena sine lege - keine
Strafe ohne Gesetz), die Gattungen Komödie
und Tragödie und viele Regeln der Rhetorik
aus der Antike.
Elemente antiker Architektur finden wir z.B.
bei den Regierungsgebäuden in Washington.
Immer wieder werden antike Themen in Literatur und Politik aufgenommen und auf die
heutige Zeit projiziert. Dabei werden antike
Gestalten als beispielhaft für menschliches
Verhalten aufgefasst. Durch die historische
Kommunikation, die Erkenntnis des Gemeinsamen und des Unterschiedlichen zwischen der
heutigen und der antiken Welt, erfahren wir,
dass wir Angehörige eines stetigen Entwicklungsprozesses sind, und reflektieren unsere
eigene Zeit. So lernen wir uns als einen Teil der
Geschichte zu begreifen.
Das Latinum ist eine Voraussetzung für den
erfolgreichen Abschluss vieler Studiengänge.
Natürlich kann man das Latinum an der Universität oder in Crash-Kursen nachholen. Die
Erfahrung zeigt aber, dass die Lateinkurse neben dem Studium eine große Belastung sind,
zumal das Lerntempo - das Latinum soll hier
in der Regel nach eineinhalb Jahren erreicht
werden - deutlich höher liegt als in der Schule.
Latein als Hilfe in vielen Lebensbereichen
Latein fördert mit seiner dem Deutschen z.T.
sehr ähnlichen, aber teilweise auch sehr unterschiedlichen Grammatik den Umgang mit der
eigenen Muttersprache. Dies gilt für die Grammatik, für die Verwendung von Stilmitteln, für
das Ausdrucksvermögen und für die Deutung
von Texten.
Außerdem bereitet Latein in hohem Maße auf
ein späteres Studium vor. Im Lateinunterricht
werden bei jeder Textarbeit komplizierte
Zusammenhänge (Sätze, Texte) analysiert, in
einen Gesamtzusammenhang gestellt und
schließlich in Verbindungen zu anderen Dingen betrachtet. Dieses methodisch sorgfältige
und strukturierte Arbeiten ist für jedes Studium, unabhängig von der Fachrichtung, wichtig.
Latein - Eintauchen in eine interessante
Welt
Das Buch, mit dem wir unterrichten, enthält
viele Bilder, interessante Texte aus dem Leben
Roms, der Geschichte und der Mythologie.
Durch vielfältige Sachinformationen bekommt
man ein lebendiges Bild der Antike. In diesem
Buch kann man das Leben der unterschiedlichen Schichten, ihre soziale und politische
Stellung, die Bauweise der Römer, die Berufe,
den Aufbau des Staates, das Militärwesen und
das Leben in Rom und in den Provinzen kennen lernen. Dieses breite Spektrum des Alltagsleben wird ergänzt durch abwechslungsreiche, motivierende Übungsformen und
Rätsel.
Standardübungen wie „Bestimme und übersetze“ oder „Konjugiere“ oder „Dekliniere“
treten mehr in den Hintergrund, ohne jedoch
ganz zu verschwinden, da solide grammatische Kenntnisse immer noch als Grundlage
einer sinnvollen Textarbeit gelten.
Auch hat sich in den letzten Jahren die lateinische Fachdidaktik deutlich weiterentwickelt:
Vorerschließung der Texte z.B. über Bilder und
Wortfelder, Lernspiele und fachübergreifendes
Arbeiten gehören heute zum festen Bestand
des Lateinunterrichts.
Latein - ein Ausgleich zur Schnellebigkeit
unserer Zeit
Wer Latein lernt, muss Zeit und Arbeit investieren. Aber dies gilt nicht nur für das Fach Latein.
Auch derjenige, der Englisch oder Französisch
lernt, muss über Vokabeln und Formen lernen,
sonst wird er auch in diesen Sprachen keinen
Erfolg haben. Im Gegensatz zu diesen wird im
Lateinunterricht jedoch mehr über als in der
Sprache gesprochen. Dieses bietet auch Stilleren und Zurückhaltenderen die Möglichkeit
im Unterricht mitzuarbeiten, da das Hemmnis
entfällt, sich in einer fremden Sprache äußern
zu müssen.
Weiterhin bietet das Fach Latein einen Ausgleich zu unserer schnelllebigen Zeit. Es
verlangt vom Schüler die genaue Betrachtung
eines Textes, Satzes oder eines einzelnen Wortes und eine Ausdauer, die für die erfolgreiche
Bewältigung des eigenen Lebens sehr hilfreich
sein kann.
Der Unterricht in Latein gliedert sich in zwei
Bereiche: in die Lehrbuchphase (2 ½ Jahre),
in der man die Grundlagen der lateinischen
Grammatik, einen Grundwortschatz und
Grundkenntnisse über das Leben und die
Geschichte der Römer erwirbt, und in die
Lektürephase, in der man verschiedene Werke
antiker und mittelalterlicher Autoren übersetzt
und bespricht.
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