Multiples Regressionsmodell

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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multiples Regressionsmodell
• In vielen Anwendungen: mehr als ein Regressor notwendig
• Beispiel: Schülerleistungen nicht nur von KG abhängig, sondern auch
z. B. von
o Schulcharakteristika (Lehrerqualität, Ausstattung etc.)
o Schülercharakteristika (Intelligenz, Familienhintergrund, Muttersprache
etc.)
• Beispielvariable: PctEL (Percentage of English Learners)
o Gibt an wieviel Prozent der Schüler im Schulbezirk, für die Englisch
nicht die Muttersprache ist
1
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multiples Regressionsmodell
• Zwei Fragen:
o Inwiefern hilft die Variable PctEL, die Variation in den TE besser zu
erklären? (strukturelle Erklärung, Prognose)
o Welchen Einfluss hat das Auslassen der Variable PctEL auf die
Schätzung des Regressionskoeffizienten (β1) für KG?
2
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verzerrung durch ausgelassene Variablen
• Wenn Auslassen von PctEL oder anderen Variablen zu einer verzerrten
Schätzung von β1 im einfachen Regressionsmodell führt, dann sprechen
wir von Verzerrung durch ausgelassene Variablen (Omitted Variable Bias)
o β̂1 ist ein verzerrter Schätzer des marginalen Effektes der KG
• Verzerrung tritt ein, falls
o ausgelassene Variable mit berücksichtigtem Regressor Xi korreliert ist
und
o ausgelassene Variable Determinante von abhängiger Variable Yi ist
3
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verzerrung: Beispiel
• Percentage of English Learners (PctEL)
o positiv korreliert mit KG (0.15)
o plausibel: Schüler, für die Englisch nicht Muttersprache ist, schneiden
bei Test im Durchschnitt schlechter ab als Muttersprachler
⇒ PctEL hat Erklärungsgehalt für TE
o Verzerrung durch ausgelassene Variable bzgl. Effekt von KG
wahrscheinlich
4
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verzerrung: Weitere Beispiele
• Tageszeit des Tests
o falls Variation der Tageszeit nicht systematisch mit KG variiert, ist erste
Bedingung nicht erfüllt
⇒ keine Verzerrung
o Tageszeit hat vermutlich Einfluss auf TE
• Parkplätze pro Schüler
o Plausibel: Schulen mit mehr Lehrer pro Schüler, haben mehr
Parkplätze pro Schüler
⇒ negative Korrelation zw. KG und Parkplätze pro Schüler
o Parkplätze sollten keinen Einfluss auf TE haben
⇒ keine Verzerrung
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Formel für Verzerrung
• Wenn Bedingungen für Verzerrung durch ausgelassene Variable erfüllt
sind, ist KQ-Annahme # 1: E[ui|Xi] = 0 verletzt
o ausgelassene Variable erklärt Y ⇒ ist in Fehlerterm ui enthalten
o ausgelassene Variable ist mit Regressor korreliert
⇒ ui und Xi sind korreliert
⇒ E[ui|Xi] 6= 0
• Konsequenz: β̂1 ist verzerrt
σu
• β̂1 → β1 + ρXu
σX
p
o ρXu = Corr(Xi, ui)
6
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Formel für Verzerrung
• β̂1 ist kein konsistenter Schätzer für β1 falls ρXu 6= 0
o Verzerrung geht nicht gegen Null für n → ∞
• |ρXu| ⇑ ⇒ Verzerrung ⇑
• Richtung der Verzerrung hängt von Vorzeichen von ρXu ab
7
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Richtung der Verzerrung: Beispiel PctEL
• PctEL hat vermutlich negativen Einfluss auf TE
o PctEL geht mit negativem Vorzeichen in ui ein
• KG ist positiv mit PctEL korreliert
⇒ KG negativ mit Fehlerterm ui korreliert, d. h. ρXu < 0
• β̂1 ist in negativer Richtung verzerrt
o Überschätzen negativen Einfluss von KG auf TE
o β̂1 misst zum Teil negativen Effekt von PctEL
o KG könnte keinen signifikanten Einfluss auf TE haben
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verzerrung d. ausgelassenen Variablen: Problemlösung
• Multiples Regressionsmodell mit mehreren Regressoren
• Beispiel: TEi = β0 + β1KGi + β2PctELi + ui
• Interpretation
o Durch Berücksichtigung von PctEL kontrollieren wir für den Effekt von
PctEL auf TE
o Isolieren Effekt von KG auf TE
∆TE
β1 =
∆KG
=
b
wobei PctEL konstant gehalten wird
marginaler Effekt von KG auf TE
• wird KG um einen Schüler erhöht, gegeben PctEL (d. h. PctEL wird
konstant gehalten), ändern sich TE um β1 Punkte
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multiples Regressionsmodell
Yi = β0 + β1X1i + β2X2i + ... + βk Xki + ui,
i = 1, ..., n
• Yi ist abhängige Variable
• X1i, ..., Xki sind k Regressoren (erklärende Variable)
• ui ist Fehlerterm
• Y = β0 + β1X1 + ... + βnXk ist Regressionsgerade der GG
• β0, β1, ..., βk sind Regressionsparameter der GG
o β0 : Konstante
o β1, ..., βk : Steigungsparameter der Regressoren 1 bis k
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multiples Regressionsmodell
• β1, ..., βk messen marginale Effekte der Regressoren 1 bis k, gegeben
dass jeweils alle anderen Regressoren konstant gehalten werden:
∆Y
βj =
∆Xj
∀ Xi6=j sind konstant,
i, j = 1, ..., k
• Yi = β0X0i + β1X1i + ... + βk Xki + ui
X0i = 1 ist konstanter Regressor: Konstante
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
KQ-Schätzung
• Minimiere Residuenquadratsumme
Pn
S(β̂0, β̂1, ..., β̂k ) = i=1(Yi − β̂0 − β̂1X1i − ... − β̂k Xki)2
bzgl. β̂0, β̂1, ..., β̂k
• Schätzer β̂0, β̂1, ..., β̂k , die S(.) minimieren, werden als KQ-Schätzer
bezeichnet
o Ableitung wie bei einfachem Regressionsmodell
o Formeln in Summenschreibweise sehr komplex → Matrixnotation
• KQ-Regressionsgerade: β̂0 + β̂1X1i + ... + β̂k Xki
• Prognosewert für Yi gegeben X1i, ..., Xki :
Ŷi = β̂0 + β̂1X1i + ... + β̂k Xki
• KQ-Residuum ûi = Yi − Ŷi
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
KQ-Schätzung: Beispiel
c = 698.9 − 2.28 × KG
• TE
c = 686.0 − 1.10 × KG − 0.65 × PctEL
• TE
o PctEL: Prozent d. Schüler in Schulbezirk i, für die Englisch nicht
Muttersprache ist
• Geschätzter Effekt der KG ist nur noch halb so groß
o bei einfacher Regression wird PctEL nicht konstant gehalten
o negativer Effekt von PctEL wird bei einfacher Regression mit
”
gemessen “
o negative Verzerrung durch Auslassen von PctEL bestätigt
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Modellgüte
• Standardfehler der Regression
r
r
Pn
1
SSR
2 =
o sû =
û
n − k − 1 i=1 i
n−k−1
o Anpassung für k + 1 geschätzte Parameter
• Bestimmtheitsmaß R2 =
SSR
ESS
=1−
TSS
TSS
• Problem: R2 steigt immer, wenn ein Regressor hinzugefügt wird. Es sei
denn, der geschätzte Koeffizient ist genau Null.
o nicht geeignet für Modellvergleich
o Verwendung des sog. angepasste R2 “
”
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Angepasstes R2
• Angepasstes R2 ist modifizierte Version des R2
2
n
−
1
SSR
s
R̄2 = 1 −
= 1 − 2û
n − k − 1 TSS
sY
n−1
↑ (R̄2 ↓)
n−k−1
SSR
• k↑ ⇒
und
↓ (R̄2 ↑)
TSS
µ
¶
n−1
o R̄2 wägt zusätzliche Schätzunsicherheit
↑ und bessere
n−k−1
¶
µ
SSR
↓ ab
Modellanpassung
TSS
o R̄2 steigt nur, falls sich SSR ausreichend reduziert, um Anstieg in
n−1
auszugleichen
n−k−1
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Angepasstes R2
n−1
• R̄ < R , da
>1
n−k−1
2
2
• R̄2 kann negativ sein
• Probleme bei Anwendung von R̄2 und R2 werden später diskutiert
16
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Modellgüte: Beispiel
c = 698.9 − 2.28 × KG,
• TE
R2 = 0.051,
R̄2 = 0.049 sû = 18.6
c = 686.0 − 1.10 × KG − 0.65 × PctEL,
• TE
R2 = 0.426,
R̄2 = 0.424 sû = 14.5
• R2 erhöht sich deutlich durch Berücksichtigung von PctEL
o sagt aber nichts über statistische oder inhaltliche Signifikanz von β2 aus
• Reduktion von sû besagt, dass Prognosen bzgl. TE genauer sind bei
Berücksichtigung von PctEL
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
KQ-Annahmen für Multiples Regressionsmodell
• Annahme # 1:
E[ui|X1i, X2i, ..., Xki] = 0
• Annahme # 2:
(X1i, X2i, ..., Xki, Yi), i = 1, ..., n, sind identisch und
unabhängig verteilt
• Annahme # 3:
Extreme Ausreißer sind unwahrscheinlich:
4
E[Xji
] < ∞ für j = 1, ..., k , ∀i
E[Yi4] < ∞ , ∀i
18
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
KQ-Annahmen für Multiples Regressionsmodell
• Neue Annahme # 4: keine perfekte Multikollinearität
• Perfekte Multikollinearität: ein Regressor ist eine perfekte
Linearkombination der anderen Regressoren
o Beispiel:
X1i = δ0X01 + δ2X2i + ... + δk Xki
∀i
o Interpretation: X1i ist ein überflüssiger Regressor, da er durch die
anderen Regressoren bereits perfekt erklärt wird
• KQ-Schätzer können nicht berechnet werden, da durch Null geteilt
werden muss
• Ausweg: Änderung der Regressorenauswahl
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multikollinearität: Beispiele
• TEi = β0 + β1KGi + β2PctELi + β3FracELi + ui
o FracELi: Anteil der Schüler, für die Englisch nicht Muttersprache ist
o PctELi = 100 · FracELi
⇒
perfekte Multikollinearität
o KQ-Schätzung kann nicht durchgeführt werden
o β3: Effekt einer Änderung von FracEL um eine Einheit auf TE, wenn KG
und PctEL konstant gehalten werden → macht keinen Sinn
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multikollinearität: Beispiele
• TEi = β0 + β1KGi + β2PctELi + β3NVSi + ui
½
N V Si =
1 falls KG ≥ 12
0 falls KG < 12
o Im Datenbeispiel liegt perfekte Multikollinearität vor, da KG≥12 für alle
Schulbezirke
⇒
N V Si = X0i
(X0i = 1)
o perfekte MK kann von konkreten empirischen Daten abhängen
21
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Multikollinearität: Beispiele
• TEi = β0 + β1KGi + β2PctEL + β3PctES + ui
o PctES:
Percentage of English Speaker
Prozent der Schüler, für die Englisch Muttersprache ist
o PctES = 100X0i − PctEL
⇒
perfekte MK
o MK ist Eigenschaft aller Regressoren
⇒ Herausnahme von X0i oder PctEL löst Problem
22
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Dummyvariablenfalle
• Perfekte MK kann leicht auftreten bei Verwendung von binären
bzw. Dummyvariablen
• Beispiel:
Dummyvariablen: Land, Vorstadt, Stadt
o Dummyvariablen sind jeweils gleich 1, falls Schulbezirk i in ländlicher
Region, Vorstadt bzw. Stadt liegt, sonst gleich Null
o jeder Schulbezirk fällt in genau eine Kategorie
o werden alle 3 Dummyvariablen und eine Konstante ins Modell
aufgenommen, liegt perfekte MK vor
Landi + Vorstadti + Stadti = X0i
(Konstante)
o eine der Dummyvariablen oder Konstante müssen herausgenommen
werden (Konstante bleibt üblicherweise im Modell)
⇒ Dummyvariablenfalle
23
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Dummyvariablenfalle
• Beispiel TEi = β0X0i + β1KGi + β2Vorstadti + β3Stadti + ui
o Landi wird ausgelassen ⇒ Land ist Referenzkategorie
o β2 misst durchschnittliche Abweichung der TE zwischen Vorstadt- und
ländlichen Schulbezirken, gegeben dass alle anderen Regressoren
(KG, Stadt) konstant sind
o β3 analog
• weitere Beispiele: Saisondummyvariablen, Regressionen mit vielen
Dummyvariablen, z.B. Entscheidungen von Individuen und Haushalten
24
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Eigenschaften der KQ-Schätzung
• Wenn Annahmen A1–A4 gelten, haben β̂0, β̂1, ..., β̂k entsprechende
Eigenschaften wie β̂0 und β̂1 im einfachen Regressionsmodell
• Einige Eigenschaften (Optimalität, Varianzen d. Schätzer) hängen davon
ab, ob die Fehlerterme homoskedastisch oder heteroskedastisch sind
o Homoskedastie:
Var[ui|X1i, X2i, ..., Xki] = σu2
2
o Heteroskedastie: Var[ui|X1i, X2i, ..., Xki] = σui
∀i
ist nicht konstant
25
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Eigenschaften der KQ-Schätzung
• Wichtige Eigenschaft:
d
β̂j → N (βj , σβ2j ),
j = 0, 1, ..., k
o β̂j ‘s sind für große Stichproben annähernd normalverteilt mit
Erwartungswert βj und Varianz σβ2j
o β̂j ‘s sind gemeinsam normalverteilt (multivariate Normalverteilung)
26
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Hypothesentests im multiplen RM
• Tests und Konfidenzintervalle bzgl. einzelner Parameter wie im einfachen
Regressionsmodell
• Neu: Tests bzgl. zwei oder mehrerer Parameter
• Beispiel für Einzelparametertest und Konfidenzintervalle: siehe Illustration
27
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verbundene Hypothesentests
• Hypothesentest, der mehrere Parameter gleichzeitig betrifft
• Beispiel:
c = 694.6 − 0.29 KG + 3.87 Aus − 0.656 PctEL
TE
(15.5) (0.48)
(1.55)
(0.032)
o sind Klassengröße u. Ausgaben pro Schüler (Aus) gemeinsam
signifikant, d. h. haben sie Einfluss auf TE?
o H0 :
β1 = 0 und β2 = 0
vs.
H1 :
β1 6= 0 und/oder β2 6= 0
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verbundene Hypothesentests
• H0 :
β1 = 0 und β2 = 0
o zwei Restriktionen
o zwei oder mehrere Restriktionen werden unter H0 überprüft:
verbundene Hypothese
29
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Verbundene Hypothesentests
• Warum nicht mehrere einzelne t-Tests (Testsequenz) durchführen?
• Problem 1: β̂1 und β̂2 sind Zufallsvariablen, die i. A. nicht unabhängig sind
o gemeinsame Normalverteilung für große Sichproben
• Problem 2: Fehler 1. Art/Signifikanzniveau d. Testsequenz steigt mit
jedem Testschritt an
o Beispiel falls β̂1 u. β̂2 unabhängig
bei 5% Niveau für Einzeltests ⇒ Fehler 1. Art/Signifikanzniveau
d. Teststatistik beträgt 9.75%
• Lösung: F -Test
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
F -Test mit 2 Restriktionen
• Teststatistik
1
F =
2
µ
t21 + t22 − 2ρ̂t1,t2 t1t2
1 − ρ̂2t1,t2
¶
o ρ̂t1,t2 : Schätzer für Korrelation d. beiden t-Statistiken
für t1 : H0 : β1 = 0
und
t2 : H0 : β2 = 0
¢
1¡ 2
2
• Annahme ρ̂t1,t2 = 0 ⇒ F =
t + t2
2 1
o F -Statistik ist Durchschnitt d. quadrierten t-Statistiken
• ρ̂t1,t2 6= 0
⇒ F -Statistik korrigiert für Korrelation zw. t-Tests
31
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
F -Test mit 2 Restriktionen
• t1 und t2 können unter Homoskedastie- od. Heteroskedastie-Annahme
berechnet werden
• Wieso Quadrate von t1 und t2?
• Lehne für große Werte von F ab!
• Verteilung für große Stichproben (n → ∞) unter H0
d
F → F2,∞
H0
bzw.
d
2F → χ22,
H0
da
qFq,∞ = χ2q
• p-Wert = PF [F > F act] = Pχ2 [χ > qF act]
• Beispiel: siehe Illustration
32
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
F -Test mit q Restriktionen
• F -Test kann für q Restriktionen verallgemeinert werden
o Verteilung:
d
F → Fq,∞
H0
bzw.
d
qF → χ2q
H0
• Teststatistik auf Basis von t-Statistiken sehr komplex
• Kompakte Form d. F -Statistik: Matrixnotation
o für Homo- u. Heteroskedastizität
• bei Homoskedastizität: Verwendung R2 oder SSR
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
F -Test mit q Restriktionen
• F -Test auf Modellsignifikanz “ testet, ob alle Steigungsparameter Null
”
sind
• H0 :
H1 :
β1 = 0, β2 = 0, ..., βk = 0
vs.
mindestens ein βj 6= 0, j = 1, ..., k
34
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Formeln für F -Statistik bei Homoskedastizität: Idee
• Restriktionen unter H0 bedeuten Einschränkung, z. B. β1 und β2 dürfen
nur Wert Null annehmen
⇒ eingeschränkte Modellgüte
• Frage: In welchem Ausmaß verbessert sich Modellgüte
bzw. Modellanpassung, wenn Restriktionen unter H0 aufgehoben
werden?
• Wenn sich Modellanpassung deutlich verbessert, lehne H0 ab
• Verwende R2 oder Residuenquadratsumme (SSR) als Maß für
Modellgüte
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Formeln für F -Statistik bei Homoskedastizität
• Vergleich von SSR für restringiertes Modell unter H0(SSRR) und
unrestringiertes Modell unter H1(SSRU )
2
2
und RU
• Äquivalent für RR
2
2
(SSRR − SSRU )/q
(RU
− RR
)/q
• F =
=
2 )/(n − k − 1)
SSRU /(n − kU − 1) (1 − RU
U
o kU + 1 = # β-Parameter im unrestringierten Modell
• verlangt Schätzung d. Modells unter H0: restringierte KQ-Schätzung und
unter H1 : normale KQ-Schätzung
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Tests für einzelne Restriktionen mit mehreren Parametern
• Beispiel: H0 :
β1 = β2
vs.
H1 :
β1 6= β2
• Allg. F -Test-Formeln finden Anwendung (Matrixnotation)
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Hohe Regressorkorrelation: Probleme
• Oft als imperfekte Multikollinearität bezeichnet
• Problem 1: Mindestens ein Parameter wird sehr ungenau geschätzt
o Beispiel: Yi = β0 + β1X1i + β2X2i + ui,
X1i = PctEli
X1i
var(ui|X1i, X2i) = σu2
und X2i = PctImii
und X2i
sind stark positiv korrelliert
wobei PctImii = Prozentsatz von Immigranten in Schulbezirk i
o Intuition: es ist schwierig zwischen dem Einfluss von PctEli und PctImii
zu unterscheiden
38
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Hohe Regressorkorrelation: Probleme
"
o
σβ̂2
1
#
1
1
σu2
=
2
n 1 − ρ2X1,X2 σX
1
ρ2X1,X2 ↑ ⇒
σβ̂2 ↑
1
39
Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Hohe Regressorkorrelation: Probleme
• Problem 2: Interpretation der βj Parameter als marginale Effekte
∆Y
o βj =
,
∆Xj
gegeben dass Xl6=j konstant sind
= partieller od. marginaler Effekt von Regressor j auf Y
o technisch kontrollieren wir für andere Regressoren, auch bei hoher
Korrelation
o Interpretation von βj als marginaler Effekt ist für Politikempfehlungen
oft wenig hilfreich, und zwar dann, wenn Regressor nich exogen variiert
werden kann
o Beispiele
Können wir PctEli entscheidend reduzieren ohne PctImii zu verändern?
KG könnte verändert werden ohne Gesamtausgaben zu verändern
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Modellspezifikation
• Welche Regressoren in Regression aufnehmen?
• Entscheidung entsprechend ökonomischer Theorie, Expertenwissen und
Überlegungen zu Verzerrung durch ausgelassene Variablen (OV-Bias)
o OV-Bias auch im multiplen Regressionsmodell relevant!
• 1. Schritt: Basisregression
o interresierende Variablen + Kontrollvariablen entsprechend
ökonom. Theorie und Expertenwissen
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Modellspezifikation
• 2. Schritt: Alternative Spezifikationen (Regressionen)
o Auswahl weiterer potentiell relevanter Variablen
o Ergebnisse für interessierende Variablen bleiben konstant
⇒ Basisregression zuverlässig
o Ergebnisse variieren deutlich
⇒ vermutlich OV-Bias
• Problem: Gefahr eines trial-and-error Vorgehens, kann sehr beliebig sein
o möglichst Theorie-getrieben Variablen auswählen
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Empirische Volkswirtschaftslehre
2.2 Multiples Regressionsmodell
Interpretation von R2/R̄2 bzgl. Modellspezifikation
• R2/R̄2 beschreiben Güte d. Stichprobenanpassung für abhängige
Variable Y
• R2 und R̄2 sagen jedoch nicht aus,
o dass ein zusätzlicher Regressor notwendigerweise statistisch
signifikant ist, falls R2 ↑ und R̄2 ↑
o ob Regressoren kausal für unabhängige Variable Y sind
o ob ein OV-Bias vorliegt
o ob wir die geeignetste Gruppe an Regressoren ausgewählt haben
43
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