Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2016 Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 5 6 6.1 6.2 7 Wirtschaftliches und rechtliches Umfeld der Sparkasse Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Regionale Rahmenbedingungen Rechtliche Rahmenbedingungen Geschäftsentwicklung Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Kreditgeschäft Wertpapiere Einlagengeschäft und verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Interbankgeschäft Beteiligungen Außerbilanzielles Kundengeschäft Außerbilanzielles Eigengeschäft Wirtschaftliche Lage der Sparkasse Ertragslage Finanzlage Vermögenslage Gesamtbeurteilung der Geschäftsentwicklung Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren Risikoberichterstattung Risikomanagementziele und -methoden Marktpreisrisiken Adressenausfallrisiken Operationelle Risiken Liquiditätsrisiken Sonstige Risiken Interne Revision Zusammenfassende Darstellung der Risikolage Nachtragsbericht Prognosebericht Wirtschaftlicher Ausblick Ausblick auf die Unternehmensentwicklung Statistischer Bericht über die Erfüllung des öffentlichen Auftrages der Kreisparkasse Schlüchtern 2 2 3 4 4 4 5 6 6 7 7 7 7 8 8 12 12 13 13 14 14 17 19 22 23 23 23 24 24 24 24 25 28 1 Wirtschaftliches und rechtliches Umfeld der Sparkasse 1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Weltwirtschaftliches Umfeld Politische und geopolitische Überraschungen prägten das Jahr 2016 und steigerten die politische und die wirtschaftliche Unsicherheit, auch wenn sich kurzfristig wachstumsmindernde Effekte noch nicht ausgewirkt haben. In der Definition des Internationalen Währungsfonds (IWF) stabilisierte sich das Wachstum der Weltwirtschaft mit 3,1% unter dem Vorjahreswert von 3,2% (Quelle: World Economic Outlook, Januar 2017, IMF). Einen stabilen Beitrag zu der Entwicklung lieferten die Schwellenländer. Die Erholung in der Euro-Zone setzte sich mit einem um 0,3%-Punkte unter dem Vorjahr liegenden Wachstum von 1,7% fort, wobei die Entwicklung der Länder sehr unterschiedlich verlief. Während Italien mit lediglich 0,9% wuchs, konnte Spanien mit einem Wachstum von 3,2% überzeugen. Konjunkturentwicklung in Deutschland: Die deutsche Wirtschaft wuchs in 2016 nach der Definition des statistischen Bundesamtes preisbereinigt mit 1,9% und lag über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,4%. Für 2015 lag das Bruttoinlandsprodukt mit 1,7% leicht unterhalb des aktuellen Wachstums. Ausschlaggebend für die positive Entwicklung war die inländische Verwendung. Preisbereinigt betrug der Wachstumsbeitrag für private Konsumausgaben 1,1%, der des Staates 0,8% sowie für Bruttoanlageinvestitionen 0,5%. Der Wachstumsbeitrag der staatlichen Konsumausgaben war auf die hohe Zuwanderung von Schutzsuchenden und den daraus resultierenden Kosten zurückzuführen. Für Bruttoanlageinvestitionen wirkten sich vor allem Investitionen für Wohnbauten positiv aus. Der Außenbeitrag hatte mit -0,1% einen negativen Effekt. Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland stellt sich im Überblick wie folgt dar: Übersicht der Rahmenbedingungen in Deutschland* Ist-Werte 2016 Brutto- Konsum Bruttoanlage- Exporte inlands- der priv. Investitionen von produkt Haush. Gütern +1,9% +2,0% +2,5% +2,5% ArbeitsVerlosen- braucherquote preise 6,1% + 0,5% * erste Berechnungen des Statistischen Bundesamtes vom 12.01.2017 bzw. 18.01.2017, Angaben preisbereinigt Die Verbraucherpreise gem. der Definition des statistischen Bundesamtes stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,5%. Preistreibend wirkten vor allem Nahrungsmittel mit einer Steigerung um 0,8% zum Vorjahr. Während sich die Teuerung in der ersten Jahreshälfte zwischen -0,1% und 0,5% auf niedrigem Niveau bewegte, zog diese zuletzt deutlich an und verzeichnete im Dezember mit +1,7% den Jahreshöchstwert. Zu Jahresbeginn wirkten sich Energiepreise dämpfend auf die Teuerungsrate aus. Ohne die Berücksichtigung der Energieprodukte läge die Jahresteuerungsrate für 2016 bei 1,2%. Gegen Ende des Jahres lieferten Energiepreise den maßgeblichen Beitrag für die sprunghafte Steigerung der Teuerungsrate. Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland ist entsprechend den Angaben von Eurostat im Jahresvergleich im Jahresdurchschnitt 2016 gegenüber 2015 um 0,4% gestiegen. Die Entwicklung des HVPI für den Euroraum lag im Gesamtjahr mit 0,2% darunter. Damit entwickelte sich die im Wesentlichen positiv erwartete volkswirtschaftliche Lage gemäß den Erwartungen der Sparkasse. Die Europäische Zentralbank nahm die im Euroraum ähnlich wie in Deutschland niedrigen Inflationsraten zum Anlass für eine weitere geldpolitische Expansion. Neben einer Reduzierung des Zinssatzes für die Einlagefazilität von -0,3% auf -0,4% wurde das „Quantitative Easing“ verlängert, der Umfang erhöht und auf weitere Assetklassen ausgeweitet. Gegenüber der Erwartung der Sparkasse reduzierte sich das Zinsniveau bei einer flacheren Zinskurve. 1.2 Regionale Rahmenbedingungen Aufgrund der durch die Industrie geprägten Wirtschaftsstruktur dürfte das Wirtschaftswachstum im Main-Kinzig-Kreis ähnlich stark ausgefallen sein, wie auf gesamtdeutscher Ebene. 42,9% der durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern befragten Unternehmen schätzten zu Jahresbeginn die Geschäftslage positiv ein. Auch mit Blick auf die zukünftige Entwicklung zeigen sich die Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis optimistisch. Der IHKKonjunkturklima-Indikator für den Main-Kinzig-Kreis, der die Bewertungen der aktuellen Geschäftslage mit den Erwartungen gewichtet und zwischen 0 und 200 Punkten liegen kann, erreichte mit 119,5 Punkten einen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Punkte höheren Wert. Im östlichen Main-Kinzig-Kreis manifestierte sich die positive wirtschaftliche Lage in einer anhaltend niedrigen Arbeitslosenquote. Im Bezirk der Geschäftsstelle Schlüchtern der Agentur für Arbeit bewegt sich die Erwerbslosenquote nach der Definition der Bundesagentur für Arbeit im Dezember 2016 mit 3,0% auf dem Niveau des Vorjahresmonats und liegt sowohl unterhalb der Arbeitslosenquote des gesamten Main-Kinzig-Kreises (4,5%) als auch der des Landes Hessen (5,0%). Wie in den Vorjahren ergab sich die veränderte Arbeitslosigkeit nur zum Teil aus Veränderungen im Arbeitsangebot im Altkreis Schlüchtern. Analog der Kaufkraftbindung wurde das Arbeitsplatzangebot des Rhein-Main-Gebietes sowie der weiteren umliegenden regionalen Zentren genutzt. Dies resultiere gemäß der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern aus einer weiterhin stagnierenden Entwicklung der Gewerbeansiedlungen. Die Prognosen der Sparkasse für die regionalen Rahmenbedingungen, die der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung entsprachen, sind damit eingetreten. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich in hohem Maße bei der Betrachtung der regionalen Rahmenbedingungen wiederfinden, stellen derzeit ein mehrheitlich von Chancen für die Sparkasse dominiertes Umfeld dar. Die positive Wirtschaftstätigkeit bietet gute Möglichkeiten für die Sparkasse, Unternehmenskunden bei ihrer Expansion und Existenzgründer bei Neugründungen zu begleiten. Dies beinhaltet sowohl das Angebot von Finanzierungen wie auch der Geldanlage und des Verbundgeschäftes. Im Zuge der positiven Entwicklung des Unternehmenssektors profitiert die Bevölkerung von sicheren Arbeitsplätzen und Lohnsteigerungen. Auch in diesem Bereich sieht die Sparkasse gute Möglichkeiten, Geschäftsbeziehungen zu intensivieren. Bei der Finanzierung der Investitionen von Unternehmen und Konsumausgaben von Kunden geht die Sparkasse lediglich Risiken ein, bei denen die Kapitaldienstfähigkeit der Kunden auch bei steigenden Zinsen gegeben ist. Risiken aus der gesamtwirtschaftlichen und der regionalen Entwicklung bestehen darin, dass ein Festhalten der Europäischen Zentralbank (EZB) an der Niedrigzinspolitik am Kapitalmarkt die Ertragskraft der Sparkasse schädigt. Im beschriebenen wirtschaftlichen Umfeld hat die Sparkasse ihre Marktposition im Jahr 2016 behauptet. In Teilbereichen bewegte sich der Wettbewerb durch überregional agierende Mitbewerber weiterhin auf hohem Niveau. Die Fortsetzung des Einsatzes der ganzheitlichen Beratungsansätze im Kundengeschäft zur intensiveren Kundenbindung und -ansprache sorgte für weitere positive Impulse. Dabei nutzte die Sparkasse insbesondere die Möglichkeit des Angebotes von Produkten der Verbundpartner. Diesem Lagebericht ist gemäß § 15 Abs. 2 Satz 2 des Hessischen Sparkassengesetzes (HSpG) ein statistischer Bericht über die Erfüllung der Aufgaben im Rahmen des öffentlichen Auftrags der Kreissparkasse Schlüchtern beigefügt. 1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist der Altkreis Schlüchtern. Sitz der Sparkasse ist Schlüchtern. Träger der Sparkasse ist der Main-Kinzig-Kreis. Mit der Änderung der Haftungsgrundlagen vom 19. Juli 2005 haftet auch weiterhin die Sparkasse mit ihrem gesamten Vermögen für ihre Verbindlichkeiten. Der Träger haftet zeitlich unbefristet für Verbindlichkeiten, die bis zum 18. Juli 2001 vereinbart waren. Die Sparkasse ist Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen (SGVHT). Dies beinhaltet auch, dass die Sparkasse dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen ist, das elf regionale Sparkassenstützungsfonds durch einen überregionalen Ausgleich miteinander verknüpft. Zwischen diesen und den Sicherungseinrichtungen der Landesbanken und Landesbausparkassen besteht ein Haftungsverbund. Das Sicherungssystem ist im Hinblick auf das am 3. Juli 2015 in Kraft getretene Einlagensicherungsgesetz neu geordnet und von der BaFin anerkannt worden. Ergänzend zur bisherigen Institutssicherungsfunktion wurde gemäß den gesetzlichen Anforderungen die Einlagensicherungsfunktion ergänzt. Kernelement ist das Ansparen eines Zielvolumens von 0,8% der gedeckten Einlagen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Hierdurch wird sichergestellt, dass Einlagen pro Einleger im Regelfall bis zu 100 TEUR, in Sonderfällen auch bis zu 500 TEUR, gesichert sind und Entschädigungszahlungen spätestens sieben Arbeitstage nach der Feststellung des Entschädigungsfalles durch die BaFin geleistet werden. Das Sicherungssystem der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe umfasst u. a. ein Risikomonitoringsystem zur Früherkennung von Risiken sowie eine risikoorientierte Beitragsbemessung. Damit ist die Erfüllung sämtlicher fälliger Kundeneinlagen wie auch aller anderen Ansprüche sichergestellt. Die Sparkasse ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Diese agiert auf der Basis eines gemeinsam vereinbarten Verbundstatuts. Sie versteht sich als geschlossen handelnde und auftretende Organisation mit weiterhin regional eigenständig verantwortlichen Partnerunternehmen. Der Verbund drückt sich insbesondere in gemeinsam formulierten Geschäftszielen, in einem institutsübergreifenden Risikomonitoring, einer gemeinsamen Verbundrechenschaftslegung und in der Dotierung eines regionalen Haftungsfonds aus. 2 Geschäftsentwicklung 2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Die Sparkasse weist für 2016 erneut eine insgesamt positive Geschäftsentwicklung aus. Zwar lag das Wachstum im Kundenkreditgeschäft unter der Erwartung, was durch einen außergewöhnlich hohen Bestand an offenen Zusagen kompensiert wird. Im Kundeneinlagengeschäft wurden höhere Zuwächse erzielt als prognostiziert. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 10,1 Mio. EUR auf 507,8 Mio. EUR. Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme, Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen) hat sich um 13,0 Mio. EUR auf 535,7 Mio. EUR erhöht. Aktiva Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Wertpapiere Beteiligungen Übrige Aktiva Bilanzsumme Passiva Bankengelder Kundengelder Eigenkapital Übrige Passiva Bilanzsumme 2.2 31.12.2015 TEUR 76.538 286.086 119.173 5.497 10.444 497.738 31.12.2016 TEUR 72.770 296.559 122.237 5.497 10.745 507.808 31.12.2015 TEUR 38.235 388.807 30.690 40.006 497.738 31.12.2016 TEUR 33.667 402.540 31.610 39.991 507.808 Kreditgeschäft Das Kundenkreditvolumen (inklusive Treuhandkredite, unwiderrufliche Kreditzusagen und Eventualverbindlichkeiten) der Sparkasse erhöhte sich deutlich um 13,4 Mio. EUR oder 4,3% auf 324,5 Mio. EUR. Das Bruttokundenkreditvolumen (Forderungen an Kunden vor Abzug von Risikovorsorge und Metaanteilen) erhöhte sich um 9,8 Mio. EUR auf 308,9 Mio. EUR. Unternehmen nahmen Kredite mit einem Volumen von 90,2 Mio. EUR in Anspruch, was eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 3,4% bedeutet. Das Volumen der Kredite an Privatpersonen wurde um 4,9% auf 192,3 Mio. EUR gesteigert. Die Kredite an öffentliche Haushalte reduzierten sich um 7,9% auf 26,2 Mio. EUR. Die Entwicklung des Bruttokundenkreditvolumens - ohne die Berücksichtigung von Unternehmensschuldscheindarlehen - liegt damit unterhalb der Erwartung der Sparkasse. In einem positiven Finanzierungsumfeld wurden die optimistischen Erwartungen im Unternehmens- und im Privatkundenbereich nicht realisiert. Trotz der Abweichung zum Planwert stellt sich die tatsächliche Entwicklung im Privatkundenbereich zufriedenstellend dar, da das Wachstum über dem Schnitt der hessischen Sparkassen lag. Insbesondere der Erwerb von Wohneigentum, wie auch Konsumgüter zählte zu den Finanzierungsschwerpunkten der Sparkasse. Die bestehende Planungslücke für den Unternehmensbereich resultiert auch daraus, dass es bei größeren erwarteten Finanzierungen bis zum Bilanzstichtag noch nicht zu Auszahlungen kam. Der Bestand an offenen Zusagen liegt zum Bilanzstichtag deutlich über dem Vorjahr und bietet somit ein positives Potenzial für die anstehende Planperiode. Die Planungslücke im Finanzierungsgeschäft für Unternehmen hat die Sparkasse durch Kreditersatzgeschäft in Form von Unternehmensschuldscheindarlehen geschlossen. Auch weiterhin war die Sparkasse im Bereich der Unternehmensfinanzierungen mit einem starken überregionalen Wettbewerb konfrontiert, bei dem sie ertrags- und risikoorientiert agierte und damit teilweise bewusst auf Neugeschäft verzichtete. Die Erwartung rückläufiger Bestände für öffentliche Haushalte bewahrheitete sich nicht im erwarteten Maße. Ursächlich hierfür war eine entgegen der Planung prolongierte Forderung. 2.3 Wertpapiere Der gesamte Wertpapierbestand erhöhte sich um 3,1 Mio. EUR auf 122,2 Mio. EUR. Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere legten um 7,8 Mio. EUR bzw. 13,5% zu, die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wiesen mit 4,7 Mio. EUR bzw. 7,6% einen Rückgang auf. Damit lag die Sparkasse leicht unter der erwarteten Bestandsveränderung. Die Sparkasse hat die strategische Ausrichtung der letzten Jahre auch im Jahr 2016 beibehalten. Der Bestand der verzinslichen Wertpapiere betrifft nahezu ausschließlich Emittenten mit einem Rating im Investment-Grade. Die Sparkasse konzentriert sich dabei in erster Linie auf Anleihen öffentlicher und öffentlich-rechtlicher inländischer Emittenten, insbesondere Kreditinstitute. Wertpapierinvestitionen in ausländische europäische Staatsanleihen ging die Sparkasse nur indirekt und in geringem Umfang ein. Die Duration als durchschnittliche Kapitalbindungsdauer und Risikoindikator für den Gesamtbestand der verzinslichen Wertpapiere liegt unter einem Jahr. Anlageentscheidungen berücksichtigen Steuerungsimpulse für das wertorientierte Zinsänderungsrisiko. Im Jahr 2016 hat die Sparkasse keine neuen Investitionen in verzinsliche Wertpapiere getätigt. Rund ein Drittel der Neu-Investitionen in „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ betreffen den Wertpapier-Spezialfonds der Sparkasse. Mit der verbleibenden Investitionssumme in Publikumsfonds verbesserte die Sparkasse die Diversifikation ihrer Eigenanlagen. Alle Wertpapiere, mit Ausnahme der dem Anlagebestand zugehörigen CreditLinked-Notes, die im Rahmen von Kreditpooling-Transaktionen der S-Finanzgruppe erworben wurden und die Anteile an nicht operativ tätigen Investmentkommanditgesellschaften, sind der Liquiditätsreserve zugeordnet. 2.4 Einlagengeschäft und verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Das Volumen der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden erhöhte sich um 13,7 Mio. EUR auf insgesamt 402,5 Mio. EUR. Der Bestand an Spareinlagen reduzierte sich um 4,2% auf 142,0 Mio. EUR. Die anderen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr um 20,0 Mio. EUR gestiegen und erreichten einen Gesamtbestand von 260,5 Mio. EUR. Die Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden hat die Erwartungen der Sparkasse, die auf eine moderat positive Entwicklung ausgerichtet waren, verfehlt. Insbesondere täglich fällige Einlagen verzeichneten einen Zuwachs, der deutlich über der Erwartung der Sparkasse lag. Auch bei den Spareinlagen haben sich die Ziele der Sparkasse nicht erfüllt. Die Sparkasse verzeichnet weiterhin die Tendenz der Kunden zu kurzfristig verfügbaren Anlageformen. Dies ist überwiegend dem Zinsniveau geschuldet, bei dem die Zinsdifferenz zwischen lang- und kurzfristigen Einlagen gering ist. Die Mentalität der Anleger stand zwar grundsätzlich im Einklang mit den Einschätzungen der Sparkasse, die Sparkasse ging jedoch von einer moderateren Entwicklung aus. Die verbrieften Verbindlichkeiten entwickelten sich erwartungsgemäß rückläufig. 2.5 Interbankgeschäft Die Forderungen an Kreditinstitute verminderten sich um 4,9% auf 72,8 Mio. EUR, davon sind 16,4 Mio. EUR täglich verfügbar. Während sämtliche Termingelder abgebaut wurden, wurden Bestände für Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen sowie täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute ausgeweitet. Auf der Passivseite sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 11,9% auf 33,7 Mio. EUR zurückgeführt worden. Ursächlich hierfür sind gleichermaßen aus Rentabilitätsgründen nicht prolongierte Fälligkeiten von Sparkassenbriefen sowie im Rahmen einer aktiven Produktpolitik der Sparkasse verringerte Bestände an Weiterleitungsdarlehen. 2.6 Beteiligungen Der Anteilsbesitz von 5,5 Mio. EUR war gegenüber dem Vorjahr konstant. Beteiligungen bestehen ausschließlich an Unternehmen, die der Sparkassen-Finanzgruppe zuzurechnen sind. Größte Vermögenspositionen bezogen auf den Buchwert der Beteiligung sind die Beteiligung am Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (5,0 Mio. EUR) und die Beteiligung an der Deutschen Sparkassen Leasing AG & Co. KG (0,4 Mio. EUR). 2.7 Außerbilanzielles Kundengeschäft Die Sparkasse bietet ihren Kunden umfassende Produkte und Dienstleistungen an, die nicht unmittelbar in der Sparkassenbilanz abgebildet werden. Die Entwicklung der Depotwerte der Kunden verzeichnete sowohl bereinigt um Kurseffekte als auch inklusive der Kurseffekte einen deutlichen Zuwachs. Das Wachstum ohne Kurseffekte lag leicht unterhalb der Erwartungen der Sparkasse. Im Bauspargeschäft wurden die Ziele der Sparkasse nicht erreicht. Der Grund ist hierfür unter anderem im Niedrigzinsumfeld und der damit einhergehenden geringeren Attraktivität von Bausparkonditionen zu suchen. Im Versicherungsgeschäft erreicht die Sparkasse die Ziele für die Sparten Leben und Kraftfahrt. Unterhalb der Erwartungen blieb die Sparkasse für die Bereiche Komposit- und Krankenversicherung. Die Ergebnisse im außerbilanziellen Kundengeschäft stellen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar: Kundenwertpapiergeschäft - Bestände Bausparneugeschäft (LBS-Bausparvolumen Neugeschäft) Versicherungsneugeschäft (Leben-/ Rentenversicherungen Neugeschäft) 2.8 31.12.2015 31.12.2016 Veränderung TEUR TEUR TEUR 124.925 130.518 +5.593 24.661 19.571 -5.090 5.366 7.170 +1.804 Außerbilanzielles Eigengeschäft Die Sparkasse setzt zur Risikosteuerung und -absicherung derivative Finanzinstrumente ein. Art und Umfang der derivativen Geschäfte ergeben sich aus dem Anhang des Jahresabschlusses. 3 Wirtschaftliche Lage der Sparkasse 3.1 Ertragslage Ertragslage Zinsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge Provisionsüberschuss Sonstige betriebliche Erträge Ordentliche Erträge Verwaltungsaufwand Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte und sonstige betriebliche Aufwendungen Ordentliche Aufwendungen Betriebsergebnis vor Bewertung Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen, Wertpapiere und Beteiligungen Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken Ergebnis aus normaler Geschäftstätigkeit Steuern Jahresüberschuss/Bilanzgewinn 2015 TEUR 11.367 3.996 286 15.649 9.405 2016 TEUR 11.226 3.924 437 15.587 9.933 1.220 10.625 5.024 599 10.532 5.056 -934 -1.700 2.390 1.467 922 -850 -1.900 2.306 1.386 920 Der Zinsüberschuss liegt mit 11,2 Mio. EUR leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Im Zinsüberschuss sind im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Sichtweise außerordentliche Erträge von rund 0,3 Mio. EUR im Wesentlichen in Form von Vorfälligkeitsentgelten. Bezogen auf den erwarteten Zinsüberschuss aus der betriebswirtschaftlichen Analyse liegt dieser unterhalb der Erwartungen der Sparkasse. Zurückzuführen ist dies maßgeblich auf eine abweichende Erwartungshaltung zur Zinsstruktur. Die Sparkasse erwartete ein höheres Zinsniveau. Entlastende Wirkungen des niedrigeren Zinsniveaus für den Zinsaufwand waren aufgrund des Verzichts der Weitergabe von Negativzinsen an die Kunden begrenzt. In der Summe wurden positive Effekte aus der niedrigeren Zinsstruktur durch die negativen Effekte auf die Zinserträge überkompensiert. Dabei gelang es der Sparkasse im Kundenkreditgeschäft, die rückläufige Zinsstruktur durch darüber hinausgehende Margenausweitungen auszugleichen. Die negativen Effekte resultieren daher maßgeblich aus den Wertpapiereigenanlagen. Die Sparkasse befasst sich auch weiterhin intensiv mit Strategien zur Wiederanlage fälliger Wertpapiere im Eigengeschäft zur Vermeidung von Ertragsrückgängen unter grundsätzlicher Beibehaltung ihrer konservativen Anlagestrategie. Der Provisionsüberschuss war, insbesondere aufgrund rückläufiger Erträge aus dem Wertpapier- und dem sonstigen Verbundgeschäft, niedriger. Höhere Provisionserträge aus dem Giroverkehr, die unter den Erwartungen der Sparkasse lagen, reichten nicht aus, um die negative Entwicklung im Verbundgeschäft zu kompensieren. Der Provisionsaufwand lag infolge höherer Vermittlungstätigkeiten im Kreditgeschäft über dem Plan- und dem Vorjahreswert. Die sonstigen betrieblichen Erträge bewegten sich aufgrund von Sondereffekten aus Pensionsrückstellungen im Jahr 2016 auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. Der Verwaltungsaufwand bewegte sich mit 9,9 Mio. EUR deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Maßgeblich für die Steigerung ist die erstmalige Bildung einer Pensionsrückstellung für Pensionsanwartschaften. Ebenfalls belastend ist die höhere Rückstellung für Beihilfen. Im Gegenzug konnten Löhne und Gehälter trotz Tarif- steigerungen infolge der hauptsächlich internen Besetzung von Fluktuationsabgängen reduziert werden. Gleichzeitig erhöhten sich die anderen Verwaltungsaufwendungen um 4,1% gegenüber dem Vorjahr, was im Wesentlichen auf eine Sanierungsmaßnahme in der Geschäftsstelle Salmünster zurückzuführen ist. In der betriebswirtschaftlichen Analyse liegt die Entwicklung des ordentlichen Aufwands deutlich unterhalb der Erwartung. Dabei ist die günstigere Entwicklung maßgeblich auf Personalaufwendungen zurückzuführen. Neben dem gegenüber den belastenden Effekten aus Tariflohnsteigerungen höheren positiven Effekt aus der Fluktuation trug zu dieser Entwicklung eine gegenüber der Planung günstigere Entwicklung der Pensionsrückstellungen bei. Für den Sachaufwand inklusive Abschreibungen sowie die sonstigen ordentlichen Aufwendungen stellt sich die tatsächliche Entwicklung gegenüber der Erwartung ebenfalls positiver dar, da Abschreibungen unter der Erwartung lagen sowie Sanierungsmaßnahmen günstiger als geplant abgewickelt werden konnten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch die Änderung des Abzinsungssatzes für Pensionsrückstellungen vom 7-Jahresdurchschnittszins auf den 10-Jahresdurchschnittszins. Insgesamt resultiert hieraus ein positiver Effekt in Höhe von 0,8 Mio. EUR. Die ordentlichen Aufwendungen einschließlich der Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte reduzierten sich von 10,6 Mio. EUR auf 10,5 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis vor Bewertung nach dem GuV-Schema erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,1 Mio. EUR auf 5,1 Mio. EUR. Die auf Basis der GuVZahlen ermittelte Cost-Income-Ratio (ordentliche Aufwendungen bezogen auf ordentliche Erträge) als Maß für die Leistungseffizienz reduzierte sich von 67,9% auf 67,6%. Die finanziellen Leistungsindikatoren, die auch zur internen Steuerung der Sparkasse herangezogen werden, basieren auf dem Sparkassen-Betriebsvergleich, bei dem es sich um eine betriebswirtschaftliche Darstellung von Erfolgskennzahlen auf Basis des Verhältnisses zur Durchschnittsbilanzsumme (DBS) des Geschäftsjahres oder anderer einheitlicher Ermittlungsverfahren handelt. Periodenfremde und außergewöhnliche Posten werden dabei nach einheitlichen Regeln dem außerordentlichen Ergebnis zugerechnet. Die Unterschiede zwischen der bilanziellen und der betriebswirtschaftlichen Sicht veranschaulicht nachstehende Überleitungsrechnung: Gewinn- und Verlustrechnung Zinsüberschuss (einschließlich laufende Erträge) 2016 Überleitung TEUR TEUR 11.226 -724 Provisionsüberschuss Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen Teilbetriebsergebnis Saldo sonstige Erträge und Aufwendungen Betriebsergebnis vor Bewertung Bewertungsergebnis Betriebsergebnis nach Bewertung außerordentliches Ergebnis 3.924 10.171 27 -581 4.979 77 -116 -86 5.056 -202 -2.750 2.306 1 -201 0 -173 Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss 2.306 -1.386 920 -28 28 2016 Betriebswirtschaftliches TEUR Ergebnis 10.502 Zinsüberschuss (einschließlich laufende Erträge) 3.951 Provisionsüberschuss 9.590 Personal-/Sachaufwand 4.863 ---9 Sonstiger ordentlicher Ertrag /Aufwand 4.854 Betriebsergebnis vor Bewertung -2.749 Bewertungsergebnis 2.105 Betriebsergebnis nach Bewertung 173 Saldo neutraler Ertrag / neutraler Aufwand 2.278 Ergebnis vor Steuern -1.358 Steuern 920 Jahresüberschuss Die wesentlichen Abweichungen zwischen dem GuV-Ausweis und der Darstellung in der betriebswirtschaftlichen Analyse beruhen auf folgenden Sachverhalten: Beim Zinsüberschuss haben wir in der betriebswirtschaftlichen Analyse wie bereits erwähnt 0,2 Mio. EUR Vorfälligkeitsentgelte dem außerordentlichen Ergebnis zugeordnet. Daneben haben wir die in der GuV im Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen ausgewiesenen Effekte aus der Änderung des Abzinsungssatzes bei den Rückstellungen dem Zinsüberschuss zugeordnet. Der Effekt beziffert sich auf 0,4 Mio. EUR. Dem Provisionsüberschuss haben wir in der betriebswirtschaftlichen Analyse Erträge aus dem Darlehensgeschäft ohne Zinscharakter zugeordnet, die in der GuV in den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen werden. Die Abweichung der Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen ist darauf zurückzuführen, dass die Sparkasse in der betriebswirtschaftlichen Analyse einen Betrag in Höhe von 0,6 Mio. EUR dem außerordentlichen Ergebnis zugeordnet hat. Dieser Betrag ist maßgeblich von der Pensionsrückstellung für Pensionsanwartschaften dominiert. Zuführungsbeträge für Pensionsanwartschaften, die im Berichtsjahr erstmals gebildet wurden, werden in der betriebswirtschaftlichen Analyse dem außerordentlichen Ergebnis zugeordnet. Das auf dem Betriebsvergleich basierende Betriebsergebnis vor Bewertung entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt: Zinsüberschuss einschließlich Zinsergebnis aus Derivaten und Ergebnis aus der Aufzinsung von Rückstellungen Ordentlicher Ertrag Ordentlicher Aufwand - davon Personalaufwand - davon Sachaufwand - davon sonstiger Aufwand Betriebsergebnis vor Bewertung Durchschnittliche Bilanzsumme 31.12.2015 TEUR 10.935 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2016 in % der DBS TEUR in % der DBS 2,17 10.502 2,07 4.176 9.710 6.622 2.958 130 5.401 504.367 0,83 1,93 1,31 0,59 0,03 1,07 4.014 9.662 6.594 2.996 72 4.854 0,79 1,90 1,30 0,59 0,01 0,96 507.297 Das in der betriebswirtschaftlichen Analyse ermittelte Betriebsergebnis vor Bewertung liegt damit über dem Planwert sowie über dem operativen Ziel der Sparkasse. Die durchschnittliche Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Mio. EUR bzw. 0,6%. Auf der Aktivseite resultiert die Erhöhung aus dem Bestandsaufbau eigener Wertpapiere, der rückläufige Forderungen an Kreditinstitute überkompensierte. Das Durchschnittsvolumen im Kundenkreditgeschäft blieb konstant. Das höhere Aktivvolumen wurde auf der Passivseite durch eine Ausweitung der Kundeneinlagen und des Eigenkapitals finanziert. Gleichzeitig konnten rückläufige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgeglichen werden. Die auf Basis der Betriebsvergleichssystematik ermittelte Cost-Income-Ratio beträgt 2016 66,4% nach 63,9% im Vorjahr. Im Jahr 2016 wurde ohne Berücksichtigung der Zuführungen zu den versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB und zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB ein leicht positives Bewertungsergebnis erzielt, das sich somit günstiger als der Vorjahreswert und günstiger als der erwartete Wert der Sparkasse für das Jahr 2016 darstellt. Unerwartete Wertaufholungen im Kreditbereich und die moderaten Bewertungsmaßnahmen im Wertpapiergeschäft sorgten damit für ein gutes Bewertungsergebnis. Die Sparkasse hat im Jahr 2016 erneut die versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB und den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB dotiert. Die auf das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit zuzüglich der ergebniswirksamen Dotierung des Fonds gemäß § 340g HGB bezogene Rentabilität des bilanziellen Eigenkapitals zuzüglich des Fonds gemäß § 340g HGB von insgesamt 54,7 Mio. EUR Anfang 2016 (Vorjahr: 52,1 Mio. EUR) blieb mit 7,7% auf zufriedenstellendem Niveau. Nach Einbeziehen aller Ergebniskomponenten verbleibt nach Abzug der Ertragsteuern ein Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau von 0,9 Mio. EUR. Dieser soll nach dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands der Sicherheitsrücklage zugeführt werden, die sich dann auf 31,6 Mio. EUR belaufen wird. Die Sparkasse kann damit auf ein zufriedenstellendes und den Erwartungen weitgehend entsprechendes Geschäftsjahr 2016 zurückblicken. 3.2 Finanzlage Liquiditätskennziffer gem. Liquiditätsverordnung - Laufzeitband 1 31.12.2015 31.03.2016 30.06.2016 30.09.2016 31.12.2016 3,07 3,03 3,10 3,14 3,05 Beobachtungskennzahlen zum 31.12.2016 Laufzeitband 2 Laufzeitband 3 Laufzeitband 4 (31 Tage bis 3 Monate) (91 Tage bis 6 Monate) (181 Tage bis 12 Monate) 42,37 2,74 1,71 Das Finanzmanagement der Sparkasse dient neben dem Ausgleich der Zahlungsströme im Kundengeschäft auch der Erzielung von Transformationsbeiträgen. Die Sparkasse refinanziert sich über die Einlagen ihrer Kunden sowie an den Geld- und Kapitalmärkten. Die Refinanzierung erfolgt grundsätzlich in inländischer Währung. Das Risikomanagement in diesem Bereich wird an späterer Stelle beschrieben. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2016 jederzeit gewährleistet. Diese Entwicklung entsprach den Erwartungen der Sparkasse. Die Anforderungen der Liquiditätsverordnung (LiqV) wurden stets eingehalten. Die Kennzahl schwankte im Jahresverlauf zwischen 2,81 und 3,28. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Der bis zum 31. Dezember 2016 zu erfüllende Schwellenwert für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 70% sowie der ab 1. Januar 2017 zu erfüllende Schwellenwert von 80% wurde von der Sparkasse im Jahr 2016 stets erfüllt. Die Kennzahl belief sich zum 31. Dezember 2016 auf 134,62% und schwankte im Jahresverlauf zwischen 119,78% und 182,74%. Für die Möglichkeit der Inanspruchnahme der von der Deutschen Bundesbank eingeräumten Refinanzierungsangebote hat die Sparkasse Wertpapiere verpfändet. Die Refinanzierungsmöglichkeiten über Offenmarktgeschäfte der EZB wurden nicht genutzt. Die bisher bestehende Dispositionslinie bei der Landesbank Hessen-Thüringen hat die Sparkasse zum Jahresende 2016 gekündigt. 3.3 Vermögenslage Bankaufsichtsrechtliche Kennzahlen Bilanzielles Eigenkapital Risikopositionen gemäß CRR Eigenmittel darunter: Kernkapital Eigenmittelquote (Gesamtkennziffer in %) Kernkapitalquote (in %) 31.12.2015 TEUR 29.768 240.229 52.064 52.064 31.12.2016 TEUR 30.690 251.841 54.687 54.687 21,67 21,67 21,71 21,71 Die Vermögenslage der Sparkasse war im Geschäftsjahr 2016 geordnet. Sämtliche Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden nach den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung bewertet. Die Sparkasse hat für alle am Bilanzstichtag akuten und erkennbaren Risiken im Kreditgeschäft durch Wertberichtigungen und Rückstellungen ausreichend Vorsorge getroffen. Die eigenen Wertpapiere wurden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Kurswert am Bilanzstichtag bewertet (strenges Niederstwertprinzip). Für die allgemeinen Risiken des Bankgeschäftes stehen versteuerte Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB sowie der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB zur Verfügung. Das haftende Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag 2016 54,7 Mio. EUR (Vorjahr: 52,1 Mio. EUR). Vor Gewinnverwendung beträgt - bezogen auf die Summe der gewichteten Risikoaktiva zum Stichtag - die Kernkapitalquote 21,71% (Vorjahr: 21,67%). Die im Rahmen des Kapitalplanungsprozesses der Sparkasse definierten Erwartungen an die Gesamtkennziffer wurden leicht unterschritten, was auf ein stärkeres Wachstum der Aktiva und somit einer höheren Risikoposition zurückzuführen ist. Die Sparkasse geht von einem weiteren kontinuierlichen Aufbau der Gesamtkennziffer in ihrer langfristigen Projektion aus. Die Basis für eine künftige Geschäftsausweitung ist damit gegeben. 3.4 Gesamtbeurteilung der Geschäftsentwicklung Zusammenfassend beurteilt der Vorstand den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage der Sparkasse als zufriedenstellend. 3.5 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren Personal Jahresdurchschnitt Vorstand Angestellte Auszubildende Insgesamt 2015 Mitarbeiter 2016 Mitarbeiter 2 110 8 120 2 108 8 118 Die durchschnittliche Anzahl der eingesetzten Mitarbeiter bewegte sich im Jahresverlauf mit 116,75 Mitarbeitern auf einem um 2,5 Mitarbeiter reduzierten Niveau. Die Anzahl der Mitarbeiter reduzierte sich im letzten Quartal nochmals auf 114 Mitarbeiter. Die Stellen von ausgeschiedenen Mitarbeitern wurden bevorzugt durch interne Lösungen besetzt. Die Fluktuationsrate bewegte sich mit 9,2% auf einem gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Niveau einschließlich Ausscheiden aus dem Berufsleben. Im Jahr 2016 feierten 15 Mitarbeiter ihr Jubiläum für 10-, 20-, 25-, 30-, 35- oder 40jährige Betriebszugehörigkeit. Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt sich wie folgt dar: Personal unter 20 Jahre 20 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 40 Jahre 40 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 60 Jahre über 60 Jahre 31.12.2015 Anzahl in % 31.12.2016 Anzahl in % 3,1 14,6 17,0 29,1 33,9 2,3 1,6 14,0 12,2 31,2 36,1 4,9 Um flexible Arbeitszeitregelungen zu verwirklichen, stehen den Mitarbeitern variable Arbeitszeiten zur Verfügung. Nach wie vor hat die Aus- und Weiterbildung in der Sparkasse einen hohen Stellenwert. Den Mitarbeitern werden interne und externe Seminare angeboten. Die kundenorientierte Aus- und Fortbildung steht dabei im Vordergrund. Die bankspezifisch beschäftigten Mitarbeiter haben nahezu vollständig eine Ausbildung zum Bankkaufmann abgeschlossen bzw. weiterqualifizierende Lehrgänge besucht. Die Vergütung der Mitarbeiter erfolgt nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes (TVöD). Die Sparkasse nutzt dabei die Möglichkeit, Teile der Vergütung variabel zu gestalten. Bei der Verbesserung von Prozessen und Leistungen der Sparkasse wirken die Mitarbeiter aktiv mit. Das betriebliche Vorschlagswesen erfährt eine hohe Akzeptanz. Gesellschaftliches Engagement ist ein Kernelement des Selbstverständnisses der Sparkasse. Die Sparkasse stellt sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und engagiert sich umfangreich. Insgesamt kamen durch Spenden und Sponsoring rund 71.000 Euro Vereinen und Einrichtungen zur Förderung von Kultur, Sport, Umwelt und sozialen Belangen zugute. 4 Risikoberichterstattung 4.1 Risikomanagementziele und -methoden Die Übernahme, die systematische Steuerung und Überwachung sowie gezielte Transformation von Risiken gehören zu den Kernfunktionen und -kompetenzen der Sparkasse. Als Teil ihrer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation hat die Sparkasse einen Risikomanagementprozess implementiert. Risiken werden identifiziert, bewertet, gemessen, den Entscheidungs- und Steuerungsgremien transparent gemacht, gesteuert und kontrolliert. Das Risikomanagementsystem der Sparkasse betrachtet alle relevanten banktypischen Risiken. Wie im Jahr 2015 hat die Sparkasse die Marktpreis- und Adressenausfallrisiken sowie Liquiditäts- und operationelle Risiken als wesentlich definiert. Das Risikotragfähigkeitskalkül und effiziente Ertrags-/Risikorelationen stellen zwei elementare Säulen des Umganges mit Risiken dar. Risiken werden deshalb nur dann übernommen, wenn angemessene Ertragsversprechen gegenüberstehen und auch ungünstige Entwicklungen von der Sparkasse getragen werden können. Die Risikostrategie und das Risikomanagement sind in die Geschäftsstrategie eingebunden. Die Sparkasse hat neben der Geschäftsstrategie für alle wesentlichen Risiken separate Teilstrategien formuliert. Damit liegen strategische Aussagen zur Risikobegrenzung und -steuerung für die genannten Risiken vor. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement obliegt dem Vorstand. Zu dessen Hauptaufgaben gehören die Festlegung der Risikostrategie, die Verteilung des Risikodeckungspotenzials zur operativen Steuerung der Risiken sowie die Gewährleistung der Funktionalität des internen Kontrollverfahrens. Zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle bindet die Sparkasse das vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen entwickelte Unternehmenssicherungskonzept ein. Ein alle wesentliche Risiken berücksichtigendes Limitsystem stellt darüber hinaus sicher, dass die Risiken das Risikodeckungspotenzial nicht übersteigen. Liquiditätsrisiken können nicht sinnvoll mit Eigenkapital unterlegt werden. Auswirkungen auf die Liquiditätslage im Risikofall simuliert die Sparkasse mittels der „Survival Period“, indem die Risikofallparameter auf diese übertragen werden. Das Risikodeckungspotenzial wird auf Basis der nach handelsrechtlichen Vorgaben erstellten Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) vierteljährlich ermittelt. Das Risikodeckungspotenzial leitet die Sparkasse primär aus dem erwarteten operativen Ergebnis sowie Teilen der Vorsorgereserven, die bewusst für die Risikoübernahme eingesetzt werden, ab. Vorsorgereserven werden nur integriert, wenn bei einem unterstellten vollständigen Verlust dieser Reserven eine Mindestsolvabilität er- zielt werden kann (Going-Concern-Ansatz). Die einfließenden Komponenten werden bei Bedarf überprüft und angepasst. Bei der Ableitung der aktuellen Mindestsolvabilität wurden der Kapitalerhaltungspuffer sowie ein institutsindividueller Puffer (SREP bzw. Allgemeinverfügung der BaFin für Zinsänderungsrisiken) angemessen berücksichtigt. Der Vorstand verteilt das Risikodeckungspotenzial nach Maßgabe der historischen und antizipierten Risikobedeutung und der gesteckten Unternehmensziele auf einzelne Risikobereiche. Zum Bilanzstichtag wurde ein Gesamtlimit von 12,9 Mio. EUR auf die wesentlichen Risikobereiche (außer Liquiditätsrisiko) sowie von 1,6 Mio. EUR auf unwesentliche Risiken verteilt. Damit wurde das nach Berücksichtigung eines Sicherheitspuffers von 14,5 Mio. EUR zur Limitallokation bereitgestellte Risikodeckungspotenzial von 17,0 Mio. EUR nicht ausgeschöpft. Bei der Festlegung des Gesamtlimits greift die Sparkasse auf die Ergebnisse eines strukturierten Kapitalplanungsprozesses zurück. Dieser hat das Ziel, unter Berücksichtigung allokierter Risikolimite einen möglichen Kapitalbedarf der Sparkasse frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen abzuleiten. Im Einzelnen stellt sich die GuV-orientierte Risikotragfähigkeit wie folgt dar: GuV-orientierte Risikotragfähigkeit Eingesetztes Risikodeckungspotenzial für wesentliche Risiken (in TEUR) wesentliche Risiken (in TEUR) Auslastung (in %) Risikopuffer für unwesentliche Risiken und Neuallokation (in TEUR) 01.01.2017 01.01.2016 12.900 12.450 8.965 69,50 6.979 56,06 4.100 5.471 Risiko definiert die Sparkasse als Verluste, die über die erwarteten Verluste hinausgehen. Regelmäßige Risikoberichte bis hin zu einem Gesamtbankrisikoreport ermöglichen bis zum Verwaltungsrat umfassende Transparenz. Bei der Risikoermittlung werden vorhandene Risikokonzentrationen angemessen berücksichtigt. Diese werden im Rahmen eines regelmäßigen Prozesses für relevante Risikofaktoren einer jeden Risikoart identifiziert und bewertet. Die Risiken werden für unerwartete, aber noch als normal zu bezeichnende Risiken (sogenannter Risikofall) und außergewöhnliche, aber plausibel mögliche Szenarien (aE-Stresstest) ermittelt. Als Stress-Szenarien nimmt die Sparkasse folgende Szenarien an: Schwerer konjunktureller Einbruch infolge eines europäischen Staatsbankrotts Insolvenz von drei großen regionalen Arbeitgebern Starker Zinsanstieg infolge eines starken gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs Unterschlagung. Die Auswirkungen von aE-Stresstests müssen nicht durch Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden. Es erfolgt aber eine Gegenüberstellung mit dem Risikodeckungspotenzial oberhalb der von der Sparkasse festgelegten Mindest-Eigenmittelquote von 13,00%. Dabei wird eine Bewertung der Ergebnisse aus den aE-Stresstests vorgenommen. Die Sparkasse ermittelt quartalsweise für die vier genannten Szenarien die Risikobeträge und deckt damit sowohl historische, hypothetische als auch regionale und überregionale Ereignisse sowie das MaRiskPflichtszenario ab. Per Ende Dezember 2016 war das vorhandene Risikodeckungspotenzial ausreichend, um die ermittelten Risiken abzudecken. Das Szenario der Unterschlagung führte zur höchsten Risikoausprägung. Darüber hinaus wird innerhalb inverser Stresstests untersucht, welche Ereignisse die Überlebensfähigkeit der Sparkasse gefährden könnten. Die wesentlichen Risikotreiber wurden im Adressen- und im Marktpreisrisiko ermittelt. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts der simulierten Szenarien hat die Sparkasse jedoch als äußerst unwahrscheinlich angesehen und daher aus den Erkenntnissen der inversen Stresstests keine Maßnahmen abgeleitet. Die Sparkasse führt zur komprimierten Darstellung ihrer Risiken ein Risikohandbuch. Darin ist neben grundsätzlichen Aussagen zum Umgang mit Risiken für jede Risikoart der Risikomanagementprozess abgebildet. Die Aufgaben im Rahmen des Managementprozesses sind überschneidungsfrei und vollständig bis auf Vorstandsebene zugeordnet. Für die Koordination des Risikomanagementprozesses sowie die Überwachung der Marktpreis-, der Liquiditäts- und der operationellen Risiken ist die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung verantwortlich. Der Abteilungsleiter ist direkt dem Vorstand unterstellt und unterstützt ihn in allen risikopolitischen Fragen, insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung der Risikostrategie und bei der Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken sowie daneben bei der Einrichtung und der Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und -controllingProzesse sowie der Risikokennzahlen und Risikofrüherkennungsverfahren. Er hat die Verantwortung für die Prozesse zur unverzüglichen Weitergabe von unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen an den Vorstand, die jeweiligen Verantwortlichen und die Interne Revision. Er wird an wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands beteiligt. Die genannte Abteilung führt auch die Risikotragfähigkeitsberechnungen auf Gesamtbankebene sowie Szenario-Analysen und Stresstests durch. Die materielle Risikoüberwachung der Adressenrisiken mit Ausnahme der Kreditportfolio-Risiko-Messung, die in der Abteilung Betriebswirtschaft/Planung angesiedelt ist, wird im Marktfolgebereich Aktiv durchgeführt. Die Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion nach MaRisk werden von den beiden genannten Organisationseinheiten wahrgenommen. Leiter der Risikocontrolling-Funktion ist der Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft/ Planung. Die Risiko-Controlling-Funktion ist organisatorisch bis auf Vorstandsebene von den Bereichen Markt und Handel getrennt. Prozessunabhängig überwacht die Interne Revision, ob die Methoden der Risikoermittlung, die aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen und das Reporting angemessen sind. Die Informations- und Entscheidungswege innerhalb der Sparkasse sind klar geregelt, für die Genehmigung und den Abschluss von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen und Berichtspflichten. Vor Einführung neuer Geschäftsarten oder geschäftlicher Aktivitäten auf neuen Märkten einschließlich der Änderung von betrieblichen Prozessen oder Strukturen müssen formalisierte Testprozesse durchlaufen werden. Allen aktuellen gesetzlichen Vorschriften und aufsichtsrechtlichen Anforderungen wird entsprochen. Die Sparkasse setzt zur Risikosteuerung und -absicherung derivative Finanzinstrumente ein. Art und Umfang der derivativen Geschäfte werden nachfolgend bei den jeweiligen Risikokategorien erläutert und ergeben sich aus dem Anhang des Jahresabschlusses. Systematisiert unterscheidet die Sparkasse folgende übergeordnete Risikokategorien: Marktpreisrisiken, Adressenausfallrisiken, operationelle Risiken, Liquiditätsrisiken und sonstige Risiken. Zum 1. Januar 2017 stellt sich die Risikoauslastung in der GuV-orientierten Risikotragfähigkeit zum Risikobetrachtungszeitpunkt 31. Dezember 2016 wie folgt dar: Teilrisiken Zinsspannenrisiko Adressenrisiko Abschreibungsrisiko Operationelles Risiko nicht allokierter Teilbetrag als Risikopuffer für nicht wesentliche Risiken Gesamt 4.2 Limit in TEUR 2.300 2.600 7.300 700 1.608 14.508 Risiko Auslastung in TEUR in % 1.337 58,1% 1.904 73,2% 5.224 71,6% 500 71,4% 1.608 100,0% 10.573 72,9% Marktpreisrisiken Das Marktpreisrisiko wird als die Gefahr negativer Abweichungen durch die Änderung von Marktpreisen definiert. Dabei unterscheidet die Sparkasse Zinsspannenrisiken, deren Risiken sich auf den Zinsüberschuss auswirken, sowie Abschreibungsrisiken, die sich im Bewertungsergebnis Wertpapiere widerspiegeln. Innerhalb der Zinsspannenrisiken analysiert die Sparkasse mögliche Risikoauswirkungen aufgrund geänderter Geschäfts- und Zinsstrukturen sowie ungünstiger Ausübungsverhalten der impliziten Optionen in den Kundengeschäften und dem Risiko geänderter Margen. Die Steuerung des Zinsspannenrisikos erfolgt in erster Linie auf GuV-orientierter Basis, wobei die Steuerungsimpulse insbesondere auch unter Berücksichtigung einer wertorientierten Benchmarkbetrachtung abgeleitet werden. In der Summe ist es Ziel der Zinsbuchsteuerung, eine Geschäftsposition aus allen strategischen zinsrelevanten Geschäften zu erzielen, die bei tragbarem Risiko den optimalen Zinsüberschuss bzw. Barwert generiert. Zur Integration der Zinsspannenrisiken in das Limitsystem (Risikotragfähigkeitskonzept) wird ein Mess-System genutzt, das das individuelle Anpassungsverhalten der Sparkasse auf Zinsänderungen berücksichtigt und eine davon abhängige mögliche Ermäßigung des Zinsüberschusses ermittelt. Ausgehend vom erwarteten Zins- und Geschäftsstrukturszenario ermittelt die Sparkasse anhand typischer Zinsszenarien aus dem Dispositionskonzept des DSGV mit einem Konfidenzniveau von 95% besonders günstige bzw. ungünstige Zinsstrukturen. Die Haltedauer beträgt dabei ein Jahr; als Stützzeitraum wird eine Historie von 1999 bis 2015 betrachtet. Als Grundlage für diese Berechnungen dient die erwartete Geschäftsstruktur der Sparkasse aus der Gesamtbankplanung. Zusätzlich wird die Auswirkung der ungünstigsten Zinsstruktur auf eine Risikofall-Geschäftsstruktur untersucht. Hierzu werden ungünstige Geschäftsentwicklungen aus der Historie für die Risikofall-Zinsentwicklung ermittelt und mit einer Risikofall-Zinsstruktur bewertet. Parallel dazu werden die Auswirkungen eines Ad-hoc-Zinsshifts um +/- 100 Basispunkte bei konstanter Geschäftsstruktur dargestellt. Von der Sparkasse werden außerdem mögliche Auswirkungen impliziter Optionen auf die Zinsspanne untersucht. Ein weiterer Teilaspekt des Zinsspannenrisikos stellt das Risiko sich verändernder Margen dar. Das Risikofallszenario wird anhand der historischen Schwankungen für Margen parametrisiert. Die periodische Risikobetrachtung und die Berichterstattung an den Vorstand werden quartalsweise vorgenommen. Abweichende Entwicklungen betrachtet die Sparkasse kurzfristig im Rahmen der monatlichen Prognoserechnung. Entsprechende Maßnahmen werden bei Bedarf hieraus abgeleitet. Bei der Maßnahmenableitung orientiert sich die Sparkasse an der Chancen-RisikoPosition einer effizienten Benchmark. Berechnungsgrundlage für das Risk-ReturnVerhältnis ist die moderne historische Simulation. Als Risiko wird der Value-atRisk auf Basis eines Konfidenzniveaus von 95% sowie einer Haltedauer von drei Monaten ermittelt. Grundlage für die Zinsszenarien stellen die Zinsveränderungen für einen Zeitraum von drei Monaten seit 1988 gemäß dem Dispositionskonzept des DSGV dar. Zur Steuerung werden auch derivative Finanzprodukte (SwapGeschäfte) eingesetzt. Im Sinne einer effizienten Cashflow-Struktur setzt die Sparkasse dabei gezielt Payer- und Receiver-Swaps ein. Die Ermittlung des barwertigen Zinsänderungsrisikos erfolgt derzeit in vierteljährlichem Turnus und wird dem Vorstand und dem Treasury durch die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung bereitgestellt. Es dient als Basis für den internen Anlageausschuss Eigengeschäft, der daraus folgend Maßnahmen beschließt. Die Differenzierung der Abschreibungsrisiken erfolgt in zinsinduzierte Abschreibungsrisiken, Spreadrisiken und Risiken aus Spezial- und Publikumsfonds. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung analysiert die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung vierteljährlich zinsinduzierte Abschreibungsrisiken analog der Zinsspannenrisiken mittels Zinsstrukturszenarien. Daneben berücksichtigt die Sparkasse negative Auswirkungen aus Schwankungen der Credit Spreads bei gleichbleibender Bonität. Spreadaufschläge auf die Bewertungsstruktur werden dabei unkorelliert zum Zinsniveau berücksichtigt. Insofern erfolgt bei der Risikobewertung eine Trennung nach dem allgemeinen und dem besonderen Kursrisiko. Das Risiko aus Spezial- und Publikumsfonds ermittelt die Sparkasse auf Basis von fondsindividuellen Risikoabschlägen. Dabei ermittelt sie für die Asset-Klassen Renten, Spreads, Aktien und Immobilien jeweils einen Risikoabschlag. Der Risikoabschlag für Renten und Spreads wird über Risikowerte ermittelt, die die Fondsgesellschaften auf Basis von Standardparametern simulieren. Diese werden von der Sparkasse auf die individuellen Parameter angepasst. Ein hieraus resultierender Risikoabschlag wird vom aktuellen Fondskurs abzüglich einer geplanten bereits aufgelaufenen Ausschüttung abgezogen. Im Vergleich zum Buchwert wird so ein potenzieller Abschreibungsbedarf ermittelt. Expertenbasiert erfolgt die Festlegung der Risikoabschläge für die Assetklasse Aktien. Fonds, die in Immobilien investieren, berücksichtigt die Sparkasse über Risikokennzahlen der Fondsgesellschaft. Diese zerlegt das Fondsvermögen und ordnet die Teilvermögen bestimmten Vergleichsrisikoklassen zu. Anhand der Entwicklung der historischen Wertänderungsrenditen dieser Vergleichsklassen wird der potenzielle Risikoabschlag ermittelt. Bei Vorliegen mehrerer Assetklassen in einem Fonds werden die Risikoabschläge summiert, das heißt, es erfolgt eine unkorrellierte Darstellung der Risiken. Darüber hinaus berichtet die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung mindestens alle 10 Handelstage über die aktuelle Auslastung des Limits für Abschreibungsrisiken. Die Marktpreisrisiken stellen in der Gesamtbetrachtung auch weiterhin ein wesentliches Risiko der Sparkasse dar. Die zugeordneten Risikodeckungspotenziale für Abschreibungs- und Zinsspannenrisiken in Höhe von 7,3 Mio. EUR bzw. 2,3 Mio. EUR reichen mit einer Auslastung von 71,6% bzw. 58,1% im Risikofall mit Risikohorizont 31. Dezember 2017 aus, um die vorhandenen Risiken deutlich abzudecken. Dabei geht die Sparkasse von einem Zinsanstieg im kurz-, mittel- und langfristigen Laufzeitenbereich aus. Zum Bilanzstichtag beträgt die Auswirkung auf den Barwert der Sparkasse bei einem Ad-hoc-Zinsshift von + 200 Basispunkten -15,9% der Eigenmittel. Risikoart Zinsspannenrisiko (GuV-orientiert) Abschreibungsrisiko (GuV-orientiert) Zinsänderungsrisiko (wertorientiert) 31.12.2015 in TEUR 375 3.295 3.617 31.12.2016 in TEUR 1.337 5.224 4.678 Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2016 jederzeit als tragbar dar. Dies gilt auch für unsere Betrachtung am Bilanzstichtag für das Geschäftsjahr 2017. 4.3 Adressenausfallrisiken Adressenausfallrisiken und deren Management stehen neben den Marktpreisrisiken weiterhin im Fokus der Sparkasse. Die Sparkasse betrachtet dabei im Rahmen ihres Limitsystems ausschließlich die Gefahr, dass Forderungen ganz oder teilweise uneinbringlich werden. Das Ausfallrisiko erstreckt sich sowohl auf bilanzwirksame Forderungen in Form von Krediten, Wertpapieren und Beteiligungen als auch auf nicht bilanzwirksame Zahlungsansprüche aus derivativen Finanzinstrumenten oder übernommenen Bürgschaftsverpflichtungen. Die Sparkasse hat strengen Bewertungsmaßstäben folgend für alle erkennbaren akuten Risiken durch Wertberichtigungen ausreichend Vorsorge getroffen. Die konsequente Umsetzung der Adressenrisikostrategie der Sparkasse entfaltet weiterhin die gewünschte Wirkung. Strategisches Ziel ist es, vor allem neue Kreditrisiken nur in einem eng abgesteckten Rahmen einzugehen. Wachstum wird nur in Engagements mit definierten Mindestbonitätsniveaus angestrebt. Zu den risikobegrenzenden Maßnahmen gehören vor allem ratingabhängige, individuelle Größenklassenbegrenzungen, bonitätsorientierte Kompetenzen, ein risikobezogenes Preissystem und die Identifizierung von Risikobranchen mit individuellen Risikobegrenzungen. Es ergab sich für die Sparkasse im Gesamtjahr 2016 ein gegenüber dem Vorjahresniveau verbessertes positives Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft. Die langfristig ausgerichteten Risikozielwerte für das Adressenausfallrisiko wurden eingehalten und damit die qualitäts- und risikobewusste Kreditvergabepolitik der Sparkasse erneut bestätigt. Die Sparkasse nutzt zur individuellen Betrachtung der Kreditwürdigkeit vor allem die zentral für die Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und ScoringVerfahren. Firmen- und Gewerbekunden sowie Freiberufler mit einem gewerblichen Kreditengagement ab 250 TEUR werden mit dem Standard-Rating klassifiziert. Für Bauträger, Wohnungsbaugesellschaften und Immobilieninvestoren kommt das Immobiliengeschäfts-Rating zum Einsatz. Für gewerbliche Kreditengagements unter 250 TEUR nutzt die Sparkasse das maschinelle KundenKompakt-Rating. Hierbei werden primär Zahlungsverkehrsdaten zur Klassifizierung der Kreditwürdigkeit herangezogen. Die einheitliche Anwendung der Bonitätsklassifizierungsverfahren für alle Kreditnehmer bietet der Sparkasse die Möglichkeit, im vierteljährlichen Turnus die Risikostruktur des gesamten Kreditportfolios zu ermitteln. Im vierteljährlichen Adressenrisikobericht, der von der Abteilung Marktfolge Aktiv erstellt und dem Vorstand zugeleitet wird, wird deshalb neben Branchen- und/oder Größenklassenstrukturen auch die Bonitätsverteilung des gewerblichen Kreditgeschäftes nach Rating-Klassen und des Privatkundengeschäftes nach Scoring-Klassen dargestellt. Am 31. Dezember 2016 ergab sich hinsichtlich des gerateten Firmen- und Gewerbekunden-Kredit-Portfolios im Umfang von 108,7 Mio. EUR (nach 114,9 Mio. EUR per 31.12.2015) gemessen am Volumen folgende Struktur: Standard & Poors Ratingklassen In % 2015 In % 2016 AAA bis BBB1-5 41,3 46,3 BB+ bis B+ 6-10 42,4 38,2 B bis CCC 11-15 10,8 10,4 D 16-18 5,5 5,1 Am 31. Dezember 2016 beträgt das Blankokreditvolumen im Kredit-Portfolio der gerateten Firmen- und Gewerbekunden 31,0 Mio. EUR (nach 33,0 Mio. EUR per 31.12.2015) in nachstehender Struktur: Standard & Poors Ratingklassen In % 2015 In % 2016 AAA bis BBB1-5 31,4 46,6 BB+ bis B+ 6-10 45,0 34,0 B bis CCC 11-15 11,8 7,9 D 16-18 11,8 11,5 Die Portfoliostruktur hinsichtlich der Privatkunden zeigt auf Basis des Bestandsscorings das nachfolgend dargestellte Bild. Das Gesamtvolumen umfasst 253,1 Mio. EUR (nach 243,2 Mio. EUR per 31.12.2015). Standard & Poors Scoringklassen In % 2015 In % 2016 AAA bis BBB1-5 83,9 85,2 BB+ bis B+ 6-10 12,0 11,0 B bis CCC 11-15 2,6 2,4 D 16-18 1,5 1,4 Am 31. Dezember 2016 beträgt das Blankokreditvolumen im Kredit-Portfolio der gescorten Privatkunden 77,1 Mio. EUR (nach 71,6 Mio. EUR per 31.12.2015) in nachstehender Struktur: Standard & Poors Scoringklassen In % 2015 In % 2016 AAA bis BBB1-5 77,8 80,0 BB+ bis B+ 6-10 16,1 14,7 B bis CCC 11-15 3,6 3,1 D 16-18 2,5 2,2 Die Konditionen im gewerblichen Kreditgeschäft und im Privatkundengeschäft richten sich nach dem ermittelten einzelgeschäftsbezogenen Risiko. Basis für die Ermittlung der Risikoprämien sind die tatsächlich eingetretenen Kreditausfälle der Vergangenheit (Eigenversicherungsprinzip). Die in der Sparkassen-Finanzgruppe einheitliche Anwendung der Risikoklassifizierungsverfahren ermöglicht es darüber hinaus, Kredite auf objektiver Basis zu bewerten und Kreditrisiken zu handeln. Die Sparkasse hat sich hierzu seit 2005 mehrfach über Credit-Default-Swaps und Credit-Linked-Notes an bundesweiten Kredit-Baskets der Sparkassen-Finanzgruppe beteiligt. Die vertraglichen Beziehungen zu den Sparkassenkunden bleiben davon unberührt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Risikokonzentrationen der Sparkasse im Adressenrisiko zu reduzieren. Konzentrationen im Adressenrisiko wurden von der Sparkasse im Wesentlichen für Branchen, Sicherheiten und Größenklassen identifiziert. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 lagen Risikokonzentrationen lediglich für Sicherheiten vor. Neben der vorhandenen Adressenrisikostrategie werden Risikokonzentrationen im Rahmen der Portfoliosteuerung mittels der Software „Credit Portfolio View“ (CPV) berücksichtigt. Durch die Risikosimulationen in CPV werden vorhandene Risikokonzentrationen angemessen in der Risikotragfähigkeitsberechnung berücksichtigt. Zur Steuerung und GuV-orientierten Risikomessung ihres Kreditportfolios nutzt die Sparkasse die Software CPV, die auf einer Monte-Carlo-Simulation beruht. Hierbei erfolgt eine Risikoquantifizierung auf einem Konfidenzniveau von 95% bei einer Haltedauer von einem Jahr. Zur Parametrisierung wird eine verbundweite Historie für Ausfallzeitreihen von 2003 bis 2015 berücksichtigt. Zusätzlich fließt in das Risikomodell ein Parametrisierungsansatz für die Einbringungs- und Verwertungsquoten mit ein. Da die Sparkasse noch nicht über eine ausreichende Fallzahl verfügt, greift diese auf die validierten Quoten des Deutschland-Pools zurück. Die Sparkasse ist damit in der Lage, das insgesamt eingegangene GuV-orientierte Risiko aus ihrem Kreditgeschäft in einer Analyse zu quantifizieren. Damit ist die Voraussetzung für eine aktive Steuerung des Kreditportfolios auf Gesamtbankebene gegeben. Weitere Bestandteile des Bewertungsergebnisses Kredit werden anhand historischer Ergebnisse geschätzt bzw. analytisch ermittelt (z. B. Pauschalwertberichtigung). Der so ermittelte unerwartete Verlust beträgt unter Berücksichtigung von Eingängen auf abgeschriebene Forderungen für das Jahr 2017 1,9 Mio. EUR. Die Risiken aus Beteiligungen sind für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung und werden im Rahmen von Expertenschätzungen in der Berechnung der Risikotragfähigkeit berücksichtigt. Die Risiken aus dem Eigengeschäft begrenzt die Sparkasse durch entsprechende Emittentenlimite. Da die Sparkasse überwiegend Geschäfte über Kontrahenten der Sparkassen-Finanzgruppe abwickelt, schätzt sie das Kontrahentenrisiko als unwesentlich ein. Aufgrund der Emittentenstruktur schätzt die Sparkasse das Adressenrisiko aus dem Eigengeschäft als unwesentlich ein. Bei den Berechnungen zur Risikotragfähigkeit berücksichtigt die Sparkasse jedoch den zu erbringenden Auffüllbetrag bei einer Beanspruchung des Sicherungsfonds der Sparkassen-Finanzgruppe. Im Rahmen von mindestens alle 10 Handelstage zu erstellenden Abschreibungsrisikoreports berichtet die Sparkasse über aktuelle Kontrahentenrisiken an den Vorstand. Finanzierungen ab einem Volumen von 400 TEUR werden als risikorelevantes Geschäft im Sinne der MaRisk angesehen. Ab diesem Kreditvolumen erfolgt ein separates Erstvotum in der Marktfolge, anschließend ein davon unabhängiges Zweitvotum im Markt. Regelungen bei abweichenden Kreditvergabevoten sind in einem Eskalationsverfahren getroffen. Zur Erkennung von Ausfallrisiken im Einzelfall setzt die Sparkasse ein Frühwarnsystem ein. Ziel ist es, über rechtzeitige und umfassende Maßnahmen Wertberichtigungen oder Kreditausfälle zu verhindern oder zu reduzieren. Auf Basis des Frühwarnsystems erfolgt eine Einschätzung der Sparkasse nach definierten Kriterien, in wieweit die Rückzahlung von Krediten zweifelhaft ist. Die Abteilung Marktfolge Aktiv informiert den Vorstand über das Erfordernis der Bildung einer Wertberichtigung, der die Entscheidung über die Bildung trifft. Die direkten Eigenanlagen der Sparkasse in verzinslichen Wertpapieren befinden sich im Investment Grade; für die im Rahmen der bereits erwähnten KreditbasketTransaktionen erworbenen Credit-Linked-Notes liegen keine externen Ratings vor. Bei den verzinslichen Wertpapieren handelt es sich in Höhe von 2,6 Mio. EUR (Buchwerte) um gedeckte Schuldverschreibungen und in Höhe von 50,1 Mio. EUR (Buchwerte) um unbesicherte Schuldverschreibungen. Zur Berechnung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen hat die Sparkasse für die Kreditrisikomessung den Kreditrisikostandardansatz (KSA) gewählt. Die im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung zugeordneten Deckungspotenziale in Höhe von 2,6 Mio. EUR reichten mit einer Auslastung von 73,2% im Risikofall mit Risikohorizont 31. Dezember 2017 aus, um die vorhandenen Risiken deutlich abzudecken. Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2016 jederzeit als tragbar dar. 4.4 Operationelle Risiken Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Eine klare und umfassende Dokumentation der wesentlichen Arbeitsprozesse sieht die Sparkasse ebenso wie die sorgfältige Personalauswahl und Qualifikationsmaßnahmen sowie ein intensives IT-Sicherheitsmanagement als wichtige Voraussetzung zur Reduzierung von operationellen Risiken an. Die operationellen Risiken werden im Limitsystem (Risikotragfähigkeitskonzept) berücksichtigt. Zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der operationellen Risiken nutzt die Sparkasse die Methoden „Schadensfalldatenbank“ (Ex-postBetrachtung) sowie „Risikolandkarte“ (Ex-ante-Sichtweise). Als erwarteten Verlust berücksichtigt die Sparkasse den höheren Wert aus durchschnittlicher Nettoschadenshöhe aus der Schadensfalldatenbank oder dem jährlichen Verlustpotenzial aller Szenarien aus der Risikolandkarte. Für das Stresstestprogramm greift die Sparkasse auf den höheren Wert aus der Summe der Nettoschäden aus den drei ungünstigsten Schadensjahren der Schadensfalldatenbank oder auf das 95%ige Konfidenzniveau der Schadensverteilung aller Szenarien aus der Risikolandkarte auf Basis des realistisch möglichen Maximalverlustes zurück. Im Rahmen der Risikolandkarte wird in einem strukturierten Prozess eine Risikoinventur vorgenommen. Mögliche Risikoszenarien werden bezogen auf Schadensfallhöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Mögliche Versicherungsleistungen und dem Adressenrisiko zuzuordnende Risikowerte werden risikomindernd berücksichtigt. Der Vorstand wird fallweise sowie vierteljährlich über Art und Umfang eingetretener Schadensfälle unterrichtet. Das Volumen größerer Schäden (im Einzelfall 500 Euro und mehr) lag im Geschäftsjahr 2016 nach Abzug von Versicherungsleistungen bei 3 TEUR und damit deutlich unter dem in der Risikolandkarte erkannten Verlustpotenzial und auch deutlich unter dem für operationelle Risiken gesondert berücksichtigten Limit im Risikotragfähigkeitskonzept. Zum Bilanzstichtag 2016 weist die Risikolandkarte für das Geschäftsjahr 2017 operationelle Risiken von insgesamt 0,5 Mio. EUR aus. Zur Berechnung der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen nutzt die Sparkasse zur Unterlegung der operationellen Risiken den Basisindikatoransatz (BIA). Die im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung zugeordneten Deckungspotenziale in Höhe von 0,7 Mio. EUR reichten im Rahmen der Auslastung im Risikofall von 71,4% mit Risikohorizont 31. Dezember 2017 aus, um die vorhandenen Risiken abzudecken. Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2016 jederzeit als tragbar dar. 4.5 Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken definiert die Sparkasse als die aktuelle oder zukünftige Gefahr, dass sie zahlungsunfähig (illiquide) wird, also ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht vollständig nachkommen kann. Erscheinungsformen des Liquiditätsrisikos in der Definition der Sparkasse sind das Refinanzierungsrisiko (bei klassisch vorhandener Inkongruenz zwischen den Fälligkeiten der Aktiv- und Passivseite), das Terminrisiko (Risiko, dass vereinbarte Zins- und Tilgungsleistungen aus Aktiva der Sparkasse nicht oder nicht termingerecht erfüllt werden), das Abrufrisiko (eingeräumte Kreditlinien werden unerwartet beansprucht bzw. Einlagen überraschend abgezogen) und das Marktliquiditätsrisiko (aufgrund von Marktstörungen können im Eigenbestand vorhandene Finanztitel nicht oder nicht sofort und/oder nicht zu fairen Preisen liquidiert werden). Liquiditätsrisiken in Fremdwährung resultieren im Wesentlichen aus offenen Fremdwährungspositionen in Investmentfondsbeständen. Insofern werden Liquiditätsrisiken aus Fremdwährungspositionen als unwesentlich betrachtet. Das Refinanzierungsrisiko ist nach unserer Einschätzung aufgrund der erheblichen Refinanzierung über Kundeneinlagen und die Einbindung in die Sparkassen-Finanzgruppe von geringer Bedeutung. Zentraler Maßstab für das Liquiditätsrisiko der Sparkasse ist die „Survival-Period“. Die „Survival-Period“ stellt den Zeitraum dar, innerhalb dessen die Sparkasse die Zahlungsmittelabflüsse durch die vorhandenen Zahlungsmittel begleichen kann. Derzeit beträgt die „Survival-Period“ 102 Monate. Ausgangsbasis bilden hierbei die Zahlungsströme unter Stressbedingungen. Die Sparkasse unterstellt einen jährlichen Abruf von 5% der variablen Passiva sowie die Annahme, dass kein festverzinsliches Einlagengeschäft getätigt wird. Gleichzeitig erfolgt ein Zahlungsmittelabruf durch Kundenaktiva gemäß den Annahmen der Gesamtbankplanung. Eigengeschäftsbestände werden unter Berücksichtigung eines von der EZB veröffentlichten Haircuts liquidiert. Aufsichtsrechtliche Liquiditätskennzahlen, Ad-hoc-Berichtspflichten und ein Notfallplan für den Eintritt eines Liquiditätsengpasses ergänzen das Managementverfahren ebenso wie eine vierteljährlich aktualisierte und dem Vorstand zur Verfügung gestellte Liquiditätsliste, die alle verfügbaren Liquiditätsquellen der Sparkasse inklusive zur Verfügung stehender Fazilitäten beinhaltet. Mögliche Mindererlöse bei der Realisierung der Finanzierungsquellen werden zusätzlich deutlich. Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Jahr 2016 jederzeit gegeben. 4.6 Sonstige Risiken Alle Risiken, die sich den vorgenannten Risiken nicht oder nicht eindeutig zuordnen lassen, werden hier zusammengefasst betrachtet. Insbesondere strategische Risiken (Planungs-, Geschäftsfeld- oder Managementrisiken) sowie Reputationsrisiken sind Teil der sonstigen Risiken. Eine überschlägig bewertende Betrachtung erfolgt im Rahmen der jährlichen Risikoinventur. 4.7 Interne Revision Als prozessunabhängige Stelle unterstützt die Interne Revision in ihrer Überwachungsfunktion den Vorstand der Sparkasse. Grundlage der Tätigkeit der Internen Revision ist ein risikoorientierter Prüfungsplan, der sicherstellt, dass alle relevanten Bereiche der Sparkasse regelmäßig geprüft werden. 4.8 Zusammenfassende Darstellung der Risikolage Die Sparkasse verfügt über ein der Geschäftstätigkeit angemessenes System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken. Die Risikotragfähigkeit war im Jahr 2016 zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, die festgelegten Globallimite wurden eingehalten. Auch für das Jahr 2017 zeigt das Risikotragfähigkeitskonzept, dass die Risikotragfähigkeit der Sparkasse gegeben ist. Nach der Strategie sowie der Unternehmensplanung der Sparkasse ist keine nennenswerte Änderung der Geschäftspolitik vorgesehen. Die Aktivitäten der Sparkasse sollen dementsprechend zu keiner relevanten Ausweitung der potenziellen Risikolage führen, sodass die Risikotragfähigkeit auch zukünftig gewährleistet sein sollte. 5 Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung mit Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2016 nicht eingetreten. 6 Prognosebericht Prognosen sind mit Unsicherheiten behaftet. Die zugrunde liegenden Annahmen können sich als unzutreffend erweisen und von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen. Die Sparkasse überprüft unterjährig im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung die tatsächliche Entwicklung und passt die Ergebnisplanung bei wesentlichen Abweichungen an. 6.1 Wirtschaftlicher Ausblick Die Sparkasse rechnet mit einer gesamtwirtschaftlichen stabilen und positiven Entwicklung in den Jahren 2017 und 2018 in der Euro-Zone. Für Deutschland geht sie von einer ebenfalls moderat steigenden Entwicklung beim Bruttoinlandsprodukt aus. Der deutsche Arbeitsmarkt wird sich dadurch stabil entwickeln. Getrieben durch die expansiven geldpolitischen Maßnahmen der EZB wird mittelfristig ein Anstieg oberhalb des Zielkorridors der EZB von 2% erwartet. Die Kapitalmarktzinsen werden in Erwartung der weiter expansiven Zinspolitik der EZB kurzfristig auf niedrigem Niveau verharren. Dabei steigen langfristige Zinsen zunächst schneller, was eine steilere Zinsstrukturkurve nach sich zieht. Bis zum Ende des Planungshorizontes erwartet die Sparkasse ein gegenüber der Ausgangslage höheres Zinsniveau bei ähnlicher Steilheit. Von einer wesentlichen Verschlechterung der Insolvenzquoten geht die Sparkasse nicht aus. Die heimische Wirtschaft wird sich im vorstehend beschriebenen Umfeld wiederfinden. Aufgrund der Abhängigkeiten des Altkreises Schlüchtern von den überregionalen Entwicklungen geht die Sparkasse von einer positiven Entwicklung der heimischen Wirtschaft ebenso aus, wie von einer weiterhin auf niedrigem Niveau verharrenden Arbeitslosigkeit. Ungünstige Entwicklungen aus den demographischen Strukturen des Geschäftsgebietes können durch Zuwanderung sowie dem Bevölkerungsdruck aus dem Rhein-Main-Gebiet kompensiert werden. In Erwartung eines nur langsam steigenden Zinsniveaus geht die Sparkasse sowohl für gewerbliche als auch für private Finanzierungen von positiven Rahmenbedingungen aus. Eine mit dem Niedrigzinsniveau einhergehende geringere Wettbewerbsintensität bei Kundeneinlagen begünstigt kurzfristig die Nettovermögensbildung der Sparkasse ebenso wie die prognostizierten steigenden Reallöhne. Vor diesem Hintergrund prognostiziert die Sparkasse ihre Unternehmensentwicklung. 6.2 Ausblick auf die Unternehmensentwicklung Die Sparkasse geht nach ihrem Bilanzstrukturszenario für 2017 und 2018 von einer steigenden Durchschnittsbilanzsumme aus. Im Kundenkreditgeschäft erwartet die Sparkasse bis 2018 eine deutliche Ausweitung. Das Wachstum wird dabei durch alle Kundengruppen und Finanzierungszwecke getragen. Im Eigengeschäft verbleibt per Saldo bis 2018 ebenfalls ein Wachstum. Die Sparkasse erwartet ein ansteigendes bilanzielles Einlagengeschäft im Jahresdurchschnitt 2017 und 2018, wobei für das außerbilanzielle Kunden-Wertpapiergeschäft ein leicht höheres Wachstum prognostiziert wird. Die Sparkasse beabsichtigt grundsätzlich keine Weitergabe von Minuszinsen an die Kunden, beobachtet dabei aber intensiv die Entwicklungen der Kundenbestände sowie das Wettbewerbsumfeld. Ein wesentlicher Faktor für den Zinsüberschuss ist die Zinsentwicklung an den Geld- und Kapitalmärkten. Die Sparkasse erwartet gemäß ihrer Hauszinsmeinung im Vergleich zur Ausgangslage eine ähnlich steile Zinsstrukturkurve. Die Steilheit der Zinsstrukturkurve nimmt dabei bis 2018 leicht zu. Im Vergleich zum Jahr 2016 geht die Sparkasse insgesamt für 2017 und 2018 aufgrund der Zinsmeinung sowie der geplanten Bilanzstruktur von einem stabilen Zinsüberschuss aus. Als weitere wichtige Ertragsquelle rechnet die Sparkasse in den Jahren 2017 und 2018 mit einem Provisionsüberschuss oberhalb des Niveaus des Jahres 2016. Hier liegt das Augenmerk auf dem Provisionsertrag, der von der Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern der Sparkassen-Finanzgruppe und den Erträgen aus dem Giroverkehr geprägt ist. Die weitere Intensivierung der vertrieblichen Ressourcen mit der DekaBank, der SparkassenVersicherung und der LBS ist zur Erreichung des Ergebnisses erforderlich. Eine weiterhin positive Stimmung an den Börsen, verbunden mit steigenden Wertpapiertransaktionen, lassen höhere Provisionseinnahmen erwarten. Bei den Verwaltungsaufwendungen geht die Sparkasse auch nach Berücksichtigung von Personalmaßnahmen von steigenden Personalaufwendungen infolge von tariflichen Gehaltssteigerungen aus. Bei den Sachaufwendungen erwartet die Sparkasse lediglich einen geringen Anstieg als Ergebnis eines konsequenten Sachaufwandmanagements. Insgesamt erwartet die Sparkasse ab 2018 merklich höhere Verwaltungsaufwendungen aufgrund der Aufwendungen aus dem Projekt „Hauptstelle“. Für die nächsten Jahre erwartet die Sparkasse in der Summe der vorstehend beschriebenen Entwicklung einen deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses vor Bewertung, das sich nach der Systematik des Sparkassen-Betriebsvergleichs im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme zwischen 0,83% und 0,96% bewegen wird. Der Zinsüberschuss und damit auch das Betriebsergebnis vor Bewertung werden sich nach unseren Planungen bei einer fortdauernden Niedrigzinsphase in den kommenden Jahren deutlich reduzieren. Die Entwicklung an den Kapitalmärkten sowie der allgemeine Konjunkturverlauf werden auch das Bewertungsergebnis beeinflussen. Die erwartete Zinsentwicklung wird sich auf das Ergebnis der Wertpapiere in den Jahren 2017 und 2018 in überschaubarem Maße nachteilig auswirken. Die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft wird sich mit Blick auf die mittelfristige Entwicklung der Sparkasse weiter stabilisieren. Die Sparkasse geht im Rahmen ihres statistischen Berechnungsmodells von einem deutlich erhöhten negativen Bewertungsergebnis im Vergleich zum Jahr 2016 aus. In absoluten Zahlen wird die Risikovorsorge aber weiterhin auf einem vertretbaren Niveau bleiben. Die Abschreibungen werden mithilfe einer Migrationsmatrix sowie von Ausfall-, Verwertungs- und Einbringungsquoten auf das Kreditportfolio der Sparkasse ermittelt. Die Sparkasse geht im Rahmen ihrer strukturierten Kapitalplanung davon aus, dass auch in den Jahren 2017 und 2018 durch die beschriebene Prognose eine Stärkung der Sicherheitsrücklage ebenso möglich sein wird wie Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB und zu den Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB. Für diese Zuordnungen geht die Sparkasse von einem zu verteilenden Potenzial von ca. 2,0 Mio. EUR p. a. und hieraus resultierend steigenden Kernkapital- und Eigenmittelquoten aus. Die Eigenmittelquote wird mit einem Wert zwischen 21,9% und 23,8% prognostiziert. Darüber hinaus prüft die Sparkasse die Effekte einer entfallenden Privilegierung von Realkrediten bei der Anrechnung auf die Eigenmittelquote, falls sie die Beleihungswertverordnung nicht umsetzt. Auch die Finanzlage der Sparkasse wird auf stabilem Niveau bezogen auf die Liquiditätskennziffer, die Beobachtungskennzahlen und die „Survival Period“ prognostiziert. Chancen ergeben sich im optimistischen Planszenario bei einem über den Erwartungen liegenden Wirtschaftswachstum. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach Kundenkrediten aufgrund einer weiter steigenden Konsum- und Anschaffungsneigung im Unternehmenssektor wie auch bei Privatkunden. Ursächlich ist die gute Beschäftigungslage verbunden mit einem langfristig positiven Ausblick. Im herrschenden Umfeld finden verstärkt Anlagen in den Festzinsprodukten der Sparkasse statt, parallel bleiben die Kundenanlagen in Wertpapierprodukten ein gleichwertiger Wachstumsfaktor. Aufgrund der günstigeren volkswirtschaftlichen Entwicklungen geht die Sparkasse von einem höheren als erwarteten Tarifabschluss mit der Konsequenz höherer Personalaufwendungen aus, gleichzeitig gelingt es der Sparkasse zusätzliche Personalmaßnahmen umzusetzen. Die Sachaufwendungen entwickeln sich infolge eines noch konsequenteren Sachkostenmanagements leicht unterhalb der Erwartungen. Dies führte im Ergebnis zu einem leichten Anstieg des Betriebsergebnisses vor Bewertung im Vergleich zum Erwartungswert. Risiken bestehen im pessimistischen Planszenario der Sparkasse darin, dass die EZB ihre expansive Geldpolitik infolge eines verhaltenen gesamteuropäischen Wirtschaftswachstums ausweitet und das Zinsniveau zunächst auf dem heutigen Niveau verbleibt. Die geringen Wachstumsaussichten dämpfen die Konsum- und Anschaffungsneigung von Verbrauchern und Unternehmen und damit das Kundenkreditgeschäft. Das Umfeld motiviert die Kunden nicht, Festgeldanlagen zu tätigen, mit der Folge, dass Kundengelder auf Sicht- und Giroeinlagen verbleiben. Für die Sparkasse besteht in diesem Szenario die Herausforderung der Anlage der überschüssigen Liquidität bei anhaltendem Niedrigzinsniveau. Die pessimistischen Erwartungen führen zu einer weiterhin niedrigen Inflation und geringeren Steigerungsraten bei den Personalaufwendungen und leicht steigenden Sachaufwendungen. Bei einem Fortdauern des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes und dessen ungünstiger Auswirkung auf den Zinsüberschuss würde das Betriebsergebnisses vor Bewertung in der Folge deutlich niedriger ausfallen. Zusammenfassend erwarten wir für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 auf der Basis unserer Unternehmensplanung gegenüber der Ausgangslage eine stabile Ertragsentwicklung unserer Sparkasse. Die Sparkasse wird sich weiter als wirtschaftlich starkes und technisch fortschrittliches Institut nachhaltig in ihrem Geschäftsgebiet positionieren. Dabei sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Kapital, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein und den Bürgern, Selbständigen, Unternehmen und Kommunen weiterhin als verlässlicher und leistungsstarker Partner zur Seite zu stehen. Die mittelfristigen Unternehmensziele veranlassen die Sparkasse, in den Anstrengungen um Effizienz- und Ertragsverbesserungen sowie einer qualifizierten und aktiven Betreuung der Kunden nicht nachzulassen. 7 Statistischer Bericht über die Erfüllung des öffentlichen Auftrages der Kreissparkasse Schlüchtern im Geschäftsjahr 2016 (§ 15 Abs. 2 Satz 2 i. V. m. § 2 HSpG) I. Mitarbeiter, Geschäftsstellennetz und Förderung gemeinnütziger und kommunaler Belange 1. Mitarbeiter (per 31.12.2016) Beschäftigte insgesamt darunter Auszubildende 2. 122 9 Geschäftsstellennetz (per 31.12.2016) Geschäftsstellen inkl. Hauptstelle Geldautomaten Terminals (inkl. GA) mit Überweisungsfunktion Kontoauszugsdrucker 3. 7 Spenden und Sponsoring (ohne Stiftungen) im Geschäftsjahr 2016 Insgesamt davon Verwendung für Soziales Kultur Umwelt Sport Sonstiges, ohne Schwerpunkt 4. 5 14 8 Volumen in TEUR 71 Anteil in % 100 40 25 0 6 0 56 35 0 9 0 Steuerleistung im Geschäftsjahr 2016 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (in TEUR) Sonstige Steuern (in TEUR) 1.358 28 II. Förderung der Vermögensbildung 1. Bilanzwirksame Anlagen a) Kontenzahl Sparkonten Termingeldkonten Konten für täglich fällige Gelder, darunter: Geschäftsgirokonten Privatgirokonten Summe Nachrichtlich: Basiskonto b) 2.407 20.033 54.509 976 Vermögensbildung Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, davon: Spareinlagen Andere Verbindlichkeiten Verbriefte Verbindlichkeiten Nachrangige Verbindlichkeiten 2. Bilanzneutrale Anlagen a) Anzahl Kundendepots Anzahl Kundendepots: 4.691 b) 31.12.2016 20.455 23 34.031 31.12.2016 in TEUR 402.540 141.971 260.569 4.002 510 31.12.2016 791 Sparkassen-Depots 38 S-Broker-Classic-Depots 3.862 DekaBank-Depots Kundenwertpapiergeschäft - Bestände Depotbestand: 130.518 31.12.2016 in TEUR 20.809 verzinsliche Wertpapiere 14.827 Aktien, Optionsscheine 94.882 Investmentfonds einschließlich fondsbasierter Vermögensverwaltung III. Befriedigung des örtlichen Kreditbedarfs 1. Forderungen an Kunden Forderungen an Kunden 2. 31.12.2016 in TEUR 296.559 Darlehenszusagen und -auszahlungen im Geschäftsjahr 2016 Darlehenszusagen in TEUR Darlehensauszahlungen in TEUR IV. 58.009 49.785 Girokonten auf Guthabenbasis 31.12.2016, Anzahl Girokonten auf Guthabenbasis V. 976 Beratung von Existenzgründern 31.12.2016 in TEUR Finanziertes Volumen durch Sparkassenmittel durch öffentliche Fördermittel durch sonstige Mittel VI. 60 0 60 0 Vermittelte Förderkredite 31.12.2016 in TEUR Volumen Darlehenszusagen Volumen Bestand Bestandsentwicklung 2.078 27.442 -1.847 Bericht des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Schlüchtern nahm 2016 die ihm aufgrund der sparkassenrechtlichen Bestimmungen obliegenden Aufgaben intensiv und mit großer Sorgfalt wahr. Er wurde durch den Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Sparkasse sowie über alle besonderen Vorgänge unterrichtet. Neben den Beratungen im Aufsichtsorgan erörterte die Vorsitzende des Verwaltungsrates auch außerhalb der regelmäßigen Sitzungen in Gesprächen mit dem Vorstand geschäftspolitische Fragen sowie die Lage und Entwicklung der Sparkasse. Der Vorstand hat dem Verwaltungsrat den Jahresabschluss sowie den Geschäftsbericht für das Jahr 2016, der den Lagebericht enthält, vorgelegt. Die Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen hat den Jahresabschluss sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. In seiner Sitzung am 29. Juni 2017 hat der Verwaltungsrat von dem Prüfungsergebnis Kenntnis genommen, den Jahresabschluss 2016 festgestellt, die Verwendung des Jahresüberschusses beschlossen, den Lagebericht gebilligt und dem Vorstand Entlastung erteilt. Der Bilanzgewinn wird in voller Höhe der Sicherheitsrücklage zugeführt. Für die engagierte Arbeit im Geschäftsjahr 2016 dankt der Verwaltungsrat dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreissparkasse Schlüchtern. Ein besonderer Dank gilt den Kunden für das der Sparkasse entgegengebrachte Vertrauen. Dies ist die tragfähige Basis für eine weiterhin positive Entwicklung der Sparkasse. Schlüchtern, Juni 2017 Kreissparkasse Schlüchtern Die Vorsitzende des Verwaltungsrates Susanne Simmler