Veränderung der Grundwasserneubildung in Hessen

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Trinkwasser im Gespräch, Dornheim den 16. 01. 2008
„Anpassungsstrategien an
Klimatrends und
Extremwetter und Maßnahmen für ein
nachhaltiges
Grundwassermanagement“
Veränderung der Grundwasserneubildung in Hessen
Dr. Georg Berthold und Mario Hergesell
Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Gliederung:
1. Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt
• Modellergebnisse aus INKLIM 2012
2. Klimatrends der Szenarien bis 2100 für Hessen
• Temperatur
• Niederschlag
3. Stand der Arbeiten
• Optimierung des Grundwasserrechenmodells
• Regionalisierung der Klimadaten
4. Ausblick
Begriffe und Abkürzungen
INKLIM 2012
INtegriertes KLIMaschutzprogramm Hessen 2012
IDP
Interaktives Diagnose- und Präsentations-Tool
für Klimadaten;
ECHAM
Globales Zirkulationsmodell
Entwickelt am European Center HAMburg
WETTREG
Wetterlagen-basierte Regionalisierungsmethode
Nutzt die bisherigen Klimabeobachtungen,
Einfluss der Großwetterlagen auf das Lokalklima
Klimamodelle sind keine „Wettervorhersage“ für die Zukunft, sondern
Projektionen auf die zu erwartende Entwicklung.
1. Klimawandel und dessen Auswirkung auf den Wasserhaushalt
Ausgangspunkt:
Klimamodellierung mit ECHAM 4 im Rahmen von INKLIM 2012
Nur für das moderate Szenario B2; monatliche Auflösung, bis zum Jahr 2050
Sommer- und Winterniederschlag
550
Referenzperioden
Simulationszeitraum
mm/a
500
450
400
350
300
19711
1980
19812
1990
19913
2000
20014
2010
20115
2020
20216
2030
Abnahme der Sommerniederschläge
Zunahme der Winterniederschläge
20317
2040
20418
2050
Sommer-N
Winter-N
Zunahme der
Grundwasserneubildung
1. Klimawandel und dessen Auswirkung auf den Wasserhaushalt
Grundwasserneubildung - Mittelwerte und Extrema
160
Referenzperioden
Simulationszeitraum
M ax: 146 mm/a
mm/a
140
120
M ittel: 126 mm/a
Szen. 2010-2050
100
M ittel: 101 mm/a
Ref. 1971-2000
80
M in: 78 mm/a
trocken
60
19711
1980
19812
1990
19913
2000
20014
2010
20115
2020
20216
2030
20317
2040
20418
2050
mittel
feucht
2. Klimatrends der Szenarien bis 2100 für Hessen
Ausgangslage:
Vergleichsdekaden:
1961 - 1970
1971 - 1980
1981 - 1990
1991 - 2000
PgC = 1 Milliarde Tonne Kohlenstoff
Aus Klimaprojektionen für das 21. Jahrhundert, Max-Plank-Institut für Meteorologie, 2006
Jahresmitteltemperatur:
Szenario B1
Szenario A1
Szenario A2
+2,1 Grad C
+2,5 Grad C
+2,4 Grad C
Jahresniederschläge nehmen um
Winterniederschläge nehmen um
Sommerniederschläge nehmen um
5 bis 10 % zu
30 bis 50 % zu
10 bis 15 % ab
2. Klimatrends der Szenarien bis 2100 für Hessen
Modellergebnisse
für Szenario B2
vorhanden
2. Klimatrends der Szenarien bis 2100 für Hessen
Modellergebnisse
für Szenario B2
vorhanden
Modellergebnisse
für Szenario B2
vorhanden
2. Klimatrends der Szenarien bis 2100 für Hessen
Modellergebnisse
für Szenario B2
vorhanden
Modellergebnisse
für Szenario B2
vorhanden
3. Stand der Arbeiten:
Optimierung der Grundwasserneubildung in Waldgebieten
Enge Zusammenarbeit mit HESSEN-FORST,
Der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt und dem HLUG
Zusammenführung von „Forstdaten“ und „HLUG-Daten“
• Durchwurzelungstiefe von Forstbeständen
(nach Baumarten und Altersklassen)
• Berücksichtigung des Bestockungsgrades
(Verbesserung des Interzeptionsansatzes)
Verbesserung und Absicherung des HLUG-Modells
3. Stand der Arbeiten:
Neuer Modelleinsatz am HLUG: Verdunstungsmodell TRAIN
zur Ermittlung der aktuellen Verdunstung, Sickerwasserbildung bzw. Gesamtabfluss
• modular aufgebaut
• physikalisch basierte und konzeptionelle
Prozessbeschreibung
• hohe zeitliche Auflösung -> Tageswerte!
• räumliche Auflösung ist flexibel
• Regionalisierung meteorologischer Eingangsdaten
• Niederschlagskorrektur
• Anwendung: WaBoA, INTERREG III,
KLIWA (Baden-Württemberg, Bayern,
Rheinland-Pfalz)
3. Stand der Arbeiten:
Erfassung der Landwirtschaftlichen Beregnung
Hessisches Ried
• Anbau von traditionellen landw. Kulturen
• Anbau von Marktfrüchten
• Versorgung des Ballungsraums
"Rhein-Main-Neckar"
• Zusatzwassermenge schwankt
von 3,5 Mio. m3/a bis 35 Mio. m3/a
Klimaänderung
•Veränderung des Zusatzwasserbedarfs
•Veränderung der Anbauverhältnisse
•Wirkung auf den Wasserhaushalt
3. Stand der Arbeiten:
Erfassung der Landwirtschaftlichen Beregnung
6,0
Abweichung von der langjährigen Monatsmitteltemperatur
5,0
4,0
3,0
2,0
0,0
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
J
F
M
A
M
J
J
A
S
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D
J
F
M
A
M
J
J
A
S
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D
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
J
F
M
A
M
J
J
A
1,0
-1,0
2002
2003
2004
2005
2006
2007
-2,0
-3,0
160
M onatsniederschlag in mm
140
120
100
80
60
40
2002
17,7 Mio. m3
2003
27,2 Mio. m3
2004
18,2 Mio. m3
2005
17,7 Mio. m3
2006
14,0 Mio. m3
Beregnungsmenge in Millionen m3 pro Jahr für das Hessische Ried
2007
J
A
J
A
M
F
M
J
D
N
S
O
J
A
J
A
M
F
M
J
N
D
S
O
J
A
J
A
M
F
M
J
D
N
S
O
J
A
J
M
F
M
A
J
D
N
S
O
J
A
J
A
M
F
M
J
D
N
S
O
J
A
J
A
M
M
F
0
J
20
3. Stand der Arbeiten:
Weiterentwicklung des GWN-Modells für versiegelte Flächen
Versiegelungsklasse 1 (10-15%)
Versiegelungsklasse 2 (35-50%)
Versiegelungsklasse 3 (85-100%)
Ackerflächen
Grünland
Laubwald
Nadelwald
Mischwald
Gewässerflächen
• fast 1/10 der Landesfläche ist versiegelt
• bisher wurden versiegelte Flächen bei der Modellierung ausgespart
• mit zunehmender Versieglung nimmt die GWN ab
• bei großen Betrachtungszeiträumen muss die
Zunahme des Versiegelung berücksichtigt werden
• auf Grundlage von ATKIS-Daten lassen sich 3
Versiegelungsdichten differenzieren
3. Stand der Arbeiten:
Weiterentwicklung des GWN-Modells für versiegelte Flächen
Ermittlung der GWN mittels multiplikativer Verknüpfung von Gesamtabfluss und Baseflow Index (BFI)
GWN = Qgesamt x BFI
Zuordnung von BFI-Werten
für jede Versiegelungsklasse
auf Basis von Vergleichsstudien
und Literaturauswertungen
Versiegelungsklasse
BFI
1 (10-15%)
0,42
2 (35-50%)
0,31
3 (85-100%)
0,13
Lückenlose Ermittlung
der Grundwasserneubildung
vorher
nachher
4. Ausblick
• Regionalisierung der Klimaszenarien (3 Szenarien)
• Optimierung des hessenweiten Grundwasserrechenmodells
• Abschätzung des zukünftigen landwirtschaftlichen Zusatzwasserbedarfs
• Detailanalyse für den Bereich Odenwald
• Berechnung der Grundwasserneubildung (3 Szenarien)
4. Ausblick
Nur „Verbund“ führt zum Erfolg
Klimaveränderung
•Temperaturerhöhung, Winterniederschlag steigt, Sommerniederschlag nimmt ab
Boden
Landnutzung
•Verlängerte Vegetationsperiode
•Wachstumsstillstand im Sommer
•Wasserstress
•N-Freisetzung im Sommer wegen Wasserstress gering
•N-Freisetzung im Herbst steigt
•Vermehrte Nitratauswaschung im Winterhalbjahr
•Erosionsgefahr steigt im Winterhalbjahr
Grundwasserneubildung
•Waldbrandgefahr
•Nutzungsänderungen
Anstieg durch Umverteilung der Niederschläge
Grundwasserstände
•Anstieg
•Vernässungen
Abflussregime
•Mittlere Hochwasserabflüsse steigen
Grundwasserbeschaffenheit
•Verdünnungseffekte durch erhöhte GWNB
•Erhöhtes Verlagerungsrisiko
Wasserversorgungsstruktur
•Trockenfallen von Quellen
•Dezentrale Wasserversorgung gefährdet
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