Bluthochdruck natürlich senken

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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
v o m
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Bluthochdruck natürlich senken
Was hohen Blutdruck verursacht, lässt sich oft nicht genau klären. Wir
kennen jedoch viele Faktoren, die Bluthochdruck begünstigen. "Hauptsache gesund" zeigt, wie sie sich mit ganz natürlichen Mittel reduzieren
lassen. Jeder zweite Deutsche über 65 leidet unter Bluthochdruck. Betroffene müssen Medikamente nehmen, um sich vor Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu schützen. Doch wie viele Medikamente sind
wirklich notwendig? Gibt es vielleicht doch Möglichkeiten, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken und damit den Tablettenkonsum
zu reduzieren oder gar ganz einzustellen?
Nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation gilt ein Blutdruck von
unter120mm/Hgzu80mm/Hgalsoptimal.Bis130/85gehennochalsnormal
durch, während Werte ab 130/85 bereits als hochnormal eingestuft werden.
Blutdruckwerte ab 140/90 gelten als zu
hoch.
StelltderArzteinenerhöhtenBlutdruck
fest, beginnt in der Regel die Suche
nachderUrsache.Allerdingslässtsichin
etwa 90 Prozent aller Fälle kein Grund
für den Hochdruck ausmachen. Nur bei
einem von zehn Patienten entsteht hoher Blutdruck durch eine Erkrankung
bestimmter Organe, wie zum Beispiel
der Nieren, Nebennieren oder der
Schilddrüse. Ist der Blutdruck leicht erhöht, zückt der Hausarzt nicht gleich
den Rezeptblock. Mit kleinen Veränderungen der Ernährung und des Lebensstils kann das Einnehmen von Medikamenten oftmals hinausgezögert oder
sogar vermieden werden. Wer dann
doch Blutdrucksenker verschrieben bekommt, sollte diese in jedem Fall exakt
wievomArztverordneteinnehmenund
nicht eigenmächtig reduzieren oder absetzen.
Aber lebenslang Medikamente schlucken? Vielen Betroffenen behagt diese
Vorstellung nicht. Muss sie auch nicht.
Auch Patienten, die Medikamente einnehmen müssen, können mit gezielten
Maßnahmen versuchen, den Blutdruck
zusätzlich auf natürliche Weise zu senken. Es ist jedoch wichtig, trotz der begleitenden Maßnahmen, die verordneten Arzneien weiterhin sorgfältig einzunehmen. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt kann dann die Dosis der
Blutdruckmittel dem neuen, niedrigeren
Blutdruckangepasstwerden.
Salz – lebenswichtig aber auch gefährlich
In den letzten Jahrzehnten wechselten
die wissenschaftlichen Meinungen, ob
ein Zuviel an Salz den Blutdruck hochtreiben kann oder nicht. Derzeit ist die
FachweltderMeinung,dassessalzempfindliche Menschen gibt, bei denen das
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soist.BeianderenhätteeineSalzreduktion keinen Einfluss auf den Blutdruck.
Ein Test kann sich also lohnen, denn
durchschnittlich nimmt jeder von uns
doppeltsovielSalzauf,wienötig.
Doch das Einsparen von Salz ist einfacher als gesagt. Denn in nahezu jedem
Lebensmittel ist es enthalten. Oft auch
dort,wowiresgarnichtvermuten.
Wie viel Salz versteckt sich worin?
In Deutschland müssen Hersteller den
Salzgehalt ihrer Produkte nicht auf der
Verpackungausweisen.Manfindetzwar
trotzdemdieAngabe"Salz",meistfehlt
aber die Mengenangabe. Häufig ist lediglichderNatriumanteilaufderVerpackung verzeichnet. In diesen Wert fließt
aber auch enthaltenes Natriumglutamat
(Geschmacksverstärker) ein. Die Wissenschaftler in den Laboren der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen prüften im
Auftrag von Hauptsache Gesund einige
Lebensmittel auf ihren Salzgehalt. Das
Ergebnis: Im Salzhering steckt erwartungsgemäß viel Salz: 15 Gramm (pro
100g). Auf Platz 2: Oliven mit Paprika
gefüllt: 5,5 g auf 100 Gramm - bereits
neun Stück decken den empfohlenen
Tagesbedarf. Und selbst Harzer Käse
enthält auf 100 Gramm 3,8 Gramm
Salz.DasistmehralsroherSchinken,in
dem stecken "nur" 3,5g. Hingegen
bringenesTiefkühl-PommesFritesgerademalauf0,05g-dennsiewerdenerst
vor dem Verzehr gesalzen. Dr. Matthias
Busch, Laborleiter an der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen über Ergebnis:
"Entscheidend ist, wie viel man von einemLebensmitteltäglichzusichnimmt.
Wenn sie Senf als Beispiel nehmen, ist
derSalzgehaltsehrhoch,davonisstman
aber sehr wenig. Nimmt man Brot, beträgtderSalzgehalteinbiszweiProzent,
abervomBrotistmanwesentlichmehr.
Mit mehreren Scheiben Brot deckt man
also bereits den täglichen Salzbedarf
ab".
Der empfohlene tägliche Bedarf an Salz
(6 Gramm) entspricht etwa einem halben Teelöffel. Diese Menge versteckt
sich in zwei Schinkenbroten. Mit zwei
Salami-Baguette kommt man schon auf
das Doppelte. Und wer den Inhalt einer
Konservendose
"Jägerhackbällchen"
leert,hatsogarviermalmehrSalzgegessenalsereigentlichbraucht.Salzsparen
heißt nicht, ewig fade Gerichte zu verspeisen. Bei frischen Zutaten, gut gewürzt mit aromatischen Kräutern,
kommt man voll und ganz auf den Geschmack.
Natrium und Kochsalz
Chemisch betrachtet ist Kochsalz nicht
Natrium,sondernNatriumchlorid(NaCl).
Es enthält 40 Prozent Natrium und 60
Prozent Chlorid. Beides sind lebensnotwenige Mineralstoffe. Natrium und
Chloridsorgendafür,dassdasVolumen
desBlutesundderDruckderKörperzellen, des Blutes und des Darmes aufrechterhalten werden. 40 Prozent des
NatriumssindinderFlüssigkeitderZwischenzellräume und im Blut gelöst. 10
Prozent des Natriums stecken in den
Körperzellen und 50 Prozent sind fester
Bestandteil der Knochen. Natrium hat
auch vielfältige Aufgaben bei der Nervenreizleitung und Muskelkontraktion.
Der tägliche Mindestbedarf eines Erwachsenen beträgt 550 mg/Tag (entspricht1–2gKochsalz).DieserBedarfist
individuell verschieden und wird durch
VerlusteaufgrundvonkörperlicherAktivität, Umgebungstemperatur, Durchfall
und Krankheit geringfügig beeinflusst.
Heute wird empfohlen, die tägliche
Salzzufuhr auf maximal 6–8 g zu beschränken. Um aus den NatriumAngaben auf der Lebensmittelverpackung den Kochsalzgehalt zu berechnen,mussderWertmit2,5multipliziert
werden.
"Geheim"-Rezept Bewegung
Bauspeck weg - Blutdruck runter
Das Abnehmen ist die wichtigste und
wirkungsvollsteMethode,denBlutdruck
zu senken. Denn Übergewicht begünstigt die Entstehung und das Fortbestehen des Hochdruckes. Eine Gewichtsre2
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duktionführtbeibeleibtenMenschenzu
einer deutlichen Abnahme, meist sogar
zu einer Blutdrucknormalisierung. Wer
seinGewichtumzehnKilogrammreduziert, senkt seinen Blutdruck um durchschnittlich 30/20 mmHg. Ein Hochdruck
von 170/110 mmHg kann damit ohne
Medikamente auf 140/90 mmHg gesenktwerden!Wichtigistauch,dassdie
Taille nicht dicker ist als die Hüfte, weil
sonst das Risiko für Herz-KreislaufKrankheitendeutlicherhöhtist.
Blutdrucksenker Sport
Körperliche Belastung hat eine Sofort-
und eine Langzeitwirkung auf den Blutdruck. Strengt sich der Mensch an,
brauchen die Muskeln mehr Sauerstoff.
Damit er bis in die letzte Muskelfaser
transportiertwerdenkann,mussschnell
mehr Blut fließen. Damit das geschieht,
weiten sich die Blutgefäße. Ist die körperliche Belastung vorbei, bleiben die
Adern zum Teil Stunden in diesem geweitetenZustand.DasGefäßvolumenist
größer und der Blutdruck eine gewisse
Zeitgeringer.
Langfristige Wirkungen von regelmäßigerBewegung:
* Abbau von Gewicht einschließlich
Fettdepots.
*AktivierungdesStoffwechsels
* Vermehrte Ausschüttung von bestimmtenHormonen
Der Körper arbeitet wieder ökonomischer, da u.a weniger Körpermasse zu
versorgen ist. So wird nicht nur der
Blutdruckgesenkt,sondernauchRisikofaktoren für andere Erkrankungen, wie
Diabetes 2 werden geringer. Die allgemeineLeistungsfähigkeitsteigt,ÜberlastungenimAlltagwerdenunwahrscheinlicher.
Tipp von "Hauptsache gesund"Sportexperte Jürgen Reif
Ich empfehle Bluthochdruckpatienten
besonders alle Ausdauersportarten wie
Walken, Laufen, Radfahren etc., aber
ohne Wettkampf und Leistungsdruck.
Auch therapeutisch angeleitete Bewegungsprogramme,u.a.mitmoderatem,
dynamischem Krafttraining, sind geeignet. Achten Sie darauf, die sportlichen
Bewegungsprogramme mit Ihrem Arzt
abzusprechen und kontrolliert durchzuführen.UndVorsicht:Sportersetztnicht
unmittelbar Blutdruckmedikamente! Die
blutdrucksenkende Wirkung durch Bewegung mit Absenkung bis zu 10
mmHg stellt sich erst bei einem regelmäßigen Training, drei bis vier Mal wöchentlichundje45-75Minutenein.
"Geheimtipp" Wandern!
Eigentlich weiß jeder, dass wandern
gesund ist. Wie gesund es aber ganz
genau ist, dem sind Wissenschaftler in
denletzenzehnJahrenverstärktaufder
Spur.MiterstaunlichenErgebnissen.Das
langsame,aberlangandauerndeGehen
soll demnach mehr bringen als Joggen.
Man verbraucht zwar beim Rennen
mehr Kalorien als beim Wandern. Allerdings sind die Läufer meist nur eine
Stunde, die gemächlichen Geher jedoch
viele,vieleStundenunterwegs.DasverbrauchtnichtnurEnergie,sondernbaut
Muskeln auf und Körperfett ab. Auch
dieBlutproduktionimKörperwirdangeregt. Bei einer 70 Kilogramm schweren
Person kann sich die Blutmenge von
knappsechsauffastachtLitererhöhen.
MehrroteBlutkörperchentransportieren
zusätzlichen Sauerstoff zu Muskeln und
Organen. Die Blutzellen werden elastischer und passen sichoptimal der Form
der Kapillaren an, was den Sauerstoffaustausch zwischen Blut und Gewebe
fördert. Das Herz muss weniger häufig
schlagen. Ein Wanderer atmet weniger,
aber mit tieferen Zügen. Mit einem
Atemzugkönnenbiszu2,5LiterLuftin
dieLungegelangen,stattnormalerweise
0,5Liter.DurchdenhöherenAdrenalinspiegelimBluterweiternsichdieAtemwege, so dass die Lunge bis zu 25 Prozent mehr Sauerstoff aufnimmt. Die
Durchblutung in verschiedenen Hirnregionen steigt um etwa ein Drittel. Ner3
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venzellenschüttenvermehrtEndorphine
aus, was stimmungsaufhellend wirkt.
Die Bauchspeicheldrüse schüttet gleichmäßiger Insulin aus. Zudem steigt die
Zahl der Insulinrezeptoren. Es wird vermehrt Zucker in die Zellen geschleust,
der Blutzuckerspiegel sinkt. Wegen der
moderaten körperlichen Belastung ist
das Wandern für Patienten mit Bluthochdrucksehrgutgeeignet.
Atemarbeit als aktive Selbsthilfe bei Stress
Wenngleich Stress verschiedene Ursachen hat, reagiert der Organismus immer gleich. Es kommt zu einer Steigerung von Blutdruck, Herzschlag und
Atemfrequenz,umauseinerStresssituation heraus entweder kämpfen oder
fliehen zu können. Dieser aus der FrühzeitderMenschheitstammendeÜberlebensmechanismus wird für den Menschen heute häufig zur Falle. Er kann
selten fliehen oder kämpfen, sondern
muss sich beherrschen. Die vom Körper
bereitgestellte Energie kann nicht abgebaut werden und der Organismus
gerät in ständige Alarmbereitschaft.
Wird nichts dagegen unternommen,
sind Bluthochdruck, Atemprobleme,
Schlafstörungen, Burn out, Depression
undandereKrankheitendieFolge.
Gerade hier kann Atemarbeit wirksame
Hilfebieten,umdenOrganismuswieder
inBalancezubringen.SchließenSiekurz
dieAugen,legenSiedieHändeaufden
BauchundfragenSiesich:Wieundwo
spüre ich meinen Atem? Merken Sie,
wieerzuIhrenHändenströmtunddiese
hebt wie senkt? Haben Sie eine kleine
AtempausezwischenAus-undEinatem?
Geht Ihr Atem auch zu den Händen,
wenn Sie diese an eine andere Stelle
legen? Schon dieses kurze Innehalten
und Wahrnehmen des Atems wirkt
stressmindernd.
ZweiweitereBeispieleausdemÜbungsangebotderAtemarbeit:
1.Übung:DerabsteigendeAusatem
Siestehen,dieFüßesindca.beckenbreit
ausgerichtet. Sie nehmen beide Hände
zügig und ohne Anstrengung Richtung
Kopf, dabei dehnen sich leicht die Finger. Beim Hinabgleiten der Hände bis
etwa auf Brusthöhe liegen alle FingerkuppenjederHandaufeinanderundSie
entlassen Ihren Atem mit einem ganz
leisen "sss". Schließen Sie den Mund
undnehmenSieIhreHändewiedernach
oben. Währenddessen ist Ihr Atem bereits wieder in Sie eingeströmt. Beim
mehrmaligen Wiederholen werden Sie
merken, wie Ihre Hände von allein immeretwastieferwandernundsichauch
IhrAtemvertieft.IhrStandwirdsicherer
undaufrechter.
2.Übung:DieBeckenacht
Sie sitzen aufgerichtet über den Sitzhöckern. Ihr Becken kreist um den einen
Sitzhöcker, ruht zwischen den Sitzhöckern (kleine Pause) und umkreist dann
die andere Seite. So entsteht eine Acht,
die Ihr Becken beschreibt. Sobald Ihnen
die Bewegung vertraut wird, richten Sie
IhreAufmerksamkeitaufdenAtem.Lassen Sie die Bewegung und den Atem
einfachnurzu.OhneIhrZutunwirddas
Einatmen sich immer dann einstellen,
wenn Sie zu kreisen beginnen. Dann
folgtdasAusatmen.InderkleinenPause
der Bewegung wird sich allmählich eine
Atemruhe einstellen. Nehmen Sie sich
Zeit, nach jeder Beckenacht nachzuspüren, was Sie wahrnehmen von Körper,
Atem und Seele. Das Nachspüren ist
genauso wichtig, wie die Übung selbst
und gleicht einer inneren Entdeckungsreise.
Gefäßschutz durch Rauchstopp
Kettenraucher Reinhardt S. über seine
letzte Zigarette: "Den Rauchstopp selber, den habe ich richtig zelebriert: bis
24UhrdesletztenTageshabeichnoch
einmal ganz verrückt geraucht, bis mir
fast schlecht geworden ist und dann
habe ich die ganzen Dinge weggeworfen, die mich ans Rauchen erinnert ha4
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ben, die Wohnung richtig gelüftet. Und
ich habe natürlich auch allen Leuten
erzählt von meinem Vorhaben…" 30
Jahre lang hatte Reinhardt Stiehl geraucht.MorgenszumKaffee,beiStress,
um sich zu konzentrieren oder zur Entspannung. Dreimal hatte der 50-jährige
Anwalt schon aufgehört, schaffte es
aber immer nur wenige Wochen ohne
Zigarettenauszukommen.
Rauchstopp-Kurse an der TU Dresden
In den Rauchstopp-Kursen der TU Dresden machen sich Nikotin-Abhängige
typischeRauch-Situationenbewusstund
lernen "Nein" zu sagen. Von heute auf
Morgen aufhören. In nur sieben Stunden. In den ersten Sitzungen wird der
"Rauchstopp"vorbereitet.Danngehtes
ums Durchhalten. Dabei können Nikotinersatzmittel helfen, Entzugserscheinungenzulindern.Dr.AndreaKobiella,
Kursleiterin im Rauchstopp-Kurs der TU
Dresden erklärt: "Nikotinpflaster geben
gleichmäßig das Nikotin in den Körper
ab, über den ganzen Tag verteilt. Für
akute Notfälle eignen sich Nikotinkaugummis oder Lutschtabletten besser,
weildasNikotindavielschnellerimGehirn ankommt." Auch Medikamente
können helfen, die Gier zu unterdrücken. Sie sind allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. In Dresden schaffen es
siebenvonzehnRauchernvonderZigarette wegzukommen. Reinhardt S. bekämpft gelegentliches Verlangen mit
Lutschtabletten oder er lenkt sich ab:
"Da versuche ich mich an das zu erinnern, was wir im Kurs besprochen hatten, dass man sich einen Kaffee holt
oder ein Gespräch anfängt… das sind
dannzweibisdreiMinutenunddannist
dieses plötzliche Verlangen auch wieder
weg." Seine letzte Zigarette hat Reinhardt S. vor über vier Monaten geraucht. Heute kann er schon viel tiefer
durchatmen.
Sauna zur Harmonisierung des
Blutdrucks
Saunabaden ist ein starker thermischer
Wechselreiz und auch zur HarmonisierungdesBlutdrucksgeeignet.Allerdings
sollten Patienten mit Bluthochdruck einiges beachten. Richtiges Saunabaden
ist eine Kneipp-Kaltanwendung. Nach
Vorwärmung bei sehr hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit erfolgt eine konsequente Abkühlung, am
bestenmiteinemVollgussnachKneipp.
Das Tauchbecken sollte vom Hypertoniker gemieden werden, da hier Blutdruckwerte von bis zu 300 mmHg erreicht werden können. Durch die Temperaturdifferenz im Heißluftraum(90 120°CanderDeckeund40°amBoden)
entstehen häufig kalte Füße, was zu
einem Blutandrang in den Kopf und zu
Blutdruckanstieg führt. Deshalb sollte
zur gleichmäßigen Erwärmung des Körpers ein ansteigendes Fußbad an erster
Stelle stehen. Die Empfehlung nach jedem Saunagang erst mal an die frische
Luftzugehen,istnurbeiTemperaturen
unter vier Grad Celsius richtig und wurde aus den nordischen Ländern falsch
übernommen. Richtig ist ein kalter Vollguss mit einem Gießrohr von 20 Millimetern Durchmesser: beginnend in der
Körperperipherie (rechtes Bein, linkes
Bein, rechter Arm, linker Arm, Brust
Bauch, Rücken Nacken, Gesicht) oder
eine kalte Schwalldusche. Bei einer seriellenReizanwendungvoneinsbiszwei
Saunabädern pro Woche mit zwei bis
drei Saunagängen und Einhaltung entsprechender Ruhephasen kommt es
nachca.dreiMonatenzueinemausgeprägten Gefäßtraining mit vegetativer
Umstimmung und Harmonisierung des
Blutdrucks. Die vielfältig angebotenen
Sauna- Wellnessanwendungen führen
nicht zu diesem Effekt, sondern dienen
ausschließlichderEntspannung.
Alternative zur Sauna: Trockenbürstung!
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Trockenbürstungen führen bei regelmäßigerAnwendungzurVerbesserungder
Hautdurchblutung.KleinsteGefäßewerden erweitert und der Gasaustausch im
Kapillarbereich verbessert sich. Damit
kommt es zu einer Senkung des peripherenGefäßwiderstandesmitSenkung
des arteriellen Bluthochdrucks. Für die
Trockenbürstung braucht man eine
Bürste,einenSisalhandschuhodereinen
Seidenhandschuh. Beginnend mit kleinen kreisenden Bewegungen wird vom
rechten Fuß/Bein zum linken Fuß/Bein
gebürstet, anschließend rechter und
linker Arm, danach Brust, Bauch und
Rücken. Mindestens fünf Minuten sollte
die Bürstung dauern, die Haut wird danachgerötet,weichunderwärmtsein.
Heilkräuter
druck
gegen
Bluthoch-
Zusätzlich zur Veränderung der Lebensweise kann auch der Einsatz von bestimmten Heilkräutern günstig auf den
Blutdruck wirken. Auch hier gilt, die
vom Arzt verordneten Blutdrucksenker
einzunehmen und die Heilpflanzen ergänzendeinzusetzen.
Melisse
DieMelisseistein30-70Zentimeterhoher Strauch, ein Lippenblütler mit gegenständigen Blättern, weißgelblichen
Blüten und vierkantigem Stängel. MelissekommtimMittelmeerraumvor,kann
aber auch im heimischen Garten gut
angebaut werden. Pro Haushalt reichen
zwei bis drei Pflanzen. Geerntet wird
kurzvorderBlüte,inderMittagszeit.In
Melisse stecken ätherisches Öl, Zitronella,Bitter-undGerbstoffe.
Sie wirkt mild Beruhigung, schlafförderndundistgutverträglich.
Anwendung:innerlich 3x1 Tasse , dazu
3 TL Getrocknete Droge mit 250 ml
Wasser überbrühen, zehn Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken, z. B.
mitHonigsüßen.
Mistel
DieMistelisteinzweihäusigerkugeliger
immergrünerBuschmitledrigen,umgekehrt eiförmigen Blättern. Er bildet im
März unscheinbaren Blüten und im Dezember weiße Beeren. Die Mistel lebt
als Halbschmarotzer auf Laub- oder Nadelbäumen. Zu ihren Wirkstoffen gehören Polypeptide (Viscotoxine), Lektine
und biogene Amine. Mistel wird zur
Mitbehandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Sie wirkt sedierend, lindert
Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Reizbarkeit und andere Beschwerden, die
mit Bluthochdruck einhergehen und
steigertdieLeistungsfähigkeit.
Anwendung:Kaltauszug,dazu2TLMistelkraut mit 250 ml kaltem Wasser ansetzen und zehn bis zwölf Stunden ziehen lassen. Danach erwärmen und 2-3
TassenproTagtrinken.EsisteinelängereAnwendungalsKurerforderlich.
IndischeSchlangenwurz
Indischer Schlangenwurz ist ein ca. 60
ZentimeterhohesHundsgiftgewächsmit
weißer Rinde, spitzeiförmigen Blättern
und einer Trugdolde mit vielen weißen
Blüten. Der indische Schlangenwurz
wächst in Indien und im Himalaja. Zur
weiteren Verarbeitung wird die verzweigteWurzelinStückezerteiltundan
der Luft getrocknet. Zu den Inhaltsstoffen zählen ca. 40 verschiedene Alkaloide, z.B. Reserpin, Ajmalin und Serpentin. Die uralte indische Heilpflanze wurde bereits 1000 v. Ch. zu Heilzwecken
verwendet (Volksheilkunde bei Schlangenbissen, Insektenstichen, Angst, Unruhe, Kopfschmerzen, Fieber u.a.). Moderne Untersuchungen ergaben eine
Wirkung auf die Speicher von Stresshormonen.Siewerdenentleertundeine
Wiederaufnahme von Stresshormonen
gehemmt. Indischer Schlangenwurz
wirkt mild blutdrucksenkend, beruhigendundgefäßverbessernd.Erwirdvor
allem bei labilem Bluthochdruck, bei
dem funktionelle oder emotionale FaktoreneineRollespieleneingesetzt.Indischen Schlangenwurz bitte nicht als
Selbstanwendung! Eine Überdosierung
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kann zu gefährlichen Nebenwirkungen
führen.
Experten im Studio:Dr.med.AnkeGörgner,ÄrztinfürNaturheilverfahren,Borna;
Jürgen Reif, Diplom-Sportlehrer, Leipzig; Iris Schöpa, Atemtherapeutin,
www.Faszination-Atem.de;Dr.Anne-KathrinHabermann,Apothekerin,Leipzig
Adressen:
DeutscheHochdruckligae.V.,BerlinerStraße46,69120Heidelberg
DeutschesWanderinstitute.V.Marburg,Bergblick3,35043Marburg
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MDRFERNSEHEN
RedaktionWissenschaftundBildung"Hauptsachegesund"
04360Leipzig
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ThemadernächstenSendungam09.06.2011:Galle
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