Untersuchungen zur Ezienz der Rekonstruktion des Zerfalls B 0 ! J= KS0 ! `+` + im HERA-B-Experiment anhand vollstandig simulierter Modellereignisse Diplomarbeit Matthias Leuthold Institut fur Physik Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultat Humboldt-Universitat zu Berlin Berlin im Januar 1997 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 3 Einleitung 5 1 Das Experiment HERA-B 1.1 CP -Verletzung im System neutraler B -Mesonen 1.2 Der HERA-B-Detektor . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Das Target . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Das Spektrometer . . . . . . . . . . . . . 1.2.3 Der Trigger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 2.1 Generierung der Proton-Kern-Wechselwirkung . . . . . . . . 2.2 Simulation von HERA-B-Ereignissen . . . . . . . . . . . . . 2.3 Die Triggersimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Die schnelle Triggersimulation . . . . . . . . . . . . . 2.3.2 Die Bremsstrahlungskorrektur im Elektronenkanal . . 2.4 Die Spurrekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5 Die Vertexndung und -anpassung . . . . . . . . . . . . . . 2.5.1 Die Vertexanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.2 Die Rekonstruktion des KS0 -Vertex . . . . . . . . . . 2.5.3 Die Rekonstruktion des J= -Vertex . . . . . . . . . . 2.5.4 Die Rekonstruktion des B 0-Vertex (Sekundarvertex) . 2.5.5 Die Rekonstruktion des Primarvertex . . . . . . . . . 3 Ezienzen der Rekonstruktion 3.1 Ezienzen der ersten Triggerstufe . . . . . . . . . . . . 3.2 Ezienzen der Spurrekonstruktion . . . . . . . . . . . 3.3 Ezienzen der Vertexrekonstruktion . . . . . . . . . . 3.3.1 Ezienzen der KS0 -Rekonstruktion . . . . . . . 3.3.2 Ezienzen der J= -Rekonstruktion . . . . . . . 3.3.3 Ezienzen der B 0-Rekonstruktion . . . . . . . . 3.4 Fehlerabschatzung fur den CP -Verletzungs-Parameter . 4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 13 13 13 20 . . . . . . . . . . . . 23 25 27 30 31 35 40 43 43 44 47 51 53 . . . . . . . 55 56 60 62 62 62 63 65 71 1 Inhaltsverzeichnis A A.1 Verwendete HERA-B-Software . . . . . . . . . . . . . . A.2 Programmentwicklung unter ARTE . . . . . . . . . . . A.2.1 Generierung und Simulation von Ereignissen . . A.2.2 Die Struktur des Analyse-Programms ALRECO A.2.3 Beschreibung der Datenstruktur . . . . . . . . . A.2.4 Beschreibung der Unterprogramme . . . . . . . Literaturverzeichnis 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 73 74 75 77 79 88 103 Abbildungsverzeichnis 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 2.11 2.12 2.13 2.14 2.15 2.16 2.17 2.18 2.19 Das Unitaritatsdreieck in der --Ebene . . . . . . . . . . . Der HERA-B-Detektor schematisch von oben . . . . . . . . Ein typisches HERA-B-Ereignis . . . . . . . . . . . . . . . . Ein "goldener\ Zerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stereolagen einer Superlage des inneren Spurkammersystems Der Hauptspurdetektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das elektromagnetische Kalorimeter (schematisch) . . . . . . Schritte der ersten Triggerstufe (schematisch) . . . . . . . . Die Komponenten der verwendeten Software . . . . . . . . . Generation des bb-Quark-Paares (schematisch) . . . . . . . . Primarvertices in der x-y-Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . Fehlende MIMPs in einer Triggerlage . . . . . . . . . . . . . Treerauosung des Triggers . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erste Triggertufe: Verwendete Geometrie . . . . . . . . . . . Triggergroen fur Myonen und Elektronen . . . . . . . . . . Bremsstrahlung der Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . Energiedeposition der Bremsstrahlphotonen . . . . . . . . . Triggergroen nach der Bremsstrahlungskorrektur . . . . . . Prinzip des Kalman-Filters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kalman-Filter zur Vertexanpassung . . . . . . . . . . . . . . Qualitat der KS0 -Rekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . Z-Position der KS0 -Vertices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualitat der J= -Rekonstruktion aus Myonen . . . . . . . . Probleme der J= -Rekonstruktion aus Elektronen . . . . . . Impulsfehler der Elektronen normiert . . . . . . . . . . . . . Qualitat der B 0-Rekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . Die Flugstrecke der B 0-Mesonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 14 15 16 17 18 19 21 24 25 27 29 33 35 36 37 38 39 41 44 46 47 48 49 50 52 54 3 Abbildungsverzeichnis 4 Einleitung Einer der Schwerpunkte der gegenwartigen Forschung in der Elementarteilchenphysik ist die Suche nach CP -Verletzung im System neutraler B -Mesonen. Die CP -Verletzung wurde 1964 von Cronin und Fitch [1] in schwachen Zerfallen neutraler K -Mesonen entdeckt. Im Standardmodell [2] wird sie durch das Auftreten einer komplexen Phase in der Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix [3] erklart. Aus der Existenz einer solchen Phase folgt, da in Zerfallen neutraler B -Mesonen die Beobachtung einer besonders starken Asymmetrie zu erwarten ist. B -Mesonen lassen sich in Elektron-Positron-Kollisionen bei Schwerpunktsenergien im Bereich des (4S ) oder durch Proton-Proton-Wechselwirkungen erzeugen. Der Proze e+e ! (4S ) ! bb zeichnet sich durch eine einfache Ereignisstruktur und einen geringen Untergrund aus der Produktion anderer Flavour und Zerfallen des (4S ) in Drei-Gluonen-Prozessen aus, die erreichbaren bb-Produktionsraten sind aber klein. Der Vorteil der hadronischen Erzeugung sind hohe Raten von Ereignissen, welche aber einen sehr hohen Untergrund und eine kompliziertere Ereignisstruktur aufweisen. Zur Zeit wird am Protonenspeicherring der Hadron-Elektron-Ring-Anlage (HERA) [4] am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg das Experiment HERA-B [5] aufgebaut, das die Messung der CP -Verletzung im B -System zum Ziel hat. HERA-B nutzt Wechselwirkungen der Protonen p aus dem Strahlhalo mit einem festen Target bei einer Schwerpunktsenergie von s 40 GeV. Die CP -Verletzung mute sich in einer Asymmetrie zwischen geeigneten Zerfallen des B 0- und des B 0-Mesons in einen CP -Eigenzustand zeigen. Ein solcher Zerfall, der theoretisch eindeutig interpretiert und durch seine charakteristische Signatur vom Untergrund gut unterschieden werden kann, ist der "goldene\ Zerfall: B 0 ! J= KS0 ! `+ ` + : Der mit dem Bau eines Detektors zur Messung der Asymmetrie verbundene enorme technische Aufwand legt eine grundliche Untersuchung der erreichbaren Genauigkeit der Asymmetriemessung nahe. Durch die Komplexitat eines solchen Experiments ist es nicht moglich, diese analytisch abzuschatzen. Man simuliert daher Ereignisse, d.h. die Entstehung und den Zerfall von Elementarteilchen aus der Wechselwirkung der Strahlprotonen mit dem Target, und die Antwort des Detektors auf die ihn durchiegenden Teilchen, sowie die zur Selektion von Ereignissen mit "goldenem\ Zerfall einzufuhrenden Trigger, und untersucht, welcher Teil der Ereignisse identiziert und rekonstruiert werden kann. Gegenstand der vorliegenden Diplomarbeit ist die Untersuchung eines Teils der Ezienzen, die durch die Konstruktion des Detektors, die Schritte des Triggers und die 5 Einleitung Rekonstruktion des "goldenen\ Zerfalls entstehen. Dafur wurden Ereignisse aus einer Proton-Kern-Wechselwirkung und die Antwort des Detektors vollstandig simuliert. Anhand einer schnellen Triggersimulation wurde der Einu der Spurndung und der Schnitte der ersten Triggerstufe untersucht. Nach Anwendung einer idealisierten Spurrekonstruktion wurde der "goldene\ Zerfall vollstandig rekonstruiert und die Schnitte zur Unterdruckung von Untergrundereignissen angewendet. Mit den untersuchten Ezienzen wurde die in [5] berechnete Ezienz der Analyse aktualisiert und die erreichbare Genauigkeit der Asymmetriemessung neu abgeschatzt. 6 1 Das Experiment HERA-B 1.1 CP -Verletzung im System neutraler B -Mesonen Die CP -Verletzung kann im Rahmen des Standardmodells [2] durch das Auftreten einer komplexen Phase in der Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix (CKM-Matrix) [3] erklart ange zwischen den werden. Die CKM-Matrix (vgl. Gleichung 1.1) beschreibt Uberg Quarkfamilien durch die schwache Wechselwirkung. Die Starke der CP -Verletzung kann aus der Theorie aber nicht vorhergesagt werden. 0V V V 1 ud us ub VCKM = @ Vcd Vcs Vcb A (1.1) Vtd Vts Vtb Allgemein hat eine N-dimensionale Matrix mit komplexen Elementen 2N 2 freie Parameter. Da die CKM-Matrix eine Drehung im Flavour-Raum beschreibt, mu sie unitar sein, was die Zahl der freien Parameter um N 2 reduziert. (2N 1) komplexe Phasen haben keine physikalisch mebare Bedeutung. Es bleiben also 2N 2 N 2 2N + 1 = (N 1)2 Parameter. N (N2 1) davon sind Drehwinkel, die restlichen (N 1)(2 N 2) Parameter sind Phasen. Bei drei Quarkfamilien gibt es daher gerade eine komplexe Phase. Diese ist im Rahmen des Standardmodells die Ursache fur CP -verletzende schwache Zerfalle. Wird ein schwacher Zerfall eines Teilchens durch ein Matrixelement Vij beschrieben, so gilt fur den entsprechenden Zerfall des Antiteilchens das konjugiert komplexe Matrixelement Vij. Beobachtet man Zerfalle, bei denen Amplituden verschiedener Phasen interferieren, ist daher eine Messung der Phasendierenz moglich. Die CKM-Matrix wird haug in der von Wolfenstein [6] vorgeschlagenen Parametrisierung mit den reellen Parametern A, , und , wobei = sin c, angegeben: 0 VCKM ' @ 2 1 3A( i) 2 2 2A A 1 2 3 2 A(1 i) A 1 1 (1.2) Diese Parametrisierung vernachlassigt Terme der Ordnung O(4). Man sieht, da nur eine komplexe Phase, in diesem Falle in den Elementen Vub und Vtd, auftritt. Die Unitaritatsbedingung, die diese beiden Elemente miteinander verknupft, lautet: 7 1 Das Experiment HERA-B Vud Vtd + Vus Vts + Vub Vtb = 0 (1.3) Durch Einsetzen der Wolfenstein-Parametrisierung folgt dann nach Vernachlassigung von Termen der Groenordnung O(4 ): Vtd + Vub = 1 (1.4) Vcb Vcb Diese Beziehung lat sich in Form eines sogenannten Unitaritatsdreieckes, Abb. 1.1, darstellen: Abbildung 1.1: Das Unitaritatsdreieck in der --Ebene der WolfensteinParametrisierung der CKM-Matrix. Neben der 1--Umgebung fur die Position der Spitze [7] sind die Prozesse, die eine Messung der Seiten bzw. der Winkel erlauben, eingetragen. Die Grundseite des Dreiecks liegt auf der reellen Achse. Immer wenn eines der Elemente Vub oder Vtd einen nicht verschwindenden Imaginarteil hat, liegt die Spitze nicht auf der reellen Achse. Damit ist groer null und die CP -Symmetrie verletzt. Experimentell wurde die Position des Scheitelpunktes durch eine simultane Anpassung an die verfugbaren Messungen [7] der CP -Verletzung in K 0-Zerfallen, die Messung der B 0-B 0-Mischung und die Beobachtung von B -Zerfallen mit direktem b-u-U bergang bestimmt. Aus den Haugkeiten dieser Zerfalle lassen sich die Betrage der CKMMatrixelemente berechnen, die die Langen der Seiten des Dreieckes festlegen. Schlecht bekannte hadronische Matrixelemente bedingen dabei die sehr ungenaue Messung von und . In Abb. 1.1 ist die 1--Umgebung fur die Position der Spitze aus den in zusammengefaten aktuellen Medaten dargestellt. Die Masse des Top-Quarks [8] wurde dabei mit mt = 165 GeV angenommen. Bei der Betrachtung von Verhaltnissen von Zerfallsbreiten direkter Zerfalle in einen CP Eigenzustand kurzen sich die hadronischen Matrixelemente und damit auch ihre Fehler heraus. Die Starke der Interferenz der Amplituden der U bergange B 0 ! fCP und B 0 ! fCP ist proportional zum Verhaltnis zweier CKM-Matrixelemente, das wiederum 8 1.1 CP -Verletzung im System neutraler B -Mesonen direkt zu den Winkeln des Unitaritatsdreieckes korrespondiert. Eine Asymmetrie dieser Zerfallsbreiten erzeugt CP -Verletzung im B -System und entspricht von null (bzw. von 180 ) verschiedenen Winkeln im Unitaritatsdreieck. Einer der Zerfalle in einen CP -Eigenzustand, der Zerfall B 0 ! J= KS0 , hat auerdem den Vorteil, da er nicht durch merkliche Beitrage von Korrekturen hoherer Ordnung, den sogenannten "Pinguin-Graphen\ [9], beeinut wird. Er erlaubt daher eine besonders saubere U bersetzung der CP -Asymmetrie in Winkel des Unitaritatsdreieckes. Um diesen Kanal vom Untergrund unterscheiden zu konnen, beschrankt man sich auf die leptonischen Zerfallskanale des J= . Der Zerfall B 0= 0 ! J= KS0 ! `+ ` + (1.5) B ist deshalb der wichtigste bei HERA-B und wird haug als der "goldene\ Zerfall bezeichnet. Alle Untersuchungen dieser Arbeit beziehen sich auf diesen Zerfallskanal. Der Asymmetrieparameter Es gibt zwei Methoden, den Winkel des Unitaritatsdreieckes aus den gemessenen Zerfallsraten abzuleiten: Erstens: Der integrierte Asymmetrieparameter ist deniert als: Aint = N N (1.6) N +N wobei N und N die integrierten Zerfallsraten von B 0 und B 0 in J= KS0 sind. Die zeitabhangigen Zerfallsraten sind n(t) / e t(1 + sin (2 ) sin (xdt)) n(t) / e t(1 sin (2 ) sin (xdt)) ; (1.7) wobei xd = M 0:67 [10] der Mischungsparameter ist. M ist die Massendierenz der Masseneigenzustande und die inverse Lebensdauer des B 0-Mesons. t wird in Einheiten R R 0 der B -Lebensdauer angegeben. Mit N = n(t)dt und N = n(t)dt ergibt sich dann (1.8) Aint = 1 +xdx2 sin (2 ) : xd 1+x2d d Fat man mit Mint = den Einu der Mischung zusammen und deniert ACP = sin(2 ) als CP -Verletzungsparameter, so folgt Aint = MintACP : (1.9) Zur Unterdruckung von Ereignissen mit J= aus primaren Wechselwirkungen wird spater ein Schnitt auf die Flugstrecke der B 0-Mesonen angewendet. Nahert man diesen mit einem Schnitt auf die Zerfallszeit bei t0, erhalt man den integrierten Asymmetrieparameter in Abhangigkeit von t0 N (t0) N (t0) = M (t )A ; Aint(t0) = N (1.10) int 0 CP (t0) + N (t0) 9 1 Das Experiment HERA-B wobei Mint abhangig vom Mischungsparameter xd und von t0 ist. Der statistische Fehler ACP des Asymmetrieparameters wird im Grenzfall kleiner ACP durch die Zahl der gemessenen Zerfalle bestimmt 1 ACP = M 1(t ) p : (1.11) int 0 N (t0) + N (t0) Die Asymmetrie der Zerfallsraten ist / sin(xdt), weshalb die gemessene Asymmetrie durch Zerfalle bei t 2 xd dominiert wird. Bei Messung der Zerfallszeiten lat sich dieser Einu durch die zeitabhangige Anpassung der Asymmetrie a(t) berucksichtigen. Da in diesem Fall mehr Meinformation eingeht, fuhrt die Methode zu etwas kleineren statistischen Fehlern fur ACP . Auerdem ist die Beobachtung der sin (xdt)-Abhangigkeit der Asymmetrie ein wichtiger systematischer Test der Messung. Zweitens: Der zeitabhangige Asymmetrieparameter ist deniert als: (1.12) aint(t) = nn((tt)) + nn((tt)) = sin xtACP : Fur eine Anpassung fur t > t0 ergibt sich der Fehler der Asymmetrie: 1 ; (1.13) ACP = M 1(t ) p fit 0 N (t0) + N (t0) wobei Mfit(t0) wieder den Einu der Mischung und des Schnittes bei t0 beschreibt. Fur beide Methoden wird der Fehler der Asymmetrie durch die Zahl der rekonstruierten Ereignisse bestimmt. Man deniert deshalb die beobachtbare Asymmetrie Aobs = M (t0)ACP (1.14) mit einem Fehler von 1 : (1.15) Aobs = p N (t0) + N (t0) Daraus folgt der Fehler des Asymmetrieparameters ACP zu ACP = M 1(t ) p t0 1 ; (1.16) 0 e (N (0) + N (0)) wobei M (t0) je nach verwendeter Anpassung Mint (t0) oder Mfit(t0) ist. Im Kapitel 3 wird der statistische Faktor K = 1=M 2 (t0) verwendet. Der statistische Fehler des Asymmetrieparameters bekommt dann die Form s (1.17) ACP = NK ; B0 wobei NB0 = e t0 (N (0) + N (0)) die Zahl der Ereignisse nach dem Schnitt auf die Flugstrecke des B 0 bzw. B 0 ist. Aufgrund der sin (xt)-Abhangigkeit der Asymmetrie ist der Beitrag nach kurzer Flugzeit zerfallender B -Mesonen zur Asymmetrie gering. So vergroert sich der Fehler der Asymmetrie nur um ca. 5%, wenn man bei t0 = 0:7 schneidet. Der Schnitt auf die Flugstrecke beeinut daher die statistische Genauigkeit kaum, ermoglicht aber die notwendige Unterdruckung von J= aus Primarwechselwirkungen. 10 1.1 CP -Verletzung im System neutraler B -Mesonen Der Einu des Taggings Die Voraussetzung fur die Messung von N und N ist die Bestimmung der FlavourQuantenzahl des zerfallenden B 0-Mesons. Diese Bestimmung wird das "Tagging\ und die verwendete experimentelle Signatur der "Tag\ genannt. Man unterscheidet Tagging anhand der Zerfallsprodukte des b-Quarks, das auch den "goldenen\ Zerfall liefert und Tagging anhand des Zerfalls des zweiten b-Quarks. Falsches Tagging verringert die beobachtete Asymmetrie um einen Faktor D < 1 und vergroert den Mefehler der Asymmetrie. Die zwei Grunde sind: 1. Flavour-A nderung des Tag-Mesons durch Oszillation (bei neutralem Tag-Meson), beschrieben durch DM (fur "dilution due to mixing\) 2. Fehlbestimmung der Flavour-Quantenzahl des Tag-Mesons, beschrieben durch DT (fur "dilution due to tagging\) Man fat den Einu des Taggings mit P = DM DT pTag zusammen, wobei Tag die Ezienz des Taggings ist. Der Fehler der CP -Asymmetrie lautet dann: ACP = P1 s K : N B0 (1.18) Der Einu von Untergrund Als Untergrund bezeichnet man Ereignisse ohne "goldenen\ Zerfall, die trotz aller Schnitte der Rekonstruktion als Ereignisse mit "goldenem\ Zerfall identiziert werden. Solche Ereignisse tragen mit gleicher Wahrscheinlichkeit zu den Raten n(t) und n (t) bei und verringern so die beobachtbare p Asymmetrie. Der Fehler des Asymmetrieparameters wird dadurch um einen Faktor 1 + R groer p AR = A0 1 + R ; (1.19) wobei R das Verhaltnis von Untergrund und Signal ist, A0 der Fehler ohne und AR der Fehler mit Berucksichtigung des Untergrundes. Abschatzung der notwendigen Ereignisrate Aus dem zu erwartenden Wert fur ACP lat sich nun die Zahl der fur eine bestimmte Genauigkeit notwendigen Ereignisse abschatzen. Man erwartet sin 2 0:5 [7] und damit Aobs ' 0:15 0:2. Um eine Genauigkeit von sin 2 ' 0:05 zu erreichen, sind ca. 3000 vollstandig rekonstruierte und "getaggte\ Ereignisse nach Anwendung des Schnittes auf die Flugstrecke notwendig. Das Verzweigungsverhaltnis bb=inel betragt bei 820 GeV Protonenenergie 10 6 [11] und das fur (bb ! J= KS0 ! l+l + )=bb 3 10 5 [12]. Wie sich im folgenden zeigen wird, liegt die Ezienz der Analyse bei ungefahr 10 1 . Daraus lat sich die Groenordnung der Zahl der notwendigen inelastischen Ereignisse zu O(1015) abschatzen. Diese enorm hohe Anzahl von Ereignissen, 11 1 Das Experiment HERA-B von denen nur wenige 103 fur die Messung der Asymmetrie von Interesse sind und die daher notwendige Unterdruckung uninteressanter Ereignisse, bestimmen den Charakter des Experiments. Der Aufbau des Detektors entsprechend diesen Bedingungen wird im nachsten Abschnitt beschrieben. 12 1.2 Der HERA-B-Detektor 1.2 Der HERA-B-Detektor Das Experiment HERA-B nutzt den Protonenstrahl des Speicherringes HERA mit einem festen Target im Halo des Strahls. Das interne Target und der Detektor benden sich in der Westhalle am DESY Hamburg und werden gleichzeitig mit den Experimenten H1, HERMES und ZEUS betrieben. 1.2.1 Das Target Das Target besteht derzeit aus acht Drahten im Halo des Protonenstrahls. Als Targetmaterial werden verschiedene Metalle, darunter Kupfer und Aluminium, getestet. Der Querschnitt der Drahte entspricht ungefahr der Auosung der Ortsmessung der Primarvertices und schrankt so deren mogliche Position signikant ein. Jeder Draht ist unabhangig von den anderen beweglich, was eine Steuerung der Rate ermoglicht und die Verteilung der Primarvertices auf mehrere Drahte verbessert. Dadurch lat sich der Vertex, von dem das "goldene\ B -Meson stammt, besser von den Vertices anderer inelastischer Wechselwirkungen trennen. 1.2.2 Das Spektrometer Entsprechend der Konguration mit dem festen Target ist der HERA-B-Detektor als Vorwartsspektrometer ausgelegt. Abb. 1.2 zeigt schematisch die Anordnung der einzelnen Baugruppen. Die Protonen iegen von rechts ein und die Elektronen von links. Der Elektronenstrahl wird bei HERA-B nicht verwendet und tritt deshalb nur als Loch in einigen Detektorebenen fur das Strahlrohr, das im Magneten besonders abgeschirmt wird, in Erscheinung. Die Winkelabdeckung betragt 10-220 mrad in der Ablenkebene des Magneten und 10-160 mrad senkrecht dazu [13]. Das entspricht 92% des Raumwinkels im Schwerpunktsystem. Das Spektrometer lat sich in zwei Gruppen von Subdetektoren unterteilen: Detektoren zur Spurerkennung und Impulsmessung (Vertexdetektor, inneres und aueres Spurkammersystem) Detektoren zur Teilchenidentikation und Energiemessung "Ringe abbildender C erenkov-Zahler\ (RICH), elektromagnetisches Kalorimeter (ECAL), U bergangsstrahlungsdetektor (TRD) und Myonenkammern (MUON)) Der Ursprung des Koordinatensystems liegt auf der Strahlachse zwischen Target und erster Detektorebene. Die Flugrichtung der Protonen deniert die positive z-Richtung, die y-Richtung zeigt vertikal nach oben und die x-Richtung horizontal von innerhalb des Speicherrings nach auerhalb. Die Konstruktion des Detektors ist durch folgende allgemeine Randbedingungen bestimmt: 13 1 Das Experiment HERA-B 220 mrad 250 mrad MSGC p e SiliziumVertexDetektor DrahtTarget Spurkammern Myondetektor 20 Kalorimeter TRD 15 RICH Magnet 10 5 Vertex Tank 0m Abbildung 1.2: Schematische Darstellung des HERA-B-Detektors von oben gesehen. Eingetragen sind der Proton- und der Elektronstrahl, die Subdetektoren und die Akzeptanz in der Ablenkebene des Magneten. Die hohe Rate: Die Rate der Protonenpakete am Speichering HERA betragt 10 MHz. Um in einer Laufzeit von funf Jahren O(1015) inelastische Wechselwirkungen zu beobachten, benotigt man im Durchschnitt mehrere Wechselwirkungen (typisch etwa funf) pro Durchgang eines Protonenpaketes. Um Verwechslungen zu vermeiden, spricht man von einem Ereignis, das aus mehreren Wechselwirkungen besteht. Daraus ergibt sich eine sehr hohe Teilchenzahl und -dichte. Abb. 1.3 zeigt ein solches Ereignis aus funf Wechselwirkungen mit mehreren hundert Teilchen. Gleichzeitig ist eine hohe Auosung der Ortsmessung des Sekundarvertexes wichtig zur Unterdruckung von Untergrund durch den Schnitt auf die Zerfallslange des B 0 und entscheidend fur die Messung von BS - BS -Mischung. Man braucht daher einen hochauosenden Vertexdetektor in der Nahe des Wechselwirkungspunktes. Um dabei eine hohe Akzeptanz in Richtung kleiner Onungswinkel zu erreichen, mussen die Detektorebenen so dicht wie moglich an der Strahlachse liegen. Wegen der hohen Teilchendichte von einigen 107 Teilchen/s bei einem radialen Abstand von 1 cm vom Strahl stellt das besondere Anforderungen an die Strahlungsharte der inneren Teile des Detektors. Die Lebensdauer sollte im Falle des Vertexdetektors mindestens die einjahrige Betriebszeit von 107 s erreichen, da ein Wechsel der Module nur wahrend der langen Winterpausen moglich ist. Das Signal-Untergrundverhaltnis: Unter den 107 Ereignissen pro Sekunde benden sich nur O(100) B -Zerfalle. Eine Speicherung viel hoherer Raten ist aufgrund der Datenmenge kaum moglich. Man wahlt deshalb als Triggersignatur leptonische Zerfalle des J= . Diese erlauben schon auf Triggerniveau Schnitte auf die invarianten Masse und auf die Position des Sekundarvertexes als Ursprung der zwei Leptonen. Abb. 1.4 zeigt die interessanten Teilchenspuren des in Abb. 1.3 vollstandig dargestellten Ereignisses. 14 1.2 Der HERA-B-Detektor Abbildung 1.3: Ein typisches HERA-B-Ereignis. Dieses Ereignis enthalt ca. 300 Spuren aus funf uberlagerten Wechselwirkungen, was den mittleren HERA-B-Werten entspricht. Das Ergebnis der Optimierung des Detektors unter diesen Randbedingungen soll hier kurz skizziert werden. Der Vertexdetektor Der Vertexdetektor mu eine hohe Ortsauosung, eine sehr hohe Granularitat und einen schnellen Zugri auf die Medaten ermoglichen, da seine Information fur die zweite Triggerstufe nach einigen s verfugbar sein mu. Als Vertexdetektor wurde deshalb ein Silizium-Streifen-Detektor (SIVD) verwendet. Silizium-Detektoren liefern eine sehr gute Ortsauosung von O(10) m [14] und liegen damit sicher in der notwendigen Genauigkeit zur Messung der B 0-Zerfallslange. Um die sensitiven Bereiche so dicht wie moglich an den Sekundarvertex zu bringen, wurde der SIVD in einem evakuierten Vertextank beweglich installiert. Der Mindestabstand des SIVD vom Strahl von etwa 1 cm wird durch die Strahlenbelastung und eine Mindestlebensdauer der Module von wenigstens einem Jahr begrenzt. Seine Lange ist durch die untere Grenze des Polarwinkels vorgegeben. Das Spurdetektorsystem Das Spurdetektorsystem besteht aus den inneren und den aueren Spurkammern und einigen wenigen Lagen Siliziumdetektoren im Magneten. Es erstreckt sich vom Ende des Vertextanks bis zum Kalorimeter. Der innere Teil besteht aus Mikro-Streifen-Kammern 15 1 Das Experiment HERA-B Abbildung 1.4: Der "goldene\ Zerfall aus dem in Abb. 1.3 vollstandig gezeigten Ereignis. (MSGC) und der auere sind Teil sind Driftkammern aus in Wabenform geklebten Folien (HDC). Die Streifenbreite der MSGC ist mit 300 m vorgesehen, was eine Auosung von 80 m sichern soll [13]. Bei den HDC variiert die Groe der Waben mit dem Abstand vom Strahl, um die Treerwahrscheinlichkeit einer Zelle zu begrenzen. Es werden 5-mm-Zellen weiter innen und 10-mm-Zellen weiter auen mit einer Auosung von 200 m [15] verwendet. Die einzelnen Lagen der MSGC und HDC sind zu Superlagen zusammengefat. Jede Superlage enthalt Lagen mit +5- , 0 - und 5-Stereowinkel (Abb. 1.5) und erlaubt so die eindeutige Messung eines Raumpunktes. Im feldfreien Raum zwischen Magneten und RICH bendet sich der Hauptteil des Spurdetektors. Jeweils ein Paar aus einer Superlage des inneren Detektors und einer des aueren Detektors decken den Raumwinkel fast vollstandig ab. Ein solches Paar wird im weiteren "Superebene\ genannt. Der Hauptteil des Spurdetektors besteht aus sechs solchen Superebenen, PC01/MS10 bis TC02/MS15 (Abb. 1.6). Die Ansprechsignale bestimmter Lagen der ersten, vierten, funften und sechsten Superebene werden von der ersten Triggerstufe verwendet und mussen daher innerhalb einer Zeit von 90 ns verfugbar sein. In den hoheren Triggerstufen werden die Driftzeitmessungen aller Kammern bzw. Koordinatenmessungen aller MSGC verwendet. Diese mussen nach einigen s verfugbar sein. Um in der ersten Triggerstufe die Verluste durch mangelnde Ansprechwahrscheinlichkeit so gering wie moglich zu halten, sind in den Trigger-Superebenen die Lagen aller drei Stereowinkel doppelt vertreten und die beiden Signale mit einem logischen ODER verknupft. 16 1.2 Der HERA-B-Detektor +5 ˚ 0˚-5 ˚ - Lagen Protonenstrahl Draht Spurdurchgang (MIMP) Abbildung 1.5: Die Stereolagen einer Superlage des inneren Spurkammersystems. Die Punkte bezeichnen Spuren, die durch sensitive Bereiche gehen. Die dunnen Linien symbolisieren die Drahte, die ein Signal messen. Die Zahl der Spuren entspricht einer einzelnen Wechselwirkung mit durchschnittlicher Anzahl von Spuren. Die Kammern zum Triggern auf Teilchen mit hohen Transversalimpulsen Neben dem "goldenen\ Kanal sollen mit dem HERA-B-Detektor auch andere Zerfalle mit CP -Asymmetrie wie z.B. der Zerfall B 0 ! + zur Messung des Winkels des Unitaritatsdreieckes (vgl. Abb. 1.1) und weitere B -Zerfalle, die CP -Asymmetrien zeigen, untersucht werden. Diese Zerfalle erzeugen Hadronen (wie z.B. die Pionen im Zerfall B 0 ! + ) mit charakteristisch hohen Transversalimpulsen im Bereich pt O(mB0 =2) 2:5 GeV=c. Die Transversalimpulse werden anhand von drei Superlagen aus Driftkammern mit segmentierten Kathoden im Magneten grob gemessen. Das Signal dieser Kammern lost einen vom "goldenen\ Kanal unabhangigen Trigger aus. Es ist derzeit noch unklar, ob HERA-B hinreichend Sensitivitat besitzt, um CP -Verletzung auch in diesen zusatzlichen Kanalen zu beobachten. Der Magnet Der Magnet besteht aus zwei konventionellen Spulen ober- und unterhalb des Detektors mit einer Feldstarke von max. 0.8 T [13]. Der Luftspalt des Eisenjochs hat eine Akzeptanz von 250 mrad in x-z-Ebene und 165 mrad in der y-z-Ebene. Das Zentrum des Magneten liegt bei z = 450 cm. Bei einer mittleren Flugstrecke der Spuren im Magneten von 2.8 m ist das Feldintegral 2:2 Tm. 17 1 Das Experiment HERA-B PC04 PC03 PC02 PC01 MS13 MS12 MS11 MS10 Superebene TC01 TC02 RICH MS14 MS15 1* 2 3 4* 5* 6* Abbildung 1.6: Der Hauptteil des Spurdetektorsystems und die Triggerkammern. Die mit * gekennzeichneten Superebenen werden vom Trigger verwendet. Das elektromagnetische Kalorimeter Das elektromagnetische Kalorimeter dient zur Messung der Energie der Elektronen und Photonen und zur Elektron-Hadron-Trennung und liefert eines der moglichen Initialsignale ("Pretrigger\) fur die erste Triggerstufe. Abb. 1.7 zeigt die Unterteilung des ECAL in Blocke (blocks), 56 pro Zeile und 42 pro Spalte abzuglich der Blocke fur die Strahlrohre. Jeder Block hat senkrecht zur Strahlachse eine quadratische Flache von 11.15 cm Kantenlange [13]. In Anpasssung an die Spurdichte ist das ECAL in drei Bereiche mit Blocken unterschiedlich groer Teilblocke, die separat ausgelesen werden, unterteilt. Diese Teilblocke werden bei HERA-B Zellen (cells) oder auch Turme (towers) genannt. Es werden von innen nach auen Blocke mit 5 x 5, 2 x 2 und einer Zelle angeordnet. RICH und TRD Neben dem elektromagnetischen Kalorimeter und dem Myonsystem werden zur Teilchenidentikation der "Ringe abbildende C erenkov-Zahler\ (RICH) und der U bergangsstrahlungsdetektor (TRD) verwendet. Der RICH steht zwischen dem Hauptteil des Spurdetektors und der ersten Triggerkammer TC01. Die von den mit Geschwindigkeiten groer als die Lichgeschwindigkeit im Medium iegenden Teilchen abgestrahlten Photonen werden mit Spiegeln so fokussiert, da parallel iegende Photonen auf einen Punkt der Brennebene abgebildet werden. Alle 18 1.2 Der HERA-B-Detektor Mittleres Kal. 532 Blöcke a 2 x 2 Zellen Inneres Kal. 84 Blöcke a 5 x 5 Zellen p−Strahl−Röhre e−Strahl−Röhre Äußeres Kal. 1728 Blöcke a 1 Zelle Abbildung 1.7: Einteilung des elektromagnetischen Kalorimeters in 42 x 56 Blocke verschiedener Granularitat. Um eine moglichst gleichmaige Belegungsdichte der Zellen zu erreichen, werden die inneren Blocke in 5 x 5 und die mittleren in 2 x 2 Zellen unterteilt. Die aueren Blocke bestehen aus einer Zelle. von einem Teilchen im Gasvolumen abgestrahlten Photonen bilden im Idealfall einen Ring, aus dessen Durchmesser man auf den Winkel zwischen Photonen und Flugbahn des Teilchens schlieen kann. Durch die Beziehung cos = c=(nv) ist die Geschwindigkeit v des Teilchens unabhangig von der Masse des Teilchens bestimmbar [16]. Ist der Impuls des Teilchens bekannt, kann man uber die Masse das Teilchen identizieren. Der U bergangsstrahlungsdetektor bendet sich zwischen den beiden Superlagen der Triggerkammern TC01 und TC02. Er nutzt die Strahlung, die entsteht, wenn ein geladenes Teilchen die Grenzache zwischen zwei Medien unterschiedlicher Dielektrizitatskonstante durchiegt. Die Photonen werden in Driftkammern mit geeigneten Gasgemischen nachgewiesen. Die abgestrahlte Energie ist / und erlaubt daher bei bekanntem Impuls eine Unterscheidung vor allem zwischen Elektronen und Pionen. Diese Unterscheidung soll bereits vom Pretrigger zum Ausschlu falscher Elektronenkandidaten verwendet werden. Das Myonenkammersystem Das Myonenkammersystem, kurz Myonsystem, ist der in Flugrichtung der Protonen letzte Subdetektor. Das Myonsystem liefert Kandidaten fur Myonen und damit fur den 19 1 Das Experiment HERA-B Zerfall J= ! + . Diese Information wird vom Pretrigger zur Initialisierung der ersten Triggerstufe genutzt und mu daher wie auch die Information des Kalorimeters in 90 ns zur Verfugung stehen. Die Identikation basiert darauf, da nur Myonen in der Lage sind, das Kalorimeter und die folgenden Abschirmungen zu durchiegen. Spuren, die drei von vier moglichen Ebenen getroen haben, sind Myonkandidaten. Die Information aus dem Myonsystem wird in dieser Arbeit nur in Form eines Tests benutzt, ob die Myonen aus dem "goldenen\ Zerfall im Myonsystem eintreen. 1.2.3 Der Trigger Aufgrund der HERA-B-typischen hohen Ereignisrate von 10 MHz und des SignalUntergrund-Verhaltnisses bb=inel: 10 6 fur Zerfalle mit B -Mesonen, die man im Falle des "goldenen\ Kanals mit einer Ezienz nahe eins nden mu, um CP -Verletzung im B -System signikant zu messen, stellt der Trigger eine entscheidende Komponente des Experiments HERA-B dar. Um das Spektrum der untersuchten Zerfalle zu erweitern, werden auch semileptonische Zerfalle beider B -Mesonen akzeptiert, und der Trigger fur Hadronen hoher Transversalimpulse akzeptiert Ereignisse, die eine Messung des Winkels des Unitaritatsdreieckes erlauben. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt aber auf der Suche nach "goldenen\ Zerfallen. Man nutzt dafur drei Eigenschaften der leptonischen Zerfalle des J= : das Auftreten eines Myonen- oder Elektronenpaares mit unterschiedlichem Vorzeichen der Ladung die groe invariante Masse der beiden Leptonen; man2 fordert sowohl fur J= ! + als auch fur J= ! e+e Minv: 2:75 GeV=c beide Leptonen stammen von einem Sekundarvertex mehrere Millimeter vom Target entfernt Der Trigger des "goldenen\ Kanals, also der J= -Trigger, ist in mehrere Stufen unterteilt. Auf der ersten Triggerstufe werden drei Schritte ausgefuhrt: 1. Der Pretrigger wahlt aus den Treern im Kalorimeter und dem Myonsystem Kandidaten fur Leptonen aus einem "goldenen\ Zerfall aus. 2. Die Spurndung folgt in einem dem Kalman-Filter ahnlichen Verfahren den Spuren der Kandidaten durch die vier vom Trigger ausgelesen Superebenen. 3. Die Berechnung der invarianten Masse von Elektronen- und Myonenpaaren unterschiedlicher Ladung. Diese drei Schritte sind auf speziellen schnellen Prozessoren implementiert, die uber kurze Mitteilungen untereinander kommunizieren. Abb. 1.8 soll die drei Schritte der ersten Triggerstufe verdeutlichen. Die Medaten fur ein vollstandiges Ereignis mussen bis zur Entscheidung der ersten Triggerstufe zwischengespeichert werden. Man benutzt 20 1.2 Der HERA-B-Detektor dazu eine 128 Stufen tiefe "Pipeline\, in der die Ereignisse durch die Laufzeit verzogert werden. Bei einem zeitlichen Abstand der Protonenpakete von 96 ns [4] konnen die Ereignisse bis zu 10 s verzogert werden. Dies ist sonst die normale Ladezeit der ersten Triggerstufe. Spurdetektor PC01/ MS10 PC04/ MS13 Kalorimeter TC01/ MS14 TC02/ MS15 ROI SPUR MP M P M P M P M P M CP Abbildung 1.8: Schematische Darstellung des Datenusses bei der Spurndung der ersten Triggerstufe am Beispiel eines Elektronenkandidaten. Der Kalorimeterprozessor (CP) initialisiert die Prozessoren der Superebenen (P). Sind vier Raumpunkte gefunden, wird vom Massenprozessor (MP) die invariante Masse der Kandidatenpaare berechnet. Alle weiteren Triggerstufen sind auf programmierbaren Prozessoren implementiert, die im Gegensatz zu denen der ersten Triggerstufe die Informationen uber ein ganzes Ereignis zur Verfugung haben. Die Grenze zwischen den einzelnen Triggerstufen ist nicht so klar deniert wie die zur ersten Stufe. Sie werden deshalb als "hohere Triggerstufen\ zusammengefat. In diesen wird im wesentlichen die Rekonstruktion der beiden Leptonen mit groerer Genauigkeit wiederholt, so da der Vertex des J= rekonstruiert und auf die Flugstrecke des B -Mesons geschnitten werden kann. Schlielich entscheidet die vollstandige Rekonstruktion in einer parallel zur Datennahme laufenden "quasionline\-Analyse, ob ein Ereignis gespeichert wird. Eine genauere Beschreibung der ersten Triggerstufe wird in Kapitel 2.3 bei der Beschreibung der schnellen Triggersimulation gegeben. 21 1 Das Experiment HERA-B 22 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen Diese Arbeit beschaftigt sich mit der Abschatzung der Ezienzen wichtiger Teile der Analysekette bei HERA-B unter Verwendung der Monte-Carlo-Methode. Mit dieser Methode lassen sich so komplexe Prozesse wie die Wechselwirkung zweier Elementarteilchen und die Reaktion des Detektors auf die dabei entstehenden Teilchen und ihre Zerfallsprodukte simulieren. Die in diesen Prozessen auftretenden stochastischen Groen, wie z.B. Impulse der Nukleonpartonen oder die Winkelverteilung der gestreuten Teilchen, werden dabei durch geeignet verteilte Zufallszahlen beschrieben. Die Besonderheit der Simulation liegt darin, da man sowohl die Information uber den tatsachlich abgelaufenen Proze als auch die uber die Reaktion des simulierten Detektors zur Verfugung hat. Unter der Voraussetzung, da die Natur der auftretenden Wechselwirkung richtig beschrieben ist, lassen sich Ruckschlusse auf die Signaturen interessanter Ereignisse und die Ezienz des Detektors sowie die Ezienz bestimmter Auswahlverfahren ziehen. Im Gegensatz zur realen Messung lassen sich die Einusse von Eekten, wie z.B. der Vielfachstreuung oder der Ansprechwahrscheinlichkeit der sensitiven Medien, durch selektives Idealisieren oder Verstarken untersuchen. Der erste Schritt der Untersuchung ist die Generierung von Ereignissen. Darunter versteht man die Beschreibung der Wechselwirkung eines hochenergetischen Teilchens mit dem Target und der Prozesse in unmittelbarer Folge. Anschlieend erfolgt die Simulation der Flugbahnen der Teilchen unter Berucksichtigung der Wechselwirkung mit dem Detektor und des Zerfalls in Sekundarteilchen. In der HERA-B-Nomenklatur wird auerdem der Begri der Digitalisierung verwendet, der die Simulation der gesamten Kette von der physikalischen Antwort des Detektors auf ihn durchiegende Teilchen bis zur elektronischen Auslese und der Rekonstruktion von Koordinaten beschreibt. Diese drei Schritte liefern ein vollstandiges Monte-Carlo-Ereignis. Man kann jetzt mit der Analyse beginnen. Zuerst pruft man anhand der Triggersimulation, ob ein Ereignis den Trigger auslosen und zur weiteren Analyse gespeichert wurde. Ist das der Fall, werden die gleichen Schritte, die spater auf gemessene Daten angewendet werden, ausgefuhrt. Anhand der Spurrekonstruktion bestimmt man aus den einzelnen Treern die Identitat und die physikalischen Parameter der spurerzeugenden Teilchen. Dann berechnet man in der Vertexanpassung aus diesen Parametern die Herkunftsvertices und die Eigenschaften der Teilchen, die an diesem Vertex zerfallen sind, sowie deren Herkunftsvertices. Diese Kette wird fortgesetzt, bis der Primarvertex gefunden ist, der auf einem der Targetdrahte liegen mu. Der letzte Schritt ist das Tagging zur Flavour-Bestimmung des B -Mesons. Die fur diese Arbeit geschriebene Software wurde in der HERA-B-Analyseumgebung 23 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen ARTE geschrieben [17] (vgl. Anhang A.2). Diese ubernimmt die Organisation der Ereignisdaten und die Einbindung der einzelnen Serviceprogramme. Abb. 2.1 zeigt schematisch die verwendeten Sofware-Pakete (vgl. Anhang A.1). ARTE Generierung PYTHIA und FRITIOF Simulation HBGEAN Analyse Spurrekonstruktion RANGER Vertexanpassung VERTEX Ereignis-Display PRISM Abbildung 2.1: Die Komponenten der verwendeten Software. 24 2.1 Generierung der Proton-Kern-Wechselwirkung 2.1 Generierung der Proton-Kern-Wechselwirkung Zur Generierung von Ereignissen werden bei HERA-B die Programme PYTHIA, JETSET [18] und FRITIOF [19] verwendet. Mit PYTHIA konnen Proton-NukleonWechselwirkungen unter Produktion schwerer Quarks (c; b; t), aber keine Proton-KernWechselwirkungen generiert werden. FRITIOF beschreibt Proton-Kern-Wechselwirkungen, jedoch keine Produktion schwerer Quarks. Um die Produktion der b-Quarks in Proton-Kern-Wechselwirkungen zu beschreiben, wurden beide wie folgt kombiniert: Mit PYTHIA generiert man eine tief inelastische Wechselwirkung eines Strahlprotons mit einem Nukleon, in der ein bb-Quark-Paar erzeugt wird. Von den entstandenen Teilchen werden alle, die nicht direkt vom bb-Quark-Paar abstammen, entfernt. Die Energie des bb-Quark-Paares subtrahiert man von der Energie des Strahlprotons, generiert mit der verbleibenden Energie mit FRITIOF eine Proton-Kern-Wechselwirkung und kombiniert diese wiederum mit dem bb-Quark-Paar. Im Bereich der Protonenenergie des HERA-Speicherringes liefert die Gluonfusion den groten Beitrag zur Produktion schwerer Quarks. Abb. 2.2 zeigt schematisch die Generation einer Wechselwirkung mit einem bb-Quark-Paar. B0 p+ PYTHIA: b FRITIOF Al PYTHIA: b Hadronisation 820 GeV B Abbildung 2.2: Die Gluonfusion ist der dominierende Proze bei der Produktion von bb-Quark-Paaren bei HERA-B. Der Rahmen soll den Bereich der Wechselwirkung andeuten, der mit FRITIOF generiert wurde. Als Untergrund wurden vollstandig mit FRITIOF generierte Proton-Nukleon-Wechselwirkungen verwendet. Wie schon in Abschnitt 1.2 erwahnt, mussen pro einiegendem Protonenbundel mehrere Wechselwirkungen stattnden, um die notwendige Rate zu erreichen. Um die daraus resultierende hohe Spurdichte im Detektor und die damit verbundene Treerwahrscheinlichkeit realistisch zu simulieren, uberlagert man eine Wechselwirkung mit "goldenem\ Zerfall mit mehreren Untergrundwechselwirkungen so, da poissonverteilt im Mittel funf Wechselwirkungen pro Ereignis stattnden. Die "golde25 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen nen\ Wechselwirkungen und der Untergrund werden getrennt generiert, um das SignalUntergrund-Verhaltnis nachtraglich variieren oder andere interessante Zerfalle mit dem gleichen Untergrund untersuchen zu konnen. Fur die Generierung der in dieser Arbeit verwendeten Wechselwirkungen wurde die Energie der Protonen mit 820 GeV und ein Target aus Aluminium angenommen. 26 2.2 Simulation von HERA-B-Ereignissen 2.2 Simulation von HERA-B-Ereignissen 0.4 0.3 dN/dx[1/ 40 µm] y[cm] Als Detektorsimulation wurde die HERA-B-Implementierung des GEANT-Paketes, HBGEAN, verwendet [20]. Die Simulation entwickelt die Spuren der Teilchen unter Berucksichtigung ihrer Wechselwirkung mit der Detektormaterie, wie z.B. Bremsstrahlung, Comptonstreuung und Absorption, und beschreibt die Entstehung von Sekundarteilchen und den Zerfall langlebiger Teilchen. Die A hnlichkeit der simulierten Ereignisse zu tatsachlich zu messenden Ereignissen hangt stark von der realistischen Beschreibung der Geometrie des zu simulierenden Detektors ab. In dieser Arbeit wurde die Geometrie in der Version 3.0101 verwendet, die folgende Eigenschaften aufweist: Der Halo des Protonenstrahls hat eine Breite von x= 450 m in x-Richtung und y = 360 m in y-Richtung [21]. Das Target besteht aus acht Drahten im Strahlhalo bei z-Positionen von -11.03 cm, -10.97 cm, -6.03 cm und -5.97 cm in einer Entfernung von funf Protonenstrahlbreiten vom Zentrum des Protonenstrahls. Das heit fur die horizontalen Drahte bei 0.18 cm in y-Richtung und fur die vertikalen bei 0.225 cm in x-Richtung. Die Drahte haben die Form von Bandern, deren Breite in z-Richtung 500 m und senkrecht dazu 50 m betragt. Die Abb. 2.3 a) zeigt die Position der Primarvertices auf dem Target, projiziert in die Ebene senkrecht zum Protonenstrahl und Abb. 2.3 b) die Haufung der Vertices entlang der horizontalen Drahte. Man sieht das gauformige Prol der Protonendichte im Halo, die die Vertexdichte entlang des Drahtes bestimmt. Die hohen Eintrage rechts und links neben dem gauformigen Prol zeigen die x-Position der Primarvertices auf den senkrechten Drahten. a) 0.2 0.1 90 80 b) 70 60 50 0 40 -0.1 30 -0.2 20 -0.3 -0.4 -0.4 -0.3 10 -0.2 -0.1 0 0.1 0.2 0.3 0.4 x[cm] 0 -0.4 -0.3 -0.2 -0.1 0 0.1 0.2 0.3 0.4 x[cm] Abbildung 2.3: a) Die Verteilung der Primarvertices in der x-y-Ebene. b) Die Verteilung der Vertices entlang der horizontalen Drahte. Das Magnetfeld wurde vereinfachend als homogen in einem Zylinder mit der Achse in yRichtung bei einer z-Position von 450 cm, einem Radius von 140 cm und einer Feldstarke 27 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen von 0.8 T angenommen. Die mittlere Flugstrecke der Leptonen aus dem "goldenen\ Kanal im Magneten ist 2.8 m. Das entspricht einem Feldintegral von ' 2:2 Tm, wie in [13] vorgesehen. Der Aufbau des Kalorimeters aus aufeinanderfolgenden Blei- und Szintillatorlagen und die damit verbundene Fluktuation der gemessenen Energie ist in der Simulation berucksichtigt. Die Kaskaden der Schauerteilchen wurden uber Zell- und Blockgrenzen hinweg bis zu einer Grenzenergie von 1 MeV pro Teilchen entwickelt. Das Myonsystem wird als Kombination von Materieblocken und sensitiven Lagen simuliert. Der Teil des Siliziumdetektors, der sich im Magneten bendet, ist mit zwei von drei Superlagen berucksichtigt. Der RICH und der U bergangsstrahlungsdetektor sind nur als passive Materieblocke enthalten. Im Gegensatz zur Messung am realen Detektor hat man bei Monte-Carlo-Ereignissen die wahren\ Spurdaten zur Verfugung. Die Informationen uber Schnittpunkte der Spuren "mit sensitiven Medien werden als Monte-Carlo-Auftre-Punkte (MIMP von Monte Carlo Impact Point) bezeichnet und stellen die Basis fur die Digitalisierung dar. Ist ein Ereignis simuliert, also alle Spuren vollstandig entwickelt und ihre geometrische Information in Form von MIMPs bekannt, wird das Ereignis gespeichert. Aufgrund der Komplexitat der Detektorgeometrie ist eine umfangreiche Kontrolle der Detektorsimulation unerlalich. Abb. 2.4 zeigt ein Beispiel, bei dem, aufgrund einer unbeabsichtigten Inkonsistenz in der Geometrie des Detektors, in einem Bereich zwischen innerem und auerem Spurkammersystem keine MIMPs produziert und deshalb auch keine Signale registriert wurden, obwohl Teilchen die sensitiven Bereiche passierten. Gezeigt sind die x-y-Position der MIMPs in den vom Trigger ausgelesenen +5-Lagen der Superebene PC01/MS10. Man erkennt deutlich die Konturen der inneren Superlage MS10. Diese hat zwei einzelne +5-Lagen statt einer Doppellage wie PC01 und hat deshalb bei gleicher Spurdichte doppelt so viele MIMPs wie PC01. Bei genauerem Hinsehen sieht man auch die U berlappung zweier Module in PC01 als leicht nach rechts geneigte Streifen links und rechts von MS10. Da diese Superebene zur Triggerentscheidung beitragt, wurden durch einen Bereich ohne MIMP-Produktion die Triggerraten erheblich verfalscht. Fur die in den nachsten Abschnitten beschriebenen Ergebnisse wurden 14 000 Wechselwirkungen mit einem "goldenen\ Zerfall und 60 000 inelastische Wechselwirkungen verwendet (vgl. Anhang A.2.1). Der zweite Teil der Simulation ist die Digitalisierung. In der Digitalisierung werden aus den Schnittpunkten der geladenen Spuren mit sensitiven Medien die vom realen Detektor zu erwartenden Signale berechnet. Simuliert werden die Einusse der Auosung, der Ansprechwahrscheinlichkeiten, der Treerwahrscheinlichkeit der einzelnen Zellen und der Trennung dicht beieinander liegender Treer. In der verwendeten Digitalisierung wurden die Auosungen als gauformig mit konstanter Breite angenommen. Eekte wie das U bersprechen und die Abhangigkeit der Auosung von der Entfernung des Treers vom Anodendraht bei den HDC sowie das 28 100 80 y[cm] y[cm] 2.2 Simulation von HERA-B-Ereignissen a) 100 80 60 60 40 40 20 20 0 0 -20 -20 -40 -40 -60 -60 -80 -80 -100 -100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100 b) -100 -100 -80 -60 -40 -20 x[cm] 0 20 40 60 80 100 x[cm] Abbildung 2.4: Die Verteilung der MIMPs in einer vom Trigger ausgelesenen Lage a) bei fehlerhafter Produktion und b) nach der Korrektur. Rauschen der Ausleseelektronik wurden vernachlassigt. 29 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 2.3 Die Triggersimulation Wie schon in Abschnitt 1.2.3 beschrieben, ist der Trigger eine der Komponenten, deren Ezienz das Gelingen einer signikanten Messung der CP -Verletzung im B -System entscheidend beeinut. Der am besten untersuchte und fur diese Arbeit relevante Trigger ist der fur den goldenen\ Zerfall. Dieser nutzt die Eigenschaften der Leptonen aus dem Zerfall des J= ." Um bei einer Ereignisrate von 10 MHz die mit O(100Hz) [5] auftretenden Zerfalle, die ein J= enthalten1, moglichst vollstandig zu selektieren und eine Reduzierung des Untergrundes um ca. funf Groenordnungen zu gewahrleisten, wird schon auf der ersten Stufe des Triggers auf die invariante Masse des Leptonenpaares geschnitten. Dadurch gehen auch Ereignisse mit "goldenem\ Zerfall verloren. Aufgrund der knappen Kalkulation der erreichbaren Anzahl von beobachteten Ereignissen mit "goldenem\ Zerfall ist die Untersuchung der Ezienzen des Triggers wichtig fur die Abschatzung der erreichbaren Genauigkeit der Messung des CP -Verletzungsparameters ACP = sin 2 . Die Untersuchung dieser Ezienzen ist Ziel der Triggersimulation. Die Eektivitat eines Triggers wird durch die Reduktion der Ereignisrate, die Ezienz der Unterdruckung von Untergrundereignissen und die Ezienz der Erkennung von Signalereignissen bei vorgegebener Schnelligkeit beschrieben. Die vollstandige Simulation des Triggers [22] umfat die Untersuchung bzw. Optimierung dieser Ezienzen unter Berucksichtigung der Einusse der Ausleseelektronik, wie z.B. der Totzeiten, der Zwischenspeicherung und der Signalubertragung. Eine vollstandige Simulation der ersten Triggerstufe ist erst seit Ende Oktober 1996 [23] in der HERA-B-Entwicklungsumgebung implementiert, war also zu Beginn dieser Arbeit noch nicht verfugbar. Der erste Teil dieser Arbeit bestand deshalb in der Entwicklung einer schnellen Triggersimulation, die bei relativ geringem Aufwand an Entwicklungs- und Rechenzeit die Auswahl einer reprasentativen Sammlung von getriggerten Ereignissen ermoglicht, mit denen die Ezienzen der weiteren Analyseschritte untersucht werden konnen. Auerdem konnten dadurch die einzelnen Teilezienzen des Triggers genauer betrachtet werden. Durch die enorm kurze Entscheidungszeit des Triggers werden vor allem auf der ersten Stufe Schnitte angewandt, die die Gesamtezienz des Triggers fur die Erkennung "goldener\ Zerfalle bestimmen. Mit der schnellen Triggersimulation wurde deshalb nur die erste Triggerstufe simuliert und die Ezienzen zur Erkennung von Ereignissen mit "goldenem\ Zerfall untersucht. Die Einusse der elektronischen Komponenten des Triggers wie auch die Akzeptanz fur Untergrundereignisse wurden vernachlassigt. Die Werte fur die Schnitte, die sich im Prinzip aus der Optimierung der Ezienzen fur Signal und Untergrund ergeben, sind nachtraglich von der vollstandigen Simulation der ersten Triggerstufe ubernommen [24]. Die mit der schnellen Triggersimulation berechneten Ezienzen werden in diesem Abschnitt angegeben, eine genaue Zusammenfassung und der Vergleich mit den Ezienzen anderer Studien wird in Abschnitt 3.1 gegeben. 1 J= aus "goldenen\ Zerfallen sind wesentlich seltener ( 1 min 1 ). Die erste Triggerstufe unterscheidet aber nicht zwischen "goldenen J= \ und solchen aus Untergrundereignissen. 30 2.3 Die Triggersimulation 2.3.1 Die schnelle Triggersimulation Die geometrische Akzeptanz Eine mogliche Ursache dafur, da Ereignisse, die einen "goldenen\ Zerfall enthalten, den Trigger nicht passieren, ist die beschrankte geometrische Akzeptanz des Detektors. Die entsprechende Ezienz ist zwar durch die Geometrie des Detektors und die kinematischen Eigenschaften der Leptonen bestimmt und damit keine Eigenschaft des Triggers, aber ihre Untersuchung ist Voraussetzung fur das Verstandnis der Ezienzen des Triggers und soll hier noch vor der Simulation der einzelnen Triggerschritte beschrieben werden. Was man als geometrische Akzeptanz bezeichnet, ist nicht a priori festgelegt, sondern mu fur den betrachteten Zusammenhang deniert werden. Die erste Triggerstufe verwendet im Pretrigger Signale von Myonsystem und Kalorimeter und bei der Spurndung die Ansprechsignale von insgesamt zwolf2 Doppellagen in den vier Superebenen PC01/MS10, PC04/MS13, TC01/MS14 und TC02/MS15 (vgl. Abb. 1.6). Alle diese Detektoren mussen ansprechen, damit eine Spur auf der ersten Triggerstufe als Kandidat erkannt werden kann. Eine Spur soll hier deshalb als in der geometrischen Akzeptanz der ersten Triggerstufe liegend bezeichnet werden, wenn sie die zwolf Stereolagen durchiegt und je nach Leptonentyp das Kalorimeter bzw. das Myonsystem erreicht. Ein Ereignis mit "goldenem\ Zerfall ist daher deniert als in der geometrischen Akzeptanz der ersten Triggerstufe liegend, wenn die beiden Leptonen aus dem "goldenen\ Zerfall geometrisch akzeptiert sind. Die geometrische Akzeptanz ist dann (2.1) geo = NNgeo ; wobei N die Zahl aller Ereignisse ist, die einen "goldenen\ Zerfall enthalten, und Ngeo die Zahl der Ereignisse, die o.g. Bedingungen erfullen. In der Simulation wird der Schnittpunkt einer Spur mit einem sensitiven Bereich als MIMP (Monte Carlo Impact Point) registriert. Die Bedingung fur die geometrische Akzeptanz ist dann, da eine Spur wenigstens zwolf MIMPs in den Superebenen des Spurdetektors verteilt auf alle notwendigen Stereolagen und je einen MIMP im Kalorimeter bzw. in der dritten3 Lage des Myonsystems haben mu. Ein simuliertes Ereignis mit "goldenem\ Zerfall ist also in der geometrischen Akzeptanz der ersten Triggerstufe, wenn beide Leptonen zusammen 24 MIMPs im Spurdetektor und 2 MIMPs im Kalorimeter bzw. im Myonsystem erzeugen. Beim Auszahlen der MIMPs ist zu berucksichtigen, da die Stereolagen der vom Trigger ausgelesenen Superebenen doppelt vertreten und mit einem logischen ODER verknupft sind, um die Verluste durch die begrenzte Ansprechwahrscheinlichkeit der Lagen zu verringern. Zur eindeutigen Messung eines Raumpunktes benotigt man die Signale von drei Lagen verschiedener Stereowinkel. Die Spurndung auf der ersten Stufe des Triggers benotigt in jeder Superebene einen Raumpunkt und damit zwolf Treer. 3 siehe n achsten Abschnitt: Der Pretrigger 2 31 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen Die Berechnungen mit der schnellen Triggersimulation ergaben, da im Myonenkanal 67% und im Elektronenkanal 65% der Ereignisse mit "goldenem\ Zerfall in der geometrischen Akzeptanz der ersten Triggerstufe sind. Der Einu realistischer Ansprechwahrscheinlichkeiten des Spurdetektors wurde getrennt von der geometrischen Akzeptanz untersucht. Wenn man berucksichtigt, da in der Simulation fur die HDC eine Anprechwahrscheinlichkeit von 98% und fur die MSGC von 95% angenommen wurde und sich die Treer der Leptonen aus dem "goldenen\ Zerfall zu vier Funfteln im aueren Teil des Spurdetektors benden und zu einem Funftel im inneren, ist bei 24 notwendigen Treern im Spurdetektor eine Ezienz von 98% zu erwarten. Die Simulation ergab ubereinstimmend, da bei 97.5% der Ereignisse, die in der geometrischen Akzeptanz waren (24+2 MIMPs), auch alle notwendigen 24 Treer gefunden wurden. Der Pretrigger Der erste Schritt der ersten Triggerstufe ist die Auswahl von Kandidaten fur Leptonen aus dem "goldenen\ Zerfall durch den Pretrigger. Als Myonkandidaten verwendet der Pretrigger Spuren, die im Myonsystem drei von vier Superlagen getroen haben. In der Simulation ist diese Bedingung dadurch erfullt, da alle Myonenpaare, die in der geometrischen Akzeptanz liegen, die dritte Superlage des Myonsystems bereits erreicht haben mussen. Der Einu der realen Ansprechwahrscheinlichkeit der sensitiven Lagen des Myonsystems ist dabei vernachlassigt. Als Kandidaten fur Elektronen verwendet man Energiedepositionen im Kalorimeter, die uber einer ortsabhangigen Schwelle liegen. ! (2.2) EECAL Ktrig p 21 2 + p 21 3 x +y x +y Dabei ist EECAL die Energie, die in einem Bereich von 3 x 3 Zellen des Kalorimeters gemessen wurde. Die Zelle in der Mitte mu dabei mehr als die Halfte der in allen neun Zellen gemessenen Energie enthalten. In Bereichen, in denen Zellen verschiedener Groe aneinander grenzen, werden statt 3 x 3 Zellen alle Zellen, die direkt an die mit dem hochsten Energieeintrag grenzen, verwendet. x und y sind die Koordinaten des Schwerpunktes der Energiedeposition in Zentimeter. Ktrig ist ein variabler Faktor, der eine Begrenzung der Zahl der Elektronenkandidaten ermoglicht. Sein Wert liegt je nach Anzahl der Kandidaten zwischen 400 und 500 GeV [25]. Da eine detailierte Simulation der in den einzelnen Kalorimeterzellen gemessenen Energiedeposition zum Zeitpunkt der Entwicklung der schnellen Triggersimulation noch nicht zur Verfugung stand, konnte die Messung der Energie der Elektronen nicht verwendet und daher der Schnitt nach Gleichung 2.2 nicht angewendet werden. Dieser Schnitt auf die Energie entspricht grob einem Schnitt auf den Transversalimpuls der Elektronen bei pt(e) 0:5 GeV=c auf Pretriggerniveau. Da der Schnitt auf den Transversalimpuls 32 2.3 Die Triggersimulation nach der Spurndung ohnehin angewendet wird, wurde der Einu des Schnittes auf Pretriggerniveau auf die Gesamtezienz des Triggers vernachlassigt. Ein spaterer Schnitt des Triggers zur Identikation der Elektronen auf das Verhaltnis der im Kalorimeter gemessenen Energie zum aus dem Anstieg der Spur berechneten Impuls bei EECAL p 1:5 wurde aus diesem Grund ebenfalls nicht angewendet. Die Spurndung Der zweite Schritt der ersten Triggerstufe ist die Spurndung fur alle vom Pretrigger ausgewahlten Kandidaten. Fur die Spurndung auf Triggerniveau wird aus den Treffern in den drei Stereolagen einer Superebene ein Raumpunkt berechnet. Der ersten Triggerstufe stehen in diesem fruhen Stadium der Detektorauslese noch keine Driftzeitinformationen zur Verfugung. Jede getroene Zelle deniert daher einen Streifen der Breite der Zelle. Drei Treer in drei Orientierungen grenzen den Spurdurchgang durch die Superebene auf die Flache der U berlagerung der x-y-Projektion dieser drei Streifen ein. In Abb. 2.5 ist diese grau dargestellt. Als x- und y-Koordinaten werden die MitHDC-Lagen mit -5°, 0° und +5° Stereowinkel y z x 3 Treffer x yi Spur Draht Zellwand Spur Treffer x i Abbildung 2.5: Schematische Darstellung der Berechnung der Raumpunkte in einer Superlage auf Triggerniveau. Der linke Teil zeigt drei Stereolagen einer Superlage des aueren Spurdetektors mit -5 , 0 und +5 Neigung. Der rechte Teil ist der Ubersichtlichkeit wegen in x-Richtung gedehnt dargestellt, die Neigung der Stereolagen entspricht dann ca. 20. In jeder Stereolage mu ein Treer gefunden werden, um einen Raumpunkt eindeutig zu messen. ten der Ausdehnung dieser Flache in x- und in y-Richtung verwendet, in Abb. 2.5 sind das xi und yi. Die z-Koordinate ist der Mittelwert der z-Positionen der drei beteiligten Lagen. Die schnelle Triggersimulation berechnet die x- und die y-Koordinaten aus 33 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen den Positionen der Drahte der drei getroenen Zellen nach der Methode der kleinsten Quadrate. Fur Treer im inneren Teil des Spurdetektors wurde der Raumpunkt aus den getroenen Mikro-Streifen berechnet. Die auf Triggerniveau schlechtere Auosung wurde durch eine zusatzliche gauformige Verschmierung der Messung berucksichtigt. Initialisiert wird die Spurndung durch die Information des Pretriggers. Dieser deniert aus der Lage der mindestens drei gemessenen Raumpunkte im Myonsystem bzw. aus der Lage der Energiedeposition im Kalorimeter eine Region in der Superebene TC02/MS15, in der man den in Flugrichtung letzten gemessenen Raumpunkt der Spur des Leptonenkandidaten erwartet (ROI = Region of Interest), (vgl. auch Abb. 1.8). Wurde dort ein Raumpunkt gemessen, werden in einem dem Kalman-Filter ahnlichen Verfahren die Spurdaten aktualisiert und eine neue ROI deniert, anderenfalls wird die Spur verworfen. Eine Spur wird so lange verfolgt, bis man in den vier Superebenen je einen Raumpunkt gefunden hat oder die Spur verworfen wird. In der schnellen Triggersimulation wurden die Spurparameter durch eine lineare Anpassung an die Raumpunkte in den vier Superebenen berechnet. Diese beruht, wie auch der Kalman-Filter, auf der Methode der kleinsten Quadrate, nahert die Genauigkeit der vom Trigger verwendeten Methode also gut an. Die Berechnung der invarianten Masse Aus dem Anstieg der Spuren t = (tx; ty ) = (tan x; tan y ) berechnet man den Impuls der Kandidaten am Ursprung, wie in Abb. 2.6 gezeigt. Dazu nimmt man an, da die Spuren vom Ursprung stammen4 und an der z-Position zm eine Ablenkung in der x-z-Ebene erfahren haben, die einem integralen Magnetfeld von 2.2 Tm entspricht. Die Impulse der Leptonen berechnen sich dann wie folgt: p p? = Zp2x + p2z p = q By dz 1 + t2x t zzm x p 2 zm x = 0:3 q 1 + tx t z x [GeV=c] x t j px = p? p x (z2=0) 1 + txj(z=0) py = p? p ty2 q 2 1 + 2txj(z=0) p = p? + py q pt = p2x + p2y 4 (2.3) (2.4) (2.5) (2.6) (2.7) (2.8) (2.9) Das J= zerfallt nach einer mittleren Flugstrecke von 1 nm, was im Rahmen der erreichbaren Auosung identisch mit dem Zerfallsort des B 0 ist. Das B 0 zerfallt im Mittel 9 mm vom Target entfernt. Der Entstehungsort der Leptonen kann deshalb durch die Position des Koordinatenursprungs angenahert werden. 34 2.3 Die Triggersimulation x Magnet z Spurdet. ECAL Spur: p = (p ,p ,p ) z=0 x y t = (t x Target (z=0) z , ty ) t=(t x ,ty ) z m = 450 cm By dz = 2.2 Tm Abbildung 2.6: Schematische Darstellung der bei der Berechnung der Spurparameter verwendeten Geometrie. Die angegebenen Groen entsprechen den in Gleichung 2.3 bis 2.9 verwendeten. Die verwendeten Groen entsprechen den in Abb. 2.6 angegebenen. Nach [24] schneidet man auf den Transversalimpuls bei 0:5 GeV=c pt 10 GeV=c und auf den Gesamtimpuls bei 5:0 GeV=c p 200 GeV=c. Im Myonenkanal passieren den ersten Schnitt 98% der Ereignisse mit "goldenem\ Zerfall und den zweiten 99%. Im Elektronenkanal werden wegen der Bremsstrahlung der Elektronen nur 77% beim ersten Schnitt und 96% beim zweiten akzeptiert. Als letzter Schritt der ersten Triggerstufe wird schlielich die invariante Masse fur alle Paare von Myonund Elektronkandidaten mit entgegengesetztem Ladungsvorzeichen berechnet und bei Minv: (`+ ` ) 2:75 GeV=c2 geschnitten. Im Myonenkanal wird dabei eine Ezienz von 99% erreicht. Im Elektronenkanal werden die Energieverluste durch Bremsstrahlung in einer Ezienz von 46% ohne Bremsstrahlungskorrektur deutlich. Abb. 2.7 zeigt die Verteilungen der Impulse und der invarianten Masse der Leptonen bzw. des Leptonenpaares aus dem "goldenen\ Zerfall. In der Verteilung der invarianten Massen der Elektronenpaare erkennt man deutlich die auf Bremsstrahlung zuruckzufuhrende Tendenz zu zu kleinen Massen, was sich auch in den Ezienzen der Schnitte niederschlagt. Um diese Verluste zu vermeiden, ohne durch Lockerung der Schnitte die Akzeptanz fur Untergrundereignisse zu vergroern, versucht man, die abgestrahlte Energie zu messen und die Elektronenimpulse entsprechend zu korrigieren. 2.3.2 Die Bremsstrahlungskorrektur im Elektronenkanal Die geringe Masse der Elektronen und die Materialmenge im Detektor fuhren dazu, da die Elektronen durch Bremsstrahlung z.T. soviel Energie abgeben, da die aus dem "goldenen\ Zerfall anhand ihrer invarianten Masse nicht mehr vom Untergrund unter35 600 dN/dPt [ 1 / 0.1 GeV/c ] dN/dPt [ 1 / 0.1 GeV/c ] 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen a) ± Pt(e ) 400 400 300 300 200 200 100 100 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Pt [ GeV/c ] c) 400 -1 0 1 2 3 4 5 P(µ ) 6 7 8 9 Pt [ GeV/c ] d) 500 ± 350 0 9 dN/dPt [ 1 / 2.1 GeV/c ] -1 dN/dPt [ 1 / 2.1 GeV/c ] 0 ± 500 Pt(µ ) 500 b) ± P(e ) 400 300 250 300 200 200 150 100 100 50 0 50 75 0 100 125 150 175 P [ GeV/c ] 2 500 25 dN/dM [ 1 / 43 MeV/c ] 2 dN/dM [ 1 / 43 MeV/c ] 0 e) M(µ µ ) + - 400 300 0 180 25 50 75 100 125 150 175 P [ GeV/c ] f) 160 + - M(e e ) 140 120 100 80 200 60 40 100 20 0 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 0 M [ GeV/c ] 2 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 M [ GeV/c ] 2 Abbildung 2.7: Die Verteilungen der vom Trigger untersuchten Variablen Transversalund Gesamtimpuls und die invariante Masse der beiden Leptonen, getrennt fur Myonen und Elektronen ohne Bremsstrahlungskorrektur. Eingezeichnet sind die Schnitte des Triggers. Man erkennt in f) deutlich die Bremsstrahlverluste der Elektronen. 36 2.3 Die Triggersimulation schieden werden konnen. Um Verluste dadurch zu beschranken, versucht man, die abgestrahlte Energie mit Hilfe des Kalorimeters direkt zu messen und den Eekt teilweise zu korrigieren. Der Flug der Elektronen lat sich bezuglich der Abstrahlung in drei Phasen einteilen. Ein relativ groer Teil der Energie wird beim Durchgang der Elektronen durch die Endplatte des Vertextanks oder unter kleinen Winkeln durch die Strahlrohre vor dem Magneten abgestrahlt. Diese Photonen sind im Kalorimeter in der Extrapolation der Spur vor dem Magneten zu erwarten, in Abb. 2.8 mit a) gekennzeichnet. Der zweite Teil wird beim Durchgang durch die Materie im Magneten unter veranderlichem Winkel abgestrahlt. Die dabei entstandenen Photonen verteilen sich auf ein horizontales Band zwischen den Auftreorten des Elektrons und der vor dem Magneten abgestrahlten Photonen im Kalorimeter (b). Die in der dritten Flugphase, nach der Durchquerung des Magneten, abgestrahlten Photonen treen das Kalorimeter in der direkten Umgebung des Elektroneneinschlages (c). Auf ihre Energie braucht nicht korrigiert zu werden, weil sie ohnehin dem Elektron zugerechnet wird. ECAL x z Magnet c) e- } b) a) Target γ Abbildung 2.8: Schematische Darstellung der Bremsstrahlung der Elektronen. Die Bremsstrahlungskorrektur auf Triggerniveau berucksichtigt nur Bereich a). Die von S. Shuvalov [26] vorgeschlagene Bremsstrahlungskorrektur sieht vor, die vor dem Magneten abgestrahlte Energie zu messen. Dafur berechnet man den Auftrepunkt der vor dem Magneten abgestrahlten Photonen im Kalorimeter (a) und addiert die dort in einem Bereich von 3 x 3 Zellen5 deponierte Energie zu der des Elektrons. Abb. 2.9 zeigt die im Mittel deponierte Energie in den 3 x 3 Zellen um den erwarteten Auftrepunkt der Bremsstrahlphotonen und im Vergleich dazu nur die Energieeintrage 5 An Grenzen zwischen Gebieten verschiedener Zellgroe werden statt 3 x 3 Zellen alle direkten Nachbarn, d.h. Zellen, die gemeinsame Kanten oder Eckpunkte haben, als Nachbarn bezeichnet. 37 E [GeV] E [GeV] 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 2 1.2 1 0.8 1.5 0.6 1 0.4 0.2 0.5 1 1 Ze a) 1 llz 0 eil 0 -1 e( y) -1 x) alte ( nsp Zelle 1 Ze b) llz 0 eil 0 e( y) -1-1 x) alte ( nsp Zelle Abbildung 2.9: Energiedeposition der Bremsstrahlphotonen im Kalorimeter a) fur Elektronen und Positronen und b) nur fur Elektronen. Die 3 x 3 Saulen des Histogramm entsprechen 3 x 3 Zellen im Kalorimeter, zentriert um den erwarteten Auftrepunkt der Photonen. der Photonen, die von Elektronen abgestrahlt wurden. Man sieht, da die absolute gemittelte Hohe ungefahr der Halfte der Eintrage aller Photonen von Elektronen und Positronen entspricht, und da sich die hohen Eintrage nur in eine Richtung fortsetzen, so wie es fur ein einheitliches Ladungsvorzeichen zu erwarten ist. Das Magnetfeld zeigt in positive y-Richtung, weshalb nach F~L = q(~v B~ ) die Elektronen, die annahernd in Richtung des Protonenstrahls iegen, in positive x-Richtung abgelenkt werden. Dementsprechend setzt sich das Band der Energiedepositionen von im Magneten abgestrahlten Photonen relativ zu den Energiedepositionen von Photonen, die vor dem Magneten abgestrahlt wurden, in positiver x-Richtung fort. Die Eektivitat dieser Korrektur ist am besten in der Verteilung der invarianten Massen und der Transversalimpulse vor und nach der Korrektur zu sehen, wie Abb. 2.10 zeigt. Die Ezienz des Schnittes auf den Transversalimpuls verbessert sich im Elektronenkanal bei gleichen Schnittwerten von 77% auf 82% und die Ezienz des Schnittes auf den Gesamtimpuls bleibt konstant bei 96%. Am deutlichsten wird die Wirksamkeit der Bremsstrahlungskorrekur an der Ezienz des Schnittes auf die invariante Masse des Elektronenpaares, die sich von 46% auf 74% verbessert. Beim Vergleich der Ezienzen vor und nach der Bremsstrahlungskorrektur ist zu beachten, da diese von der Reihenfolge der Schnitte abhangen. 38 dN/dM [1/0.07 GeV/c ] a) 2 dN/dP[1/0.1 GeV/c] 2.3 Die Triggersimulation ± 500 Pt(e ) 400 300 b) 300 + - M(e e ) 250 200 150 200 100 100 0 50 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pt[GeV/c] 0 0 1 2 3 4 5 6 7 M[GeV/c ] 2 Abbildung 2.10: Triggergroen nach der Bremsstrahlungskorrektur: a) Der Transversalimpuls der Elektronen und b) die invariante Masse des Elektronenpaares. Gestrichelt sind die Verteilungen ohne Korrektur dargestellt. Die Punktlinie symbolisiert den Schnitt. Hohere Triggerstufen Der Einu der hoheren Triggerstufen wurde in dieser Arbeit nicht simuliert. Die in den hoheren Triggerstufen angewendeten Schnitte sollten durch die Selektionsschnitte der "oine\-Analyse vollstandig abgedeckt sein und daher keinen Einu auf die Gesamtezienz der Rekonstruktion haben. 39 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 2.4 Die Spurrekonstruktion Nach der ersten Triggerstufe folgen die hoheren Triggerstufen, in denen das J= mit verbesserter Genauigkeit rekonstruiert wird, und schlielich folgt die Analyse der gesamten Zerfallskette in einem "quasi-online\-Regime. Dabei werden parallel zur Messung mit dem Detektor die Ereignisse unter Verwendung aller gemessenen Informationen so genau wie moglich rekonstruiert. Der erste Schritt dieser genauesten Rekonstruktionsstufe ist wieder eine Spurrekonstruktion. Die Spurrekonstruktion besteht aus drei Schritten. Der erste ist die Rekonstruktion der Koordinaten aus den digitalisierten Signalen des Detektors. Anschlieend bildet man in der Mustererkennung aus der Menge der rekonstruierten Koordinaten Gruppen von Mepunkten, von denen man annimmt, da sie zu einer Spur gehoren. Zuletzt berechnet man in der Spuranpassung aus diesen Gruppen die Parameter der Spuren. Die Kalman-Filter-Methode Bei HERA-B kommt sowohl in der vollen Mustererkennung [31] als auch in der im folgenden verwendeten "idealen Mustererkennung\ die Kalman-Filter-Methode [27] zum Einsatz. Die Grundzuge dieser Methode sollen im folgenden kurz beschrieben werden: Die Kalman-Filter-Methode entspricht einer schrittweisen Anwendung der Methode der kleinsten Quadrate (LSM= Least Squares Method) und verwendet ein lineares oder linearisiertes Spurmodell. Sie folgt der Spur von Mepunkt zu Mepunkt unter Ausfuhrung folgender Schritte: 0. Initialisierung der Spurparameter entweder anhand einer Schatzung und dementsprechend mit unendlich groen Fehlern, oder anhand vorgegebener zusatzlicher Information (z.B. Randbedingung). 1.a. Aus dem Vektor der Spurparameter pi und deren Kovarianzmatrix Vi wird der nachste Mewert mi+1 entsprechend dem angenommenen Spurmodell abgeschatzt. Entwicklungsparameter ist hier die z-Position der Messungen. Bei der Extrapolation wird der Energieverlust dE=dx berucksichtigt. 1.b. Der tatsachlich gemessene Wert wird mit der Vorhersage entsprechend minimalem 2 gemittelt und die Spurparameter und ihre Kovarianzmatrix unter Verwendung dieses Mittelwertes aktualisiert. Sind mehrere Treer mit der Vorhersage vertraglich, wird derjenige ausgewahlt, der den 2-Wert der Anpassung am wenigsten vergroert. Mustererkennung und Spuranpassung werden auf diese Weise parallel ausgefuhrt. ... n.a. Transport der Spurparameter bis zu einer Referenzebene. 40 2.4 Die Spurrekonstruktion Durch die schrittweise Verwendung der Mewerte steht die volle Information uber die Spur erst nach der Berechnung der Parameter am letzten Mepunkt zur Verfugung. Die Genauigkeit der Werte am Anfang der Spur lat sich deshalb durch ein nochmaliges Filtern in entgegengesetzter Richtung, das sogenannte Glatten, verbessern. Abb. 2.11 zeigt schematisch die Schritte des Filters in einer Superlage. Man erkennt, da der Transport der Parameter von dem aus Vorhersage und Messung gemittelten Wert ausgeht. von Superlage n-1 weiter zu Superlage n+1 Superlage n p mi+2 p i i+4 mi+3 mi+4 mi+1 mi 1.Schritt: Filtern " 2.Schritt: Glatten Messwerte Spurparameter Abbildung 2.11: Der Kalman-Filter aus [27] : Dargestellt sind die Mewerte m einer Superlage n und die Werte der aktualisierten Spurparameter und ihre Fehlerkreuze. Die Verkleinerung der Fehlerkreuze der Spurparameter soll die Verbesserung der Genauigkeit nach jedem Schritt andeuten. Gegenuber globalen Methoden, bei denen die Spurparameter aus allen Mepunkten parallel berechnet werden, hat die Methode des Kalman-Filters einige Vorteile: Die benotigte Rechenzeit ist fur Spuren mit O(100) Mepunkten geringer, da die Dimension der zu invertierenden Kovarianzmatrizen gleich der Anzahl der Spurparameter (i.a. 5) ist. Globale Methoden invertieren Matrizen der Dimension der Anzahl der Mepunkte. Die Rechenzeit fur die Invertierung einer Matrix M ist / dim3(M ). Der Kalman-Filter ermoglicht relativ unkompliziert die Kombination von Bereichen verschiedener Spurdetektoren mit verschiedenen Auosungen und Materialverteilungen und die Berucksichtigung raumlich begrenzter Magnetfelder. Der Einu stochastischer Storungen wie Energieverlust und Vielfachstreuung lat 41 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen sich durch die Einfuhrung zusatzlicher Kovarianzterme entsprechend der zwischen zwei Mepunkten durchogenen Materie anpassen. Die Berechnung des 2-Beitrages fur jeden neuen Mepunkt erlaubt eine schnelle Auswahl zwischen mehreren moglichen Treern, ohne die gesamte Spur erneut zu rekonstruieren. Diese Moglichkeit ist wegen der hohen Spurdichten bei HERA-B besonders wichtig. Die "ideale Mustererkennung\ Fur diese Arbeit wurde die sogenannte "ideale Mustererkennung\ verwendet. Dies bedeutet, da fur die Zuordnung der einzelnen Treer zu einer Spur nicht die Mustererkennung, sondern Monte-Carlo-Informationen verwendet wurden. Die Verluste durch die endliche Ezienz der Mustererkennung werden durch globale Faktoren berucksichtigt. Die Prazision dieses vereinfachten Verfahrens ist ausreichend, da die typische Ezienz der Mustererkennung fur beide Leptonen aus dem J= -Zerfall wie auch fur beide Pionen vom KS0 -Zerfall jeweils 90% [5] betragt und somit sehr nahe bei eins liegt. Die Spuranpassung Der Energieverlust der Elektronen durch Bremsstrahlung ist entsprechend der BetheHeitler-Beziehung [28] als proportional zur durchogenen Materiemenge angenommen. Vielfachstreuung wird entsprechend der Moliere-Theorie [29] / t(1 + 0:038 ln t)2 berucksichtigt, wobei t die durchogene Materialdicke in Strahlungslangen ist. Im Magnetfeld ist die Anpassung nach der Methode der kleinsten Quadrate kein lineares Problem mehr. Daher mussen die Spurparameter iteriert werden, wobei das Spurmodell um die aktuellen Schatzungen der Spurparameter linearisiert wird. Es wurde ein zusatzlicher Iterationsschritt eingefuhrt. In dieser Arbeit wurden nur Spuren mit einem Impuls p 1 GeV=c und wenigstens 18 Treern im Spurdetektor rekonstruiert. Die Begrundung dieser Schnitte und Beschreibung der damit verbundenen Ezienzen erfolgt in Abschnitt 3.2. 42 2.5 Die Vertexndung und -anpassung 2.5 Die Vertexndung und -anpassung Nach der Spurrekonstruktion stehen die Parameter der spurerzeugenden Teilchen zur Verfugung. Ziel der Analyse ist es, Ereignisse mit "goldenem\ Zerfall von Untergrundereignissen zu trennen und die Parameter des B 0 zu bestimmen. Die Rekonstruktion der Zwischenzustande KS0 und J= erlaubt die Einfuhrung von Schnitten zur Identikation von Ereignissen mit "goldenem\ Zerfall. Vor allem die Kenntnis der im "goldenen\ Zerfall auftretenden Massen lat sich fur Schnitte auf die invariante Masse der Spurpaare und die 2-Werte der Anpassungen mit Massenbedingung6 nutzen, um Zerfalle, deren kinematische Eigenschaften nicht denen des "goldenen\ Zerfalls gleichen, zu verwerfen. Man rekonstruiert daher aus den beiden Pionen den Vertex und die Spurparameter des KS0 und aus den beiden Leptonen die des J= . Aus dem KS0 und den beiden Leptonen rekonstruiert man dann den Zerfallsvertex des B 0 und dessen Parameter. Im letzten Schritt sucht man mit diesen Parametern einen Vertex auf einem der Targetdrahte. Durch Anpassung weiterer Spuren, die von diesem Vertex stammen, verbessert man die Genauigkeit der Position des Vertex. 2.5.1 Die Vertexanpassung Die Vertexrekonstruktion [32] verwendet wie auch die Spurrekonstruktion einen KalmanFilter [27]. Die Aktualisierung der Vertexparameter wird dabei durch das aufeinanderfolgende Hinzufugen der Spuren zu einem Vertex erreicht. Die Schrittfolge sieht dann so aus: 0. Initialisierung der Vertexposition und deren Kovarianzmatrix aus den Randbedingungen; z.B. kann die Lage des Primarvertex auf den Bereich der Targetdrahte eingeschrankt werden. 1. Das Hinzufugen einer Spur schrankt die Vertexposition weiter ein. Die Parameter des Vertex und der Spur werden entsprechend minimalem 2 aktualisiert. n. Das Hinzufugen weiterer Spuren liefert einen Beitrag zum 2-Wert. Aus der Groe des Beitrages lat sich entscheiden, mit welcher Wahrscheinlichkeit die neue Spur zu diesem Vertex gehort. -n. Der inverse Kalman-Filter: Zeigt sich wahrend der Rekonstruktion eines Vertex, da eine bereits hinzugefugte Spur nicht zu diesem Vertex gehort, kann sie wieder "entfernt\ werden. Hierzu wird der entsprechende Filterschritt n. invertiert. Abb. 2.12 zeigt schematisch die einzelnen Schritte. Das relativ einfache Hinzufugen und Entfernen einzelner Spuren anstatt einer erneuten vollstandigen Vertexanpassung ist besonders fur die Rekonstruktion der Primarvertices von Bedeutung, da dabei viele 6 Die Information uber die Masse des zerfallenden Teilchens lat sich als Zwangsbedingung in der Anpassung des Vertex ausnutzen. 43 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen x x WW-Region n=0 z x 1. Spur n=1 z x 2. Spur n=2 z 3. Spur n=3 z Abbildung 2.12: Die Schritte des Kalman-Filters zur Vertexanpassung. Bereits fur die dritte Spur (- - -) lat sich entscheiden, ob sie zum Vertex gehort. Spuren angepat werden, von denen man nicht a priori wei, welche zum gleichen Vertex gehoren und daher mehrere Iterationen notwendig sind. Bei Vertices, bei denen man die Masse des zerfallenden Teilchens kennt, verwendet man in einem ersten Schritt die Methode des Kalman-Filters fur eine Anpassung ohne Ausnutzung der Kenntnis der Masse der zerfallenden Teilchen (geometrische Anpassung), und in einem zweiten Schritt die Methode der kleinsten Quadrate fur eine Anpassung, bei der die Kenntnis der Massen der zerfallenden Teilchen ausgenutzt wird. Auf diese Weise werden alle Informationen ezient genutzt, und die Massenbedingung wird in der Iteration des Kalman-Filters nicht mehrfach berechnet. 2.5.2 Die Rekonstruktion des KS0 -Vertex Aus dem "goldenen\ Zerfall entstehen vier Spuren, die im Detektor gemessen werden: zwei Pionen und ein Myonen- oder ein Elektronenpaar mit jeweils entgegengesetztem Ladungsvorzeichen. Aus den beiden Pionen wird der Zerfallsvertex des KS0 und aus den beiden Leptonen der des J= rekonstruiert. Die Reihenfolge, in der man die beiden Rekonstruktionen ausfuhrt, hat keinen Einu auf die Ezienzen, da die Treer der Spuren unkorreliert sind. In dieser Arbeit wurde zuerst der KS0 -Vertex rekonstruiert. Da das verwendete Vertexpaket fur den feldfreien Raum (B = 0) also fur gerade Spuren entwickelt wurde ist bei der Rekonstruktion des KS0 -Vertex ist zwischen Zerfallen vor, im und nach dem Magneten zu unterscheiden. KS0 -Zerfalle vor dem Magneten Der haugste und gunstigste Fall (ca. 86% der Zerfalle) sind Zerfalle vor dem Magneten. Bei diesen Zerfallen steht fur die Impulsbestimmung der Pionen das volle Magnetfeld zur Verfugung, und die Spuren sind am Entstehungsvertex Geraden. Der Vertex kann daher nach oben beschriebenen Schritten rekonstruiert werden: 1. Initialisierung der Vertexposition mit den Schnittpunkten der in die x-z- und die y-z-Ebene projizierten Spuren. Als z-Position wurde der Mittelwert der aus den beiden Projektionen erhaltenen Werte verwendet. Die Diagonalelemente der Kovarianzmatrix wurden entsprechend den Abmessungen des Detektors initialisiert 44 2.5 Die Vertexndung und -anpassung und alle anderen Elemente null gesetzt. Zur Vorauswahl der Kandidatenpaare wird schon vor der ersten Anpassung auf ihre invariante Masse M geschnitten. 2. Zuordnung der zwei Pionspuren zu diesem Vertex und Anpassung seiner Position und der Spurparameter entsprechend minimalem 2 ohne Massenbedingung (geometrische Anpassung). Zur Unterdruckung falscher Kandidaten schneidet man anschlieend wieder auf die invariante Masse der beiden Pionen. 3. Wenn die beiden Pionen tatsachlich von einem KS0 stammen, mu ihre invariante Masse gleich der KS0 -Masse sein. Alle Pionpaare, die den Schnitt auf die invariante Masse passiert haben, werden deshalb mit dieser Zwangsbedingung erneut angepat, was die Auosung der Vertexposition weiter verbessert. Auf den 2-Wert der Anpassung wird geschnitten. 4. Berechnung der Spurparameter des KS0 . KS0 -Zerfalle im Magneten Zerfallt das KS0 im Magneten (ca. 14% der Zerfalle), so ist die Impulsbestimmung der Pionen schlechter moglich und ihre Spuren sind am Vertex Helices. Da die hier verwendete Vertexanpassungsprozedur nur fur den feldfreien Raum (B = 0), also fur gerade Spuren gedacht ist, wurden die o.g. Schritte etwas modiziert: 1. Die Spurparameter der Pionen werden von der Spurrekonstruktion an der zPosition des in Flugrichtung ersten Mepunktes angegeben. Liegt dieser Mepunkt im Magnetfeld, mu das beim Transport der Spurparameter und ihrer Kovarianzmatrix zur Referenzebene berucksichtigt werden. Da das KS0 nicht abgelenkt wird, durfen die Pionparameter nur bis zur z-Position des Vertex entsprechend einer Helix und von dort linear in die Referenzebene transportiert werden. Die Referenzebene fur die Vertexanpassung im Magneten zerfallender Kaonen wurde an die z-Position des Zerfalls gelegt. Die Vertexanpassung liefert die Spurparameter des KS0 auch bezuglich dieser Referenzebene. Um diese spater in die Anpassung des B 0 einbinden zu konnen, mussen Spurparameter und Kovarianzmatrix in die allgemein verwendete Referenzebene bei z = 0 transportiert werden. 2. Die Information uber die z-Position des Vertex stunde ohne MC-Wahrheit nicht zur Verfugung und mute aus der Annaherung zweier Helices berechnet werden. Da man an dieser Stelle mehr Informationen verwendet, als man spater zur Verfugung hat, wurde zum Ausgleich auf die Information aus der bedingten Anpassung (Massenbedingung) verzichtet. Dieses Verfahren ist fur eine realistische Rekonstruktion nicht anwendbar, da es implizit die wahre z-Position des Vertex verwendet. Da aber nur ein kleiner Teil der Ereignisse so angepat wird, ist das Verfahren zur Abschatzung der Gesamtezienz der Rekonstruktion dennoch einsetzbar. 45 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen KS0 -Zerfalle nach dem Magneten In sehr wenigen Fallen ( 1% der Zerfalle) zerfallt das KS0 nach dem Magneten, wodurch eine Impulsbestimmung fur die Pionen und damit auch fur das Kaon unmoglich ist. Diese Ereignisse werden entweder durch einen Schnitt auf die Qualitat der Impulsmessung oder auf die zur Initialisierung berechneten z-Position des Vertex aussortiert. 2 250 dN/dM [1/0.5 MeV/c ] dN/d(dz) [1/0.02 cm] Auosungen und Ezienz Entsprechend der unterschiedlichen Rekonstruktion vor und im Magneten sind auch die erreichten Auosungen zu unterscheiden. Fur KS0 -Zerfalle vor dem Magneten ist die volle Breite der Verteilung der invarianten Masse des Pionenpaares bei halbem Wert des Maximums (FWHM-Breite) sowohl vor als auch nach der geometrischen Anpassung (10:5 0:5) MeV=c2. Bei im Magneten zerfallenden KS0 ist die FWHM-Breite mit (22 5) MeV=c2 zwar doppelt so breit, beeinut aber die Summe der Verteilungen fur Zerfalle vor und im Magneten nicht so, da es sich in deren FWHM-Breite niederschlagt. Die Anwendung von Qualitatsschnitten fur die Pionen nach der Spurrekonstruktion verhindert eine deutlichere Verschlechterung der FWHM-Breite, da Beitrage von Pionen mit ungenau bestimmten Impulsen hier nicht mehr eingehen. Die FWHM-Breite der in Abb. 2.13 b) dargestellten Verteilung der invarianten Masse des Pionenpaares fur KS0 -Zerfalle vor und im Magnetfeld ist daher (10:5 0:5) MeV=c2. a) 0 dzV(KS) 200 150 225 b) 0 M(KS) 200 175 150 125 100 100 75 50 50 25 0 -2 -1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 2 dz[cm] 0 0.46 0.48 0.5 0.52 0.54 M[GeV/c ] 2 Abbildung 2.13: Die Qualitat der KS0 -Rekonstruktion: a) die Dierenz zwischen rekonstruierter und wahrer z-Position des KS0 -Vertex nach der Anpassung mit Massenbedingung, b) die invariante Masse des Pionenpaares nach der geometrischen Anpassung. Beide Verteilungen enthalten die Eintrage fur KS0 -Zerfalle vor und im Magneten. Die senkrechten gestrichelten Linien in b) geben die Schnittwerte wieder (vgl. Abschnitt 3.3.1). 46 2.5 Die Vertexndung und -anpassung a) 300 0 zV(KS) 250 200 dεR/dz [ 1/4.6 cm] dN/dz [1 / 4.6 cm] Die FWHM-Breite der Verteilung des gemessenen Fehlers der z-Position fur KS0 -Zerfalle im Magneten ist dagegen mit (4 1) cm deutlich schlechter als die fur Zerfalle vor dem Magneten, welche (0:12 0:02) cm betragt. Die Ursache dafur liegt darin, da die Mefehler der Spurparameter der Pionen bei Zerfallen vor dem Magneten durch die Auosung des Vertexdetektors bestimmt wird und bei Zerfallen im Magneten durch die Auosung des Spurdetektors. Auf die FWHM-Breite der in Abb. 2.13 a) dargestellten Verteilung hat die schlechte Ortsauosung fur im Magneten zerfallene KS0 wegen der relativen Seltenheit von Zerfallen im Magneten wiederum keinen Einu, sondern schlagt sich nur in den Auslaufern der Verteilung nieder. Abb. 2.14 a) zeigt die Verteilung der wahren z-Position aller KS0 -Vertices und im Vergleich die z-Position der Vertices, die unter den o.g beschriebenen Bedingungen rekonstruiert werden konnten. Die senkrechten Linien markieren den Bereich des Magnetfeldes. Abb. 2.14 b) zeigt die Rekonstruktionsezienz R fur die KS0 -Vertices als Funktion der wahren z-Position der Vertices. Der Abfall der Ezienz fur kleine z lat sich dadurch erklaren, da besonders niederenergetische KS0 nach kurzen Flugstrecken in Pionen zerfallen, die wegen ihres geringen Impulses im Magnetfeld aus der Akzeptanz des Detektors gelenkt werden. Der Abfall der Ezienz hinter der Mitte des Magneten ist auf das mit zunehmendem z abnehmende wirksame Feldintegral und die damit nachlassende Genauigkeit der Impulsmessung zuruckzufuhren. b) 0.9 0.8 εR(KS) 0 0.7 0.6 0.5 150 0.4 0.3 100 0.2 50 0.1 0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 z[cm] z[cm] Abbildung 2.14: Z-Position der KS0 -Vertices: a) Dargestellt sind die wahren z-Positionen der KS0 -Vertices, die rekonstruiert werden konnten (schraert) und zum Vergleich die Positionen allerKS0 -Vertices (durchgehende Linie). b) zeigt die Rekonstruktionsezienz R fur die KS0 -Vertices. 2.5.3 Die Rekonstruktion des J= -Vertex 47 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen Die Parameter des J= werden in den fur das KS0 und die Pionen beschriebenen Schritten aus den Spurparametern der Leptonen berechnet. Die Vertexposition wird wieder mit den aus den Projektionen berechneten Werten initialisiert, wobei die Kovarianzmatrix Diagonalelemente enthalt, die ungefahr der Ausdehnung der Targetregion entsprechen. Danach werden zuerst ohne und anschlieend mit Massenbedingung die Vertexposition und die Korrekturen der Spurparameter der Leptonen berechnet. Eine Unterscheidung von Zerfallen vor und im Magneten ist hier nicht notwendig, da die mittlere Flugstrecke der B 0, die den Zerfallsort der J= festlegt, im Mittel nur 0.9 cm betragt. Wie aber schon bei der Beschreibung des Triggers erwahnt, erfordert die Bremsstrahlung der Elektronen eine Unterscheidung zwischen der Rekonstruktion des J= aus Elektronen und aus Myonen. 2 160 a) 140 dN/dM[1/4 MeV/GeV/c ] dN/dz[1/0.005 cm] Rekonstruktion fur J= ! + Fur Myonen werden genau die in Abschnitt 2.5.1 genannten Schritte ausgefuhrt. Nach einer geometrischen Vertexanpassung wird auf die invariante Masse der beiden Myonen geschnitten und anschlieend mit Massenbedingung der Vertex erneut angepat. Auf das 2 dieser Anpassung wird ein weiterer Schnitt angewendet. Abb. 2.15 zeigt die Verteilung der invarianten Massen nach der geometrischen Anpassung und die Fehler der z-Position des J= -Vertex nach der Anpassung mit Massenbedingung fur aus Myonen rekonstruierte J= . Die FWHM-Breite der Massenverteilung nach der geometrischen Anpassung wurde mit (48 4) MeV=c2 gemessen und die der z-Position des Vertex nach der Anpassung mit Massenbedingung mit (0:75 0:05) mm. dz (J/ψ→µ µ ) + - 120 100 80 60 200 b) M (J/ψ→µ µ ) 175 + - 150 125 100 75 40 50 20 25 0 -0.25 -0.2 -0.15 -0.1 -0.05 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 dz[cm] 0 2.9 2.95 3 3.05 3.1 3.15 3.2 3.25 3.3 M[GeV/c ] 2 Abbildung 2.15: Die Qualitat der J= -Rekonstruktion aus Myonen: a) die Ortsauosung des Vertex in z-Richtung und b) die invariante Masse des Myonenpaares. Die Linien bezeichnen die Schnitte auf die invariante Masse (vgl. Abschnitt 3.3.2). 48 2.5 Die Vertexndung und -anpassung 2 dN/dM[1/12 MeV/GeV/c ] dN/d(dz)[1/0.005 cm] Rekonstruktion fur J= ! e+ e Bei der Rekonstruktion des J= aus Elektronen ist zu beachten, da die Bremsstrahlung sowohl den Wert als auch den Fehler der Impulsmessung verzerrt. Zur Korrektur des Impulses verfahrt man wie schon im Abschnitt uber die Triggersimulation beschrieben. Aus der Extrapolation der Spurparameter vor dem Magneten berechnet man den Auftreort der gegebenenfalls dort abgestrahlten Photonen im Kalorimeter. Dort mit man die in einem Bereich von 3 x 3 Zellen deponierte Energie und addiert sie zu der Energie der Elektronen. Abb. 2.16 b) zeigt die Verteilung der invarianten Masse der beiden Elektronen vor und nach der Bremsstrahlungskorrektur. Trotz einer deutlichen Verbesserung durch die Bremsstrahlungskorrektur wird die im Myonenkanal erreichte Genauigkeit nicht erreicht. Die FWHM-Breite wurde mit (150 10) MeV=c2 gemessen. 90 80 a) dz + - (J/ψ→e e ) 70 60 50 40 80 b) M + - (J/ψ→e e ) 70 60 50 40 30 30 20 20 10 10 0 -0.25 -0.2 -0.15 -0.1 -0.05 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 dz[cm] 0 2.6 2.8 3 3.2 3.4 3.6 M[GeV/c ] 2 Abbildung 2.16: Probleme der J= -Rekonstruktion aus Elektronen. Teil a) zeigt die Ortsauosung des Vertex in z-Richtung vor und nach der Korrektur der Impulsfehler. Teil b) zeigt die invariante Masse des Elektronenpaares ohne und mit Bremsstrahlungskorrektur. Die senkrechten Linien bezeichnen die Schnitte auf die invariante Masse. Neben dem Wert des Impulses ist auch der Fehler der Impulsmessung fur die Rekonstruktion der Vertices von Bedeutung. Sein Einu soll hier kurz beschrieben werden: Die Spurrekonstruktion verwendet im Magneten ein Spurmodell, das lokal einer Helix gleicht, aber global eine veranderliche Krummung aufweist. Beim Durchgang durch Materie wird der Energieverlust durch Bremsstrahlung als proportional zur durchogenen Materiemenge in Strahlungslangen berucksichtigt und die Krummung der Helix entsprechend abnehmender Energie vergroert. Die Bremsstrahlung erfolgt jedoch nicht kontinuierlich. Die Flugbahn der Elektronen andert ihre Krummung daher ruckartig am Punkt der Abstrahlung, statt kontinuierlich auf dem Weg durch Materie. Da das Spurmodell den Energieverlust nur im Mittel berucksichtigt die Abstrahlung aber von Spur 49 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 120 a) dN/d(dp/σp) dN/d(dp/σp) zu Spur stark uktuiert, kommt es vor, da der Fehler fur einzelne Spuren unterschatzt wird. Strahlt ein Elektron dagegen vor dem Magneten Photonen ab, so kann die Impulsbestimmung im Magneten sehr genau sein und einen entsprechend kleinen Fehler liefern, ohne den Impuls des Elektrons bei seiner Entstehung wiederzugeben. Auch in diesem Fall wird der Impulsfehler unterschatzt. Abb. 2.17 zeigt den tatsachlichen Fehler der Impulsmessung der Elektronen normiert auf den von der Spurrekonstruktion abgeschatzten Fehler und zum Vergleich das gleiche Verhaltnis fur Myonen. Ist die Breite der Verteilung ± 450 dp/σp(e ) b) ± dp/σp(µ ) 400 100 350 300 80 250 60 200 150 40 100 20 50 0 -15 -10 -5 0 5 10 15 dp/σp 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 dp/σp Abbildung 2.17: Der tatsachliche Fehler der Impulsmessung der Elektronen normiert auf den von der Spurrekonstruktion abgeschatzten a) fur Elektronen und b) zum Vergleich fur Myonen. groer als eins, wurde der tatsachliche Fehler des Impulses im Mittel unterschatzt. Wird der Betrag der Impulse zweier Elektronen aus einem J= -Zerfall unterschatzt, so wird es auch ihre invariante Masse. Bei einer Anpassung mit Massenbedingung werden die Parameter der Elektronen so angepat, da ihre invariante Masse gleich der des J= wird. Die Starke der Variation eines Spurparameters ist dabei proportional zur inversen der von der Spurrekonstruktion berechneten Kovarianzmatrix, d.h. in guter Naherung zur Groe des von der Spurrekonstruktion abgeschatzten Fehlers dieses Parameters. Die invariante Masse zweier Spuren wachst mit dem eingeschlossenen Winkel der beiden Spuren. Ist zum Betrag des Impulses der Elektronen auch noch der Fehler zu klein abgeschatzt und der Fehler der Ortsparameter nicht, so werden die Ortsparameter zu stark und die Impulse zu schwach angepat. Eine Vergroerung der invarianten Masse durch Anpassung der Ortsparameter bedeutet die Vergroerung des eingeschlossenen Winkels, und das entspricht einer Verschiebung der Vertexposition in Flugrichtung des J= . Daher wird durch die tendenzielle Unterschatzung von Betrag und Fehler der Elektronen die Vertexposition tendenziell bei zu groen z-Werten angepat. 50 2.5 Die Vertexndung und -anpassung In Abb 2.16 a) ist die Dierenz zwischen rekonstruierter und tatsachlicher z-Position des J= -Vertex nach der Anpassung mit Massenbedingung dargestellt. Die gestrichelte Verteilung zeigt deutlich die Tendenz zu positiven Werten, also (zrek: zwahr ) > 0. Um diese Verzerrung zu vermeiden, korrigiert man den abgeschatzten Fehler der Impulse in zwei Schritten: 1. Fehlerkorrektur fur die einzelne Spur: Ist die Wahrscheinlichkeit der 2-Anpassung der Spurrekonstruktion schlechter als 0.05, geht man davon aus, da die mangelnde Berucksichtigung der Impulsanderung durch das Spurmodell die schlechte Anpassung verursacht. Um die Verschlechterung der Ortsinformation zugunsten der geforderten invarianten Masse zu vermeiden, setzt man die Korrelationen zwischen Impuls und den anderen Spurparametern null und vergroert die Varianz der Impulsmessung entsprechend der Dierenz aus Erwartungs- und berechnetem Wert des 2 der Spurrekonstruktion. 2. Fehleranpassung fur beide Spuren: Ist der relative Fehler der invarianten Masse M des Elektronenpaares groer als es die relativen Fehler der Impulse p1 und p2 der Elektronen erwarten lassen, d.h. wenn gilt: 0 (M mJ= ) 2 1 B @ p m2 J= p 2 C A>1 ; 1 1 p + 2 2 (2.10) p dann setzt man wiederum die Kovarianzen der Impulse null und blaht die Varianz des Impulses so auf, da das Verhaltnis gerade eins wird. Das impliziert die Annahme, das der Einu des Fehlers der Ortsmessung auf den Fehler der invarianten Masse vernachlassigbar ist, also der Impulsfehler den Massenfehler bestimmt. Die durchgehende Linie in Abb 2.16 a) zeigt den Fehler der z-Position des J= -Vertex nach der Anpassung mit Massenbedingung (zrek: zwahr ) nach den beiden Korrekturen. Der Fehler ist jetzt symmetrisch und mit einer FWHM-Breite von (0:75 0:05) mm genauso gro wie im Myonenkanal. 2.5.4 Die Rekonstruktion des B 0-Vertex (Sekundarvertex) Nachdem man das KS0 vor oder im Magneten angepat hat und Impulsmessung und -fehler der Elektronen korrigiert hat, stehen die Parameter der drei Teilchen, die vom Sekundarvertex stammen, zur Verfugung. Dieser kann jetzt ohne weitere Fallunterscheidungen angepat werden. Zur Initialisierung wurde die Position des J= -Vertex verwendet und eine Kovarianzmatrix entsprechend der Groe der Targetregion. Anschlieend wurde der B 0-Vertex geometrisch angepat, dann mit der Bedingung, da die beiden Leptonen eine invariante Masse gleich der J= -Masse haben, und schlielich mit dieser Bedingung und der zusatzlichen Bedingung, da alle drei Spuren eine invariante Masse gleich der des B 0 haben. 51 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 160 140 a) dz B →µ µ KS 0 120 dN/dz[1/0.005 cm] dN/dz[1/0.005 cm] Abb. 2.18 zeigt die Auosung der z-Position des Sekundarvertex nach Anpassungen mit beiden Massenbedingungen und die invariante Masse der drei Spuren nach Anpassung mit der Bedingung, da die beiden Leptonen eine invariante Masse gleich der des J= haben, getrennt fur Myonen und fur Elektronen. Die FWHM-Breite der z-Position des Vertex ist sowohl im Myonen- als auch im Elektronenkanal (0:65 0:05) mm. Die FWHM-Breite der Massenverteilung ist im Myonenkanal (30 5) MeV=c2 und im Elektronkanal (60 5) MeV=c2. + - 0 100 100 80 b) dz B →e e KS 0 + - 0 60 80 40 60 40 20 20 0 -0.25 -0.2 -0.15 -0.1 -0.05 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 0 -0.25 -0.2 -0.15 -0.1 -0.05 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 2 dN/dM[1/10 MeV/c ] 2 dN/dM[1/10 MeV/c ] dz[cm] 400 350 c) M B →µ µ KS 0 + - 0 300 250 dz[cm] 120 100 d) M B →e e KS 0 + - 0 80 60 200 150 40 100 20 50 0 5 5.05 5.1 5.15 5.2 5.25 5.3 5.35 5.4 5.45 5.5 M[GeV/c ] 2 0 5 5.05 5.1 5.15 5.2 5.25 5.3 5.35 5.4 5.45 5.5 M[GeV/c ] 2 Abbildung 2.18: Qualitat der B 0-Rekonstruktion: Die Auosung der z-Position des Sekundarvertex a) fur Zerfalle des J= in Myonen und b) fur Elektronen und die Massenauosung unter der Bedingung, da die beiden Leptonen eine invariante Masse eines J= haben c) fur Zerfalle des J= in Myonen und d) in Elektronen. Die senkrechten Linien geben die Werte der Schnitte auf die invariante Masse an. 52 2.5 Die Vertexndung und -anpassung 2.5.5 Die Rekonstruktion des Primarvertex Fur die Berechnung eines zeitabhangigen Asymmetrieparameters ist die Bestimmung der Flugstrecke des B -Mesons notwendig (vgl. Abschnitt 1.1). Dazu braucht man neben der Position des Sekundarvertex auch die des Primarvertex. Zur Rekonstruktion des Primarvertex stehen nur die Spurparameter des B 0 und die Lage der Targetdrahte zur Verfugung. Durch Zuordnung weiterer Spuren zu diesem Vertex lat sich die Auosung verbessern, wobei man keine a-priori-Information uber die tatsachliche Zugehorigkeit zum Primarvertex des B 0 hat. Das in dieser Arbeit verwendete Entscheidungsschema fur die Rekonstruktion der Primarvertices [33] soll hier kurz beschrieben werden: 1. Fur alle Spuren7 berechnet man den Punkt auf einem der Targetdrahte, dem die Spur am nachsten kommt. Solche Punkte sollen Kandidaten heien. 2. Aus den Kandidaten bildet man Gruppen von Kandidaten, die zu ihren Nachbarkandidaten einen bestimmten Abstand nicht uberschreiten. 3. Die entlang des Drahtes aufeinanderfolgenden Kandidaten werden durch Schneiden der langsten Verbindungen so lange in Untergruppen zerlegt, bis alle Untergruppen eine maximale Ausdehnung nicht mehr uberschreiten. 4. Alle benachbarten Gruppen, die dichter beieinander liegen als diese Ausdehnung, werden zusammengefat. 5. Alle Gruppen mit wenigstens drei Kandidaten werden zu einem Primarvertex angepat. 6. Gruppen, deren Anpassung einen 2-Wert uber einer bestimmten Grenze liefert, werden wieder aufgelost und man versucht, deren Kandidaten an andere Primarvertices anzupassen. Alle Kandidaten, bei denen das nicht gelingt werden als Vertices mit einer Spur akzeptiert. 7. Vertices, die dicht genug beieinander liegen, werden wieder zusammengefat. 8. Vertices mit weniger als drei Spuren werden wieder aufgelost und man versucht, die Spuren an andere Vertices anzupassen. 9. Vertices, die nicht das B 0 enthalten werden verworfen, wenn sie weniger als drei Spuren enthalten. Auf diese Weise ist sicher, da ein Primarvertex fur das B 0-Meson gefunden wird. Hat man die vollstandige Zerfallskette des B 0 rekonstruiert, kann man in einer globalen Anpassung, die alle gestellten Bedingungen berucksichtigt, die Parameter aller beteiligten Spuren und Vertices entsprechend einem minimalen Gesamt-2 korrigieren. Das Ergebnis dieser globalen Anpassung fur die Flugstrecke des B 0 ist in Abb. 2.19 dargestellt. Die FWHM-Breite des Fehlers der Flugstreckenmessung ist (0:9 0:1) mm. 7 Die bereits zur Rekonstruktion des B 0 verwendeten Spuren mussen hiervon ausgenommen werden, da ihre Information schon in der Genauigkeit der Spurparameter des B 0 enthalten ist. 53 a) dN/d(dl)[1/0.01 cm] dN/dl∈1/ 0.08 cm] 2 Simulation und Rekonstruktion von HERA-B-Ereignissen 0 l (B ) 300 250 200 150 b) 0 dl (B ) 300 250 200 150 100 100 50 0 350 50 0 1 2 3 4 5 6 7 lB0[cm] 0 -0.5 -0.4 -0.3 -0.2 -0.1 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 dl[cm] Abbildung 2.19: Die gemessene Flugstrecke der B 0-Mesonen und der Fehler der Flugstreckenmessung. 54 3 Ezienzen der Rekonstruktion In diesem Kapitel sollen die Ezienzen der in Kapitel 2 beschriebenen Rekonstruktion diskutiert werden. Die im Verlauf der Rekonstruktion angewendeten Schnitte dienen der Identikation von Ereignissen mit "goldenem\ Zerfall. Die Werte dieser Schnitte ergeben sich deshalb aus dem Vergleich der Verteilungen der charakteristischen Groen fur Teilchen aus dem goldenen\ Zerfall mit den Verteilungen dieser Groen fur Teilchen aus Untergrund"ereignissen. Da in dieser Arbeit die Eigenschaften des Untergrundes nicht untersucht wurden, sind die Schnittwerte fur die Rekonstruktion an denen einer fruheren Ezienzstudie in [5] orientiert, wurden aber entsprechend dem Verhaltnis der Breiten der Verteilungen der invarianten Massen erweitert. In dieser Arbeit sind die Auosungen der Messung der invarianten Massen durch das in der Simulation im Vergleich zu der fruheren Studie als schwacher angenommene Magnetfeld geringer. Fur die schnelle Triggersimulation wurden die Schnittwerte der vollstandigen Triggersimulation nach [24] verwendet. Die Ezienzen der hier nicht untersuchten Teile der Analysekette werden aus anderen Studien [5] ubernommen, um eine Abschatzung der Gesamtezienz und des statistischen Fehlers des Asymmetrieparameters zu erhalten. Die Resultate werden mit Ergebnissen fruherer Ezienzstudien bzw. im Falle der ersten Triggerstufe mit einer vollstandigen Simulation [25] verglichen. 55 3 Ezienzen der Rekonstruktion 3.1 Ezienzen der ersten Triggerstufe Die Ezienz des Triggers setzt sich aus mehreren Teilezienzen zusammen. In der schnellen Triggersimulation wurden folgende Schnitte bzw. Bedingungen fur die beiden Leptonen aus dem "goldenen\ Zerfall berucksichtigt: 1. Geometrische Akzeptanz: Jede der Leptonenspuren mu wenigstens 12 MIMPs in ausgewahlten Lagen des Spurdetektors und je einen MIMP im Kalorimeter bzw. im Myonsystem aufweisen. Fur zwei Spuren sind (24+2) MIMPs notwendig. 2. Ansprechwahrscheinlichkeit: Die vom Trigger benutzten Lagen des Spurdetektors mussen das Eintreen der Leptonen (MIMP) als Treer registrieren: 24 Treer1 3. Transversal- und Gesamtimpulse beider Leptonen mussen in den Bereichen 0:5 GeV=c pT 10 GeV=c 5:0 GeV=c p 200 GeV=c liegen. 4. Fur die invariante Masse des Leptonenpaares mu gelten: Minv: (`+ ` ) 2:75 GeV=c2 . Die bei diesen Schnitten erreichten Ezienzen sind in Tabelle 3.1 zusammengefat. Die Bremsstrahlungskorrektur im Elektronenkanal ist dabei berucksichtigt. Triggersimulation geom. Akzeptanz (24+2) MIMPs Ansprechwahrsch. 24 Treer Transversalimpuls 0:5 GeV=c pT 10 GeV=c Gesamtimpuls 5:0 GeV=c p 200 GeV=c invariante Masse Minv: (`+ ` ) 2:75 GeV=c2 gesamt J= ! + (67:1 0:6)% (97:5 0:2)% (97:9 0:2)% (98:8 0:2)% (98:9 0:2)% (62:5 0:6)% J= ! e+e (65:3 0:6)% (97:5 0:2)% (81:9 0:6)% (95:2 0:4)% (73:6 0:7)% (36:6 0:6)% Tabelle 3.1: Die Ezienzen der schnellen Simulation der ersten Triggerstufe unter Verwendung der in [24] angegeben Schnitte. Trotz der Bremsstrahlungskorrektur sind die Ezienzen der Impulsschnitte und des Massenschnittes im Elektronenkanal kleiner als im Myonenkanal. 1 Die Auswertung der Signale des Kalorimeters und des Myonsystems durch den Pretrigger wurde nicht simuliert. 56 3.1 Ezienzen der ersten Triggerstufe Die deutlich schlechtere Ezienz im Elektronenkanal ist auf die unvollstandige Erfassung der durch Bremsstrahlung verlorenen Energie zuruckzufuhren. Die mit der schnellen Triggersimulation berechneten Ezienzen der ersten Triggerstufe lassen sich mit denen fruherer Analysen in [5] und [13] sowie mit den Ezienzen der vollstandigen Simulation [25] der ersten Triggerstufe vergleichen. Vergleich der Triggerezienzen in J= ! + In Tabelle 3.2 sind die mit der schnellen Triggersimulation berechneten Ezienzen fur den Myonenkanal den Ezienzen anderer Simulationen gegenubergestellt. J= ! + Schnitte (Proposal) [5] (TDR) [13] vollst. Tr. S. [25] diese Arbeit geom. Akzeptanz * 70% 69% 59.1% 65.5% Impulsschnitte 92% 90% 98.2% 96.7% Massenschnitt 99% 99% 99% 98.9% gesamt 63.7% 61.5% 57.8% 62.5% Tabelle 3.2: Vergleich der Ezienzen der Simulation der ersten Triggerstufe im Myonenkanal. * Zum Vergleich mit den unterschiedlich denierten geometrischen Akzeptanzen wurde die Ezienz der Ansprechwahrscheinlichkeit hier mit einbezogen. Die geometrische Akzeptanz ist nicht einheitlich deniert. In den in [5], [13] und [25] verwendeten Denitionen ist die Ansprechwahrscheinlichkeit des Detektors und die Vorauswahl von Kandidaten durch den Pretrigger berucksichtigt. Deshalb wurde die oben berechnete Ezienz der Ansprechwahrscheinlichkeit des Spurdetektors hier in die mit * gekennzeichnete geometrische Akzeptanz einbezogen. Der Vergleich der geometrischen Akzeptanz zeigt, da der mit der schnellen Triggersimulation berechnete Wert vertraglich ist mit dem der anderen Studien. Die geringfugige Verschlechterung gegenuber den beiden fruheren Studien [5] und [13] ist auf die realistischere Berucksichtigung der Detektorgeometrie zuruckzufuhren. Bei der vollstandigen Simulation [25] beinhaltet die geometrische Akzeptanz neben dem Einu des Pretriggers auch die Ezienz der Spurndung, was den kleineren Wert der Ezienz der geometrischen Akzeptanz erklart. Die hohere Ezienz der Impulsschnitte in [25] entsteht dadurch, da Spuren mit zu kleinen Impulsen die Absorber des Myonsystems nicht durchdringen und deshalb schon vom Pretrigger nicht akzeptiert wurden. 57 3 Ezienzen der Rekonstruktion Die Gesamtezienz der ersten Triggerstufe wird im Myonenkanal durch die geometrische Akzeptanz dominiert. Das Ergebnis der schnellen Triggersimulation fur die Gesamtefzienz ist daher ebenfalls mit dem der anderen Studien vertraglich. Der Unterschied zu [25] ist auf die unterschiedliche Berucksichtigung des Pretriggers zuruckzufuhren. Vergleich der Ezienzen in J= ! e+e Im Elektronenkanal ist der Vergleich schlechter moglich, da die Schritte des Pretriggers und die Bremsstrahlungskorrektur in den verschiedenen Studien unterschiedlich berucksichtigt wurden. In Tabelle 3.3 sind die fur den Elektronenkanal berechneten Ezienzen gegenubergestellt. J= ! e+e Schnitte (Proposal) [5] (TDR) [13] vollst. Tr. S. [25] diese Arbeit geom. Akzeptanz * 70% 50% 42.2% 63.7% Impulsschnitte 51% 95% 94.4% 78.0% Massenschnitt 91%** 99%** 89.5% 73.6% gesamt 32.5% 45.1% 35.7% 36.6% Tabelle 3.3: Vergleich der Ezienzen der Simulation der ersten Triggerstufe im Elektronenkanal. * siehe Tab. 3.2. ** Der Massenschnitt lag hier noch bei 2.0 GeV/c2. Die mit der schnellen Triggersimulation berechneten Ezienzen lassen sich dennoch unter Berucksichtigung der verschiedenen Pretrigger-Verfahren und der Bremsstrahlungskorrektur mit denen der anderen Analysen vergleichen: 1. In [13] und in [25] wurde ein Pretrigger simuliert, der schlechte Spurkandidaten ezienter als in [5] aussortiert. In der schnellen Triggersimulation ist der Pretrigger nicht simuliert. Der Vergleich der mit der schnellen Triggersimulation berechneten geometrischen Akzeptanz ist daher am ehesten mit der in [5] angegeben moglich. Die in dieser Arbeit berechnete ist etwas kleiner als die aus [5], was sich durch die realistischere Simulation des Detektors erklaren lat. 2. Die Bremsstrahlungskorrektur wurde in [13] und [25] simuliert, nicht aber in [5]. Es entspricht also der Erwartung, da die mit der schnellen Triggersimulation berechnete Ezienz der Impulsschnitte groer ist als die in [5]. So gro wie in [13] und [25] ist sie nicht, weil in der schnellen Triggersimulation der Pretrigger nicht simuliert wurde. Dessen Vorauswahl bewirkt, da bei den nachfolgenden Impulsund Massenschnitten weniger Ereignisse zu verwerfen sind. 58 3.1 Ezienzen der ersten Triggerstufe 3. Der Massenschnitt hat eine kleinere Ezienz als in [5], weil dort bei Minv: (`+ ` ) 2:0 GeV=c2 geschnitten wurde. Bei [13] kommt der Eekt durch die Vorauswahl des Pretriggers dazu. In [25] wird zwar bei gleicher Masse wie in der schnellen Triggersimulation geschnitten, aber der Eekt des Pretriggers wirkt sich noch aus. 4. Der Vergleich der Gesamtezienz zeigt, da die schnelle Triggersimulation Ergebnisse liefert, die mit denen der vollstandigen Simulation zufriedenstellend ubereinstimmen. Das bedeutet insbesondere, da die Auswahl des Pretriggers durch die Impuls- und Massenschnitte abgedeckt wird. Einusse hoherer Triggerstufen Die Ezienzen der hoheren Triggerstufen wurden in dieser Arbeit nicht untersucht. Diese sollten aber keinen Einu auf die Gesamtezienz der Rekonstruktion haben, da deren Schnitte durch die im Rahmen der in dieser Arbeit durchgefuhrten Rekonstruktion angewendeten Selektionskriterien ohnehin abgedeckt (und sogar verscharft) werden. 59 3 Ezienzen der Rekonstruktion 3.2 Ezienzen der Spurrekonstruktion Wie in Abschnitt 2.4 beschrieben, wurde in dieser Arbeit eine idealisierte Spurrekonstruktion verwendet. Die Idealisierung besteht darin, da die Zuordnung von Treern zu Spuren (Mustererkennung) aus der Monte-Carlo-Wahrheit ubernommen wird. Es werden also alle Treer einer Spur fur die Rekonstruktion verwendet, und kein Treffer kann einer falschen Spur zugeordnet werden. Mit einer idealen Spurrekonstruktion ware es daher moglich, schon aus zwei Raumpunkten, also vier Treern, eine Spur zu rekonstruieren, und bei sechs Treern einen Impuls zu bestimmen. Eine realistische Mustererkennung erfordert deutlich mehr Treer, um Spuren von sogenannten Geistern2 zu trennen. Ein Teil der Spuren, die von der idealisierten Spurrekonstruktion noch angepat werden, kann mit einer realistischen Spurrekonstruktion deshalb nicht mehr gefunden werden. Die Anzahl dieser Spuren, und damit die beim U bergang zu einer realistischen Spurrekonstruktion auftretende Ezienz, hangt stark davon ab, welche Spuren von der idealen Spurrekonstruktion gefunden werden. Es ist deshalb sinnvoll, auch bei Verwendung der idealen Spurrekonstruktion, Bedingungen fur die zu rekonstruierenden Spuren zu stellen, die den real notwendigen Bedingungen nahe kommen, um moglichst gerade die Spuren ideal anzupassen, die auch real angepat wurden. Diese Bedingungen denieren die geometrische Akzeptanz der Spurrekonstruktion. Die Ezienz der Spurrekonstruktion setzt sich dann aus einem Faktor fur ihre geometrische Akzeptanz und einem fur den U bergang von der idealen zur realistischen Spurrekonstruktion, also fur die Einbeziehung der Mustererkennung, zusammen. Der zweite Faktor, die Ezienz der Mustererkennung, hangt stark von der Denition des ersten, der geometrischen Akzeptanz, ab. Denition der geometrischen Akzeptanz der Spurrekonstruktion In dieser Arbeit wurden fur zu rekonstruierende Spuren ein Mindestimpuls von 1 GeV und wenigstens 18 Treer gefordert, wodurch die geometrische Akzeptanz der Spurrekonstruktion deniert ist. Als Vergleich: 18 Treer hat eine Spur, die drei Superebenen des Hauptspurdetektors durchiegt und in jeder Lage einen Treer erzielt. Fur die Impulsmessung sind wenigstens vier weitere Treer im Magneten notwendig. Bei weniger als drei getroenen Superebenen nimmt die Rekonstruierbarkeit rasch ab. Das heit, 18 Treer haben alle Spuren, die von der realistischen Spurrekonstruktion gefunden werden konnen und deren Impuls hinreichend genau bestimmt werden kann. Nach [5] betragt bei diesen Bedingungen fur die geometrische Akzeptanz die Ezienz der Mustererkennung fur das Leptonenpaar wie auch das Pionenpaar 90%. 2 Als Geister bezeichnet man Spuren, die keine physikalische Spur als Ursache haben, sondern nur von der Spurrekonstruktion aus einer zufalligen Treergruppierung gebildet wurden. 60 3.2 Ezienzen der Spurrekonstruktion Geometrische Akzeptanz der Leptonen Fur Leptonen aus dem "goldenen\ Zerfall, die den Trigger passiert haben, ist im Rahmen der im Triggerschritt erreichten Impulsauosung sicher, da ihr Impuls groer als 1 GeV ist. Damit ein Ereignis getriggert werden kann, sind zwar pro Spur nur zwolf Treer notwendig, diese mussen aber so auf den Superebenen des Spurdetektors verteilt liegen, da weitere sechs Treer sehr wahrscheinlich sind. Die beiden Leptonen waren deshalb auch in allen hier untersuchten Ereignissen in der geometrischen Akzeptanz der Spurrekonstruktion. Geometrische Akzeptanz der Pionen Fur die Pionen aus dem "goldenen\ Zerfall wurde beim Triggern keine Bedingung gestellt. Daher liegen nicht alle Pionen automatisch in der geometrischen Akzeptanz. In (73.60.6)% der Ereignisse liegen beide Pionen in der geometrischen Akzeptanz. Impulsmessung der Pionen Voraussetzung fur die Rekonstruktion des KS0 -Vertex ist die Messung des Impulses der 1 Pionen. Es wurde deshalb gefordert, da der Impuls der Pionen mit dp p2 0:01 (GeV=c) gemessen wurde, wobei dp der von der Spurrekonstruktion abgeschatzte Fehler des Impulses p ist. Fur beide Pionen ist das in (91.90.4)% der Ereignisse der Fall. Im allgemeinen stammen die nicht rekonstruierten Pionen aus KS0 , die im hinteren Teil des Magneten oder sogar hinter dem Magneten zerfallen. Der Schnitt auf dp=p2 ist relativ willkurlich gewahlt und das Resultat fur die Ezienz der Rekonstruktion der Pionen hangt nicht sensitiv von dessen genauem Wert ab. In Tabelle 3.4 sind die Ezienzen der Spurrekonstruktion zusammengefat. Spurrekonstruktion J= ! + J= ! e+e 2 Leptonen geom. Akzeptanz 99% 99% Musterkennung [5] 90% 90% 2 Pionen geom. Akzeptanz (73:1 0:6)% Musterkennung [5] 90% Impulsmessung (92:1 0:4)% gesamt (54:0 0:6)% (54:0 0:6)% Tabelle 3.4: Ezienzen der Spurrekonstruktion fur die Leptonen und Pionen aus dem "goldenen\ Zerfall. 61 3 Ezienzen der Rekonstruktion 3.3 Ezienzen der Vertexrekonstruktion 3.3.1 Ezienzen der KS0 -Rekonstruktion Bei der Rekonstruktion der KS0 -Vertices wurde zwischen Zerfallen vor und im Magneten unterschieden. Schnitte wurden auf die invariante Masse der beiden Pionen vor (a) und nach (b) der geometrischen Anpassung sowohl fur Zerfalle vor als auch im Magneten angewendet. Die Anpassung mit Massenbedingung wurde aus den in Abschnitt 2.5.2 beschriebenen Grunden nur fur Zerfalle vor dem Magneten verwendet und deshalb auch der Schnitt auf das 2 dieser Anpassung (c). Die Schnittwerte fur die invariante Masse der Pionen sind aus [5] ubernommen und proportional zum Verhaltnis der FWHMBreiten der Verteilungen der invarianten Massen skaliert (vgl. Abb. 2.13 b)). Neben der etwas unterschiedlichen Anpassung unterscheidet sich die Rekonstruktion vor und im Magneten auch durch die erreichten Auosungen (vgl. Abschnitt 2.5.2). Die Ezienzen werden daher getrennt betrachtet, aber als eine Ezienz bei der Berechnung der Gesamtezienz der Rekonstruktionskette berucksichtigt. Da die Messung der Spurparameter der Pionen mit dem Zerfallskanal des J= unkorreliert ist, ist die Ezienz der KS0 -Rekonstruktion im Elektronen- und Myonenkanal gleich. Tabelle 3.5 zeigt die Schnittwerte und die erreichten Ezienzen fur Zerfalle vor und im Magneten. KS0 -Rekonstruktion (a) jMinv: (+ ) mKS0 j 40 MeV=c2 (b) jMinv: (+ ) mKS0 j 24 MeV=c2 (c) 2mass 10 gesamt Vertex vor dem Vertex im Magneten Magneten (86.9%) (13.1%) (97:6 0:2)% (70:3 1:8)% (98:8 0:2)% (88:8 1:5)% (97:1 0:3)% (93:6 0:4)% (61:9 2:0)% (89:3 0:5)% Tabelle 3.5: Ezienzen der KS0 -Rekonstruktion, getrennt fur KS0 -Zerfalle vor und im Magneten. 3.3.2 Ezienzen der J= -Rekonstruktion Die Ezienz der Rekonstruktion des J= -Vertex setzt sich aus den Ezienzen des Schnittes auf die invariante Masse der Leptonen nach der geometrischen Anpassung (a) und der Ezienz des Schnittes auf das 2 der Anpassung mit Massenbedingung (b) zusammen. 62 3.3 Ezienzen der Vertexrekonstruktion Der Wert des Schnittes auf die invariante Masse der Leptonen ist im Myonenkanal an dem in [5] verwendeten Wert orientiert und entsprechend der geringeren Auosung skaliert (vgl. Abb. 2.15 b)). Aufgrund der Energieverluste der Elektronen durch Bremsstrahlung ist die Auosung der invarianten Masse fur Elektronen deutlich schlechter als fur Myonen. Durch die Bremsstrahlungskorrektur wird die Verteilung der invarianten Massen zwar symmetrisch, aber nur wenig schmaler (vgl. Abb. 2.16 b)). Als unterer Schnittwert wurde deshalb der des Triggers verwendet. Als oberer Schnitt wurde ein Massenwert gewahlt, bei dem die Haugkeit auf den Wert abgefallen ist, der beim unteren Schittwert gemessen wurde. Diese Wahl ist relativ beliebig. Die Schnitte konnen erst durch Untersuchung der Untergrundereignisse optimiert werden. J= -Rekonstruktion J= ! + J= ! e+e (a) jMinv:(+ ) mJ= j 75 MeV=c2 (96:8 0:4)% 2:75 GeV=c2 Minv: (e+e ) 3:6 GeV=c2 (88:2 0:8)% (b) 2mass 15 99% 99% gesamt (96:3 0:4)% (88:2 0:8)% Tabelle 3.6: Ezienzen der J= -Rekonstruktion im Myonen- und Elektronenkanal. 3.3.3 Ezienzen der B 0-Rekonstruktion Der B 0-Vertex wurde aus den Parametern der beiden Leptonen und des KS0 in drei Schritten rekonstruiert. Zuerst wurde ohne Massenbedingung angepat, dann mit der Bedingung, da die beiden Leptonen eine invariante Masse gleich der J= -Masse haben, und anschlieend mit dieser und der zusatzlichen Bedingung, da alle drei Teilchen eine invariante Masse gleich der Masse des B 0 haben. Geschnitten wurde (a) auf die invariante Masse der drei Teilchen nach der ersten Anpassung mit Massenbedingung und (b) auf den 2-Wert der zweiten Anpassung mit Massenbedingung. Der Wert des Schnittes auf die invariante Masse ist fur beide Zerfallskanale aus [5] ubernommen und entsprechend der FWHM-Breite skaliert (vgl. Abb. 2.18 c) und d)). Nach der Rekonstruktion des B 0 wird mit seinen Spurparametern der Primarvertex angepat. Auf die Qualitat der Anpassung wurden keine Schnitte angewendet, nur in sehr wenigen Fallen konvergiert die Anpassung nicht (c). 63 3 Ezienzen der Rekonstruktion B 0-Rekonstruktion (a) jMinv:(+ ) mB0 j 60 MeV=c2 jMinv:(e+e ) mB0 j 150 MeV=c2 (b) 2mass 10 (c) Primarvertex gesamt J= ! + (96:8 0:4)% (98:0 0:3)% 99% (94:8 0:5)% J= ! e+e (95:7 0:4)% (91:5 0:8)% 99% (87:5 0:9)% Tabelle 3.7: Ezienzen der B 0-Rekonstruktion, getrennt fur Myonen- und Elektronenkanal. 64 3.4 Fehlerabschatzung fur den CP -Verletzungs-Parameter 3.4 Fehlerabschatzung fur den CP -Verletzungs-Parameter Aus den Ezienzen der ersten Triggerstufe, der Spur- und der Vertexrekonstruktion ergibt sich die Gesamtezienz der Rekonstruktionskette. In Tabelle 3.8 sind die Ezienzen der Abschnitte der Rekonstruktion getrennt fur Myonen- und Elektronenkanal zusammengefat. J= ! + J= ! e+e Trigger geom. Akzeptanz 67.1% 65.3% Ansprechwahrsch. 97.5% 97.5% Impulsschnitte 96.7% 78.0% Massenschnitt 98.9% 73.6% Spurrekonstruktion geom. Akzeptanz 99% 99% Leptonen Mustererkennung [5] 90% 90% Spurrekonstruktion geom. Akzeptanz 73.1% Pionen Mustererkennung [5] 90% Impulsmessung 92.1% Leptonenidentikation [5] 94% 85% Vertexrekonstruktion KS0 -Vertex 89.3% J= -Vertex 96.3% 88.2% B 0-Vertex 94.8% 87.5% Primarvertex 99% 99% Rekonstruktion gesamt: 26.1% 11.7% Tabelle 3.8: Ezienz der Rekonstruktion des "goldenen\ Zerfalls Die Ezienz der Leptonenidentikation wurde bisher nicht betrachtet und ist aus [5] ubernommen. Fur den Myonenkanal wurde dieser Wert durch aktuellere Untersuchungen [35] bestatigt. Im Myonenkanal wurde in (26.10.5)% der Ereignisse mit "goldenem\ Zerfall und im Elektronenkanal in (11.70.4)% der Ereignisse die Zerfallskette des B 0 vollstandig rekonstruiert. Das Ergebnis lat sich mit dem der in [5] beschriebenen Analyse vergleichen. Dort wurden fur den Myonenkanal 30.5% und den Elektronenkanal 9.8% berechnet. Die 65 3 Ezienzen der Rekonstruktion Verringerung der Ezienz im Myonenkanal ist auf die realistischere Simulation der Geometrie des Detektors und auf das als schwacher angenommene Magnetfeld in dieser Arbeit zuruckzufuhren. Im Elektronenkanal verbesserte sich die Ezienz trotz dieser Veranderungen durch die Korrektur auf die im Magneten abgestrahlte Energie. Die Verbesserung der Ezienz im Elektronenkanal wiegt die Verschlechterung im Myonenkanal aber nur zum Teil auf. Zur Abschatzung des Fehlers ACP = [sin(2 )] sind noch einige Ezienzen, die in dieser Arbeit nicht untersucht wurden, zu berucksichtigen. Kinematische Schnitte Nach der vollstandigen Rekonstruktion des "goldenen\ Zerfalls werden zur Unterdruckung von Untergrund noch weitere kinematische Schnitte ausgefuhrt. Zur Unterdruckung von Ereignissen mit Zerfallen von D-Mesonen wird auf die Zerfallswinkel des J= und des B 0 geschnitten. Der Zerfallswinkel ist deniert als der Winkel zwischen dem Impuls eines der beiden entstehenden Teilchen im Ruhesystem des zerfallenden Teilchens und der Flugrichtung des zerfallenden Teilchens im Laborsystem. Zerfalle von D-Mesonen weisen vorwiegend Zerfallswinkel nahe 0 oder 180 auf. Man schneidet deshalb bei j cos J= j < 0:7, wodurch 15% der Ereignisse im Myonenkanal und 14% der Ereignisse im Elektronenkanal verloren gehen, und bei j cos B j < 0:9, wodurch 6% im Myonenkanal und 5% im Elektronenkanal verloren gehen. Zur Unterscheidung des J= aus dem "goldenen\ Zerfall von den J= aus Primarwechselwirkungen verwirft man alle rekonstruierten Ereignisse, bei denen der Sekundarvertex weniger als 8 der Messung seiner z-Position vom Target entfernt liegt. Durch diesen Schnitt gehen weitere 31% der Ereignisse verloren. Der statistische Fehler der Asymmetrie wird dadurch aber kaum beeinut, weil die Asymmetrie / sin(xdt) ist und daher durch Zerfalle bei t 2 xd dominiert wird. t ist die Flugzeit des B 0 in Einheiten der B 0-Lebensdauer und xd der Mischungsparameter. Die Zeitabhangigkeit der Asymmetrie ist im statistischen Faktor K enthalten (vgl. Abschnitt 1.1). Ohne die Anwendung des Schnittes zur Vertexseparation ist K0 ' 3:1 und bei Anwendung des Schnittes gilt K = 2:3. Der Verlust an statistischer Signikanz wird dadurch fast vollstandig wieder ausgeglichen. Der Einu des Taggings Bisher unberucksichtigt sind die Einusse des Taggings. Wie in Kapitel 1.1 beschrieben, wird die Aussagekraft P eines Tags durch drei Groen bestimmt. Seine Ezienz Tag gibt die Verfugbarkeit an, ein Faktor DM beschreibt den Einu der Mischung, falls neutrale B -Mesonen als Tag Mesonen verwendet werden, und ein Faktor DT der die Verringerung der beobachtbaren Asymmetrie durch falsche Bestimmung der Flavour-Quantenzahl des Tag-Mesons beschreibt. Es gilt P = DT DM pTag. In [5] wurden drei Tag-Methoden untersucht. Bei Kaon- und Leptonen-Tag gibt das Ladungsvorzeichen des Kaons bzw. des Leptons aus dem Zerfall des B -Mesons dessen Flavour-Quantenzahl an; positives Vorzeichen korrespondiert zu positiver b-Quantenzahl 66 3.4 Fehlerabschatzung fur den CP -Verletzungs-Parameter und umgekehrt. Beim Ladungstag versucht man, den Sekundarvertex des Tag-B -Mesons zu rekonstruieren, und die Ladungen aller Teilchen, die von diesem Vertex stammen, geeignet gewichtet zu summieren. Man schliet wie oben aus dem resultierenden Vorzeichen. Bei der Berechnung der kombinierten Aussagekraft mehrere Methoden sind die Korrelationen zwischen den verschiedenen Methoden zu berucksichtigen. In [5] wurde die kombinierte Aussagekraft der drei genannten Methoden zu P = 0:31 berechnet. Der Einu von Untergrund Als Untergrund werden Ereignisse bezeichnet, die keinen "goldenen\ Zerfall enthalten aber als solche identiziert werden. Solche Ereignisse tragen zu beiden Raten mit gleicher Wahrscheinlichkeit bei, was die beobachtbare Asymmetrie p abschwacht. Der Einu auf den Fehler der Asymmetrie wird durch einen Faktor 1 + R beschrieben, wobei R das Verhaltnis von Untergrund- zu Signalereignissen ist. In [5] wurde fur den Myonenkanal ein Verhaltnis R < 0:35 und im Elektronenkanal von R < 1:5 bestimmt. Daraus ergibt sich im Myonenkanal ein vernachlassigbarer Faktor und im Elektronenkanal eine Vergroerung des Fehlers der Asymmetrie um 10%. Der Untergrund ist proportional zur Groe der Massenfenster des Schnittes auf die invariante Masse der Leptonen bei der Rekonstruktion des J= und des B 0. Durch die geringere angenommene Feldstarke des Magneten im Vergleich zu [5] verschlechterte sich die Auosung der invarianten Massen. Die Werte der Schnitte auf die invariante Masse der Leptonen wurde entsprechend erweitert. Tabelle 3.9 gibt die Faktoren an um die die Massenfenster erweitert wurden. Aus dem Untergrund-Signal-Verhaltnis R0 aus [5] und der Erweiterung der Schnitte folgt das korrigierte Verhaltnis R0 und der Faktor, um den sich der Fehler des Asymmetrieparameters vergroert. J= ! + J= -Rekonstruktion 2.5 B 0 -Rekonstruktion 3.0 R0 aus [5] < 0.35 R0 < 2.6 p 1 + R0 < 1.62 J= ! e+ e 0.74 3.75 < 1.5 < 4.2 < 2.27 Tabelle 3.9: Einu von Untergrund auf die beobachtbare Asymmetrie Fur die Einschatzung dieser Faktoren ist zu berucksichtigen, da die Ausgangswerte aus [5] obere Grenze darstellen, die auf der Tatsache resultieren, da kein einziges von 108 simulierten Untergrundereignissen die Schnitte passierte. Die einfache Extrapolation 67 3 Ezienzen der Rekonstruktion dieser oberen Grenzen zeigt, da man anhand der bisherigen Studien eine Vergroerung des Fehlers der Asymmetrie um einen Faktor 2 nicht ausschlieen kann. Es ist daher notwendig fur die veranderten Bedingungen den Einu des Untergrundes genauer zu studieren. Aufgrund der sehr ungenauen Bestimmung der oberen Grenze wird der Einu des Untergrundes bei der Berechnung des Fehlers des Asymmetrieparameters hier nicht berucksichtigt. Der Fehler des Asymmtrieparameters Aus der Frequenz fur inelastische Wechselwirkungen der Strahlprotonen mit dem Target, dem Wirkungsquerschnitt fur die Entstehung von bb-Quark-Paaren, der Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines B 0- oder B 0-Mesons aus diesen und dem Verzweigungsverhaltnis fur B 0- bzw. B 0-Mesonen in den "goldenen\ Kanal lat sich die Rate fur das Auftreten "goldener\ Zerfalle berechnen. Aus der Rekonstruktionsezienz und den Ezienzen der kinematischen Schnitte folgt die Zahl der zu erwartenden rekonstruierten goldenen\ Zerfalle. Schlielich ist noch die Verringerung der beobachtbaren Asymme"trie durch nicht ideales Tagging zu berucksichtigen. In Tabelle 3.10 sind die Werte der genannten Groen fur ein Jahr Datennahme bei einem angenommenen Wirkungsquerschnitt fur die Produktion von bb-Quark-Paaren von bb 12 nb angegeben. Um einen direkten Vergleich zu ermoglichen, wurden die Wechselwirkungsrate und der Wirkungsquerschnitt fur die Produktion von bb-Quarkpaaren aus [5] ubernommen. Das Ergebnis zeigt, da der statistische Fehler des Asymmetrieparameters [sin(2 )] durch die Veranderung der Geometrie des Detektors und der Abschwachung der Feldstarke des Magneten im Vergleich zu der in [5] beschriebenen Analyse von 0.13 auf 0.14 (8%) vergroert hat. 68 3.4 Fehlerabschatzung fur den CP -Verletzungs-Parameter J= ! + J= ! e+e 1 Jahr Datennahme Wechselwirkungsrate 107s 4 107 Hz bb=inel: bb pro Jahr 9:2 10 bb ! B 0(B 0) B 0 ! J= KS0 KS0 ! + J= ! `+ ` 0:8 5 10 4 0:69 0.059 0.059 B 0 ! J= KS0 ! `+ ` + pro Jahr 6000 6000 Ezienz der Rekonstruktion j cos J= j < 0:7 0.261 0.85 0.117 0.86 j cos B j < 0:9 `B0 > 8 (`B0 ) 0.94 0.69 0.93 0.69 beobachtete "goldene\ Zerfalle pro Jahr 860 390 7 37 107 0 N (t = 0:7) statistischer Faktor K Tagging P 1250 [sin(2 )] = 0:14 1 P pK = N(t) 2:3 0:31 Tabelle 3.10: Der statistische Fehler das Asymmetrieparameters nach einem Jahr Laufzeit bei einem angenommenen Wirkungsquerschnitt fur die Produktion von bb-Quark-Paaren von bb 12 nb. 69 3 Ezienzen der Rekonstruktion 70 4 Zusammenfassung Der Gegenstand dieser Arbeit war die Abschatzung eines Teils der Ezienzen der Rekonstruktionskette fur den "goldenen\ Zerfall B 0 ! J= KS0 ! `+ ` + : Dafur wurde zuerst eine schnelle Simulation der ersten Triggerstufe entwickelt, die es mit relativ geringem Aufwand ermoglicht, Sammlungen von Ereignissen zu erzeugen, die in ihren Eigenschaften solchen Ereignissen gleichen, die von einem realen Trigger akzeptiert wurden. Mit dieser Triggersimulation wurden mit Monte-Carlo-Generatoren erzeugte Ereignisse untersucht. Der Vergleich der dabei berechneten Ezienzen mit denen der vollstandigen Triggersimulation zeigt, da trotz einiger Vereinfachungen, insbesondere im Bereich des Pretriggers, die Gesamtezienz der ersten Triggerstufe sowohl im Myonen- als auch im Elektronenkanal gut angenahert werden konnte. Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Zerfallskette des B 0-Mesons vollstandig rekonstruiert. Dazu wurde eine idealisierte Spurrekonstruktion zur Anpassung der Parameter von spurerzeugenden Teilchen verwendet. Durch anschlieende Rekonstruktion der Zwischenzustande J= und KS0 konnten die Selektivschnitte der realen Analyse nachvollzogen und so die Ezienzen der Rekonstruktionskette ermittelt werden. Der Vergleich mit einer fruheren Analyse zeigte, da durch die veranderte Geometrie des Detektors, insbesondere die durch Verwendung normalleitender Spulen anstelle von supraleitenden und die damit verbundene Abschwachung der Magnetfeldstarke von max. 1.4 T auf max. 0.8 T, die Gesamtezienz der Rekonstruktion nicht wesentlich beeintrachtigt wurde. Eine Verringerung der Ezienz im Myonenkanal um 14% wurde durch eine Verbesserung der Akzeptanz fur Elektronen durch Implementierung einer Bremsstrahlungskorrektur um 19% zum Teil wieder ausgeglichen. Unter der Annahme, da beim Tagging die in [5] ermittelten Ezienzen erreicht werden konnen, und da fur Laufzeit von einem Jahr ein Wirkungsquerschnitt fur die Produktion von b-Quarks von 12 nb erreicht wird, lat sich der erreichbare statistische Fehler des Asymmetrieparameters zu [sin(2 )] = 0:14 (4.1) abschatzen. Fur den Einu des Untergrundes auf diesen Fehler konnte durch Extrapolation der in [5] ermittelten Raten obere Grenzen abgeschatzt werden. Es zeigte sich, da eine 71 4 Zusammenfassung Vergroerung des Fehlers der Asymmetrie durch Untergrund wegen der schlechter gewordenen Massenauosung und der damit verbundenen Vergroerung der Massenfenster anhand der bisherigen Untersuchungen nur noch auf einen Faktor < 2 eingeschrankt werden kann. Folgende Schritte sind fur weiterfuhrende Studien noch durchzufuhren: Im Bereich des Triggers wurde die Simulation der Pretriggerentscheidung einen direkteren Vergleich der Ezienzen mit denen der vollstandigen Simulation ermoglichen. Eine Implementierung ist mit geringem Aufwand moglich, da inzwischen ein Programm zur Simulation der Energiemessung verfugbar ist. Im Bereich der Rekonstruktion konnen durch die Verwendung einer realistischen Spurrekonstruktion ungenaue Annahmen zur geometrischen Akzeptanz der Leptonen und Pionen aus dem "goldenen\ Zerfall vermieden werden. Zur Untermauerung der bei der Rekonstruktion verwendeten Schnitte ist die Untersuchung von Untergrundereignissen von Interesse. Auerdem liee sich dadurch der mogliche Einu des Untergrundes auf den statistischen Fehler der Asymmetriemessung weiter einschranken. Vollig unbetrachtet blieb in dieser Arbeit der Bereich des Taggings. Zur Untersuchung der Taggingezienz bietet sich ein ganzer Bereich von Methoden an, deren Potential noch nicht vollstandig untersucht und fur die Verbessereung der statistischen Genauigkeit der Asymmetriemessung ausgenutzt ist. 72 A A.1 Verwendete HERA-B-Software Fur diese Arbeit wurden mehrere Pakete der HERA-B-Software genutzt. In Tabelle A.1 sind die Namen dieser Pakete und ihre Versionsnummern angegeben. Name Analyseumgebung * ARTE Detektorsimulation HBGEAN Digitalisierung HBDIGI Spurrekonstruktion HBRANG (RANGERFIT) Vertexrekonstruktion VERTEX Ereignis-Display HBPRIS (PRISM) Version 2.0104 3.0100 3.0100 4.0400 [32] 4.0601 Tabelle A.1: In dieser Arbeit verwendete Programmpakete. * In dieser Version der Analyseumgebung haben die Programmpakete zur Generierung von Ereignissen noch keine von ARTE unabhangige Versionsnummer. 73 A A.2 Programmentwicklung unter ARTE Das fur diese Arbeit verwendete Analyse-Programm wurde in der HERA-BAnalyseumgebung ARTE entwickelt. Diese Umgebung ubernimmt die Verwaltung der Ereignisdaten. Zur Analyse der Ereignisse stehen dem Benutzer der Umgebung dann im wesentlichen vier Routinen zur Ausgestaltung zur Verfugung. 1. USMAIN ist das Hauptprogramm. Dieses ruft lediglich die Hauptroutine von ARTE und ubergibt damit die Steuerung aller fur den Benutzer nicht im Detail wichtigen Prozesse. 2. USINIT wird von ARTE einmal zu Beginn der Analyse gerufen. Hier sind die vom Benutzer benotigten Initialisierungen, z.B. die fur Histogramme, auszufuhren. 3. USEVNT wird von ARTE einmal pro Ereignis gerufen. Hier kann der Benutzer die Analyse fur ein Ereignis ausfuhren. Die Daten des Ereignisses sind in Tabellen gespeichert, die in [17] beschrieben werden. 4. USSTOP wird von ARTE einmal am Ende einer Analyse gerufen. Hier kann der Benutzer z.B. die Ausgabe von Ergebnissen oder das Schlieen von Dateien veranlassen. Die Ausgabe von Histogrammen wird von ARTE automatisch veranlat und ist deshalb vom Benutzer nicht mehr auszufuhren. 74 A.2 Programmentwicklung unter ARTE A.2.1 Generierung und Simulation von Ereignissen Fur diese Arbeit wurden Ereignisse generiert und simuliert. In ARTE wird das mit einem einzigen Aufruf der Routine HGEVNT in der Benutzerroutine USEVNT erreicht. Es ist nutzlich, schon wahrend der Produktion von Ereignissen einige Standardverteilungen der Ereignisse zu histogrammieren. Die mit ARTE entwickelten Programme sind in der Lage, Makros zu verarbeiten. Ein Beispielprogramm fur die Erzeugung von Ereignissen mit Histogrammierung einiger Verteilungen und ein typisches in dieser Arbeit verwendetes Makro fur die Erzeugung von Ereignissen ist unter castor.ifh.de:/home/castor/leuthold/pub/gener.cmz bzw. castor.ifh.de:/home/castor/leuthold/pub/gener.kumac angegeben. Die Namen der Dateien der fur die Analyse verwendeten Ereignisse sind in Tabelle A.2 angegeben. Die Ereignissammlungen umfassen 14 000 Ereignisse, die jeweils genau einen "goldenen\ Zerfall enthalten, und 60 000 inelastische Ereignisse. Eine vollstandige Liste der Ereignisdateien ist im WWW unter http://www.desy.de/ftp/pub/herab/software/mc/welcome.html zu nden. Die Dateien benden sich physisch derzeit unter lhotse.physik.hu-berlin.de:/hb/rec/mc04/ . Diese Daten konnen mit ftp von anonymous mit seiner e-mail -Adresse als Passwort uber folgenden Pfad kopiert werden: lhotse.physik.hu-berlin.de:/public/herab/rec/mc04/ mount1/ ... mount4/ . 75 A Ereignistyp Ereignisse mit B 0 Dateiname b0jpk0s001.g0100 ... b0jpk0s001.g0116 b0jpk0s001.g0120 ... b0jpk0s001.g0140 Ereignisse mit genau einem "goldenen\ Zerfall 1 000 ... 1 000 1 000 ... 1 000 25 000 158 MB ... 158 MB 158 MB ... 158 MB 14 000 inelast001.g0100 ... inelast001.g0139 inelast001.g0140 ... inelast001.g0180 inelastische Ereignisse Ereignisse Groe pro Datei 1 000 ... 1 000 1 000 ... 1 000 107 MB ... 107 MB 107 MB ... 107 MB 60 000 Tabelle A.2: Liste der fur die Analyse verwendeten Ereignisse 76 A.2 Programmentwicklung unter ARTE A.2.2 Die Struktur des Analyse-Programms ALRECO Das fur diese Arbeit verwendete Programm heit ALRECO. Der Programmcode wurde in der Entwicklungsumgebung CMZ entwickelt. Die Struktur des Programms ist in Tabelle A.3 gezeigt. Der Programmcode und ein typisches Macro fur eine Analyse ist unter castor.ifh.de:/home/castor/leuthold/pub/alreco.cmz bzw. castor.ifh.de:/home/castor/leuthold/pub/alreco.kumac verfugbar. 77 A Tabelle A.3: Struktur des Analyseprogramms ALRECO. Pfeile ! bezeichnen Aufrufe von Unterprogrammen USINIT ! LINIT veranlat ! LINCUT ! LTFINI ! LTRLAY ! LCLUST ! LFDATA ! LWIGEO die Initialisierung der Histogramme = Initial. Schnitte, z.B. Triggerschnitte = Initial. Spurrekonstruktion = Identif. vom Trigger ausgelesener Lagen = Identif. Nachbarzellen in ECAL (Ref.tab.) = Initial. Massenwerte fur Vertexrekonstruktion = Initial. Targetgeometrie an Vertexrekonstruktion USEVNT ! HGEVNT = Digitalisierung ! LRUN ! LCLASS = Klassif. nach # " goldener\ Zerfalle ! LTRIG ! LMITRIG ! LBREMS = schnelle Triggersimulation = geom. Akzeptanz Trigger = Bremsstrahlungskorrektur ! LTRACK ! TFIDEAL = Spurrekonstruktion = ideale Spurrekonstruktion ! LVERT ! LKSVER ! LKSFPI ! LKSFIT = Vertexrekonstruktion = KS0 -Rekonstruktion = geom. Akzeptanz Pionen = KS0 -Rekonstruktion vor dem Magneten oder ! LKSMAG ! LJPVER ! LBREMS ! LB0VER ! LPRIME = KS0 -Rekonstruktion im Magneten = J= -Rekonstruktion = Bremsstrahlungskorrektur = B 0-Rekonstruktion = Primarvertex-Rekonstruktion USSTOP ! LSTOP veranlat 78 Ausgabe der ermittelten Raten A.2 Programmentwicklung unter ARTE A.2.3 Beschreibung der Datenstruktur Die globalen Variablen des Analyseprogramms ALRECO sind in neun include -Dateien abgelegt, die mehrere common -Blocke enthalten. Die Zahler fur Ereignisraten: ZLEUCOM # steht fur Zahl der Ereignisse (mit / bei denen ... wurde). 1. common CLASS: Die Zahler geben die Haugkeiten der in LCLASS eingefuhrten Klassen an. NEVENT NNOPI NmuPI NPI0 NPIP NMU NEE Zahl der analysierten Ereignisse # mit ohne "goldenen\ Zerfall # mit mehr als einem "goldenen\ Zerfall # mit einem "goldenen\ Zerfall und KS0 ! 00 # mit einem "goldenen\ Zerfall und KS0 ! + # mit einem "goldenen\ Zerfall und J= ! + # mit einem "goldenen\ Zerfall und J= ! e+e 2. common TRIG: Die Zahler geben die in LTRIG auftretenden Raten an. (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) NGE CAL NEE 4SL NEE PT NEE P NEE M2l # (J= # (J= # (J= # (J= # (J= ! e+e ! e+e ! e+e ! e+e ! e+e ), die in der geom. Akzeptanz liegen ), bei denen alle notw. Lagen ansprechen ), die vom Pt-Schnitt akzeptiert werden ), die vom P -Schnitt akzeptiert werden ), die vom Minv -Schnitt akzeptiert werden (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) NGE MUO NMU 4SL NMU PT NMU P NMU M2l # (J= # (J= # (J= # (J= # (J= ! + ! + ! + ! + ! + ), die in der geom. Akzeptanz liegen ), bei denen alle notw. Lagen ansprechen ), die vom Pt -Schnitt akzeptiert werden ), die vom P -Schnitt akzeptiert werden ), die vom Minv -Schnitt akzeptiert werden (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) 3. common KSVER: Die Zahler geben die bei der Rekonstruktion des KS0 auftretenden Raten an. NKS VBM NKS VIM NKS VAM # mit KS0 ! + vor dem Magneten # mit KS0 ! + im Magneten # mit KS0 ! + nach dem Magneten (i4) (i4) (i4) NKS 1TF NKS 1TFb NKS 2TF NKS 2TM #, mit erster Pionspur vom KS0 rekonstruiert #, mit zweiter Pionspur vom KS0 rekonstruiert #, beide Pionspuren vom KS0 rekonstruiert #, beide Pionspuren vom KS0 beginnen vor dem Magneten (i4) (i4) (i4) (i4) 79 A NKS 2TG #, die Impulse beider Pionen gemessen NKS FIT NKS MFI NKS SUM # vor dem Magneten: KS0 -Vertex ohne Massenbed. angep. (i4) # vor dem Magneten: KS0 -Vertex mit Massenbed. angep. (i4) # vor dem Magneten: KS0 -Parameter berechnet (i4) NKM FIT # im Magneten: KS0 -Vertex ohne Massenbed. angep. NKM SUM # im Magneten: KS0 -Parameter berechnet (i4) (i4) (i4) 4. common JPVER: Die Zahler geben die bei der Rekonstruktion des J= auftretenden Raten an. NJP 2TF M NJP TBM M NJP FIT M NJP MFI M NJP SUM M # (J= # (J= # (J= # (J= # (J= ! + ! + ! + ! + ! + ) beide Leptonen vom J= rekonstruiert ) beide Leptonen vom J= vor dem Magn. ) J= -Vertex ohne Massenbed. angepat ) J= -Vertex mit Massenbed. angepat ) J= -Parameter berechnet (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) NJP 2TF E NJP TBM E NJP FIT E NJP MFI E NJP SUM E # (J= # (J= # (J= # (J= # (J= ! e+e ! e+e ! e+e ! e+e ! e+e ) beide Leptonen vom J= rekonstruiert ) beide Leptonen vom J= vor dem Magn. ) J= -Vertex ohne Massenbed. angepat ) J= -Vertex mit Massenbed. angepat ) J= -Parameter berechnet (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) 5. common B0VER: Die Zahler geben die bei der Rekonstruktion des B 0 und des Primarvertex auftretenden Raten an. NB0 FIT M # (J= NB0 JMF M # (J= NB0 MFI M # (J= NB0 SUM M # (J= ! + ! + ! + ! + ) B 0-Vertex ohne Massenbed. angepat ) B 0-Vertex mit J= -Massenbed. angepat ) B 0-Vertex mit B 0-Massenbed. angepat ) B 0-Parameter berechnet (i4) (i4) (i4) (i4) NB0 FIT E NB0 JMF E NB0 MFI E NB0 SUM E # (J= # (J= # (J= # (J= ! e+e ! e+e ! e+e ! e+e ) B 0-Vertex ohne Massenbed. angepat ) B 0-Vertex mit J= -Massenbed. angepat ) B 0-Vertex mit B 0-Massenbed. angepat ) B 0-Parameter berechnet (i4) (i4) (i4) (i4) NB0 SUM # Primarvertex angepat (i4) 6. common CUTCOUNT: Die Zahler geben an, wieviele Ereignisse von den in der Rekonstruktion eingefuhrten Schnitten akzeptiert werden. # bezeichnet die Anzahl der Ereignisse, die vom Schnitt auf ... akzeptiert werden. NCP ZVT B # vor Magn.: angenommene Position des KS0 -Vertex 80 (i4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE NCP IVM B # vor Magn.: inv. Masse der Pionen vor Anpassung (i4) NCK DMA B # vor Magn.: inv. Masse der Pionen nach geom. Anpass. (i4) NCK CH2 B # vor Magn.: 2 der Anpassung mit Massenbedingung (i4) NCP ZVT I # im Magn.: angenommene Position des KS0 -Vertex (i4) NCP IVM I # im Magn.: inv. Masse der Pionen vor Anpassung (i4) NCK DMA I # im Magn.: inv. Masse der Pionen nach geom. Anpass. (i4) NCJ DMA M # M (+ ) nach geom. Anpassung des J= NCJ CH2 M # 2 der Anpassung des J= (+ ) mit Massenbed. (i4) (i4) NCJ DMA E # M (e+e ) nach geom. Anp. des J= NCJ CH2 E # 2 der Anp. des J= (e+e ) mit Massenbed. (i4) (i4) NCB DMA M # M (+ ) nach Anp. des B 0 mit 1 Massenbed. NCB CH2 M # 2 der Anp. des B 0(+ ) mit 2 Massenbed. (i4) (i4) NCB DMA E # M (e+e ) nach Anp. des B 0 mit 1 Massenbed. NCB CH2 E # 2 der Anp. des B 0(e+e ) mit 2 Massenbed. (i4) (i4) NCP CH2 NCP PRI (i4) (i4) # 2 der Anpassung der gesammten Zerfallskette # Flugstrecke des B 0 (Primarvertexschnitt) 7. common STABRE: Statistik der Bremsstrahlungskorrektur. Gezahlt wurden die Anzahl der Spuren, bei denen die Extrapolation der Spuren in sensitive Bereiche des Kalorimeters zeigt. NEL OUT BORDER # Extrapolation auerhalb sens. Bereiche (i4) NEL IN PIPE # Extrapolation in Strahlrohr (i4) NEL KORR # sensit. Bereiche getroen, Korrektur moglich (i4) Anzahl und Identikation der Teilchen aus dem "goldenen\ Zerfall : ZLGOLD, ZLMH 1. common ZLGOLD: Dieser common -Block ist aus HBPRIS ubernommen und leicht modiziert. Hier werden nur die verwendeten Groen beschrieben: pstat ngold Anzahl der "goldenen\ Zerfalle im Ereignis pstat gold(i,j) MC-Id. der Teilchen aus dem "goldenen\ Zerfall i=1 i=2 i=3 i=4 `+ des j-ten "goldenen\ Zerfalls ` " + " " (i4) (i4) 81 A pstat n2pi0 pstat pi0 i=5 J= " 0 i=6 KS " i=7 KS0 " 0 Zahl der Zerfalle KS ! 00 Id. der Pionen 0 aus KS0 ! 00 (i4) (i4) 2. common ZLMH: Dieser common -Block ist ebenfalls aus HBPRIS ubernommen und wird nur von LFINDGCH verwendet und daher hier nicht naher beschrieben. Identikationen der Triggerlagen: ZLTRLA 1. common ZLTRLA: Dieser common -Block enthalt die Id. der Superlagen und der Lagen, die von der ersten Triggerstufe ausgelesen werden. IPC01 IPC04 ITC01 ITC02 IMS10 IMS13 IMS14 IMS15 Nummer der Superlage " " " " " " " LPC01(3) LPC04(3) LTC01(3) LTC02(3) Nummern der 3 Doppellagen " " " PC01 PC04 TC01 TC02 MS10 MS13 MS14 MS15 (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) in PC01 in PC04 in TC01 in TC02 LMS10(3,2) Nummern der doppelt vertretenen Lagen LMS13(3,2) " LMS14(3,2) " LMS15(3,2) " 82 (i4) (i4) (i4) (i4) in MS10 in MS13 in MS14 in MS15 (i4) (i4) (i4) (i4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE Schnitte der Analyse: ZLCUTS Diese include -Datei enthalt die common -Blocke, die die Werte aller Schnitte der Analyse enthalten. Zu jedem Schnitt gehoren vier Werte: CUT**** ist der beim Schnitt verwendete Wert TCUT**** wird zur temporaren Ablage der Werte verwendet LCUT**** ist der Wert des Schnittes in einem der Standard-SchnittwertSatze (L = nur Triggerschnitte gesetzt) TCUT**** ist der Wert des Schnittes in einem weiteren StandardSchnittwert-Satz (P = Proposal-Werte) Da die Bedeutung des Schnittwertes immer gleich ist, werden hier nur die CUT****werte beschrieben. Die Werte der Schnitte konnen mit dem Befehl LCutSet CUT**** [Schnittwert ] vor der Analyse des ersten Ereignisses gesetzt werden. Satze von Schnitten konnen mit dem Befehl CutStatus [Status] Status = 0 nur Triggerschnitte werden gesetzt Status = 1 Proposalschnitte werden gesetzt ebenfalls vor der Analyse des ersten Ereignisses gesetzt werden. Die explizit mit LCutSet gesetzten Werte haben hohere Prioritat als die in den Satzen denierten. 1. common CUTTRIG: Dieser common -Block enthalt die Werte der Schnitte der schnellen Triggersimulation. CUTTRPTLO CUTTRPTUP CUTTRPLO CUTTRPUP CUTTRM2lLOEL CUTTRM2lUPEL CUTTRM2lLOMU CUTTRM2lUPMU unterer Schnitt auf Pt der Leptonen oberer Schnitt auf Pt der Leptonen unterer Schnitt auf P der Leptonen oberer Schnitt auf P der Leptonen unterer Schnitt auf Minv (e+e ) oberer Schnitt auf Minv (e+e ) unterer Schnitt auf Minv (+ ) oberer Schnitt auf Minv (+ ) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) 2. common CUTPIO: Dieser common -Block enthalt die Werte der Qualitatsschnitte der Pionen. Mit * gekennzeichnete Schnitte wurden in dieser Arbeit nicht verwendet. 83 A CUTPIOZVER * oberer Schnitt auf die z-Position des KS0 -Vertex CUTPIODTRA * ob. Schnitt auf die min. Entf. der beiden Pionspuren CUTPIOINVM ob. Schnitt auf jMinv (+ ) MKS j CUTPIODPOP ob. Schnitt auf den abgesch. Fehler der Impulsmssg. CUTPIONHMAG *ob. Schnitt auf Zahl d. Treer im Magneten CUTPIONHTRA * ob. Schnitt auf Zahl d. Treer im Hauptspurdet. 0 (i4) (i4) (r4) (r4) (i4) (i4) 3. common CUTK0S: Dieser common -Block enthalt die Werte der Schnitte, die bei der Rekonstruktion des KS0 auftreten. CUTK0SDM ob. Schnitt auf jMinv (+ ) MKS j 0 nach der geometrischen Anpassung CUTK0SCH2 ob. Schnitt auf das 2 der Anp. mit Massenbedingung (r4) (r4) 4. common CUTJPS: Dieser common -Block enthalt die Werte der Schnitte, die bei der Rekonstruktion des J= auftreten. CUTJPSDM ob. Schnitt auf jMinv (+ ) MJ= j nach der geometrischen Anpassung CUTJPSMLOEL unt. Schnitt auf Minv (e+e ) nach der geom. Anp. CUTJPSMUPEL ob. Schnitt auf Minv (e+e ) nach der geom. Anp. CUTJPSCH2 ob. Schnitt auf das 2 der Anp. mit Massenbedingung (r4) (r4) (r4) (r4) 5. common CUTB0: Dieser common -Block enthalt die Werte der Schnitte, die bei der Rekonstruktion des B 0 auftreten. CUTB0DMMU ob. Schnitt auf jMinv (+ KS0 ) MB j CUTB0DMEL CUTB0CH2 0 (4r) nach der Anpassung mit einer Massenbedingung ob. Schnitt auf jMinv (e+e KS0 ) MB0 j (4r) nach der Anpassung mit einer Massenbedingung ob. Schnitt auf das 2 der Anp. mit beiden Massenbed. (r4) 6. common CUTPRI: Dieser common -Block enthalt nur den Schnitt auf das 2 der Anpassung der gesammten Zerfallskette (mit Primarvertex). CUTPRICH2 ob. Schnitt auf das 2 der Anpassung der vollstandigen Zerfallskette 84 (r4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE Geometrie des Detektors: ZLGEO Einige Informationen zur Detektorgeometrie wurden in dieser Arbeit noch unabhangig von den Eintragen in ARTE-Tabellen und der vollstandigen Geometrie-Datei geo*.****.dat angenommen. Diese sind in der include -Datei ZLGEO deniert. In eckigen Klammern sind die in dieser Arbeit verwendeten Werte angegeben. INMAG Zm Rm dimhx integrales Magnetfeld in Tm [2.2] z-Pos. des Zentrums des Magneten in cm [450] Radius des homogenen Magnetfeldes in cm [140] Kantenlange eines Blockes in ECAL in x-Richtung in cm [11.15] dimhy Kantenlange eines Blockes in ECAL in y-Richtung in cm [11.15] me0 Ruhemasse des Elektrons in GeV/c2 [0.000511] mu0 Ruhemasse des Myons in GeV/c2 [0.105] tan85 tan 85 [11.43] dhomu Radius der inneren Onung im Myonsystem fur das Protonenstrahlrohr in cm [13.8] shuvalfact Faktor zur Berechnung der Distanz zwischen Elektrontreer und Treer der vor dem Magn. abgestr. Photonen im Kalorimeter [585.] msgcres Auosung der Ortsmessung der MSGC in cm [0.02] [17] calresin Auosung der Energiemess. im inneren ECAL in % [9.5] calresout Auosung der Energiemess. im aueren ECAL in % (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) (r4) Geometrie des Kalorimeters: ZLCLUST Fur die Identikation der Nachbarn einer Zelle im Kalorimeter werden einige Informationen uber die Aufteilung des Kalorimeters in Blockzeilen und -spalten und Zellreihen und -spalten benotigt. Diese Informationen sind in ZLCLUST anzugeben. In eckigen Klammern sind die in dieser Arbeit verwendeten Werte angegeben. Mit * gekennzeichnete Groen werden in LCLUST berechnet und von LBREMS verwendet. Diese Groen brauchen daher nicht angegeben zu werden, sind hier aber zum Verstandnis mit aufgefuhrt. NBLOCKROW NBLOCKCOL IPRBEAMRFIRST IPRBEAMRLAST IPRBEAMCFIRST IPRBEAMCLAST IELBEAMRFIRST IELBEAMRLAST IELBEAMCFIRST Zahl der Blockzeilen in ECAL Zahl der Blockspalten in ECAL p+ -Strahlrohr: erste unterbrochene Blockzeile p+ -Strahlrohr: letzte unterbrochene Blockzeile p+ -Strahlrohr: erste unterbrochene Blockspalte p+ -Strahlrohr: letzte unterbrochene Blockspalte e -Strahlrohr: erste unterbrochene Blockzeile e -Strahlrohr: letzte unterbrochene Blockzeile e -Strahlrohr: erste unterbrochene Blockspalte [42] [56] [21] [22] [28] [29] [28] [29] [32] (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) 85 A IELBEAMCLAST e -Strahlrohr: letzte unterbrochene Blockspalte [33] IBL AT OR ROW Ursprung: erste Blockzeile bei pos. y-Werten [21] IBL AT OR COL Ursprung: erste Blockspalte bei pos. x-Werten [29] (i4) (i4) (i4) NCELL MAXNEIG NCL(3) [6056] [12] (i4) (i4) [1,2,5] (i4) Zahl der Zellen in ECAL max. mogliche Zahl von Zellnachbarn Zahl der Zellen entlang einer Blockkante im aueren, mittleren und inneren ECAL ID IN BLOCK 1 Zell-Nummerierung innerhalb von Blocken des aueren ECAL [ 2 ] ID IN BLOCK 2(2,2) Zell-Nummerierung innerhalb von Blocken des mittleren ECAL [3, 6 4, 5] ID IN BLOCK 5(5,5) Zell-Nummerierung innerhalb von Blocken des inneren ECAL [10, 15, 20, 25, 30 9, 14, 19, 24, 29 8, 13, 18, 23, 28 7, 12, 17, 22, 27 6, 11, 16, 21, 26] (i4) IBLOCK(NBLOCKROW+2,NBLOCKCOL+2)* (i4) ICELL(NBLOCKROW,NBLOCKCOL,5,5)* (i4) Id. der Blocks als Fkt. von Blockzeile+1 und Blockspalte+1 Id. der Zellen als Fkt. von Blockzeile und -spalte und Zellzeile und -spalte in diesem Block INEIG(NCELL,MAXNEIG)* Anzahl und Id. der Nachbarzellen als Fkt. von ICELL d.h. INEIG(ICELL(ibrow,ibcol,icrow,iccol),n)* enthalt fur n = 1 die Anzahl der Nachbarzellen n > 1 die Id. der Nachbarzellen mit ibrow = Blockzeile ibcol = Blockspalte icrow = Zellzeile iccol = Zellspalte in diesem Block nstaten STATEN(9) STATREN(9) STATFEN(9) 86 Statistik zu LBREMS: Anzahl der Energiemess. in 3x3 Zellen in 3x3 einzelnen Zellen gemessene Energie Anteil dieser Energie von Elektronen aus "goldenem\ Zerfall Anteil dieser Energie nicht von Elektr. aus "goldenem\ Zerfall (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE Flags zur Steuerung der Analyse: ZLFLAG Diese include -Datei enthalt zwei common -Blocke, die Flags zur Steuerung der Analyse enthalten. 1. common LFLAG: Die Flags ech, pri und pr steuern das Drucken auf die Standard-Ausgabe. Mit dem Befehl LStatSet PrintStatus [Flag ] kann die Haugkeit von Ausgaben verandert werden. Flag = -1 =0 >0 Ausgabe von Fehlermeldungen Ausgabe der inkrementierten Zahler weitere Ausgaben 2. common SHUVAL: SHUVALFLAG steuert die Anwendung der Bremsstrahlungskorrektur fur Elek- tronen in der ersten Triggerstufe und bei der Rekonstruktion des "goldenen\ Zerfalls. Mit dem Befehl LStatSet ShuvalStatus [Flag ] kann vor der Analyse des ersten Ereignisses entschieden werden, ob eine Bremsstrahlungskorrektur erfolgt. Flag < 0 0 keine Bremsstrahlungskorrektur Bremsstrahlungskorrektur wird angewendet BLOWFLAG steuert die Korrektur des abgeschatzten Fehlers des Impulses der Elektronen vor der Anpassung des J= -Vertex mit Massenbedingung (vgl. Abschnitt A.2.4 LBLOWO und LBLOWB). Mit dem Befehl LStatSet BlowStatus [Flag ] kann vor der Analyse des ersten Ereignisses entschieden werden, ob eine Korrektur des abgeschatzten Impulsfehlers erfolgt. Flag < 0 0 keine Korrektur Korrektur wird angewendet 87 A A.2.4 Beschreibung der Unterprogramme Initialisierung: LINIT Aufruf: LINIT Eingabe: keine keine Ausgabe: Wirkung: Initialisiert Histogramme und ruft weitere Initialisierungen. aufgerufen von: USINIT LINCUT, LTFINI, LTRLAY, LCLUST, LFDATA, LWIGEO Aufrufe: Initialisierung der Schnittwerte: LINCUT Aufruf: LINCUT Eingabe: keine Ausgabe: keine Initialisiert die in der schnellen Triggersimulation und der RekonWirkung: struktion angewendeten Schnitte. Durch Flags konnen Satze von Schnitten ausgewahlt werden. Auerdem konnen einzelne Schnitte explizit gesetzt werden. Explizit gesetzte Werte haben hohere Prioritat als die in den Satzen angegebenen Werte. Die Angabe der Flags und der einzelnen Schnittwerte erfolgt uber die Befehle CutStatus und LCutSet (s.o.) vor der Analyse des ersten Ereignisses. Die Werte der Schnitte sind in ZLCUTS und die der Flags in ZLFLAG abgelegt. aufgerufen von: LINIT Aufrufe: keine Initialisierung der Spurrekonstruktion: LTFINI Aufruf: LTFINI Eingabe: keine keine Ausgabe: Wirkung: Initialisiert das Paket zur Spurrekonstruktion. aufgerufen von: LINIT TFINIT Aufrufe: 88 A.2 Programmentwicklung unter ARTE Identikation der Triggerlagen: LTRLAY LTRLAY Aufruf: Eingabe: keine Ausgabe: keine Wirkung: Identiziert die vom Trigger ausgelesenen Lagen daran, da sie doppelt vertreten sind. Die Nummern der Lagen werden in ZLTRLA abgelegt. aufgerufen von: LINIT Aufrufe: keine Identikation der Nachbarn im ECAL: LCLUST LCLUST Aufruf: keine Eingabe: Ausgabe: keine Wirkung: Identiziert die Nachbarn einer Zelle im Kalorimeter. Das Ergebnis wird in ZLCLUST in Form einer Referenztabelle abgelegt. INEIG(ICELL(ibrow,ibcol,icrow,iccol),n) enthalt fur n = 1 die Anzahl und fur n 2 die Nummern der Nachbarn der Zelle, deren Position durch die Blockreihe ibrow, die Blockspalte ibcol und die Zellenreihe icrow und Zellenspalte iccol in diesem Block deniert ist. Die Aufteilung des Kalorimeters in Blocke und Zellen mu in ZLCLUST angegeben werden. Eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens und der Bedeutung der geometrischen Groen ist am Beginn der Routine LCLUST und des common -Blocks ZLCLUST angegeben. aufgerufen von: LINIT Aufrufe: keine Initialisierung der Massen fur Vertexrekonstruktion: LFDATA LFDATA Aufruf: keine Eingabe: Ausgabe: keine 89 A Wirkung: Ubergibt die in ARTE verwendeten Werte fur die Massen der Teilchen aus dem "goldenen\ Zerfall an das VERTEX-Paket. Die Daten werden in VTDATA abgelegt. aufgerufen von: LINIT Aufrufe: keine Initialisierung der Massen fur Vertexrekonstruktion: LWIGEO LWIGEO Aufruf: Eingabe: keine Ausgabe: keine Wirkung: Ubergibt die in ARTE verwendete Targetgeometrie an das VERTEX-Paket. Die Daten werden in VTWIRE abgelegt. aufgerufen von: LINIT Aufrufe: keine Schnelle Triggersimulation und Rekonstruktion: LRUN Aufruf: LRUN Eingabe: keine Ausgabe: keine Wirkung: Haupt-Analyseroutine. Hier werden die Teile der Analysekette gerufen. aufgerufen von: USEVNT Aufrufe: LCLASS, LTRIG, LTRACK, LVERT, LELOSS Klassizierung nach Zahl der "goldenen\ Zerfalle: LCLASS LCLASS(Flag) Aufruf: 90 Eingabe: keine Ausgabe: Flag Status Flag (= 0 falls 1 "goldener\ Zerfall 0 falls 6= 1 "goldener\ Zerfall) (i4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE Wirkung: Klassiziert die Ereignisse nach Anzahl der "goldenen\ Zerfalle, die sie enthalten. Ist das genau einer, so wird Flag = 0 gesetzt, ansonsten ist Flag 0. Fur die einzelnen Klassen werden Zahler in ZLEUCOM (siehe Beschreibung Datenstruktur) gesetzt. aufgerufen von: LRUN Aufrufe: FINDGCH Identikation "goldener\ Zerfalle: FINDGCH FINDGCH() Aufruf: Eingabe: keine Ausgabe: keine Wirkung: Sucht anhand der Monte-Carlo-Information "goldene\ Zerfalle und schreibt deren Anzahl und die Identikationen der Teichen nach ZLGOLD. Diese Routine ist eine Weiterentwicklung der PRISM-Routine TULOCB0. aufgerufen von: LCLASS Aufrufe: keine Histogrammierung der Ezienzen: LELOSS Aufruf: LELOSS(icall) Eingabe: icall Ausgabe: keine Wirkung: Nach jedem Rekostruktionsschritt werden Satze von Histogrammen mit den Verteilungen charakteristischer Groen erzeugt. Das Verhaltnis der Eintrage zeigt die Ezienz in Abhangigkeit dieser Groen. icall dient zur Zuordnung des Aufrufes zur Phase der Rekonstruktion. aufgerufen von: LRUN Aufrufe: keine dient zur Identif. des Aufrufs (i4) 91 A Die schnelle Triggersimulation: LTRIG Aufruf: LTRIG(Flag) keine Eingabe: Ausgabe: Flag Status Flag (= 0 Ereignis vom Trigger akzeptiert (i4) 0 falls nicht) Simuliert den Trigger fur Ereignisse, die einen "goldenen\ ZerWirkung: fall enthalten. Die geometrische Akzeptanz, das Ansprechverhalten der einzelnen Lagen und der Einu der Schnitte des Triggers werden simuliert. Vernachlassigt werden der Pretrigger und die Spurndung. Eine Bremsstrahlungskorrektur kann wahlweise ausgefuhrt werden. Sie wird ausgefuhrt, wenn das Flag SHUVALFLAG in ZLFLAG 0 ist. Das Flag mu mit dem Befehl ShuvalStatus vor der Analyse des ersten Ereignisses gesetzt werden, ungesetzt ist das Flag = 0, die Korrektur wird ausgefuhrt. Fur von einem Schnitt akzeptierte Ereignisse werden Zahler in ZLEUCOM inkrementiert. Wird ein Ereignis von allen Schnitten akzeptiert, wird das Ausgabeag = 0 gesetzt. Die Auosungen und die Geometrie des Detektors sind in ZLGEO deniert, die Nummern der Triggerlagen in ZLTRLA und die Werte der Schnitte in ZLCUTS. aufgerufen von: LRUN Aufrufe: LMITRIG, LBREMS, LFIT (CERN-lib), TUMIMPH (HBPRIS) Abschatzung der geom. Akzeptanz: LMITRIG LMITRIG(Flag) Aufruf: Eingabe: keine Flag Status-Flag (= 0 Ereignis in geom. Akzeptanz (i4) Ausgabe: 0 falls nicht) Pruft, ob die Spuren beider Leptonen aus dem "goldenen\ ZerWirkung: fall die notwendigen Triggerlagen erreichen, d.h. ob diese Spuren dort einen MIMP erzeugen. Zur U berprufung des Eintreens im Kalorimeter bzw. Myonsystem wird LMICA gerufen. Das Ausgabeag wird = 0 gesetzt, wenn ein Ereignis in der geometrischen Akzeptanz liegt. aufgerufen von: LTRIG Aufrufe: LMICA 92 A.2 Programmentwicklung unter ARTE Kontrolle Eintreen der Leptonen in ECAL/MUON: LMICA Aufruf: LMICA(Flag) Eingabe: keine Ausgabe: Flag Wirkung: Pruft, ob die Spuren beider Leptonen aus dem "goldenen\ Zerfall das Kalorimeter bzw. das Myonsystem erreichen, d.h. ob diese Spuren dort einen MIMP erzeugen. Das Ausgabeag wird = 0 gesetzt, wenn beide Spuren dort eintreen. aufgerufen von: LMITRIG Aufrufe: keine Status-Flag (= 0 beide Leptonen in ECAL/MUON (i4) 0 falls nicht) Energiemessung zur Bremsstrahlungskorrektur: LBREMS Aufruf: LBREMS(il,Vcal,Energ,Flag) Eingabe: il MC-Id. des Elektrons Vcal(3) (x,y,z)-Position des Treers in ECAL Flag Statistik-Flag (i4) (r4) (i4) Ausgabe: Energ (r4) Wirkung: Berechnet die Energie Energ, die in 3x3 Zellen um die Treerposition Vcal deponiert wurde. Grenzen Zellen ungleicher Kantenlange aneinander, werden Eintrage in allen direkten Nachbarzellen verwendet. Die Auosung und die Schwellenergie fur die Energiemessung sind nach [36] berucksichtigt. Zur Identikation der Nachbarzellen mu mit LCLUST die Referefztabelle INEIG(ICELL(ibrow,icol,icrow,iccol),n) initialisiert worden sein. Ist das Statistik-Flag 0, wird die als deponiert gemessene Energie und die tatsachlich vom Elektron il abgestrahlte und deponierte Energie histogrammiert. aufgerufen von: LTRIG, LJPVER Aufrufe: keine Energie aus 3x3 Zellen 93 A Die Spurrekonstruktion: LTRACK Aufruf: LTRACK(Flag) Flag (noch) keine Funktion (i4) Eingabe: Ausgabe: keine Ruft die Spurrekonstruktion. In dieser Arbeit wurde die sogeWirkung: nannte "ideale Spurrekonstruktion\ TFIDEAL verwendet. aufgerufen von: LRUN Aufrufe: TFIDEAL(HBRANG) Rekonstruktion der Zerfallskette: LVERT LVERT(Flag) Aufruf: Eingabe: keine (i4) Flag Status Flag (= 0 falls Primarvertex angepat Ausgabe: 0 falls nicht) Wirkung: Hauptroutine der Vertexrekonstruktion. Von hier werden die Rekonstruktionen fur KS0 -, J= -, B 0- und Primarvertex gerufen. Zum Rucksetzen der Speicher der Vertexanpassung wird VTZERO gerufen. Mit LFTRBF werden die Parameter der rekonstruierten Spuren in den Puer des VERTEX-Paketes geschrieben. Das Flag wird = 0, wenn die Zerfallskette des "goldenen\ Zerfalls vollstandig, d.h. bis zum Primarvertex, rekonstruiert wurde. aufgerufen von: Aufrufe: LRUN VTZERO(VERTEX), LFTRBF, LKSVER, LJPVER, LB0VER, LPRIME Rekonstruktion der Zerfallskette: LFTRBF Aufruf: LFTRBF(Flag) keine Eingabe: Ausgabe: keine Fullt den Puer VTTRBF des VERTEX-Paketes mit den ParaWirkung: metern der rekonstruierten Spuren. Die Parameter und die Kovarianzmatrizen mussen von ARTE-Standard auf den Standard des VERTEX-Paketes umgeschrieben werden. 94 A.2 Programmentwicklung unter ARTE aufgerufen von: LVERT Aufrufe: TFSWIM(HBRANG) Rekonstruktion des KS0 -Vertex: LKSVER Aufruf: LKSVER(iKs,ip1,ip2,Flag) Eingabe: keine Ausgabe: iKs ip1 ip2 Flag Wirkung: Steuerungsroutine fur die Anpassung des KS0 -Vertex. Ruft LKSFPI, um die rekonstrierte Spur der Pionen aus dem "goldenen\ Zerfall zu nden. LKSFIT wird gerufen, wenn die z-Position des KS0 -Vertex vor dem Magneten liegt und LKSMAG, wenn die z-Position des KS0 -Vertex im Magneten liegt. aufgerufen von: LVERT Aufrufe: LKSFPI, LKSFIT, LKSMAG Id. des KS0 (in VTTRBF) Id. des ersten Pions vom KS0 Id. des zweiten Pions vom KS0 Status Flag (= 0 falls KS0 -Vertex angepat) (i4) (i4) (i4) (i4) Identikation der rekonstruierten Spuren der Pionen: LKSFPI LKSFPI(ip1,ip2,pmc,FLAG) Aufruf: Eingabe: keine Ausgabe: ip1 ip2 pmc(2) Flag Wirkung: Die beiden Pionen aus dem "goldenen\ Zerfall werden unter den rekonstruierten Spuren identiziert, und auf den von der Spurrekonstruktion abgeschatzten Fehler der Impulse der Pionen wird geschnitten. Der Schnittwert ist in ZLCUTS festgelegt. Sind beide Pionenspuren rekonstruiert und passieren beide den Schnitt, wird das Flag = 0 gesetzt. aufgerufen von: LKSVER Aufrufe: keine Id. des ersten Pions vom KS0 (in VTTRBF) Id. des zweiten Pions vom KS0 MC-Id. der beiden Pionen vom KS0 Status Flag (= 0 falls beide Pionen ok) (i4) (i4) (i4) (i4) 95 A Vertexrekonstruktion fur KS0 , die vor dem Magneten zerfallen: LKSFIT Aufruf: LKSFIT(ip1,ip2,pmc,iKs,Flag) Eingabe: Ausgabe: ip1 ip2 pmc(2) iKs Flag Id. des ersten Pions vom KS0 (in VTTRBF) Id. des zweiten Pions vom KS0 MC-Id. der beiden Pionen vom KS0 (i4) (i4) (i4) Id. des KS0 (in VTTRBF) Status Flag (= 0 falls KS0 -Vertex angepat) (i4) (i4) Wirkung: Die KS0 -Vertices, die vor dem Magneten zerfallen, werden zuerst ohne und dann mit Massenbedingung angepat. Die Parameter des KS0 werden in VTTRBF abgelegt. Zur Berechnung der invarianten Masse der Pionen wird LIMASS gerufen. aufgerufen von: LKSVER Aufrufe: VT**** (VERTEX), LIMASS Berechnung der invarianten Masse: LIMASS LIMASS(iv,ip,npar,imass,varmass) Aufruf: 96 iv Vertex-Id. iv > 0 verwende Spurparam. aus VTKALM iv = 0 verwende Spurparam. aus VTTRBF ip(3) Id. der Spuren iv > 0 : Id. bzgl. Vertex iv iv = 0 : Id. bzgl. VTTRBF npar Zahl der Spuren (i4) Ausgabe: imass invariante Masse der npar Spuren varmass abgeschatzter quadratischer Fehler von imass (r4) (r4) Wirkung: Die invariante Masse imass von npar Spuren wird berechnet und ihr quadratischer Fehler abgeschatzt. Ist iv = 0, so enthalt ip die Spuridentikation bezuglich VTTRBF, und die invariante Masse wird aus den von der Spurrekonstruktion berechneten Parametern berechnet. Ist iv > 0, so gibt ip die Id. der Spuren bezuglich des Vertex iv an, die invariante Masse wird dann aus den angepaten Spurparametern in VTKALM berechnet. aufgerufen von: LKSFIT, LKSMAG, LJPVER, LB0VER Aufrufe: keine Eingabe: (i4) (i4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE Vertexrekonstruktion fur KS0 , die im Magneten zerfallen: LKSMAG Aufruf: LKSMAG(ip1,ip2,pmc,iKs,Flag) Eingabe: Ausgabe: ip1 ip2 pmc(2) iKs Flag Id. des ersten Pions vom KS0 (in VTTRBF) Id. des zweiten Pions vom KS0 MC-Id. der beiden Pionen vom KS0 (i4) (i4) (i4) Id. des KS0 (in VTTRBF) Status Flag (= 0 falls KS0 -Vertex angepat) (i4) (i4) Wirkung: Die KS0 -Vertices, die im Magneten zerfallen, werden nur ohne Massenbedingung angepat. Die Referenzebene fur die Spurparameter liegt bei der z-Position des KS0 -Vertex. Die Parameter der Pionen werden mit LTFSWIM in diese Ebene transportiert, und nach der Anpassung mit LKSWIM in die allgemein verwendete Referenzebene bei z = 0. Die Parameter des KS0 werden an der z-Position des KS0 - Vertex berechnet und mussen deshalb vor dem Schreiben in VTTRBF ebenfalls zur allgemein verwendeten Referenzebene transportiert werden. Zur Berechnung der invarianten Masse der Pionen wird LIMASS gerufen. aufgerufen von: LKSVER Aufrufe: VT**** (VERTEX), LIMASS, LTFSWIM, LKSWIM Transport von Spurparametern: LTFSWIM Aufruf: LTFSWIM(it,ze,xe,ce,Flag) Eingabe: Ausgabe: it ze xe(5) ce(5,5) Flag Spur-Id. in VTTRBF ( Id. in RTRA) z-Position der neuen Referenzebene (i4) (r4) Spurparameter in der neuen Referenzebene (r4) Kovarianzm. der Spurparam. in dieser Ref.-ebene (r4) Status Flag (= 0 falls Transport ok) (i4) Wirkung: Die Parameter der Spur it werden aus der ARTE-Tabelle RTRA (gleiche Nummerierung wie VTTRBF) gelesen und unter Berucksichtigung des Magnetfeldes in eine Referenzebene bei ze transportiert. LTFSWIM ist eine Kopie der TFSWIM-Routine aus HBRANG mit anders denierten ze, xe und ce. aufgerufen von: LKSMAG Aufrufe: keine 97 A Transport der Spurparameter der Pionen: LKSWIM Aufruf: LKSWIM(ip1,ip2,Zver,Flag) Eingabe: ip1 ip2 zver Id. des ersten Pions vom KS0 (in VTTRBF) Id. des zweiten Pions vom KS0 z-Position der neuen Referenzebene (i4) (i4) (r4) Ausgabe: Flag Status Flag (= 0 falls Transport ok) (i4) Wirkung: Die Parameter der Spuren ip1 und ip2 werden aus der ARTETabelle RTRA (gleiche Nummerierung wie VTTRBF) gelesen und unter Berucksichtigung des Magnetfeldes bis zur z-Position des KS0 -Vertex transportiert. Von dort werden die linear in die allgemein verwendete Referenzebene bei z = 0 transportiert. aufgerufen von: LKSMAG Aufrufe: LTFSWIM Rekonstruktion des J= -Vertex: LJPVER Aufruf: LJPVER(iv,il1,il2,pmc,Flag) 98 Eingabe: keine Ausgabe: iv il1 il2 pmc(2) Flag Wirkung: Rekonstruktion des J= -Vertex. Aus den Parametern der beiden Leptonen il1 und il2 aus VTTRBF wird der Vertex iv zuerst ohne und dann mit Massenbedingung angepat. Im Elektronenkanal werden die Fehler der Impulse der Elektronen falls notwendig mit den Routinen LBLOWO und LBLOWB korrigiert. Zur Berechnung der invarianten Masse der Leptonen wird LIMASS gerufen. aufgerufen von: LVERT Aufrufe: LBLOWO, LBLOWB, LIMASS, LBREMS, VT**** (VERTEX), TFTPARM (HBRANG) Id. des J= -Vertex in VTKALM Id. des ersten Leptons vom J= (in VTTRBF) Id. des zweiten Leptons vom J= MC-Id. der beiden Leptonen vom J= Status Flag (= 0 falls J= -Vertex angepat) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) A.2 Programmentwicklung unter ARTE Korrektur des abgeschatzten Impulsfehlers fur Elektronen: LBLOWO Aufruf: LBLOWO(il) il Id. des Elektrons in VTTRBF, (i4) Eingabe: dessen Kovarianzmatrix korrigiert werden soll Ausgabe: keine Ist die Wahrscheinlichkeit der 2-Anpassung der SpurrekonstrukWirkung: tion schlechter als 0.05, werden die Korrelationen zwischen Impuls und den anderen Spurparametern des Elektrons in VTKALM null gesetzt und die Varianz der Impulsmessung entsprechend der Differenz aus Erwartungs- und berechnetem Wert des 2 der Spurrekonstruktion vergroert. aufgerufen von: LJPVER Aufrufe: keine Korrektur des abgeschatzten Impulsfehlers fur Elektronen: LBLOWB Aufruf: LBLOWB(il1,il2,imass) il1 Id. des ersten Elektrons in VTTRBF (i4) Eingabe: il2 Id. des zweiten Elektrons (i4) imass invariante Masse der beiden Elektronen (r4) Ausgabe: keine Wirkung: Ist der relative Fehler der invarianten Masse des Elektronenpaares groer als es die relativen Fehler der Impulse der Elektronen erwarten lassen, dann setzt man die Kovarianzen der Impulse in VTKALM null und blaht die Varianz des Impulses so auf, da das Verhaltnis der Fehler gerade eins wird. (vgl. Abschnitt 2.5.3). aufgerufen von: LJPVER keine Aufrufe: Rekonstruktion des B 0-Vertex: LB0VER Aufruf: LB0VER(ivPsi,iKs,il1,il2,pmc,iB0,par,Flag) Eingabe: ivPsi Id. des J= -Vertex in VTKALM iKs Id. des KS0 in VTTRBF il1 Id. des ersten Leptons vom J= il2 Id. des zweiten Leptons vom J= pmc(2) MC-Id. der beiden Leptonen vom J= (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) 99 A Ausgabe: iB0 Id. des B 0-Vertex in VTKALM par(3*ntrk+3) Parameter des B 0-Vertex Flag (i4) (r4) ntrk ist die max. Anzahl von Spuren in VTTRBF Status Flag (= 0 falls B0-Vertex angepat) (i4) Wirkung: Rekonstruktion des B 0-Vertex. Aus den Parametern des KS0 iKs und der beiden Leptonen il1 und il2 aus VTTRBF wird der Vertex des B 0 zuerst ohne und dann mit Massenbedingungen angepat und die Spurparameter der Spur iB0 berechnet. Die Position des J= -Vertex wird zur Initialisierung der Vertexposition verwendet. Zur Berechnung der invarianten Masse der drei Spuren aus den Parametern in VTKALM wird LIMASS gerufen. Fur die Berechnung aus dem Ergebnis der Anpassung mit einer Massenbedingung wird LIMPAR gerufen. Die Parameter des B 0-Vertex werden fur die Messung der Flugstrecke des B 0 an LPRIME ubergeben. aufgerufen von: LVERT Aufrufe: LIMASS, LIMPAR, VT**** (VERTEX) Berechnung der invarianten Masse: LIMPAR LIMPAR(iv,ip,npar,par,covt,imass,varmass) Aufruf: Eingabe: Ausgabe: iv Vertex-Id.in VTKALM ip(3) Id. der Spuren bzgl. Vertex iv npar Zahl der Spuren par(3*ntrk+3) Parameter des Vertex iv cov(3*ntrk+3,3*ntrk+3) Kovarianzm. der Parameter imass invariante Masse der npar Spuren varmass quadratischer abgeschazter Fehler von imass (i4) (i4) (i4) (r4) (r4) (i4) (i4) Wirkung: Die invariante Masse ivmass von npar Spuren des Vertex iv wird unter Verwendung der Ergebnisse der Anpassung mit Massenbedingung par(3*ntrk+3) berechnet und ihr quadratischer Fehler varmass abgeschatzt. aufgerufen von: LB0VER Aufrufe: keine Rekonstruktion des Primarvertex: LPRIME Aufruf: LPRIME(iB0,il1,il2,pi1,pi2,iKs,ivs,par,FLAG) 100 A.2 Programmentwicklung unter ARTE Eingabe: Ausgabe: Wirkung: aufgerufen von: Aufrufe: iB0 Id. des B 0 il1 Id. des ersten Leptons vom J= il2 Id. des zweiten Leptons vom J= il1 Id. des ersten Pions vom KS0 il2 Id. des zweiten Pions vom KS0 iKs Id. des KS0 ivs Id. des B 0-Vertex par(3*ntrk+3) Parameter des B 0-Vertex Flag Status Flag (= 0 falls Primarvertex angepat) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (i4) (r4) (i4) Rekonstruktion des Primarvertex. Fur die Rekonstruktion der Primarvertices darf die Information der Spuren aus dem "goldenen\ Zerfall nicht verwendet werden, da sie schon in der Information uber die Spur des B 0 enthalten ist. Die Spuren in VTTRBF werden daher so sortiert, da die Spuren aus dem "goldenen\ Zerfall am Ende stehen und die Zahl der zu verwendenden Spuren begrenzt. Die Zerfallskette wird mit den neuen Spur-Id. neu angepat, einschlielich des Primarvertex des B 0. LVERT VT**** (VERTEX) Abschlu der Analyse: LSTOP Aufruf: LSTOP(Flag) Eingabe: Flag Status Flag (i4) keine Ausgabe: Wirkung: Am Ende einer Analyse wird LSTOP mit Flag = 1 gerufen. Es werden Histogramme gefullt und die Anzahl der Ereignisse nach jedem Schnitt auf die Standard-Ausgabe geschrieben. Mit dem Befehl LRates wird LSTOP mit Flag = 0 gerufen. Das Fullen der Histogramme wird dadurch unterdruckt, und nur die Zwischenergebnisse fur die Raten ausgegeben. aufgerufen von: USSTOP, LRates keine Aufrufe: 101 A 102 Literaturverzeichnis [1] J. H. 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Shuvalov, personliche Mittelung 105 Literaturverzeichnis 106 Danksagung An dieser Stelle mochte ich mich bei denen bedanken, die es durch verschiedenste Beitrage ermoglicht haben, da diese Arbeit als Abschlu meines Physikstudiums zustande gekommen ist. Ich mochte mich bedanken bei Prof. T. Lohse fur die Themenstellung und die Betreuung, bei R. Mankel fur die Betreuung und so manches "Na gut!\, bei Ch. Spiering fur eine erfrischende Einfuhrung in Neutrinos und Monte-Carlos, bei Ch. Stegmann fur Auskunfte uber PAW und Burgerpicht, bei A. Gellrich dafur, da man nie einen Witz verpassen kann, weil er garantiert noch mal zu horen sein wird, bei P. Molnar fur die schier unermudliche Geduld und bei all den Physikern, die mir dieses Jahr meiner Diplomarbeit Vorbild waren. Mein Dank gilt auerdem meinen Eltern M. Baier, E. Leuthold, G. Leuthold, C.D. Baier, A. Israel und E. Freuling. Sie haben auf eher mittelbare Weise nicht unerheblich zu dieser Arbeit beigetragen. Einer dritten Gruppe von Personen mochte ich dafur danken, da sie einfach da waren, K. Roschel, M. Koppitz, A. Gabler, T. Hohnel, K. Werner und A. Mihan. Mein ganz besonderer Dank gilt schlielich der Person, die wohl den groten Teil der schwierigen Phasen dieser Arbeit mit mir geteilt hat und besonders in den letzten Tagen des Schreibens alle Alltagssorgen von mir fern gehalten hat. Vielen Dank Hildrun. Erklarung Hiermit bestatige ich, da ich die vorliegende Arbeit ohne unerlaubte fremde Hilfe angefertigt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Ich bin mit der Auslage meiner Diplomarbeit in der Bibliothek der Humboldt{Universitat zu Berlin einverstanden. Berlin, 14. Januar 1997