Rheumatische Erkrankungen- Pathomechanismus

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FORUM VIA SANITAS
Höglwörthweg 82
A-5020 Salzburg
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Vortrag
Rheumatische Erkrankungen
Autor: Dr.med. Siegfried Kober
Arzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin, Orthomolekulare Medizin,
Komplementärmedizin- F.X. Mayr Arzt -, Chirotherapie, Flugmedizin
Dieses -Modul ist Bestandteil der Kompaktausbildung Orthomolekulare Medizin vom 11.-17.Februar 2017
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Siegfried Kober
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Rheumatische ErkrankungenPathomechanismus
• Autoimmunerkrankungen – Störungen der
Immuntoleranz gegenüber körpereigenem
Gewebe
• Autoreaktive B- und T- Zellen werden
nachgewiesen
• Es gibt eine genetische Disposition ( RF, HLA..)
• Es gibt einen auslösenden Faktor
• Virusinfekt oder seltener bakterieller Infekt, Toxine, Rauchen…
• Einmal in Gang gekommen, verläuft die
rheumatische Erkrankung chronisch-progredient
in Schüben
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Rheuma- Arthrose
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Rheumatische Erkrankung Pathomechanismus
• Überwiegend T-Zell-Aktivierung z.B. bei rheumatoider Arthritis oder
M.Bechterew
• B-Zell- Aktivierung z.B. bei systemischen Lupus-erythematodes
• Mögliche Mechanismen zur Aktivierung autoreaktiver THelferzellen
– T-Zellen (NK-Zellen) unterlaufen T-Suppressorzellen und bewirken
Aktivierung der T-Helferzellen
– Regulatorische T-Zellen (CD24, CD25) haben eine verminderte oder
vermehrte Aktivität
– Expression eines Autoantigens mit einem HLA-Antigen auf einem
Monozyten aktiviert die T-Helferzellen (oft im Rahmen eines
bakteriellen oder viralen Infektes)
– Virusinfekt oder seltener bakterieller Infekt, Toxine, Rauchen…
– Änderung eines tolerierten Antigens durch Verbindung mit einem
viralen oder bakteriellen Antigen – z.B. bei Leaky Gut Syndrom
– Viren können direkt B-Zellen und zytotoxische T-Zellen unter
Umgehung der T-Helferzellen aktivieren
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Rheumatische Erkrankungen Pathomechanismus
Physiologische Immunreaktion- Erreger
Immunreaktion bei rheumatischen
Erkrankungen
Erkennung durch T-Lymphozyten, Bildung von
Zytokinen
Erkennung von körpereigenem Gewebe durch
T-Lymphozyten, Bildung von Zytokinen
Aktivierung von B-Lymphozyten,
Antikörperbildung
Interleukin 6 und TNF-alpha aktivieren B- und
T-Lymphozyten
Zytokine aktivieren B- und T- Lymphozyten,
Antikörperbildung gegen körpereigenes
Gewebe
Antikörperbildung gegen Krankheitserreger
Antikörperbildung gegen körpereigenes
Gewebe
Antikörper heften sich an Krankheitserreger
Antikörper heften sich an körpereigenes
Gewebe
Erreger werden von anderen Abwehrzellen
erkannt, angegriffen und zerstört
Körpereigenes Gewebe wird von Abwehrzellen
zerstört
Nach der Vernichtung Bildung von
Gedächtniszellen und Einstellung der
Immunreaktion
Körpereigenes Gewebe versucht sich zu
regenerieren – Chronifizierung des Prozesses
bis zur endgültigen Zerstörung
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Rheumatische Erkrankungen- P.C.P. Pathomechanismus
• Entzündliche Reaktion der Synovia mit autoreaktiven THelferzellen und B-Lymphozyten (Immunglobulinen)
sowie dendritic cells aus Makrophagen und Monozyten
• Interaktion von Monocyten und Lymphozyten
• Produktion von IL1, IL6, TNF-alpha, IL15.
– Aktivierung des Complementsystems
– Freisetzung von Entzündungsmediatoren (Prostaglandine,
Leukotriene, Kollagenasen, Elastasen)
– Pannusbildung mit Zerstörung von Knochen und Knorpel
– Begleitend of Immunkomplexvaskulitis – Beteiligung
innerer Organe (Pericarditis, Myocarditis, Polyneuropathie,
Arteriosklerose…)
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Rheumatische Erkrankungen
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Rheumatische Erkrankungen
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Psoriasis
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Prostaglandine PGE2
• Sie fördern Entzündung und Schmerz und spielen
eine wesentliche Rolle bei
–
–
–
–
rheumatischen Erkrankungen
(Asthma)
(Allergien)
Chronischer Reizung des peripheren
Schmerzapparates
• Therpie: Prostaglandinhemmer wie Mexalen, Diclofenac,
ASS. Nachteil: sie hemmen auch die Synthese der Serie 1
Prostaglandine
• Cortikoide
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Eicosanoide - Übersicht
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P.C.P - Diagnostik
• Labor
– CRP, alpha-Gamma-Globuline, Eisen, Ferritin Blutbild
(Anämie)
– Rheumafaktor (40% - 80%)
– Anti CCP – IgG Antikörper gegen cyclisches
citrulliniertes Peptid – 90% Spezifität, 60% Sensibilität
– Antinucleäre Antikörper
• Bildgebende Verfahren
– Arthrosonographie
– MRT mit Kontrastmittel (z.B. Gallium)
– Röntgen
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P.C.P. Diagnosekriterien
•
•
•
•
•
•
•
Morgensteifigkeit – 1 Stunde
Arthritis von 3 oder mehr Gelenkbereiche
Arthritis mit Erguß der Handwurzelgelenke
Symmetrische Arthritis
Rheumaknoten
Nachweis des Rheumafaktors
Typische Röntgenveränderungen
– Die Diagnose Rheumatoide Arthrits wird gestellt,
wenn 4 der 7 Kriterien vorliegen. Kriterium 1-4
müssen mindestens 6 Wochen vorliegen
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Rheumatoide Arthritis- Therapie
• Physikalisch
– Thermo-, Kryo-, Elektro-, Hydro- und
Bewegungstherapie
– Manuelle Lymphdrainage
– Ergotherapie
• Ziel: Erhaltung der Bewegungsfähigkeit,
Verhinderung von Kontrakturen und
Muskelatrophie
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Rheumatoide Arthritis - Therapie
• Symptomatisch antiphologistisch
– NSAR – Diclofenac 150 mg täglich, Ibuprofen bis zu 2400
mg täglich zusammen mit Protonenpumpenhemmern
– Kortison – 5-20 mg Prednisolon täglich – parallel dazu
Vitamin D3 und Kalzium (Osteoporoseprophylaxe)
• Basistherapie mit krankheitsmodifizierenden Mitteln
Immunsuppressiva (Azathioprin, Cyclosporin A),
Alkylanzien ( Cyclophosphamid ), Sulfasalazin (Azulfidine),
Hydrochloroquin (Quensyl)
• Neue Entwicklungen: anti-TNF-alpha-Therapie, IL-1Rezeptorantagonisten…
• Goldtherapie wird wegen des hohen Nebenwirkungsprofils so
gut wie nicht mehr eingesetzt
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Rheumatische Erkrankungen –
alternative Möglichkeiten- Ansätze
• Verminderung der Entzündungsaktivität
• Förderung der Regeneration von Knorpel und
Gelenken
• Verminderung des oxidativen und nitrosativen
Stress
• Versuch der Beeinflussung des
Pathomechanismus – leaky gut syndrom
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Reizung des peripheren
Schmerzapparates – alternative
Möglichkeiten
•
•
•
•
Omega-3-Fettsäuren, EPA, DHA
Vitamin E – in Verbindung mit Vitamin C
Selen
Resveratrol
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Orthomolekulare Möglichkeiten zur
Beeinflussung der Aktivität der
Prostaglandine
• Gamma- Linolensäure – aus Nachtkerzenöl
• Krillöl, Astaxanthin sowie Eicosapentaensäure
und Docosahexansäure – aus Fischöl
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Orthomolekulare Möglichkeiten zur
Beeinflussung der Aktivität der
Prostaglandine – Linolsäure (Omega-6Fettsäure)
• Ist das Substrat für die körpereigene Bildung
von Dihomo-Gamma-Linolensäure (DGLA), aus
der die entzündungshemmenden PGE1
gebildet werden – wirkt
entzündungshemmend und schmerzlindernd
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Eicosapentaensäure, Fischöl
• Verdrängt Arachidonsäure aus den
Zellmembranen
• Fördert die Bildung von Prostaglandinen der
Serien 3 und 5. Diese wirken
– Entzündungshemmend
– Antithrombotisch
– Gefäßerweiternd
– Schmerz vermindernd
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Krillöl
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Phospholipide
Omega-3 Fettsäuren
EPA (Eicosapenthaensäure)
DHA (Docosahexansäure)
Omega-6 Fettsäuren, insgesamt
Omega 9 (Ölsäure)
Esterifiziertes Astaxanthin
Vitamin A
Vitamin E
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Krillöl- Astaxanthin
• Hemmung von proinflammatorischen
Cytokinen
– Interleukin 1
– Interleukin 6 und
• TNF – alpha
• Verminderte Aktivität des Nukleären Faktors
Kappa B
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Prostaglandine
• Es gibt 3 Hauptgruppen, die sich weiter in
Untergruppen unterteilen
• Die Wirkungen sind unterschiedlich
– PGE1 (Serie 1) – aus der Dihomogammalinolsäurewirken antithrombotisch und entzündungshemmend
– PGE2 (Serie 2) – aus der Arachidonsäure- wirken
entzündungsfördernd, reizen den peripheren
Schmerzapparat und wirken thrombotisch
– PGE2 (Serie 3) – aus der Eicosapentensäure –
vermindern die Bildung von PGE2 (Serie 2)
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Vitamin E – biochemische Funktionen
• Antioxidativ – Lipidperoxidation
• Antiinflammatorisch – Prostaglandine und
Leukotriene
• Vermutet antiproliferativ
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Vitamin E Studienauswahl
•
A.Wittenborg, G. Petersen, G. Lorkowski und T. Brabant:
Wirksamkeit von Vitamin E im Vergleich zu Diclofenac-Natrium in
der Behandlung von Patienten mit chronischer Polyarthritis. In:
Zeitschrift für Rheumatologie, Volume 57, Number 4 / August 1998
• Dr. H. Bartsch: Ergebnis und Auswertung einer Doppelblind-Studie
mit Vitamin E und Diclofenac-Natrium sowie der Kombination
Vitamin E plus Diclofenac-Natrium bei entzündlich aktivierter
Gonarthrose. In.: European Journal of Lipid Science and Technology
Volume 92 Issue 5, Pages 197-201
• Roberts LJ 2nd, Oates JA, Linton MF, et al., The relationship
between dose of vitamin E and suppression of oxidative stress in
humans. Free Radic Biol Med. 2007 Nov 15;43(10):1388-93
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Prostaglandine und Leukotriene –
orthomolekulare Möglichkeiten
• Gamma-Linolensäure – Nachtkerzenöl
– Vorstufe für die Bildung der Di-homoGammalinolensäure – Bildung von
Prostaglandinen der Serie I
• Krillöl und Eicosapentaensäure und
Docosahexansäure – aus Fischöl
– Stabilisieren die Zellmembran – vor allem das
Astaxanthin aus Krillöl (oxidativer Stress). Folge:
weniger Arachidonsäurebildung, weniger
Prostaglandine und Leukotriene
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Prostaglandine orthomolekulare
Möglichkeiten
• Selen
– Hemmung der Lipoxygenase
– Weniger Leukotriene
• Effekte außerdem auf
– Gamma-Interferon
– IgG
– TNF- alpha
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Entzündungskaskade, peripherer
schmerzapparat
Phospholipid Doppelmembran
Fettsäuren,
Selen, Vit.E
Phospholipasen
Glucocortikoide
Arachidonsäure
Leukotrien
antagonisten
5-Lipoxygenase
Resveratrol
COX1, COX 2
Weidenrinden
extrakt
Boswelliasäuren
Leukotriene
NSARs
Prostaglandine
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Gamma-Linolensäure
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Beispiel für
Mikronährstoffsubstitutionrheumatiode Arthritis
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Rheuma und Arthrose/Osteoporose
Rezeptor Activator NF KappaB
Rezeptor Activator NF KappaB Ligand
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Teufelskreis Arthrose
Schlechte
Ernährung
des
Knorpels
Degeneration
des Knorpels
Bewegungs
mangel
Inflammation,
Schmerz
Schonhaltung
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Therapeutische Prinzipien bei der
Behandlung der Arthrose
• Bewegung – Physiotherapie
• Schmerz/Entzündungstherapie
– Kältebehandlung – bei nicht aktivierte Arthrose:
Wärmetherapie
– Manuelle Lymphdrainage – Drainierung des
eiweisreichen entzündlichen Ödems
– NSAR
– Omega-3-Fettsäuren, Selen, Antioxidantien,
Resveratrol
– Knorpelaufbau unterstützen: Chondroitin- und
Glucosaminsulfat, Hyaluronsäure, Unterstützung des
Mesenchyms
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Behandlungsbeispiel Arthrose
Prävention
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38
Behandlungsbeispiel Arthrose
Therapie
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