Bericht 2011 zum institutionellen Sicherungssystem der Raiffeisenbankengruppe OÖ gemäß § 22 a (9) Z 7 und Z 11 BWG Bericht 2011 zum institutionellen Sicherungssystem der Raiffeisenbankengruppe OÖ gemäß § 22 a (9) Z 7 und Z11 BWG 2 Zusammenfassende Bilanz 3 Zusammenfassende Gewinn- und Verlustrechnung 4 Lagebericht 2011 5 Risikobericht 2011 10 Bericht 2011 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft Zusammenfassende Bilanz zum 31. Dezember 2011 AKTIVA 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens Sachanlagen Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft Sonstige Vermögensgegenstände Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist Rechnungsabgrenzungsposten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. in TEUR Veränderung in TEUR in % 198.144 625.738 1.383 - 88.155 0,7 - 14,1 7.013.424 25.791.368 2.099.561 6.677.684 24.273.311 2.475.620 335.740 1.518.057 - 376.059 5,0 6,3 - 15,2 3.267.459 254.034 1.490.951 158 2.908.659 183.946 1.416.866 163 358.800 70.088 74.085 -5 12,3 38,1 5,2 - 3,1 264.809 1.589 259.416 1.389 5.393 200 2,1 14,4 349.819 0 400.450 0 - 50.631 0 - 12,6 48.414 40.238 8.176 20,3 41.318.696 39.461.624 1.857.072 4,7 8.914.010 8.373.575 540.435 6,5 31.12.2011 31.12.2010 in TEUR in TEUR in TEUR in % Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen Fonds für allgemeine Bankrisiken Nachrangige Verbindlichkeiten Ergänzungskapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Haftrücklage gemäß § 23 Abs.6 BWG Bilanzgewinn Unversteuerte Rücklagen 10.103.355 20.660.211 5.808.340 364.657 23.357 252.962 0 277.104 1.199.846 16.191 0 1.982.966 504.636 82.942 42.129 9.169.813 19.797.038 5.671.924 348.601 24.334 292.334 0 290.760 1.475.925 15.965 0 1.778.678 496.209 52.851 47.192 933.542 863.173 136.416 16.056 - 977 - 39.372 0 -13.656 - 276.079 226 0 204.288 8.427 30.091 - 5.063 10,2 4,4 2,4 4,6 - 4,0 - 13,5 Bilanzsumme 41.318.696 39.461.624 1.857.072 4,7 4.820.281 8.042.046 13.173 3.651.146 2.520.108 6.487.044 0 0 4.315.715 8.065.432 13.648 3.672.187 2.422.194 6.555.705 0 57 504.566 - 23.386 - 475 - 21.041 97.914 - 68.661 0 - 57 11,7 - 0,3 - 3,5 - 0,6 4,0 - 1,0 Auslandsaktiva PASSIVA 1. 2. 3. 4. 5. 6. 6.A 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 31.12.2010 in TEUR 199.527 537.583 Bilanzsumme 1. 31.12.2011 Eventualverbindlichkeiten Kreditrisiken Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 Auslandspassiva Hybrides Kapital gemäß § 24 Abs. 2 Z 5 und 6 Fehlbetrag auf die gebotene Pensionsrückstellung Veränderung - 4,7 - 18,7 1,4 11,5 1,7 56,9 - 10,7 - 100,0 Bericht 2011 3 Zusammenfassende Gewinn- und Verlustrechnung 2011 2010 in TEUR in TEUR Veränderung in % 1.145.890 - 677.246 1.071.090 - 630.466 74.800 - 46.780 7,0 7,4 468.644 256.580 228.059 - 32.597 17.515 42.964 440.624 304.181 224.490 - 35.750 15.970 43.392 28.020 - 47.601 3.569 3.153 1.545 -428 6,4 - 15,6 1,6 - 8,8 9,7 - 1,0 1. 2. Zinsertrag Zinsenaufwand I. 3. 4. 5. 6. 7. NETTOZINSERTRAG Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen Provisionserträge Provisionsaufwendungen Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften Sonstige betriebliche Erträge II. 8. 981.165 - 463.412 - 292.975 - 170.437 - 17.304 992.907 - 443.960 - 280.117 - 163.843 - 16.906 - 11.742 - 19.452 - 12.858 - 6.594 - 398 - 1,2 4,4 4,6 4,0 2,4 10. BETRIEBSERTRÄGE Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a. Personalaufwand b. Sachaufwand Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände Sonstige betriebliche Aufwendungen - 29.671 - 26.983 - 2.688 10,0 III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN - 510.387 - 487.849 - 22.538 4,6 IV. BETRIEBSERGEBNIS 11./12. Saldo aus den Auflösungen/ Zuweisungen von bzw. zu den Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmter Wertpapiere und zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken 13./14. Saldo aus den Auflösungen/ Zuweisungen von bzw. zu den Wertberichtigungen aus Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN V. GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 15. Außerordentliche Erträge 16. Außerordentliche Aufwendungen 17. Außerordentliches Ergebnis 18. Steuern vom Einkommen und Ertrag 19. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen 470.778 - 105.926 505.058 - 158.022 - 34.280 52.096 - 6,8 - 33,0 - 82.730 - 29.659 - 53.071 178,9 282.122 0 -3 -3 - 20.708 - 16.046 317.377 178.841 0 178.841 - 12.939 - 1.659 -35.255 - 178.841 -3 - 178.844 - 7.769 - 14.387 - 11,1 - 100,0 - 100,0 60,0 867,2 VI. 20. JAHRESÜBERSCHUSS Rücklagenbewegung 245.365 - 179.009 481.620 - 434.545 - 236.255 255.536 - 49,1 - 58,8 VII. 21. JAHRESGEWINN Gewinnvortrag/Verlustvortrag 66.356 16.586 47.075 5.776 19.281 10.810 41,0 187,2 VIII. Bilanzgewinn 82.942 52.851 30.091 56,9 9. 4 2011 in TEUR Bericht 2011 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft Lagebericht 2011 Der zusammenfassende Bericht des institutionellen Sicherungssystems der Raiffeisenbankengruppe OÖ umfasst die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2011 der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft als Zentralinstitut, der 96 angeschlossenen Raiffeisenbanken in OÖ, der Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft, der RLB Holding reg. Gen.m.b.H. OÖ und der Raiffeisen-Kredit-Garantie-Gesellschaft m.b.H. An der Spitze des institutionellen Sicherungssystems steht die Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft. Eigentümer der Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft sind die 96 oberösterreichischen Raiffeisenbanken. Die Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft hält ihrerseits direkt bzw. indirekt über die RLB Holding reg. Gen.m.b.H. OÖ über 99 % des Grundkapitals der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft. Die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2011 der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich Verbund e.Gen., der RLB Holding reg. Gen.m.b.H OÖ, der Raiffeisen-KreditGarantie-Gesellschaft m.b.H. und der Raiffeisenlandesbank OÖ Aktiengesellschaft liegen vom Bankprüfer geprüft vor. Von den Jahresabschlüssen 2011 der oö. Raiffeisenbanken sind per 23. Mai 2012 70 von Bankprüfern geprüft, von den restlichen 26 Raiffeisenbanken stehen von den Raiffeisenbanken aufgestellte, noch nicht geprüfte Jahresabschlüsse zur Verfügung. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Situation Mit hoher Kompetenz, außergewöhnlicher Gestaltungskraft und einzigartiger Kundenorientierung konnte die Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre erfolgreich fortsetzen. Die Ergebnisse 2011 sind eine Bestätigung dafür, dass die solide und nachhaltige Geschäftspolitik der Raiffeisenbankengruppe OÖ der richtige Weg ist. Die Fokussierung auf das Positive, Machbare und vor allem auf das klar Nachvollziehbare bringt nachhaltig Transparenz in allen Geschäftsbereichen und Stabilität in unseren Kundenbeziehungen. Die Raiffeisenbankengruppe OÖ ist Mutmacher, gibt Motivation und lebt Optimismus und Innovation vor. Diese Stärken setzen wir ein, um zum Erfolg unserer Kunden beizutragen. Personalmanagement Zum Bilanzstichtag 2011 beschäftigten die Raiffeisenlandesbank OÖ und die Raiffeisenbanken OÖ 4.020 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bankbetrieb und bieten damit sowohl für Vollzeit- als auch für Teilzeitbeschäftigte eine hohe Anzahl an qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen. Mit einem maßgeschneiderten Gesamtdesign setzt die Raiffeisenlandesbank OÖ bereits seit Jahren wichtige Impulse bei der Aus- und Weiterbildung der Lehrlinge. In der Raiffeisenlandesbank-Akademie bzw. Raiffeisenbanken-Akademie, die dem Aufbau des Führungskräftenachwuchses dient, werden Potenzialträger mit individuellen Ausbildungsprogrammen gefördert und auf den Einsatz in strategisch wichtigen Positionen und Aufgabengebieten vorbereitet. Wettbewerbsfähig durch hohe Risikotragfähigkeit Kosteneffizienz steigert die Risikotragfähigkeit und trägt maßgeblich zu einer hohen Wettbewerbsfähigkeit sowie Gestaltungskraft bei. Die Cost-Income-Ratio, das Spiegelbild für die Risikotragfähigkeit und Effizienz einer Bank, konnte, gerechnet auf das operative Ergebnis, 2011 weiter verbessert werden. Die Relation der Betriebsaufwendungen bezogen auf die Betriebserträge wurde 2011 um 3,9 Prozentpunkte gesenkt. Mit 52,0 % (Vorjahr 55,9 %) wird für die CostIncome-Ratio im Jahr 2011 ein äußerst günstiger Wert ausgewiesen. Mit ihrer hohen Risikotragfähigkeit ist die Raiffeisenbankengruppe OÖ in der Lage, die vielfältigen Chancen zu finanzieren, die Unternehmen und ihre Mitarbeiter vorfinden. Entwicklung der Bilanzsumme (in Mrd. Euro) 41,32 39,46 42 40 38,43 38 36,06 36 34 2008 2009 2010 2011 32 Die nachhaltige positive Entwicklung und die Stabilität der Raiffeisenbankengruppe OÖ zeigen sich auch in der Bilanzsumme, welche gegenüber dem Vorjahresbilanzstichtag um EUR 1,86 Mrd. oder 4,7 % auf EUR 41,32 Mrd. angewachsen ist. Bericht 2011 5 Mittelherkunft/Kapitalstruktur 31.12.2011 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Eigene Emissionen Spar- und Giroeinlagen Eigenkapital Sonstige Passiva Gesamtkapital 31.12.2010 Veränderung in TEUR in % in TEUR in % 10.103.355 7.285.290 20.660.211 2.628.864 640.976 41.318.696 24,5 17,6 50,0 6,4 1,6 100,0 9.169.813 7.438.610 19.797.038 2.390.895 665.268 39.461.624 23,2 18,8 50,2 6,1 1,7 100,0 in TEUR in % 933.542 - 153.320 863.173 237.969 - 24.292 1.857.072 10,2 - 2,1 4,4 10,0 - 3,7 4,7 Eigenkapital und Eigenmittel Passivseitig ist der Anstieg der Bilanzsumme auf eine starke Ausweitung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie der Spar- und Giroeinlagen unserer Kunden zurückzuführen. Das Emissionsvolumen, bestehend aus den verbrieften Verbindlichkeiten mit TEUR 5.808.340, dem Ergänzungskapital im Ausmaß von TEUR 1.199.846 und den nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 277.104, beträgt zum 31. Dezember 2011 insgesamt TEUR 7.285.290. Im Jahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 2,1 %. Bei der Position Eventualverbindlichkeiten wurde der Vorjahreswert 2010 um TEUR 477.867 reduziert. Im gleichen Ausmaß erhöht sich die Position Kreditrisiken 2010. Einzigartige Kundenorientierung bringt Einlagenzuwachs Die besondere Kundenorientierung und das enorme Vertrauen, das der Raiffeisenlandesbank OÖ und den oö. Raiffeisenbanken entgegengebracht wird, spiegeln sich im Speziellen auch im Einlagenzuwachs wider. Die Kundeneinlagen, die zum Bilanzstichtag 2011 Spareinlagen mit TEUR 10.255.395 und Sicht- und Termineinlagen mit TEUR 10.404.816 betreffen, konnten um erfreuliche 4,4 % auf TEUR 20.660.211 gesteigert werden. Das konsolidierte Eigenkapital gliedert sich zum Bilanzstichtag wie folgt: Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen Haftrücklage Unversteuerte Rücklagen Bilanzgewinn Eigenkapital 31.12.2011 31.12.2010 in TEUR in TEUR 16.191 1.982.966 504.636 42.129 82.942 2.628.864 15.965 1.778.678 496.209 47.192 52.851 2.390.895 Die gesamten anrechenbaren Eigenmittel der Raiffeisenbankengruppe OÖ gemäß Bankwesengesetz betrugen per Jahresende 2011 TEUR 3.651.146. Das gesetzliche Eigenmittelerfordernis lag bei TEUR 2.520.108. Trotz des starken Wachstums in den vergangenen Jahren konnte zum Bilanzstichtag 2011 ein Eigenmittelüberhang von TEUR 1.131.038 erzielt werden. Insgesamt stieg das konsolidierte Kernkapital durch den hohen Kernkapitalzuwachs in Höhe von TEUR 223.937 auf TEUR 2.432.487 (+ 10,1 %), was einer konsolidierten Kernkapitalquote von 7,7 % entspricht. Für das weitere Wachstum in den nächsten Jahren verfügen die Raiffeisenlandesbank OÖ und die oö. Raiffeisenbanken über eine sehr erfreuliche Eigenkapital- Mittelverwendung/Vermögensstruktur 31.12.2011 Forderungen an Kunden Forderungen an Kreditinstitute Wertpapiere Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen Sonstige Aktiva Gesamtvermögen 6 Bericht 2011 31.12.2010 Veränderung in TEUR in % in TEUR in % in TEUR in % 25.791.368 7.013.424 5.904.603 62,4 17,0 14,3 24.273.311 6.677.684 6.010.017 61,5 16,9 15,2 1.518.057 335.740 - 105.414 6,3 5,0 - 1,8 1.744.985 864.316 41.318.696 4,2 2,1 100,0 1.600.812 899.800 39.461.624 4,1 2,3 100,0 144.173 - 35.484 1.857.072 9,0 - 3,9 4,7 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft situation. Damit werden wir in der Lage sein, unsere Kunden nachhaltig zu begleiten. Finanziellen Spielraum der Kunden erweitern Zum Bilanzstichtag 2011 erreichten die Forderungen an Kunden ein Volumen von TEUR 25.791.368, was im Jahresvergleich einer Steigerung um TEUR 1.518.056 oder 6,3 % entspricht. Wie in den Vorjahren stand bei der Raiffeisenlandesbank OÖ und bei den oö. Raiffeisenbanken das qualitative Wachstum im Vordergrund. Auch in schwierigeren Zeiten liegt der Hauptfokus auf dem direkten Geschäft mit unseren Kunden. Unsere Aktivitäten sind auf unseren Unternehmenszweck, den finanziellen Spielraum unserer Kunden erhalten und erweitern zu helfen, ausgerichtet. Hohe Liquidität und Bonität im Wertpapierstand Die im Eigenbesitz befindlichen Wertpapiere haben sich im Jahr 2011 um 1,8 % auf TEUR 5.904.603 vermindert. Zum Jahresende gliedern sie sich in Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere mit TEUR 537.583, in Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere mit TEUR 2.099.561 sowie in Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (zum Beispiel Rentenfonds) mit TEUR 3.267.459. Als zusätzliche Liquiditätsreserve hat die Raiffeisenlandesbank OÖ einen hohen Bestand an freien Kreditsicherheiten, die die Österreichische Nationalbank anerkennt und daher jederzeit für Notenbankrefinanzierungen verwendet werden können. Die Bewertung der Wertpapiere, auch die des Anlagevermögens, erfolgte wie in den Vorjahren nach dem strengen Niederstwertprinzip. Steigerung der Investitionsfinanzierungen Die Raiffeisenlandesbank OÖ und die oö. Raiffeisenbanken verfügen über ausreichend Liquidität, um ihre Kunden auch weiterhin aktiv und offensiv bei ihren erfolgreichen Projekten begleiten zu können. Die von der Raiffeisenbankengruppe OÖ vergebenen Investitionsfinanzierungen stiegen im Jahr 2011 um 8,8 %. Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden im Jahresvergleich um TEUR 144.173 ausgeweitet und erreichten zum Bilanzstichtag ein Volumen von TEUR 1.744.985. Ertragslage Forderungen an Kreditinstitute Die Raiffeisenbankengruppe OÖ setzte auch im Jahr 2011 die erfreuliche Ertragsentwicklung fort. Die Forderungen an Kreditinstitute erfuhren im Laufe des Jahres 2011 eine Erhöhung um TEUR 335.740 auf TEUR 7.013.424. Das entspricht einer Steigerung von 5,0 %. Der Nettozinsertrag des Jahres 2011 liegt mit TEUR 468.644 um 6,4 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. 2011 Nettozinsertrag Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen Ertragssaldo aus Provisionsgeschäft Sonst. Erträge Betriebserträge Personalaufwand Sachaufwand Sonst. Aufwendungen (inkl. Afa) Betriebsaufwendungen Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Jahresüberschuss Cost-Income-Ratio Ø Bilanzsumme 2010 in TEUR % Ø BS 468.644 256.5801 195.462 60.479 981.1651 - 292.975 - 170.437 - 46.975 - 510.387 470.7781 1,16 0,64 0,48 0,15 2,43 - 0,73 - 0,42 - 0,12 - 1,26 1,17 282.1221 245.3651 52,0% 40.390.160 0,70 0,61 Veränderung in TEUR % Ø BS in % 440.624 304.1812 188.739 59.362 992.9072 - 280.117 - 163.843 - 43.889 - 487.849 505.0582 1,13 0,78 0,48 0,15 2,55 - 0,72 - 0,42 - 0,11 - 1,25 1,30 6,4 - 15,6 3,6 1,9 - 1,2 4,6 4,0 7,0 4,6 - 6,8 317.3772 481.620 3 55,9% 38.944.021 0,81 1,24 - 11,1 - 49,1 1 Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen in der Höhe von TEUR 45.000 enthalten 2 Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen in der Höhe von TEUR 120.000 enthalten 3 Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen und Hebungen von stillen Reserven in der Höhe von TEUR 290.000 enthalten Bericht 2011 7 Die Raiffeisenbankengruppe OÖ erreichte 2011 eine Zinsspanne von 1,16 %, nach 1,13 % im Jahr davor. Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen belaufen sich auf TEUR 256.580. Dies entspricht einer Reduktion von 15,6 %. Ohne Berücksichtigung der Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen konnte eine Steigerung von 14,9 % erreicht werden. Die Betriebserträge werden mit einem Rückgang von 1,2 % in Höhe von TEUR 981.165 ausgewiesen. Werden die erfolgten Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen nicht mit berücksichtigt, steigen die Betriebserträge im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 %. Der Ertragssaldo aus dem Provisionsgeschäft liegt 2011 mit einem Wert von TEUR 195.462 um 3,6 % höher als im Jahr 2010. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen setzen sich im Jahr 2011 aus dem Personalaufwand mit TEUR 292.975 und dem Sachaufwand mit TEUR 170.437 zusammen. Der gesamte Betriebsaufwand weist im Vergleich zum Jahr 2010 einen Anstieg um 4,6 % auf. Im Geschäftsjahr 2011 konnte ein Betriebsergebnis in Höhe von TEUR 470.778 erwirtschaftet werden. Im Vergleich zum operativen Ergebnis im Jahr 2010 stellt dies einen Anstieg von 10,6 % dar. Werden die erfolgten Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen mit berücksichtigt, beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 6,8 %. Die vorsichtige und vorausschauende Risikovorsorgepolitik wurde auch 2011 fortgesetzt. Der Saldo aus den Auflösungen/Zuweisungen von bzw. zu den Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmter Wertpapiere und zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 52.096 auf TEUR -105.926. Der Aufwandssaldo aus den Auflösungen/Zuweisungen von bzw. zu den Wertberichtigungen aus Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen beträgt TEUR 82.731. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt TEUR 282.122. Es ist im Vergleich zum operativen Ergebnis im Jahr 2010 um 20,1 % gestiegen. Werden die erfolgten Ausschüttungen von thesaurierten Ergebnissen mit berücksichtigt, beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 11,1 %. Der Jahresüberschuss vor Rücklagenbewegung verringert sich um 49,1 % und liegt 2011 bei TEUR 245.365. Nach Abzug der Rücklagenbewegung mit einem Aufwandssaldo von TEUR 179.009 verbleibt ein Jahresgewinn 2011 in Höhe von TEUR 66.356. 8 Bericht 2011 Die Raiffeisenbankengruppe OÖ – mit ausschließlich oberösterreichischen Eigentümern – ist ihren Mitinhabern in besonderer Weise verpflichtet und verbunden. Die 96 oö. Raiffeisenbanken und die Raiffeisenlandesbank OÖ haben zum über dem Durchschnitt liegenden Erfolg 2011 beigetragen. Im Jahresdurchschnitt waren 3.470 Mitarbeiter in der Raiffeisenbankengruppe OÖ beschäftigt. Höchster Komfort durch modernes Bankstellennetz Die Raiffeisenlandesbank OÖ und die oö. Raiffeisenbanken verfügen über 447 Bankstellen. Dies ist einerseits starke Präsenz der Raiffeisenbankengruppe OÖ in der Region, andererseits Herausforderung, das Bankstellennetz modern, mit zeitgemäßen, nach neuesten Erkenntnissen des Bankbetriebes ausgestatteten Geschäftsräumen für die Kunden höchsten Komfort bei der Erledigung ihrer Bankgeschäfte zu gewährleisten. Raiffeisen ist somit der finanzielle Nahversorger für alle Oberösterreicher. Ziel ist es, den Kunden neben ausgereiften Selbstbedienungskomponenten hohe Qualität und Diskretion in der Kundenbetreuung bieten zu können. Raiffeisen Kundengarantiefonds OÖ Die Sicherheit der Kundeneinlagen ist oberstes Ziel der Raiffeisenbankengruppe OÖ. Durch den Raiffeisen Kundengarantiefonds OÖ sind die Einlagen unserer Kunden bei Raiffeisen OÖ weit über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus zu 100 % gesichert. Alle Mitglieder des Kundengarantiefonds haben sich verpflichtet, durch den Einsatz der wirtschaftlichen Reserven für die zeitgerechte Erfüllung aller Einlagen und Emissionen zu sorgen. Die Raiffeisenbankengruppe OÖ steht damit mit ihrer ganzen Stärke für Sicherheit und Vertrauen bei Kunden und Mitinhabern. Darüber hinaus besteht auf Bundesebene die RaiffeisenKundengarantiegemeinschaft Österreich, die dann die Kundeneinlagen sichert, wenn die Landessicherung nicht ausreichen sollte. Treuhandkreditfonds Für Kommerz- und Projektfinanzierungen hat die Raiffeisenbankengruppe OÖ das Risikosplitting im Rahmen des Treuhandkreditfonds im Jahr 2011 konsequent fortgesetzt. Neben dem Risikosplitting im Verbund zählen die persönliche Beratung und Betreuung unserer Kunden, unterstützt durch moderne Banktechnologien, zu unseren Stärken. Zielgerichtete, individuelle Lösungen Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft für alle Lebensabschnitte, Sicherheit und Vertrauen in Bankdienstleistungen haben weiterhin einen großen Stellenwert. Der Erfolg unserer Kunden ist das Leitmotiv des gemeinsamen Handelns in der Raiffeisenbankengruppe OÖ. Wir sehen es als unsere Pflicht, für Mitinhaber und Kunden den größtmöglichen Erfolg zu realisieren. Ereignisse nach Geschäftsjahresabschluss Ereignisse von besonderer Bedeutung mit Auswirkungen auf den Jahresabschluss sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2011 nicht eingetreten. Forschung und Entwicklung Es ist erklärtes Ziel der Raiffeisenlandesbank OÖ, Beiträge zur Stabilisierung der Geld- und Kapitalmärkte zu leisten. Wir haben moderne Simulations- und Rechenprogramme für das Treasury des Unternehmens mit der Johannes Kepler Universität und dem Fuzzy Logic Labor des Softwareparks Hagenberg entwickelt. Weiters setzen wir im Wissen, dass öffentliche Budgets, alleine künftig nicht ausreichen werden, um wichtige Zukunftsprojekte (z.B. Infrastruktur) zu realisieren, Private-Public-Partnership-Modelle in allen möglichen Facetten ein. Es ist im Sinne von Unternehmen und unserer nachhaltigen Entwicklungsstrategie, nicht in schwer nachvollziehbare Finanzinstrumente zu investieren, sondern durch den Einsatz von unterschiedlichen Arten des Eigenkapitals innovative Vorhaben zu finanzieren. Voraussichtliche Entwicklung Die Raiffeisenlandesbank OÖ hat die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Ab 31. März 2012 trägt ein neues Team die Verantwortung. Dr. Heinrich Schaller wurde vom Aufsichtsrat einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Er folgt damit Dr. Ludwig Scharinger nach, der 27 Jahre an der Spitze der Raiffeisenlandesbank OÖ stand. Darüber hinaus wurde Mag. Reinhard Schwendtbauer in den Vorstand berufen. Die Raiffeisenbankengruppe OÖ ist weiterhin hervorragend auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und wird auch im Jahr 2012 ein kalkulierbarer und berechenbarer Partner für ihre Kunden bleiben und kontinuierliche Ergebnisse in den Bilanzen liefern. Die Grundsätze im Rahmen der besonderen Kundenorientierung wie Nachhaltigkeit, Transparenz, Sicherheit und Vertrauen werden weiter hochgehalten, die Risikotragfähigkeit wird weiter ausgebaut. Ein straffes Kosten- und Ertragsmanagement sorgt dafür, dass die positive Gestaltungskraft der Bankengruppe erhöht werden kann. Die vorliegenden Daten sind die beste Voraussetzung dafür, dass die stärkste regionale Bankengruppe Österreichs ihren Erfolgsweg weiter fortsetzen wird und ihre Kunden sowohl bei ihren Vorhaben und Projekten vor Ort als auch bei den Exportgeschäften tatkräftig unterstützen und begleiten kann. Bericht 2011 9 Risikobericht 2011 Alle oö. Raiffeisenbanken und die Raiffeisenlandesbank OÖ haben ein institutionelles Sicherungssystem gemäß § 22a Abs. 9 BWG eingerichtet und unterliegen einer Haftungsvereinbarung, die die angeschlossenen Institute absichert, insbesondere indem bei Bedarf ihre Liquidität und Zahlungsfähigkeit sichergestellt wird. Dieses institutionelle Sicherungssystem verfügt über ein Früherkennungssystem zur Überwachung und Einstufung der Risiken und liefert einen vollständigen Überblick über die Risikosituation der einzelnen Institute und des institutionellen Sicherungssystems insgesamt. An der Spitze des institutionellen Sicherungssystems steht die Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft. Risikomanagement in der Raiffeisenbankengruppe OÖ Gemeinsam mit der Raiffeisenlandesbank OÖ als Zentralinstitut und den Verbundeinrichtungen werden für die oö. Raiffeisenbanken Modelle, Systeme und Verfahren im Rahmen des Risikomanagements entwickelt und einheitlich angewandt. In der Raiffeisenlandesbank OÖ wurde ein Risikomanagement mit Strukturen implementiert, das es ermöglicht, sämtliche Risiken (Markt-, Kredit-, Liquiditäts-, operationelle und sonstige Risiken) zu identifizieren, zu messen und durch das Management aktiv zu steuern. Risikostrategie Das Ziel der risikostrategischen Überlegungen ist die permanente Sicherstellung der Risikotragfähigkeit der Raiffeisenlandesbank OÖ und der oö. Raiffeisenbanken und damit die Sicherung des Unternehmensfortbestandes der gesamten Bankengruppe. Neben einer risikoorientierten Sichtweise ist ein ausreichender Ertrag eine weitere Prämisse für die Geschäftstätigkeit, um die Risikotragfähigkeit und die Eigenmittelausstattung weiter zu verbessern. 10 basiert auf einem standardisierten Produkteinführungsprozess. Details des Prozesses sind in einer Dienstanweisung geregelt. Schließlich haben die oö. Raiffeisenbanken auch den genossenschaftlichen Förderauftrag sowie die regionale Verankerung zu berücksichtigen. In jedem Fall ist die Risikostrategie ein integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung. Jede oö. Raiffeisenbank hat eine schriftlich ausformulierte, mittelfristige Risikostrategie, die die Grundhaltung der Raiffeisenbank im Umgang mit Risiken festlegt. In der Risikostrategie sind im Sinne einer umfassenden Steuerung des Kreditinstitutes maximale Grenzen für die Risikobelastung festgelegt. Alle oö. Raiffeisenbanken nehmen aufgrund der Liquiditätsmanagementvereinbarung an einem System des gemeinsamen Liquiditätsausgleiches teil. Zielsetzung ist, die Liquiditätsversorgung der oö. Raiffeisenbanken und der Raiffeisenlandesbank OÖ AG abzusichern. Die Einhaltung der Risikostrategie bei den oö. Raiffeisenbanken wird jährlich durch den oö. Raiffeisenverband geprüft. Risikotragfähigkeit In den oö. Raiffeisenbanken werden im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial (Betriebsergebnis, Eigenmittelüberhang und stille Reserven) der Bank alle maßgeblichen Risiken, die nach gängigen Methoden und unter Einsatz entsprechender Systeme ermittelt werden, gegenübergestellt. Auf diese Weise wird erhoben, ob unter angenommenen Prämissen auch im unwahrscheinlichen Fall ausreichend Risikodeckungsmasse zur Verfügung steht. Die Gesamtrisikotragfähigkeitsberechnung erfolgt durch Addition der wesentlichen Einzelrisiken. Risikosteuerung, -überwachung Die oö. Raiffeisenbanken sind grundsätzlich von einem konservativen Umgang mit den bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken geprägt. Dies bedeutet auch, dass bei intransparenter, unüberschaubarer Risikolage dem Vorsichtsprinzip der Vorzug gegeben wird und nur Risiken eingegangen werden, die auch beurteilt werden können. Die Geschäftsleiter der oö. Raiffeisenbanken sind gemäß Bankwesengesetz für die Umsetzung der Risikostrategie und des Risikomanagements verantwortlich. Der professionelle Umgang mit Risiken bildet eine Kernaufgabe des Managements eines Kreditinstitutes. Die wesentlichen Risiken und die Entwicklung der Risikotragfähigkeit der oö. Raiffeisenbanken werden regelmäßig in einem Risikobericht dargestellt. Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht grundsätzlich eine adäquate Analyse der geschäftsspezifischen Risiken voraus. Die Einführung neuer Produkte Die Risikosteuerung erfolgt anhand der vorliegenden Risikoberichte oder anlassbezogen. Die Limitierung des Gesamtbankrisikos erfolgt durch Festlegung einer Bericht 2011 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft maximalen Risikobelastung in Prozent der Risikotragfähigkeit auf Gesamtbankebene. Ein Teil des internen Kapitals wird für nicht quantifizierbare Risiken vorgehalten. Die maximale Höhe der Ausnutzung der Risikotragfähigkeit wird vierteljährlich überwacht. Die Liquiditätssteuerung und -überwachung ist in der Liquiditätsmanagementvereinbarung geregelt. Diese wird von den oö. Raiffeisenbanken sowie von der Raiffeisenlandesbank OÖ AG für die gesamte Raiffeisenbankengruppe OÖ wahrgenommen. Für die Überwachung steht eine Liquiditätsmeldung (Fristenablaufbilanz) mit diversen Kennzahlen für die kurzfristige als auch für die langfristige Positionierung zur Verfügung. Die Grundsätze für die Bonitätsbeurteilung von Kunden sind im Regelwerk „Risikomanagement Kredit“ enthalten. Dieses Regelwerk ist eine kompakte Darstellung der für die Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich gültigen Standards. Diese orientieren sich an internationalen Standards (Basel II) bzw. an aufsichtsrechtlichen Empfehlungen. Zur Messung des Kreditrisikos werden die Finanzierungen nach Vornahme eines bankinternen Ratings in Bonitätsund in Besicherungsklassen eingeteilt. Die Risikosituation eines Kreditnehmers umfasst daher zwei Dimensionen – die Erhebung und Beurteilung der wirtschaftlichen Situation sowie die Bestellung von Sicherheiten. Als Bonitätskriterien werden sowohl Hard Facts als auch Soft Facts herangezogen. Im Firmenkundengeschäft werden Soft Facts im Zuge des Unternehmergespräches systematisch erhoben und gewürdigt. Organisatorischer Aufbau Die Aufbau- und Ablauforganisation ist derart organisiert, dass Interessenskonflikte möglichst vermieden werden. Raiffeisenbanken mit einem Eigenmittelerfordernis von über EUR 30 Mio. haben die Vorgaben der FMAMindeststandards für das Kreditgeschäft umgesetzt, Raiffeisenbanken mit einem unter EUR 30 Mio. liegenden Eigenmittelerfordernis wenden diese Standards sinngemäß an. Ebenso wird durch regelmäßige Ausbildungsmaßnahmen die Qualifikation der Mitarbeiter sichergestellt. Sämtliche für das Risikomanagement erforderlichen Anweisungen und Richtlinien liegen den betreffenden Mitarbeitern sorgfältig dokumentiert in Handbüchern vor. Die verwendeten Modelle, Systeme und Verfahren werden regelmäßig überprüft und laufend überwacht, wobei der Innenrevision der Raiffeisenbanken eine essentielle Funktion zukommt. Es ist ein Scoringsystem für die automatisierte Einstufung des kleinvolumigen Mengengeschäftes mit unselbständigen Privatkunden im Einsatz. Die Systeme zur Bonitätsbeurteilung werden laufend validiert und weiterentwickelt. Konzentrationsrisiko Das Konzentrationsrisiko liegt in möglichen nachteiligen Folgen, die sich aus Konzentrationen oder Wechselwirkungen gleich- und verschiedenartiger Risikofaktoren oder -arten ergeben können. Die Beobachtung der relevanten Konzentrationsrisiken erfolgt grundsätzlich aufgrund der vorhandenen Sicherungseinrichtungen auf Ebene der Raiffeisenbankengruppe OÖ. Unter Konzentration werden im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse Risiken aus Fremdwährungsfinanzierungen ermittelt. Marktrisiko Die wesentlichsten Risiken der Raiffeisenbankengruppe OÖ Die Marktrisiken bestehen im Zinsänderungs-, Währungs- und im Kursrisiko aus Wertpapieren, Zins- und Devisenpositionen. Kreditrisiko Das Kreditrisiko ist jenes Risiko, das durch den Ausfall eines Kunden oder die Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen durch einen Vertragspartner entsteht. Das Kreditrisiko wird bei Kunden, Banken, Ländern und Konzentrationen (insbesondere bei Fremdwährungsgeschäften) ermittelt. Für die Beurteilung der Bonität und Werthaltigkeit der Sicherheiten wird von den oö. Raiffeisenbanken das bundeseinheitliche Raiffeisen-Ratingund Sicherheiten-System herangezogen. Die Marktrisiken werden wie alle wesentlichen Risiken regelmäßig im Rahmen der entsprechenden Berichterstattung behandelt und nach gemeinsam entwickelten, bundeseinheitlichen Methoden gemessen. Bei den oö. Raiffeisenbanken werden keine Handelsbücher geführt. Da keine wesentlichen offenen Devisenpositionen vorhanden sind, besteht nahezu kein Währungsrisiko. Weiters besteht kein Marktrisiko aus derivativen Produkten, da diese nur zu Absicherungszwecken eingesetzt werden. Derivative Kundengeschäfte werden zur Gänze Bericht 2011 11 durch entsprechende Gegengeschäfte geschlossen. Das Marktrisiko der Raiffeisenbank beschränkt sich somit auf das Kursrisiko aus Wertpapieren und das Zinsänderungsrisiko. management-Verordnung (LRMV) definierten Kennzahlen für die 4 Szenarien Normalfall, Rufkrise, Systemkrise und Problemfall ermittelt, mit dem Ziel, diese Kennzahlen für die Raiffeisenbankengruppe OÖ einzuhalten. In der Raiffeisenlandesbank OÖ wird ein großes Handelsbuch geführt. Vorrangiges Ziel der Handelsaktivitäten im Finance Trade Center der Raiffeisenlandesbank OÖ sind Kundengeschäfte. Die Handelsbestände und das Marktpreisrisiko werden über ein umfangreiches Limitsystem begrenzt. Alle Handelsbestandspositionen werden täglich zu Marktpreisen bewertet. Die derivativen Produkte werden gemeinsam mit den entsprechenden Kassawerten dargestellt. Derivative Geschäfte werden fast ausschließlich mit Banken, mit denen Sicherheitenvereinbarungen bestehen, abgeschlossen. Im Jahr 2011 wurden diese Kennzahlen für die gesamte RBG OÖ in jedem Monat eingehalten. Die Marktrisiken werden täglich mit der Risikokennzahl Value-at-Risk gemessen. Mit dieser Kennzahl wird ein möglicher Verlust angezeigt, der mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit bei einer bestimmten Haltedauer nicht überschritten wird. Zinsänderungsrisiko im Bankbuch Durch Zinsänderungen kann die Gefahr entstehen, dass der erwartete Wert bzw. Ertrag nicht erreicht wird. Die Messung des Zinsänderungsrisikos erfolgt durch die Einordnung aller Zinspositionen in Laufzeitbänder. Auf Basis der vorhandenen Gaps werden sowohl unter ertragsorientierten Gesichtspunkten die Auswirkungen auf das Ergebnis der Raiffeisenbank als auch die Änderung des Barwerts regelmäßig simuliert. Die sich aus der LRMV ergebenden Vorgaben wurden von der Raiffeisenbankengruppe OÖ unter Beachtung des Proportionalitätsprinzips umgesetzt und auch eingehalten. Die oö. Raiffeisenbanken nehmen an einem System des gemeinsamen Liquiditätsausgleiches im Sinne des § 25 Abs. 13 BWG teil („Liquiditätsverbund“). Die Einhaltung der Bestimmungen der Liquiditätsrisikomanagement-Verordnung wird durch eine schriftliche Vereinbarung zwischen der RLB OÖ und den einzelnen oö. Raiffeisenbanken geregelt. Operationelles Risiko Als operationelles Risiko werden Verluste aufgrund von Fehlern in Systemen und Verfahren durch Menschen oder externe Ereignisse verstanden. Durch die Nutzung gemeinsamer, standardisierter Verfahren und Systeme sowie gemeinsame Notfallkonzepte wird nach Möglichkeit die Hintanhaltung operationeller Risiken erreicht. Seitens der Geschäftsleiter der oö. Raiffeisenbanken werden in regelmäßigen Abständen Risikoeinschätzungen hinsichtlich des operationellen Risikos durchgeführt und wesentliche Schadensfälle dokumentiert. Liquiditätsrisiko Beteiligungsrisiko Liquiditätsrisiko bedeutet, seinen Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können oder im Falle einer Liquiditätsverknappung keine ausreichende Liquidität zu marktkonformen Konditionen beschaffen zu können. Die fristenkongruente Refinanzierung hat in der Raiffeisenbankengruppe OÖ einen hohen Stellenwert. Dies spiegelt sich in der Liquiditätsablaufbilanz wider. Auf Basis dieser Liquiditätsablaufbilanz werden monatlich Szenarien berechnet, die den Schließungsaufwand für die offene Liquiditätsposition ermitteln. Die ausreichende Versorgung mit kurz- und mittelfristiger Liquidität in möglichen Engpasssituationen wird im Liquiditätsabsicherungsplan dargestellt. Über ein modern entwickeltes Beteiligungs-Controlling und Beteiligungs-Monitoring wird das Beteiligungsrisiko in der RLB OÖ permanent überwacht und evaluiert. Wertveränderungen in den Beteiligungen werden jährlich von einem externen Berater ermittelt. Die oö. Raiffeisenbanken sind im Wesentlichen nur bei der Raiffeisenlandesbank beteiligt. Sonstige und makroökonomische Risiken Sonstige, nur schwer bzw. gar nicht quantifizierbare Risiken werden im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse nicht berücksichtigt. Für diese ist Spielraum durch die nicht 100%ige Ansetzung der Deckungsmasse gegeben. Monatlich werden die von der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung (ÖRE) gem. Liquiditätsrisiko- 12 Bericht 2011 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft Internes Kontrollsystem (IKS) Das Interne Kontrollsystem (IKS) umfasst alle von der Unternehmensleitung festgelegten Grundsätze und Verfahren, mit folgender Zielsetzung1: 1. 2. 3. 4. 5. Sicherung der ordnungsgemäßen und wirtschaftlichen Führung des Unternehmens Sicherung der Vermögenswerte Verhinderung und Aufdeckung betrügerischer Handlungen und Fehler Richtigkeit und Vollständigkeit der Rechnungslegungsunterlagen Zeitnahe Erstellung verlässlicher Informationen Das Interne Kontrollsystem (IKS) einer Raiffeisenbank setzt sich aus dem Bereich der begleitenden Kontrolle (im weitesten Sinne) und aus dem Bereich der nachgelagerten Kontrolle (Prüfung) zusammen. Die begleitende Kontrolle erfolgt einerseits durch die Organisation selbst (Aufbau- und Ablauforganisation, Funktionstrennung, Kompetenzregelungen, Dienstanweisungen, EDV-Kontrollsystem etc.) als auch durch die Verwendung von Hilfsmittel (Handbücher, Checklisten etc.). Die nachgelagerte Kontrolle erfolgt durch die Interne Revision (Innenrevision bzw. externe Innenrevision) sowie durch den Aufsichtsrat. Zum gesamten Kontrollsystem gehören aufgrund gesetzlicher Bestimmungen insbesondere auch die Prüfung durch Bankprüfer sowie die Bankenaufsicht (Finanzmarktaufsicht und OeNB). Darüber hinaus sind auch einzelne Verbundeinrichtungen bzw. –instrumente wesentliche Bestandteile des (externen) Kontrollsystems wie beispielsweise Frühwarn- und Hilfseinrichtungen, Zustimmungserfordernisse, einheitliche EDV-Programme und Geschäftsfeldbeschränkungen. für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems in Hinblick auf den gesamten Rechnungslegungsprozess. Ziel dieses internen Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen, dass es effektive und laufend verbesserte interne Kontrollen im Zusammenhang mit der Rechnungslegung gewährleistet. Basis für die Erstellung des Jahresabschlusses 2011 sind die einschlägigen österreichischen Gesetze, allen voran das österreichische Unternehmensgesetzbuch (UGB) und das Bankwesengesetz (BWG), in dem die Aufstellung des Jahresabschlusses geregelt wird. Risikobeurteilung Wesentliche Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden durch den Vorstand bzw. durch die Geschäftsleitung evaluiert und überwacht. Kontrollmaßnahmen Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt dezentral in den jeweiligen Organisationseinheiten. Die für das Rechnungswesen verantwortlichen Mitarbeiter und der Leiter der Organisationseinheit Rechnungswesen sind für die vollständige Abbildung und korrekte Bewertung aller Transaktionen verantwortlich. Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass potenzielle Fehler oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung entdeckt und korrigiert werden. Die Kontrollmaßnahmen reichen von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das Management hin bis zur spezifischen Überleitung von Konten und der Analyse der fortlaufenden Prozesse im Rechnungswesen. Information und Kommunikation Verantwortlich für das Interne Kontrollsystem ist die Geschäftsleitung sowie die Interne Revision, die Mängel aufzeigen, Maßnahmen vorschlagen und die Umsetzung kontrollieren muss. Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Eine ausgewogene und vollständige Finanzberichterstattung ist für die Raiffeisenbankengruppe OÖ ein wichtiges Ziel. Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften ist dabei eine selbstverständliche Grundvoraussetzung. Der Vorstand der RLB bzw. die Geschäftsleitung der Raiffeisenbanken tragen die Verantwortung 1 Grundlage für den Einzelabschluss sind standardisierte, einheitliche Prozesse. Die Bilanzierungs- und Bewertungsstandards sind dabei in der Raiffeisenlandesbank OÖ AG und in den oö. Raiffeisenbanken definiert und für die Erstellung der Abschlussdaten verbindlich. Überwachung Die Verantwortung für die Überwachung obliegt dem Vorstand bzw. der Geschäftsleitung sowie dem Controlling. Weiters ist die Interne Revision bzw. die externe Innenrevision bei den Raiffeisenbanken in den Überwachungsprozess involviert. Die Revisionsfunktion wird vom Bereich Innenrevision wahrgenommen. aus ISA 400 Bericht 2011 13 Die oö. Raiffeisenbanken haben die Möglichkeit, die Raiffeisenbanken Service GmbH mit der Durchführung der Internen Revision gem. § 42 BWG zu beauftragen. Neben Kosten- und Effizienzvorteilen für die RBG OÖ kann durch die Auslagerung an die Externe Innenrevision eine einheitliche Prüfungsqualität durch fachlich qualifizierte und erfahrene Innenrevisoren erzielt werden. standards für die interne Revision der Österreichischen Finanzmarktaufsicht sowie internationalen „Best Practices“ basieren. Wir stellen damit sicher, dass unsere Grundsätze, nur kalkulierbare Risiken einzugehen, weiterhin höchste Priorität haben. Für sämtliche Revisionsaktivitäten gelten die gültigen revisionsspezifischen Regelwerke, die auf den Mindest- Linz, am 18. Juni 2012 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft Europaplatz 1a, 4020 Linz Für den VORSTAND NR Jakob Auer Obmann 14 Bericht 2011 Raiffeisenbankengruppe OÖ Verbund eingetragene Genossenschaft Ing. Volkmar Angermeier Obmann-Stellvertreter