Weihnachtsgewürze

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Schon bald aktuell
Weihnachtsgewürze
von A (nis) bis Z (imt)
Die meisten Leute verbinden die Advents- und Weihnachtszeit mit dem Duft von
Lebkuchen, Bratäpfeln, Punsch und Glühwein. Die traditionellen Weihnachtsgewürze
können sie sich dabei nicht mehr wegdenken. Denn sie verleihen den Spezialitäten dieser
Zeit den typischen Geruch und Geschmack, der allen schon von Kindesbeinen an vertraut
ist. Weshalb diese Gewürze gerade zur Weihnachtszeit aktuell sind, hat auch mit den
jahreszeitlich typischen Krankheiten wie Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und
Erkältung zu tun.
Anis
(pimpinella anisum)
ist eine wohlriechende einjährige
Pflanze mit weissen bis gelblichen Blüten und wird zwischen
30 und 60 cm hoch. Sie stammt
wahrscheinlich aus dem Vorderen Orient, hat sich aber schon
im Altertum rund um das Mittelmeer verbreitet. Das eigentliche Gewürz wird von den 3 bis
5 mm langen grünlichgelb bis
graugrün getrockneten Samen
gewonnen. Sein lakritzähnliches
Aroma ist süsslich-würzig. Der
angenehme Geruch verflüchtigt
sich aber schnell, deshalb sollte
Anis nur in kleinen Mengen und
kurz vor Gebrauch verarbeitet
werden. Das Anis-Gewürz wird
in den Formen ganz, gequetscht
oder pulverisiert gehandelt. In
der Weihnachtsbäckerei kommen Lebkuchen, Pfeffernüsse,
Printen oder Honigkuchen ohne
das aromatische Anis nicht aus.
Auch Krapfen- und Eierpfann-
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kuchenteig, Fettgebackenes oder
Obstgerichte sollten damit abgeschmeckt werden.
Das ätherische Anisöl wirkt
schleimlösend in den Bronchien
und krampflösend im Magen- DarmTrakt.
ben einen brennend scharfen
Geschmack. Als feinste Sorten
gelten die hellbraunen ostasiatischen Nelken. Die Qualität der
etwas dunkleren afrikanischen
Nelken wird als fast gleichwertig zu den ostasiatischen eingeschätzt, wohingegen die mittelamerikanischen als minderwertiger gelten. Aus Früchtebrot und
Lebkuchen sind die Gewürznelken heute nicht mehr wegzudenken, und fast immer sind sie
Bestandteil von Mischungen zur
Herstellung von Glühwein und
Punsch.
Kardamom
Ingwer
Gewürznelken
(syzyium aromaticum)
sind die unreif geernteten Blütenknospen des bis zu 15 m hoch
wachsenden Nelkenbaumes und
werden ganz oder gemahlen verwendet. Kurz vor dem Aufblühen werden die Blütenknospen
gepflückt und getrocknet. Ursprünglich stammt der Gewürznelkenbaum von den Molukken.
Gewürznelken riechen stark und
charakteristisch würzig und ha-
Nelkenöl wird in der Mundhygiene zur lokalen Schmerzlinderung und als Antiseptikum
verwendet; ausserdem regt es die
Bildung von Magensaft und Galle
an, was einen verdauungsfördernden
Effekt bildet.
tal im Boden kriechendes und
immer neu ausschlagendes Rhizom, dessen Form und Gestalt
sehr variabel ist. Je nach Herkunft ist Ingwer mehr oder weniger scharf und hat ein unterschiedliches Aroma. Das hellbeige Gewürz wird gemahlen
oder kandiert gehandelt. Vor
allem in der angelsächsischen
Weihnachtsbäckerei spielt Ginger eine grosse Rolle. Das berühmte Gingerbread oder Spekulatius kommen ohne Ingwer
nicht aus.
(zingiber officinale)
wird aus dem getrockneten
Wurzelstock der Ingwerstaude
gewonnen, die schilfähnliche
Triebe bis zu einer Höhe von 1,5
m treibt und gelbe Blüten mit
Purpurrändern produziert. Ginger – die englische Bezeichnung
für Ingwer – stammt aus Indien
(eletaria cardamomum)
gewinnt man aus den getrockneten Samenkörnern der
Fruchtkapsel der Kardamompflanze, die bis zu 3 m hoch
wachsen kann. Die schilfähnliche Staude stammt aus den tropischen Bergwäldern in Südindien, Ceylon und Malaysia. Das
leicht zitronenartige Aroma erinnert an Kampfer und Eukalyptus,
die aromatische Schärfe etwas
nach Ingwer und wildem Majoran. Das Gewürz wird im Handel als ganze Kapsel oder gemahlen angeboten. Es ist eine wichtige Lebkuchen-Zutat und verfeinert weihnächtliches Gebäck
ideal. Wegen der aufwändigen
Ingwer wirkt appetit- und
verdauungsfördernd, und seine
Scharfstoffe regen den Speichelfluss
und die Sekretion der Verdauungssäfte an.
und erfordert ein typisches Waldklima mit hoher Luftfeuchtigkeit
und gleichmässigen Temperaturen für seinen Anbau. Die Ingwerpflanze bildet ein horizon-
Das ätherische Kardamomöl
wirkt appetitanregend und
verdauungsfördernd.
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Ernte von Hand gehört Kardamom mit Safran und Vanille zu
den teuersten Gewürzen.
Koriander
(coriandrum sativum)
das anspruchslose Doldenblütengewächs wird 30 bis 60 cm
hoch. Seine weissen oder blassrötlichen Blüten bringen kugelig-runde, gelbbraune bis
gelbrötliche Teilfrüchte zur
Reife. Koriander stammt vermutlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet. Frische Koriandersamen riechen unangenehm
streng, getrocknet dagegen duften sie würzig nussig bis orangig
und schmecken etwas brennend.
Korianderkörner oder gemahlener Koriander sind im Handel
erhältlich und bewahren Aroma
und Würzkraft am längsten in
Aroma-Schutz-Behältern. Koriander ist ein traditionelles Lebkuchen-, Printen- und Spekulatiusgewürz.
Das Duftöl von Koriander
lindert Magenverkrampfungen
und ist ein hervorragendes Mittel
gegen Völlegefühl.
Muskat
Zimt
(myristica fragans)
(cinnamomum)
Der immergrüne, reich verzweigte Muskatbaum erreicht
eine Höhe von 10 bis 16 m und
wird ca. 100 Jahre alt. Seine
blassgelben Blüten entwickeln
fleischige Früchte, die zur Reifezeit aufplatzen. Der rote Samenmantel (Macis) verändert
beim Trocknen seine Farbe ins
Orange. Die Schalen werden wie
bei einer Nuss aufgeknackt, die
Kerne (Muskatnüsse) herausgesiebt, nachgetrocknet und sorgfältig sortiert. Die Urheimat des
Muskatbaumes sind die Molukken. Im Gewürzhandel kommen
zwei Formen vor: die Macis, die
aus dem getrockneten Samenmantel besteht, und die Muskatnuss, die auch an der Sonne getrocknet wird. Die Nuss schmeckt
charakteristisch feurig-würzig,
leicht bitter und duftet sehr fein
aromatisch. Die Blüte ist weniger
scharf und gilt als geschmackvoller. Wird in der Weihnachtsbäckerei bei Lebkuchen und Pfeffernüssen eingesetzt.
wird aus den getrockneten Rinden eines Zimtbaumes gewonnen. Es gibt mehrere Bäume der
Familie der Lorbeergewächse, die
als Gewürz dienende Rinden liefern: den Ceylon-Zimt aus den
Wäldern Ceylons und des südlichen Indiens, den China-Zimt
aus dem südlichen China und
den Padung-Zimt aus Indonesien. Die braunen, getrockneten und gerollten Rindenstücke
sind in unterschiedlichen Qualitäten im Handel als Zimtstangen
erhältlich. Ceylon-Zimt wird bei
uns bevorzugt, da er das feinste
Aroma besitzt. Er riecht edelfeinaromatisch und schmeckt
würzig, brennend-scharf und
zugleich süsslich. Die anderen
Zimtsorten haben einen eher
herben Geschmack. Zimt gehört zu Glühwein und Weihnachtsplätzchen wie das Salz in
die Suppe.
Das Gewürz gilt als verdauungsanregend und hilft bei
Durchfall, Magenkrämpfen und
Blähungen. Ausserdem wirkt Muskat
anregend auf Herz- und Kreislauftätigkeit. In hoher Dosierung zeigt
Muskat eine giftige und halluzinogene Wirkung.
Zimt wirkt antibakteriell und
kann Pilzwachstum hemmen,
löst krampfartige Magen-Darm-Störungen und verhindert Völlegefühl
und Blähungen.
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