Vorwort zur ersten Auflage

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Springer-Lehrbuch
Experimentalphysik
Band 1
Mechanik und Wärme
3. Auflage
ISBN 3-540-43559-x
Band 2
Elektrizität und Optik
3. Auflage
ISBN 3-540-20210-2
Band 3
Atome, Moleküle und Festkörper
2. Auflage
ISBN 3-540-66790-3
Band 4
Kern-, Teilchen- und Astrophysik
2. Auflage
ISBN 3-540-21451-8
Wolfgang Demtröder
Experimentalphysik4
Kern-, Teilchen- und Astrophysik
Zweite, überarbeitete Auflage
Mit 543, meist zweifarbigen Abbildungen,
15 Farbtafeln, 62 Tabellen,
zahlreichen durchgerechneten Beispielen
und 104 Übungsaufgaben
mit ausführlichen Lösungen
123
Professor Dr. Wolfgang Demtröder
Universität Kaiserslautern
Fachbereich Physik
67663 Kaiserslautern, Deutschland
e-mail: [email protected] oder [email protected]
URL: http://www.physik.uni-kl.de/w_demtro/w_demtro.html
ISBN 3-540-21451-8 2. Auflage
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
ISBN 3-540-42661-2 und ISBN 3-540-57097-7 1. Auflage
Springer Berlin Heidelberg New York
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springer.de
c Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998, 2005
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Umschlaggestaltung: design & production GmbH, Heidelberg
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Gedruckt auf säurefreiem Papier
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56/3141/YL - 5 4 3 2 1 0
Vorwort zur ersten Auflage
Nachdem im dritten Band die Struktur von Atomen, Molekülen und Festkörpern
behandelt wurde, möchte dieser letzte Band des vierbändigen Lehrbuches der Experimentalphysik sowohl in die subatomare Welt der Kerne und Elementarteilchen
einführen als auch einen Einblick in die Entstehung der Struktur unseres Universums,
also in kosmische Dimensionen, geben.
Wie bereits in den ersten drei Bänden soll auch hier das Experiment und seine
Möglichkeiten zur Entwicklung eines Modells der Wirklichkeit im Vordergrund
stehen. Deshalb werden die verschiedenen experimentellen Techniken der Kern-,
Teilchen- und Astrophysik etwas ausführlicher dargestellt.
Natürlich kann so ein umfangreiches Gebiet in einer Einführung nicht vollständig behandelt werden. Deshalb müssen selbst interessante Teilbereiche weggelassen
werden, die dann in der angegebenen Spezialliteratur genauer dargestellt sind.
In diesem Lehrbuch kommt es dem Autor darauf an, die enge Verknüpfung zwischen den auf den ersten Blick so verschieden erscheinenden Gebieten der Physik
aufzuzeigen. So hat z. B. die Kernphysik erst ein vertieftes Verständnis erfahren
durch die Ergebnisse der Elementarteilchenphysik, die auch die Grundlage des
Standardmodells der Astrophysik liefert.
Die entartete Materie in weißen Zwergen und Neutronensternen wird erst einer
quantitativen Behandlung zugänglich durch die Erkenntnisse der Quantenphysik, und
die Physik der Sternatmosphären wäre ohne intensive experimentelle und theoretische Untersuchungen der Atom- und Molekülphysik nicht so detailliert verstanden
worden.
Der Leser sollte am Ende des Studiums dieses Lehrbuches den Eindruck gewinnen, daß trotz der großen Fortschritte in unserer Erkenntnis der Natur zahlreiche, oft
wesentliche offene Fragen bleiben, deren Lösung noch viele Physikergenerationen
beschäftigen wird. Physik wird wohl nie ein abgeschlossenes Gebiet werden und die
Physiker deshalb auch nicht auf die Rolle von Bewahrern des früher erforschten beschränkt bleiben, wenn dies auch manchmal so prognostiziert wird. Es gibt genügend
Beispiele, wo durch unerwartete Ergebnisse von Experimenten bestehende Theorien
erweitert oder neue Theorien entwickelt werden mußten. Dies wird wohl auch auf
absehbare Zeit so bleiben.
Nach der überwiegend positiven Aufnahme der ersten drei Bände wünscht sich
der Autor eine ähnliche konstruktive Mitarbeit seiner Leser durch Hinweise auf
Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten der Darstellung oder auf neue Ergebnisse,
die nicht berücksichtigt wurden.
Ich würde mich freuen, wenn dieses hiermit abgeschlossene Lehrbuch für die
Kollegen eine Hilfe bei Vorlesungen sein kann sowie dazu beitragen könnte, die
Begeisterung und das Verständnis bei Studenten zu wecken und die Physik auch Stu-
VI
Vorwort zur ersten Auflage
dierenden von Nachbarfächern nahezubringen. Wie in den vorhergehenden Bänden
findet man auch hier viele Beispiele zur Illustration des Stoffes und Aufgaben mit
durchgerechneten Lösungen, welche die aktive Mitarbeit des Lesers fördern sollen.
Viele Leute haben bei der Fertigstellung geholfen, denen allen mein Dank gebührt.
Ich danke allen Kollegen und Institutionen, die mir die Erlaubnis zur Reproduktion
von Abbildungen gegeben haben. Herr Dr. T. Sauerland, Institut für Kernphysik der
Universität Bochum, hat mir mehrere Aufgaben mit Lösungen zur Verfügung gestellt,
die im Lösungsteil gekennzeichnet sind, wofür ich ihm Dank schulde. Frau S. Heider, die den größten Teil des Manuskripts geschrieben hat, und insbesondere Herrn
G. Imsieke, der die Redaktion übernommen hat und viele wertvolle Anregungen
und Verbesserungsvorschläge beigesteuert hat, bin ich zu großem Dank verpflichtet. Herrn Th. Schmidt, welcher für den Computersatz und das Layout gesorgt hat,
den Illustratoren M. Barth und S. Blaurock sowie den Korrekturlesern S. Scheel und
J. Brunzendorf, der viele nützliche Hinweise für den Astrophysikteil gegeben hat,
sei herzlich gedankt. Frau A. Kübler und Dr. H.J. Kölsch vom Springer-Verlag haben mich während der gesamten Entstehungszeit tatkräftig unterstützt. Für die stets
gute Zusammenarbeit danke ich ihnen sehr. Ein besonderer Dank gilt meiner lieben
Frau, die mir während der vierjährigen Arbeit an diesen vier Bänden durch ihre Hilfe
die Zeit und Ruhe zum Schreiben gegeben hat und durch ihre Ermunterung dazu
beigetragen hat, daß das gesamte Lehrbuch erfolgreich fertiggestellt werden konnte.
Kaiserslautern,
im November 1997
Wolfgang Demtröder
Vorwort zur zweiten Auflage
In den sieben Jahren seit dem Erscheinen der ersten Auflage haben sich sowohl auf
dem Gebiet der Kern- und Teilchen-Physik, als auch vor allem in der Astrophysik viele
neue Erkenntnisse ergeben, die auf der Entwicklung neuer experimenteller Techniken,
der Auswertung experimenteller Daten und auf verfeinerten theoretischen Modellen
beruhen. So wurden z. B. mit dem großen Neutrino-Detektor Superkamiokande in
Japan die Umwandlung von Myon-Neutrinos in Elektron-Neutrinos nachgewiesen.
Das top-quark wurde entdeckt und schloss damit eine Lücke in der vorhergesagten
Mitgliederzahl der Quarkfamilien. Die bei der tief-inelastischen Streuung von hochenergetischen Elektronen und Positronen entstehenden Teilchen (sowohl Hadronen
als auch Leptonen) wurden inzwischen sehr detailliert untersucht. Die Ergebnisse
scheinen bisher alle in Einklang mit dem Standardmodell der Teilchenphysik zu
sein.
Die Verzahnung von Teilchenphysik und Astrophysik bzw. Kosmologie hat sich
als sehr fruchtbar erwiesen für die Entwicklung von genaueren Modellen über die
Entstehung des Universums. Die vom Weltraum-Teleskop Hubble aufgenommenen
Bilder haben uns ganz neue Einblicke in die Frühzeit unseres Universum beschert, und
die Anwendung der adaptiven und aktiven Optik, sowie die Entwicklung der SternInterferometrie im optischen und nahen Infrarot-Bereich erlaubten die Messung von
Position und Bewegung einzelner Sterne in der Nähe des galaktischen Zentrums. Die
Ergebnisse zeigen, dass im Zentrum unserer Galaxie ein riesiges Schwarzes Loch
vorhanden ist.
Die Auswertung der Parallaxen-Messungen des Satelliten HIPPARCOS konnte
die Entfernungsskala innerhalb unserer Milchstrasse korrigieren und damit andere
Methoden zur Entfernungsmessung neu kalibrieren. Dem interstellaren und intergalaktischen Medium wurde neue Aufmerksamkeit geschenkt und eine Reihe von
Beobachtungstechniken auf seine Untersuchung angewandt. Die Ergebnisse solcher
Untersuchungen zeigen die große Bedeutung der Gas- und Staub-Komponente dieses Mediums nicht nur für die Abschwächung und Verfärbung der von intra- und
extra-galaktischen Quellen emittierten Strahlung, sondern auch für die Bildung von
Galaxien und Sternen.
Natürlich konnten nicht alle neuen Entwicklungen ausführlich in dieser neuen
Auflage berücksichtigt werden, weil dies den Seitenumfang gesprengt hätte. Einige, dem Autor besonders interessant erscheinenden Ergebnisse werden jedoch hier
vorgestellt und zur weiteren Information wurde das Literaturverzeichnis um neu
erschienene Bücher oder Zeitschriftenartikel erweitert.
Viele Leser haben durch ihre Zuschriften dazu beigetragen, dass eine Reihe
von Fehlern der ersten Auflage korrigiert werden und einige Abschnitte deutlicher
dargestellt werden konnten.
VIII
Vorwort zur zweiten Auflage
Ihnen sei allen gedankt. Besonderer Dank gebührt den Kollegen Prof. BleckNeuhaus, Bremen, und Dr. Grieger, MPI für Plasmaphysik, Garching, die mir
ausführliche Korrekturlisten zugesandt haben. Herr Dr. T. Sauerland hat den Teil
über Kernphysik genau durchgesehen, mir viele Korrekturvorschläge gemacht und
neue Aufgaben mit Lösungen beigetragen. Für die Astrophysik hat Herr Kollege
Prof. Mauder, Uni Tübingen, mir eine ausführliche Liste von Fehlern und Vorschläge
für wichtige neue Gebiete der Astrophysik geschickt, die mitgeholfen haben, diesen
Teil des Buches wesentlich zu verbessern. Allen diesen Kollegen sage ich meinen
herzlichen Dank.
Die drucktechnische Erfassung, das Layout und die Wiedergabe der Abbildungen wurden von der Firma LE-TeX, Leipzig, in kompetenter Weise durchgeführt.
Besonders danke ich Herrn Matrisch, der die Herstellung dieser Auflage betreut hat.
Zum Schluss möchte ich meiner lieben Frau Harriet danken, dass sie mir durch
ihre Hilfe und Unterstützung die Zeit zum Schreiben dieser Neuauflage verschafft
hat.
Der Autor hofft, dass durch dieses Lehrbuch auch Studenten, die nicht Kern-,
Teilchen- oder Astrophysik als Prüfungsfächer gewählt haben, dazu motiviert werden,
sich mit diesen faszinierenden Gebieten näher zu befassen. Er wünscht sich kritische
Leser, die auch weiterhin durch ihre Zuschriften mit Hinweisen auf Fehler oder mit
Verbesserungsvorschlägen zur Optimierung dieses Buches beitragen.
Kaiserslautern,
im Juli 2004
Wolfgang Demtröder
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1
1.2
1.3
1.4
Was ist Kern-, Elementarteilchen- und Astrophysik? . . . . . . . . . . . . .
Historische Entwicklung der Kern- und Elementarteilchenphysik .
Bedeutung der Kern-, Elementarteilchen- und Astrophysik;
offene Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Überblick über das Konzept des Lehrbuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
2
6
7
2. Aufbau der Atomkerne
2.1
2.2
2.3
Untersuchungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ladung, Größe und Masse der Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Massen- und Ladungsverteilung im Kern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Massendichteverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Ladungsverteilung im Kern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4
Aufbau der Kerne aus Nukleonen; Isotope und Isobare . . . . . . . . . . .
2.5
Kerndrehimpulse, magnetische und elektrische Momente . . . . . . . .
2.5.1 Magnetische Kernmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5.2 Elektrisches Quadrupolmoment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6
Bindungsenergie der Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.1 Experimentelle Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.2 Nukleonenkonfiguration und Pauli-Prinzip . . . . . . . . . . . . . .
2.6.3 Tröpfchenmodell und Bethe–Weizsäcker-Formel . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
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20
20
23
26
26
27
29
32
33
3. Instabile Kerne, Radioaktivität
3.1
3.2
3.3
3.4
Stabilitätskriterien; Stabile und instabile Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Instabile Kerne und Radioaktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.1 Zerfallsgesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.2 Natürliche Radioaktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.3 Zerfallsketten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Alphazerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Betazerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4.1 Experimentelle Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4.2 Neutrino-Hypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4.3 Modell des Betazerfalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4.4 Experimentelle Methoden zur Untersuchung des β-Zerfalls
36
38
39
41
43
43
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47
48
49
51
X
Inhaltsverzeichnis
3.4.5 Elektroneneinfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4.6 Energiebilanzen und Zerfallstypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5
Gammastrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5.1 Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5.2 Multipol-Übergänge und Übergangswahrscheinlichkeiten
3.5.3 Konversionsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5.4 Kernisomere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
52
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53
54
56
56
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58
4. Experimentelle Techniken und Geräte
in Kern- und Hochenergiephysik
4.1
Teilchenbeschleuniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1.1 Geschwindigkeit, Impuls und Beschleunigung
bei relativistischen Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1.2 Physikalische Grundlagen der Beschleuniger . . . . . . . . . . . .
4.1.3 Elektrostatische Beschleuniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1.4 Hochfrequenz-Beschleuniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1.5 Kreisbeschleuniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1.6 Stabilisierung der Teilchenbahnen in Beschleunigern . . . . .
4.1.7 Speicherringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1.8 Die großen Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2
Wechselwirkung von Teilchen und Strahlung mit Materie . . . . . . . .
4.2.1 Geladene schwere Teilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2.2 Energieverlust von Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2.3 Wechselwirkung von Gammastrahlung mit Materie . . . . . .
4.2.4 Wechselwirkung von Neutronen mit Materie . . . . . . . . . . . .
4.3
Detektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.1 Ionisationskammer, Proportionalzählrohr, Geigerzähler . .
4.3.2 Szintillationszähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.3 Halbleiterzähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.4 Spurendetektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.5 Čerenkov-Zähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.6 Detektoren in der Hochenergiephysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4
Streuexperimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4.1 Grundlagen der relativistischen Kinematik . . . . . . . . . . . . . .
4.4.2 Elastische Streuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4.3 Was lernt man aus Streuexperimenten? . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5
Kernspektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5.1 Gamma-Spektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5.2 Beta-Spektrometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
61
62
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66
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106
109
110
110
113
113
114
5. Kernkräfte und Kernmodelle
5.1
5.2
Das Deuteron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
Nukleon-Nukleon-Streuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Inhaltsverzeichnis
5.2.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2.2 Spinabhängigkeit der Kernkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2.3 Ladungsunabhängigkeit der Kernkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3
Isospin-Formalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4
Meson-Austauschmodell der Kernkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5
Kernmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5.1 Nukleonen als Fermigas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5.2 Schalenmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.6
Rotation und Schwingung von Kernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.6.1 Deformierte Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.6.2 Kernrotationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.6.3 Kernschwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.7
Experimenteller Nachweis angeregter Rotationsund Schwingungszustände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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140
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145
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148
6. Kernreaktionen
6.1
Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1.1 Die inelastische Streuung mit Kernanregung . . . . . . . . . . . .
6.1.2 Die reaktive Streuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1.3 Die stoßinduzierte Kernspaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1.4 Energieschwelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1.5 Reaktionsquerschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.2
Erhaltungssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.2.1 Erhaltung der Nukleonenzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.2.2 Erhaltung der elektrischen Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.2.3 Drehimpuls-Erhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.2.4 Erhaltung der Parität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.3
Spezielle stoßinduzierte Kernreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.3.1 Die (α, p)-Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.3.2 Die (α, n)-Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.4
Stoßinduzierte Radioaktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5
Kernspaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.1 Spontane Kernspaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.2 Stoßinduzierte Spaltung leichter Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.3 Induzierte Spaltung schwerer Kerne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.4 Energiebilanz bei der Kernspaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6
Kernfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.7
Die Erzeugung von Transuranen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
149
149
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152
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158
158
159
160
162
163
164
167
168
7. Physik der Elementarteilchen
7.1
7.2
Die Entdeckung der Myonen und Pionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
Der Zoo der Elementarteilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
7.2.1 Lebensdauer des Pions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
XI
XII
Inhaltsverzeichnis
7.2.2 Spin des Pions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2.3 Parität des π-Mesons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2.4 Entdeckung weiterer Teilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2.5 Klassifikation der Teilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2.6 Quantenzahlen und Erhaltungssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3
Leptonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4
Das Quarkmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.1 Der achtfache Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.2 Quarkmodell der Mesonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.3 Charm-Quark und Charmonium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.4 Quarkaufbau der Baryonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.5 Farbladungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.6 Experimentelle Hinweise auf die Existenz von Quarks . . .
7.4.7 Quarkfamilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5
Quantenchromodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.1 Gluonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.2 Quarkmodell der Hadronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.6
Starke und schwache Wechselwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.6.1 W- und Z-Bosonen als Austauschteilchen
der schwachen Wechselwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.6.2 Reelle W- und Z-Bosonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.6.3 Paritätsverletzung bei der schwachen Wechselwirkung . . .
7.6.4 Die CPT-Symmetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.6.5 Erhaltungssätze und Symmetrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.7
Das Standardmodell der Teilchenphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.8
Neue, bisher experimentell nicht bestätigte Theorien . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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194
196
198
200
202
203
204
205
206
8. Anwendungen der Kern- und Hochenergiephysik
8.1
8.2
8.3
Radionuklid-Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.1.1 Strahlendosis, Messgrößen und Messverfahren . . . . . . . . . .
8.1.2 Technische Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.1.3 Anwendungen in der Biologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.1.4 Anwendungen von Radionukliden in der Medizin . . . . . . . .
8.1.5 Nachweis geringer Atomkonzentrationen
durch Radioaktivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.1.6 Altersbestimmung mit radiometrischer Datierung . . . . . . . .
8.1.7 Hydrologische Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anwendungen von Beschleunigern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kernreaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.1 Kettenreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.2 Aufbau eines Kernreaktors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.3 Steuerung und Betrieb eines Kernreaktors . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.4 Reaktortypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.5 Sicherheit von Kernreaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.6 Radioaktiver Abfall und Entsorgungskonzepte . . . . . . . . . . .
207
207
210
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213
213
216
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217
217
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226
229
Inhaltsverzeichnis
8.3.7 Neue Konzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.8 Vor- und Nachteile der Kernspaltungsenergie . . . . . . . . . . . .
8.4
Kontrollierte Kernfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.4.1 Allgemeine Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.4.2 Magnetischer Einschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.4.3 Plasmaheizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.4.4 Laserinduzierte Kernfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
229
231
231
232
233
236
236
238
239
9. Grundlagen der experimentellen Astronomie und Astrophysik
9.1
9.2
9.3
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Messdaten von Himmelskörpern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Astronomische Koordinatensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.1 Das Horizontsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.2 Die Äquatorsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.3 Das Ekliptikalsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.4 Das galaktische Koordinatensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.5 Zeitliche Veränderungen der Koordinaten . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.6 Zeitmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4
Beobachtung von Sternen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5
Teleskope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.1 Lichtstärke von Teleskopen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.2 Vergrößerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.3 Teleskopanordnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.4 Nachführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.5 Radioteleskope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.6 Stern-Interferometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.7 Röntgenteleskope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.8 Gravitationswellen-Detektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.6
Parallaxe, Aberration und Refraktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.7
Entfernungsmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.7.1 Geometrische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.7.2 Andere Verfahren der Entfernungsmessung . . . . . . . . . . . . .
9.8
Scheinbare und absolute Helligkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.9
Messung der spektralen Energieverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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260
261
264
264
266
266
268
10. Unser Sonnensystem
10.1
Allgemeine Beobachtungen und Gesetze der Planetenbewegungen
10.1.1 Planetenbahnen; Erstes Kepler’sches Gesetz . . . . . . . . . . . .
10.1.2 Zweites und drittes Kepler’sches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . .
10.1.3 Die Bahnelemente der Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.1.4 Die Umlaufzeiten der Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.1.5 Größe, Masse und mittlere Dichte der Planeten . . . . . . . . . .
10.1.6 Energiehaushalt der Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
269
269
271
272
275
276
278
XIII
XIV
Inhaltsverzeichnis
10.2
Die inneren Planeten und ihre Monde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2.1 Merkur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2.2 Venus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2.3 Die Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2.4 Der Erdmond . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2.5 Mars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3 Die äußeren Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3.1 Jupiter und seine Monde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3.2 Saturn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3.3 Die äußersten Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.4 Kleine Körper im Sonnensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.4.1 Die Planetoiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.4.2 Kometen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.4.3 Meteore und Meteorite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5 Die Sonne als stationärer Stern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5.1 Masse, Größe, Dichte und Leuchtkraft der Sonne . . . . . . . .
10.5.2 Mittelwerte für Temperatur und Druck
im Inneren der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5.3 Radialer Verlauf von Druck, Dichte und Temperatur . . . . .
10.5.4 Energieerzeugung im Inneren der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5.5 Der Energietransport in der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5.6 Die Photosphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5.7 Chromosphäre und Korona . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6 Die aktive Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6.1 Sonnenflecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6.2 Das Magnetfeld der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6.3 Fackeln, Flares und Protuberanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6.4 Die pulsierende Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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317
319
320
321
323
324
11. Geburt, Leben und Tod von Sternen
11.1
11.2
11.3
Die sonnennächsten Sterne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.1.1 Direkte Messung von Sternradien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.1.2 Doppelsternsysteme
und die Bestimmung von Sternmassen und Sternradien . . .
11.1.3 Spektraltypen der Sterne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.1.4 Hertzsprung–Russel-Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Geburt von Sternen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.2.1 Das Jeans-Kriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.2.2 Die Bildung von Protosternen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.2.3 Der Einfluss der Rotation auf kollabierende Gaswolken . .
11.2.4 Der Weg des Sterns im Hertzsprung–Russel-Diagramm . .
Der stabile Lebensabschnitt von Sternen (Hauptreihenstadium) . . .
11.3.1 Der Einfluss der Sternmasse
auf Leuchtkraft und Lebensdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.3.2 Die Energieerzeugung in Sternen der Hauptreihe . . . . . . . .
327
328
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337
337
339
340
341
342
343
343
Inhaltsverzeichnis
11.4
Die Nach-Hauptreihen-Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.4.1 Sterne geringer Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.4.2 Die Entwicklung von Sternen mit mittleren Massen . . . . . .
11.4.3 Die Entwicklung massereicher Sterne
und die Synthese schwerer Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.5 Entartete Sternmaterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.5.1 Zustandsgleichung entarteter Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.5.2 Weiße Zwerge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.5.3 Neutronensterne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.5.4 Pulsare als rotierende Neutronensterne . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.6 Schwarze Löcher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.6.1 Der Kollaps zu einem Schwarzen Loch . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.6.2 Schwarzschild-Radius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.6.3 Lichtablenkung im Gravitationsfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.6.4 Zeitlicher Verlauf des Kollapses eines Schwarzen Loches .
11.6.5 Die Suche nach Schwarzen Löchern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.7 Beobachtbare Phänomene während des Endstadiums von Sternen .
11.7.1 Pulsationsveränderliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.7.2 Novae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.7.3 Sterne stehlen Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.7.4 Supernovae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11.7.5 Planetarische Nebel und Supernova-Überreste . . . . . . . . . . .
11.8 Zusammenfassende Darstellung der Sternentwicklung . . . . . . . . . . .
11.9 Zum Nachdenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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371
371
373
374
375
12. Die Entwicklung und heutige Struktur des Universums
12.1
12.2
12.3
12.4
12.5
Experimentelle Hinweise
auf ein endliches expandierendes Universum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.1.1 Homogenität des Weltalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Metrik des gekrümmten Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das Standardmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3.1 Strahlungsdominiertes und massedominiertes Universum .
12.3.2 Hubble-Parameter und kritische Dichte . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3.3 Die frühe Phase des Universums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3.4 Die Synthese der leichten Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3.5 Die Bildung von Kugelsternhaufen und Galaxien . . . . . . . .
12.3.6 Das Alter des Universums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3.7 Friedmann-Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.3.8 Die Rotverschiebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bildung und Struktur von Galaxien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.4.1 Galaxien-Typen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.4.2 Aktive Galaxien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.4.3 Galaxienhaufen und Superhaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.4.4 Kollidierende Galaxien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Struktur unseres Milchstraßensystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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XV
XVI
Inhaltsverzeichnis
12.5.1 Stellarstatistik und Sternpopulationen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.2 Die Bewegungen der sonnennahen Sterne . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.3 Die differentielle Rotation der Milchstraßenscheibe . . . . . .
12.5.4 Die Spiralarme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.5 Kugelsternhaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.6 Offene Sternhaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.7 Das Zentrum unserer Milchstraße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.8 Dynamik unserer Milchstraße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.9 Interstellare Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.5.10 Das Problem der Messung kosmischer Entfernungen . . . . .
12.6 Die Entstehung der Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.7 Die Entstehung unseres Sonnensystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.7.1 Kollaps der rotierenden Gaswolke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.7.2 Die Bildung der Planetesimale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.7.3 Die Trennung von Gasen und festen Stoffen . . . . . . . . . . . . .
12.7.4 Das Alter des Sonnensystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.8 Die Entstehung der Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.8.1 Die Separation von Erdkern und Erdmantel . . . . . . . . . . . . .
12.8.2 Die Erdkruste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.8.3 Vulkanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.8.4 Bildung der Ozeane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12.8.5 Die Bildung der Erdatmosphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Zeittafel zur Kern- und Hochenergiephysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 435
Zeittafel zur Astronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
Lösungen der Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441
Farbtafeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497
Sach- und Namensverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503
1. Einleitung
Praktisch alle Erscheinungen in unserer irdischen Umwelt können auf Gravitation und elektromagnetische
Wechselwirkungen zurückgeführt werden. Das makroskopische Verhalten der Materie, das sich z. B. durch
ihre mechanischen, elektrischen oder optischen Eigenschaften ausdrückt, wird im Wesentlichen nur durch
die Elektronenhüllen der Atome bestimmt, deren Anordnung durch die elektromagnetische Wechselwirkung
festgelegt wird, wie wir in Bd. 3 gesehen haben. Auch
alle chemischen und biologischen Reaktionen, welche das Leben auf der Erde bestimmen, beruhen auf
elektromagnetischen Wechselwirkungen zwischen den
Elektronenhüllen von Atomen und Molekülen. Da die
Elektronen das elektrische Coulomb-Feld des Atomkerns weitgehend abschirmen, wechselwirken Kerne
neutraler Atome, außer durch Gravitationswechselwirkung aufgrund ihrer Masse, kaum mit anderen Teilchen
außerhalb des eigenen Atoms. Diese Tatsache hat sicher
dazu beigetragen, dass Atomkerne erst im 20. Jahrhundert entdeckt wurden. Die Kernphysik, die sich mit den
Eigenschaften und Strukturen der Kerne beschäftigt, ist
daher eine relativ junge Wissenschaft.
1.1 Was ist Kern-, Elementarteilchenund Astrophysik?
In der Kernphysik wird untersucht, aus welchen Bausteinen die Atomkerne aufgebaut sind, welche Kräfte
sie zusammenhalten, wie groß die Bindungsenergien
sind, welche Energiezustände angeregter Kerne möglich sind, in welcher Form die Anregungsenergie
abgegeben wird, wann Kerne zerfallen können und
wie Kerne beim Zusammenstoß mit anderen Teilchen
reagieren. Die genaue Kenntnis der charakteristischen
Eigenschaften der Kerne, wie z. B. ihre Masse, die Ladungsverteilung im Kern, elektrische und magnetische
Momente von Kernen und die Kerndrehimpulse, ist da-
bei Voraussetzung für die weitergehende Untersuchung
der Dynamik angeregter Kerne.
Während die Atomhüllenphysik durch die bekannte
elektromagnetische Wechselwirkung beschrieben werden kann und inzwischen eine einheitliche geschlossene
Theorie (Quantenmechanik bzw. Quantenelektrodynamik) existiert, welche alle bisher beobachteten
Phänomene der Atomphysik richtig wiedergibt (wenn
auch die meisten Probleme nur durch Näherungsverfahren numerisch gelöst werden können), wird die Struktur
der Atomkerne außer durch elektromagnetische Kräfte
durch zwei neue Arten von Kräften beherrscht. Über
diese starke und schwache Wechselwirkung gibt es
bisher, trotz großer Fortschritte in den letzten Jahren,
nur unvollkommene Kenntnisse und noch keine gesicherte vollständige Theorie. Trotzdem sind eine Reihe
phänomenologischer Modelle entwickelt worden, die
viele Eigenschaften der Atomkerne richtig beschreiben.
Sie sind häufig an Vorbilder aus der Atomphysik angelehnt, wie z. B. das Schalenmodell, oder orientieren
sich an Vorstellungen der Kontinuumsphysik, wie z. B.
das Tröpfchenmodell des Atomkerns.
Eine tiefere Einsicht in die Kernphysik hat die
Hochenergiephysik gebracht, in der die Substruktur
der Kernbausteine, der Nukleonen, untersucht wird.
Das Quarkmodell, welches einen Aufbau aller Nukleonen aus elementaren Fermionen, den Quarks,
annimmt, und die Kräfte zwischen ihnen auf den
Austausch von anderen elementaren Teilchen (Gluonen und Vektorbosonen) zurückführt, hat zu einer
Theorie, der Quantenchromodynamik, geführt, die alle
bisherigen Beobachtungen richtig erklären und teilweise auch vorhersagen konnte. Sie ist in Analogie
zur Quantenelektrodynamik der Atomhülle entwickelt
worden.
Deshalb ist es auch aus didaktischen Gründen
zweckmäßig, die Kern- und Teilchenphysik erst nach
der Atom- und Festkörperphysik zu studieren, ob-
2
1. Einleitung
wohl bei der Darstellung des systematischen Aufbaus
größerer Strukturen aus ihren Bausteinen die Kernphysik eigentlich vor der Atomphysik behandelt werden
müsste.
Da man Atomkerne nicht direkt sehen kann, mussten spezielle Nachweistechniken zu ihrer Beobachtung
entwickelt werden. Diese nutzen überwiegend die
Wechselwirkung unabgeschirmter Kerne entweder mit
den Atomhüllen anderer Atome oder auch mit denen des
eigenen Atoms aus. Beispiele der ersten Art sind die Ionisation von Luftmolekülen in der Nebelkammer durch
Alphateilchen oder die durch radioaktive Teilchenstrahlung induzierte Lichtemission von Szintillatoren
(Kap. 4). Ein Beispiel der zweiten Art ist die durch die
Wechselwirkung mit elektrischen oder magnetischen
Momenten des Kerns bewirkte Hyperfeinstruktur der
Termwerte der Elektronenhülle (siehe Abschn. 2.5 und
Bd. 3, Abschn. 5.6). Solche Nachweistechniken und die
Interpretation der experimentellen Ergebnisse erfordern
deshalb oft Kenntnisse aus der Atom- oder Festkörperphysik, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch nicht
verfügbar waren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Untersuchung
von Kernen als quantenmechanische Teilchen beruht auf der Wellennatur der Materie (siehe Bd. 3,
Kap. 3): Zur Untersuchung der Struktur von Atomkernen mit Hilfe von Streuexperimenten muss man
Sonden verwenden, die ein genügend großes räumliches
Auflösungsvermögen haben. Benutzt man Teilchen als
Projektile bei der Streuung an Atomkernen, so muß
deren De-Broglie-Wellenlänge klein sein gegen die
Kerndimensionen, d. h. ihre kinetische Energie muss
genügend groß sein. Deshalb konnte die systematische Untersuchung der Kernstruktur besonders große
Fortschritte machen, nachdem außer den schnellen
Teilchen, die von natürlichen radioaktiven Stoffen
ausgesandt werden, intensive Teilchenströme hoher
Energie aus Beschleunigern zur Verfügung standen.
Solche Beschleuniger wurden aber erst in den dreißiger
Jahren des 20. Jahrhunderts für mittlere Energien und
nach dem zweiten Weltkrieg für hohe Energien entwickelt. Dies ist ein weiterer Grund für die, relativ zur
Atomphysik, späte Entwicklung der Kernphysik.
Die Physik der Elementarteilchen hat durch die Entwicklung gigantischer Beschleuniger und komplexer
Detektortechnologie, aber auch durch neue Ideen der
Theoretiker sehr große Fortschritte gemacht, und die
experimentellen und theoretischen Erfolge der letzten
Jahre haben uns dem Ziele einer einheitlichen Theorie
aller Wechselwirkungen näher gebracht.
Das Gebiet der Elementarteilchenphysik ist nicht
nur vorstellungsmäßig, sondern auch in seiner mathematischen Behandlung sehr schwierig. Wir werden
es hier deshalb nur auf einer elementaren Ebene behandeln, wobei jedoch die physikalischen Konzepte
und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen deutlich
gemacht werden sollen.
Im Gegensatz zur Kernphysik ist die Astronomie, d. h. die Beobachtung von Sternen und Planeten,
die genaue Bestimmung ihrer Orte an der Himmelssphäre und ihrer Bewegung im Laufe eines Jahres
eine sehr alte Wissenschaft. Die Babylonier, die Ägypter und die Chinesen führten bereits mehrere tausend
Jahre vor Christus solche Beobachtungen durch, fertigten Sternkarten und Planetentafeln an und gaben den
Himmelskörpern Namen.
Die Astrophysik, welche den Aufbau und die
Entwicklung von Sternen zu verstehen versucht,
entwickelte sich jedoch erst in den letzten zwei
Jahrhunderten. Der rasante Fortschritt der Erkenntnisse auf diesem Gebiet hat mehrere Ursachen: Zum
einen sind die Beobachtungsgeräte und -techniken
im 20. Jahrhundert wesentlich verbessert worden,
und die Beobachtung mit Satelliten außerhalb der
Erdatmosphäre hat uns die Möglichkeit gegeben,
Strahlung in Spektralbereichen (Infrarot, Ultraviolett,
Gammabereich) zu untersuchen, die von der Erdatmosphäre nicht durchgelassen wird und deshalb durch
erdgebundene Beobachtung nicht erfasst wird.
Einen wesentlichen Anteil an den Erkenntnissen hat
jedoch die Entwicklung in der Kern- und Teilchenphysik. Sie hat das Verständnis der Energieproduktion in
Sternen ermöglicht und genauere kosmologische Modelle für die Entwicklung unseres Universums erst
hervorgebracht.
Deshalb hängt die Behandlung vieler astrophysikalischer Probleme eng mit der Kern- und Teilchenphysik
zusammen und passt damit gut in den Rahmen dieses
Bandes.
1.2 Historische Entwicklung der Kernund Elementarteilchenphysik
Die quantitative Kernphysik begann Anfang des
20. Jahrhunderts mit den Rutherfordschen Streuversu-
1.2. Historische Entwicklung der Kern- und Elementarteilchenphysik
Abb. 1.1. Antoine Henri Becquerel. Aus E. Bagge: Die
Nobelpreisträger der Physik (Heinz-Moos-Verlag, München
1964)
Abb. 1.3. Lord Ernest Rutherford. Aus St. Weinberg: Teile
des Unteilbaren (Spektrum, Heidelberg 1990)
chen (1909–1910) (Bd. 3, Abschn. 2.8), durch die zum
ersten Mal experimentell gezeigt wurde, dass Atome
aus einem positiv geladenen Kern bestehen, der fast die
gesamte Masse des Atoms enthält, aber nur ein sehr
kleines Volumen einnimmt, und aus einer negativ geladenen Elektronenhülle, deren räumliche Verteilung das
wesentlich größere Atomvolumen bestimmt.
Signale von Atomkernen in Form radioaktiver
Strahlung wurden zwar bereits 1896 von Antoine
Henri Becquerel (1852–1908) gefunden (Abb. 1.1), der
feststellte, dass von Uranerzen ausgehende ,,Strahlen“ Photoplatten schwärzen, aber noch nichts von
der Existenz der Atomkerne wusste. Systematische Untersuchungen durch Marie Skłodowska-Curie
(1867–1934) und Pierre Curie (1859–1906) (Abb. 1.2)
führten 1898 zur Entdeckung zweier neuer besonders
intensiv strahlender chemischer Elemente, des Poloniums und des Radiums (Nobelpreis 1903). Lord Ernest
Rutherford (1871–1937, Abb. 1.3) und Frederick Soddy
(1877–1956) konnten in den Jahren 1902–1909 zeigen,
dass es drei Arten radioaktiver Strahlen gab, die als α-,
β- und γ-Strahlen bezeichnet wurden.
Alle diese Untersuchungen trugen dazu bei, eine
Vielzahl von Fakten über radioaktive Strahlung zu
sammeln, die sich später als sehr nützlich erweisen
sollten. Ein wirkliches Verständnis der Radioaktivität
Abb. 1.2. Das Ehepaar Marie Skłodowska-Curie und Pierre
Curie. Aus E. Bagge: Die Nobelpreisträger der Physik (HeinzMoos-Verlag, München 1964)
3
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