Patienteninformation: Chronische Hepatitis/virale Leberentzündung

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Patienteninformation:
Chronische Hepatitis/virale Leberentzündung
Weltweit leiden mehr als ein halbe Milliarden Menschen unter einer chronischen Infektion
mit einem Hepatitisvirus. Während von ca 170 Millionen Patienten mit chronischer
Hepatitis C ausgegangen wird, sind etwa 350 Millionen Menschen weltweit chronische
Träger des Hepatitis-B-Virus; ca. 1 bis 2 Millionen Todesfälle/Jahr gehen auf eine chronische
Hepatitis B zurück. – In Deutschland sind ca 250.000 bis 650.000 Menschen Träger
des Hepatitis-B-Virus; ca 800.000 Menschen sind von der Hepatitis C chronisch betroffen.
Die Dunkelziffer ist hoch. – Die Hepatitis A heilt in der Regel folgenlos aus; eine chronische
Hepatitis A hat klinisch keine Bedeutung.
Die Übertragung des Hepatitis B und C Virus erfolgt nicht über die Nahrung, bzw. den
Verdauungstrakt; eine Ansteckung kann nur erfolgen, wenn das Virus in die Blutbahn gelangt, z.B. durch offene Wunden, verletzte Schleimhäute (z.B. Geschlechtsverkehr) oder
direkt in die Adern (z.B. Transfusion, Drogen). – Die Gefahr, sich an Blutprodukten oder
Bluttransfusionen zu infizieren, besteht prinzipiell weiterhin; diese Gefahr ist durch die
jetzt üblichen Kontrollen ausgesprochen gering geworden und wird mit 1:200.000 (und
geringer) angegeben.
Die Infektion kann mit schweren und auch lebertypischen (z.B. Gelbsucht) Krankheitszeichen
einhergehen; bei der Mehrheit der Erkrankten treten lediglich unspezifische Beschwerden
auf, die nicht an eine Lebererkrankung denken lassen.
Gefährlich wird eine Infektion mit dem Hepatitis B und C Virus dann, wenn sie nicht spontan
ausheilt und damit chronisch wird. Dies geschieht bei der Hepatitis B bei ca 5 – 10%
und bei der Hepatitis C bei möglicherweise 70% der infizierten Patienten. Eine chronische
Leberentzündung kann durch den kontinuierlichen Untergang von einzelnen Leberzellen
im Laufe von 15 bis 40 Jahren zu einer Leberzirrhose führen; aus einer Leberzirrhose
kann sich langsam ein Leberkrebs entwickeln.
Diagnostiziert wird eine chronische Hepatitis durch spezielle Blutuntersuchungen; eine
Virusvermehrung kann auch bei normalen Leberwerten vorliegen. – In der Regel wird auch
eine Leberpunktion erfolgen müssen, um die entzündliche Aktivität und den narbigen
Umbau im Lebergewebe (Fibrosierung) erkennen zu können.
Eine chronische Hepatitis kann behandelt werden. Die Therapieerfolge haben sich in den
vergangenen 10 Jahren deutlich verbessert; die Heilungschance beträgt inzwischen – je
nach Heptatitistyp - zwischen 50 bis 90% (> Therapie der chronischen Hepatitis).
Gegen eine Hepatitis B kann man sich impfen lassen (es gibt inzwischen Kombinationsimpfstoffe gegen Hepatitis A und B). Ein Impfstoff gegen die Hepatitis C existiert noch
nicht. Eine Gefahr für Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskollegen besteht in der
Regel nicht. Beim Geschlechtsverkehr sollten jedoch Kondome benutzt werden. Und auf
die gemeinsame Nutzung von Rasierapparaten, Nagelscheren und Zahnbürsten sollte verzichtet werden.
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