Asthma bronchiale - IKK Brandenburg und Berlin

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kompakt
Asthma bronchiale
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Das IKKpromed-Team steht Ihnen ab dem
09.05.2008 unter einer neuen Anschrift und
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nun wieder in der Regionaldirektion Berlin unter
der nachfolgend genannten Adresse erreichen:
IKK Brandenburg und Berlin
IKKpromed-Team
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
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E-Mail: [email protected]
Sp r e ch s tu n de
Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen von Medikamenten
sind bei Asthma besonders zu
beachten
Brandenburg
und Berlin
Acetylsalicylsäure (ASS) und ähnliche Wirkstoffe können bei manchen Menschen die Beschwerden einer
Asthmaerkrankung verschlimmern. Auch Medikamente gegen Asthma und Allergien können ihre
Wirksamkeit verändern, wenn sie mit anderen Arzneimitteln und Naturstoffen in Wechselwirkung treten. Besprechen Sie daher immer alle Medikamente,
die Sie oder Ihr Kind einnehmen, mit dem Arzt.
Im Idealfall zeigen Medikamente immer die gleiche,
vorhersehbare Wirkung. In der Realität gibt es aber
Fälle, in denen die Wirkung von der Norm abweicht.
Solche Abweichungen können auch im Zusammenhang mit einer Asthmaerkrankung und bei Allergien
auftreten. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (Ärzte für Atemwegserkrankungen) in Heidenheim hin.
Ausgabe
3
So gibt es Medikamente, die für manche Menschen
mit Asthma unverträglich sind. Andere Medikamente
können, wenn sie zusammen mit Asthmamitteln eingenommen werden, gefährliche Wechselwirkungen
entfalten. Und manchmal verändern auch bestimmte
Nahrungsmittel und Getränke die Wirkung von Medikamenten.
Welche Medikamente können bei
Asthma gefährlich werden?
Bei etwa 5 Prozent der Erwachsenen und Kinder mit
Asthma liegt eine Unverträglichkeit gegen Acetylsalicylsäure (ASS) vor. Dies äußert sich bei Einnahme von
ASS-haltigen Schmerzmitteln durch eine Verschlimmerung der krankheitsbedingten Beschwerden. In diesen
Fällen spricht man von einem ASS-induzierten Asthma. Bei der Hälfte dieser Patienten können schon 80
Milligramm ASS einen lebensbedrohlichen Anfall auslösen. Aber auch andere Wirkstoffe aus der gleichen
Stoffgruppe wie ASS, nämlich Ibuprofen, Diclofenac
und Indometacin (nichtsteroidale Antirheumatika,
NSAIDs), können zu ähnlichen Beschwerden führen.
• Als Alternative zu ASS und anderen Medikamenten
dieser Wirkstoffgruppe (z. B. Ibuprofen, Diclofenac
u. a.) können Asthmapatienten in der Regel auf
das Schmerzmittel Paracetamol zurückgreifen.
Weitere Unverträglichkeiten können bei Asthma-Patienten unter anderem gegenüber folgenden Substanzen bestehen:
• Kontrastmittel für Röntgenuntersuchungen oder
Computertomografien
• Bestimmte Antibiotika
• Gelée Royal, Echinacea
Sollten Sie oder Ihr Kind nach der Einnahme eines
Medikaments oder einer anderen Substanz die
typischen Asthmazeichen, wie Brustenge und Atemnot oder pfeifende oder brummende Atemgeräusche
(»Giemen«), verstärkt wahrnehmen, informieren Sie
unbedingt Ihren Arzt! Er wird gemeinsam mit Ihnen
nach alternativen Medikamenten suchen.
Mit welchen Medikamenten zeigen
Asthmamittel Wechselwirkungen?
Asthmatiker müssen nicht nur auf Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Arzneimitteln achten,
kompakt
sondern auch auf mögliche Wechselwirkungen ihrer
Asthmamittel mit anderen Medikamenten. Dies gilt
insbesondere für folgende Kombinationen:
Beta-2-Sympathomimetika
(z. B. Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin) in
Kombination mit Betablockern:
• Betablocker haben die gegenteilige Wirkung des
Asthmamittels: Sie verengen die Bronchien und
können die Atemnot dadurch noch verstärken.
• Achtung: Betablocker werden zur Blutdrucksenkung eingesetzt, können aber auch in Augentropfen zur Behandlung des »grünen Stars« (Glaukom)
enthalten sein!
Beta-2-Sympathomimetika
in Kombination mit ACE-Hemmern:
• ACE-Hemmer sind ebenfalls Blutdrucksenker. Sie
können die Nebenwirkungen des Asthmamittels
verstärken.
Beta-2-Sympathomimetika
in Kombination mit Steroiden:
• Steroide (Kortisonpräparate) werden bei Asthma
gegen Entzündungen der Bronchien eingenommen. Sie können aber ebenso die Nebenwirkungen
des Asthmamittels verstärken (z. B. Herzrasen,
Unruhe, Schlaflosigkeit).
Wenn Sie beabsichtigen, diese Medikamente gleichzeitig einzunehmen oder Ihrem Kind zu geben,
sollten Sie über alle möglichen Wechselwirkungen
Bescheid wissen. Erhalten Sie die Medikamente von
unterschiedlichen Ärzten, müssen diese über alle von
Ihnen eingenommenen Medikamente informiert wer-
den. Mit Ihrem behandelnden Arzt können Sie dann
auch mögliche Alternativen besprechen.
Was bewirken Cola und Grapefruitsaft?
Asthmamittel können aber nicht nur mit Medikamenten in Wechselwirkung treten. Auch koffeinhaltige
Getränke können die Nebenwirkungen der Asthmamittel empfindlich beeinflussen. Vorsicht ist auch bei
Grapefruitsaft geboten: er kann die Wirkung von vielen Arzneimitteln beeinflussen, darunter auch von
Medikamenten gegen Allergien:
Beta-2-Sympathomimetika
in Kombination mit koffeinhaltigen Getränken:
• Koffein in Kaffee, Tee oder Cola kann die Nebenwirkungen des Asthmamittels verstärken (z. B.
Herzrasen, Unruhe, Schlaflosigkeit).
Antiallergikum Terfenadin (Teldane)
in Kombination mit Grapefruitsaft:
• Grapefruitsaft kann bei vielen Medikamenten zu
manchmal lebensbedrohlichen Wechselwirkungen
führen, z. B. auch in Kombination mit dem Antiallergikum Terfenadin
Der Grund: Bestimmte Inhaltsstoffe der Grapefruit (Pampelmuse) werden von der gleichen Sorte
von Eiweißstoffen (CYP450-Enzyme) im Darm
verstoffwechselt, die auch für den Abbau vieler
Medikamente sorgen. Werden Grapefruitsaft und
Medikament zugleich eingenommen, sind die
Enzyme zunächst mit dem Abbau der sehr viel
zahlreicheren Grapefruitstoffe beschäftigt – und
damit für das Medikament blockiert. Die Folge:
Das Medikament schießt in unerwartet hoher Kon-
Asthma bronchiale
zentration ins Blut und kann dadurch erhebliche
Nebenwirkungen verursachen.
• Übrigens ist es ratsam, ganz auf Grapefruitsaft zu
verzichten, wenn man Medikamente nimmt: Die
Wechselwirkungen können den ganzen Tag über
bestehen. Das heißt aber nicht, dass Sie auf andere Obst- und Gemüsesorten verzichten sollten. Im
Gegenteil! Grapefruitsaft ist eine Ausnahme, eine
gute Alternative ist Orangensaft.
• Weitere Arzneimittel, deren Wirkung von Grapefruitsaft verstärkt oder vermindert werden kann:
Kalziumantagonisten, Statine, Ciclosporin und
Midazolam.
Zur Sicherheit sollten Medikamente immer nur mit
reinem Wasser eingenommen werden!
den. Wie man dieses Problem in Zukunft in den Griff
bekommen kann, wurde auf einer Expertentagung
unter dem Titel »Duftstoffe in Innenräumen« Ende
Januar 2008 in Berlin diskutiert. Die Ergebnisse der
Tagung werden auf der Internetseite des DAAB e. V.
(http://www.daab.de) veröffentlicht. Dort finden Sie
auch weitere Informationen zum Thema Duftstoffe.
Ge s u n d h e i t j eden Ta g
Duftstoffe können einen
Asthmaanfall auslösen
Unverträglichkeiten gegenüber Duftstoffen sind auf
dem Vormarsch. Auch in der Raumluft können sie
gesundheitliche Beschwerden auslösen, z. B. Asthmaattacken oder gar einen anaphylaktischen Schock.
Darüber berichtet der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB e. V.) in einem Schwerpunktthema.
Welche Probleme können Duftstoffe
verursachen?
Duftstoffe finden sich heute praktisch überall in
unserer Umwelt. Sie sind vor allem in Kosmetika, Reinigungsmitteln und Waschmitteln enthalten, wo sie
häufig eine Kontaktallergie auslösen. Nach Nickel
gehören Duftstoffe heute sogar zu den häufigsten
Verursachern einer Kontaktallergie.
Auch die Raumluft wird immer öfter mit Duftstoffen versetzt, was bei vielen Menschen zu gesundheitlichen Beschwerden führt. Betroffene berichten
von Abgeschlagenheit, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Kontaktekzemen und Asthmaattacken. In besonders schweren Fällen können
Duftstoffe sogar einen anaphylaktischen Schock auslösen. Dabei reagiert das menschliche Immunsystem
so heftig auf die Allergene, dass es zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen kommt.
Für besonders empfindliche Personen, also auch
für Menschen mit einem Asthma bronchiale, ist es
daher wichtig, den Kontakt mit Duftstoffen zu meiden. Dies mag in der eigenen Wohnung noch einfach
erscheinen. Schwieriger wird es, wenn Duftstoffe zur
Raumbeduftung in öffentlich zugänglichen Gebäuden,
wie Hotels, Kinos oder Kaufhäusern, eingesetzt wer-
Wie kann ich Duftstoffe im Alltag vermeiden?
• Vermeiden Sie jegliche Raumbeduftung, wenn Sie
oder Ihr Kind an Asthma leiden.
• Lüften Sie lieber mehrmals täglich. Stoßlüftungen
von wenigen Minuten Dauer, bei denen ein ordentlicher Durchzug entsteht, sind dabei am effektivsten.
• Verwenden Sie Parfüms nur sparsam, benutzen Sie
eher Deos.
• Benutzen Sie Waschmittel, Weichspüler (wenn
überhaupt) und Reinigungsprodukte nur ohne
Duftstoffe. Eine Hilfestellung liefert das DAABLogo, das auf manchen Produkten zu finden ist.
• Verlassen Sie öffentliche oder fremde Räume nach
Möglichkeit sofort, wenn Sie oder Ihr Kind Anzeichen von Asthma feststellen.
kompakt
Beim Inhalieren kann
einiges schiefgehen
Richtiges Inhalieren will gelernt sein. Eine Untersuchung des OrtenauKlinikums in Offenburg hat auch
bei Pulverinhalatoren fehlerhafte Anwendungen
zutage gebracht. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig
eine gute Schulung ist.
Auch die besten Medikamente können nicht richtig
wirken, wenn sie fehlerhaft eingenommen werden.
Dies gilt ganz besonders für Arzneimittel, die über
die Atmung direkt in die Lungen gelangen müssen.
Zu diesem Zweck gibt es Inhalatoren, deren Gebrauch
der Patient in der Arztpraxis und in Asthmaschulungen gründlich erlernen sollte. Wie nötig diese
Schulung ist, ergab jetzt ein Praxistest des OrtenauKlinikums in Offenburg-Gengenbach. Er zeigt, dass
Anwendungsfehler nicht nur bei Dosieraerosolen vorkommen, sondern häufig auch bei Pulverinhalatoren.
In der von Siegfried Wieshammer geleiteten Untersuchung berichteten Asthmapatienten zunächst, wie
sie mit der Handhabung von Pulverinhalatoren vertraut gemacht worden waren. Anschließend demonstrierten sie ihre übliche Inhalationstechnik. Dabei
stellte sich heraus, dass 80 von insgesamt 249 Inhalationen nicht wirksam waren. Mehr als die Hälfte
der ungeschulten Patienten machten grundsätzliche
Handhabungsfehler. Geschulte Patienten schnitten
dagegen deutlich besser ab: Von ihnen machten nur
23 Prozent größere Fehler.
Welche Schlussfolgerungen ziehen die
Forscher aus der Untersuchung?
• Die Bedienungsfehler können je nach verwendetem Gerät sehr unterschiedlich sein. Pulverinhalatoren sind oft nicht weniger fehleranfällig als herkömmliche Treibgas-Dosieraerosole.
• Für jeden Patienten muss das individuell am
besten geeignete Inhalationssystem ausgewählt
werden.
Wer einen neuen Inhalator-Typ verordnet bekommt,
sollte sich immer gründlich in dessen Gebrauch einweisen lassen. Das gilt auch für Pulverinhalatoren.
Manchmal stehen in der Arztpraxis »Demonstrationsgeräte« ohne Wirkstoff zur Verfügung, mit denen die
korrekte Handhabung geübt werden kann.
Kinder unter 10 Jahren sollten mindestens alle drei
Monate Nachschulungen in der Inhalationstechnik
erhalten.
Wusst en Sie . . .
... dass Asthma von der Tageszeit
abhängen kann?
Untersuchungen zeigen, dass die Weite der Bronchien bei allen Menschen nachts zwischen 2 und 4
Uhr am geringsten ist. Dies ist auch der Zeitraum, in
dem sich häufig schwere Asthmaanfälle ereignen.
Untersuchungen über die zeitlichen Abläufe biologischer Prozesse haben ergeben, dass die Bronchien
aller Menschen einem bestimmten Tagesrhythmus folgen. So ist die Weite der Bronchien nachts zwischen
2 und 4 Uhr in der Regel am geringsten. Dies ist auch
der Zeitraum, in dem sich häufig auch schwere Asthmaanfälle ereignen. Die nächtlichen Beschwerden, zu
denen auch Husten und Atemnot zählen, werden von
entzündlichen Veränderungen und einer Überempfindlichkeit der Atemwege begleitet.
Forscher vermuten daher, dass die nächtliche Häufung von Asthmaanfällen zumindest zum Teil durch
den Tagesrhythmus der Bronchien zu erklären ist.
Der Zeitpunkt der Einnahme von Asthmamedikamenten sollte daher auf diesen Rhythmus, aber auch auf
die individuellen Erfordernisse jedes einzelnen Asthmapatienten abgestimmt werden.
IMPRESSUM IKK Brandenburg und Berlin
Ziolkowskistraße 6, 14480 Potsdam
Pressestelle: Gisela Köhler (V.i.S.d.P.)
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