LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 14. Wahlperiode Drucksache 14/ 21. 07. 2004 3296 Kleine Anfrage des Abgeordneten Josef Keller (CDU) und Antwort des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend International ausgerichtete Angebote an zwei Ludwigshafener Gymnasien Die Kleine Anfrage 1891 vom 29. Juni 2004 hat folgenden Wortlaut: Mitte Mai 2004 wählte das Bildungsministerium das Max-Planck- und das Theodor-Heuss-Gymnasium als Gymnasien mit verstärkten internationalen Angeboten aus. Die beiden Gymnasien werden für diese neue Schwerpunktsetzung von der BASF unterstützt. Die Auswahlentscheidung des Bildungsministeriums traf nicht auf ungeteilte Zustimmung. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Ludwigshafener Gymnasien hatten Konzepte für international ausgerichtete Angebote beim Bildungsministerium eingereicht? 2. Wie sahen die Zielsetzungen und die Schwerpunkte der einzelnen Konzepte aus ? 3. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend, dass das Max-Planck- und das Theodor-Heuss-Gymnasium ausgewählt wurden? Das Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 20. Juli 2004 wie folgt beantwortet: In Kooperation mit der BASF hat die Landesregierung im Frühjahr dieses Jahres eine Initiative ergriffen mit dem Ziel, den internationalen Aspekt im Gymnasialbereich in Ludwigshafen durch ein bilinguales Angebot in Englisch mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt im Sachfachunterricht sowie durch das Angebot eines zusätzlichen Internationalen Abschlusses (International Baccalaureate – IB) zu verstärken. Die Gymnasien in Ludwigshafen wurden gebeten, bei bestehendem Interesse an diesem Projekt eigene Vorstellungen zur Umsetzung zu entwerfen und in Auswahlgesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion – Außenstelle Neustadt – sowie der BASF darzustellen. Die Einzelfragen beantworte ich wie folgt: Zu Frage 1: Folgende Gymnasien haben ihr Interesse bekundet: 1. 2. 3. 4. 5. Carl-Bosch-Gymnasium Geschwister-Scholl-Gymnasium Max-Planck-Gymnasium Theodor-Heuss-Gymnasium Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium Zu Frage 2: Die genannten Schulen hatten im Wesentlichen folgende Zielsetzungen und Vorstellungen: b. w. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 29. Juli 2004 Drucksache 14/ 3296 Landtag Rheinland-Pfalz – 14. Wahlperiode 1. Carl-Bosch-Gymnasium: Zu den bereits vorhandenen vielfältigen Profilen („Begabtenförderung an Gymnasien mit Schulzeitverkürzung [BEGYS]“, „Sprachförderung Deutsch als Zweitsprache für Aussiedler“, „Praxis integrierter naturwissenschaftlicher Grundbildung [PING]“, „Bläserklasse“) sollte ein bilingualer Zug Englisch mit Sachfachunterricht in den Gesellschaftswissenschaften eingerichtet werden. Darüber hinaus sollte zukünftig das IB angeboten werden. Geplant wird auch der Ausbau zur Ganztagsschule. 2. Geschwister-Scholl-Gymnasium: Zusätzlich zum bereits bestehenden bilingualen Zug Französisch sollte ein zweiter bilingualer Zug Englisch entstehen. 3. Max-Planck-Gymnasium: Der starke naturwissenschaftliche Schwerpunkt in der Sekundarstufe I (PING, AGs in der Mittelstufe) soll nicht angetastet werden. Geplant ist ein pragmatischer Ansatz, bei dem der neue bilinguale Zug Englisch mit dem bestehenden Angebot der so genannten „Sprachenklasse“ verbunden werden soll und der Sachfachunterricht in den Naturwissenschaften durchgeführt wird. 4. Theodor-Heuss-Gymnasium: Die Schule will ihr altsprachliches Profil nicht ändern, aber ein freiwilliges bilinguales Angebot im Bereich der AGs in Jahrgangsstufe 9 und 10 teilweise mit naturwissenschaftlichen Inhalten machen und das International Baccalaureate als zusätzlichen internationalen Schulabschluss anbieten. 5. Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium: Zum bisherigen Profilschwerpunkt „Medien, Kommunikation, Methoden“ wurden Konzeptideen wie eine Verstärkung von Praktika im Ausland und ein fremdsprachenorientierter Unterricht Englisch/Biologie in der 7./8. Jahrgangsstufe und ab Klasse 9 wechselweise Chemie/Physik auf der Basis englischer Texte vorgestellt. Gewünscht wurde die Einrichtung eines Schulversuchs „Medien und Naturwissenschaften“. Zu Frage 3: Die Entscheidung für das Max-Planck-Gymnasium und das Theodor-Heuss-Gymnasium fiel nach sorgfältiger Begutachtung und gründlicher Abwägung unter Berücksichtigung aller fachlichen Gesichtspunkte. Für das Max-Planck-Gymnasium sprach dabei der bestehende starke naturwissenschaftliche Schwerpunkt, der mit dem sprachlichen bilingualen Angebot verknüpft werden soll, was auch den Vorstellungen der BASF am ehesten entspricht. Für das Theodor-HeussGymnasium sprach die Konzentration auf das IB-Angebot und die durchdachte Konzeption des entsprechenden Vorlaufs in der Mittelstufe. Doris Ahnen Staatsministerin