PAR und Allgemeingesundheit

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Haben Sie Probleme mit Ihren Zähnen
und/oder Ihrem Zahnfleisch?
• Beim Kauen treten Schmerzen und Empfindlichkeiten
auf diese Beschwerden dauern an!
• Am Zahnfleisch gibt es Schwellungen (besonders öfter
Abszessbildung), es gibt offene Wunden, das Zahnfleisch
blutet beim Abbeißen, beim Zähneputzen und bei
Berührung und/oder das Zahnfleisch ist gerötet!
• Auch ein entzündlicher Zahnfleischrückgang sollte
ernst genommen werden!
• Auch schlechter Geschmack im Mund und
Mundgeruch sowie Zahnlockerung und –wanderung
sind Zeichen für eine Entzündung!
Was können Sie tun?
Bei solchen
Veränderungen dringend
einen Zahnarzt aufsuchen!
Sobald die Diagnose
„eine der zu vor genannten
systemische Erkrankungen“
gestellt ist, sollten Sie zum
Zahnarzt gehen und Ihre
Zahn- und Mundgesundheit
untersuchen und
vorhandene Erkrankungen
in der Mundhöhle
behandeln lassen.
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde
Carl-Neuberg-Str.1, D-30625 Hannover
Tel: 0511 – 532 – 48 33 / 66 71
E-Mail: [email protected] /
[email protected]
*Eine Initiative der Arbeitsgruppe „Parodontologie und Zahnärztliche Gesundheitsförderung“
H. Günay _ Jan. 2013
Die Zahn- und Mundgesundheit ist wichtig für Sie!
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
bei Ihnen wurde
eine Stoffwechselstörung (Diabetes mellitus),
entzündliches Rheuma (Rheumatoide Arthritis),
eine Atherosklerose und/oder eine kardio- bzw.
zerebrovaskuläre Komplikation (Herzinfarkt, Schlaganfall)
sonstiges …………………..……….………………
……………………………………………………..
………………………………………..diagnostiziert!
Bei der Entstehung dieser Erkrankungen gilt eine mögliche
Entzündung der Mundhöhle als wichtiger Auslöser!
Lassen Sie deshalb durch Ihren Zahnarzt eine umfassende
zahnärztliche Untersuchung (Zahn-, Parodontal- und
Schleimhautbefund) durchführen!
Ihr Zahnarzt wird Sie dann untersuchen, aufklären und
ggf. behandeln!
Zahnarztbesuch
Parodontitis
und
Allgemeingesundheit
Gesund beginnt im Mund!
_________________
Stempel des Zahnarztes
1) Zahnbefund:
D (Karies) = ____ M (fehlende Zähne) = ____ F (gefüllt) = ____ DMF-T = ____
Zahnzustand: saniert insuffiziente Füllung
aktive Karies
festsitzender Zahnersatz herausnehmbarer Zahnersatz
Kunststoff Amalgam Gold
Füllungen:
Keramik PV
2) Parodontalbefund:
PSI (Periodontal Screening Index):
Parodontalzustand:
weiche Beläge
Zahnfleischbluten
Zahnstein
Parodontitis
3) Aufklärung:
(z.B. über Karies, Parodontitis, Prävention, Ernährungsberatung)
4) Durchgeführte Therapiemaßnahmen:
Füllung neuer Zahnersatz PZR systematische PAR-Behandlung
Unterstützende Parodontitistherapie (UPT) - Recall
weitere Termine sollten je nach Bedarf und Risiko (jedoch mindestens
zweimal jährlich) mit dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen werden!
nächster Termin in ¼ Jahr ½ Jahr ________________________
Zahnärztliche
Gesundheitsförderung
Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie
und Präventive Zahnheilkunde
Wechselbeziehungen
zwischen
Parodontitis
und der
Allgemeingesundheit?
Vor der Behandlung
Bei Ihnen wurde eine Stoffwechselstörung (Diabetes mellitus),
entzündliches Rheuma (Rheumatoide Arthritis), eine Atherosklerose
und/oder eine kardio- bzw. zerebrovaskuläre Komplikation
(Herzinfarkt, Schlaganfall) diagnostiziert.
Bei der Entstehung dieser Erkrankungen gilt eine im Körper
bestehende Entzündung als wichtiger Auslöser!
Parodontitis
(Entzündung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates)
nur eine lokale Entzündung?
Es gibt deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen
der Parodontitis (lokale Entzündung des Zahnhalteapparates) und
systemischen Erkrankungen. Parodontal kranke Zähne oder
an einer Periimplantitis erkrankte Implantate (entzündliche
Veränderung des Implantat umgebenden Gewebes) können eine
gefährliche Eintrittspforte für schädliche Bakterien, bakterielle
Stoffwechselprodukte und körpereigene, entzündungsfördernde
Botenstoffe in die Blutbahn sein. Als Folge kann es zu einer
systemischen Entzündung kommen, messbar an einer
Erhöhung von systemischen Entzündungsparametern
(z.B. C-reaktives Protein).
In den letzten Jahren kam es zu einer ständig wachsenden Zahl
wissenschaftlicher Studien, deren Ergebnisse eine Verbindung
zwischen Parodontitis und Allgemeinerkrankungen (Diabetes
mellitus,
Rheumatoide
Arthritis,
Atherosklerose,
Lungenentzündung, Herzinfarkt und Schlaganfall) belegen.
Nach der Behandlung
So konnte gezeigt werden,
dass eine Parodontitis das
koronare
Risiko
für
Herzerkrankungen
und
damit für einen Herzinfarkt
erhöht und in bereits
vorgeschädigten Blutgefäßen
das
Risiko
für
einen
Schlaganfall verstärkt.
Wechselbeziehungen zwischen Parodontitis und Diabetes
mellitus werden seit vielen Jahren untersucht. Inzwischen belegt
eine Vielzahl klinischer Studien, dass das verstärkte Auftreten von
Entzündungen am Zahnhalteapparat nicht nur eine der
vielfältigen Komplikationen des Diabetes mellitus darstellt,
sondern dass eine unbehandelte Parodontitis auch selbst die
Kontrolle bzw. Einstellung des Blutzuckerspiegels massiv
erschweren und somit die Folgen einer Zuckerkrankheit
verschlimmern kann.
Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen
Entzündungen des Zahnhalteapparates und Rheumatoider
Arthritis. Untersuchungen zeigen, dass sie sich gegenseitig
negativ beeinflussen und die Parodontalbehandlung eine positive
Wirkung auf die Rheumatoide Arthritis haben kann. Patienten, bei
denen „entzündliches Rheuma“ diagnostiziert wird, sollten daher
ihren parodontalen Zustand sorgfältig untersuchen und eine
bestehende Parodontitis behandeln lassen.
Sichtbare und unsichtbare bakterielle Zahnbeläge in den
Zahnfleischtaschen, die infolge einer fortgeschrittenen Parodontitis
entstehen, können auch für eine Lungenentzündung
verantwortlich sein.
Außerdem kann eine unbehandelte Parodontitis zu
Komplikationen in der Schwangerschaft (Untergewicht der
Neugeborenen und Frühgeburten) führen.
Putzen Sie 2x am Tag Ihre Zähne, morgens nach
dem Frühstücken und besonders abends vor dem
Schlafengehen. Reinigen Sie systematisch sämtliche
Zahnflächen (Kau-, Innen- und Außenflächen sowie
Zahnzwischenräume) sowie den Zungenrücken
regelmäßig und gründlich!
Ihre Zähne zu Hause regelmäßig pflegen!
Parodontitis in der deutschen Bevölkerung
>70% der jungen Erwachsenen leiden an einer mittelschweren
(jeder zweite, 52,7%) oder schweren Parodontitis (jeder
fünfte, 20,5%)!
79,0%
67,3%
60
50
Gesund
40
Gingivitis bzw.
leichte Parodontitis
mittelschwere
Parodontitis
schwere
Parodointitis
30
20
10
92,1%
0
35-44 Jahre
65-74 Jahre
83,8%
88% der Senioren leiden an einer mittelschweren (jeder
zweite; 48,0%) oder schweren Parodontitis (mehr als jeder
dritte; 39,8%) [vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie*, DMS IV-2006].
*Diese Daten verdeutlichen, dass insbesondere ältere Patienten,
die sowohl an Parodontitis als auch an systemischen
Erkrankungen (wie Diabetes mellitus) leiden, von einer
interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Zahn- und
Humanmedizinern profitieren können.
Sie sollten deshalb
regelmäßig
halbjährlich zum
Zahnarzt gehen und
mindestens 2x im Jahr
eine professionelle
Zahnreinigung (PZR)
durchführen lassen!
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