Wichtigste Erkenntnisse aus den internationalen BIZ

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Wichtigste Erkenntnisse aus den internationalen
BIZ-Statistiken1
Im dritten Quartal 2013 verringerten die BIZ-Berichtsbanken ihre grenzüberschreitenden
Forderungen, insbesondere die Forderungen an Banken, die den stärksten Rückgang seit dem
zweiten Quartal 2012 verzeichneten. Die Schrumpfung der Interbankkreditvergabe war hauptsächlich auf Anpassungen der konzerninternen Positionen zurückzuführen. Die grenzüberschreitende Kreditvergabe an Nichtbanken ging ebenfalls zurück, insbesondere an Schuldner in
den USA und im Euro-Raum. Unter den wichtigsten Berichtsregionen meldeten nur die aufstrebenden Volkswirtschaften und Japan eine Zunahme der grenzüberschreitenden Kreditvergabe
an Gebietsansässige. Die Forderungen an Offshore-Finanzplätze blieben praktisch unverändert.
Dieser Artikel enthält zwei Kästen. Im ersten Kasten werden jüngste Veränderungen im internationalen Interbankgeschäft erörtert. Der zweite Kasten beschäftigt sich mit der Bedeutung
grenzüberschreitender Anlagen am globalen Wertpapiermarkt.
Das internationale Bankgeschäft im dritten Quartal 2013
Von Ende Juni bis Ende September 2013 gingen die grenzüberschreitenden Forderungen der BIZ-Berichtsbanken um $ 500 Mrd. (1,8%) zurück (Grafik 1 links oben).2
Infolgedessen beliefen sich die ausstehenden grenzüberschreitenden Forderungen
Ende September 2013 insgesamt auf $ 28,5 Bio., verglichen mit $ 29,5 Bio. zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Die grenzüberschreitenden Forderungen in Euro fielen
um $ 308 Mrd. (3,2%), diejenigen in US-Dollar um $ 295 Mrd. (2,5%), während die
Forderungen in Yen um $ 43 Mrd. (3,3%) und in Schweizer Franken um $ 18 Mrd.
(4,5%) anstiegen (Grafik 1 rechts oben).
Die grenzüberschreitenden Forderungen entwickelten sich je nach Region
unterschiedlich. Die Forderungen an die fortgeschrittenen Volkswirtschaften
nahmen um $ 554 Mrd. (2,6%) ab – der stärkste Rückgang seit fast zwei Jahren. Die
wichtigste Ausnahme waren Forderungen an Japan, die um $ 90 Mrd. (10%)
anstiegen. Die Forderungen an Offshore-Finanzplätze blieben praktisch unverän-
1
Dieser Artikel wurde von Adrian van Rixtel ([email protected]) verfasst. Statistische
Unterstützung erhielt der Autor von Jeff Slee.
2
Die Analyse in diesem Teilabschnitt basiert, wenn nicht anders angegeben, auf der
standortbezogenen Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Sitzland. In dieser Statistik werden
Gläubiger und Schuldner nach Sitzland (wie in der Zahlungsbilanzstatistik) und nicht nach
Nationalität eingestuft. Alle gemeldeten grenzüberschreitenden Forderungsströme sind um
Wechselkursschwankungen und Brüche in den Datenreihen bereinigt.
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
1
Entwicklung der grenzüberschreitenden Forderungen1
Um Wechselkursschwankungen und Brüche in den Datenreihen bereinigte Veränderungen;
Bio. US-Dollar
Nach Sektor der Gegenpartei
Grafik 1
Nach Währung
2
2
1
1
0
0
–1
–1
–2
–2
–3
–3
2006
2007
2008
2
Banken
Nichtbanken
2009
2010
2011
2012
2006
2013
2007
2008
US-Dollar
Euro
Yen
Veränderung insgesamt
Nach Sitzland der Gegenpartei: Banken2
2009
2010
2011
2012
Pfund Sterling
Schweizer Franken
3
Sonstige Währungen
2013
Veränderung
insgesamt
Nach Sitzland der Gegenpartei: Nichtbanken
1
0,5
0
0,0
–1
–0,5
–2
2006
2007
2008
Veränderung
insgesamt
2009
2010
USA
Euro-Raum
2011
2012
2013
Japan
Ver. Königreich
–1,0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Aufstrebende Volkswirtschaften
Sonstige Länder
¹ Die grenzüberschreitenden Forderungen der an die BIZ berichtenden Banken schliessen konzerninterne Forderungen ein.
nicht nach Sektor der Gegenpartei aufgliederbarer Forderungen. 3 Einschl. nicht aufgliederbarer Währungen.
Quelle: Standortbezogene Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Sitzland.
dert; es ergab sich ein Rückgang um nur gerade $ 4,4 Mrd. (0,1%). Im Gegensatz
dazu erhöhten sich die grenzüberschreitenden Forderungen an aufstrebende
Volkswirtschaften um $ 60 Mrd. (1,7%). Ohne China wären diese Forderungen allerdings zurückgegangen.
Im dritten Quartal 2013 war das internationale Bankgeschäft von einem Rückgang der Kreditvergabe sowohl an Banken als auch an Nichtbanken geprägt, womit
sich der Trend des Vorquartals fortsetzte. Die grenzüberschreitenden Forderungen
an Banken fielen um $ 466 Mrd. (2,7%) (Grafik 1 links unten). Am stärksten trug zu
dieser Schrumpfung der anhaltende Rückgang der konzerninternen Positionen bei,
der Ende 2011 begonnen hatte. Die Abnahme des grenzüberschreitenden Interbankgeschäfts war am ausgeprägtesten bei Forderungen an Banken im Euro-Raum
(–$ 205 Mrd. bzw. –4,2%), im Vereinigten Königreich (–$ 250 Mrd. bzw. –7,8%) und
in Offshore-Finanzplätzen (–$ 35 Mrd. bzw. –1,7%).
2
2013
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
2
Einschl.
Die grenzüberschreitenden Forderungen an Nichtbanken – hauptsächlich
Nichtbankfinanzinstitute, staatliche Schuldner und Unternehmen – fielen um
$ 34 Mrd. (0,3%) (Grafik 1 rechts unten). Das war zwar ein kleiner Quartalsrückgang,
aber es war der zweite in Folge, wodurch der leichte Anstieg aus dem Jahr 2012
teilweise aufgehoben wurde.
Kreditvergabe an Nichtbanken
Im dritten Quartal 2013 konzentrierte sich der Rückgang der grenzüberschreitenden
Forderungen an Nichtbanken auf die USA (–$ 80 Mrd. bzw. –3,2%) und den EuroRaum (–$ 58 Mrd. bzw. –1,6%). Ungeachtet dieser Abnahme weist die konsolidierte
Bankgeschäftsstatistik, die eine genauere Aufschlüsselung nach Sektoren bietet als
die standortbezogene Bankgeschäftsstatistik, darauf hin, dass sich der im ersten
Halbjahr 2013 gemeldete kräftige Rückgang der Forderungen an den öffentlichen
Sektor der USA im dritten Quartal teilweise umkehrte. Die konsolidierten internationalen Forderungen3 an den öffentlichen Sektor der USA stiegen von $ 534 Mrd.
Ende Juni auf $ 580 Mrd. Ende September 2013. Gleichzeitig verringerten sich die
internationalen Forderungen an US-Nichtbanken des Privatsektors – hauptsächlich
Nichtbankfinanzinstitute und Unternehmen – im dritten Quartal 2013 weiter auf
$ 1,3 Mrd.
Im Euro-Raum verzeichneten Frankreich (–$ 24 Mrd. bzw. –4,5%) und Deutschland (–$ 22 Mrd. bzw. –3,7%) im dritten Quartal die stärksten Abnahmen der
Forderungen an Nichtbanken. Gleichzeitig stabilisierte sich 2013 die Kreditvergabe
an einige Volkswirtschaften des Euro-Raums, die in den Jahren davor kräftige Rückgänge der grenzüberschreitenden Kredite registriert hatten. Die konsolidierten
Forderungen an den Nichtbankensektor der südeuropäischen Länder und Irlands,
und zwar sowohl an den öffentlichen Sektor als auch an Nichtbanken des Privatsektors, veränderten sich von Ende Juni bis Ende September 2013 kaum
– allerdings machen sie nur noch einen Bruchteil des ausstehenden Volumens des
Jahres 2009 aus.
Die konsolidierten Sektorengagements der BIZ-Berichtsbanken gegenüber
bestimmten Ländern haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert, und zwar
sowohl gegenüber dem öffentlichen Sektor als auch gegenüber Nichtbanken des
privaten Sektors. Vom ersten Quartal 2008 bis zum dritten Quartal 2013 sank der
Anteil internationaler Forderungen an Schuldner des öffentlichen Sektors der
peripheren Länder des Euro-Raums um mehr als die Hälfte, von 27% auf 12%
(Grafik 2 links). Im Gegenzug waren beim relativen Gewicht der Engagements
gegenüber dem öffentlichen Sektor der USA4 und der aufstrebenden Volkswirtschaften starke Zunahmen auf 20% bzw. 17% festzustellen. Das relative Engagement
gegenüber Nichtbanken des privaten Sektors verlagerte sich von den USA sowie der
Peripherie des Euro-Raums zu Offshore-Finanzplätzen und aufstrebenden Volkswirtschaften (Grafik 2 rechts). Auf konsolidierter Basis war das Volumen internationaler
Finanzierungen, das Nichtbankschuldnern des Privatsektors in den zwei letztge-
3
Die internationalen Forderungen setzen sich aus den grenzüberschreitenden Forderungen in allen
Währungen und den auf Fremdwährung lautenden Inlandsforderungen zusammen, wobei es sich
bei den Inlandsforderungen um Kredite von Tochtergesellschaften der Banken im Land des
Schuldners handelt.
4
Siehe R. McCauley und P. McGuire, „Non-US banks’ claims on the Federal Reserve“ (nur auf Englisch
verfügbar), in diesem Quartalsbericht.
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
3
Aufschlüsselung der internationalen Forderungen der an die BIZ berichtenden
Banken1, 2
Nach Sitzland und Sektor des unmittelbaren Kreditnehmers
Gegenüber dem öffentlichen Sektor
Grafik 2
Gegenüber Nichtbanken des Privatsektors
Prozent
Prozent
28
20
21
15
14
10
7
2008
2009
2010
USA
3
Euro-Raum Kern
2011
2012
2013
4
Euro-Raum Peripherie
Aufstrebende Volkswirtschaften
5
2008
2009
2010
USA
3
Euro-Raum Kern
2011
2012
2013
4
Euro-Raum Peripherie
Offshore
Aufstrebende Volkswirtschaften
1
Anteil jeweils in Prozent der gesamten internationalen Forderungen der BIZ-Berichtsbanken gegenüber dem betreffenden
Sektor. 2 Grenzüberschreitende Forderungen in allen Währungen zuzüglich Inlandsforderungen in Fremdwährungen, ohne
konzerninterne Positionen. 3 Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich. 4 Griechenland, Irland,
Italien, Portugal, Spanien.
Quelle: Konsolidierte Bankgeschäftsstatistik der BIZ (auf Basis des unmittelbaren Kreditnehmers).
nannten Regionen bereitgestellt wurde, im dritten Quartal 2013 ähnlich hoch wie
das an den Euro-Raum und die USA zusammen vergebene Volumen.
Kreditvergabe an aufstrebende Volkswirtschaften
Gemäss der standortbezogenen Bankgeschäftsstatistik der BIZ weiteten sich die
grenzüberschreitenden Forderungen der Berichtsbanken an Schuldner aus aufstrebenden Volkswirtschaften im dritten Quartal 2013 um $ 60 Mrd. (1,7%) aus. Die
grenzüberschreitende Kreditvergabe an Banken erhöhte sich um $ 33 Mrd. (1,8%),
während die Forderungen an Nichtbanken um $ 27 Mrd. (1,7%) anstiegen. Die
Zunahmen konzentrierten sich auf wenige – hauptsächlich asiatische – Länder,
während die Rückgänge breit gestreut waren (Grafik 3). Diese Entwicklungen fielen
mit einer Phase hoher Volatilität an den internationalen Finanzmärkten zusammen,
nachdem Ankündigungen der Federal Reserve im Mai, sie plane eine Rückführung
der hohen Wertpapierkäufe, Kapitalabflüsse aus mehreren aufstrebenden Volkswirtschaften ausgelöst hatten.
Zu den Ländern mit den höchsten grenzüberschreitenden Forderungsanstiegen
im dritten Quartal 2013 zählten China ($ 62 Mrd. bzw. 8,5%), Chinesisch-Taipeh
($ 15 Mrd. bzw. 15%), Malaysia ($ 6 Mrd. bzw. 9,3%) und die Vereinigten Arabischen
Emirate ($ 6 Mrd. bzw. 6,3%). Der Anstieg gegenüber Malaysia war der höchste seit
zweieinhalb Jahren und beruhte auf der Kreditvergabe an Banken ($ 5 Mrd. bzw.
11%).
Die höchsten absoluten Rückgänge im dritten Quartal verzeichneten Indien
(–$ 13 Mrd. bzw. –6,3%), die Türkei (–$ 5 Mrd. bzw. –2,8%) und Brasilien (–$ 3,4 Mrd.
bzw. –1,1%). Für die Türkei war dies der erste erhebliche Rückgang der grenzüber-
4
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
Wachstum der grenzüberschreitenden Forderungen an Gebietsansässige
aufstrebender Volkswirtschaften, nach Region1
Prozent
Grafik 3
Asien-Pazifik-Raum
Lateinamerika und Karibik
30
30
15
15
0
0
–15
–15
–30
2007
2008
2009
Asien-Pazifik
2010
China
Korea
2011
2012
2013
–30
2007
Chinesisch-Taipeh
Indien
2008
2009
Lateinamerika
& Karibik
Aufstrebendes Europa
2010
2011
Brasilien
Mexiko
2012
2013
Argentinien
Kolumbien
Afrika und Naher Osten
30
30
15
15
0
0
–15
–15
–30
2007
2008
2009
Aufstrebendes Europa
2010
2011
Türkei
Russland
2012
2013
Polen
Ungarn
–30
2007
2008
Afrika &
Naher Osten
2009
2010
2011
Saudi-Arabien
Katar
2012
2013
Südafrika
Ägypten
¹ Veränderung der grenzüberschreitenden Forderungen (einschl. konzerninterner Forderungen) der an die BIZ berichtenden Banken in allen
Währungen gegenüber dem Vorquartal.
Quelle: Standortbezogene Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Sitzland.
schreitenden Forderungen in etwa zwei Jahren. Die Forderungen an Thailand fielen
um $ 2 Mrd. (2,8%), womit sich der vorherige Aufwärtstrend umkehrte. Allerdings
war die Abnahme gering im Vergleich zum kumulierten Anstieg grenzüberschreitender Bankfinanzierungen an thailändische Schuldner im ersten Halbjahr
2013, der $ 13 Mrd. betragen hatte.
Die grenzüberschreitenden Forderungen an Schuldner in Mittel- und Osteuropa schrumpften erneut (Grafik 3 links unten). Der Forderungsanstieg an Polen
und an die Tschechische Republik wurde durch hohe Rückgänge gegenüber
Ungarn, Rumänien, Kroatien und Lettland mehr als ausgeglichen.
Bezogen auf die Nationalität der Gläubigerbanken verzeichneten US-Banken im
dritten Quartal 2013 den grössten Forderungsrückgang an aufstrebende Volkswirtschaften. Die Kreditvergabe europäischer Banken an diese Länder blieb
insgesamt unverändert. Kleinere Bankensysteme, die in der Vergangenheit international weniger stark präsent gewesen waren, weiteten ihre Kreditvergabe erneut
aus. Diese kleineren Bankensysteme, genauer gesagt, alle BIZ-Berichtsbanken ausser
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
5
Banken aus den USA, Europa und Japan, erhöhten ihren Anteil an den Auslandsforderungen gegenüber Schuldnern aus aufstrebenden Volkswirtschaften von 12%
Ende 2012 auf 13% Ende September 2013. Insbesondere asiatische Banken
verstärkten ihre internationale Präsenz in den aufstrebenden Volkswirtschaften
Asiens weiter.5
5
6
Siehe auch P. McGuire und A. van Rixtel, „Kasten 1: Verschiebungen bei den Kreditströmen in die
aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens“ im Kapitel „Wichtigste Erkenntnisse aus den
internationalen BIZ-Statistiken“, BIZ-Quartalsbericht, Dezember 2012.
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
Kasten 1
Internationales Interbankgeschäft rückläufig
Pablo García-Luna und Adrian van Rixtel
Die globale Finanzkrise der Jahre 2007–09 und die anschliessenden Spannungen an den Finanzmärkten des EuroRaums wirkten sich gravierend auf die Refinanzierung am internationalen Interbankmarkt aus. Aus der
standortbezogenen Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Sitzland geht hervor, dass das Volumen der
grenzüberschreitenden Interbankkredite (einschl. konzerninterner Positionen) von $ 22,7 Bio. Ende März 2008 auf
$ 17,0 Bio. Ende September 2013 schrumpfte. Dieser Rückgang machte sich fast weltweit bemerkbar, betraf aber in
besonderem Masse Kreditnehmer aus Europa und vor allem aus dem Euro-Raum. So verringerten sich die
Forderungen der an die BIZ berichtenden Banken gegenüber Bankniederlassungen im Euro-Raum um insgesamt
$ 2,6 Bio. bzw. 31% (Grafik A links), während die Interbankkredite an Institute im Vereinigten Königreich um
$ 1,7 Bio. bzw. 35% sanken. Auch die Forderungen an Banken in den USA und der Schweiz schrumpften erheblich,
und zwar um $ 415 Mrd. (16%) bzw. $ 346 Mrd. (42%). Im vorliegenden Kasten werden die Hintergründe dieser
Entwicklung erörtert, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Euro-Raum liegt.
Aus der standortbezogenen Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Nationalität geht hervor, dass Banken mit
Hauptsitz im Euro-Raum für mehr als zwei Drittel des Rückgangs der grenzüberschreitenden Interbankkredite
verantwortlich waren (Grafik A Mitte). Der Rest entfiel überwiegend auf Schweizer Banken. Die zentrale Rolle, die
Banken aus dem Euro-Raum und der Schweiz beim Rückgang des grenzüberschreitenden Interbankgeschäfts
spielten, hing teilweise mit der konkreten Ausgestaltung von deren internationalem Interbankgeschäft zusammen.
Schrumpfendes internationales Interbankgeschäft1
Kumulierte Veränderung der grenzüberschreitenden Interbankforderungen seit Ende März 2008;
Bio. US-Dollar2
Forderungen nach Schuldnerland
Forderungen nach Nationalität der
Kreditgeber
Euro-Raum
Darunter: von Euro-RaumKreditgebern
Vereinigtes Königreich
Schweiz
USA
Übrige Welt
Interbankgeschäft von Bankniederlassungen im Vereinigten Königreich
0
0
0,0
–2
–2
–0,4
–4
–4
–0,8
–6
–6
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Grafik A
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Euro-Raum-Banken
Britische Banken
Schweizer Banken
US-Banken
Sonstige Banken
–1,2
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Banken mit Hauptsitz in der
Schweiz und im Euro-Raum
Banken jeglicher Nationalität gegenüber
dem Euro-Raum:
Verbindlichkeiten
Forderungen
1
Einschl. grenzüberschreitender Forderungen der Banken an ihre eigenen Auslandsniederlassungen. 2 Kumulierte Quartalsveränderungen, bereinigt um Brüche in den Datenreihen und Wechselkursschwankungen, im Zeitraum Ende März 2008 bis Ende September 2013.
Die absolute Veränderung der über diesen Zeitraum ausstehenden Beträge ist geringer als die kumulierte Veränderung, weil die absolute
Veränderung nicht um Brüche in den Datenreihen und Wechselkursschwankungen bereinigt wird.
Quelle: Standortbezogene Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Sitzland und Nationalität.
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
7
Schrumpfen der internationalen Interbankmärkte im Euro-Raum1
Kumulierte Veränderung der grenzüberschreitenden Interbankpositionen seit Ende März 2008;
Bio. US-Dollar2
Banken in Belgien, Frankreich und
den Niederlanden3
Banken in Deutschland
Banken in Griechenland, Irland,
Italien, Portugal und Spanien
0.0
0,4
1,0
–0.2
0,2
0,5
–0.4
0,0
0,0
0,0
–0,2
–0,5
–0,2
–0,4
–1,0
–0,4
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Niederlande
Belgien
Frankreich
Grafik B
–0,6
–1,5
2008 2009 2010 2011 2012 2013
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Grenzüberschreitende
Bankverbindlichkeiten
Grenzüberschreitende
Bankforderungen
Inlandsforderungen
an das Eurosystem
Grenzüberschreitende
Bankverbindlichkeiten
Grenzüberschreitende
Bankforderungen
Inlandsforderungen
an das Eurosystem
1
Einschl. grenzüberschreitender Forderungen der Banken an ihre eigenen Auslandsniederlassungen. 2 Kumulierte Quartalsveränderungen, bereinigt um Brüche in den Datenreihen und Wechselkursschwankungen, im Zeitraum Ende März 2008 bis Ende September
2013. 3 Durchgezogene Linien: grenzüberschreitende Interbankverbindlichkeiten; gestrichelte Linien: grenzüberschreitende Interbankforderungen. Belgien: nur Kredite und Einlagen; Frankreich und Niederlande: alle Instrumente.
Quellen: IWF, International Financial Statistics; standortbezogene Bankgeschäftsstatistik der BIZ nach Sitzland.
Diese Banken hatten seit jeher einen grossen Teil ihres internationalen Geschäfts über London abgewickelt. In den
Jahren 2008–13 wurde von diesem Usus deutlich Abstand genommen. So war das grenzüberschreitende
Interbankgeschäft, das den Banken im Vereinigten Königreich in dieser Zeit abhanden gekommen ist, fast gänzlich
auf Banken aus dem Euro-Raum und der Schweiz zurückzuführen (insgesamt $ 1,1 Bio. seit Ende März 2008;
schattierter Bereich in Grafik A rechts). Dabei betraf die Abnahme der grenzüberschreitenden Interbankgeschäfte
aus dem Vereinigten Königreich sowohl im Hinblick auf die Kreditaufnahme als auch in Bezug auf die
Kreditgewährung in erster Linie den Euro-Raum (blaue und rote Linien in Grafik A rechts).
Der starke Einbruch des internationalen Interbankgeschäfts mit dem Euro-Raum insgesamt verlief je nach Land
unterschiedlich. Entsprechend der jeweiligen Entwicklung der grenzüberschreitenden Kreditvergabe und
Mittelaufnahme der Banken lassen sich die Euro-Länder in drei Gruppen unterteilen. Bei der ersten Ländergruppe,
die Belgien, Frankreich und die Niederlande umfasst, war im Zeitraum 2008–13 eine wesentliche Abnahme der
grenzüberschreitenden Refinanzierung zu beobachten, die mit einem vergleichbaren Rückgang der
grenzüberschreitenden Interbankkreditvergabe einherging, sodass die Nettofinanzierungspositionen hier im
Wesentlichen unverändert blieben (Grafik B links). In Frankreich fiel die grenzüberschreitende Aufnahme und
Vergabe von Interbankkrediten während der globalen Finanzkrise zunächst rapide ab, erholte sich aber von Mitte
2009 bis Mitte 2011 wieder. Als sich die Finanzkrise im Euro-Raum ab dem Sommer 2011 verschärfte, ging das
internationale Interbankgeschäft dieser Banken jedoch erneut stark zurück.
Zur zweiten Gruppe zählen die Banken in Deutschland, die insbesondere von 2010 bis 2013 als bedeutende
Nettokreditnehmer am internationalen Interbankmarkt auftraten. In den Jahren 2008/09 war sowohl die Aufnahme
als auch die Vergabe grenzüberschreitender Interbankkredite durch deutsche Banken überwiegend rückläufig, in
den Jahren danach aber nicht mehr (Grafik B Mitte). Als die Finanzkrise im Euro-Raum in der ersten Jahreshälfte
2010 die Finanzmärkte erreichte, stiegen die grenzüberschreitenden Interbankverbindlichkeiten der deutschen
Banken an und machten dadurch den kumulierten Rückgang der vorangegangenen zwei Jahre teilweise wieder wett
8
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
(rote Linie). Zugleich schränkten die deutschen Banken ihre grenzüberschreitende Interbankkreditgewährung weiter
ein (blaue Linie). Mit der Verschärfung der Finanzkrise im Euro-Raum von Juni 2011 bis Juni 2012 stiegen die
Interbankverbindlichkeiten der deutschen Banken erneut stark an. Zugleich stockten sie ihre beim Eurosystem
gehaltenen Einlagen auf (orange Linie).
Demgegenüber brach in der dritten Ländergruppe, den Peripherieländern des Euro-Raums, die grenzüberschreitende Refinanzierung der Banken am Interbankmarkt stark ein, während ihre Kreditvergabe weniger stark
zurückging (Grafik B rechts). So verringerte sich die grenzüberschreitende Interbankkreditaufnahme griechischer,
irischer, italienischer, portugiesischer und spanischer Banken im Zeitraum 2008–13 zusammengenommen um
$ 1,2 Bio. (rote Linie). Dadurch ergab sich eine grosse internationale Finanzierungslücke, die durch eine verstärkte
Kreditaufnahme beim Eurosystem geschlossen wurde (grüne Linie). Somit ist das Eurosystem für diese Länder als
Refinanzierungsquelle an die Stelle des internationalen Interbankmarktes getreten.
 Siehe J. Caruana und A. van Rixtel, „International financial markets and bank funding in the euro area: dynamics and participants”,
ursprünglich erschienen in Economistas, Dezember 2012.  Siehe G. von Peter, „International banking centres: a network perspective” (nur
in Englisch verfügbar), BIZ-Quartalsbericht, Dezember 2007.  Siehe A. van Rixtel und G. Gasperini, „Financial crises and bank funding:
recent experience in the euro area”, BIS Working Papers, Nr. 406, März 2013.
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
9
Kasten 2
Grenzüberschreitende Anlagen am globalen Schuldtitelmarkt seit der Krise
Branimir Gruić und Andreas Schrimpf
Der globale Schuldtitelmarkt wuchs bis Mitte 2013 gemessen am Schuldtitelumlauf auf schätzungsweise $ 100 Bio.
an (Grafik C links). Mitte 2007 hatte sein Volumen noch $ 70 Bio. betragen. Allerdings verlief die Entwicklung in
den wichtigsten Marktsegmenten unterschiedlich. Die rege Emissionstätigkeit von Staaten und Nichtfinanzunternehmen trieb den Anteil national begebener Anleihen in die Höhe, während die verhalteneren Platzierungen der
Finanzinstitute die internationale Emissionstätigkeit insgesamt dämpften (Grafik C links).
Angesichts der erheblichen Ausweitung der Staatsausgaben in den vergangenen Jahren ist es nicht überraschend, dass der öffentliche Sektor (Zentralstaat, regionale und lokale Gebietskörperschaften) der grösste Emittent
von Schuldtiteln war (Grafik C links). Staatsschuldtitel werden vorwiegend am inländischen Markt aufgelegt, wo der
Betrag an ausstehenden Staatsschuldtiteln im Juni 2013 auf $ 43 Bio. anstieg und damit rund 80% höher war als
noch Mitte 2007 (gelber Bereich in Grafik C links). Die Schuldtitelemission der Nichtfinanzunternehmen weitete sich
in ähnlichem Tempo aus (allerdings ausgehend von einem niedrigeren Niveau). Wie öffentliche Schuldner platzieren
auch die Nichtfinanzunternehmen ihre Anleihen in erster Linie am inländischen Markt. Dementsprechend kletterte
das Volumen der an den nationalen Märkten umlaufenden Schuldtitel von Nichtfinanzunternehmen Mitte 2013 auf
Globaler Schuldtitelmarkt
Umlauf
Grafik C
2
Geschätzte Grösse des globalen
Schuldtitelmarktes1
Abgeleitete grenzüberschreitende
Verbindlichkeiten3
Grenzüberschreitende Bestände
Bio. USD
Bio. USD
% des Umlaufs
% des Umlaufs
100
25
30
50
80
20
28
40
60
15
26
30
40
10
24
20
20
5
22
10
0
0
20
03
05
07
09
11
13
01
Internationale
Inländische
Schuldtitel:
Schuldtitel:
FI
GG
FI
GG
NFI
II
NFI
NPISH
Insgesamt
Insgesamt
02
04
06
08
10
12
Anteil an TDS
Grenzüberschreitende Bestände (LS): (RS):
PortfolioPortofolioinvestitionen
investitionen
und WährungsWährungsreserven
reserven
0
02
04
06
USA
Vereinigtes
Königreich
08
Japan
EuroRaum
10
12
Aufstr.
Volkswirtschaften
FI = Finanzinstitute; GG = öffentlicher Gesamthaushalt; II = internationale Organisationen; NFI = Nichtfinanzunternehmen; NPISH = private
Organisationen ohne Erwerbszweck; TDS = Schuldtitel insgesamt; EM = aufstrebende Volkswirtschaften (Brasilien, China, Korea, Mexiko,
Polen, Russland, Südafrika, Türkei).
1
Pro Quartal, nach Sektor des Emittenten. Der Gesamtumfang des Schuldtitelmarktes wurde geschätzt, indem die Wertpapierstatistiken der
BIZ für die Länder in Tabelle 18 („total debt securities“, TDS) des Statistischen Anhangs kombiniert wurden, nämlich die detaillierten
Tabellen sowie die Länder in Tabelle 16 („domestic debt securities“) und in Tabelle 11 („international debt securities“), die jeweils keine TDSAngaben liefern. Mit diesem Vorgehen konnten die Beiträge der einzelnen Länderaggregate aus den Datenreihen der verschiedenen
Wertpapierstatistiken der BIZ zum Gesamtaggregat maximiert werden. 2 Ergebnisse der Erhebung Coordinated Portfolio Investment
Survey (CPIS) des IWF. Grenzüberschreitende Bestände sind Investitionen von Gebietsansässigen einer Volkswirtschaft in Wertpapiere, die
von Gebietsansässigen einer anderen Volkswirtschaft begeben wurden; sie schliessen Anlagen von Währungsreserven und
3
Portfolioinvestitionen ein (gemäss Definition des Balance of Payments Manual, 6. Auflage).
CPIS-Verbindlichkeiten, die aus den
gemeldeten grenzüberschreitenden Beständen anderer Länder abgeleitet werden.
Quellen: IWF; Dealogic; Euroclear; Thomson Reuters; Xtrakter Ltd.; BIZ.
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BIZ-Quartalsbericht, März 2014
über $ 10 Bio. (blauer Bereich in Grafik C links). Zu dieser Entwicklung dürfte unter anderem eine Substitution
traditioneller Bankkredite durch Anleihefinanzierungen beigetragen haben, aber auch die Suche der Anleger nach
Investitionen mit einer attraktiveren Verzinsung als die ausgesprochen niedrigen Renditen an den wichtigsten
Staatsanleihemärkten.
Dass sich die internationalen Schuldtitelmärkte schleppender entwickelten als die nationalen, hing massgeblich
mit dem Fremdkapitalabbau im Finanzsektor im Gefolge der Finanzkrise zusammen. Finanzinstitute (sowohl Banken
als auch Nichtbanken) sind traditionell die stärksten Emittenten an den internationalen Schuldtitelmärkten (grauer
Bereich in Grafik C links). Das Volumen der von Finanzinstituten international platzierten Schuldtitel hat sich seit
Mitte 2007 jedoch lediglich um 19% erhöht, und der Schuldtitelumlauf an den nationalen Märkten hat sich seit Ende
2007 sogar um 5% verringert.
Wer sind die Anleger, die das Gros der neu emittierten Schuldtitel absorbiert haben? Handelt es sich
überwiegend um nationale Anleger, oder haben sich die grenzüberschreitenden Investitionen ähnlich stark
ausgeweitet wie die globalen Schuldtitelmärkte? Um diese Fragen zu beantworten, werden Daten aus den
Wertpapierstatistiken der BIZ mit Informationen aus der Erhebung Coordinated Portfolio Investment Survey (CPIS)
des IWF kombiniert. Den Ergebnissen der CIPS zufolge hielten gebietsfremde Investoren zuletzt rund $ 27 Bio. an
globalen Schuldverschreibungen als Anlagen von Währungsreserven oder Portfolioinvestitionen (Grafik C Mitte).
Damit machten die Anlagen Gebietsfremder etwa ein Viertel des Gesamtbestands an globalen
Schuldverschreibungen aus, während die verbleibenden 75% auf nationale Anleger entfielen.
Die grenzüberschreitenden Portfolioinvestitionen in internationale Schuldverschreibungen wurden durch die
globale Finanzkrise in Mitleidenschaft gezogen. So sank der Anteil der Schuldverschreibungen, die von
ausländischen Investoren entweder als Anlagen von Währungsreserven oder in Form von Portfolioinvestitionen
gehalten werden, von rund 29% des gesamten globalen Schuldtitelmarktes Anfang 2007 auf 26% Ende 2012. Dies
stellte eine Umkehr des vor der Krise verzeichneten Trends dar: Im Zeitraum 2001–07 nämlich war der Anteil
ausländischer Investoren um 8 Prozentpunkte auf einen Spitzenwert gestiegen. Im Einklang mit anderen aktuellen
Untersuchungen deuten diese Zahlen darauf hin, dass sich der Prozess der internationalen Finanzmarktintegration
seit dem Ausbruch der Krise teilweise umgekehrt hat. Allerdings ist dies womöglich nur ein vorübergehendes
Phänomen. Den jüngsten verfügbaren Daten der CPIS zufolge haben sich die grenzüberschreitenden Anlagen in
Schuldverschreibungen in der zweiten Jahreshälfte 2012 leicht erholt.
Der Anteil der grenzüberschreitend gehaltenen Bestände ist in den verschiedenen Ländern und Regionen
unterschiedlich stark gesunken (Grafik C rechts). So wurden Ende 2012 47% des Gesamtbestands an Schuldtiteln von
Emittenten aus dem Euro-Raum von gebietsfremden Anlegern gehalten; dies waren 10 Prozentpunkte weniger als
im Spitzenjahr 2006. Eine ähnliche Entwicklung war im Vereinigten Königreich zu beobachten. Dies lässt den Schluss
zu, dass der Grossteil der Neuemissionen aus dem Euro-Raum und dem Vereinigten Königreich von nationalen
Investoren absorbiert wurde. Neue US-Emissionen wurden hingegen zunehmend von ausländischen Anlegern
erworben (Grafik C rechts). Dasselbe gilt für Schuldverschreibungen von Emittenten aus den aufstrebenden
Volkswirtschaften: Im Jahr 2012 befanden sich 12% der umlaufenden Schuldtitel aus den aufstrebenden
Volkswirtschaften in der Hand ausländischer Anleger, etwa doppelt so viel wie im Jahr 2008.
 Die Grösse des globalen Schuldtitelmarktes wird anhand von drei Statistiken der BIZ geschätzt: der Statistik zum Schuldtitelmarkt
insgesamt („total debt securities”, TDS), der Statistik zum Absatz inländischer Schuldtitel („domestic debt securities”, DDS) und der Statistik
zum Absatz internationaler Schuldtitel („international debt securities”, IDS). Eine Schuldverschreibung wird in den BIZ-Statistiken als
international (IDS) eingestuft, wenn sich mindestens eines der folgenden Merkmale vom Sitzland des Emittenten unterscheidet: das Land, in
dem das Wertpapier registriert ist, das Land, nach dessen nationalem Recht die Emission erfolgt, und der Standort des Marktes, an dem das
Papier notiert ist. Alle anderen Schuldverschreibungen werden als inländisch (DDS) klassifiziert. Methodisch betrachtet ergibt sich aus der
Summe der internationalen (IDS) und der nationalen (DDS) Schuldtitel der gesamte Schuldtitelbestand (TDS). Siehe B. Gruić und
P. Wooldridge, „Verbesserungen der BIZ-Statistiken über den Absatz von Schuldtiteln”, BIZ-Quartalsbericht, Dezember 2012.  Die Daten
zu den grenzüberschreitenden Anlagen in Schuldverschreibungen stammen aus der CPIS, einer jährlich vom IWF auf freiwilliger Basis
durchgeführten Erhebung von Daten zu Portfolioanlagen. Die IWF-Daten enthalten auch Informationen aus der Survey of Securities Held as
Foreign Exchange Reserves (SEFER) und der Survey of Securities Held by International Organizations (SSIO); diesen Umfragen zufolge
beliefen sich die Schuldverschreibungen, die als Anlagen von Währungsreserven bzw. von internationalen Organisationen gehalten werden,
Ende 2012 insgesamt auf $ 4,8 Bio. Nähere Informationen zur CPIS finden sich unter http://cpis.imf.org.  Messgrössen der
internationalen Finanzmarktintegration auf der Grundlage internationaler Bilanzen (statt wie im vorliegenden Kasten nur auf Basis des
globalen Schuldtitelmarktes) finden sich z.B. in P. Lane und G. M. Milesi-Ferretti, „International financial integration”, IMF Staff Papers,
Vol. 50, 2003. Aktuelle Belege für die Kontraktion der internationalen Bilanzen seit der Krise liefern u.a. G. Ma und R. N. McCauley in „Global
and euro imbalances: China and Germany”, BIS Working Papers, Nr. 424.
BIZ-Quartalsbericht, März 2014
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