Die Arzneimittel der Apotheken - Digitale Bibliothek Braunschweig

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DIE
ARZNEIMITTEL
DER APOTHEKEN,
ALTE, WIE NEUE UND NEUESTE.
IHRE BESCHAFFENHEIT, DOSIRUNG UND ANWENDUNG
FUR DEN
PRAKTISOHEN GEBRAUOH DES RECEPTARS,
SOWIE ZUM STUDIUM DER, ANGEHENDEN GEHÜLFEN
BEARBEITET VON
APOTHEKER SCHMIDT
IN BEERFELDEN,
UNTER MITWIRKUNG VON
DR. I~ED. S T Ö C K E R
IN TAUBERBISOHOFSHEIM.
------+II!......- - -
STUTTGART.
VERLAG VON FERDINAND ENKE.
1893.
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Druck der Union Deutsche VerlagsgesellsciJaft in Stuttgal't.
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Vorwort.
Von dem Gedanken geleitet, dass es für den Receptar
nur erwünscht sein kann, sich rasch übel' Beschaffenheit,
gebräuchliche Dosirung und Anwendung irgend eines Arzneimittels unterrichten zu können und die Thatsache berücksichtigend, dass der heutige Arzneischatz eine grosse Zahl
neuer und neuester Mittel umfasst, deren Name zuweilen noch
fremd klingt, deren Kenntniss aber gegebenen Falls dem
Receptar nicht weniger nöthig ist, soll versucht werden, die
nennenswerthen Arzneimittel - alte wie neue und neueste nach der genannten Richtung kurz Im bearbeiten. Mag auch
in den meisten Apotheken eine Bibliothek zur Stelle sein,
die Auskunft über das fragliche Mittel geben kann und sind
namentlich die auch von nachstehender Arbeit verwertheten - sehr instructiven Jahresberichte und Geschäftsmittheilungen von Merck, Meister, Lucius und Brüning,
v. Heyden, Riedel, Bayer, Radlauer , Dieterich, Trommsdorf u. a., werthvolle Quellen neuester Bereicherungen des
Arzneischatzes , so ist es doch stets eine zeitraubende Aufgabe, lange Umschau zu halten, um endlich zu finden, was
man gesucht. Gerade darin aber dürfte der eigentliche Werth
des Werkchens liegen, dass es in gedrängter Kürze Alles
sagt, was dem Receptar betreffs eines Medicaments zu wissen
nöthig ist. Dass hiezu auch einiges '''enige über die Anwendung des fraglichen Mittels gehört, ist wohl selbstverständlich und in demselben Masse etwa geboten, als für den
Mediziner auch die Pharmacognosie - das eigentliche Arbeitsgebiet des Pharmaceuten - wichtig erscheint. Bei den schon
lange eingeführten Arzneistoffen werden in der folgenden
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Arbeit deren Eigenschaften als bekannt vorausgesetzt. Die
in der Ausführung angegebenen Arzneidosen betreffen nur
Erwachsene, insoweit nicht ausdrücklich ihre Verwendungsweise bei Kindern hervorgehoben ist. Im Allgemeinen lässt
sich sagen, dass Kindern bis zu 5 Jabren etwa 1/10 -1/8 der
gewöhnlichen Dosis, Kindern von 5-10 ,Jabren 1/5_1/4,
11-15jährigen aber ungerähr die Hälfte der ErwachsenenDosis zu geben ist. .Für Greise werden in der Regel die
gebräuchlichen Gaben bis zu 2/3, eventuell bis zur Hälfte
reducirt. Erinnert sich der Receptal' stets der Dosirung, der genauen Unterscheidung zwischen Erwachsenen- und Kindergaben und ist er sich auch
der vVirkung des fraglichen Arzneimittels bewusst
- der Apotheker trägt die Verantwortung für sämmtliche
von ihm abgegebenen Arzneistoffe, einerlei ob das Arzneigesetzbuch sie namhaft macht oder nicht - so dürfte darin
ein hervorragender Factor zur Sicherung einer zuverlässigen Receptur erblickt werden! Aus diesem
Grunde aber unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass auch
für unsere Eleven bereits die Kenntniss der Arzneimittel in
Beziehung auf Dosirung und Anwendung sehr wünschensc.
werth erscheint, wird doch erst hiedurch volles Verständniss
der 80 wichtigen Frage der Arzneibereitullg erzielt. l\1:it Absicht wurden ferner Termini technici wie Alterans, Hypnoticum oder aber Anämie, Ischias etc. gebraucht und findet sich
deren Erklärung in alphabetischer Folge Pag. 5 ff. - Als
besondere Pflicht erscheint es auch an dieser Stelle Herrn
Dr. med. Stöcker-Tauberbischofsheim für seine sehr schätzenswerthe ärztliche Mitarbeiterschaft hesten Dank zu sagen, wie
auch schliesslich angefügt werden darf, dass der bekannte
Pharmacologe, Herr Professor Husemann-Göttingen, der Arbeit
sympathisch gegenübersteht. --. So möge denn das Werkchen
dem angehenden Gehülfen wie dem späteren Receptar sich
nützlich erweisen und in jeder Apotheke freundliche Aufnahme finden,
Beerfelden (Hessen), Pfingsten 1893.
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Worterklärung.
Adstringens = zusammenziehendes Mittel.
AUerans = Säfte verbesserndes Mit.t.el.
Amara = Bittermittel.
Anämie = Blutleere.
Anaestheticum = Empfindungslosigkeit verursachendes Mittel.
Analgetisch = schmerzstillend.
Angina pectoris = mit Angst und Athemnoth verbundenes Schmerzgefühl am Herzen.
Anthelminthicum = Wurmmittel.
Antineuralgicum = Mittel gegen Nervenleiden.
Antiparasiticum = Mittel zur Entfernung der Tödtung vorhandener Schmarotzer.
Antiphlogisticum = entzündungswidriges Mittel.
Antipyreticum = Mittel gegen Fieber.
Antiseptica = fäulnisswidrige Mittel.
Antispasmodicum = Mittel gegen Krämpfe.
Aphthen = Ausschlag im Munde.
Asthma = Athemnoth.
ßlennorrhöe = Schleimfluss.
Bronchitis = Luftröhrenentzündung.
Caries = Knochenerkrankung, Knochenfrass.
Causticum = Aetzmittel.
Chlorose = Bleichsucht.
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Chorea = Veitstanz.
Collaps = Kräfteverfall.
Decubitus = Durchliegen.
Delirium tremens = Säufer wahn.
Desinfectionsll1ittel = Ansteckungs stoffe zerstörendes Mittel.
Desodorans = Geruch verdeckendes oder beseitigendes Mittel.
Diabetes insipidus = einfache Harnruhr.
Diabetes mellitus = Zuckerharnruhr.
Diaphoreticull1 = schweisstreibendes Mittel.
Diureticum = harntreibendes MitteL
Dysenterie = Ruhr.
Dyspepsie = schlechte Verdauung.
Dyspnoe = Schwerathll1igkeit.
Eczem = Hautausschlag.
Emeticum = Brechmittel.
Enuresis nocturna = Bettnässen.
Erysipel = Rose.
Excitans = Reizmittel.
Expectorans :-_~ Auswurf beförderndes Mittel.
Exsudoria = blasenziehende Mit.tel.
Gangrän = Brand.
Gastralgie = Magenschmerz.
Gonorrhöe = Schleimfiuss der Harnröhre.
Uaemostaticum = blutstillendes Mittel.
Hemikranie = einseitiger Kopfschmerz.
Hydrops = VI[ assersncht.
Hypnoticulll
Schlafmittel.
In termi ttens
Wechselfieber.
Ischias = Hüftschmerzen.
Katharticulll = AbführmitteL
Larynx = Kehlkopf.
Lepra = Aussatz.
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Leukorrhöe = weisser Fluss.
Lues = Syphilis = Lustseuche.
Lupus = chronische Hautkrankheit, Hauttuberculose.
l}Ialaria = Wechselfieber.
Migräne = nervöser Kopfschmerz.
Mydriatisch = pupillen erweiternd.
Myotisch = pupillen verengernd.
Narcose = Betäubung.
Nervinum = Nervenmittel.
Neuralgie = Nervenschmerz.
Obstipation
Ophthalmie
Verstopfung.
Augenentzündung.
Pathogen = Krankheit verursachend.
Peptonisirend = verdauend.
Peristaltik = Bewegung des Darmes.
Pharynx = Rache.
Phthisis = Schwindsucht.
Pneumonie = Lungenentzündung.
Pruritus = Hautjucken.
Psoriasis = Schuppenflechte.
Rhachitis = englische Krankheit, in Störungen des Knochenwachsthums sich äussernd und durch mangelhafte Kalkablagerung
in den Knochen bedingt.
Roborans = Kräftigungsmittel.
Rubefaciens = die Haut röthendes, entzündendes MitteL
Scabies = Krätze.
Sedativum = Beruhigungsmittel.
Stimulans = anregendes. reizendes Mittel.
Stomachicum = Magenmittel.
Stypticum = zusammenziehendes, stopfendes Mittel.
Subcutan = unter die Haut.
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Tabes dorsalis = Rückenmarksdarre,
Taenifugum = Bandwurmmittel.
Tonicum = Stärkungsmittel.
Tuberculose = eine durch den Tuberculose-Bacillus verursachte
Infectionskrankheit, namentlich der Lungen.
Tumor = Geschwulst.
Ulceration = Geschwürsbildung.
Urticaria = Nesselsucht.
Uterus = Gebärmutter.
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Abrin. Ist das wirksame Princip des Samens von "Abms
precatorius" und stellt ein bräunlichgelbes, in Wasser lösliches, äusserst giftiges Pulver dar. Es wurde in der ophthalmologischen Praxis in starker Verdünnung (1: 500000
etwa) mit Erfolg versucht.
Absynthin. Der Bitterstoff des Wermuths bildet gelbliche,
kleinste Kryställchen, die in Alkohol leicht löslich sind.
Das Absynthin wirkt als "Amarum", seine Dosirung ist
0,1 etwa, einige Mal täglich.
Acetal. Bildet eine süssliche und ätherisch schmeckende
Flüssigkeit, die sich in Wasser, leichter aber in 'Veingeist
löst. Man giebt dies Präparat als Sedativum und Hypnoticum; in letztgenannter Hinsicht kommen Dosen bis
zu 10,0 in Betracht.
Aceton = Dimethylketon. Neutrale, ätherisch riechende, farblose Flüssigkeit, die sich mit Wasser, Weingeist, Aether,
auch Oelen mischt. Die medizinale Verwendung des Acetons
ist zur Zeit wohl nur eine geringe, gerühmt war es vor
Zeiten gegen gichtische Beschwerden und Lungenleiden in
mehrmaligen Einzelgaben von 10-12 gtts. Im Harn wird
das Aceton in grösseren Mengen nach den verschiedensten
Infectionskrankheiten sowie bei Diabetes angetroffen, in
minimalen Mengen ist es auch im normalen Harn enthalten.
In der Technik, sowie bei Darstellung von Jodoform und
Ohloroform etc., an Stelle von Alkohol, spielt das Aceton
eine grosse Rolle.
Acetum Digitalis. 0,5-2,0! pro dosi und 6,0! pro die m
Tropfen und Mixturen. Wirkung v. Folia Digitalis.
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Aoetnm pyroHgnmmm orudnm und reotifioatum. Gelten heide
als Antiseptica, ersterer in erhöhtem Masse. Innerlich ist
der reet. Holzessig his zu 30 gtts. etwa in Yerdünnung
gegehen, ein etwas veraltetes Mittel bei gewissen Magenund Lungenleiden.
Aoetum Sabadillae. Nur "äusserlich" als Einreibung.
Aoetum ScilIae. Bis zu 60 Tropfen Einzelgabe etwa in Säften
und Mixturen als Diureticum und Expectorans. Aeusserlieh zuweilen Zusatz zu Gurgelwässern,.
Aoid. aoet. pur. und dilut. Finden meist äusserliche Verwendung zum Aetzen hornartiger Ablagerungen (Warzen,
Hühneraugen) oder als Riechmittel bei Ohnmacht, Kopfschmerz u. dgL Innerlich mitunter bis zu 1,0 etwa Einzelgabe im Getränk als kühlendes, durststillendes Mittel.
Aoid. anisümm = Methylparaoxybenzoesäure. Stellt farblose
Nadeln oder auch rhombische Prismen dar, die völlig
geruchlos sind und sich weniger in kaltem Wasser, leicht
aber in \Veingeist lösen. Die Anissäure ist ein Oxydationsproduct des Anethols oder Aniscamphers und als Antisepticum empfohlen.
Aoid. arsenicioum. In Einzelgaben bis zu 0,005! und Tagesgaben bis zu 0,02! nach den Il1dicationen von Acid. arsenicosum.
Acid, arsenicosum. In Pulver oder Pillenform bis zu 0,005!
pro dosi und 0,02! pro die. Indicirt bei Neuralgien, Tuberculose, Eczem, Psoriasis, Ohorea, Malaria u. a. Leid81l.
Aeusserlich in Form der Pasten als Aetzmittel bei Krebs etc.
Acid. aseptic. Soll ein ganz werthvolles Antisepticum sein
und in 10-50 % igen Lösungen verwendet werden. Die
Aseptinsäure oder das Borcresolwasserstoffperoxyd stellt
eine klare, kaum riechende Flüssigkeit dar, die sich leicht
mit Wasser mischt und in 100 Theilen 3 % igem Wasserstoffsuperoxyd 5 Theile Borax enthält, sowie geringe Mengen
Salicylsäure.
Acid. benzoioum. In Gaben von 0,1-0,5 etwa als den Auswurf beförderndes und anregendes Medicament. Aeusser-
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lieh angewendet besitzt die Benzoesäure ähnlich der Salicylsäure desinficirende und antiseptische Eigenschaften.
Acid. boricum. Reizloses Antisepticum, das in der Regel in
bis zu 5 "/0 iger Lösung oder 10 °/0 igel' Salbe "äusserlich"
gegeben wird.
Acid. boro-salicyl. Findet äusserliche Verwendung als Antisepticum. Diese Verbindung der Borsäure mit der Salicylsäure bildet ein weisses krystallinisches Pulver, ist ungemein
bitter und in kaltem -Wasser kaum löslich. Leichter wird
das Präparat von heissem Wasser und ,Veingeist aufgenommen.
Acid. bursinicum. "Haemostaticum" bis zur höchsten Einzelgabe von 0,1 und Tagesdosis von 0,5. Gelbliches, äusserst
hygroskopisches Präparat der Oapsella Bursa pastoris. Es
wird in der Regel in wässeriger Lösung subcutan verwendet.
Acid. camphoric. Die Oamphersäure, ein Oxydationsproduct
des Oamphers und aus diesem dargestellt, bildet weisse, in
Alkohol und Aether leicht, in ,VasseI' aber schwer lösliche
Nadeln, und wurde in abendlichen Gaben von 1-2,0 gegen
Nachtschweisse der Phthisiker mit Erfolg gegeben, ebenso
in wiederholten Dosen von 0,5 bei Oystitis oder Harnblasenentzündung. In letzter Hinsicht kommen noch lO/oige
Blasenausspülungen in Betracht. Gleich günstig erweisen
sich l°/oige Oamphersäureinhalationen bei Erkrankung der
Schleimhäute der Athmungsorgane. Denselben Zwecken
dient das leicht lösliche Kaliumsalz der Säure.
Acid. carbol. crud. Findet nur zu äusserlichen Zwecken in
der Thierheilkunde Verwendung, ausserdem durchgehends
als Desinfectionsmittel für häusliche Räume, Aborte etc.,
doch ist hiefür stets die gelbliche 1000joige Säure der rohen
vorzuziehen.
Acid. carhol. pur. Vorwiegend äusserlich zur W undbehandlung , sicheres Desinficiens und Antisepticum, bis zu 5 °/0
etwa gelöst in Wasser, "\Veingeist ; Lösungsmittel wie Oel
und Glycerin beeinträchtigen die Wirkung. Auch in Form
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2 -3 %iger Injectionen ist die Oarbolsäure bei Gelenk~
rheumatismus, Erysipel u. a. Leiden empfohlen, wie sie
auch in eben solcher Stärke etwa zur Inhalation bei
Phthisis und Keuchhusten versucht wird. Neuerdings
rühmt sie Löffler~Greifswald in 5°joiger wässriger oder
3°joiger alkoholischer I,ösung als Gurgelung bei Diphtherie.
llInnerlich" mitunter bis zu 0,1! pro dosi und 0,5! pro die
bei Dysenterie, Oholera, Diabetes und manchen Hautkrankheiten. Die reine synthetische Oarbolsäuro dürfte keine
wesentlichen Vorzüge besitzen.
Acid. cathartic. Das wirksame Princip der Folia Sennae
stellt hräunliche, in Wasser leicht lösliche Blättchen dar
und wird Erwachsenen in Dosen von 0,2-0,4 etwa, Kindern
zu 0,1-0,2 als "Laxans" gegehen.
Acht chrysophank Glänzende gelhe Nadeln, aus der Rhaharherwurzel dargestellt. Die Ohrysophansäure findet oder
fand äusserliche Verwendung hei Hautkrankheiten in etwa
5-10 0joiger Salbe; v. Ohrysarohin.
Acid. chromic. Nur äusserlich in concentrirter Lösung als
Aetzmittel, 5-10 %ig dagegen zerstört sie nicht das Gewehe,
fördert vielmehr die Vernarhung und erweist sich in solcher
Verdünnung auch sehr wirksam gegen Pussschweiss.
Acid. cillllamylic. puriss. Stellt weisse oder auch schwach
gelbliche, matt glänzende Blättchen dar, die sich in Alkohol
lösen. Schmelzpunkt 133. Das Präparat ist in neuester
Zeit sowohl bei innerer als auch hei chirurgisch zu behandelnder Tuberculose empfohlen worden, nicht als Specificum, aher als ein die Krankheit sehr günstig beeinflussen··
des l\lIittel. Die Zimmtsäurehehandlung ist in der Regel
eine suhcutane.
Acid. citrie. Einige Dezigramm pro dosi in Lösung als angenehmes, durstlöschendes und auch die Temperatur und
Diurese günstig heeinflussendes Mittel. Dass diese Fruchtsäure im Verhältniss von 1; 1000 H 2 Ü, in letzterem nach
Angahe französischer Forscher schädliche Bacillen vernichten soll, sei hier beigefügt.
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Acid. cresotinic. Aus dem Steinkohlentheer erhaltene, farblose Krystallnadeln, die als Antipyreticum versucht wurden
(5, pro die) und welche auch antiseptischen Werth besitzen.
Acid. cresylic. Kreosotähnliche Flüssigkeit - Destillationsproduct der Steinkohlen - ist Antisepticum gleich dem
Phenol. Das Kr e s y 10 1, wie es auch heisst, ist in Wasser
unlöslich, löst sich aber leicht in Alkohol und Glycerin.
Acid. cubebicum. Talgartiges Präparat aus Piper Cubeba,
leicht in vVeingeist löslich. In Dosen von einigen Dezigramm gegen Gonorrhöe empfohlen. Höchste Einzelgabe 1,0!
Acid. dijodosaUcyl. Weisses Krystallpulver, in Alkohol leicht
löslich. Es wurde als Antirheumaticum in der Tagesdosis
bis zu 4,0! gegeben.
Acid. filicic. Gelblichgrünes Krystallpulver, das wie das
Extr. filicis Bandwurmmittel ist. Dosis etwa 0,1.
Acid. formicic. In weingeistiger Lösung zu Einreibungen und
Waschungen. Es ist eine klare, farblose, stechend riechende
und beim Erhitzen völlig flüchtige Flüssigkeit.
Acid. gallic. Schwach gelbliche Krystallnadeln darstellend,
lösen sich dieselben 1: 100 H 2 0 und ] : 5 vVeingeist. Die
Gallussäure ist wie Tannin "Adstringens", man giebt sie
gegen Diarrhöe und innere Blutungen in Einzelgaben von
etwa 0,5 sowie "äusserlich" in Lösung als Augen- und
Mundwasser u. dgl.
Acid. hydrobromic. Diese farblose und geruchlose, klare,
stark saure und beim Erhitzen völlig flüchtige Flüssigkeit
wird zu etwa 10 Tropfen in entsprechender Verdünnung
innerlich als "N ervinum" gegeben. Aeusserlich zuweilen
als Aetzmittel.
Acid. hydrochlor. pur. und dil. Innerlich erstere zu etwa
4-15 Tropfen, letztere dem Doppelten, in viel \Vasser bei
Dyspepsie, Diarrhöen der Kinder, Magen-und Darmkatarrh etc. Aeusserlich zu etwa 5 °(0 mit Mehl als Pinselsaft bei Aphthen u. dgl., auch zu Bädern 100,0 ungefähr
°
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auf ein Allgemeinbad. Die rohe Säure findet ab und zu
in der Thiermedizin V erwenc1ung.
Acid. hydrocyanic. Man verwendet die verdünnte Blausäure,
wenn auch sehr selten, zuweilen doch innerlich und giebt
sie zu 1/4 oder 1/2 'J~ropfen, hauptsächlich als nervenberuhigendes I\fittel. Die maximale Einzelgabe dieses
höchst giftigen 2 % igen Präparats ist 0,1! die höchste
Tagesgabe 0,2! für Erwachsene. -- Die Blausäure stellt
eine klare, flüchtige, schwach saure, bittermanc1elartig
riechende Flüssigkeit dar.
Acid. hydrofiuoric. Die Fluorwasserstoffsäure soll, in entsprechender Verdünnung eingeathmet, sich bei Lungentuberculose sehr heilsam erweisen.
Acid. lactic. Farblose, sirupartige , sehr saure Flüssigkeit,
die sich in jedem Verhältniss mit Wasser oder Weingeist
mischen lässt. Innerlich wird sie zu 0,3-1,0 etwa pro
dosi in Lösung oder Pastillenform bei Diabetes mellitus
und Dyspepsie gegeben; mehl' aber "äusserlich" zur Inhalation - 1: 20 vielleicht - als Lösungsmittel für croupöse
Membrane, sowie in geeigneter Mischung zur Zahnreinigung.
Sie ist auch ein Hauptbestandtheil vieler Hühneraugentincturen.
Acid. maUe. Die Aepfelsäure stellt hygroskopische, in H 2 0
sehr leicht lösliche Krystallnadeln dar, die ab und zu als
Expectorans beliebt werden.
Acid. monochloraceticum. Diese Säure stellt farblose, leicht
zerfliessliche Krystallnadeln dar, die sich leicht in Wasser
oder ,Veingeist lösen und stark "ätzend" wirken. Sie
findet als Aetzmittel äusserliche Verwendung.
Acid. nitric. Die reine Säure findet innerliche Anwendung
mitunter in Tropfen, Mixturen - 5-10 gtts. Einzelgabe bei Leberleid61l. Acid. nitro fumans ist Aetzmittel.
Acid. ortho3,midosalicylic. Stellt nach "Merck" ein weissgraues, amorphes Pulver dar, das fast geruchlos ist, etwas
süsslich schmeckt und sowohl in Wasser, als in Alkohol
oder Aether unlöslich. Das Präparat wurde gegen Gelenk-
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rheumatismus versucht und steht zu erwarten, dass es ein
häufiger verordnetes Arzneimittel werden wird.
Acid. osmicum (hyperosmicum, perosmicum). Die Osmiumsäure - glänzende farblose, in H 2 0 lösliche Krystallnadeln
von chlorähnlichem Geruehe repräsentirend - wird subcutan injicirt bei Neuralgie, Ischias, auch wendet man sie
als Aetzmittel an. Innerlich wurde sie gegen Epilepsie
empfohlen. Höchste Einzelgabe 0,005! grösste Tagesgabe 0,02!
Acid. o:-oxynaphtolcum. Gelbliches Pulver aus Naphtolnatrium gewonnen, das namentlich in 10 °/0 igel' Salbe etwa
als sehr wirksam gegen Scabies gerühmt wird.
Acid. phenylo-acetic. Gegen Tuberculose empfohlen. Die
Phenylessigsäure stellt weissglänzende Schuppen dar, in
Alkohol und Aether leicht löslich.
Acid. phosphor. Zu 5--10 gtts. innerlich in Säften und ~1:ix­
turen als durstlöschendes Mittel bei fieberhaften Zuständen,
auch zur Aufbesserung des Knochenbaus.
Acid; phenylo-propion. Wie die Phenylessigsäure gegen Tubereulose versucht. Es sind weisse Nadelgebilde , gleichfalls
in Alkohol und Aether löslich.
Acid. picrinicum = Acid. picronitric. Gelbglänzende , sehr
bittere Krystallblättchen darstellend, die sich schwer in
kaltem, leicht aber in heissem Wasser oder vVeingeist
lösen, wurde die Picrinsäure früher vielfach an Stelle von
Ohinin versucht und in Dosen von einigen Dezigramm gegeben. Maximale Einzelgabe wäre O,S! höchste Tagesgabe 1,5! Aeusserlich soll die Säure antiseptischen Werth
besitzen.
Acid. salicylic. Innerlich 0,5-- 1,0 pro dosi vorwiegend bei
Gelenkrheumatismus und als Antipyreticum, wenngleich ihr
das Natriumsalz vorgezogen wird. Aeusserlich dient die
Säure antiseptischen Zwecken, sei es beim Lister'schen
Verband, in weingeistigel' Lösung oder auch Salbe. Die
Salicylsäure hat ferner die Eigenschaft in geeigneter,
1-10 °/0 igel' Lösung auf Hühneraugen u. dgl. erweichend
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zu wirken und bildet - häufig im Verein mit Acid.
lactic. - das \Vesentliche derartiger Mittel.
Acid. sclerotinic. Aus Secale cornutum abgeschieden, leicht
zersetzliches, hygroskopisches Pulver. Nach den Indicationen
von Secale zu einigen Oentigramm pro Injection.
Acidum sozolicum. Viele Aseptol.
Acid. succinic, Gelbliche, in etwa dem 20fachen \Vasser lösliche Krystalle, die in Einzelgaben von einigen Dezigramm
als "Excitans" wirken.
Acid. sulfur. pur. und dilut. Nur die verdünnte Säure findet
innerliche Verwendung und zwar zu 5 gtts. etwa pro dosi
in Saft und Mixturen bei fieberhaften Krankheiten und
Verdauungsstörungen, auch gegen Bleikolik. Aeusserlichen
Zwecken als "Aetzmittel" dient die reine Säure.
_Acid. sulfUfOtL ,Vird innerlich und äusserlich verordnet, früher
wohl mehr wie heutzutage. Innerliche Gaben, einige wenige
Gramm in starker Verdünnung bei chronischem Erbrechen,
Typhus u. a. Leiden; äusserlich als Desinficiens zu Pinselungen und Gurgelwässern. Das Präparat enthält ungefähr
5 °/0 schweflige Säure und stellt eine klare, farblose, nach
verbrennendem Schwefel riechende Flüssigkeit dar.
Acid. tannic. Gutes Adstringens und Haemostaticum; innerliche Einzelgabe 0,1-1,0 etwa bei Magen- und Darmblutungen, chronischen Diarrhöen, sowie in kräftigen Gaben
als Gegenmittel bei vielen Alkaloidvergiftungen. Aeusserlieh als Streupulver oder in vielleicht 3 % iger Lösung zu
Injectionen und Verband wässern etc, Ein geringer Zusatz
Gerbsäure zu schlechtem Trinkwasser verbessert letzteres,
indem hiedurch vorhandene organische Stoffe oder auch
Vegetationen coagulirt werden, - Gegen Oholera wurden
von Oantani warme Klystiere mit Acid. tanl1ic. sehr empfohlen.
Acid. tartaric. Gabe und Wirkung ähnlich der Oitronensäure.
Acid. trichloracetic. Dem Chloralhydrat ähnlich, leicht in
\Vasser und Weingeist löslich, besitzen die leicht an der
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Luft zerfliessenden Krystalle ätzende Eigenschaft und finden
als "Oausticum" Verwendung.
Acid. valerianic. In Einzelgaben von einigen Dezigramm als
krampfstillendes Medicament. Das Präparat bildet eine
farblose, klare, stark nach Baldrian riechende Flüssigkeit,
die sich in jedem Verhältniss mit \Veingeist, aber nur
1 : 30 mit Wasser mischt.
Aconitinum. Bei Verwendung dieser äusserst giftigen Pflanzenbase ist besondere Vorsicht geboten, da wiederholt Vergiftungsfälle damit veranlasst wurden nnd die Aconitine
des Handels sich unendlich verschieden erwiesen. Nunmehr soll (?) zwar ziemliche U ebereinstimmung herrschen
und wird die grösste Einzelgabe des Aconit. crystallisat.
zu 0,0002!! die grösste Tagesgabe zu 0,0005!! bemessen.
Indicationen für Aconitin sind u. a. gichtische und rheumatische Beschwerden.
Adonidinum. Dieses Glycosid aus Adonis vernalis hat im
Allgemeinen die \Virkung der Digitalis. Seine grösste
Einzelgabe ist 0,005! die grösste Tagesgabe 0,03! Es
stellt ein amorphes, wenig lösliches Pulver dar. Auch das
Kraut und die Wurzel finden in gleichem Sinne arzneiliche
Verwendung.
Aether. Innerlich 10-20 gtts. in Wasser u. dgl. als krampfstillendes oder auch anregendes Mittel. Aeusserlich gleich
Ohloroform zur allgemeinen N arcose oder aber als locales
Anaestheticum. Subcutane Aetherinjectionen finden häufige
Verwendung bei drohendem Collaps, sind jedoch sehr
schmerzhaft und verursachen oft Hautgangrän.
Aether aceticus. Wirkt innerlich wie Aether sulfur., wobei
aber noch der erfrischende Geruch des Essigäthers zur Geltung gelangt. "Anaestheticum" ist er nicht.
Aether anaestheticus. Farblose, völlig flüchtige Flüssigkeit,
deren Grundsubstanz Aethylidenchlorid ist. Sie dient
anästhetischen Zwecken.
Aether bromatus. Ist gleich Aether und Chloroform als
Anaestheticum empfohlen, wobei jedoch sehr zu beSc h m i d t, "Arzneimittel der Apotheken.
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achten ist, dass statt Aether bromatus oder A_ethylbromid
oder aber Bromäthyl, wie seine Synonyma sind, nieh t etwa
das äusserst giftige Aethylenbromid, Aethylenum bromatum
oder Bromäthylen abgegeben werde, wozu Abkürzungen in
der Schreibweise leicht führen können und wodurch schon
wiederholt Todesfälle veranlasst wurden. Der Bromäther
stellt eine klare, farblose, ätherisch riechende Flüssigkeit
dar, die unter Luft- und Lichteinwirkung sehr rasch Brom
entbindet und sich hiedurch gelb färbt.
Aether chloratus. Das Aethylchlorid wird' neuerdings zur
raschen Hervorrufung von Empfindungslosigkeit örtlich
schmerzender Stellen gerühmt und kommen zu diesem
Zwecke etwa 10,0 fassende Röhrchen in den Handel, deren
Spitze einfach abzubrechen ist, um dann durch die Handwärme eine Verdampfung des Präparats gegen die zu
anästhesirende Stelle zu bewirken. Es soll auf diese IVeise
eine Temperaturherabsetzung bis zu - 35 0 0, und damit
eine für kleine Operationen lange genug andauernde Gefühlslosigkeit erzielt werden, Der Geruch des Präparats
erinnert sehr an Ohloroform.
Aether jodatus. Eigenartig ätherisch riechend, wird diese
klare und farblose Flüssigkeit innerlich gegen scrophulöse
u. a. Leiden in Dosen von wenigen Dezigramm bis
gegeben, auch dient dies Präparat zu Inhalationen bei Leiden
der Iluftwege.
Aether phosphoratus. Klare, farblose, nach Aether und Phos1)1101' riechende Flüssigkeit mit etwa 1 °/0 Phosphorgehalt.
Höchste Einzelgabe 0,1, grösste Tagesgabe 0,5. Das Präparat ist wenig haltbar und ist die Bereitung ex tempore
um so mehr zu empfehlen, als bereits nach Istündiger
lVIaceration der Phosphorgehalt im Aether nicht mehr steigt.
Aether valerianicus. Stellt eine farblose, baldrianartig riechende,
leicht bewegliche Flüssigkeit dar, und wird sehr gegen
nervöses Asthma empfohlen. Einzelgabe 2 gtts. etwa.
Aethoxycoffe'in. Dieses Präparat - weisse Krystallnadeln
darstellend und ein Product der Einwirkung weingeistiger
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Kalilauge auf Bromcoffe'in - soll bei Migräne das "Beste"
leisten; die Einzeldosis aber dürfte 0,25 kaum übersteigen.
Aethylbromid. Vide Aether bromatus.
Aethylchlorid. Vide Aether chloratus.
Aethylenum bromatum. Ist zur Abwechslung mit den Bromsalzen bei den gleichen Indicationen wie jene empfohlen
und wird die chloroformähnlich riechende Flüssigkeit in
Emulsion oder Kapselform zu 0,1-0,3! pro dosi gegeben.
Dieses giftige und sehr energisch wirkende Mittel ist ja
ni c h t an Stelle des anästhesirenden Zwecken dienenden
Aethylbromids (v. dieses) zu geben, stets ist die Endsilbe
"en" und der beabsichtigte Gebrauch sehr zu beachten.
Aethylen. chloratum = Elaylchlorür = IJiquor Hollandicus.
Wird als örtlich wirkendes Anaestheticum entweder rein
oder in Verdünnung auf die schmerzende Stelle aufgetragen,
neuerdings aber auch zur allgemeinen, einige Stunden
währenden Narcose in 10%iger Mischung mit Alkohol
empfohlen. Eine klare farblose Flüssigkeit, in Geschmack
und Geruch an Ohloroform erinnernd, mit Weingeist oder
Aether gut mischbar.
Aethylidenum chloratum (bichloratum). Als Nebenproduct
bei der Ohloralfabrikation erhalten, ähnelt es im Geruch
dem Aethylenchlorid, siedet aber schon bei 57,5. Es wurde
gleich dem vorigen Präparat als Anaestheticum versucht.
Aethylmethyl-Aether. Farblose Flüssigkeit, die zur allgemeinen N arcose versucht wurde.
Aethylpyoktanin. Vide Pyoktanin.
Agar-Agar. Aus Meeresalgen hergestellte, dünne, elastische
Häute, die u. a. in strohhalm- bis fingerdicken, etwa 1/2 In
langen, farblosen oder gelblichen Stücken - an die sog.
Seele der Federkiele erinnernd - oder aber in 10-20 cm
langen, und vielleicht 3 C111 breiten, vierkantigen Stücken
in den Handel gelangen. Agar-Agar enthält etwa 60°10
Gelose, welche das gelatinirende Princip der Agarnährgelatine ist.
Agaricin. Dieser Bitterstoff von Agaricus albus ( weisse,
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glänzende Nadeln, in heissem\V assel' gut löslich) wird in
Einzelgaben von 0,005 bis zu 0,01! pro dosi und die! an
Stelle von Atropin gegen profuse Schweisse gegeben.
Agathin = Salicyl-a;-Methylphenylhydrazon. Stellt weissliche,
geruch~ und geschmacklose Blättchen dar, die sich in Alkohol
und Aether lösen, in W-asser aber unlöslich sind. Es soll
in Gaben von 0,15 etwa die Salicylsäure an ,Virkung
übertreffen und Ischias, Gelenkrheumatismus u. ä. Leiden
rasch günstig beeinflussen. In neuerer Zeit wurde es speziell
gegen Ischias halbgrammweise sehr gerühmt, doch hört
man auch wieder ernste Bedenken gegenüber solchen Dosen.
Maximale Tagesgabe 1,5!
1\gnine. Ein Vaselin ähnliches Präparat, insoferne aber wenig empfehlenswerth, als es grössere Mengen freier Fettsäuren enthält.
Alantol. Aus Inula Helenium dargestellte, ölige Flüssigkeit,
pfefferminzartig riechend. Sie besitzt ozonisirende Eigenschaften, wirkt antiseptisch und wird zur Inhalation bei
Phthisis empfohlen. Innerlich giebt man die Alantolessenz,
eine alkoholische Lösung des Alantols.
Aloe. Wirkt als Amarum und Purgativ, man giebt sie in
Einzeldosen von 0,1-0,5 etwa,
Alo'in. Nach den Indicationen der Aloe bis zu 0,2! pro dosi
und 0,5! pro die, oder aber subcutan. Sicheres Laxans.
Das Alo'in stellt gelbliche Nadeln dar, elie in Alkohol oder
heissem vVasser sich leicht lösen.
Alstonin. Seidenartig glänzende, bittere Krystalle, aus "AIstonia constricta" isolirt; das Alkalo'id findet innerliche
Verwendung als Stimulans.
Alumen. Selten innerlich - Mitteldosis 0)3 etwa - gleich
. Tannin und andern, "Adstringens" bei Magen und Darmblutungen und starken Diarrhöen. Gebräuchlicher ist seine
gleichfalls auf adstringirender ,Virkung beruhende äusserliehe Verwendung zu Gurgelwässern und Injectionen. Mehr
ätzende Eigenschaft besitzt der Alumen ustum.
Aluminium pulv. vVurde innerlich gegen Tnberculose empfohlen und zwar in. Gahen his zu 0)1 pro die!
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Alumnol. Ein sulfosaures Aluminiumsalz , feines, weisses, zu
40 010 in 'Wasser lösliches Pulver mit hervorragend antiseptischen und adstringirenden Eigenschaften, die es namentlich gegen Gonorrhöe (l°joige Lösung) indicirt erscheinen
lassen.
Ambra. Nach jetzt geltender Ansicht ist die Ambra - eine
. auf dem Ocean schwimmende nnd an den Küsten von Afrika,
Südamerika etc. vorkommende aromatischo Substanz - ein
Product des Physeter macrocephalus, und zwar dessen erhärtete Fäces. Sie dient nur mehr selten als Medicament
und zwar als "Nervinum" in Dosen von 0,1-1,0.
Ammonium benzo'icum. Wird ab und zu in Einzelgaben von
einigen Dezigramm bei Erkrankung der Respirationsorgane
gegeben.
Ammon, boric. Wurde gegen Lungenschwindsucht versucht
und zwar in Dosen von einigen Dezigramm.
Ammon. bromat. Findet wie Natrium und Kalium bromatum
als "N ervinum" Verwendung. Seine Dosirung ist gewöhn. lieh eine etwas geringere wie die der genannten andern
Bromsalze, etwa 1,0 als Einzelgabe für Erwachsene.
Ammon. carboD.. In wässriger Lösung - einige Dezigramm
pro dosi - als Excitans.
AmmoD., chlorat. Bis 1,0 etwa Einzelgabe, meist bei Katarrhen
der Luftwege, ferner auch zu Inhalationen und Gurgelungen.
AmmoD.. chlorat. ferrat. Selten gebrauchtes Präparat - einige
Dezigramm pro dosi - bei welchem sowohl die blutbildende Wirkung von Eisen als auch die unter Ammon.
chlorat. besprochene Salmiakwirkung zur Geltung gelangen
sollen.
Ammon, embellicum. Repräsentirt ein geschmackloses rothes
Pulver (die Embelliasäure ist der wirksame Bestandtheil
von E. Ribes) und gilt als sehr wirksames Taenifugum.
Einzeldosis für Erwachsene 0,35-0,4, Kindern die Hälfte!
Auch diesem Band wurmmittel soll bald eine Dosis Ricinusöl
folgen.
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Ammon. jodat,
Dosirung und -Wirkung ähnlich dem ,Todkalium.
Ammon. nitric. Wohl nur zur Entwicklung von Stickoxydul
zn anästhetischen Zweck81l.
Ammon. phosphOl\ 'Vil'd innerlich gegeben zur Beseitigung
harn saurer Salze und den damit in Zusammenhang stehenden Gichtformen. Einzeldosen sind 0,5-2,0.
Ammon. picrinic. Wird durch Sättigen einer wässrigen Picrinsäurelösung mit Ammoniak und nachfolgender Krystallisation
erhalten und in Dosen von einigen wenigen Centigramm
gegen Keuchhusten gerühmt. I-Ieicht explosives Präparat!
Ammon. salicyl. Ein "Expectorans" ähnlich Senega; es bildet
wasserhelle, in 'Vassel' leicht lösliche Prismen. Einzelgabe
einige Dezigramm.
Ammon. sulfo-ichthyolic. Tritt stets für Ichthyol ein, findet
sowohl äusserliche Verwendung bei verschiedenen Hautleiden, Quetschungen, Rheumatismus und Ischias etc., als
auch innerlich bei den genannten u. a. I-,eiden. Auch in
der Gynäkologie spielt es in neuerer Zeit eine grosse Rolle
und giebt man es des Geschmacks halber gerne in Pillen
oder Kapseln 9c 0,1-0,2 bis zu 1,0 pro dosi und 4,0 pro
die. - Das Material seiner Darstellung ist ein in Tyrol
sich findendes bituminöses Gestein, in welchem animalische
Reste vorweltlicher Seethiere sich sehr wohl erhalten finden.
Das Präparat stellt eine braunrothe dicldliessende Substanz
dar, von charakteristisch brenzlich -bituminösem Geruch und
Geschmack, in Wasser klar löslich.
Amygdalin. Krystallisirt aus Alkohol in farblosen glänzenden
Schuppen, aus Wasser in rhombischen Prismen. 1,7 Theile
Amygchdin geben mit 100,0 Emuls. amygd. eine Flüssigkeit vom Blausäuregehalt des Bittermandelwassers. In
solcher Mandelmilchform kann das scharf bitter schmeckende
Glycosid vielleicht zuweilen Verwendung finden.
Ämylenum, Eine Flüssigkeit von zwiebelartigem Geruch,
enthält als Hauptbestal1dtheil an 50 % ß-Isoamylen. Von
ein oder der anderen Seite als Anaestheticum versucht.
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Amylenhydrat. Gilt in Dosen von 2,0 etwa als Hypnoticum;
grösste Einzelgabe 4,0! grösste Tagesgabe 8,0! Das Präparat stellt eine wasserhelle, dickliche Flüssigkeit dar, die
sich leicht in Alkohol, aber nur 1 : 15 ·Wasser löst. Sie
besitzt campherartigen Geruch.
Amylum nitros. Blassgelbe , angenehm fruchtartig riechende
Flüssigkeit, die sich mit Alkohol oder Aether sehr leicht
mischt, in Wasser aber nahezu unlöslich ist. In der Regel
nur einige wenige Tropfen (1-3) auf Watte, Tuch oder
Löschpapier geträufelt, zur Inhalation bei asthmatischen Beschwerden, Migräne, Angina pectoris u. a. Wichtig ist
auch das Amylnitrit - in gleicher Weise angewandt als Antidot gegen Chloroform- und Ooca'invergiftung. Die
Wirkung des ersteren ist dem OocaIn und Ohloroform entgegenstehend, eine gefässerweiternde und Blutüberfüllung
des Gehirnes verursachende.
Analgen. N eues "N ervinum ((, dessen günstige Wirkung bei
Gicht und rheumatischen Schmerzen, Migräne, Ischias gerühmt wird. Einzelgabe 0,[)-1,0 und 5,0! pro die. Es
bildet farblose, in Wasser unlösliche Krystalle, seine wissenschaftliche Bezeichnung ist: "Ortho-Aethoxy-lVIonobenzoylamidochinolin'". Die Dunkelfärbung des Urins ist unschädlich und rührt von der Entstehung des harnsauren Aethoxyamidochinolins her.
Anemonin. Wirksamer Bestandtheil von Anemone Pulsatilla.
"\Vurde in Gaben von wenigen Oentigramm gegen verschiedene Brustaffectionen versucht. Es bildet nadelförmige,
rhombische Krystalle, die in Wasser oder Weingeist bei
gewöhnlicher Temperatur kaum läslich sind, dagegen leicht
von wässrigen Alkalien aufgenommen werden.
AnethoL Der Aniscampher ist ein reines Stearopten, besitzt
feinsten Anisgeruch und tritt vielfach an Stelle von 01.
A.nisi. Im Handel existirt festes und flüssiges Anethol.
Anilin. oamphoric. Stellt schwach röthliche Krystalle dar, die
sich in Weingeist und Glycerin ziemlich leicht lösen und
als J1Antispasmodicum" zu etwa 0,1 pro dosi (maximale
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Einzelgabe dürfte 0,2! sein), zwar selten wohl, verordnet
werden.
iinUin. sulfuric. Das Anilinsulfat stellt wie das vorige, weisse
oder - nach einiger Aufbewahrung - röthliche, in Wasser
und verdünntem Alkohol leicht lösliche Krystallnadeln dar,
die einen äusserst brennend scharfen Geschmack besitzen. Vor
längerer Zeit gegen Veitstanz, Epilepsie und andere N ervenleiden empfohlen, kann seine höchste Einzelgabe zu O,l!
die grösste Tagesgabe zu 0,3! betrachtet werden,
Antibactericon. Als Prophylacticum und selbst Heilmittel bei
den verschiedensten Infectionskrankheiten empfohlen, soll
seine -Wirkung durch Ozon bedingt sein. Da aber alle Ozonpräparate eine nur sehr kurze Haltbarkeit haben, so wird
auch diesem "Ozonwasser" kein besonderer Werth beigelegt.
Antifebrinum bromatum = Monobromacetanilid. Stellt kleine,
weisse, glänzende Krystallnadeln dar, Schmelzpunkt 165,
Es verbindet die sedative Wirkung des Bromkalium mit
der anti febrilen des Antifebrins und ist namentlich in
Dosen von einigen wenigen Dezigramm gegen Kopfneuralgie
empfohlen.
Antifebrin = AcetanHid. Antisepticum und Antineuralgicum
in Einzelgaben von etwa 0,25. Grösste Einzelgabe ist 0,5!
grösste Tagesgabe 4,0 ! Weisses krystallinisches Pulver
oder aber farblose glänzende Krystallblättchen, leicht in
Alkohol, sehr schwer aber in kaltem_ vVasser löslich, Wie
sein Nachweis auf Abspaltung von Anilin beruht, so werden eben darauf auch die häufig beobachteten schädlichen
Nebenwirkungen im Organismus zurückgeführt. "Aeusserlieh" wird dem Antifebrin als Streupulver antiseptischer
W erth zugemessen.
Antifungin. I.Jösliche borsaure Magnesia; 10-15°joig als
Antisepticum gerühmt.
AntinervIll = Salicylbromanilid. In Alkohol leicht lösliches
weisses Pulver, das, wie sein Name sagt, als "Antinervinum" in der Dosis von etwa 0,5 Anwendung findet.
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Antinonnin. Soll insoweit erwähnt werden, als es sich sehr
gegen die so gefürchtete Nonnenraupe bewährt hat. -Wissenschaftlich bezeichnet ist es das "Kaliumsalz des Dinitrokresols" .
Antipyrin = Phenyldimethyl - Pyrazolon. Alkaloidähnliche
Base aus Theerproducten, ein krystallinisches weisses Pulver
darstellend, das sich sehr leicht in Wasser, vVein u. dgl.
löst. Vorwiegend Fiebermittel, am besten in Dosen von
2,0-1,0 in stündlichen Intervallen. Kindern entsprechend
reducirte Gaben. Als "Antineuralgieum" - ähnlich dem
Natriumsalicylat - in Gaben von 1,0. Subcutan wirkt
Antipyrin oft momentan schmerzstillend, auch wird es sehr
gegen Keuchhusten empfohlen und zwar so viele Dezigramm
auf einmal als das Kind Jahre zählt.
Antisepsin = Asepsin = Paramol1obromacetanilid. Hat mehr
äusserliche Verwendung gefunden bei der Wundbehandlung,
vor innerem Gebrauche wird gewarnt! Es stellt farblose,
monokline Prismen dar, die in Wasser kaum löslich sind,
von Alkohol aber mässig aufgenommen werden.
Antiseptin. Ein in Wasser lösliches, weisses, geruchloses Pulver,
dessen Zusammensetzung die Bezeichnung "Zincum borothymol. jodat." angiebt. Es dient antiseptischen Zwecken.
Antiseptol. Ist ein mild wirkendes Jodpräparat (Oinchonin.
jodosulfuricum); es stellt ein rothbraunes, in H 2 0 unlösliches Pulver dar, ohne allen Geruch und wurde für äusserliehe Zwecke als Ersatz von Jodoform versucht.
Antispasmin viele Narce'ilmatrium - Natr. salicyl.
Antithermin. Als "Antipyreticum" versucht, stellt dies Präparat - eine Verbindung der Lävulinsäure mit Phenylhydrazin - farblose, in heissem Alkohol läsliche Krystalle
dar; die heisse alkoholische J--Aösung lässt sich beliebig mit
Wasser mischen. Gewöhnliche Einzelgabe 0,2.
Anthrarobin. Aus dem Alizarin dargestellt, giebt man es
ähnlich dem Ohrysarobin "äusserlich" bei verschiedenen
Hautleiden. Gelblichweisses , körniges Pulver, zu etwa
10 % in Alkohol, kaum aber in H 2 0 löslich.
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Aus der Petersilie "flüssig und krystallisirt" darge~
stellt, soll das Apiol theilweiser Ersatz von Ohinin sein und
ersteres in Gaben von 1-4,0, letzteres zu 0,25, bei \lVechselfieber namentlich nützen.
ApococleJ:nuill hydrochlot. Stellt ein gelbliches, amorphes
Pulver dar, das sich leicht in vVasser löst und kräftig expectori1'end wirkt. Dosirung: 0,18-0 124 g täglich.
Apomorphin. hydro chI. Expecto1'ans und Emeticum, je nach
seiner Dosi1'ung. In erster Hinsicht kommen Einzelgaben
bis zu 0,01 etwa in Betracht, als Brechmittel aber sind
weit g1'össere Gaben erforderlich, insofern es nicht subcutan
(0,003-0,01 ungefähr) gegeben wird.
Aqua Amygdal. amar. 10-20 Tropfen mehrmals (maximale
Einzelgabe 2,0! grösste Tagesgabe 8,0 I), an Stelle anderer
Narcotica oder auch verbunden mit solchen, speziell dem
Morphin, zur Linderung örtlicher Reizerscheinungen, Krampfhusten u. dgl. Gleiche Dosirung und gleiche Indicationen
besitzt Aq. lau1'oceras. Kindern giebt man etwa so viel
~'~ropfen als sie Jahre zählen.
1000 Theile des Präparats
enthalten 1 Theil Oyanwasserstoff.
Aqua Calcariae. Innerlich thee- bis esslöffelweise in Milch,
vorzugsweise bei Rhachitis und Diarrhoe der Kinder, sowie
angeblich zur Verkalkung von LUllgentuberkeln. Eine
heilsame 'lVirkung des Kalkwassers in Form von Inhalation
und Gurgelung bei Diphtherie wird nunmehr von berufener
Seite in Abrede gestellt.
Aqua chlorata. Soll in der jüngsten Hamburger OholeraEpidemie - innerlich gegeben - gute Dienste geleistet
haben. Seither war sein Werth bei andern Krankheiten
ein sehr fraglicher, da es ja im Magen bereits, wenn nicht
schon früher, in Ohlorwasserstoffsäure über geführt wird.
Dagegen findet es vielfach äusserliche Verwendung zu
Waschungen, Umschlägen etc.
Aqua, Ohloroformi.L Existirt von verschiedener Stärke; nach
Löffler- Greifswald ist nur ein völlig gesättigtes Wasser zur
Gurgelung bei Diphtherie zulässig ein Wasser also, das
Apiol.
j
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auf 133 Theile, 1 Theil Ohloroform enthält (v. Chloroform). Chloroform wasser ist Sedativum.
Aqua Kreosoti. Seine Anwendung kann eine innerliche und
äusserliche sein und ergiebt sich aus den Indicationen für
Kreosot.
Aqua Nicotianae Rademacheri. Seine Gesammtgabe pro Tag
soll 30,01 nicht überschreiten, seine Verwendungsweise überhaupt entspricht jener von Nicotiana.
Aqua Opii. Findet nur äusserliche Verwendung zu Augenwässern u. dgl.
Arbutin. "Wird wie" seine Muttersubstanz - Folia Uvae
ursi - als Diureticum bei Leiden der Harnblase gegeben
und zwar in Dosen von 1,0 mehrmals täglich.
Arenaria. Ein Decoct desselben oder auch die Extractform
soll sich gegen acuten und chronisch-blutigen Blasenkatarrh
äusserst wirksam erweisen. Vom Extract 4,0 zu PiI. 20,
davon 4-5 Stück.
Argentum foliatum. Dient nur zum Versilbern von Pillen,
Pastillen u. dgl.
Argentum-Kaliumcyanat. Diesem Cyandoppelsalz wird starke
antiseptische \Virkung zugeschrieben; es stellt WeIsse
Krystalle dar, die in Wasser sich leicht lösen.
Argentum nitric. Kräftiges Adstringens, innerliche höchste
Einzelgabe 0,031 grösste Tagesgabe 0,2! Indicirt ist dies
Medicament bei chronischen Durchfällen und Dysenterie,
Magengeschwür, Tabes dorsalis etc. Aeusserlich dient der
Höllenstein sowohl als Adstringens (Injection, Klystier,
Salbe) wie auch als Aetzmittel gleich dem Arg. nitro cum
KaI. nitr.
Aristol (Bayer). Statt Jodoform u. a. als äusserliches ungiftiges Antisepticum warm empfohlen und zwar in Substanz als Streupulver oder aber bis zu etwa 10 % in 001lodium, Salbe u. dgI. Seine Zusammensetzung kennzeichnet
die Bezeichnung "Dithymoldijodid". Es stellt ein ziegelrothes,
voluminöses Pulver dar und besitzt einen eigenartigen, nicht
unangenehmen, aromatischen Geruch. Sein Jodgehalt be-
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trägt über 45 °/0, Das Präparat ist unlöslich in vVasser
und Glycerin, leichter löslich in Alkohol; VOll Aether}
Ohloroform und insbesondere VOll fetten sowie ätherischen
081en wird es ungemein leicht aufgenommen,
Arseninm joo_atum. Stellt glänzende mthe hexagonale Tafeln
dar, die Jod-Geruch besitzen, in Wasser ziemlich leicht
löslich und vollständig flüchtig sind. Das Präparat soll in
vorsichtigen innerlichen Gaben - höchste Einzelgabe 0,005!
grösste Tagesgabe 0,02! - sich bei hartnäckigen Hant,leiden wirksam erweisen.
A.sapl'ol ist
"Naphtol- (J. .. monosulfqsaures Oalcium" und
bildet ein weissliches Pul ver, das sich in Wasser UIld
auch in Alkohol leicht löst. Es soll antithermische , anti ~
rheumatische und analgetische Wirkung äussern und die
Tagesdosis ungefähr 4,0 betragen.
Asa foetida. Selten gebrauchtes Arzneimittel, das in innerlichen Einzelgaben von einigen Dezigramm in Emulsion
oder Pillen form früher mehr verordnet wurde und dem man
bei Krampfzuständen verschiedener Art viel Werth bei·
legte. Den gleichen Zweck verfolgen Klystiere mit A. f.
und die Tinctur, letztere in Gaben von etwa 30 gtts.
Aseptol = Acid. sozolicum. Seine wissenschaftliche Bezeichnung ist "Orthophenolsulfonsäure", eine nach Karbol riechende röthliche Flüssigkeit, die in dem fraglichen Präparat
zu 33 1/u % gelöst ist. Wurde in etwa 25°/oiger Verdünnung als Antisepticum für innerliche und äusserliche Zwecke
empfohlen.
Asparagin = AsparamicL Wirkt diuretisch und erregend auf
die Geschlechtsorgane. Es stellt grosse rhombische, luftbeständige Krystalle dar, die sich in 58 Theilen Wasser
lösen und als "Amidobel'l1steinsäureamid" zu betrachten
sind, Dosirung: 0,05-0,1! Einzelgabe und bis zu 0,31
pro die .
.A.spid.ospermin. Dieses, farblose Krystalle bildende Alkalo'id
aus Quebracho, findet in seinen Salz verbindungen und
namentlich als salzsaures Aspidospermin, ähnlich seiner
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Muttersubstanz als "Stomachicum" Verwendung. Höchste
Einzelgabe 0,003! maximale Tagesgabe 0,006!
Atherosperma moschata enthält in der Rinde das Alkaloid
"Atherospermin". Medicinale Verwendung findet die Tinctur zu 1-2,0 etwa, als Diureticum und Diaphoreticum.
A.tropin und Atropinum sulfur. In der Regel ist es das
schwefelsaure Salz, das medizinale Verwendung findet
und zwar wird es gegen profusen Schweiss, besonders Nachtschweiss der Phthysiker, gegen Lungenblutungen, Urticaria, auch als Antidot von Morphin gegeben. Innerliche
Einzelgaben sind 0,0005-0,001!! pro dosi und 0,003!!
pro die. Im Weiteren wurde Atropin auch gegen Neurosen versucht (zumal subcutan) , sein Gebrauch in der
Augenheilkunde aber - äusserlich wie innerlich - und
seine pupillenerweiternde Wirkung sind wohl bekannt.
Ausdrücklich sei angefügt, dass obige Dosen nur Erwachsene betreffen!
Atropin santon. An Stelle von Atropinsulfat, Dosirung und
"Wirkung wie dort.
Atropinum valerian. Schwach nach Baldriansäure riechende
farblose Kl'ystalle, die Gaben sind genau dieselben, wie
unter Atropin angegeben, und auch in seiner Wirkung ist
es kaum unterschieden.
Aurum bromat. und tibromatum. Erstgenanntes Goldbromür ist
eine gelbliche Masse, in \Vasser aber unlöslich, während
das Goldtribromid von Wasser aufgenommen wird. Beide
gelten als ausserordentlich wirksam gegen Epilepsie und
zwar in Dosen bis zu 0,01! Kindern bis zur Hälfte
= 0,005!
Aurum chloratum. Rothgelbe krystallinische, zerfliessliche
Salzmasse, in \Vassel' oder Weingeist leicht läslich. Gabe
und Anwendung wie das folgende Präparat.
Aurum chlorat. acid. Rothe, leicht zerfliessliche Salzmasse,
aus gleichen Molekülen Goldchlorid und Ohlorwasserstoff
bestehend. Ist innerlich als Antisyphiliticnm empfohlen in
kleinen Gaben von 0,001-0,01 etwa. Höchste Einzelgabe
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0,03! höchste Tagesgahe O,l! Aeusserlich dient das Präparat als Aetzmittel.
Aurum oyanatum. In den gewöhnlichen Lösungsmitteln unlösliches, gelbes geschmackloses Krystallpulver, das in
Dosen VOll 0,005 etwa mehrmals täglich gegen ScrophuJose
und Schwindsucht gerühmt wird.
Aurum-Kalium bromat. Im durchfallenden Lichte, als purpurfarbene Krystalle erscheinend, die sich in Wasser sowohl
als Alkohol leicht lösen. Nach nJjferck" dürfte dies Präparat wegen seiner Haltbarkeit den vor genannten vorzu~
ziehen sein.
Auro-Natrium chloratum. Innerlich gegen Hautkrankheiten
und Tabes dorsalis, gewöhnlich in Dosen VOll einigen Milligramm - höchste Einzelgabe 0,05! höchste Tagesgabe 0,2!
Als "Oausticum" steht es dem Aurum chlorat. nach. Goldgelbes krystallinisches, in H 2 0 leicht lösliches Pulver,
aus etwa 60 °/0 N atriumgoldchloric1 und 40 °/0 Natriumchlorid bestehend.
Aurum tricyanatum. Repräsentirt grosse, tafelförmige Krystalle,
die farblos und in \Vassel' und Weingeist leicht löslich sind.
Wie das vorgenannte Goldsalz, so wird auch das "Tricyanid" gegen Lungentuberculose gegeben.
Balsam Bilfinger.
Ein Mixtmll aus Spir. camphor. - Tinct.
Oapsici - Liquor Ammonii caust. - und Pix liquid. Balsamum Copaivae. In mehrmaligen Gaben von je 1,0 tagüber, vorzugsweise gegen Katarrh der Harn- und Luftwege.
Balsa.mum Gurjul1 = B. Dipteroca,rJlL Der Balsam ist dickflüssig, im auffallenden Lichte grünlich und trübe, im
durchfallenden rothbraun und klar. Geruch und Geschmack
erinnern an Oopaivabalsam, auch findet er an Stelle des
letzteren medizinale Verwendul1g. Einzeldosis bis zu 3,0
etwa und bis zu 10, pro die; vom ätherischen Oel einige
Dezigramm.
Bals. Nucistae. Nur äusserlich als Einreibung der Nabel~
gegend kleiner an Koliken leidender Pa.ti.enten.
°
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Bals. peruvianum. Innerlich bis zu 1,0 etwa bei chronischen
Katarrhen der Respirationsorgane und der Harnwege,
Tuberculose. Weit häufiger aber "äusserlich", im Speciellen
gegen Scabies.
Bals. tolutan. Innerlich zu 0,5-2,0 gegen chronische Katarrhe, meist in Verbindung mit Kreosot; auch zum U eberziehen von Pillen.
Baptisin pur. Das Glycosid aus Baptisca tinctoria soll in
Dosen von einigen Dezigramm innerlich gegeben, eröffnend
und gallenabsondernd wirken.
Baryum chlorat. und nitro Früher gegen scrophulöse, tuberculöse und Herzleiden in kleinen innerlichen Gaben von
einigen Oentigramm empfohlen, sind die genannten Präparate
zur Zeit wohl wenig im Gebrauch. Höchste Einzelgabe
wäre 0,12! höchste Tagesgabe 1,5!
Benzanilid = Benzoylanilid. Dies seit wenigen Jahren eingeführte Medicament bildet farblose, glänzende Blättchen
oder ein weisses krystallinisches Pulver, ist unlöslich in
Wasser, löslich aber in Weingeist. Schmelzpunkt 163. Es
ist ein Analogon des Acetanilids, seine Dosirung als Antipyreticum für Kinder, für welche es namentlich empfohlen,
ist 0,1-0,5. Maximale Tagesgabe für Erwachsene 3,0!
Benzonaphtol = Benzoyl. Wird als sehr wirksames Darmantisel)ticum gerühmt, das vor ß-Naphtol deu Vorzug völliger Geruch- und Geschmacklosigkeit hat und zudem ohne
jede Reizwirkung ist. Dosirung für Erwachsene in Einzelgaben bis zu 0,5! und Tagesgaben von 5,0! Kindern
etwa die Hälfte! Das "N aphtol- ß - Benzoat" bildet in
reinem Zustande kleine weisse mikroskopische Krystalle
oder lange prismatische Nadeln, die in Wasser kaum, in
Alkohol aber löslich sind; im Darm wird das Präparat alsbald in ß- N aphtol und Benzoesäure gespalten.
Benz()sol = Benzoylguajacol, Mit diesem Präparat beabsichtigt man einen Ersatz des Guajacols und indirect einen
solchen des Kreosots zu schaffen. Der gewöhnlichen KreosotTagesgabe von 1,0-1,5 entsprechen 1,6 bezw. 2,4 Benzosol,
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die auf mehrere Einzelgaben zu vertheilen und ganz nach
Art des Kreosots zu nel1Inen sind. Das Benzosol stellt ein
farbloses krYRtallinisches Pulver dar, ist fast geruch- und
geschmacklos, löst sich in ,71[ assel' kaum, zerfällt aber im
Magen- Darmtractus alsbald in Guajacol und Benzoesäure.
Das Präparat enthält etwas mehr als die Hälfte Gujacol,
sein Schmelzpunkt liegt bei 52°,
Berberin. Das gut krystallisirende salzsaure und phosphorsaure Salz des Berberins, namentlich aher das leicht lösliche schwefelsaure Salz - das Berberinum sulfur. cryst.
solubile j,Merck" - finden arzneiliche Verwendung. Berberin soll als Stomachicum und Tonicum sehr gute Dienste
thun und auch in gynäkologischer Hinsicht Hydrastis völlig
gleichwerthig sein. Es kommen je nach Umständen, Einzeindosen von 0,03-0,25 his zur Tagesgahe von 1,0! in
Betracht; suhcutan hahen schon 0,002 mächtige 'Yirkung.
Betol = Naphtalol = Naphtosalol. Gleich dem Salol ein Salicylsäure-Derivat (Salicylsäure-ß-N aphtyläther), das wie
jenes hauptsächlich bei D::mnkrankheiten und Blasenkatarrh
empfohlen ist und auch Gelenkrheumatismus günstig beeinflusst.
Dosirung wie Salol. 'Veisses , geruchloses
Krystal1pulvel', dessen Wirkung auf Ahspaltung seiner
beiden Componenten Salicylsäure und ß-Naphtol basirt,
Bismuth. album. und pepton. wurden in neuerer Zeit - ersteres
in Gaben bis zu 1,5, letzteres bis zu 5,0 - 'gegen
Gastralgie gegeben. Das Albuminat enthält etwa 9 %, das
Peptonat aber nur 3 % Bi,
Bismuth. carbonic. Schweres, gelblichweisses Pulver, in denselben Gaben wie R subnitricum. Zur gleichen Wirkung
aber kommt noch seine säuretilgende Eigenschaft.
Bismuth."Cerium salicyl. Stellt ein schwach röthliches Pulver
dar, in Wasser und auch Alkohol unlöslich. Es soU ein
vorzügliches Mittel bei Erkrankungen der Magen- und
Darmschleimhaut sein und in Dosen von wenigen Dezigramm gegeben werden.
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Bismuth, oxyjodat. \Vird in kleinen innerlichen Gaben (0,1
bis 0,2), speziell bei Magengeschwür gerühmt, äusserlich
empfiehlt es IJister als von gleicher antiseptischer 'Virkungsweise wie Jodoform, Es stellt ein scharf rothes,
geschmackloses Pulver dar, ist amorph und in den gewöhnlichen Mitteln unlöslich.
Bismuthllm pancreatinatum. Ein weissliches Pulver, Gemenge
von activem Pancreatin mit Bismuth. carbon.
Bismuthphenole (Heyden). Eine Gruppe neuer Darm-Antiseptica, welche gegenüber den freien Phenolen viele V 01'züge besitzen, dabei aber im Darm sofort genügende Mengen
Phenole abspalten, um eine sichere und rasche Wirkung
eintreten zu lassen. Die wichtigsten sind: Phenolwismuth, Kresolwismuth, Trihromphenol- Wismuth,
o h 10 rp h en 0 1- 'Vi s mut h, Resorcin- vVismuth und
Beta-N aphtol- Wismuth. Sie alle sind neutrale, geruchlose, geschmacklose, nicht ätzende Pulver von weisser,
. resp. gelber oder rother Farbe, unlöslich in Wasser, so dass
sie in Pulverform verordnet und in der Regel in Halbgrammdosen Erwachsenen gegeben werden (5-7,0 pro die).
Das gelbe Tribromphenol-'\Vismuth enthält nahezu gleiche
Theile Wismuthoxyd und Tribromphenol, seine Wirkung
erklärt Prof. Hueppe als nahezu spezifisch gegen die Oholerabacterien.
Bismuth. salicyl. Im Grossen und Ganzen die Dosen VOll B.
subnitr. ; betreffs der Wirkung werden mehr seine gährungswidrigen und desinficirenden Eigenschaften hervorgehoben.
Es ist ein rein weisses mikrokrystallinisches Pulver und
enthält 63 °/0 Bismuthoxyd,
Bismuth. subnitric. Vielgebrauchtes Medicamel1t zu 0,5 etwa
pro dosi für Erwachsene, bei verschiedenen IVlagenleiden
(Katarrh, Geschwür .etc.) und in Folge da von bedingten
Diarrhöen. Aeusserlich zu Streupulver bei Wunden, Brandwunden etc. Es kommen bei diesem Präparat seine adstringirenden, tonisirenden und antiseptischen Eigenschaften
zur Geltung.
S eh mid t, Arzneimittel der Apotheken.
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JJismu.th. tannl.e. besitzt grösssre adstringirende Wirkung wie
das Sub nitrat und wird mitunter in etwa doppelt so grosser
Dosis wie jenes gegen Diarrhöe gegeben. Gelbbräullliches
geschmackloses Pulver.
Bismuth. valerian. Nach Baldrian riechendes, weisses Pulver,
mit etwa 78 °/0 Oxydgehalt. In Gaben bis zu etwa 0,3;
es soll die tonisirende Bi-Wirkung mit der krampfstillen~
den des Baldrians vereinen.
Boldin. Das Alkaloid der Blätter von Boldoa fragrans, ein in
Wasser nur wenig löslicher, amorpher Körper, dem, wie der
Pflanze selbst, ~7V erth bei Leberaffectionen und Gallensteinen zugesprochen wird. Dosis 0,2 etwa pro die.
Bolus alba. Die kieselsaure Thonerde findet innerlich nur als
Oonstituens bei solchen Mitteln Verwendung, die wie Silbernitrat z. B. leicht zersetzt werden. Aeusserlich mitunter
Zusatz zu Zahn- und Streupulver.
Borax. Innerlich kaum mehr, früher in Dosen von einigen
Dezigramm bei menstruellen Störungen. Aeusserlich vielfach zu adstringirenden Wässern und Säften.
Brom. V 01' einiger Zeit warm empfohlen zur Inhalation bei
diphtherischen Erscheinungen in etwa 0,2°/oiger Lösung,
findet es jetzt wohl mehr zu Desinfectiollszwecken Verwendung und namentlich in letzterer Hinsicht die mit Brom
getränkte Infusorienerde.
Bromalhydrat. N adelförmige Krystalle, farblos und in 'Wasser
unschwer löslich. Hypnoticum und Sedativum, Maximale
Einzelgabe 2,0! höchste Tagesgabe 4,0!
Bl'omelia Ananas, Succus. In manchen Gegenden beliebtes
Expectorans und Diureticull1, das theelöffelweise gegeben
wird. Der Saft enthält Aepfelsäure, Oitronensäure und
reichlich Zucker.
BromioJa. Zusammengesetzt aus KaI. bromat' 1 Ohloralhydrat
je 15 Gran(!), sowie Extr. Oaunab. und Extr. Hyoscyami
aa 1/8 Gran auf 1 Fluiddrachme der Lösung. Das Mittel
ist Sedativum und Hypnoticum und wird die Dosis zu 1(2-1
Fluiddrachme angegeben. Amerikanische Spezialität, auch
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bei uns besonders an Badeorten - zuweilen verordnet.
Bromoform=Formylum tribromatum oder Tribrommethan. Stellt
eine farblose, chloroformartig riechende und sich leicht zersetzende Flüssigkeit dar, in Weingeist leicht, in H 2 Ü aber
nahezu unlöslich. Es wirkt anästhesirend und wurde sehr tropfenweise als Inhalation oder auch als Zusatz zu Mixturen u. dgl. - bei Keuchhusten empfohlen. Grösste
Einzelgabe für Erwachsene 0,3! grösste Tagesgabe 1,0!
Bromol = Tribromphenol. Wurde als Antisepticum versucht
und namentlich zur Wundbehandlung , als StreUIJulver in
Mischung mit indifferenten Stoffen, empfohlen. Dies ganz
spezifisch riechende Präparat stellt feinste seidenartig
glänzende Krystallnadeln dar, die sich gut in Weingeist,
nicht aber in ,Vasser lösen.
Bromopyrin = Monobromantipyrin. Auch dieses Antipyrinderivat wurde therapeutisch versucht. Es stellt weisse,
filzartige Krystallnädelchen oder aber grössere und glänzende weisse Nadeln dar, die sich leicht in Alkohol, kaum
aber in Wasser lösen. Schmelzpunkt 114.
Bruoin. Soll in seiner Wirkung sehr dem Strychnin gleichen
(v. dieses), seine Gaben aber sind erheblich höhere, bis
zu 0,05! Einzelgabe und 0,3! Tagesgabe. In den Brechnüssen, der falschen Angosturarinde u. a,. enthalten, krystallisirt es in monoklinen Säulen oder Tafeln, ist in Wasser
schwer, leicht löslich dagegen in Alkohol und Chloroform.
Buehu oder Bueeo. Vide Folia B.
Bulbus SeHlae. Die Meerzwiebel findet als etwas veraltetes
Mittel in mehrmaligen Gaben von etwa 0,2 tagüber , als
harntreibendes und auch expectorirendes Medicament Verwendung.
Butylchloralhydrat = Crotonchloralhydrat. Dem Chloralhydrat ähnlich - kleine weissglänzende, aromatisch riechende Krystallblättchen --- ist seine Wirkung auch eine
ähnliche, beruhigende und Schlaf bringende, und wird es
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Einzelgaben bis zu 1,5! und Tagesgaben bis zu 5,0!
gegeben.
Buxin. Findet sich im Buxus sempervirens ; es stellt ein
weisses amorphes Pulver dar, ist stark bitter, kaum löslich
in ",Vasser, in Alkohol und Aether dagegen ziemlich. Die
Base ist identisch mit Bebeerin und fand und finclet wohl
noch als Ersatz des Ohinins Verwendung. Fieberdosis
1,0 etwa.
111
Cadmium sulfuricum. Findet wohl nur äusserlich Verwen'" dung gleich dem Zinksulfat in der Augenheilkunde, eine
eventuelle innerliche höchste Einzelgabe dürfte 0,05! die
grösste Tagesgabe 0,2! sein. Dies Präparat stellt durchscheinende farblose, an der Luft leicht trübweiss werdende,
säulen- oder tafelförmige Krystalle dar, die in Wasser
leicht löslich sind. Neuerdings erscheint es im Handel in
Form luftbeständiger schiefer rhombischer Säulen.
Caesium-Ammonium bromatum. Krystallinisches, weisses Pulver,
das sich in ,VasseI' leicht löst und in annähernd denselben
Dosen wie die gewöhnlichen Bromsalze und bei den gleichen
Indicationen gegeben wird.
Caesium-Rubidium-Ammoniumbromid. Ein von "Merck" zugeführtes Arzneimittel, das als "Nervinum" stärkere ,Virkung entfalten soll als die gewöhnlichen Bromsalze.
Calcaria chlorata. Seine innerliche und äusserliche medizinale
Verwendung ist eine seltene, zuweilen in I-,ösung als
VerbaIidwasser von Geschwüren} mitunter in vielleicht
1 °joiger Lösung zur Injection. Dagegen ist der Chlor~
kalk ein viel gebrauchtes Desinficiens und soll schon in
2°joiger Lösung oder auch in Pulverform Typhus- und
Cholerastühle unschädlich machen.
Calcaria usta. Zmveilen äusserlich in Form der Wienel' Aetzpaste in Verbindung mit KaI. caust.
Calcium bisulfuros. liquid. Stellt eine schwach gelbliche oder
gar farblose Flüssigkeit dar, von nicht zu verkennendem
Geruche nach schwefliger Säure. Das Präparat wird als
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ideales Antisepticum bezeichnet, da es bei seiner Ungiftigkeit eloch sehr wirksam elen pathogenen Mikroben
gegenüber sei. Man empfiehlt das Oalciumbisulfiel verdünnt zu Gurgelungen unel Inhalationen, zur Behandlung
von Eczemen etc.
Calcium bromat.-chlorat. und jodat. pur. sicc. Diesen Halogensalzen wird grosser Heilwerth zugesprochen und sollen sich
dieselben u. a. bei verschiedenen Magenleiden, Asthma, und
auch Syphilis bewähren. Sie stellen weisse oder gelbliche,
wasserfreie Salze dar, die sich in Wasser sehr leicht lÖsell.
Die Dosis des Ohloralcalcium ist 1,0-5,0 pro die, während
die fraglichen J od- und Bromsalze bei etwas stärkerem
Brom - hezw. .J odgehalt wie die hetreffenden Alkalisalze,
m germgeren Gahen wie diese verordnet werden.
Calcium carbon. praec. In Gaben von einigen Dezigramm
mehrmals am Tage gegen Magensäure und Darmstörungen,
insoweit die Kalkpräparate ehen stopfend wirken. Aeusserlieh als Grundlage vieler Zahnpulver.
Calcium ferro-phospholacticum und Calcium lactophosphoricum.
Sowohl das erstgenannte Doppelsalz wie auch das Oalciumlactophosphat werden zuweilen rhachitisehen Kindern zur
besseren Knochenhildung gegeben und zwar einige Dezigramm als Einzelgabe. Der phosphormilchsaure Eisenkalk
ist fest, aber leicht löslich, das Lactophosphat ist eine sirupartige Flüssigkeit, aus Oalciumlactat und Oalciumphosphat
hestehend.
Calcium hippuricum. 'vVeisses, in Wasser ziemlich leicht lösliches Krystallpulver, das wie das Natronsalz gegen überschüssige Harnsäurebildung in Dosen von 0,5 etwa gegeben wird.
Calcium phosphor. In den gleichen Gaben wie das Oarbonat,
namentlich Kindern zur Aufbesserung des Knochenbaus
gegeben, indicirt bei Rhachitis, Oaries, Scrophulose.
Calcium saccharatum. Der Zuckerkalk bildet wenig luftbeständige, weisse, glänzende Lamellen von anfangs süsslichem, später herbem Geschmack, die sich besonders leicht
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in zuckerhaltigem ViT a88er, 1: 15 aber erst in gewöhnlichem
Wasser lösen. Das Präparat ist "Antacidum" und Antidot
hei Carbolsäure., Vergiftungen. Dosis singula etwa 1,0.
Calcium salicyl. Man rühmt es Kindern gegenüber als
Antidiarrhoicum in Gaben von 0,5-1,0. Weisses geruchund geschmackloses Pulver, krystallinisch und in ViT assel'
schwer löslich.
Calcium sulfuros. Bildet ein in Wasser wenig lösliches krystal1in18ches Pulver, das in kleinen Gaben von 0,00'75-0,03
intern bei Mandelentzündung oft gute Erfolge haben soll.
Camphor. Sehr wichtiges Medicament, vor Allem "Excitans"
in innerlichen Einzelgaben von 0,1-0,2 etwa, um drohendem Kräfteverfall vorzubeugen; ferner in geringerer Dosirung Expectorans und Diureticum. Rascher zur Wirkung
gelangen subcutane Injectionen (Lösungen von Oampher
in Oel oder Aether). Kinderdosis wären einige Oentigramm.
Seine äusserliche Verwendung in spirituöser Lösung ist eine
vielfache.
Camphora carbolica. Eine klare, ölige, mehr nach Oampher
als nach Oarhol riechende Flüssigkeit, die hauptsächlich
äusserliche Verwendung als "locales Anaestheticum" findet.
Oamphora monobromata. In Einzelgaben von wenigen Dezigramm gegen krampfartige I-,eiden, auch gegen Delirium
tremens versucht, wird seine höchste Einzelgabe zu 0,4 t
die höehste Tagesgabe zu 1,25! nol'mil't. Unveränderliche,
farblose Krystalle von N adel- oder Blättchenform und
campherartigem Geruch, leieht in Weingeist und fetten
Oelen löslich.
Camphora naphtolica. Ein in Wasser unlösliches, von Alkohol
und fettem Oel aber leicht aufgenommenes Präparat, das
durch Schmelzen von 1 Theil ß-Naphtol und 2 Theilen
Campher dargestellt wird. Der Naphtolcampher ist "Anti ..
septicum" und findet bei Hautkrankheiten äusserliehe Verwendung.
Oamphora salolica. Auch der Salolcampher ist gleich dem
vorgenannten nAntiseptieum" und findet ähnliche Verwen-
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dung. Man erhält ihn durch Schmelzen gleicher Thei1e
Salol und Oampher als in Alkohol und fetten Oelen leicht
lösliches Präparat.
Oancroin. Ist das toxische Stoffwechselproduct der Krebsparasiten und wenn nicht identisch, so doch nahe verwandt
mit Neurin (v. d.). Neurin wie Oancro'in sollen gleiche
therapeutische Eigenschaften gegen Krebs besitzen und
physiologisch völlig analog sein. So wurde von Adamkiewicz
die Bezeichnung "Oancro'in" auch auf die von ihm benützte,
unter Zusatz von Phenol und Oitronensäure hergestellte
wässrige N eurinlösung übertragen. "Merck" fertigt die
subcutan anzuwendenden Oancro'inlösungen.
Cannahinon. Aus Oannabis inc1ica dargestelltes Weichharz,
in Wasser unlöslich, leicht löslich aber in Alkohol, sowie
fetten und ätherischen Oelen. Hypnoticum. Höchste Einzelgabe 0,1! maximale 'l'agesgabe 0,31
Cannabinum. \/i[ urde als Hypnoticum versucht, doch haben
Einzeldosen von 0,1 schon Vergiftungs erscheinungen veranlasst; höchste Einzelgabe 0,1! höchste Tagesgabe 0,3!
Lufttrockenes braunes Pulver, in Wasser unlöslich, leicht
löslich dagegen in vVeingeist, Aether oder Ohloroform. Im
Aufguss wird mitunter das Herba cannabis als Sedativum
und Hypnoticum benützt.
Oannahinum tannicum. Wird in Durchschnittsgaben von 0,25
bis 0,5 als gutes und harmloses Schlafmittel gerühmt, frei
von Haschischwirkung. Höchste Einzelgabe 1,0! höchste
Tagesgabe 2,0! Gelbgraues, bitterlich es Pulver, leicht löslich in salzsäurehaltigem Wasser.
Cantharides. VV oh1 sehr selten und nur mit äusserster Vorsicht innerlich (0,005-0,051 pro dosi und 0,15 !pro die)
als Diureticum etc. Verbreitet ist die äusserliche Verwendung der Oantharidenpräparate als Exsudoria und
Derivantien.
Oantharidin. Die blasenziehende Substanz der Oanthariden
krystallisirt in farblosen rhombischen Säulen oder Blättchen;
bemerkenswerth ist namentlich die "Oantharidin-Kaliumver-
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bindung", die gegen Tllherculose versucht wurde hezw. wird.
Höchste innerliche Einzelgahe und Tagesdosis 0,0005!
Capsella Bursa Pastoris. Die Oapsella kommt an Wirkung
Hydrastis gleich, sie hat jedoch den Vorzug, nicht einen
so unangenehmen Geschmack zu besitzen, Viele Extr. B.
P. fluid.
Carboneum sulfurat. So vielfach der Verbrauch des Schwefelkohlenstoffs in der 'llechnik und Analyse ist, so verschwindend dürfte seine medizinale Verwendung sein. Einige
wenige Tropfen (1-3 gtts.), besass er Ruf gegen Lähmungen und Gicht. Auch als örtlich wirkendes Anaestheticum wurde er versucht, sein Geruch allein schon ist ihm
sicher auch hiefür keine Empfehlung.
Cardol. Wird aus der Fruchtschale von Anacardium occidentale dargestellt; es bildet ein fast farbloses Oel, wirkt
blasenziehend und Eiterung verursachend, seine medicamentöse Verwendung aber ist wohl nur eine sehr seltene.
CarpaYnum hydrochlor. cryst. Das Oarpa'ill ist ein in den
Blättern von Oarica Papaia enthaltenes Allmlo'id, seine
salz saure Verbindullg krystallisirt leicht und ist in Wasser
gut löslich. Es soll Ersatz der Digitalis sein nnd subcutalle
wie interne Verwendung finden. In erster Hinsicht kommen
Dosen von 0,006-0,01 täglich oder zweitäglich in Betracht
- die ",Virlnmg soll eine ausserordentlich rasche und prompte
sein - intern werden 0,025 pro die gegeben.
CarvacroL ,Vird aus dem Oarvol und somit indirect aus dem
01. Oarvi dargestellt; es ist farblos, dickflüssig, leicht in
Alkohol und Aether löslich und besitzt starke antiseptische
Eigenschaften.
Cascara sagrada. Viele Extractul1l fluid.
Cascarillae cortex. Die Oascarillpräparate wirken als "Amara"
und sind so von günstigem Einfluss auf M:agen und Darm.
Castoreum canadense und sibiric. Beide früher viel gegen nervöse und hysterische Zustände verordnet, ist ihre Einzeldosis einige Dezigramm. Die Tillctura dient denselben
Zwecken und wird 1--2grammweise gegeben.
Beide
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Bibergeilsorten unterscheiden sich weniger in ihrer Wirkung
als durch ihren Preis.
Catechu. Besitzt adstringirende Eigenschaften; innerliche
Gabe einige Dezigramm pro dosi, von der Tinctur bis zu
2,0 etwa. Aeusserlich zu adstringirenden Mundwässern
u. dergl. Dunkelbraunes Secret aus Acacia Oatechu, in
Alkohol nahezu löslich.
Cedrin. Der wirksame Bestandtheil des Oedronsamens; ein
in seidenartigen Nadeln krystallisirender Bitterstoff, löslich
in Alkohol und 'Vassel'. Es wurde als Fiebermittel versucht.
Cera amylata. Besteht aus gleichen Theilen Amylulll und
Oera und ist ein gutes Bindemittel für Kreosot, Guajacol,
Extr. filicis etc., um die genannten in Pillenmasse zu bringen.
Cerberin. Dies Alkalo'id aus Oerbera Odollam stellt farb- und
geruchlose, bitter schmeckende, rhombische Krystalle, oder
aber ein gelbvveisses, amorphes Pul ver dar, löslich in Wasser,
leichter aber in Alkohol. Es soll in seiner physiologischen
\Virkung dem Digitalin nicht nur völlig gleichstehen, sondern sogar manche Vorzüge besitzen. Oerberin ist "Herzmittel" .
Cerium oxalicum. Weisses , körniges, in 'VasseI' unlösliches
Pulver, das seit einiger Zeit gegen nervöses Erbrechen und
Diarrhöen medizinale Verwendung findet und vielfach gerühmt wird. Höchste Einzelgabe ist 0,3! grösste Tagesgabe 1,0!
Cetrarin. In innerlichen Einzelgaben von 0,1-0,2 mehrmals
täglich gegen Obstipation und namentlich wenn diese durch
Ohlorose bedingt ist , empfohlen. Es findet sich im isländischen Moos und stellt glänzende haarfeine Nadeln dar,
nahezu unlöslich in ,Vasser und kaltem Weingeist. In nicht
ganz gereinigtem Zustande stellt dieser Bitterstoff ein leichtes
grauweisses Pulver dar.
Charta nitrata. Der Dampf des angezündeten Salpeterpapiers
dient mitunter zur Inhalation bei Bronchialleiden.
Chimaphila umbellata. Die in manchen Ländern officinellen
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Blätter enthalten als wirksames Princip das Arbutin; Herba
Ohimaphilae sowie die daraus hergestellte Tinctur und das
Fluidextract sind "Diuretica" .
Chinae Cortex. Findet Verwendung als Decoct, Extract und
Tinctur; sie besitzt vor Allem tonische und adstringirende
Eigenschaften. Als Fiebermittel kommen mehr ihre Alkaloi'de in Betracht.
Chinidinum sulfur. Von diesem Präparat wird gesagt, dass
es in seiner Wirkung sowohl als Fiebermittel wie auch als
Roborans annähernd dem Ohinin gleichkomme und auch
ungefähr in den gleichen Gaben Verwendung finde. Dass
man früher vielfach für dieses Medicament und auch für
Oinchonin eintrat, hatte wohl seinen Grund allein im Preisunterschied beider zum Ohinin, heute aber hat jener Beweggrund kaum mehr eine Berechtigung. Feine weissglänzende
Krystallnadeln, von bitterem Geschmack, in angesäuertem
Wasser leicht löslich.
Chinidinum tannic. = Conchinin. tannic. Weisses, fast völlig
geschmackloses Pulver, das in Dosen von etwa 0,5 Erwachsenen und zu 0,1 etwa pro dosi Kindern gegeben wird.
Indiyationen wie bei Ohinin. tannic.
Chininum albuminatum. In salzsaurem Wasser leicht lösliche,
weissliche Lamellen oder Schuppen, die bei den Indicationen
von Ohinin gegeben werden.
Chinin. ammonio·citric. Stellt ein nur gering bitter schmeckendes, weisses Pulver dar, das sich leicht in Wein oder Weingeist löst und in Dosen von einigen Dezigramm als "Tonicum" gegeben wird.
Chinin. arsenic. Dieses die Wirkung seiner beiden Oomponenten
zum Ausdruck bringende Präparat wird bis zu 0,012! pro
dosi und O,03! pro die hauptsächlich gegen Malaria gegeben.
Chinin. bihydrobromatum und Ch. bihydrochloricum. Leicht lösliche Ohininsalze, besonders zu subcutanen Injectionen
empfohlen.
Ohinin. bisulfur. Dient mehr zu subcutanen Injectionen, da
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es leicht löslich ist. Seine Dosirung und Wirkung entspricht den übrigen Ohininsalzen.
Ohinin. borie. Bildet ein gelbes, bitteres Pulver, das als
Antipyrecticum in Halbgrammdosen versucht wurde.
Chinin. ferri - chloratum. Soll ein vorzügliches "Haemostaticum" sein und sowohl innerlich wie äusserlich sich
empfehlen. Interne Einzelgaben wären 0,1-0,2 mehrmals
täglich. Das Präparat bildet dunkelbraune glänzende
Lamellen oder aber ein rothbraunes Pul ver, schmeckt bitter
adstringirend und löst sich leicht in Wasser oder auch
Weingeist.
Chinin. ferro eitrie. In mehrmaligen Einzelgaben von einigen
Decigramm am Tage, beliebtes Präparat, bei welchem die
tonische Wirkung des Ohinin mit der blutbildenden vom
Eisen vereint ist. Die grünlich braunen Blättchen schmecken
milde eisenartig und sind in Wasser etwas langsam, aber
vollständig löslich.
Chinin hydrobromk Gabe und Wirkung die der übrigen
Ohininsalze, doch soll es vom Magen besser vertragen
werden. Farblose, seidenglänzende , bittere Nadeln, in
'VasseI' ziemlich leicht löslich.
Chinin. hydrochlor. und sulfur. Verwendung finden dieselben
als Antipyretica in Gaben von 0,5 bis zu 2,0 besonders
gegen Wechselfieber, ferner in gleicher Dosis bei sich regelmässig wiederholenden Kopfneuralgien ; in mehrmals am
Tage wiederholten kleinen Gaben von einigen Oentigramm
wirken sie tonisch. Auch als Injection und Olysma wird
mitunter eine Ohininlösung gegeben. Im Uebrigen hat
Ohinin nunmehr als "Fiebermittel" zahlreiche Ooncurrenten.
Chinin hydrofluorie. silic. Ein neutrales Salz, mikroskopische
Krystalle darstellend, die sich sehr leicht in ,Vasser lösen.
Es soll als Antipyreticum und auch als Antisepticum Werth
besitzen.
Chinin jodo-hydrojodic. Bildet grünglänzende, in Wasser nahezu
unlösliche Krystalle, die in Einzelgaben von einigen Dezigramm bei Wechselfieber Anwendung finden.
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Chinin. lacticum.W eisses, leicht in 'Wasser lösliches Pulver,
dem jede Reizwirkung fehlt und das sich namentlich zu
subcutanen Injectionen empfiehlt.
Chinin. ole'inic. Eine bröckliche Masse von der Farbe des
Bleipflasters ; das etwa 50 % Chinin enthaltende Präparat
wird mitunter in Suppositorien dem Körper zugeführt.
Ohinin, s3,eeharinicum. Enthält einige 60 % Chinin, welche
durch Saccharin nahezu entbittert sind, so dass in dieser
Form das Ohinin unschwer auch empfindlichen Patienten
gegeben werden kann.
Clünin. salicyl. Auch dieses Ohininsalz entspricht in Dosirung
und Wirkung ziemlich den obengenannten.
Chinin. tannic. Ist weniger bitter wie die übrigen Chininsalze und desshalb Kindern gegenüber mehr am Platze.
l'vIan giebt es diesen bei katarrhalischen und entzündlichen
Zuständen in Dosen von einigen Dezigramm.
Chinin. ureato" hydrochlor . = Chinin. bimuriat. carbamidat.
Dieses Doppelsalz krystallisirt in grossen, durchscheinenden
Prismen, die sich sehr leicht in 'IVassel' lösen. Es wurde
namentlich "subcutan" angewendet und zwar in 500;0iger
Lösung.
ChinoYdinum 1Joricum. Chininersatz, zwar billig, aber unzuverlässig. Dosirung: halbgraml11weise.
Ohinoldin. und Chinold. tannic. In Gaben 1'011 einigen Dezigramm als Roborans.
Chinojodin. Ein dem Jodoform ähnliches, aber im Geruch
mehr an Chinolin erinnerndes Präparat: gelbes, krystallinisches Pulver in den bekannten Lösungsmitteln unlöslich.
Es wird hauptsächlich "äusserlich" als Antisepticum verwendet, doch auch intern zur gelinden Jodbehandlung empfohlen. Dosis: etwa 0,1 Einzelgabe und 0,5! pro die.
Chinolin und seine Salze. IVaren als Antiseptica früher gepriesen
und wurden in Dosen VOll 0,25-2,0 gegeben. -Während
das erstere eine farblose, hittermandelartig riechende, ölige
l<'lüssigkeit darstellt, die sich leicht in Alkohol, kaUl11 aber
in Wasser löst, erscheinen seine Salze gewöhnlich in langen
j
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Nadeln oder Prismen, insoweit sie nicht als krystallinische
Niederschläge gewonnen werden.
Chloralammonium. Bildet feine weisse Nadeln oder ein weisses
krystallinisches Pulver, dessen Geruch an Ohloralhydrat erinnert, das aber in \Vasser von gewöhnlicher Temperatur
nahezu unlöslich ist, von \V eing~ist jedoch aufgenommen
wird. Es soll als "Hypnoticum" in mancher Beziehung
dem Ohloralhydrat vorzu,ziehen sein. Dosirung wie jenes.
Chloraloyanhydrat. Das Blausiiurechloral bildet weisse, dem
Ohloralhydrat ähnlich riechende Krystallmassen oder aber
rhombische 'l'afeln, ist in Wasser und auch Alkohol leicht
löslich und an Stelle des Bittermandelwassers empfohlen.
Höchste Einzelgabe 0,02! grösste Tagesgabe 0,1! Eine
0,6 °/0 ige wässrige Lösung des Ohloralcyanhydrats entspricht
im Blausäuregehalt dem Bittermandel wasser unserer Pharmacopöe.
Chloralformamidat = Chloralamid. Farblose, nicht ätzende
Krystalle darstellend, die in \Vasser nnd noch leichter in
Weingeist löslich sind. Man giebt diese Verbindung des
Ohlorals mit dem Amid der Ameisensäure, in einmaligen
Gaben von 2,0-4,01 als ))Hypnoticum". In grösserer Dosis
wirkt es narcotisch.
Chloralhydrat. Hypnoticum und Sedativum; in erster Hinsicht
in Einzelgaben von 1,0-3,0! und Tagesgaben von 6,0!
Als einfaches Beruhigungsmittel dagegen einige Dezigramm
mehrmals. Potatoren und geistig sehr Erregte benöthigen
mehr als das Doppelte der zulässigen Einzelgaben.
Chloralimid. Stellt nach "Mercle" geruch- und geschmacklose,
lange Krystallnadeln dar, farblos, unlöslich in vVasser, aber
leicht löslich in Alkohol und Aether. Das Präparat ist
Hypnoticum und Sedativum, seine Dosirung ist eine ähnliche wie jene des Ohloralhydrats oder auch des Ohloralamids.
Chloralmenthol. Durch Schmelzen gleicher Theile Ohloralhydrat und Menthol erhaltenes ölartiges Präparat. Ilocales
Anaestheticum.
Chloroform. Die Verwendungsweise des Chloroforms ist meist
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eine äusserliche, sei es zur Inhalation als allgemeines
Anaestheticum oder aber local anästhesirend als Einreibung
in Mischung mit Oel u, dergl. Innerliche Gaben sind je
einige wenige Tropfen gewöhnlich in schleimiger Mischung
gegen Koliken, Seekrankheit. In neuester Zeit wird es
auch bei Magen-unQ. Darmkrankheiten , vor Allem bei
Typhus abdominalis empfohlen (1 : 150), sowie als Excitans.
Als Geschmackscorrigens wird ferner Ohloroform zuweilen
benützt, wie es auch endlich seines Geschmacks und seiner
antiseptischen Eigenschaften halber als Zusatz zu Mundwasser sich empfiehlt (v. Aq. Ohlorof.). "Ohloroform e
Ohloralo" und "Ohloroform Pictet" sind reinere Präparate
und soll namentlich das letztgenannte, durch Ausfrierenlassen bei -100 gereinigte Ohloroform zur allgemeinen
Narcose empfehlenswerther sein.
Chloroformium benzolnatum. Wurde vor einigen Jahren als
"Antisepticum" empfohlen. Die gelbschillernde Flüssigkeit
enthält auf 100 Theile Ohloroform etwa 3 Theile Acid.
benzolc.
Chlorophylli. Solutio aguosa und spirituosa. Dunkelgrüne, geruchlose und völlig ungiftige Präparate, von denen das erstgenannte mit Wasser, das andere mit vVeingeist und Aether
wohl mischbar ist. Es eignen sich diese Lösungen des der
Natur entnommenen Blattgrüns ganz besonders zum Färben
farbloser Lösungen von solchen Arzneistoffen , die ihrer
Natur nach besondere Vorsicht des Publikums erheischen.
Ohrysarobin. Findet hauptsächlich in Mischung als Pinselung
oder Salbe äusserliche Verwendung bei Psoriasis und andern
Hautleiden. Krystallinisches gelbes Pulver, in Ohloroform
und Benzol löslich, in 'Wasser aber nahezu unlöslich, Es
ist der Hauptbestandtheil des Ararobapulvers und geht
durch Oxydation leicht in Ohrysophansäure (v, diese)
über.
Cb:whonidin. sulfur. Besitzt annähernd Ohininwirkung, kann
aber fast in der doppelten Stärke gegeben werden.
Citral. Ist der den Geruch bedingende Antheil des Oitronen~
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öls, 13 Theile des letzteren sollen etwa 1 TheiI Oitral entsprechen. Verwendung wie jenes.
Citrullin. Vide Oolocynthin.
Cocäthylin (Merck). Eine dem CocaIn ähnliche Base (nur
dadurch unterschieden, dass an Stelle des Methyls im CocaIn
"Aethyl" eingetreten ist), deren 'Virlmng aber eine wesentlich schwächere, dafür aber auch gefahrlosere ist, Das
Präparat löst sich nicht in Wasser, aber leicht in Alkohol,
es erscheint als glashelle, bei 108 schmelzende Prismen,
Coca'inum carbolicum. Locales Anaestheticum, auf 2 Theile
OocaIn 1 Theil Phenol enthaltend. Halbflüssiges, in Alkohol
leicht lösliches Präparat.
CocaIn, hydrochlor. Wird innerlich und äusserlich gegeben.
Findet es in innerlichen kleinen Gaben - höchste Einzelgabe 0,05! grösste Tagesgabe 0,15! - in Fällen nervöser
Erregtheit als Beruhigungsmittel Verwendung, so basirt
seine Hauptwirkung darauf, dass das CocaIn, in 2-20 0/oiger
Lösung auf Schleimhäute aufgetragen, letztere vorübergehend unempfindlich macht. Das Cocain wirkt als örtliches Anaestheticum und kommt ihm als solches besonders
in der Augen- und Zahnheilkunde, bei der Behandlung
von Kehlkopfkrankheiten etc. hohe Bedeutung zu. CocaIn
ist auch "Stimulans" und wirkt durch seinen auch das Herz
stimulirenden Einfluss zugleich harntreibend.
Farblos
krystallisirte Säulen oder Nadeln, mit Wasser und auch
Weingeist neutrale Lösungen gebend. Ein ihm nachgesagter
blüthenartiger Duft dürfte doch nur bei grösseren Mengen
wahrnehmbar sein. Als Gegenmittel bei Coca'invergiftung
empfiehlt sich Einathmung weniger Tropfen Amylnitrit.
Coca'in. nitric. ,Vird gemeinsam mit Höllenstein in etwa
50facher Verdünnung zur Injection empfohlen.
CocaIn. ole'inic. Ein 5 °/0 CocaIn enthaltendes Mandelöl, das
suhcutanen Zwecken dient.
Coca'in. phenylic. (Merck). Dieses Coca'inpräparat soll besonders verschiedenen Magenleiden gegenüber vorzüglich
wirken i Dosirung 0,01.
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CocaIn. saccha.rinat. Bildet gelbglänzende Krystallschüppchen,
die sich leicht in Wasser lösen und zu interner Verwendung empfohlen wurden. Indicationen und Dosirung wie
CocaIn. hydrochlor.
CodeIn, Codelnum hyd.rochlor. und phosphor. Code'in und seine
genannten Salze sollen sicher und milde wirkende N arcotica
sein, frei von jeder schädlichen Nebenwirkung, so dass sie
selbst in der Kinderpraxis - Dosis einige Milligramm zulässig sind. Im U ebrigen ist die gewöhnliche Dosirung
für Erwachsene 0,03, welche Gabe nach Bedarf wiederholt
werden kann. Höchste Einzelgabe der beiden erstgenannten
Präparate ist 0,08! höchste Tagesgabe 0,3! jene des phosphoI'sauren Salzes 0,1! resp. 0,4,! Man rühmt das CodeIn
speziell als sehr schmerzstillend hei Eierstockskrankheiten
sowie gegen Bronchitis und Hustenreiz ) auch soll es sich
als Schlafmittel und bei Entziehungseuren der Morphinisten
hewähren. Nadelförmige bezw. säulenartige weisse Krystalle
von ausgesprochen bitterem Geschmacke; am leichtesten in
Wasser löslich (1 : 4) ist das phosphorsaure Salz.
CoffeIn = Caffeln, TheIn und seine Verbindungen. Das Coffe'in
krystallisirt in schl1eeweissen seidenglänzenden langen N adeln, die sich nur 1: 95 invVasser von gewöhnlicher '1' emperatur lösen, noch weniger aber in Alkohol und Aether.
Die Doppelsalze stellen lllehr oder weniger feine und weisse,
in vVasser leicht lösliche Pulver dar. CoffeIn und seine
Verbindungen sind jj Herzmittel" im Sinne der Digitalis,
auch sind sie inclicirt bei einseitigem Kopfschmerz. Höehste
Einzelgahe für ColTe'in ist 0,5! maximale 'J~agesgabe 1,5!
Von den Doppelsalzen sind die zulässigen Gaben gerade
die doppelten: 1,0! pro dosi und 3,0! pro die, entsprechend
ihrem um 50 0;0 betragenden Coffei'ngehalt.Wichtigere
Verbindungen des Coffe'ins sind:
CoffeIno-Ammonium citric.
Ooffcln -Natrium benzolc.
C offeln - Na tri um sali c y lic.
Co ff e 'i n - Na tri u m h rom at, und
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Ooffe'inum citricum (eine Mischung von Ooffeln und
Oitronensäure im Verhältniss von 7,5 Ooffe'in zu 2,5
Acid, citr,),
Ooffeln. cinnamylic.
Ooffe'in. hydrochlor.
Ooffe'in, hydro bromic.
Ooffe'in. l1itric.
Dosirung WIe Ooffe'in. pur.
Ooffe'in. salicyl.
Ooffe'in. sulfur.
Ooffe'in. valerian.
Coffe'l:n. phenylicll.ID, phtalicll.ID und CoffeIn. trijodatum. Drei
neuere Präparate Merck's, von denen das erst- und zweitgenannte in vVasser leicht lösliche Krystallpulver darstellen,
ohne jede Reizwirkung und desshalb sehr zur subcutanen
Injection empfohlen, während das Ooffe'intrijodid sich gut
eigne, dem Körper Jod zuzuführen. Es stellt grünliche,
lange prismatische Krystalle dar, die sich in 'Veingeist mit
brauner Farbe lösen. - Aethoxycoffe'in v. dieses.
Colchicin, amorph und krystallisirt. Die Verwendung dieser
Alkalo'ide ist wohl nur eine seltene, da ihrer gerühmten
\Virkung gegen Gicht und Rheuma äusserst giftige Eigenschaften gegenüberstehen. Höchste innerliche Einzelgabe
dieser in vVasser und Weingeist leicht löslichen Präparate
ist 0,003! höchste Tagesgabe 0,01! während gegebenen
Falls aber weit geringere Dosen Anwendung finden dürften,
Colocynthin und Colocynthidin. Sind beide "Purgativa", aber
ohne die drastische "Wirkung des Extracts, Dosis des erstgenannten ist 0,1-0,4; subcutan giebt man es in ebensoviel
Oentigramm, Vom Oolocynthidin (Merck) wirken schon
weit geringere Gaben, höchste Einzelgabe des letztgenannten
0,01! grösste Tagesgabe 0,05! Das eine wie das andere
stellt weisse, mikroskopisch kleine Krystalle dar, beide lösen
sich leicht in Aether, in Wasser dagegen ist nur das 0010cynthin löslich.
Condurango Cortex, Die H,inde und ihre Präparate (Vinum,
Tinctur und Extract) gelten als gute Stomachica und finden
1
j
Schmidt, Arzneimittel der Apotheken.
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dementsprechend bei Magenkatarrh häufige Verwendung.
Besondere Wirkung auf Magenkrebs, wie im Anfange geglaubt, soll Oondurango nicht besitzen.
Coniinum. Als hauptsächliches Princip des Schierlings ungemein giftig J findet es in Gaben von 0,0005 etwa selten
Verwendung bei Krampfhusten, Neuralgien u. a. Leiden.
Höchste innerliche Einzelgabe 0,001! höchste '['agesgabe
0,0031 Während seither die Handels-Ooniine mehr oder
weniger gefärbt erschienen, stellt nun "l\ferck" ein völlig
klares, wasserhelles Präparat d::tr. Das Ooniin besitzt stark
alkalischeEigenschaften und einen durchdringenden, Schwindel
verursachenden Geruch.
Ooniinum hydrobromicum und hydrochlor, Stellen durchsichtige
rhombische Krystalle dar, ihre Anwendung bedingt gleich
groBse Vorsicht wie jene des reinen Ooniins; die zulässige
Dosis ist eine etwas höhere: 0,0051 Einzelgabe und 0,03!
Tagesgabe. Indicationen wie Ooniin.
Convallamarin und Convallarin. Nur das erstgenannte ist
Herzmittel im Sinne der Digitalis, seine Dosirung ist bis
zu 0,06! als höchste Einzelgabe und 0,6! als maximale
Tagesc1osis. Das Oonvallamarin ist der bitter schmeckende
Bestandtheil der Maiblume und stellt ein weisses, in Wasser
und ,Veingeist leicht lösliches Pulver dar.
Oonvolvuli.n. Spröde, farblose Lamellen, leicht löslich in
Alkohol, nicht aber in Wasser. Es ist das wirksame
Princip der Jalapenwurzel und wirkt in Dosen von 0,1-0,2
abführend.
Cornutin. Ein im Mutterkorn enthaltenes, höchst wirksames
Alkalo'id, das chmisch noch wenig erkannt ist. Dosirung
0,005 etwa, Die freie Base ist zum Unterschiede vom salzsauren und weinsauren Salze des Oornutins unlöslich in
Wassel', wird aber von Oel leicht aufgenommen,
Coto Cortex und CotoYn. Die Rinde und ihr Glycosid, das
Ootoi'n, sind als wirksam gegen Darmkatarrh gerühmt.
Gewöhnliche Dosen für Ootoi'n sind einige Oentigramm,
maximale Einzelgabe 0,1! höchste Tagesga,be 0,5! Das
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Ooto'iu stellt blass gelbe gekrümmte Prismen oder aber grosse
tafelförmige Krystalle dar, die in kaltem W" assel' nur wenig
löslich sind, dagegen leicht in Weingeist und Ohloroform.
Creolin. Ein Theerpräparat von vielseitiger Wirkung; es wird
als ungiftiges Antisepticum, als unübertroffenes Desodorans
und billigstes Desinficiens gerühmt. Die Verdünnung dieser
" Theerkohlenwasserstoff-Kresolseifen " ist gewöhnlich eine
3-5°joige und stellen dieselben alsdann mehr oder weniger
milchweisse Emulsionen dar. Auch in der internen Antisepsis werden dem Oreolin gute Erfolge zugesprochen und
namentlich soll es sich bei Influenza, Trichinose und in
Tagesgaben bis zu 5,0 bei Oholera bewähren (?). Es wird
angenommen, dass seine antiseptische Wirkung nicht allein
durch die Kresole, sondern auch durch die in feinster Vertheilung befindlichen Kohlenwasserstoffe bedingt wird. Ooncurrenten auf diesem Gebiete sind namentlich Pearson
und Artmann.
Cresalol = Oresolum salicylic. Vide Kresalol.
Croeus. Selten gegebenes Medicament zur Förderung der
Menstruation, bis zu 0,5 etwa pro dosi.
Cubebae. In Gaben von je 1,0 etwa mehrmals am Tage gegen
Blennorhöe der Harnröhre.
Cumarin. In den Tonkabohnen, Waldmeister u. a. enthalten
und auch synthetisch dargestellt, findet das Oumarin wohl
nur als Geschmackscorrigens und Desodorans Verwendung.
Das Oumarin stellt farblose, gewürzartig riechende, krystallinische Blättchen oder rhombische Säulen dar, die in Wasser
wenig, dagegen leicht in 'Veingeist , fetten und flüchtigen
Oelen löslich sind.
Cuprum aeetieum. Wird wohl kaum innerlich gegeben (maximale Einzelgabe wäre 0,11 höchste Tagesgabe 0,51), dagegen ist es gebräuchlich als Hühneraugenmittel und "Adstringens ((, gelöst in Wasser.
Cuprum aluminat. Gelindes Aetzmittel, vorwiegend in der
Augenheilkunde in Gebrauch.
Cuprum arsenicosuID.. Soll nach Schulz-Rostock ausserordent-
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lieh günstige Wirkung bei acuten Darmleiden besitzen und
gegen solche in kleinsten Gaben (Tagesgabe 0,00061!) gegeben werden< Es repräsentil't ein gelbgrünes, in ,Vassel'
nahezu unlösliches Pulver, ist aber mit dem Scheele'schen
Grün llicht identisch.
Cuprum oxydatum. Wird in 3-4maligen Einzelgaben von
0,05 etwa am Tage als vorzügliches Bandwurmmittel gerühmt, nach dessen Gebrauch der Bandwurm in verwestem
Zustand abgeht. Kinderdosis wäre ungefähr 0,02. Grösste
zulässige Einzelgabe für Erwachsene 0,15! grösste Tagesgabe 0,5! Schweres schwarzes Pulver, in lVassel' und
Weingeist unlöslich.
Cuprum sulfur. Rasch, aber leicht ätzend wirkendes Emeticum,
das als Kinderdosis von 0,05-0,1 etwa in kurzen Zwischenräumen, bis 'Wirkung erzielt, gegeben wird. Maximale
Einzelgabe für Erwachsene ist 1,01 Kupfersulfatlösung ist
ferner Antidot bei Phosphorvergiftung, insoferne es neben
seiner brechenerregenden Eigenschaft auch noch den Phosphor metallisch überzieht und damit zunächst unschädlich
macht.
Cup rum sulfur. ammon. Innerlich mitunter gegen epileptische
und hysterische Anfälle< Höchste Einzelgabe 0,1! höchste
Tagesgabe 0,4! Aeusserlich zu Augenwasser.
.
Curare. Das Extract südamerikanischel' Strychnosarten ist
gegen Starrkrampf u. a. Leiden empfohlen; innerliche
höchste Einzelgabe 0/)O2! höchste 'J~agesgabe 0,005! Es
löst sich leicht und nahezu vollständig in verdünntem "\Veingeist, giebt aber an starken Alkohol und Wasser nur
wenig ab.
OurarüL Das wirksame Princip des ehen besprochenen Ourare;
amorpher gelber Körper, leicht löslich in Wasser und auch
Weingeist, besitzt intensiv bitteren Geschmack. "Ourarin.
crystall." bildet sich aus dem amorphen bei dessen Zersetzung durch Säuren, Boll aber unwirksam sein, Heftige
Gifte!
Cytisinum nitric. Krystallisirt in gelblichen, monoklinen Pris-
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men und soll in seiner -VYirkung dem Strychnin nahe kommen.
Dies AlkaloId des Goldregens ist sonach ein heftiges Gift,
versucht wurde es mit günstigem Erfolge in der Dosis
von 0,003.
Damianae, Extr. fluid. Aus den Blättern von Turnera diffusa
dargestellt und als Diureticum und Stomachicum empfohlen.
Einzelgabe etwa 1,0, Tagesgabe 5,0.
Dermasot Eine annähernd 8 % ige wässrige Lösung von
essigsaurer Thonerde , nebst Zusatz von geringen Mengen
Essigäther und Spuren Rosanilin als Färbemittel. Das
Präparat ist eine Spezialität gegen Fussschweiss.
Dermatol= Bismuthum subgallic. Obgleich schon lange bekannt,
ist diese Verbindung doch erst dem Arzneischatz als "Antisepticum" zugeführt worden. Das Präparat wird als vorzügliches Heilmittel frischer Wunden gerühmt, sei es als
Streupulver oder aber in 10-20 % iger Salbenmischung.
Seine äusseren Eigenschaften bezeichnen das Dermatol als
feines, gelbes, luft- und lichtbeständiges reizloses Pulver,
ohne Geruch und Geschmack und in den gewöhnlichen
Lösungsmitteln völlig unlöslich. Diese Unlöslichkeit des
Dermatols hindert seine Resorption und damit jede Giftäusserung. Auch "intern" findet es nunmehr Verwendung
und soll es in Einzelgaben von 0,25-0,5 und Tagesgaben
von 2,0-6,0 ein überraschend wirkendes "Antic1iarrhoIcum"
sem.
Desinfectol. Eine dem Oreolin ähnliche TheerkohlenwasserstoffKresolseife, braunschwarze alkalische Flüssigkeit, die namentlich für Desinfectionszwecke in etwa 5 % iger Lösung empfohlen ist. Als Antisepticum, für chirurgische Zwecke dürfte
das Präparat weniger geeignet sein.
Diäthylacetal. Vide Acetal.
Diaphtherin, präciser: Oxychinaseptol. Eine Verbindung von
je einem Molecül Oxychinolin und phenolsulfonsaurem Oxychinolin; ist ein neues Antisepticum, dem eine bedeutende
bacterientödtende Kraft inne wohnt. Es stellt nach "Merck"
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bernsteingelbe, durchsichtige, hexagonale sechseckige Säulen
dar, die selbst bei höherer Temperatur völlig beständig
sind. Das Präparat löst sich sehr leicht in Wasser und
ist die gewöhnliche Concentration zur vVundbehancUung
1/2-1 °;0, wobei der Verlauf soweit möglich, stets ein
antiseptischer bezw. aseptischer ist. Als feuchter Verband
nach Verbrenllungen soll das Diaphtherin geradezu V 01'treffliches leisten. Auch intern wurde es Kindern gegen
Gelenkrheumatismus gegeben. Dosis 0,5 pro die.
Digitalinum. Im Handel existiren verschiedene Präparate,
sie alle sind mehr oder weniger Gemenge von Digitalin,
Digitalei'n, DigitOlün und Digitoxin, ja sie enthalten nicht
selten deren Zersetzungsproducte. Im Grossen und Ganzen
unterscheidet man deutsches und französisches Digitalin,
ersteres ist amorph, letzteres theils amorph, theils krystallinisch. Das deutsche Präparat ein gelblichweisses
amorphes, sehr bitteres Pulver, dessen Hauptbestandtheil
wiederum das Digatale'ill ist - ist in vVasser und Alkohol
leicht löslich im Gegensatze zu den französischen Provenienzen. Für die letztgenannten wieder bildet Chloroform ein vollkommenes Lösungsmittel. Die Einzelgabe für
das amorphe "Digital. german. " wird zu 0,001- 0,003! angegeben, während das Digit. crystall. - feine, weisse, geruchlose, aber sehr bittere Nadeln - seines hohen Digitoxin-Gehaltes wegen erheblich giftiger und demzufolge
seine Dosirung eine wesentlich geringere ist, 0,0005!! pro
dosi und 0,002! pro die! Die Digitalin- ·Wirkung ergiebt
sich aus den Indicationen für Digitalis überhaupt.
Dita'inum. Die salzsaure Verbindung dieses in der Ditarinde
enthaltenen Alkalo'ids, welch' letzteres dicke glasglänzende
Prismen darstellt, findet wie die Rinde selbst als Fiebermittel Verwendung. Es ist identisch mit nEchitamin";
Dosirung 0,05-0,1 Einzelgabe.
DIuretin. Diese Doppelverbindung von Theobromnatrium nnd
N atriumsalicylat - ein weisses krystallil1isches, in Wasser
sehr leicht lösliches Pulver - sl)ielt in neuerer Zeit eine
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gewisse Rolle bei Behandlung von Herz- und Nierenleiden
und den damit zusammenhängenden hydropischen Zuständen.
Das Präparat soll starke Diurese erzielen und die Harnmenge ganz erheblich steigern. Als beste Verordnungsweise des Diuretins wird eine einfache Lösung des Salzes
in Aq. Menth. pip. 5: 150,0, esslöffelweise zu nehmen, angegeben; höchste Einzelgabe 1,0! höchste Tagesgabe 6,0!
Droserae rotundifoliae, Tinotura. Eine Tinctur, die sich in
der Dosis bis zu 10 gtts. etwa gegen Asthma, chronische
Bronchitis u. a. Leiden bewähren soll und welche von England aus auch zu uns ihren Weg gefunden hat, so dass
deren Verschreibung mitunter vorkommt.
Dubolsinum sulfur. und hydrobromioum. Das Dubolsin ist
das Alkaloid aus Dubo'isia Myoporoldes und werden die
genannten beiden Präparate neuerdings gleich dem Hyoscin
als gut und rasch wirkende Sedativa bezw. Hypnotica
empfohlen. Man giebt sie innerlich und subcutan bis zu
0,001! pro dosi und 0,003! pro die; weisse krystallinische
Massen hezw. gelblichweisse, amorphe, in Wasser leicht
lösliche Klümpchen.
Dulcin = Phenetolcarbamid. Ein neuer Süssstoff und somit
Concurrent von Saccharin und Sucrol.
Elaterin. Findet als vorzügliches "Katharticum" in einer
Anfangsdosis von 0,006 therapeutische Verwendung. In
den Früchten von Ecbalium Elaterium enthalten, stellt
das Elaterin sechsseitige Krystalltafelu dar, die in 'Vasser
unlöslich sind, von 'Veingeist aber leicht aufgenommen
werden.
Emetin. purum. Bildet ein weisses amorphes Pulver oder aber
es erscheint krystallisirt in Blättchen oder Nadeln, die sich
leicht in Weingeist lösen, kaum aber in Wasser. Das
Emetin ist das wirksame Princip der Ipecacuanhawurzel,
seine Dosirung als "Emeticum" ist etwa 0,005-0,01; als
"Expectorans" giebt man es zu 1-2 mg.
Ephedrinum hydro chlor, Aus Ephedra vulgaris erhalten, stellt
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dies Präparat farblose Krystallnadelll dar, die sich leicht
in vVasser lösen. Mydriaticum.
Ergotinin. Ein lVIutterkornalkalo'id, krystallisirt und amorph;
letzteres ist in Alkohol sehr leicht löslich, die krystallisirte
Base aber nur gering. Es soll eine sehr prompte vVirkung
entfalten und subcutan (0,0005) Verwendung finden.
Ergotinum dialysatum. Viele Secale cornut.
Erythrophlöin. Namentlich die salzsaure Verbindllng des in
der Sassyrinde - Erythrophloeum guinense u. a. - enthaltenen Glykosids ist es, welche als locales Anaestheticum,
ähnlich dem Ooca'in, in der Augenheilkunde verwendet
wird .. Das E. muriaticum kommt in gelblichen, hygroskopischen Körnchen in den Handel; höchste interne Einzelgabe wäre 0,01! und höchste Tagesgabe 0,03!
Eseridin. In den Oalabarbohnen neben Physostigmin und
Oa1abarin enthalten, ist die ·Wirkung des Eseridins eine
dem Physostigmin ähnliche, wenn auch weit nachstehende. Maximale Einzelgabe 0,005! höchste Tagesgabe
0,015! Es bildet durchscheinende, farblose Te~raeder, ist
luftbeständig und in säurehaltigem Wasser sowie in Ohloroform leicht löslich.
Eserin. Vide Physostigmin.
Eucalyptol. Eine im 01. Eucalypti vorkommende Oampherart, besitzt energische antiseptische Eigenschaften und findet
zu chirurgischen Zwecken, auch zur Inhalation bei Keuchhusten u. a. Leiden Verwendung.
Eugenol. Vorwiegend im Nelkenöl enthalten, bildet dasselbe
ein nach Nelken riechendes, farbloses Oel, das sich leicht
in Alkohol und Aether löst, in Wasser aber kaum. Das
Eugenol besitzt antiseptischen vVerth.
Eulyptol. Eine einfache Mischung von Salicylsäure, Oarbolsäure und Eucalyptusöl, im Verhältniss von 6; 1 : 1, die
entsprechend ihren Oomponenten ein sehr gutes Antisepticum ist.
Euphorin = Phenylurethan. Ein neues Arzneimittel von vielseitiger vVirkung. So wird es ähnlich Jodoform, jedoch
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als ganz geruchloses Antisepticum gepriesen, ferner rühmt
man es als Analgeticum und Antirheumaticum in Einzelgahen von 0,4 für Erwachsene und 0,1 etwa für Kinder.
Schliesslich soll es auch ein ganz gutes Antipyreticum sein,
indem eine einmalige Gahe schon innerhalb einer halben
Stunde den gewünschten Temperaturabfall erziele. Das
Euphorin stellt ein weisses, aromatisch riechendes Krystallpul ver dar, in "\Veingeist leicht, in kaltem "\Vasser aber
kaum löslich.
Europhen (Beyer). Auch dieses neue Präparat wird als Ersatz des Jodoforms gerühmt; es findet sowohl in Pulverform
als in Lösung oder 5-10 0 juiger Mischung als "Antisepticum"
Verwendung. Subcutan injicirt soll es die Allgemeinerscheinungen der Syphilis gut zum Schwinden bringen. Injectionsdosis ist etwa 0,05-0,1! Das Europhen = Kresoljodid ist ein etwas aromatisch riechendes, gelbes, amorphes
Pulver, das sich in Alkohol, Ohloroform und fetten Oelen
löst, in Wasser aber unlöslich ist.
Evonymin. Besitzt purgirende und gallen absondernde "Wirkung,
Dosis etwa 0,1. Ein aus der Wurzelrinde von Evonymus
atropurpureus gewonnenes braunes, bitteres Pulver, das
sich leicht in ,Vasser löst. Höchste Einzelgabe 0,25 und
maximale Tagesgabe 1,0!
Methylacetanilid = Methylantifebrin. 'Virkung und
Exalgin
Dosirung ähnlich dem Antifebrin (v. dieses), es wird jedoch als in hervorragendem Masse "schmerzstillend" gerühmt. Grösste Einzelgabe 0,5! grösste Tagesgabe 4,0!
Das Exalgin bildet weisse, geruch-und geschmacklose
Krystallnadeln, die sich leicht in vVeingeist und Ohloroform,
sch werer in kaltem 'V assel' lösen.
Extractum Aloes. Dosis einige Dezigramm, wirkt stärker purgirend und weniger empfindlich als reine Aloe.
Extr. Bailahuen fluid. Diesem Fluidextract wird gute Wirkung bei Darmstörungen nachgerühmt; Dosirung: ellle
2 - 3 Ofo ige Mixtur, esslöffel weise.
Extr. Belladonnae. 0,05! pro dosi und 0,2! pro die als be-
=
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ruhigendes l\fedicament. Bei Kindern mit Vorsicht wesentlich kleinere Gaben.
Extr. Bllfsae Pastoris :lhlid. Dies aus dem Hirtentäschchen
bereitete Präparat soll ein treffliches Haemostaticum sein
und gleich günstig bei Utenlsblutungen wie Secale und
Hydrastis wirken; dabei schmeckt das Mittel nicht schlecht.
Extr. Oacti. grandiflori :fl.uld. Ein neueres , sehr geschätztes
Mittel zur Regelung der Herzthätigkeit und namentlich
hei durch itngina pectoris bedingten Erscheinungen. Dosirung dreimal täglich 15 gtts.
Extr. OannalJis ind. und pingue. Das erstgenannte ist ein
spirituöses, für sich in "'Wasser unlösliches Extract, dessen
höchste Einzelgabe 0,1! und maximale Tagesgabe 0,4! ist.
Das "Extr. pingue oder Haschischin" stellt eine Lösung von
5,0 Hasclüschin (das Extract des indischen Hanfes) in
95 g 01. Oacao dar. Es ist besonders das letztgenannte
Präparat in der Dosis von 0,05 pro die warm empfohlen
bei gastrischen Neurosen und Dyspepsie.
Extr. (Jollinsoniae canad. fluid. ~Wird aus Oollinsonia canadensis bereitet und soll bei Harngries, Gonorrhöe u. a.
Leiden des uropoetischen Systems ganz vorzüglich wirken.
Man giebt es in Gaben von 2~4,0 pro die.
Extr. Oolocynth. Drastisches Abführmittel, höchste Einzelgabe 0,05! höchste Tagesgabe 0,2!
Extr. Oondurango. Vide Oondurango.
Extr. ferri pomat. Bis 1,0 etwa bei Blutarmuth, Bleichsucht etc.
Exk filicis. Meist gebrauchtes Bandwurmmittel in einmaliger
Gabe von etwa 10,0 für Erwachsene. Zur Wirkung ist
wesentlich, dass baldigst ein Laxans folgt.
Extr. Gossypii herbacei spiss. Von diesem amerikanischen
Präparat laufen auch in deutschen Apotheken zuweilen
Verordnungen ein; es soll sehr wirksam bei Dysmenorrhöe
sein und wird es namentlich gerne im Verein mit Hydr~
astis oder Ergotin gegeben.
Extro Hydrastis :lhlld. In Dosen von 1,0 in der Regel, mehr-
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mals täglich bei verschiedenen Menstruations störungen und
namentlich stärkeren menstruellen Blutungen. Von derselben Wirkung sind Hydrastin und Hydrastinin, die
innerliche und subcutane .L~nwendung finden. Das letztgenannte Hydrastinin. hydrochlor. soll aber noch in sofern
den Vorzug verdienen, als es die Herzthätigkeit nicht
schwächt und seine gefässzusammenziehende Wirkung am
ausgesprochensten ist. Dosirung innerlich und subcutan
0,1! pro dosi und 0,3! pro die. Während das Hydrastin
farblose glänzende, in Wasser unlösliche Nadeln oder Prismen
bildet, erscheint das Hydrastinin. hydro chlor. als gelblichweisses Krystallpulver, das sehr leicht von ,Vasser gelöst
wird (:Merck).
Extr. Hyoscyami. Bis zu 0,2! Einzelgabe und 1,0! höchste
Tagesgabe gegen Hustenreiz, Katarrh etc. Kindern kleinste
Gaben mit Vorsicht! Aeusserlich in Suppositorien und
- da das Extract auch Mydriaticum ist - zu Augen. wässern.
Extr. Naregamiae alatae fluid. Gutes "Expectorans", das
namentlich gut vertragen wird. Das Fluidextract und die
mehr Verwendung findende "Tinctur" werden aus N aregamia alata dargestellt; Verordnungsweise der letzteren
sind einige wenige Tropfen pro dosi.
Extr. Opii. Maximale Einzelgabe 0,15! höchste Tagesgabe
0,5! Ueberall wo Opium (v. dieses) indicirt erscheint.
Extr. Sabinae. Vide Summitates Sabinae.
Extr. Secalis cornuti und Fluidextraet. Von ersterem einige
Dezigramm pro dosi, letzteres zu etwa 1,0 hauptsächlich bei -Wehenschwäche und Uterusblutungen (v. Secale
cornut.).
Extr. Strychni. In Einzelgaben bis zu 0,05! und Tagesgaben
bis zu 0,15! Die Strychninpräparate finden mehrlei Verwendung, so bei verschiedenen Lähmungserscheinungen,
chronischem :Magenkatarrh und Durchfällen. Das Extr.
Strychni aquos. besitzt höhere Gaben: 0,2! Einzeldosis und
0,6! pro die.
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Fel Tauri. Ihre Präparate gelten als "Amara" und fanden
früher häufiger wie jetzt in Dosen von einigen Dezigramm
Anwendung.
Ferro-Magnesium sulfurie. Ein neues Eisenpräparat, dem vortrefflicheWirkullg gegenüber Anämie und Ohlorose nachgerühmt wird. Es ist ein grünlichweisses , in Wasser
leicht lösliches krystallinisches Pulver.
Ferrum albuminat. siee. Gelbes Pulver oder gelbbraune Lamellen, von etwa 4 % Eisengehalt und in heissem Wasser
löslich. Man giebt es in Lösung als mildes Eisenpräparat.
Ferrum benzo'ieum. Dieses röthliche, in Wasser unlösliche
Pulver dient wohl nur zur Bereitung des Eisenleberthrans.
Ferrum bursinic. Ist wie die reine Säure unel elie Mutterpflanze "Haemostaticum" und besonders bei Uterus blutungen
zu empfehlen. Gelbliches Pulver; gewöhnliche Einzelgaben
0,1 und Tagesgaben 0,5.
Ferrum carbonic. sacchar. Leicht zu vertragendes Präparat
in mehrmaligen Einzelgaben von einigen Dezigramm am
Tage, zur Bekämpfung aller jener Debel, die auf mangelhafte Blutbildung - Hämoglobinmangel - zurückzuführen
sind. Die verschiedenen anämischen Zustände, Bleichsucht u. a. zählen hi8her.
Sie alle worden in anFerrum chlorat.
nähernd gleichen Gaben
"
citric. oxyd.
wie das oben genannte
"
laetieum.
Präparat
gegeben und
TI
oxydatum.
bei den gleiohen Indi"
pulvis und reduet.
eationen ; sie unterschei"
pyrophosphor.
den sich aber hinsieht"
pyrophosphor. e. Ammonio eitrie. lieh ihrer mehr oder
weniger leichten Ver11
sesquiehlor.
dauliehkeit.
"
sulfur. eryst. und siee.
Ferrum eitrie. effervesceus. Ist in Dosen von 0,5-2,0 ungefähr ein gleichzeitig eröffnend wirkendes Eisenpräparat.
Ferrum jodat. saeehar. Vereinigt in sich Eisen- und Joelwirkung und wird in Gaben von einigen Dezigramm (Kindern
0,05-0,1) gegeben.
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Ferrum oxyd.. dextrinat. (Dietrich). Enthält 10 % Eisen, löst
sich leicht in Wasser und gilt als vorzügliches EisenmiUel.
Ferrum peptonat. DUllkelgranatrothe Lamellen mit 25 %
Eisengehalt und in Wasser klar löslich.
Ferrum phosphor. oxydul. und oxydatum. Beide Präparate,
deren Einzelgabe einige Dezigramm sind, werden gegen
Magenkrebs gerühmt.
Ferrum santonie. (Merck). Blassrothes amorphes Pulver, in
'Vassel' kaum, in Alkohol aber leicht löslich i es vereint
die wurmtreibende Eigenschaft des Santonins mit der blutbessernden des Eisens.
Ferrum succinicum. Das bernsteinsaure Eisen stellt ein braunes
amorphes Pulver dar, in 'Vasser und auch Alkohol völlig
unlöslich. Es wurde als Heilmittel in Halbgrammdosen .
etwa versucht.
Ferrum sulfur. oxydul. ammon. In diesem Mittel kommt
hauptsächlich seine adstringirende Eigenschaft zur Geltung
und soll es ähnlich dem Alaun Verwendung finden.
Ferrum tannic. W·irkt gleichzeitig styptisch, man rühmt seine
Milde und giebt es dezigrammweise.
Ferrum tartar. Grösse und ·Wirkung ähnlich dem FeIT. cik
Flores Oonvallariae. Die Maiblume besitzt annähernd die
·Wirkung der Digitalis und findet sie als Infus oder in
ihrem Glycosid - Oonvallamarin - Verwendung bei Herzleiden.
Flores Kosso. Die weiblichen Blüthen der Hagenia Abyssinica sind Bandwurmmitteli Dosis 20,0 etwa in Pulver
oder Latwergenform.
Folia Belladonnae. Sind N ervinum und Antiphlogisticum; bekannt sind die aus Belladonnakraut und andern N arcoticis
bestehenden Asthma-Oigaretten. Innerliche Dosen bis zu
0,21 Einzelgabe nnd 0,6! pro die.
Folia Bucco. Diese im Hottentoten-Lande heimischen Blätter
besitzen diuretische "Virkungi ihre Dosirung ist etwa 10: 150
Infus oder 1,0 Pulvis.
Folia Castaneae. Namentlich das aus den Kastanienhlättern
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bereitete Extract ist es 7 das Kindern in Einzeldosen VOll
0,5-2,0 etwa in Mischung mit einem geeigneten Saft
gegen Keuchhusten gegeben wird.
Folia Coca. Finden als Infus therapeutische Verwendung,
ihre \Virkung, vom OocalngelJalte abhängig, entspricht
diesem (v. Ooca·in).
Folia Digitalis. In Einzelgaben von 0,05-0,2! und höchster
Tagesgabe von 1,0! (Infus, Pulver oder Pillenform) ein
souveränes Mittel zur Regulirung der Herzthätigkeit. Die
Tinctur wird von 0,2-1,5! als höchste Einzelgabe und 5,0!
pro die orrunirt.
Folia Hamamelidis. ~Wirkung als Infus wie das Extract (v.
dieses).
Folia Jaborandi. Energisches Diaphoreticum, das ebensosehr
die Speichelabsonderung beeinflusst. Man giebt die Blätter
im Infus (1 : 150 etwa) bei Krankheitserscheinungen, die eine
Wasserableitung nach Aussen durch die Haut bedingen
(vgI. Pilocarpin).
Folia Matico. Wirken als Infus - 10: 150 ungefähr - blutstillend, und werden auch zu Injectionen gegen Blasen- und
Harnröhrenkatarrh verwendet.
FoUa Nicotianae, Die 'J~abakblätter finden wohl nur äusserliehe Verwendung (Klystiere); ihr Nicotingehalt stempelt
sie zu einem Nervengift
Folia Stramonii. Innerliche Verwendung selten - Einzelgabe wäre bis zu 0,21 - dagegen im Verein mit Belladonna zu Asthma-Oigaretten. Ihre Wirkung beruht auf
dem Gehalt der Blätter an Atropin und Daturin, welch'
letzteres bekanntlich mit Hyoscyamin identisch ist.
Folia Uvae Ursi. ~Wirksam bei Harnblasenkatarrh und daher
stammenden Blutungen. (Decoct 20: 200 etwa.)
Formalhl-Schering. Soll ein ausgezeichnetes Antisepticum und
Desinficiens sein, dem Sublimat an \Virkung nahe kommen,
dabei aber relativ ungiftig. Anwendung in 1/2-2 % iger
Lösung. Das Formalin - eine scharf riechende, wasserhelle Flüssigkeit - enthält an 40 °/ 0 gasförmigen Form-
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aldehyd in wässriger Lösung und mischt sich in allen Verhältnissen mit \Vasser. MiIzbranclsporen, dem Spray einer
Ofoigen Formalinlösung ausgesetzt, waren bereits nach
1/4 Stunde abgetöeltet.
Formalith. Unter dieser Benennung bringt Schering das
oben besprochene Formalin, in Kieselguhrstücke aufgesaugt,
in elen Handel. Formalith besitzt einen ganz bestimmten
Gehalt an Formalin und soll zur Herstellung aseptischer
Verbandmaterialien oder auch zu Desinfectionszwecken verwendet werden.
Formanilid. Besitzt bedeutende, local anästhesirende Wirkung,
dem Coca'in annähernd gleich kommend. Auch als internes
Anaestheticum wird es gerühmt mit besonders verlässiger
Wirkung bei Schmerzen in Folge von Rückenmarkserkrankungen, nicht minder aber auch als Antipyreticum in Gaben
von 0,15-0,25. Maximale Einzelgabe 0,5! Das reine
Formanilid bildet vierseitige, in Wasser und Alkohol lös. liehe Prismen, die beim Erwärmen mit verdünnten Säuren
in Ameisensäure und Anilin zerfallen. Sein Schmelzpunkt
liegt bei 46°.
Frangulae Cortex. Ist gelindes Purgativ.
Fruetus Colocynth. Drastisches Abführmittel und Diureticum;
man giebt sie als Infus 1-2°joig bei verschiedenen hydropischen Zuständen.
Galazyma. Ein neueres Milchpräparat , ähnlich Kefir oder
Kumys und dargestellt, indem man 1 Liter Milch mit
10,0 Saccharum und 4,0 Hefe versetzt, der Gährung während 24 Stunden überlässt. Das Präparat moussirt schön
und enthält etwa 1 °/0 Alkohol.
Gallacetophenon. Es ist chemisch dem Pyrogallol ähnlich,
unterscheidet sich aber in seiner Wirkung vortheilhaft dadurch, dass es völlig ungiftig ist. Bei Psoriasis u. a. ist
das Präparat in 10 0joiger Salbenmischung mit gutem Erfolge verwendet worden. Es stellt ein gelbliches Pulver
dar, das sich in kaltem "Wasser nur wenig, leichter aber
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in heissem 'Yassel', Alkohol und Aether löst, auch mit
Glycerin wohl mischbar ist.
Gallanol und Gallol. 'Veisses Krystallpulver von etwas bitterem Geschmack, das sich nur gering in
assel' , leicht
aber in Alkohol löst. Ausgangspunkt seiner Darstellung
ist das Tannin, und ist es gleich dem Gallol ein Anilid der
Gallussäure. Das)) Gallol", wie es gewöhnlich in elen HandeI gelangt, ist einfach weniger reines Gallanol oder aber
das n Gallanol" ist gereinigtes Gallol. Das Präparat wird
in Pulverform oder Salbe u. dgl. gegen verschiedene Hautkrankheiten angewendet.
Gelatina ferri oxydati (Dietrich). Eine durchsichtige, 0,4 %
Eisen enthaltende Gallerte.
Gelseminin. Man unterscheidet ein krystallisirtes und amorphes
Präparat (Merck), ersteres bildet kleine weisse, in VV eingeist leicht lösliche Krystalle. Die Dosirung ist etwa
0,001-0,002! Gelseminin wird als antifebriles und anti·
neuralgisches Mittel gepriesen und das salzsaure Salz in
maximaler Einzelgabe von 0,005! und höchster Tagesgabe
von 0,015! gegeben.
Glycerin. Theils als einfaches Vehikel verschiedener Arzneistoffe, theils aber in Form von Suppositorien und Darminjectionen als ziemlich prompt wirkendes Laxans. Seine
innerliche Verwendung an Stelle der Fette ist wohl eine
seltene, auch als Versüssnngsmittel dürfte es dem Saccharin
gewichen sein. Gegen Trichinose aber rühmt man es,
indem es direct die Darmtrichinen beeinflusse.
Glycerinum Chloroformii. Ein 2-3 % Ohloroform enthaltel1~
des Glycerin, mit ebensoviel Tinct. Oroci durchmischt. Verwendung äusserlich und innerlich.
Glycerinum ferri jodati. Ein Jodeisenpräparat von der Stärke
des Sirupus ferri jodati und gleicher Anwendungsweise wie
dieser.
GlycerinuID. pepsinatum. Ein mitteist Glycerin aus Kälbermagen
extrahirtes Pepsinpräparat, dem noch geringe Mengen phosphorsauren Kalks zugemischt sind. Es soll namentlich bei
'V
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Milchcuren indicirt sein, indem es wesentlich zur leichteren
Verdaulichkeit der Milch beitrage.
Glycerinum saponatum. Eine Salbengrundlage nach "Hebra",
aus 20 Theilen Talgkernseife und 80 Theilen Glycerin bestehend. Die 11eiss filtrirte Lösung bildet nach dem Erkalten eine etwas gelbliche, durchscheinende, elastische
Masse und ist in "Vassel' völlig löslich.
Glycerinum sulfurosum. Ein 5-10 010 schweflige Säure enthaltendes Präparat, das "äusserlich" bei Diphtherie empfohlen wurde.
Glycolin. Ein völlig geruchloses Salbenconstituens, das nichts
anderes ist als ein niedrig siedendes Paraffin vom spez. Gewichte 0,866.
Glyconin. Ein Liniment zum Bestreichen wunder Hautstellen ;
es besteht aus etwa gleichen Theilen Glycerin und Eidotter.
Gossypium herbaceum. Vide Extr. fluid.
Granati Cortex. Die Rinde wird als Bandwurmmittel im
Decoct gegeben, die Wirkung bedingt ihr Pelletieringehalt
(v. dieses).
Grindelia robusta. Das Fluidextract dieser Oomposite oder
auch die Tinctur werden in Dosen von einigen wenigen
Gramm gegen Asthma gerühmt.
Guajacolum. Wird wie Kreosot gegen Phthisis angewandt und
soll es in, seiner Wirkung diesem gleichkommen. Die Dosirung ist eine etwas geringere, in der Regel bis zu 0,1
pro dosi und 0,5 pro die. Das Guajacol bildet eine klare,
farblose Flüssigkeit, spezifisch riechend und mit Weingeist
klar mischbar.
Guajacolcarbonat "Heyden", Guajacolum carbonicum. Dies
neue Präparat wird dargestellt durch Einwirkung von
Ohlorkohlenoxyd auf Guajacol und bildet ein weisses krystallinische8 Pul ver von neutraler Reactioil, nahezu ganz geschmack - und geruchlos, unlöslich in Wasser, löslich in
Alkohol und Aether. Schmelzpunkt 78-84 °0 Es wird
von alkoholischer Kalilauge sofort in Kohlensäure und
Guajacol zerlegt und findet dieselbe Spaltung alsbald 1m
Schmidt, Arzneimittel der Apotheken.
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Dann statt, Dosis: 0,2-0,5 im Anfange und steigend
auf 2,0-5,0 pro die. Das Guajacolcarbonat (nicht zu verwechseln mit Guajacolcarbonsäure, welche mediziIüsche
Verwendung überhaupt nicht findet) wird zu den besten
der existirenden Tuberculosemitteln gezählt.
Guajacol. salicyl. Stellt weisse, in Wasser unlösliche, geschmack," und geruchlose Krystalle dar, die im Darmkanal
in Guajacol und Salicyl gespalten werden. Dem Präparat
kommt demnach besonderer Werth als Darm~Desinfections'·
mittel zu.
Guan,ma. Die getrockneten, zerstossenen und mit Wasser zur
"Pasta Guarana" geformten Samen von Paullinia sOl'bilis;
enthalteu bis zu 5 °10 Ooffeln und dieses ist es, welches die
Wirkung der Guarana, hauptsächlich gegen Kopfschmerz,
bedingt.
Gutti. Gummigutt ist heftiges Abführmittel; maximale Einzelgabe 0,5! höchste Tagesgabe 1,0!
Hämatogen (Hommel). Ein in flüssige Form gebrachtes, sehr
angenehm schmeckendes Hämoglobin, das von den Excretionsstoffen des Blutes gänzlich befreit ist und ausser
seiner J)lutbildenden Eigenschaft eine mächtig appetitanregende Wirkung äussern soll.
Hämoglobin und Hämatin. Die hieher zählenden Präparate
entsprechen mehr oder weuiger dem unter Hämol und
Trefusia Gesagten, auch ihre Wirkung auf die Blutbildung
wird sehr gerühmt.
Hämol und HämogaUol (Merck). Die genannten Präparate
sind Producte der Einwirkung reducirender Substanzen
- Zinkstaub und Pyrogallol - auf Blutfarbstoff und sollen
sie bezüglich ihrer leichten und vollständigen Resorption alle
andern Eisenpräparate überflügeln. Man giebt sie bei
Ohlorose undandern durch mangelhafte Blutbeschaffenheit '
1)edingte~1 Leiden in 3maligen Einzeldosen von je 0,1-0,5
am Tag. Während das Hämol ein schwarzbraunes Pulver
bildet, besitzt das Hämogallol rothbraune Farbe.
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Haschisch purum. Ein aus alkoholischem Hanfextract dargestelltes Präparat, hauptsächlich aus tanuinhaltigem Cannabinon bestehend. Es löst sich leicht mit goldgelber Farbe
in ·Weingeist und ist seit einiger Zeit in therapeutische
Verwenduug gezogen worden. Maximale Einzelgabe O,l!
und höchste Tagesgabe dieses Hypnoticums 0,3 ! Weit geringere Gaben aber (0,05) sollen schon zur Schlaferzeugung
hinreichend sein (v. Extr. Cannabis).
Helenln. Besitzt hohen antiseptischen Werth, es wird bei
Bronchialaffectionen und Leukorrhöe in Dosen von 0,01
mehrmals täglich sehr gerühmt. Vor Zeiten wollte man
ein Specificum gegen Tubereulose in ihm gefunden haben,
neuerdings ein solches gegen Cholera asiatica. Aus Inula
Helenium isolirt, bildet das Helenin farblose Krystallnadeln,
die in ""\i\Tasser kaum, leicht aber in Oelen und heissem
Alkohol löslich sind.
Helleborin. Dies Glycosid mehrerer Helleborusarten stellt
glänzende, in H 2 0 unlösliche Nadeln dar und wird mitunter an Stelle von Digitalis gegehen. Gewöhnliche Dosen
etwa 0,01. Höchste Einzelgabe 0,03! und Gesammttagesgabe 0,12!
Herba Adonidis. Grösste Einzelgabe 0,3! grösste Tagesgabe
1,5! Wirkung v. Adonidin.
Herba Conii. Selten in Gebrauch; grösste Einzelgabe 0,5!
grösste Tagesgahe 2,0! Seine Wirkung ist wesentlich eine
krampfstillende und zwar im Speziellen Strychninkrämpfen
gegenüher.
Herba Convallariae. Vide Flores Convall.
Herba Hyosoyami. In Einzeldosen bis zu 0,5! und Tagesgaben von 1,5! bei krampfhaften und entzündlichen Leiden
der Luftwege.
Homatropinum hydrobromic. Besitzt mydriatische Wirkung
ähnlich Atropin und findet in neuerer Zeit in der Augenheilkunde Verwendung; ebenso
Homatropin. hydrochl., salicyl. und sulfur.
Hydracetin = Pyrodin = Acetylphenylhydrazid. pur. Man hat
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diese Verbindul1g als Antipyreticum und Antineuralgicum
versucht, in seinen Nebenwirkungen aber als höchst schädlich befunden. Innerliche Dosirung 0,05! als höchste Einzelgabe und 0,2! als maximale Tagesdosis. Es stellt glänzend
weisse, geruchlose, in Weingeist leicht lösliche Krystalle
dar und werden seine Ordinationen wohl die seltensten sein.
Hyd_ral'gYl'mn aceticum. Das Mel'curoacetat stellt weisse,
silberglänzende, aber durch Lichteinfluss rasch grau werdende
Krystallblättchen dar, nur wenig in \Vassel' und kaum in
Weingeist löslich. Es wird nach den Indicationen des Hg
in maximaler Einzelgabe von 0,06! und höchster Tagesdosis von 0,2! gegeben.
Hydrarg. aethylochlorat. Der Aethylsublimat lJildet farblose,
glänzende, schuppenartige Krystalle von eigenartig ätherisehern Geruche, in \Vassel' und Alkohol von gewöhnlicher
Temperatur nur gering, in heissem \Veingeist aber leicht
löslich. Er soll eille ätzende Wirkung nicht besitzen und
sich gut zu subcutanem Gebrauch eignen (0,005! pro dosi).
Hyd.l'arg. alaninicum. Als reizloses Präparat zur subcutanen
Injection empfohlen. Er stellt in ,Vasser leicht lösliche
Krystalle dar, die auch innerlich - maximale Tagesgabe
0,1! - gegeben werden. Alanin ist "Amidopropionsäure".
Hydl'arg. albuminat. siccum. Ein mitte1st Milchzucker hergestelltes trockenes Präparat, das in je 100 Theilen einen
Quecksilbergehalt enthält, der 0,4 Hg01 2 entspricht. Das
Albuminquecksilber dient in Substanz als antiseptisches
l,V unddeckmittel.
Hydrarg. benzolüum.. Ein nahezu geruchloses, weissliches
Krystallpulver, das sich leicht in Weingeist , nur gering
aber in. 'JVassel' löst. Man giebt es subcutan, aber auch
innerlich zu etwa 0,005-0,01 pro dosi.
Hydrarg. bicbJol', COl'l'OEL Innerlich als "Antisyphiliticum" in
Einzelgaben von 0,005-0,02! und höchster Tagesgabe von
0,1! Dem gleichen Zwecke dienen auch subcutane Injectionen. Dies heftige Gift ist ferner gegen Diphtherie gerühmt, hier soll es in wässriger Lösung (0,01-0,015: 120,0)
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gegeben werden und zwar je nach dem Alter kaffee- oder
esslöffelweise. Aeusserlich dient Sublimat zu Mund- und
Gurgelwässern (1 : 10,000 etwa), Augenwässern etc., wie
er überhaupt in geeigneter Lösung (1: 1000 unter Zugabe
einiger Tropfen HOl) das sicherste Desinficiens ist. Auf
ein Vollbad zur Behandlung bestimmter Hautkrankheiten
kommen in der Regel 5-10 g. Anfügend seien auch
noch Professor Angerer's Sublimatpastillen erwähnt, die je
1,0 Sublimat enthalten und sich gut zur bequemen Darstellung antiseptischer Lösung eignen.
Hydrarg. bijodat. rubr. Ist Antisyphiliticum und Antiscrophulosum und wird innerlich in Einzelgaben bis zu 0,02! und
höchster Tagesgabe von 0,1! gegeben. Aeusserlich vielfach
in Salben u. dgl.
Hydrarg. carbol. und jod_at. Gleichfalls gegen syphilitische
Leiden in Einzelgaben von 0,02-0,05! und höchster Tagesgabe von 0,2!
Hydrarg. chlorat. mite. Je nach der Grösse der Gabe kommen dem Oa.lomel die verschiedensten Wirkungen zu. So
wirkt er in ganz kleinen Dosen von vielleicht 0,005-0,01
als Stypticum bei Diarrhöen der Kinder, während ihm in
Gaben von 0,05-1,0 - je nach dem Lebensalter - purgirende Eigenschaften zukommen. Auch gegen syphilitische
Leiden wird er gegeben. Stets ist Vorsicht nöthig, da
grössere Dosen gleich allen Hg-Präparaten leicht Speichelfluss zur Folge hahen. Aeusserlich zu Einstäuhungen ins
Auge u. dgl. kommt immer der Dampfcalomel in Betracht,
da dieser als feinstes Pulver weniger leicht zusammenballt.
Hydrarg. cyanat. Aehnlich wirkend wie Suhlimat, wird es
diesem bei Behandlung der Diphtherie vorgezogen; seiner
Reizlosigkeit wegen wird es auch zu Injectionen verwendet.
Maximale Einzelgahe für Erwachsene 0,02! höchste Tagesgahe 0,1!
Hydrarg. formamidat. Vide Liquor H. form.
Hydrarg. glutino-peptonat. hydrochlor. Weisses, hygroskopisches Pulver, in Wasser und auch Weingeist leicht löslich.
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Das Präparat enthält 25 % Hg012 und sollen sich subcutane
Injectionen seiner Lösung bei "Lues" bewähren. Ooncentration der Injectionsflüssigkeit = Oj04 pro 1 ccm.
Hydrarg. ß-naphtolo-acetic. (Merck). Ein weisses, krystallinisches, leicht lösliches Salz, dessen Paraffinlösung sich zu
Injectionen gut eignet. Injectionsdosis 0,1 i intern Oj12
pro die.
Hydrarg. nitro oxydul. Besitzt stark ätzende Eigenschaften
und wird in der Regel nur in etwa 100joiger Lösung (Liquor
Bellostii) oder Salbe gegeben. Innerlich höchste Einzelgabe
Oj02! höchste Tagesgabe O)!
Hydrarg. ole'inic. Gelbliches j klares, dickflüssiges Präparat
von 25 % HgO-GehalL Es findet in Verclünnung an Stelle
der grauen Salbe Verwendung.
Hydrarg. oxydat und oxyd. via humida par. Finden wohl
selten innerliche Verwendung - als Al1tisyphiliticum 0,02!
pro dosi und 0) pro die! - häufig dagegen äusserlich in
Mischung als Augel1salbe. Das letztgenannte gelbe Oxyd
wirkt wegen feinerer Vertheilung intensiver.
Hydrarg. peptonat. liquid. Gelbliche Flüssigkeit j von der
1 ccm = Oj01 Quecksilberchlorid enthält. Das Präparat
soll völlig reizlos wirken uncl sich namentlich subcutan
empfehlen.
Hydrarg. praec. alb. Nur näusserlich" bei den verschiedensten
Hautleiden.
Hydra,rg. resorcino-acet. Stellt ein dunkelgelbes, feinkörniges j
krystallinisches Pulver dar, mit an 69 % Hg-Gehalt. Es
wird zu subcukmen Injectionen bei Syphilis verwendet.
Hydrarg. sacchar. Soll in manchen Gegenden zu einigen
wenigen Dezigramm gegen W urmleiclen der Kinder gegeben
werden. Eine Verreibung von 1 Theil Hg mit 2 Theilen
Saccharum.
Hydrarg. salicyl. Stellt ein geruch- und auch geschmackloses
weisses Pulver dar, das von kochsalzhaltigem Wasser leicht
aufgenommen wird. Es findet äusserliche und innerliche
Verwendung; interne Gabe 0,025.
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Hydrarg. sozojodolicum. Vide SozojodoL
Hydrarg. tannic. oxydul. Mildes Präparat - braungrüne
Schüppchen oder ebensolches Pulver~ in Wasser und auch
Weingeist unlöslich - ; seine Indicationen sind die der
früher genannten Hg-Präparate. Maximale Einzelgabe 0,1!
höchste Tagesgabe 0,3!
Hydrarg. thymolo-acet. Wurde in neuerer Zeit gegen syphilitische und auch tubereulöse Leiden gepriesen und namentlich im Berliner Augusta-Spital mit gutem Erfolge angewandt. Das Präparat wurde von "Merck" zuerst dargestellt
und bildet dasselbe ein weisses, geruchloses, krystallinisches
Salz von rund 57 °/0 Hg-Gehalt.
Hydrarg. tribromphenolo-aceticum. Besteht aus feinen, nadelförmigen, gelben Krystallen von etwa 29 010 Hg-Gehalt.
Das Präparat ist Antisyphiliticum und findet in Form subcutaner Injectionen Anwendung.
Hydrastin und Hydnwtinin. Vide Extr. Hydr.
Hydrochinon = Paradioxylbenzol. Wirkt als Antisepticum
äusserlich ähnlich dem Resorcin (v. dieses), innerlich aber
steht es demselben nach. Farblose, in Weingeist und auch
Wasser leicht lösliche prismatische Krystalle. Höchste
Einzelgabe 0,8! grösste Tagesgabe 1,5!
Hydrocotyles, Herba. Ist in Pulverform (1,0 pro dosi und 3,0
pro die) als Diureticum empfohlen. Auch ein Extract und
Tinctur der Pflanze finden arzneiliche Verwendung.
Hydrogen. peroxydat. 3-10 0/oige wasserklare Lösungen, die
hohen antiseptischen Werth besitzen und in entsprechender
Verdünnung bei verschiedenen Infectionskrankheiten und
Dyspepsie auch innerliche Verwendung finden.
Hydroxylamin hydro chlor. Ungemein hygroskopische, leicht
lösliche, farblose Krystalle, die an Stelle von Chrysaro bin
u. a. bei verschiedenen Hautleiden und zwar in 0,1- bis
3,OO/oiger Lösung Verwendung finden.
Hyoscin, Hyoscin. hydrobrom. und hydrojodic. Nach ErbHeidelbel'g und Kobert-Dorpat gelten das brom- und jodwasserstoffsaure Hyoscin als Mittel ersten Ranges zur Be-
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ruhigung sehr erregter Geisteskranken. Sie ordiniren eine
'wässrige Lösung von 0,01! zu 10,0 und geben davon
Ij3mg = 8 Tropfen, Die Wirkung auf Pupille und Schweisssecl'etion hat das Hyoscin mit Atropin gemein, doch soll
ersteres weit heftiger wirken. Als höchste Einzelgabe wäre
0,0005!! (wobei aber schon Vergiftungs erscheinungen beobachtet wurden), als grösste Tagesgabe 0,002! zu betrachten.
Das Hyoscin bildet eine nicht krystallisirbare halbflüssige
Masse, während die Salzverbindungen krystallisirt erscheinen.
Hyoseyamin = Daturin. Bildet in reinem Zustande seidenglänzende, luftbeständige Krystallnadeln, in kaltem ,Vasser
kaum, aber leicht in Alkohol und Aether löslich. Ihm
und seinen Salzen kommt gleichfalls beruhigende und
mydriatische Wirkung zu; höchste Einzelgabe 0,001! grösste
Tagesgabe 0,003!
Hypnal = Ohloralantipyrin. In annähernd dem Sechsfachen
ihres Gewichtes in ,Vasser löslich, besitzt dieses Präparat
hypnotische und analgetische Eigenschaften, so dass es sowohl als Schlafmittel wie auch zur Schmerzlinderung gegeben wird. Das Hypnal stellt geruch- und geschmacklose Krystalle dar, aus annähernd gleichen Theilen Ohloral
und Antipyrin bestehend, frei von jeder kaustischen "Wirkung. . Dosis etwa 1,0.
Hypnon = Aeetophenon. Bildet ein leicht flüchtiges, farbloses,
hittermandelölartig riechendes Liquidum, das von '\Veingeist
gerne aufgenommen wird. Wie sein Name andeutet, ist
es Schlafmittel und giebt man das Hypnon bis zu 0,5!
Einzelgabe und 1,5! pro die.
IchthyoL Vide Ammonium sulfo-ichthyolic.
Ingluvin. Ein aus dem Hühnermagen bereitetes N aOI- haltiges
Pepsin, in Gahe und Wirkung dem gewöhnlichen Pepsin
nahestehend.
Jod. Findet in Form der Tinctur oder Salbe ausgebreitete
äusserliche Verwendung, wo es gilt, Entzündungsproducte,
Drüsenanschwellungen der mannigfachsten Art u, a. Leiden
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zu bekämpfen. Denselben Zweck verfolgt zum Theil die
innerliche Anwendung von Jod. Maximale Einzelgabe 0,05!
höchste Tagesgabe 0,2!
Jodoform. Dient hauptsächlich äusseren Zwecken zur antiseptischen \Vundbehandlung ; innerlich wohl selten, höchste
Einzelgabe 0,2! grösste Tagesgabe 1,0! gegen tuberculöse,
syphilitische und auch neuralgische Leiden.
Jodoformbituminat. Ein.J odoform-Theerpräparat, von theerartigem Geruch und etwas dunklerer Farbe, wie sie das
Jodoform besitzt. Anwendung wie letzteres.
Jodoform (Vulpius). Ein mittelfeines .J odoform, das in dieser
Form weniger leicht zusammenballt und so eine gleichmässigere Vertheilung auf der Wundfläche ermöglicht.
Jodol. An Stelle von Jodoform als Antisepticum empfohlen,
Lösungsmittel sind Alkohol, Glycerin, Oe1 etc. Innerliche
maximale Einzelgabe wäre 0,2! höchste Tagesgabe 1,0!
Das J odol = Tetrajodpyrrol stellt ein ganz geruchloses,
krystallinisch feines, gelbliches Pulver dar, in Weingeist
ziemlich leicht löslich.
Jodophenin = Jodphenacetin. Wirkt durch Abspaltung von
Jod antiseptisch. Es ist ein krystallinischer, braunschwarzer
Körper, Schmelzpunkt 131°, und zersetzt sich das Präparat
in allen Lösungsmitteln unter Abspaltung von Jod.
Jodopyrin = Jodantipyrin. Dies neue Antipyreticum stellt
farblose Krystallnadeln dar, die völlig geschmack- und
nahezu auch geruchlos sind und sich kaum in Wasser oder
-Weingeist lösen. Im Magen bereits soll das Mittel (Jodphenyldimethylpyrazolon) in Jod und Antipyrin zerfallen,
so dass wohl beiden Bestandtheilen -Wirkung zukommt.
Um eine Temperaturherabsetzung zu erzielen, genügen schon
einmalige Gaben von 0,5-1,5.
Jodosobenzoesäure. Stellt kleine, schwachgelbe und in Wasser
nur schwer lösliche Blättchen dar, denen antiseptischer
Werth zukommt.
Jodnm tribromatum, Dies in Form von Verstäubungen und
Gurgelwässern gegen Diphtherie empfohlene Präparat bildet
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eine dunkelbraune, scharf riechende Flüssigkeit, die sich in
Wasser leicht löst. Es kommen 0,33 % ige Lösungen zur
Verwendung.
Jodum trichloratum. Neueres Desinficiens und Antisepticum,
seille -Wirkung auf selbst sehr widerstandsfähige Bacillensporen erstreckt sich auf eine Vel'dünnung von 1/10 0 ° und
steht somit dem Sublimat nahe. ,Vird es so für chirurgische
Zwecke gerühmt, so soll es auch innerlich gegeben - 0,1 : 150
esslöffelweise - sich gegen Dyspepsie wirksam erweisen.
Grösste Einzelgabe 0,01! höchste Tagesgabe 0,03! Das
Präparat stellt scharf riechende, gelbe Krystalle dar, in
1Vasser und auch ,Veingeist unschwer löslich.
lIidin = Irisin. Ein trockenes Extract aus Iris versicolor,
wohl zu unterscheiden von dem Kohlehydrat 11'isin aus
Rhizoma 1riclis. Das erstgenannte ist ein drastisches Abführmittel mit gallentreibender Wirkung; höchste Einzelgabe 0,3! bis zu 1,0! pro die.
1sococa'inum (Benzoylisoecgoninäthylester). Ein bei 44° schmelzendes Präparat, das viel rascher Anästhesie erzeugen soll
als das gewöhnliche Oocaln.
KaYrin = Aethyl-Kai'rin. Ein fast weisses Krystallpulver,
leicht löslich in ,Vassel' und 1: 20 in AlkohoL Ka'irin oder
salzsaures Oxychinolinäthy lhyc1rür war der erste künstliche
Ersatz von Ohinin und wurde als Antipyreticum Erwachsenen
in Dosen von 0,5-1,0 und Kindern zu 0,1-0,3 etwa gegeben. Eine ,Varnul1g, stets nur die Aethy I verbindung
zu clispel1sirel1, nicht aber das Methyl-Ka'irin, dürfte überflüssig sein, da Ka'irin kaum mehr verordnet werden wird.
Kalium acetic, und Liquor Kali acetici. ,Virken diuretisch,
ersteres in Gaben bis zu 1,0 etwa, letzteres zu annähernd
dem dreifachen.
KaI. bromat. In Gaben von einigen Dezigramm bis 2,0 pro
dosi und mehr bewährtes N ervinum, das in Fällen hochgradiger Erregung des N er,'ensystems beruhigend wirkt.
Man lässt auch Bromkaliumlösung inhaliren bei verschie-
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denen Reiz- und Krampfzuständen, so besonders bei Keuchhusten.
KaI. cantharidin. Vide Oantharidin.
Kal. caust. fus. Ist Aetzmittel.
KaI. chloric. Als Antisepticum in etwa 5 % iger Lösung zu
Mund- und Gurgelwasser bei verschiedenen Leiden der
Mund- und Rachenhöhle , sowie zur Prophylaxe und Heilung des Mercurialspeichelflusses. Seine innerliche Verwendung - hauptsächlich bei Diphtherie - dürfte eine
seltene geworden sein, seit man seine giftigen Eigenschaften
und seine mehr als fragliche Heilwirkung erkannt hat.
,Tedenfalls sind nur relativ kleine Gaben zulässig, die
Tagesgabe für Kinder bis zu 10 Jahren etwa sollte
2-3,0! kaum übersteigen (Einzelgabe 0,1-0,31), während
für Erwachsene Einzeldosen von 0,5! und Tagesgaben von
6,0! die höchsten sein dürften.
KaI. cyanat. Das Oyankalium - eine weisse grobkörnige
Salzmasse oder weisse, nach Blausäure riechende und sehr
leicht in Wasser lösliche Stäbchen darstellend -- dürfte nur
höchst selten medizinische Verwendung findeni grösste Einzelgabe wäre 0,021 höchste Tagesgabe 0,051
KaI. jodat. In Tagesdosen von etwa 1,0 vorwiegend bei Leiden scrophulöser und syphilitischer Natur.
KaI. nitro In kleinen Einzelgaben von einigen Dezigramm
als expectorirendes und diuretisches Mittel.
KaI. osmicum. Violettrothes Krystallpulvel', in ,Vassel' leicht
löslich. Vvird an Stelle der Osmiull1säul'e (v. diese) in Lösung zu subcutanen Injectionen verordnet.
KaI. permang. In der Regel nur äusserlich in etwa l°joiger
Lösung zu Mund- und Gurgelwasser, Verband- und Waschwasser etc. als Desinficiens und Desodorans. Bei innerlicher Verwendung dieses Präparats kämen Einzelgaben
von 0,05-0,2 etwa in rein wässriger Lösung in Betracht.
KaI. sozojodol. und Natr. sozojodol. Sollen als Antiseptica
für chirurgische Zwecke völliger Ersatz für Jodoform sein.
Das Kaliumsalz - dijodparaphenolsulfosaures Kalium -
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ist schwer löslich, das Natriumsalz - dijodpamphenolsulfosaures Natrium - dagegen leicht. Sie bilden farblose
Krystallnadeln und sind völlig geruchlos.
Kal. sulfur. In Einzelgaben von 0,5-2,0 ungefähr gelinde
abführend und kühlend wirkend, bei Entzündungen und
Fieber.
KaJ. tartar. Einige Gramm pro dos] als gelindes Purgativ.
KaI. telluric. Bildet ein weisses , krystallinisches Salz, in
Wasser gut löslich und wird gegen N achtsch weisse der
Phthisiker in Dosen von 0,02 empfohlen. Höchste Tagesgahe 0,061
Kamala. Bis zu 12,0 etwa auf einmal oder in kurzen Zwischenräumen als BandwurmmiUel mit gleichzeitig eröffnender Wirkung gerühmt. Kamala - von den Früchten des
lVIallotus philippinensis stammend - bildet ein leichtes
rothgraues Pulver, ohne Geruch und Geschmack.
Kaolin. Reinste weisse Porzellanerde, als indifferentes PillenOonstituens oder zu anderweitiger Verwendung (KaolinBougies) u. dgl. dem Arzneischatze einverleibt.
Kefir. Durch Einwirkung von Kefirkörnern auf Milch hergestelltes alkoholisches "Heilgetränk ", im Geruch und Geschmack saurer Sahne ähnlich. "Schwacher Kefir" bedarf
zu seiner Fertigung nur 24 Stunden, der stärkere und
alkoholreichere aber wird durch 2-3mal 24stündiges Stehen
und öfteres Umschütteln erhalten. Der wohl gelungene
Kefir stellt eine weisse dickliche Masse dar, die sich wie
Oel giesst und unter Umständen moussirt. Der Kefir ist
ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel und Robomns; therapeutische Indicationen für denselben sind alle anämischen
und marantischen Zustände, Erkrankungen des Respirations~
systems, Phthise, Magen- und Darmkrankheiten. Schwacher
Kefir erzeugt leicht Durchfall und eignet sich daher im
Allgemeinen weniger. Glasweise tagüber.
Keratin, ~Vird aus Gänsekielen, Horn etc. präparirt und ge~
langt als glasartige, gelbbräunliche Schuppen oder aber in
Form brauner, hygroskopischer Lamellen in den Handel.
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Man gebraucht das Keratin zum Ueberziehen solcher Medicamente, die von der sauren Magenflüssigkeit unberührt
hleiben und erst vom alkalisch reagirenden Dünndarminhalte gelöst werden sollen.
Kosinum. Kosin oder Kussin ist das wirksame Princip der
Kossoblüthen und bedingt mithin deren wurmtreibende
Eigenschaft. Es stellt ein gelhes, geruch- und geschmackloses Krystallpulver dar, in Wasser und auch Weingeist
nahezu unlöslich. Das Merck'sche "Kussinum crystallisatum" soll ein sehr wirksames Taenifugum sein und in der
Dosis VOll 1,5 etwa gegeben werden.
Kreosot. Nimmt in der Gegenwart zur Bekämpfung der
Lungentuberculose und auch Scrophulose einen hervorragenden Platz ein. In der verschiedensten Form (Pillen, Kapseln, in
Mischung mit Cognac, Thran, Tincturen, im Klystier u. dgl.)
wird es in der Regel in Tagesgaben von 1-2,0 für Erwachsene gegeben, doch werden auch bedeutend grössere
. Dosen sehr wohl vertragen. Die Ph. normirt allerdings
als höchste Einzelgabe nur 0,2! und maximale Tagesgabe
1,0! In kleinsten Dosen (0,1 : 60 Mixtur etwa) bei Brechdurchfall der Kinder. Auch hier sei hervorgehoben, dass
nur das aus dem Buchenholztheer gewonnene Präparat
arzneiliche Verwendung finden darf, ihm allein kommt die
gerühmte Heil wirkung zu, wie auch nur diesem die bekannten Reactionel1 eigen sind.
Kreosotal = Kreosotcarbonat. Ist eine honigartige, sehr zähflüssige, klar durchsichtige Substanz von hellbräunlicher
Farbe, unlöslich in ,Vasser, misch bar mit Aether, Alkohol
und löslich in fetten Oelen. Durch Erwärmen oder Verdünnen mit Alkohol oder wannen Oelen wird das Kreosotcarbonat dünnflüssiger. Es ist geruchlos und schmeckt nicht
brennend wie das Kreosot. Im Organismus wird es alsbald in Kreosot und Kohlensäure zerlegt. Bei längerem
Stehen, besonders in der Kälte, setzt das Präparat zuweilen körnige Krystalle von Guajacolcarbonat ab, die sich
aber beim Erwärmen sofort wieder lösen. Neben Guajacol-
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carbonat soll das Kreosotal "Heyden" das beste der existirenden Tuberculosemittel sein. Es enthält 91 % bestes
Kreosot und wird Erwachsenen zu 1- 2 Theelöffel pro die,
unverdünnt in Substanz gegeben, Kinder erhalten etwa den
vierten Theil dieser Dosen.
Kresalol = Kresolsalicylat. Ist seiner Oonstitution und Wirkung nach dem Salol völlig gleich, es bildet auch wie
dieses ein weisses, leichtes Krystallpulver, das von Alkohol
und Aether leicht, von Wasser aber gar nicht aufgenommen wird. Vielfach statt .Jodoform zur Wundbehandlung
empfohlen.
Kresol (Haschig). Die keimtödtende Kraft der Kresole ist
eine ausserordentliche, eine etwa 10ma1 stärkere wie jene
des Phenols, so dass an Stelle der gebräuchlichen G%igen
Oarbolsäurelösungen 1/2%ige Lösungen der rohen, sog.
lOO%igen Oarbolsäure oder Kresol, genügen. Diese Lösungen aber sind nur durch Zusatz von Seife zu erhalten und
löst sich ein solches Gemisch von Kresol mit Seife in
W-asser in jedem Verhältniss. Das Kresol ),Raschig"
enthält genau 50 % Kresol und so viel Seife als nöthig ist,
um das Kresol wasserlöslich zu machen. Durch Verdünnen des Präparats mit \Vasser auf das Zehnfache erhält man so leicht und bequem ein sicheres Desinfectionsmittel, das relativ ungiftig und amtlich empfohlen ist.
Kumys. Ist ein Milchwein von ähnlicher Beschaffenheit wie
1üfir, jedoch aus Stutenmilch dargestellt und von bedeutend
geringerem Eiweissgehalt. Seine Indicationen sind dieselben wie jene des Kefirs und wird er wohl auch grossentheils
durch letztgenanntes Präparat ersetzt.
Lactucarium. Gelbbraune Klümpchen, innen weisslich und
von opiumartigem Geruch, ist das Lactucarium der eingetrocknete Milchsaft von Lactuca virosa. Früher im Rufe
eines guten Schlafmittels 1 mag es auch heute noch mit~
unter gegeben werden. Höchste Einzelgabe 0,3! grösste
Tagesgabe
!
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Lactucin. Ist der Bitterstoff des Lactucariums, es bildet weisse,
glänzende Krystallblättchen, die sehr bitter schmecken und
sich leicht in IVeingeist, kaum aber in \Vassel' lösen. Dosirung 0,06-0,3. Sedativum und Hypnoticum.
Lävulose (Schering). Stellt in reinster Form eine weisse,
krümelige Masse dar, die sich fast in jedem Verhältniss in
Wasser löst und absolut frei von Dextrose ist. Dieser
Fruchtzucker besitzt reinen süssen Geschmack von beträchtlich höherem Süssvennögen, als es der Rohrzucker
zeigt. Die Lävulose soll sich sehr als Versüssungsmittel
für Diabetiker eignen, indem dies Kohlehydrat vollständig
zur Assimilation gelangt und somit - im Gegensatze zum
Rohr- und Rübenzucker - vom Körper der Zuckerkranken
ausgenützt und verwerthet werden kann. Selbst nach Darreichung grösserer Mengen Lävulose an Diabetiker konnte
im Harn derselben keine Spur dieses Fruchtzuckers nachgewiesen werden.
Laminaria. Aus den Stielen dieser Alge präparirte aseptische
Stifte, die an Stelle der Pressschwämme zur Erweiterung
von VVundkanälen dienen.
Laminum hydrochlor. und sulfuric. Salze des Alkalo'ids von
Lamium album, die sich subcutan in wässriger Lösung als
blutstillende Mittel sehr bewährt haben sollen.
Lanolin oder Wollfett. Findet als Salbengrundlage weitgehende Verwendung; es wird olme jedwede ReizerscheiDung von der Haut resorbirt und gelangt als wasserhaltiges sowie als Lanolinum anhydricum in den Handel.
Trotzdem das Lanolin erst in jüngster Zeit dem Arzneischatze zugeführt wurde, war es doch schon im Alterthum
bekannt und spielte als "Oesypus" bei den Römern und
Griechen eine grosse Rolle.
Lantanin. Der Bitterstoff von Lantana brasiliana. Antipyreticum in der Dosis von 1,0 etwa pro die!
Leptandrin pur. (.M:erck). Purgans in Dosen von 0,5. Aus
Leptandra Virginia dargestelltes Glycosid.
LipanIn. Ein etwa 1) 0(0 freie Oelsäure enthaltendes Olivenöl;
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das an Stelle von Leberthran - III Form und Gabe Wle
dieser - empfohlen ist.
l.iquor AJuminii acet. Ist _A.dstringens und sehr gutes Anti~
septicum für äusserliche Zwecke, doch auch innerlich giebt
man es bis zu
Einzelgabe in geeigneter Verdünnung
bei Diarrhöen und Blutungen.
I.iquor Ammon. acet. In Gaben von 5-15,0 etwa Diaphoreticmn und Diureticum.
Liquor AmmoJ1. anis. Bis zu 30 gtts. ungefähr als ExpectOl'ans.
Liquor Ammon. caust. Aeusserlich als Rubefaciens bei Rheuma
u. dgl.; als Aetzmittel von Stichwunden der Insecten, als
Riechmittel etc. Auch innerlich 5-10 Tropfen in gehöriger Verdünnung bei Asthma.
Liquor antihydrorrhoicus. Eine Spezialität gegen Fussschweiss;
enthält an 25 % Alkohol und Salzsäure, nebst geringen
Mengen Glycerin, Ammoniak und Chloral. Röthlich gefärbter Liquor.
Liquor antisepticus (Volkmann). Ein Antisepticum für äusserliche Zwecke, bestehend aus einer 1 D/oigen wässrigen
Thymollösung, der 10,0 Alkohol und 20,0 Glycerin zugemischt sind.
Liquor Ferri acet. Innerlich tropfenweise in Verdünnung bei
den Inclicationen der andern EisenmitteL Aeusserlich als
Adstringens.
Liquor Fel'rl albuminat. J..Jeichtverdauliches Eisenpräparat;
theelöffelweise zur Blutaufbesserung.
Liquor Ferri oxychloratL Innerlich bis zu 20 gtts. etwa, als
mild wirkendes Eisenpräparat.
I,iquor Ferl'i sesquichlor. Vorwiegend äusserlich - rein oder
verdünnt - als adstringirendes, blutstillendes Medicament.
Auch gegen innere Blutungen wird der Liquor zuweilen
- wenige Tropfen Einzelgabe und entsprechend verdünnt
- verordnet. Seine Verwendung als blutbildendes Eisen·"
präparat ist wohl eine seltene.
Liquor Hydrarg. albuminll,ti, formamidati und peptonati. Die
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genannten Präparate dienen vorwiegend zu subcutanen Injectionen gegen syphilitische Leiden (0,005-0,01), sie sollen
weniger reizen und besser vertragen werden wie Sublimat.
Erst- und letztgenanntes sind in Kochsalzlösung gelöst, alle
drei Präparate aber so verdünnt, dass 1 ccm = 0,01 Sublimat entspricht. Innerliche höchste Einzelgaben wären 2,0!
und höchste Tagesgabe 10,0! entsprechend dem Quecksilberchlorid.
Liquor Kali acet. Vide KaI. acet.
Liquor Kali arsenicosi. vVenige Dezigramm pro dosi und
allmählich steigend. Maximale Einzelgabe 0,5! = 10 gtts.!
für den Tag 2,0! = 40 gtts. Kindern vorsichtig entsprechend weniger. "'iVirkung v. Acid. arsenic.
Liquor Kali caust. Selten gebrauchtes Arzneimittel; innerlich kaum und wenn, einige Dezigramm verdünnt. Aeusserlieh zum Aetzen oder aber gleichfalls in Verdünnungen (1 % ig
etwa) als VV asch - und Verbandwasser , Einspritzung etc.
Liquor Natri caust. Anwendung analog Liq. KaI. caust.
Liqu'Of Natri sUk An Stelle von Gyps zu Verbänden, sowie zu Injectionen bei Katarrhen der Harnwege.
Liquor Plumbi subaeet. Nur äusserlich als "Adstringens" in
Verdünnung mit \Vasser, Fett etc.
Liquor seripal'us = Liquor ad Serum. Die pepsinhaltige,
weinige Labessenz nimmt man zur Fertigung von süssen
Molken: 1 Theelöffel des Liquor zu 300 Theilen Milch
und das Ganze auf etwa 40 0 erwärmt.
Liquor Stibii chlor. Dient nur äusserlichen Zwecken als Aetzmittel.
Lithium benzoie.
All' diesen Lithiumsalzen kommt mehr
carbon.
oder weniger die gleiche Wirkung zu,
chlorat.
sie sind indicirt bei Gicht, Rheumacitric.
1)
tismus und harnsaurer Diathese. Auch
dithiosalicyl.
ihre Dosirung ist annähernd dieselbe,
" formie.
man giebt sie Ül Einzeldosen von
" jodat.
einigen wenigen Dezigramm.
" salicyl.
"
"
"
Schmidt, Arzneimittel der Apotheken.
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Lithium sulfooicb.thyolhmm. Ein neueres Ichthyolpräparat, das
namentlich innerlich zu 1,0-Dosen etwa bei Nephritis empfohlen wird.
LitholeYu. N eues Steinkohlen-Destillationsproduct; eine gelbliche, neutrale und geruchlose Flüssigkeit, die als locales
antiseptisches und antiparasitäres Heilmittel gerühmt wird.
LolJelin. Der wirksame Theil von Lohelia inflata. Das Lobelin stellt ein gelbliches, tabakartig schmeckendes Oel dar
und bildet mit Säuren krystallinische Salze. Die Sulfatverbindung - ein gelbliches Krystallpulver - wird als
wirksames Antiasthmaticum gegeben und zwar in Einzelgaben von 0,05 etwa.
Losophau (Bayer). Ist ein Trijodkresol und stellt weisse,
leicht in Aether oder Chloroform lösliche Nadeln dar,
mit rund 80 % Jodgehalt und vom Schmelzpunkt 121,5.
Es wird in etwa 1-2 % iger Lösung oder Salbenmischung,
auch Streupulver , gegen verschiedene Hautleiden angewendet.
Lysol. Ein Theerproduct von vorzüglichen antiseptischen und
desinficirenden Eigenschaften, eine 0,3 %ige Lösung soll genügen, um alle bei der Wundbehandlung in Frage stehenden Mikroorganismen in kürzester Zeit abzlltödten. Als
Waschung empfiehlt sich das Lysol etwa 1-2 % ig. Das
Präparat besteht aus den antimy kotisch wirksamsten Bestandtheilel1 des Theeröls, den Kresolen, löslich gemacht
durch neutrale Seife i es ist eine Auflösung der Kresole in
cOl1cel1trirter Seifenlösul1g, in der die Kresole nicht an
Alkali gebunden, vielmehr frei enthalten sind. Lysol ist
wesentlich ungiftiger als andre gebräuchliche Antiseptica,
es ist gelb braun und ölig fliessend 1 löst sich in 'IV asser
klar und vollständig und besitzt einen nur geringen Kresolgeruch. Es spielt eine grosse Rolle in der Chirurgie und
Gynäkologie, in der Veteril1ärmedizin, zu Zwecken der
Grossdesinfection etc., auch intern wird das Lysol ver~
ordnet und zwar in der Regel in Form von Pillen oder
Kapseln.
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Magnesia carbonica. Dezigrammweise gegen Magensäure, in
Grammdosen gelindes Abführmittel.
Magnesia salicylica. Krystallisirt in langen farblosen, hygroskopischen Nadeln, gelangt aber in der Regel in Pulverform in den HandeL Das Präparat ist in Wasser und
auch Weingeist leicht löslich und findet in Gaben von 3,0
his 6,0 pro die, als AntiseptiCllm und Antidiarrholcum,
hauptsächlich gegen typhöses Fieber Verwendung.
Magnesia sulfur. In Gaben von 5,0-20,0 als Purgativ.
Magnesia usta. ~:Vie M. carbon.
ßiagnesium borocitric. Das Magnesiumhorocitrat ist empfohlen
bei harnsaurer Diathese; Dosis 1,0 ungefähr. Das Präparat bildet durchscheinende, leicht lösliche Blättchen.
Mangan. sulfur. Das Mangansulfat stellt blassrothe, rhombische Krystalle dar, die in 'Vasser sehr leicht löslich sind.
Es findet gleich Eisen bei Blutarmuth, Bleichsucht u. ä. L.
innerliche Verwendung, da man annimmt, dass dem Mangan
als normalem Bestandtheil des Blutes, eine ähnliche Wirkung wie dem Eisen zukomme. Man giebt es in Einzelgaben von einigen Dezigramm.
Menthol. Der Pfefferminzcampher dient namentlich als Antineuralgicum bei Migräne, Zahnschmerz , geschmolzen für
sich oder in etwa 10 °joiger alkoholischer Lösung, direct auf
die schmerzenden Stellen gehracht. Innerlich bis 1,0! pro
dosi und 5,0! pro die.
Methacetin. Ohemisch in naher Beziehung zum Phenacetin
und Exalgin stehend, kommt es auch in der Wirkung jenen
gleich und bildet farblose, glänzende, leicht in Weingeist,
kaum aber in H 2 ü lösliche Krystallnadeln. Man giebt es
als Fiehermittel Erwachsenen bis zu 1,0! als höchste Einzelgabe und 4,0! als maximale Tagesgabe. Im Allgemeinen
aber ist Vorsicht geboten und namentlich Kindern gegenüber die Einzelgabe nicht über 0,25! zu bemessen.
Methonal. Steht dem Sulfonal chemisch und physiologisch,
sowie seinen äusseren Eigenschaften nach, nahe und soll es
wie jene hypnotisch wirken.
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Methylat Sedativum und Hypnoticum; stellt eme farblose,
flüchtige, aromatisch riechende und in Weingeist leicht
lösliche Flüssigkeit dar. Höchste Einzelgabe 4,0! maximale Tagesgabe 8,0! Soll auch als Antidot des Strychnins
Beachtung verdienen,
Methyläthyläther. Stellt eine farblose, leicht bewegliche und
ungemein flüchtige Flüssigkeit von eigenartigem Geruche
dar. Er siedet bereits bei 11 0 und ist desshalb an kalter
Stelle und in druckfesten Gefässen aufzubewahren, vVird als
gutes Anaestheticum zur Herbeiführung allgemeiner N arcose
gerühmt.
Methylühlorid_ = Chlormethyl = Monochlormethan. ,Vird von
Bayer-Elberfelel in Syphons dem Arzneischatz zugeführt.
Es bildet ein angenehm süsslich riechendes Gas, das durch
Kälte und Druck in den flüssigen Zustand übergeführt ist.
Beim Austritt aus dem Zerstäuber des Syphons geht das
Ohlormethyl sofort in seinen ursprünglichen Zustand, elie
Gasform über unel kühlt bei diesem U ebergange die damit
bestrichene Hautoberfläche bis auf -22 0 ab. Darauf beruht seine therapeutische Verwendung als "Antineuralgicmu", indem man annimmt, dass eine so energische Abkühlung eine Herabsetzung der Erregbarkeit der Hautnerven
bedingt.
Methylenblau. Dieser Theerfarhstoff wurde mit gutem Erfolge bei Malaria versucht und erwies sich auch gleich
wirksam als Analgeticum hei neuritischen Processen und
rheumatischen Affectionen. Seine Verorclnungsweise ist eine
innerliche - O,l! pro closi und 1,0! pro die -- unel subcutane. (Injectionselosis 0,06.)
Methylenum chloratum = M. bichloratum. Farblose, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit, die sich in Alkohol und
Aether leicht löst, von \Vassel' aber kaum aufgenommen
wird. Das Methylenchlorid ist gleich dem Ohloroform
"Anaestheticum", soll aber weniger gefährlich als dieses sein.
Mikrocidin = Natrium ß-naphtolicum. Wird als sehr beachtenswerthes Antisepticum gerühmt, bedeutend stärker wie
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Carbol, dabei aber weniger giftig und nicht ätzend. Das
Präparat bildet ein weisses Pulver, das in 3--5 %igel' wässriger Lösung äusserliche Verwendung findet.
lVIollin. Eine mit etwa 30 % Glycerin versetzte und stark
überfettete weiche Seife, die als Salbengrundlage dient und
den Vorzug hat, sich mit Wasser wieder unschwer von der
Haut abwaschen zu lassen.
lVIonobromaoetanilid. Vide Antifebrinum bromatum.
Monochlorphenol. Eine Flüssigkeit - aus Phenol, Alkohol,
Eugenol und Menthol bestehend - durch deren Inhalation
(etwa 30 gtts. pro die) günstige Erfolge bei Lungentuber.,
culose erzielt wurden.
MOl'phinnm benzolcum. Soll sich sehr gegen asthmatische
Beschwerden bewähren und ganz in Form und Dosirung
den gebräuchlichen Morphiumsalzen entsprechen. Es bildet
ein weisses, etwas schwer lösliches Pulver.
Morphin. hydrochlor. Eines der wichtigsten und vielgebrauchtesten Medicamente, dessen maximale Einzelgabe 0,03! und
höchste Tagesgabe 0,1! ist, in der Regel aber in Einzeldosen von 0,005-0,01 etwa - Erwachsenen gegenüber gegeben wird. Die Indicationen für Morphin sind vielfache,
vorausgeschickt aber sei, dass es kleinen Kindern leicht
zum heftigen Gifte wird und desshalb gerne ganz bei solch'
jugendlichen Patienten vermieden wird. (Erinnert sich der
Receptar dieser IVarnung, so wird eine Verwechselung mit
Oalomel oder andern Stoffen um so weniger Platz greifen
können!) Das Morphium besitzt vor Allem schmerzstillende,
beruhigende und schlafbringende Wirkung.
MOl'phinum saccharinic. Weisses Pulver, enthält 64 % Morphin und 36 % Saccharin.
Morphium sulfur. Indicationen und Dosirung wie das vorgenannte Präparat.
Morrhuol. Soll Ersatz des Leberthrans sein und - nach Abscheidung des Fettstoffes nur die eigentlich wirksamen Bestandtheile des Thranes enthalten. Das Präparat
krystallisirt bereits bei gewöhnlicher Temperatur, besitzt
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stark bitteren Geschmack, riecht aber nicht unangenehm aromatisch. Kinder erhalten etwa 0)5, Erwachsene 1,0 pro die.
Moschus. Ist gleich Campher rasch wirkendes Anregungsmittel (Excitans) und desshalh da am Platze, wo Collaps
droht; Moschus ist femel' empfohlen gegen verschiedene
Krampfzustände. Die gewöhnliche Kinderdosis sind einige
Centigramm mehrmals am Tage, Erwachsenen his zu 0,4 pro
dosi. Die Tinct. Moschi giebt man Kindern zu 10-40 gtts.
etwa, In Mixturen verordneter ]\,Ioschus wäre zunächst
mit Zucker und Gummi zu verreiben, sodann zu emulgiren.
Mussaninum = Moussena. Das Rindenpulver der abyssinischen
Acacia anthelminthica findet als Bandwurmmittel Verwendung. Dosis 50,0.
Myrrholin. Ein Präparat der Myrrhe, das für sich oder zur
Unterstützung der Kreosotwirkung bei tuberculösen Erkrankungen gegeben wird. Mittlere Dosirung ~,o pro die.
MyrtoL Besitzt antiseptischen Werth und wird namentlich
zur Desinfection der Luftwege gerühmt, indem es bei seiner
Ausscheidung durch die Lungen der Exspirationsluft einen
äusserst angenehmen Myrthengeruch verleiht. Das Myrtol
- eine wasserhelle , aromatisch riechende Flüssigkeit bildet den Hauptbestandtheil des Myrthenöls und wird
- am besten in Kapseln - in Einzeldosen von etwa 0,1
gegeben.
Napellin.
Amorphe Base aus Aconitum N apellus i sie soll
subcutan als Antineuralgicum Verwendung finden (0,01
etwa pro dosi).
Naphtalin. Aeusserlich gegen verschiedene Hautleiden, innerlich in kleinen Einzelgaben von einigen Centigramm etwa
gegen chronischen Katarrh der Athmungsorgane, wie auch
in etwas grösseren Dosen - 0,5! pro dosi und 5,0! pro
die - bei mit Durchfall verbundenen Darmstörungen. Als
"Klystier" gegen Madenwürmer. Rationell aus dem Steinkohlel1theeröl dargestellt, bildet das reine N aphtalin farblose, glänzende, durchdringend riechende Krystallblättchen,
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die sich leicht in Aether, Ohloroform, IVeingeist , fetten
und ätherischen Oelen etc. lösen.
Napll.talol = Betol = Naphtolsalol. Dies neuere Antipyreticum
stellt ein weisses, glänzendes Krystallpulver dar, nahezu geruch- und geschmacklos. Nur von Aether, Benzol und heissem
Alkohol wird es leicht aufgenommen, während die sonst
gebräuchlichen ~ösung8mittel es nicht beeinflussen. Seiner
chemischen Beschaffenheit nach ist dies Präparat "Salicylsäure-ß-Naphtyläther" und kommt in seiner Wirkung dem
Salol nahe. Gebräuchliche Dosirung etwa 0,05 pro dosi
und 0,2 pro die.
Naphtol a. Krystallisirt in glänzenden, phenolartig riechenden Nadeln, ist sehr leicht flüchtig und löst sich gut in
Alkohol oder Aether, kaum in Wasser. Ist auch seine
medizinische Verwendung eine sehr beschränkte, so ist es
doch ein vorzügliches Antisepticum und dem ß-Naphtol
weit überlegen.
Naphtol ß. Aeusserlich ähnlich dem N aphtalin gegen verschiedene Hautleiden , innerlich als Antisepticum zu etwa
0,25 pro dosi und 2,5 pro die. Doch sollen auch grössere
Gaben zulässig sein, Kindern gegenüber aber natürlich
geringere. Das ß-Naphtol oder Naphtolum medicinale (denn
nur dieses findet medizinale Verwenclung), gilt für elen
heilkräftig stell Bestandtheil des Holztheers , es stellt in
reinem Zustande farblose seidenglänzende Krystallblättchen
oder auch ein weisses Krystallpulver dar, schwach phenolartig riechend und in Alkohol, Aether, Ohloroform leicht
löslich.
Naphtolum camphor.' Ein sirupartiges Präparat, dem ausgezeichnete antiseptische ·Wirkung zukommt. Es ist in
fetten und ätherischen Oelen leicht löslich, in IVasser aber
völlig unlöslich. SO'wohl a- als ß- N aphtol kommen zur
Darstellung des N aphtolcamphers in Betracht.
Narce'ill und NarceYllllatrium - Natr. salicyl. Das reine Narcern bildet feine, büschelförmige Krystallnadeln oder aber
lange, weisse, rhombische Prismen, die sich in Wasser von
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gewöhnlicher Temperatur nur wenig, leichter dagegen in
der Wärme lösen. Nach "Merck" ist der Schmelzpunkt
völlig reinen Narce'ins 170-171 0 und besitzt dasselbe, entgegen anderen Angaben, schwach alkalische Reaction. Die
maximale Einzelgabe ist 0,1! und höchste Tagesg80be 0,5!
Sedativum und Hypnoticum.
Narceinnatrium. -- Natr. salicyl. Ein neuestes Merck'sches
Präparat; bildet ein weissliches, schwach hygroskopisches
Pulver, in ,Vassel' sehr leicht zu einer gelblichen Flüssig-keit löslich. Auch diese Verbindung besitzt alkalische
Reaction und enthält gerade zur Hälfte (50 %) reinstes N arcern. Dem neuen Präparate sollen ganz vorzügliche Wirkungen zukommen und es namentlich bei mit Schmerzen
verbundenen Krampfzuständen empfehlenswerth machen.
Aus diesem Grunde und wohl auch der Kürze halber
wurde ihm die Bezeichnung Antispasmin (cma.ap.6<;Krampf)
beigelegt. Das neue Medicament soll in Einzelgaben von
0,01-0,1 völlig unschädlich sein und sich besonders auch
als Sedativum für Kinder eignen.
Narce'in. meconicum. Bildet gelbe, in verdünntem Weingeist
ziemlich lösliche Krystalle, es besitzt saure Reaction, sein
Schmelzpunkt liegt nach "Merck" bei 126. Sedativum und
Hypnoticum.
Natrium acetio. Empfohlen bei Darmkatarrhen in Dosen von
0,5 etwa.
Natr. aethylio. siccum. Stellt ein gelbbraunes Pulver von
weingeistigem Geruche dar und ist in Wasser wie in Alkohol gut löslich. Das Natriumäthylat wird gegen verschiedene Hautleiden in Form von Einpinselungen oder
Einreibungen gebraucht und sollen die Erfolge ganz günstige
sein. Die Ooncentrationen sind 10-20 % ig.
Natr. ani.sicum. Bildet ein gelbliches, mittelfeines Krystallpulver, das sich unschwer in ,Vassel' zu einer neutralen
Flüssigkeit löst. An Stelle von Natriumsalicylat als Antirheumaticum und Antipyreticum.
Nak benZOle. Sein medizinaler Verbrauch ist ein sehr viel-
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seitiger , der Benzoesäure entsprechender. Es wird verordnet in Gaben von einigen Dezigramm bis zu 3,0 etwa
und gilt namentlich für wirksam bei Gicht und harnsaurer
Diathese sowie verschiedenen Infectionskrankheiten. Kinder
erhalten wenige Dezigramm pro dosi.
Natr. bicarbon. und carbon. Ihre Verwendung ist die vielfachste, so sind Indicationen hiefür; falsche Säurebildung
im Magen, chronischer Magenkatarrh, Laryngitis und Bronchitis, Gicht etc.
Natr. bromat. Dosis und Wirkung wie Kal. bromat (v.
dieses); bei längerem Gebrauch verdient erstgenanntes den
Vorzug, da es das Herz weniger beeinflusst.
Natr. bursinicum. In dieser Form findet gewöhnlich die
Bursasäure Verwendung; das Präparat ist ein leicht lösliches Salz, Einzelgabe etwa 0,1-0,5 pro elie! Haemostaticum.
Natr. cantharidin. Viele Oantharidin.
Natr. chlorat. Das Kochsalz empfiehlt sich bei Pharynx- und
Larynxkatarrhen in etwa 1 % igel' Lösung inhalil't, ferner
macht man N aOI- Einspritzungen in die Blutgefässe bei
Verblutungen und bei Oholera. Innerlich bei Magenkatarrh und Magenblutungen zuweilen gramm weise. Auf
seiner vVirkung als "Hautreiz" beruht der Zusatz VOll
Kochsalz (einige Kilo) zum Vollbad.
Natr. dijodosalicylic. Stellt weisse Blättchen oder aber lange,
platte, in "rassel' von gewöhnlicher Temperatur nur schwer
lösliche Nadeln dar. Es soll nach ,,Jl,ierck(( ausgesprochen
antiseptische Eigenschaften besitzen.
Natr. dithiosalicylic. = Dithion. Ein Ooncurrent von Natriumsalicylat, wird es wie das letztgenannte gegen Gelenkrheumatismus gegeben. Dosirung für Erwachsene ist 0,2 mehrmals täglich. Selbst schwere Fälle sollen schon nach
kurzer Zeit schmerz- und fieberfrei sein. In der Veterinärpraxis - bei Maul- und Klauenseuche - soll es die besten
Dienste leisten und zu 25-50,0 täglich und pro Stück
Grossvieh "innerlich" sowie in etwa 5 °loiger wässriger
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Lösung "äusserlich" gegeben werden. Das Präparat stellt
nach "Merck" ein gelbweisses in 'Vassel' leicht lösliches
Pulver dar.
Natr. gynocardicum. Wird gegen "Lepra" gebraucht und
zwar in Einzelgaben VOll etwa 1,0 und Tagesgaben von 2,0.
Das gynocardsaure Natron stellt ein gelblichweisses Pulver
dar, das in Wasser löslich ist.
Natr. hippuric. In Gaben von einigen Oentigramm gegen
solche Krankheiten empfohlen, die auf Anhäufung von Harnsäure im Blute beruhen. Das Salz löst sich sehr leicht
in VVusser, seine gewöhnliche Dosirung ist 0,5 Einzelgabe.
Natr. jodat. Dosis und Indication wie Kalo jodat., nur wird
auch hier das Natriumsalz bei längerem Gebrauche vorgezogen.
Natr. nitric. Wirkt in wiederholten Dosen von 1-2,0 gelinde harntreibend und abführend.
Natr. paracresotinic. Das parakresotinsaure Natron wird besonders gegen katarrhalische Pneumonie sowie bei Magenund Darmkatarrhen der Kinder empfohlen. Einzelgaben sind
0,1-1,5 und Tagesgaben 0,4-4,5 je nach dem Alter. Es
stellt ein mikrokrystallinisches, bitteres Pulver dar, das
sich zu etwa 4 % in .\Vasser löst.
Natr. phosphor. Soll in mehrmaligen Einzelgaben von wenigen
Gramm bei Gicht und Steinkrankheit günstig wirken, wie
es auch in Gaben von 10,0-20,0 etwa als Laxans empfohlen ist. Kleine Dosen (einige Dezigramm) giebt man
rhachitisehen Kindern.
Ntl,tr. pyrophosphor. ferrat. Ist ein mild wirkendes Eisenpräparat und soll in Gaben VOll einigen Dezigramm gut vertragen werden. Es bildet ein weissliches amorphes Pulver,
in Wasser sich klar lösend.
Natr. salicyl. Bewährt bei acutem GelenkrheUIuatismus 1 Gicht,
Blasenleiden, Influenza etc. sowie als Antipyreticum. Gebräuchliche Dosirung ist 1,0 1-2stündlich.
Natr. santonic. Stellt farblose Krystallblättchen oder Täfelchen dar, die sich leicht in VVeingeist und auch in \Vassel'
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lösen. Das N atriulllsantonat ist gleich Santonin "Anthelminthicum" und kann bis zu 0,5! Einzelgabe und 2,0!
Tagesdosis Erwachsenen gegeben werden. Gewöhnliche
Kinderdosis 0,05-0,1 Einzelgabe.
Nak santonic. albuminat.. Entspricht in Gabe und ·Wirkung
dem N atriumsantonat, soll sich aber darin rühmliehst vom
Santonin unterscheiden, als sein Gebrauch kein "Gelbsehen"
zur Folge hat. Ein aus Santonin, Natriumbicarbonat und
Eiweiss hergestelltes und in Lamellenform gebrachtes Präparat.
Natr. silicicum. Viele Liquor N. silic.
Natr. silicio-fiuoratum = Salufer. Ein 111 neuerer Zeit sehr
gepriesenes "Antisepticum", ungiftig und nicht reizend. In
etwa 0,2 °/0 igel' wässriger Lösung an Stelle von Sublimat empfohlen.
Natr. sozojodolic. Vide Sozojodol.
Natr. suIfo-carbolic. Ein in vVassel' und Weingeist leicht
lösliches Salz, hat antiseptischen Werth.
Natr. sulfo-ichthyolic. Vide Ichthyol.
Natr. sulfuroso-benzolcum. Aus Natr. bisulfuros. und Natr.
benZOle. dargestelltes, wasserlösliches Präparat, das ein
sehr gutes und ungefährliches Antisepticum sein soll, in
\Virkung Sublimat und Jodoform sich anreihend. Gewöhnliche Concentration: 0,5°/oig.
Natr. telluric. Repräsentirt ein weisses, in Wasser lösliches
Pulver und ist in der Neuzeit mit bestem Erfolg in einmaliger Dosis von 0,05 zur Bekämpfung der Schweisssecretion gegeben worden.
Natr. tetraboric. Besitzt alle Vorzüge der Borsäure in hohem
Grade und findet an deren Stelle in etwa 16 °/0 igel' Lösung
zu Verbänden u. dgl. Verwendung. Das Tetraborat bildet
durchsichtige, glasige Massen, in \Vasser sehr leicht löslich.
Natr. thiosulfur. = Natr. subsulfurosum = Natr. hyposuIfuros.
Zuweilen Zusatz zu Schwefelbädern, innerlich kaum. Einzelgaben wären einige Dezigramm. Das unterschwefligsaure
N atrium bildet farblose durchscheinende monokline Säulen
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oder Tafeln, die sich in Wasser sehr leicht lösen, bei gewöhnlicher Temperatur aber der Luft ausgesetzt, unveränderlich bleiben,
NeriumOleauder. Viele Tinctura.
Neuraliue, Ämerikanische 1 auch bei uns mitunter verlangte
Spezialität, aus 10 Theilen Tinct. Acolliti, 3 Theilen Tinct.
Opii, Ohloroform und Spiritus Menthae pip. je 5 'J~heilen
bestehend.
Nendu und Neuridiu, Zwei Ptoma'ine, von denen das erstgenannte giftige Alkalo'id zur äusserlichen Behandlung
diphtheritischer Belege, in etwa 3 % igel' wässriger Lösung
empfohlen wurde.
Ni.ccolum bromat. In neuerer Zeit als Sedativum und Hypnoticum eingeführt, wird seine maximale Einzelgabe zu 0,5!
und die höchste Tagesgabe zu 1,5! angegeben. Man erhält
es krystallisirt in grünlichen Nadeln oder aber auf trockenem
vVege, als hygroskopische Masse.
Nicotin und Nicot. bitartaric. Das flüchtige Alkalo'iel eles
Tabaks ist eines der heftigsten Gifte und dürfte sich in medizinaler Hinsicht - bei Strychninvergiftung, Starrkrampf
- mehr das Bitartrat eignen, welches weisse Krystallnadeln bildet, die in Wasser leicht löslich, dabei aber völlig
beständig sind. Maximale Einzelgabe des reinen Nicotins,
welches ein farbloses schweres, spezifisch riechendes 001
darstellt, ist 0,001! die grösste Tagesgabe 0,003! elas
"Bitartrat" enthält 33 °10 Nicotin und wären seine Gaben
dementsprechend höher zulässig.
Nitroglycerin. Stellt eine völlig farb- und geruchlose ölige
Flüssigkeit dar, schmeckt süsse und ist in jedem Verhältniss
in Aether, Ohloroform sowie fetten Oelen löslich, löst sich
dagegen nur in 4 Theilen \Veingeist und 800 Theilen Wasser.
Es ist ein leicht und zuweilen ohne wahrnehmbare äussere
Ursachen explodirendes Präparat, das in der Regel nur in
l°/oiger weingeistigel' I~ösullg aufbewahrt wird. Diesem
sehr energisch. wirkenden Mittel kommen im Allgemeinen
die Indicationell für Amylllitrit (v. dieses) zu, man giebt es
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in Einzelgaben bis zu 0,001! und Tagesgaben bis zu 0,005!
bei Asthma, Ohnmacht, Migräne u. a. Leiden am besten
in Pillen- oder Pastillenfonn.
Oleum Amygd. aether. Im Blausäuregehalte dieses Präparats
beruht seine nervenberuhigende Wirkung. Mittlere Einzelgaben sind etwa 0,015, höchste Einzelgabe 0,03! maximale
Tagesgabe 0,5! Es stellt eine klare farblose, zuweilen
schwach gelbliche Flüssigkeit dar, die stark nach Bittermandelwasser riecht und sich im gleichen Volumen "Veingeist löst.
01. Betel. Durch Destillation der Blätter von Piper Betel
erhaltenes ätherisches Oel, besitzt antiseptischen Werth
und wird namentlich in starker Verdünnung - gtt. 1 auf
100,0 Wasser und mehr - als Inhalation und Gurgelung bei
Kehlkopf- und Rachenschleimhautel'kl'ankungen empfohlen.
01. Boldo. Aus Boldo fragl'an8 gewollnen, scharf pfefferartig
riechendes Oel, wurde als Stomachicum empfohlen. Vide
Boldin.
01. Camphor. Nur äusserlich, sehr wichtig zu subcutanen
Injectionen bei drohendem Kräfteverfall.
01. Crotonis. Ist drastisches Abführmittel) das bis zu 1 gtt.
als maximale Einzelgabe und 2 gtts. als höchste Tagesdosis , in der Regel in Mischung mit Ricinusöl, gegeben
wird. Aeusserlich rein oder verdünnt, wirkt das Orotonöl
als Hautreiz.
01. Eucalypti. Ein dünnflüssiges gelbliches Oel von campherartigem Geruch, löslich in 'Veingeist. Seine antiseptischen
Eigenschaften machen es für chirurgische Zwecke geeignet,
auch giebt man es in entsprechender Verdünnung zur Inhalation und selbst innerlich gegen Keuchhusten u. a.
Leiden.
01. Fagi empyreumatici. Das Buchentheeröl wird seit geraumer Zeit therapeutisch verwendet, so speziell gegen
Lungenleiden.
01. Gaultheriae. Ein farbloses oeler gelbröthliches ätherisches
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Oel von besonderem aromatischen Geruch, löst sich leicht
in Alkohol. Das Wintergrünöl, wie es auch heisst, enthält
90 % Salicylsäuremethyläther und wird in Mischung mit
Magnesia carbonica gegen Gelenkrheumatismus empfohlen.
Tagesgabe 8,0.
01. Gynocardiae. Das gelbliche butterartige Fett der Samen
von Gynocardia odorata wurde für äusserliche und innerliche Zwecke versucht, in letzter Hinsicht kamen etwa
Halbgrammdosen in Betracht. Antisyphiliticum.
01. Hydrargyri forte und mite. Dickfiiessende Präparate,
ersteres mit etwa 40 %, letzteres mit an 30 % Hg-Gehalt.
Nach den Indicationen des Quecksilbers subcutan und
äusserlich.
01. Jecoris. Ist, thee- oder esslöffelweise genommen, überall
da nützlich, wo es gilt, den geschwächten Organismus zu
heben und eine Kräftigung aller Theile des Körpers zu
erzielen. So ist er besonders bei scrophulösen, tubereulösen
und rhachitisehen Personen am Platze und wird auch leichter
wie alle übrigen Fette aufgenommen. "Aeusserlich (( mitunter gegen verschiedene Hautleiden.
01. Jecoris ferratuID. Eine bessere Vorschrift ist wohl jene,
die 1,0 Ferribenzoat oder Ferrioleat in 100 Theilen I-,eberthran zum jedesmaligen Bedarf frisch lösen lässt. "Wirkung
von Eisen und Thran; v. diese.
01. Jecoris jodatum. 1 % 0 Jod enthaltender Leberthran,
klar und gelb; Anwendung findet er wie das vorgenannte
Präparat.
01. Jecoris joc1o-ferratllm. .Tod und Ferrum pulvis je 1 Theil
werden durch Digestion, in 400 Theilen Thran in Lösung
gebracht. Vom Rückstande abgegossen, ist das Präparat
klar und von gelber Farbe; es wird bei Scrophulose etc.
gegeben.
01. Jecoris jodoformiatllID. 0,5 % Jodoform enthaltender Leberthral1, aromatisirt mit 01. anisi. Wie die vorgenannten
gegen Scrophulose, thee- bis esslöffelweise.
01. Jecoris phosphorat. 0,1 O{o 0 Phosphor enthaltender Leber-
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thran, in sich die Wirkung seiner beiden Oomponenten
vereinigend. Maximale Einzelgabe 10,0! und höchste Tagesgabe 50,0!
01. Jodoformii. Ein 10°10 Jodoform enthaltendes ätherisches
Oel (01. Lavandulae); Antisepticum zur Wundbehandlung
an Stelle von Jodoform.
01. jodophosphoratum. Enthält in 1000 Theilen 5,0 Jod und
0,1 Phosphor, somit in 10,01 (ein Theelöffel) die maximale
Einzelgabe beider Oomponenten, ScrophulosemitteL
01. irritans. Eine klare, gelbliche Flüssigkeit, dargestellt
durch kurze Digestion von je 1 Theil Euphorbium und
Pulv, Oantharid. mit 50 Theilen Olivenöl und ebensoviel
OL Terebinth. "Aeusserlich" als Reizmittel.
01. Juniperi und 01. J. empyreumaticum, Das erstgenannte
stellt ein blass gelbes , dünnflüssiges ätherisches Oel dar,
mit ausgesprochenem Geruch und Geschmack der vVachholderbeeren, während das letztere eine dunkle, theerartige,
im Geruch an Wachholder erinnernde Flüssigkeit bildet,
Es wird das 01. cadinum, wie es auch heisst, innerlich
zu 5 gUs, etwa pro dosi gegeben, vorwiegend aber äusserlich bei chronischen Hautausschlägen etc. Auch das helle
01. Junip81'i findet mehr als Einreibung Verwendung,
wenngleich es auch innerlich, hauptsächlich in der Thiermedizin, verordnet wird.
01. Lathyridis, Ein fettes gelbes Oel, von scharfem Geschmack und Geruche, unlöslich in vVeingeist. Es wird
aus den Samen von Euphorbia Lathyris gepresst und ist,
zu 20 gtts. etwa, innerlich genommen, nDrasticum"; äusserlich verursacht dasselbe Hautreiz.
01. Lilii. Nur Volksheilmittel, aber viel begehrt, Es wird
durch Infundiren und nachheriges Abpressen der frischen
Blüthen von Lilium candidum dargestellt.
01. Menthae crispae und piperitae. Beide Oele gelten als
gute" Oarminativa" (einige wenige Tropfen pro dosi); äU8serlich zu Einreibungen bei neuralgischen Schmerzen. Ihre
Verwendung als, "Aromaticum" ist bekannt.
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01. Nueistae. Das röthlichgelbe feste, talg artige Fett der
Muskatnuss besitzt deren aromatischen Geruch und Geschmack und findet mehr als Volksheilmittel, hauptsächlich
als Einreibung bei Darmkolik u. dgL Verwendung.
01. Olivar. Innerlich in grösseren Dosen (50-100,0) als
Laxans und bei Gallensteinen; sein vielfacher äusserlicher
Gebrauch ist bekannt.
01. Ovorum. Aus dem Eidotter dargestelltes, trübes röthlichgelbes Oel; nur mehr in der Volksmedizin zu äusserlichen
Zwecken begehrtes Mittel.
01. Petrae. Das Steinöl dient äusserlich vielfach in Mischung
als Einreibung gegen Rheumatismus u. dgl.; innerlich zu
wenigen Tropfen als Band wurmmittel und neuerdings bei
Diphtherie gerühmt.
01. phosphorat. Nach den Indicationen des Phospbors (v. diesen)
höchste Einzelgabe 1,0! maximale Tagesgabe 5,0!
01. Rieint Mildes Laxans, esslöffelweise in Milch u. dgl.
oder emulgirt oder aber in Kapseln. Oft auch Zusatz zu
eröffnenden Klystieren.
01. Rlltae. Griinlichgelbes ätherisches Oel der Ruta graveolens,
das als kräftig anregendes Mittel zu Einreibungen Verwendung findet. Innerlich ist besondere Vorsicht geboten;
höchste Einzelgabe 0,05! und maximale Tagesgabe 0,15!
01. Sabinae. Dünnflüssig und nahezu farblos, leicht in Weingeist löslich. Es besitzt die ~'Wirkung der Summitates
Sabinae (v. diese); höchste Einzelgabe 0,3! höchste Tages·,
gabe 1,0!
01. Salviae. Gelbliches ätherisches Oel der Salbeiblätter.
Es dient als "Aromaticulll" für äusserliche Zwecke, aber
auch intern ist es zu 2 gtts. etwa gegen die Nachtschweisse
der Phthisiker empfohlen.
01. SantalL In Gaben von 5-10-15 gtts. etwa gewöhnlich
in Kapselform gegen Gonorrhöe. Es bildet ein gelbliches,
dickliches Fluidum von eigenartig aromatischem Geschmack
und ist in \Veingeist klar löslich.
01. SinapIs. In Verdünnung als Hautreiz.
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01. Sueeini reet. Steht im Rufe eines krampfstillenden Medicaments und zwar in Gaben von einigen D~zigramm. Es
ist ein dünnflüssiges blassgelbes Oel, zu etwa 10°(0 in
Weingeist löslich.
01. Tanaeeti. Gelbliches ätherisches Oel der Blüthen des
Rainfarn, das als Anthelminthicum" intern gegeben wird,
dessen maximale Gabe aber bereits 10 gtts.! sind.
01. Terebinth. Findet äusserliche und innerliche Verwendung,
in letzter Hinsicht wird es bis zu 20 gtts. etwa pro dosi
gegeben gegen Bronchial- und Blasenkatarrh, Gallensteinkolik u. a. Leiden, auch galt es eine Zeit lang als Heilmittel bei Diphtheritis. Gegen "Phosphorvergiftung" ist
das 01. Terebinth. "Antidot"; hiefür aber kommt nur das
nicht rectificirte, Sauerstoff und Ozon haltige Oel in Betracht, wie dies überhaupt auch bei den aIldern Krankheitsformen vorgezogen wird. Das genannte Oel ist ferner ein
gebräuchliches Inhalationsmittel gegen Leiden der Luftwege
und Lunge und findet auch Verwendung als Hautreiz und
Zusatz zu Fichtennadelbädern. Beigefügt sei, dass grössere
Dosen leicht Nierenleiden veranlassen und dass das Oel
- wenn auch nur in kleinsten Dosen geschluckt oder
inhalirt - dem Harn einen ausgesprochenen Veilchenduft
verleiht.
01. Valerianae. Gelbliches ätherisches Oel der Baldrianwurzel.
Man giebt es zu mehreren Tropfen nach den Indicationen
der Tinct. Valerianae.
Opium. Aehnlich dem Morphin ist auch das Opium ein beruhigendes, schmerz- und krampfstillendes Medicament,
ausserdem aber verlangsamt es die Peristaltik und eignet
sich desshalb gegen Diarrhöe. Das Opium als solches wird
gewöhnlich in Einzelgaben von einigen wenigen Oentigramm
gegeben - maximale Einzelgabe 0,15! höchste Tagesgabe 0,5! -- Die Opiumpräparate - Extract und Tinctur - dienen denselben Zwecken; von den Tincturen ist
die höchste Einzelgabe 1,5! und die grösste Tagesgabe 5,0!
das Extract besitzt die gleichen wie das Pulvis. Bemerkt
S chmid t, Arzneimittel der Apotheken.
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sei, dass wie das Morphin auch das Opium für Kinder
leicht zum gefährlichen Gifte werden kann, die Dosis in
dieser Hinsicht wäre eine wesentlich geringere und mahnt
den Receptar zu ganz besonderer Vorsicht. Aeusserlich
als "Sedativum" findet Opium in Suppositorien, Vaginalkugeln, Salben etc. gleichfalls Verwenc1ung.
Orexinum hydrochlor. = Phenyldihydrochinazolin. Wurde von
dem Erlanger Professor Peuzoldt dem Arzneischatz als vorzügliches "Stomachicum" zugeführt und wird dasselbe in
Dosen von 0,3 zweimal täglich gegeben. Das Orexin stellt
farblose glänzende Nadeln dar, die in warmem "Vasser sich
gut lösen.
Ol'thin = Orthohydrazin, Dies Präparat ist dahin zu erwähnen, dass es als Fiebermittel versucht wurde, seine
schädlichen Nebenwirkungen aber es wenig empfehlenswerth erscheinen lassen. Namentlich ist es das "Orthin.
hydrochlor. Ci, das therapeutisch verwendet wurde und zvmr
in Dosen von einigen wenigen Dezigramm. Es stellt eine
weisse :Masse dar, ist in Wasser leicht löslich und repräsentirt
eine Verhindung des Hydrazins mit Paraoxybenzoesäure.
Oxysparte'inum hydrochlor. Bildet grosse und breite, in Vi[ assel'
leicht lösliche Nadeln, Schmelzpunkt 48--50°. Das Präparat soll bei bestimmten Herzmuskelerkrankungen gute
Dienste leisten und zu 0,04 bis allmählich zu 0,1 pro dos!
und die, suhcutan verwendet werden.
Pankreatin. Besitzt diastatische und peptonisirende 'Wirkung;
man unterscheidet tockenes und flüssiges Pankreatin.
Papaverinum muriat. Dies Opiumalkalo'id empfiehlt sich jugend~
lichen Patienten gegenüber als Antidiarrholcum und ist die
Gabengrösse zwischen 0,005 und 0,05, doch können ohne
Gefahr auch grässere Dosen gegeben werden. Es bildet
weisse, kurze rhombische Nadeln, die sich zu 1 °/0 klar in
Wasser lösen.
Pa,payotin = PapaIn = Pepsin. vegetabile. Dies Ferment des
Milchsaftes von Carica Papaya entspricht in seiner salz··
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sauren oder milchsauren Lösung dem Pepsin und ist demnach zur Unterstützlmg der Verdauung geeignet. Dosirung:
einige Dezigramm Einzelgabe. - Es stellt ein weisses,
geruchloses Pulver dar, ist aber auch im Gegensatz zu
Pepsin in neutraler und selbst alkalischer Flüssigkeit nicht
unwirksam. Von seiner Verwendung bei Diphtherie und
Oroup ist man wohl gegenwärtig abgekommen.
Paracoto'inum. Schwach gelblich gefärbtes Krystallpulver, das
kaum in Wasser, leichter dagegen in Weingeist löslich ist.
Es entspricht in seiner Wirkung dem Ooto'in und gilt wie
dieses lÜS Specificum gegen Diarrhöe, ja selbst gegen Oholera
wurde es gerühmt. Höchste Einzelgabe O,l! maximale
Tagesgabe 0,5! Kindern erheblich reducirte Gaben!
Paraldehyd. Findet als Hypnoticum in einmaliger Gabe von
3,0 -5,0! doch nur bei solcher Schlaflosigkeit Verwendung,
die weniger durch Schmerz als durch nervöse Erregtheit
bedingt ist. Auch als Anaestheticum wurde es versucht.
Klare, farblose und eigenthümlich ätherisch riechende
Flüssigkeit! die mit Weingeist und auch Aether in jedem
Verhältniss mischbar ist, von Wasser aber nahezu 9 Theile
zur Lösung bedarf.
Parthenin. Das krystallisirte Alkalo'id von P. hysterophorus,
schmeckt sehr bitter, ist wasserlöslich und wurde in Dosen
von einigen wenigen Oentigramm als Stomachicum versucht. Grössere Dosen sollen fieberwidrig wirken.
Pastilli antiseptici (ungiftig). Sind 2,0 schwer und enthalten
minimale :Mengen Borsäure, Borax, Natr. benZOle., Oitronensäure, 01. Thymi und 01. :Menthae.
P1l,stilli digestiv. = P. Natrii bicarbonici. Enthalten 0,1 Bicarbonat und sind mit 01. :Menthae aromatisirt.
Pastilli expectorantes. Enthalten gewöhnlich 0,05 Extr. Hyoscyami und 0,025 Stib. sulfur. aur. im Stück.
Pastilli Guaranae mit 0,1 und 0,2 Pasta Guarana pro Stück.
Ihr Ooffe'in-Gehalt bedingt ihre medizinische Verwendung
als Anregungsmittel sowohl wie gegen Hemicranie.
Pastilli Kali chlorici mit in der Regel 0,1 und 0,2 K. chlori-
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CUlll"' Gehalt,
Vorsicht bei internem Gebrauch geboten!
Vide Kalium chloricum.
Pastilli Morphini mit 0,005--0,025 Morph. hydrochlor. Nur
für Erwachsene! Vide Morphium.
Pastilli sacchari.nL Enthalten nach J)J3'ischer" in 100 Stück:
Saccharin 3,0, Natr. carbonic. sicc. 2,0 und Mannit 50,0.
Pastilli Santonini mit 0,025 und 0,05 Santonin-Gehalt in der
Regel.
Pastilli. strumales. Enthalten
Spong. ustae pulv, und
werden ihres geringen Jodnatrium-Gehaltes wegen gegen
Kropf gebraucht (Volksmittel).
Pastilli Sublimati (Angerer). Vide Hydrarg. bichlo1'. corrosiv.
Pastilli de Vichy = Past, digestiv.
Pelletierinum, Pelletierinum sulfur. und P. tannicum. In der
1,Vurzelrinde von Punica Granatum ist das Pelletierin oder
Punicin wie es auch heisst, neben drei andern AlkaloIden
enthalten, es stellt eine Flüssigkeit vom Siedepunkte 195
dar und löst sich leicht in Alkohol und Aether. Therapeutische Verwendung finden nur das krystallisirte schwefelsaure Sab~ des Pelletierins sowie hauptsächlich das "Pelletierintanuat'". Letzteres stellt ein amorphes gelbliches
Pulver dar, völlig geruchlos und nur wenig in Wasser löslich, leichter in Alkohol und verdünnten Säuren. Es gilt
als Specificum gegen J3andwurm, wobei aber bald ein
Purgans zu folgen hat. Höchste IDinzelgabe 0,5! maximale
Tagesgabe 5,0!
Pental = Trimethyläthylen. Eine nach Senföl riechende,
farblose Flüssigkeit vom Siedepunkte 38. Es wurde in
neuerer Zeit als Anaestheticull1 gerühmt und soll die 1,Virkung auch eine ganz prompte sein. Zur Narcose bei
kleineren chirurgischen Eingriffen genügen etwa 10 ccm
Penta]. In allerneuester Zeit sind jedoch schon einige
Todesfälle in Folge der Pental-Narcose bekannt geworden!
Pepsin. Befördert die Verdauung und wird für sich in Dosen
von einigen Dezigramm oder aber wohl besser im Verein
mit Salzsäure gegeben. Besser mundet der "Pepsinwein".
j
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PepsinUID lactatum. Enthält ausser Pepsin noch Pankreatin,
Diastase, Malzzucker, Milchsäure, Salzsäure und Milch ..
zucker und übertrifft in Folge dessen das Pepsinum pur.
an "Wirkung. Sehr geeignet bei Dyspepsie, nervösem Erbrechen etc. Dosis: 1,0 und mehr.
Pepsinum saccharatuID. Ein mit Milchzucker gemischtes
SO 0 jo iges Pepsin.
Pepton. Es existiren die verschiedensten Handelsproducte;
ein nahezu 1000joiges Präparat stellt "Merck" dar, das
"Pepton. siccmll pulv. und Pepton. granulatum", welch'
letzteres aus gelbbraunen Körnern besteht und sich zur
Ernährung sehr empfiehlt; ferner ein Fleischpepton mit an
30 0 jo Peptongehalt. Es sind dies die "Adamkiewicz'schen
Peptone", die allen Anforderungen entsprechen dürften,
welche unsre Zeit an ein von der Magenverc1auung unabhängiges Nährmittel zu stellen berechtigt ist.
Pereirinum. Ein in der Pereirarinde enthaltenes AlkaloId,
- weisses , amorphes, in ,Vassel' unlösliches Pulver dessen salzsaure Verbindung vorzugsweise zur Bekämpfung
der Malaria dient. Höchste Einzelgabe 0,5! und maximale
Tagesgabe 2,0!
Pheduretin. Ein Phenolderivat, das aus feinen, weissen, seidenglänzenden Krystallnadeln besteht, die von kaltem \Vasser
kaum, in der Wärme aber leichter aufgenommen werden. Es
ist völlig geschmacklos und wird in der Dosis von 0,5 -1,0 2mal
täglich ungemein bei Migräne-Kopfschmerz gerühmt. Ausserdem soll dies neue Präparat ein mächtiges "Diureticum" sein.
Phenacetin = Acetphenetidin (Bayer). Viel gebräuchliches
Antipyreticum und Antineuralgieum. In ersterer Hinsicht
kommen Gaben von 0,5-0,7 etwa Erwachsenen gegenüber
in Betracht, zur Beruhigung von Nervenschmerzen aber
sind 1,0-Dosen nöthig. Kindern giebt man als Fiebermittel etwa 0,25. Das Phenacetin bildet ein weisses , geruch- und geschmackloses Krystallpulver, leicht löslich in
heissem Weingeist , nahezu unlöslich aber in Wasser; es
ist das Acetylderivat des Paraamidophenetols.
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Phenocollum hydl'ochlor, In Wasser leicht lösliches, weisses,
mikrokrystallinisches Pulver, das in jüngster Zeit in Einzelgaben von 1,0 bis zu 5,0! pro die, als Antirheumaticum
und Antisepticum empfohlen wird. Es ist das salzsaure Salz
des "Amido-acet.-para-Phenetidins".
Phosphor. In ganz minimalen Gaben (0,0005-0,001) gewöhnlich in Leberthran oder Olivenöl gelöst, zur Stärkung des
Knochenbaus bei Rhachitis, Caries etc. Innerliche höchste
Einzelgabe wäre 0,001! maximale Tagesgabe 0,005! Für
Kinder kommen Milligramm-Bruchtheile in Betracht. Üelige
Phosphorlösungen dürfen nur frisch bereitet verabfolgt
werden, wenn sie wirksam sein sollen.
Physostigmin = Eserin; Physostigmin. saUcyl. und sulfur.
Nur die Salze des erstgenannten AlkaloIds der Calabarbohnen, das "Salicylat und Sulfat", finden medizinale Ver·,
wendung und zwar hauptsächlich in der Augenheilkunde.
Sie besitzen eine ausgesprochen myotische 'Virlnmg, sie
verkleinern selbst in sehr verdünnter Lösung die Pupille
bedeutend. Aber auch subcutan und innerlich giebt man
sie gegen Starrkrampf, Epilepsie u. a. Leiden wie auch als
Antidot von Strychnin und Atropin. Maximale Einzelgabe 0,001! höchste Tagesgabe 0,003! Nach "Merck" bildet
das reine AlkalOId farblose rhombische Krystalle oder ein
krystallinisches Pulver, während das Salicylat mehr gelbliche Krystallnadeln oder kurze Säulen darstellt und das
Sulfat als weis ses, krystallinisches, höchst hygroskopisches
Pulver erscheint. Das letztgenannte ist in "Wasser und
Weingeist sehr leicht löslich, dagegen bedarf das erstere
150 Theile Wasser und 12 Theile Weingeist zur Lösung.
Physostigrnin und seine Salze sind starke Gifte!
Piorotoxin. Die therapeutische Verwendung dieses heftigen
Giftes ist die seltenste, wenn es auch u. a, gegen Epilepsie
und Nachtschweisse der Phthisiker gerühmt wird. Innerlich und subcutan zu etwa 0,0006 und steigend bis zu 0,003
ist seine maximale Einzelgabe 0,005! und höchste Tagesgabe 0,02! Dieser Bitterstoff der Kokkelskörner bildet
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farblose, äussel'st bitter schmeckende Nadeln, die nur wenig
in Wasser löslich sind, dagegen von 10 Theilen Weingeist
aufgenommen werden.
Pikrol ist das Kaliumsalz der dijodil'ten Resorcinmonosulfonsäure und stellt ein farbloses, bitter schmeckendes, aber
völlig geruchloses Krystallpulver dar, das sich leicht in
Wasser, Weingeist, Glycerin löst. Es enthält 52 % .Jod
und soll ein äusserst kräftiges und dabei unschädliches
Antisepticum sein.
Pilocarpin. hydrochlor. und salicylicum. Die genannten Verbindungen des Pilocarpins sind dem Arzneischatze zugeführt;
erstgenanntes Salz bildet weisse, nadelförmige oder auch
blätterige Krystalle, bitter schmeckend und sehr leicht in
Wasser und "Veingeist löslich. Das "Salicylat" erscheint
in der Regel als weisses Krystallpulver (auch in farblosen
Krystallblättchen), besitzt weniger bitteren Geschmack,
,Vasser und auch \Veingeist lösen es leicht. Das Pilocarpin spielte früher eine Rolle bei Behandlung von Diphtherie und Oroup, als stark schweiss- und speicheltreibendes
Mittel, ist aber jetzt wohl in dieser Hinsicht verlassen;
auch gegen Fettleibigkeit, Nephritis u. a. Leiden ist es
versucht, stets aber zu beachten, dass es ein nicht ungefährliches Herzgift ist. Höchste Einzelgabe 0,02! höchste
Tagesgabe 0,05! bei Kindern kämen wenige Milligramm in
Betracht. "Aeusserlich" ähnlich dem Physostigmin in der
Augenheilkunde.
Pilulae asiaticae. Bestehen aus Acid. arsenicosum, Piper
nigr. mit Gummi arab. .J ede Pille enthält 0,005! Arsenik.
Anwendung v. Acid. arsenicos.
Pinguin. Eine mit Pankreas, taurocholsfmren Salzen, Oalciumphosphat und Alantol versetzte Leberthran-Emulsion, der
bei Phthisis guter Erfolg zugesprochen wird.
Piperazin und Piperazin. hydrochlor. (Schering). Diese Medicmnente der Neuzeit besitzen namentlich Ruf in hervorragender Weise auf Harnsäure lösend zu wirken, sie sollen
bei Stein- und Gichtkranken Vorzügliches leisten. I1111e1'-
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liehe '1'agesgaben - auf 8mal vertheilt - sind 1-3,0;
subeutane Dosis 0,1 und höher. Diese Gaben beziehen sich
auf das den Vorzug besitzende salzsaure Salz, von Piperazin.
pur. soll die Injectionsdosis nur die Hälfte sein. Beide
sind in ,VasseI' ungemein leicht löslich, die reine Base
bildet ein weisses , alkalisch reagirendes, krystallinisches
Pulver, das salzsaure Piperazin krystallisirt in langen,
seidenglänzenden , aber beständigeren Spiessen. Piperazin
ist ein Ammonikc1erivat und identisch mit Diäthylendiamill
und Diäthylendiimin, nicht mit Spermin. Es bildet als
starke 13ase mit den verschiedensten organischen und anorganischen Säuren gut charakterisirte Salze. Sein Schmelzpunkt liegt bei 10'1-107°.
Piperin. In der Regel aus weis sem Pfeffer dargestellt, bildet
dies Allmlo'id in reinem Zustande farblose, glänzende und
fast geschmacklose Prismen, die von Wasser kaum, 1'011
Alkohol aber im Verhältniss von 1 : 80 gelöst werden. Das
Piperin wird statt Chinin gegen Intermittens gegeben, höchste
Einzelgabe 0,6! und 1,2! pro die.
Piscidae Cortex und Piscidin, Wurde gegen quälenden Husten
bei Asthmatikern u. a. mit gutem Erfolge angewandt und
zwar das Extract in Dosen 1'011 einigen Dezigramm, während
das Piscidin wohl isolirt, kaum aber noch hinreichend phannacologisch geprüft wurde.
Pix liquida. Aeusserlich gegen verschiedene chronische Hautleiden, sowie als Aqua Pi cis zur Inhalation bei katarrhalisehen Affectionen. Gegen letztere waren auch eine Zeit
lang, als innerlich zu nehmendes Präparat, die Guyot'schen
'llheerkapseln sehr empfohlen.
Plumbum acet. Innerlich als kräftiges Adstringens in kleinen
Einzelgaben bis zu 0,1! und maximaler Tagesgabe von 0,5!
bei starken Diarrhöen und Blutungen. Diesen Zweck verfolgt auch ein Zusatz von Bleizucker zum Klystier, wie
ein solcher auch adstringirend in Augenwässern , Einspritzungen u. dgl. wirkt.
Plumb, jodat Mitunter innerlich gegen Scropheln und Phthise;
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maximale Einzelgabe dürfte 0,05! und Gesammttagesgabe
0,5! sein. Aeusserlich wie andre Jodpräparate.
Plumb. tannicum und pultiforme. Dienen beide zur Behandlung von Decubitus und hat namentlich letztgenanntes Präparat lange Zeit schon einen wohl begründeten Ruf gegen
Wundsein in Folge Aufliegens.
Podophyllin. Aus Podophyllum peltatum dargestellt, bildet
dasselbe eine grünlichgelbe, brüchige, amorphe Harzmasse.
Anwendung findet das Podophyllin als stark wirkendes .Abführmittel; seine Dosirung ist 0,05-0,1; Kindern etwa
0,005-0,02. Dass kleinere Dosen von wenigen Milligramm gerade das Gegentheil bewirken und ähnlich wie
Oalomel "styptisch" wirken sollen, sei angefügt. Maximale
Einzelgabe wird zu 0,15! und die grösste Tagesgabe zu 0,5!
angegeben.
Podophyllotoxin. ,Vird aus dem Podophyllin dargestellt und
bildet ein weisses amorphes Pulver, das sich leicht in heissem
Wasser und verdünntem ,Veingeist löst. Es soll schon in
einmaliger Gabe bis zu 0,015! für Erwachsene ein promptes
Purgativ sein.
Polysolve = Solvin. Stellt eine klare, helle, sirupartige
Flüssigkeit dar, völlig neutral und in vVasser leicht löslich.
Es ist eine Sulfoseife, an Stelle der Fettsäure ist eine
Sulfofettsäure getreten. Das Präparat zeichnet sich besonders durch eine immense J-lösungsfähigkeit für alle fetten
und ätherischen Oele, Aether, Chloroform, Salicylsäure,
Chrysarobin etc. etc. aus und können so eine Menge Arzneimittel durch Polysolve gelöst oder mit diesem als "Salbengrundlage " gemischt durch die Haut zugeführt werden.
Die Sulfoleate sind ausserordentlich leicht durch die Haut
resorbirbar, zu beachten aber ist gerade desshalb ihre nicht
geringe Giftigkeit!
Propylamin, Viele Trimethylamin.
Pulvis Ipec. opiat. Für Erwachsene 0lmge Dezigramm pro
dosi als beruhigendes und krampfstillendes Mittel. Kindern
gegenüber hat man sich zu erinnern, dass es Opium ent-
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hält und dass letzteres kleinen Patienten leicht gefährlich
werden kanu.
Pyoktanin (Merck). Mit dieser Bezeichnung sind reine und
völlig ungiftige feste Anilinfarbstoffe dem Arzneischatz als
Antiseptica zugeführt worden, deren ausserordentliche
bacterientödtende Wirkung gerühmt wird. Sie finden bereits Verwendung bei den mannigfachsten chirurgischen
Eingriffen und namentlich bei Augenkrankheiten. N euerdings werden sie sehr zur Behandlung der Diphtherie
eml)fohlen und innerlich - 0,1 pro dosi - gegen Malaria.
Das Pyoktanin wird theils in Substanz direct aufgestreut
oder aber in Mischung, Salbe und Lösung in den verschiedensten Verdünnungen 2°foig bis 1: 10,000, sowie als
Stift. In der Veterinärpraxis bei Maul- und Klauenseuche
soll es ungemein gilnstig wirken und in solchen ]'ällen
durchweg in wässriger J~ösung lOfooig auf die erkrankten
Parthieen aufgetragen werden. Sehr rühmt man au eh
Pyoktanin-Injectionen zur Heilung bösartiger Geschwülste.
Man unterscheidet in therapeutischer Hinsicht hauptsächlich
das "Methy!violett" und das "Auramin", ersteres ist das
Pyoktaninum caeruleum, letzteres das P. aureum. Aber
auch die Aethy !verbindung, das nAethy lpyoktanin", wurde ver"
sucht und soll seine vVirkuug eine noch ausgiebigere sein. Die
Bezeichnung leitet sich her von "uöv Eiter und ?t'rdvo) ich tödte.
Pyridin. Auch als "Heilmittel" wird diese widerlich riechende,
scharfe und flüchtige, gewöhnlich aus dem Steinkohlentheer
dargestellte Flüssigkeit empfohlen und zwar gegen Asthma
(Einathmen der PyridiuoDämpfe).
Pyrodin. Vide Hydracetin.
Pyrogallol oder Acid. pyrogallic. Stellt weissglänzende leichte
Blättchen oder Nadeln dar, bitter schmeckend und in \Vassel'
gut löslich. Die Pyrogallussäure wirkt giftig, ihre innerliche Verwenclung gegen Blutungen u. dgl. wäre jedenfalls
sehr vorsichtig zu handhaben; seIhst )läusserlich" gegen
Hautleiden gebraucht, hatte sie schon Vergiftungen zur
Folge. Einzelgaben sind etwa 0,05.
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Quebrachin. hydrochlor. (Merck). AlkaloId der Quebrachorinde; es wird innerlich und subcutan gegeben bei Dyspnoe
in Folge von Oirculationsstörungen. Dosirung 0,05-0,1.
Quebracho Cortex. Die Rinde und ihre Präparate (Extract,
Tinctur etc.) waren sehr gegen Asthma gerühmt, zur Zeit
aber erinnert man sich ihrer wenig mehr.
Quercus Cortex. Findet als Adstringens meist äusserliche
Verwendung.
QuiIlayae Cortex. Von Quillaya saponaria; gilt wie Senega
als expectorirendes Mittel.
Radix Ipecac. Ist in kleinen Gaben his zu vielleicht 0,1
nExpectorans", grössere Dosen wirken emetisch, einerlei
oh Pulvis oder Infus gegehen ist. Tinct. u. Vin. Ipecac.
giebt man 10- 60 gtts., der Sirup hat nur expectorirende
Wirkung. Kinderdosis eine wesentlich reducirte!
Rad. Ipecac. deemetinisatae und Ipec. deemetis. fluid. Extract.
(Mel'ck). Der emetinfreien 1V urzel kommt eine vortreffliche
antidysenterische vVirkung zu, vom Fluidextract derseihen
kommt 1 ccm, einem Gramm der gepulverten ,Vurzel
gleich.
Rad. Rhei. StomachicUlll und Purgativ je nach der Höhe
der Gahen. Kleine Dosen, wenige Dezigramm wirken
fördernd auf die Verdauung, grössere aher -- 1-2 g sind abführend. Das Gleiche gilt vom Extract. Während
der Tinct. Rhei aquosa mehr ahführende Eigenschaft zukommt, ist die Tinct. Rhei vinosa ein sehr gutes Magenmittel.
Rad. Sarsaparillae. Diese W uzel ist Alterans und Stimulans
und einst syphilitischen Leiden gegenüher sehr gerühmt.
Decoctum Zittmanni fortius und mitius finden wohl noch
mitunter Verwendung.
Rad. Senegae. Expectorans im Decoct, auch der Sirup wirkt
expectorirend.
Resina Jalapae. Wirkt mässig abführend in Gaben von einigen
Dezigramm, während Dosen von 1,0 schon drastische Eigen-
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schaften besitzen können. Die Dosis der Sapo J alap. ist
etwa 0,5-1,0.
Resorcin = MetadIoxybenzoL Aus verschiedenen Harzen oder
aber aus Benzol dargestellt, bildet das reine Recorcin farblose oder doch kaum gefärbte rhombische Krystalle von
eigenartigem Geruche und kratzendem Geschmacke, die in
1Vasser, 1Veingeist, Aether und Glycerin leicht löslich sind.
Es hat antiseptische und antiparasitische Eigenschaften und
findet in letzterer Hinsicht hei verschiedenen Hautleiden
äusserliche Verwendung. Innerlich wird das reine Präparat
neuerdings sehr gegen Kinder-Oholera und Oholera nostras
gerühmt, ferner sei es vorzüglich wirksam bei Dyspepsie
und chronischen Magenstörungen sowie nervösem Erbrechen.
Man gieht es Erwachsenen in etwa 1 O;oiger Mixtur esslöffelweise und Kindern in einer solchen mit vielleicht 0,3 bis
0,5 % Resorcingehalt theelöffelweise.
Resorcinol. Aus Resorcin und Jodoform dargestellt, besitzt
dies Präparat gute antiseptische Eigenschaften und wird
als Streupulver oder Salbe u. dgL gegen Geschwüre und
Hautkrankheiten verwendet. Es stellt ein kaffeebraunes,
etwas nach ,Jod riechendes Pulver dar.
Rhus aromatica, Extr. fluid. Findet in Einzelgaben, bis zu
20 gtts, etwa, nicht selten Verwendung gegen Emlresis
nocturna u, a. Leiden.
Rotterin. Eine ungiftige antiseptische Flüssigkeit, bestehend
aus Zinc, chlor. 5,0, Zinc. sulfocarbol. 5,0, .Acid. boric. 3,0,
Acid. salicyl. 0,6, Acid. citr. und Thymol aa 0,1 zu 1 I
W itsser.
Rubidiumammoniumbromid. Weisses Krystallplllver, in Wasser
leicht löslich. Sedativum und neuerdings sehr gegen Epi-'
lepsie gerühmt. 3-5,0 etwa Einzelgabe und pro die.
Saccharin. Kommt nur seines intensiv süssen Geschmackes
halber aIs Oorrigens zur 17 erwendung und wird als solches
zu einigen Dezigramm dem Ganzen zugesetzt. Sein vVerth
Diahetikern gegenüber, denen ja strenge Zuckerenthaltung
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zur Pflicht gemacht wird, sei hier nur angedeutet. vVissenschaftlieh bezeichnet ist das Saccharin "Benzoesäuresulfinid"
und stellt dasselbe ein weisses, kleinkrystallinisches Pulver
dar, vollkommen geruchlos, weniger in kaltem, zu etwa 4 %
aber in heissem Wasser löslich.
Saccharomyces cerevisiae. Die Hefe zählt insoferne hieher,
als sie von ein oder der andern Seite aus, sehr gegen
Diphtherie empfohlen wird. Gewöhnliche Dosen sind 3,0
bis 10,0 je nach dem Alter der Patienten.
Saccharum lactis. Dient nicht nur als Oonstituens für Pulver
u. dgl., sondern wirkt auch in Dosen von 10,0 etwa abführend.
Salicin. Dies vYeidenrinden-Glycosid wird mitunter für Salicyl~
säure und deren Salze bei Rheumatismus gegeben und zwar
in Gaben von etwa 1,0 pro dosi. Es repräsentirt farblose
Krystallnadeln, schmeckt sehr bitter, ist zu etwa 3 °10 in
kaltem, sehr leicht aber in heissem vVasser löslich .
. Salicylamid. Wirkt ähnlich wie die Salicylsäure, hat aber
den Vorzug, geschmacklos und leichter in ,Vasser löslich
zu sein; die Dosirung als Analgeticum ist auch eine wesentlich geringere: etwa 0,25 Einzelgabe und 1,0 pro die. Das
Salicylsäureamid stellt gelbliche Blättchen dar vom Schmelzpunkt 132.
Salipyrin (Riedel). Aus Antipyrin und Salicylsäure bestehend,
soll es ähnliche Verwendung finden wie jene und sich
namentlich bei Influenza empfehlen. Einzeldosis je nach
dem Alter 0,5-1,0. Maximale Tagesgabe 5,0. Es bildet
ein weisses grobkrystallinisches Pulver oder sechsseitige
Tafeln, ist leicht in Alkohol und zu etwa 4 °10 in kochendem ,Yasser löslich, von kaltem ,Yasser aber wird es kaum
aufgenommen.
Salocoll (Schering). Das genannte Medicament ist "salicylsaures Phenocoll" ~ besitzt etwas süsslichen Geschmack und
nur geringe Löslichkeit in Wasser. Es vereinigt in sich
die Wirkung des Phenocolls nnd der Salicylsäure und gilt
als zuverlässiges Antipyreticum, Antineuralgicum und Anti-
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rheumaticum. Dosinmg für Erwachsene 1,0-2)0 mehrmals täglich.
SaloI. Vereinigt die Eigenschaften der Salicylsäure und des
Phenols und ist als Antineuralgicum in 1-2,0-Dosen empfohlen. In der gleichen Dosis wird es bei Blasen- und
Darmkatarrh gegeben, auch ist es zur Bekämpfung der
Oholera sehr gerühmt worden. Vielfach findet es seiner
antiseptischen Eigenschaften wegen äusserliche Verwendung
in Mischung oeler weingeistiger Lösung. Das Salol = salicylsaures Phenyl ist ein weisses , krystallinisches Pulver von
schwach aromatischem Geruche, zu 10 % in Weingeist,
kaum aber in Wasser löslich.
Salophen. Ist chemisch betrachtet "Salicylsäureacetylparamidophenoläther" , es enthält etwa die Hälfte Salicylsäure,
ist in Alkohol und Aether leicht, in Wasser aber kaum
löslich und stellt weisse, äusserst feine, geruch- und geschmacklose Blättchen dar, Schmelzpunkt 187-188. Das
Salophen-Bayer wurde in Gaben von 4)0-6,0 pro die bei
acutem Gelenkrheumatismus u. a, Leiden mit Erfolg versucht.
Salufer = Natrium silic. fluor.
Santonin. Das gebräuchlichste Wurmmittel, das Kindern in
Dosen von einigen wenigen Oentigramm (maximale Einzelgabe für Erwachsene 0,1! höchste ~'agesgabe 0,5!) in der
Regel mit einem Laxans, Oalomel oder 01. Ricini, verordnet wird, Santonin soll nie in nüchternen Magen gegeben werden.
Santoninoxim. Ein Wurmmittel, das Kindern in der Dosis
von 0,05-0,1 und Erwachsenen zu 0,3 gegeben wird. Von
genannten Dosen soll je die Hälfte in stündlichem Zwischenraum verabfolgt werden. vVie bei den meisten VV urmmitteln
hat auch hier ein Purgativ zu folgen. Das Santoninoxim
bildet weisse Krystallnadeln, deren Schmelzpunkt bei 216
bis 217 liegt und die in kaltem vVasser völlig unlöslich sind,
Sapo Jalapinus. Vide Res. J alapae.
Sapo kalinus, Als Einreihung und Wasc1mng bei verschie-
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denen Hautleiden und selbst zur Behandlung scrophulöser Drüsenanschwellungen. Im Uebrigen wird der Sapo
kalinus (nicht venalis) hoher desinficirender Werth beigemessen.
Sapo medicatus. In der Regel nur als Oonstituens zu
Pillenmassen u. dgl., wobei aber zu beachten ist, dass
der Seife selbst eine -Wirkung auf die Darmsecretion zukommt.
S!l,proL Eine dunkelbraune Flüssigkeit vom spez. Gewicht
0,98-0,99, ist ein Kresolpräparat mit einem Kresolgehalt
von 40 - 45 %. Ausserdem enthält das Saprol rund 40 °/0
sonstige Theerderivate und 25 °/0 hochsiedende Kohlenwasserstoffe. Letzteren Bestancltheilen verdankt das Saprol seine
geruchloshaltende (desodorirende) Wirkung, den Kresolen
dagegen seine fäulnisshemmencle und bacterientödtende (desinficirende). Saprol soll kein Universalmittel sein wie so
manche ähnliche Präparate der Gegenwart, es soll vielmehr
einzig zur wirksamen und zweckmässigen Desinfection und
Desodoration wässriger, leicht zersetzlicher Massen - menschlicher und thierischer Abgänge, Abwässer u. dgl. - dienen.
Das Saprol sc h w i m m t auf den zu desinficirenden Massen,
breitet sich als dichtschliessende Decke darüber aus und
hindert demzufolge eine Entwicklung übelriechender und
giftiger Gase sowohl, wie es auch gleichzeitig durch selbstthätige Abgabe wasserlöslicher Bestandtheile - Phenole,
Kresole etc. - energisch desinficirt. Es eignet sich als
Grossdesinfectionsmittel vorzüglich - namentlich wenn es
im voraus schon in die entleerten Behälter gegeben wird und soll bereits in l°/oiger Ilösung sowohl Oholera- als
Typhusbacillen abtödten. Zur Desinfection und Desodoration
normaler Fäcalien aber ist nur l°/ooiges Saprol erforderlich (Dr. Nördlinger- Bockenheim).
Scammonium. Dieser, aus der Wurzel von Oonvolvulus Scammonia erhaltene, eingetrocknete Milchsaft stellt eine amorphe,
harzige, bräunlichgelbe oder aber im reinsten Zustande
nahezu farblQse Masse dar und findet, ähnlich der J alape,
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Vefwendung als AbführmitteL Es ist ein Drasticum, höchste
Einzelgabe 0,8! grösste Tagesgabe 1,5!
Scoparin, Neben Spartelll in Spartium Scoparium enthalten.
Kleine blassgelbe Kryställchen, die sich nur wenig in
"Vasser und Alkohol bei gewöhnlicher Temperatur lösen,
besser in der Wärme. Diureticum in der Dosis von 0,1
und mehr.
Scopolaminum hydrochloricum. Das Scopolamin ist ein in der
Vlurzel von "Scopolia atl'opoi'des" enthaltenes AlkalOId, das
sowohl als Mydriaticum wie auch als A ntiphlogisticum alle
sonst gebräuchlichen Troj)e'ine übertreffen solL So ist seine
\Virkung eine 5mal stärkere als jene c1es Atropins, es wirc1
fropfenweise in 1/5 ~· 1/1 0 %igel' Lösung verorc1net.
Secale cornutum. Das Mutterkorn für sich oder in seinen
Präparaten wirc1 vor Allem bei Wehenschwäche und Uterusblutungen gegeben. Es kommen hiebei - sei es, dass das
Secale als Pulver oder Infus gegeben wird - gewöhnlich
Gaben von mehreren Dezigramm in Betracht, elie in erstgenannter Hinsicht in kurzen Zwischenräumen wiederholt,
gegen Blutungen aber den Tag über vertheilt werden. Vom
dicken Extract sind elie Gaben etwas geringer, vom Fluidextracte aber entspricht 1,0 Extract ebenso viel Substanz.
Die Tinctura Secalis schliesslich wird in Grammdosen gegeben. N ormirt auch das derzeitige Arzneigesetzbuch keine
Maximaldosen für Mutterkorn, so seien doch die der früheren
Pharmacopöe dahin erwähnt, dass für die Muttersubstanz 1,0!
als höchste Einzelgabe und 5,0! als Gesammt-Tagesgabe
bezeichnet wurde, während für das Extract 0,6! bezw. 3,0!
in Frage kämen. Injectionsdosis ist etwa 0,1-0,5 pro die.
Die verschiedenen Hanc1els-Ergotine (\Vernich , DeIlZel,
·Wenzel, BombeIon, Bonjeall u. a.) sind dialysirte MutterkOfnGxtracte, ihnen allen aher dürften die Extracte der
Pharmacopöe nicht nachstehen.
SedJJ,tin. Dasselbe ist "Pan,·· Valerylam.idophenetol" und kann
erhalten werden durch Einwirkung von Paraamidophenetol
auf Valeriausäure. Es stellt ein in feinen ~ adeln krystalli-
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sirendes Präparat dar, dessen Siedepunkt um 350 0 liegt.
Von den gewöhnlicheren Lösungsmitteln - \Vasser, Weingeist, Aether, Ohloroform etc. - wird es nur wenig aufgenommen. \Vie der Name dieses neuen patentü'ten Arzneimittels sagt, ist es "Sedativum".
Semen Cola. Die Oohtnuss steht in ihrer Heimath Afrika in
besonderem Ansehen und gilt dieselbe sowohl als N ahrungswie als Genuss- und Belebungsmittel. Ihr Gehalt an Ooffe'in
und Theobromin wie auch an Fett und Eiweissstoffen macht
dies erklärlich. Die Oolapräparate empfehlen sich daher zur
Beseitigung von Migräne, als Kräftigungsmittel bei körperlicher und geistiger U eberanstrengung, Katzenjammer etc.
Semen Strophanthi. Strophanthus ist "Herzmittel" im Sinne
der Digitalis (v. Folia Digit.), seine Wirkung aber soll
noch eine energischere sein. Höchste Einzelgabe der Tinctur
ist 0,5! maximale Tagesgabe 2,0! Die Dosirung ist sehr
zu beachten, da dies Mittel in stärkeren Gaben leicht zum
gefährlichen "Herzgifte" werden kann. Natürlich betreffen
die genannten Gaben nur Erwachsene.
Semen Strychni.. Die hieher zählenden Präparate finden u. a.
An wendung als "Tonica (( besonders bei Magen-und Darmstörungen und verschiedenen nervösen Zuständen. Es ist
weniger die Pulverform beliebt (0,025-0;1!) als vielmehr
das Extract und namentlich die Tinctur. Von ersterem sind
gebräuchliche Gaben 0,01-0,05! (höchste Tagesgabe 0,15),
während die Tinctur von 0,2-1,0! pro dosi und in höchster
Tagesgahe von 2,0! ordinirt wird. Vom AlkaloId endlich,
dem Strychnin. nitr., wäre höchste Einzelgabe 0,01! und
maximale Tagesdosis 0,02!
Sirupus ferd jodati. Es ist dies ein Präparat für die Kinderpraxis, das gewöhnlich bis zu 1,0 pro dosi in Verdünnung,
gegen Scrophulose u. a. Leiden gegeben wird.
Sirupus ferri oxydati. In der Kinderpraxis beliebtes Eisenmittel, das in der negel theelöffelweise nach den Indieationen
des Eisens (v. Ferrum-Präparate) verordnet wird.
Solanin. Die Verwendung ist keine seltene mehr und soll
Sc h m i d t, Arzneimittel de>' Apotheken.
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es bei Gastralgien die besten Dienste leisten. Gewöhnliche
Dosirung für Erwachsene 0,05. Das Solanin, das toxische
Princip der Solanum-Arten, bildet farblose, seidenglänzende
N adeln, es ist ausgesprochen bitter und erst in 8000 Theilen
siedenden '\IV assers und 500 Theilen Alkohols löslich. Therapeutisch verwendet werden auch die essigsaure und salzsaure Verbindung des Solanins, in ähnlicher Dosirung wie
angegeben. Höchste Einzelgabe dürfte O,l! und maximale
Tagesgabe 0,5! sein.
Solutol und Solveol (Heyden). Diese beiden ueuen Präparate
haben hohen "\Verth als "Antiseptica" und "Desinfectionsmittel" und erscheint es nach den vorliegenden V ersuchen
zweifellos, dass sie einen geschätzten Platz im Arzneischatze
einnehmen werden. Für den chirurgischen Gebrauch wird
im Speziellen das "Solveol" als ideales Antisepticum gerühmt und zwar in 0,5-1,OOjoiger Lösung. Man sagt,
dass solche Lösungen hinsichtlich der geringen Reizwirkung,
der relativen Ungiftigkeit und der Sicherheit der Antisepsis
von keinem der gebräuchlichen Antiseptica erreicht oder
gar übertroffen werden. Das Solveol gelangt als braune
Flüssigkeit in den Handel, es ist eine neutrale, durch
kresotinsaures Natrium bewirkte Kresollösullg, die sich mit
jederlei Wasser klar mischt. Seine 0,5-1 °joigen Lösungen
sind schwach gelblich und besitzen einen geringen, keines~
wegs unangenehmen Theergeruch.
Das Sol u t 0 1 hat
Heyden als S. crudum und purum eingeführt. Dieses durch
Kresolnatrium löslich gemachte Kresol besitzt stark alkalische Reaction und eignet sich in Folge dessen weniger
oder nicht zur medizinisch-chirurgischen Desinfection. Ganz
vorzüglich jedoch ist das Solutol zu sonstigen Desinfectionszwecken geschaffen und zwar für gröbere Desinfection das
S. crudum, für Zimmerdesinfection aber das S. purum.
O,5°joige IJösungen bereits besitzen eine hohe bacterienWdtende Kraft (Hueppe), nach einer Einwirkung von
kaum 5 Minuten zeigten sioh alle zur Untersuohung herangezogenen Bouillonculturen abgetödtet.
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= Chloralurethan. Wurde als "Hypnoticum" in der
Dosis von 2,0 versucht. Das Präparat ist eine wasserhelle,
hitterliche Flüssigkeit, die sich mit Wasser und auch Weingeist leicht mischt.
SozaL Dasselbe ist krystallinisches "para-phenol-sulfollsaures
Aluminium" und soll bei der Behandlung tuberculöser Geschwüre gute Dienste leisten. Es wirkt adstringirend und
antiseptisch und käme etwa dem Aluminiumacetat gleich.
Sozojodol. Die verschiedensten Sozojodolpräparate sind Glieder
unseres Arzneischatzes, alle sind Salze der Sozojodolsäure,
d. i. der Dijodparaphenolsulfosäure. Sie dienen antiseptischen Zwecken und sollen namentlich Ersatz von Jodoform
sem. Nach "Trommsdorff" besitzen die Sozojodolsalze
alle die vorzüglichen Eigenschaften des Jodoforms, ohne
dessen unangenehme Nebenwirkungen zu theilen, sie sind
mehr oder weniger löslich, vollständig geruchlos und ungiftig. Die gebräuchlichsten Verbindungen sind das Kalitull
sozoj odolicum (Sozojodol schwer löslich) und das Na tri um
sozojodolicum (Sozojodol leicht löslich). Beide Salze
bilden farblose Prismen, das erstgenannte löst sich zu 2 %
in 'Vasser, das Natriumsalz aber zu etwa 7 %. Auch intern
giebt man die heiden Präparate und das folgende in Tagesdosen von 1,0-2,0 u. a. hei Magenkrebs. - Im Weiteren
werden durch "Trommsdorff" ausser andern dargestellt und
therapeutisch verwendet: Sozojodolammonium, krystallwasserfreie, sechsseitige Säulen bildend; Sozojodollithium,
in farblosen nadelförmigen Prismen krystallisirendi So z 0jodolsilber, gelblichweisses,'! vor Lichteinfluss wohl zu
schützendes Pulver; Sozoj odol blei und Sozoj odol zink,
ersteres schwach gelbliche, letzteres sehr feine und farblose Krystallnadeln repräsentirend; Sozojodolaluminium,
nadelförmige, sehr lockere Krystalle. Besonders wichtig
ist das Sozojodolquecksilber = Hydr. sozojodolicum. Dasseihe bildet ein äusserst feines, pomeranzengelbes
Pulver und ist unter allen Sozojodolsalzen dR.8 schwerlöslichste (1 : 500). Zusatz vOn NaCl oder Hg01 2 erzielt
Somnal
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llG
reichliche Lösung. Es findet subcutan Verwendung zu
etwa 0,1 u. a. gegen Syphilis. In 1- HPjqiger Lösung
ist das Sozojodolquecksilber ein vorzügliches Antiparasiticum
und Aetzmittel luetischer Geschwüre; als "Streupulver"
wird es erfolgreich gegen Ohrpolypen verwendet.
Spartei:num. Das Alkalo'id VOll Sllartium Scoparium soll in
solchen :B'ällen die Herzthätigkeit günstig beeinflussen, wenn
Schwäche des Herzmuskels Circulationsstönmgen veranlasst; eine diuretische 'Virkung wird mehr dem Scoparin
zugeschrieben, das zugleich mit in derselben Pflanze, dem
Besenginster, vorkommt. Die Sulfatverbindung, das "Spartei'n sulfur," wird zn etwa 0,02 pro dosi = 1[) gtts. einer
2°joigen Lösung 2-3mal täglich gegeben; höchste Einzelgabe O,ll maximale Tagesgabe 0,5! Ebensolche Dosen
dürften die übrigen Spartei'nsalze besitzen. Das "Sulfat"
bildet ütrb- und geruchlotle, durchscheinende Krystalle, leicht
in ,V assel' und Weingeist löslich, während die weissen
Nadeln des ".Jodsparte'ins" in Wasser zwar leicht, in Alkohol
aber nur schwer löslich sind.
Spermin. Soll ein normaler Bestandtheil des thierischen Organismus sein und nach "Pocht" aus dem Hodensafte junger
Rinder dargestellt werden. Das Spermin bildet eine sirup~
dieke, farb- und geruchlose Plüssigkeit, während das "Spermin.
hydro chlor. " in Wasser gut lösliche aber luftbeständige
Krystalle darstellt. Speziell das letztgenannte soll in 2°joiger
Kochsalzlösung subcutane Verwendung finden. Man rühmt es
als ein das ganze Nervensystem günstig beeinflussendes" Tonicmn"; verjüngende "\Virkung aber, von der man sprach,
bleibt wohl ein frommer 'VU118Ch 1 - (Vide Succus e testibus.)
Spiritus aethereus. Zu 10-30 gtts. etwa, auf Zucker oder
in Wasser gegen Magenschmerzen, Ohnmachten, Astlll11a etc.
als krampfstillendes und belebendes Mittel.
Spir. aether. nitros. Bei ähnlicher Wirkung wie das vorgenannte ist seine Ijjinzelgabe etwa 5 gtts.
Stibium sulfur. aurant. Zu 0,02-0,2 ungefähr, gegen katarrhalische Leiden der Luftwege.
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Stib. tartaric. findet ähnliche Anwendung wie Arsen zur Bekämpfung verschiedener Hautkrankheiten und zwar in Einzelgaben von etwa 0,007 und Tagesgaben von ungefähr 0,02.
Das Medicament stellt ein weisses , in vVassel' unlösliches
Pulver dar.
Strontium bromat. und lactic. Auch das Strontium ist nunmehr therapeutisch beigezogen, ja es werden die Erfolge
dieser Präparate bei Bright'scher Nierenkrankheit geradezu
gerühmt. Mittlere Tagesgaben sind 2,0, doch sollen speziell vom "Lactat" viel höhere Dosen, bis zu 8,0! pro die,
gut vertragen werden. Das "Strontiumbromid" erscheint
als lange, farblose, in vVassel' leicht lösliche Krystallnadeln
oder aber, insoweit es wasserfrei , als weisses , in \Vassel'
lösliches Pulver. Das "Strontium lactat" bildet ein weisses,
mehr körniges Pulver, das sich gleichfalls in vVasser
klar löst.
Strophanthin. Ist im Semen Strophanthi enthalten und erscheint im Handel als weisses , amorphes oder krystallinisches Pulver, leicht löslich in heissem Wasser und Alkohol.
Seine chemif;che Natur ist noch nicht genau festgestellt,
bestimmt ist aber, dass es N -frei ist und somit weniger
zu den Alkalo'iden als vielleicht zu den Glycosiden zu zählc'n
sein dürfte. Energisches Herzmittel; höchste Einzelgabe
0,0008! einerlei ob subcutan oder intern.
Strophanthus. Vide Tinctur.
Strychnin. nitro Vide Semen Strychni.
Styracol = Cinnamyl- Guajacol. Diesem neuesten Präparat
wird starke antiseptiche Kraft zugesprochen und soll es
innerlich sowohl, bei Magen- und Darmstörungen, Blasenkatarrh und neuerdings namentlich gegen Lungentubercul08e, sowie äusserlich zur VV undbehandlung verwendet
werden. Das Präparat bildet in reinem Zustande lange
Krystnllnadeln, deren Schmelzpunkt bei 180 liegt.
Styrax liquidus. Gutes Antiparasiticum, namentlich hei
Scabies.
Succus e testihuß paratml. Auch dies neueste französische
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Präparat soll hier Erwähnung finden, gelangt es doch durch
das einen 'Yeltruf besitzende Haus "Merck" in den Handel
und steht zu erwarten, dass auch deutsche Aerzte einen
Versuch damit machen werden. Ob es mehr leisten wird
als das "Spermin", bleibt abzuwarten. Nach Angaben der
Entdecker der "V erjüngscur", sind es nur die Hoden des
Stiers, welche sie zur Darstellung der völlig aseptischen
Testicularflüssigkeit verwenden. Es werden zweierlei Sorten
"Hoc1en-Extract" bereitet, ein schwächeres und ein stärkeres Präparat; beide aber werden nur subcutan injicirt
und stets verdünnt. Die minimale Injectionsdosis der stärkeren Flüssigkeit wird zu 1 ccm, die Maximaldosis aber
- seltene Fälle ausgenommen - zu 6 ccm pro die angegehen. Das Präparat soll direct absorbirt werden und ein
mächtiges Tonicum und Reizmittel des ganzen N ervensystems sein.
Suorol. Ein neuer Süssstoff, 200mal süsser als Zucker und
von reinerer Süssigkeit als Saccharin. Er löst sich nur
wenig in 'Vasser, dagegen leicht in weingeistigen Flüssigkeiten. Chemisch betrachtet ist das Sucral = Para· Amidophenetolcarbamid. Soll sich als Zuckerersatz für solche Fälle
eignen, wo der Zucker nicht als Nährstoff erwartet wird.
Sulfaminol = Thiooxydiphenylamin. Dies neue Antisepticum
bildet ein helles, in 'Wasser unlösliches, völlig geruch- und
geschmackloses Pulver, das von hervorragender Seite sehr
z:ur ",Yundbehandlung von Mund- und Nasenkrankheiten
- in der Regel das Präparat in Substanz - empfohlen
wird. Auch innerlich wurde es versucht und zwar in
Einzelgaben von 0,25 und maximaler Tagesgabe von 1,0!
Sulfaminol-Eucalyptol ist eine 8 % ige Lösung von Sulfaminol
in Eucalyptol (Merck); das hohen antiseptischen Werth
besitzende Präparat soll bei Kehlkopftuberculosc "äusserlieh" Verwendung finden.
Sulfonal. Wohl das besteingeführte Hypnoticum, insoweit die
Schlaflosigkeit auf allgemeine Erregtheit, auf nervöse
Störungen zurückgeführt wird. Pür Erwachsene genügt
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gewöhnlich eine einmalige Abendgabe von 1,0. Grösste
Einzelgabe ist 4,0! grösste Tagesgabe 8,0! Das Sulfonal,
- seiner Structurformel entspricht die Bezeichnung j)Di
äthylsulfondimethylmethan" - bildet farblose, prismatische
Krystalle, ohne Geruch und Geschmack, die nur sehr gering in kaltem Wasser löslich sind, dagegen schon von
15 Theilen heissem Wasser aufgenommen werden.
Sulfur depur. und praeo. Sie besitzen gelinde abführende und
expectorirende Wirkung, gewöhnliche Gaben sind 0,5---.-:2,0
etwa. In der Regel dürfte die Verordnungsweise von
Schwefel in Form des Puh.liquir. comp. erfolgen. "Aeusserlieh" in Salbe u. dgl. gegen verschiedene Hautleiden.
Sulfur jodat. Wird äusserlich bei diversen Hautleiden empfohlen.
Syzygium jambolio. Von diesem Fluidextract werden mehrmalige Gaben am Tage von je 1/2 -1 Theelöffel voll gegen
Diabetes warm empfohlen und nahezu als Specificum gerühmt.
oo
Tartarus stibiatus. Der Brechweinstein hat je nach seiner
Dosirung expectorirellde, emetische und auch purgirende
-Wirkung. Man giebt ihn Erwachsenen ad 1) in kleinen
Gaben bis zu 0,01; als Brechmittel aber zu etwa 0,1 pro
dosi. Den Vill. stibiat. giebt man Kindern zu 10-40 gtts.
als Emeticum. "Aeusserlich" in Salbe u. dgl. wirkt er
irritirelld.
Tereben. Eine Terpentinöl-Modification gleich diesem inder
-Wirkung, besitzt aber einen weit angenehmeren Geruch.
Es bildet eine blassgelbe Flüssigkeit, die in Alkohol und
auch Aether leicht löslich ist.
Terpin, Terpinol und Terpineol. Das Terpin wird aus dem
Terpinhydrat (v . dieses) dargestellt und bildet eine harte
aber hygroskopische Masse, während das flüssige" Terpinol"
ein Gemisch von Terpineol, Terpinen, Terpinolen und
Dipenten ist, dessen Siedepunkt bei 180-220 liegt und das
" Terpineol" oder Terpenhydrat eine dicke, angenehm rie-
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ühende Flüssigkeit vom Siedepunkte 215-218 repräsentirt.
Auch für die beiden letztgenannten ist das Terpinhydrat
reslJ. das Terpentinöl die Muttersubstanz. Sie alle sind
namentlich bei Krankheiten der Respirationsorgane empfohlen und zwar das Terpin in Einzelgaben bis zu einer
Gesammttagesgabe von etwa 0,6, vom Terpinül etvnt das
Doppelte.
Terpinhydrat. Der Terpentinölcampher bildet farblose rhombische Säulen, gHlnzend und angenehm aromatisch riechend.
Seine medizinale Verwendung ist wohl keine ausgedehnte;
empfohlen wurde er gegen Krankheiten der Respiratiollswege und namentlich gegen Keuchhusten. Kindern soll
das Terpinhydrat in Einzelgaben von 0,5-1,0 die l"'nfälle
sehr kürzen und lindern.
Terra silicea. Der feine, geschlämmte Kieselguhr findet in
neuerer Zeit interne Anwendung, wenn auch nur seiner
Eigenschaft wegen, das Mehrfache seines Gewichts an
Flüssigkeit aufzunehmen. Es können so Fluidextracte wie
Hydrastis, Secale u.' a. gut in Pulverform gebracht und
dann in Oblaten o. dgl. genommen werden.
Teuerin. Eine schwarzbraune, schwachsaure Flüssigkeit, mit
\Vasser in allen Verhältnissen mischbar , deren Muttersubstanz "Teucrum scordium" ist, der den Labiaten zuzählende Knoblauch-Gamander. Das Extract. Teucrii wurde
suhcutan mit Erfolg angewandt und soll seine 'Virkung auf
eine Steigerung des Blutkreislaufes und dadurch vermehrten
Blutzufiuss nach dem Krankheitshercle heruhen.
Thallinum sulfur. Ist in neuerer Zeit innerlich in Dosen von
0,1-0,5! (maximale rragesgabe 1,5!) gegeben worden und
besitzt fieber- und gährungswidrige Eigenschaften. Als
Antisepticum wird es auch "äusserlich" und namentlich
gegen Gonorrhäe gehraucht. Das Thallinsulfat hildet ein
mehr oder weniger weisses Krystallpulver, das in 'VasseI'
leicht löslich ist und eigenartigen aromatischen Geruch und
Geschmack besitzt.
Thallin. tartar. Dieses äusserst angenehm riechende und in
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Wasser leicht lösliche, krystallinische Pulver besitzt Dosi~
rung und ,Virkung gleich dem vorigen; Gesammttagesgabe
1,5! wobei jedoch schon unliebsame Nebenwirkungen beobachtet wurden.
Theobrominlithium. Auch dieses Doppelsalz ~ ein weisses
Pul ver, 1: 5 in Wasser löslich ~ wird gleich Diuretin
(v. dieses) als Herzmittel gerühmt und soll sich sehr zur
Bekämpfung von Hydrops eignen. Dosirung: 1,0 mehrmals, am Tage.
Thermifugin. Ist das Natriumsalz der "Methyltrihydrooxychinolincarbonsäul'e" und in Wasser leicht löslich. Antipyreticum in Dosen von 0,1~0,25.
Therminum hydro chlor. vVeisses Krystallpulvel' oder grössere
Krystalle, in ,Wasser und 'Veingeist leicht löslich. Es ist
das salzsaure Salz von "Tetrahydro-ß-Naphtylamin" und
wurde als Mydriaticum versucht
Thilanin. Ist schwefelhaltiges Lanolin, eine braune salbenartige Masse, die sich bei verschiedenen Eczemen sehr bewähren soll. Das Präparat enthält constant 3 °/0 Schwefel.
Thiol. Ein dem Ichthyol (v. dieses) in Wirkung ähnliches
Kunstproduct, - ein Gemenge geschwefelter Kohlenwasserstoffe mit etwa 12 °/0 S-Gehalt - das als "ThioL liquid.
und siccUln" in den Handel gelangt und gegen entzündliche
Affectionen der Haut, entzündliche Frauenkrankheiten,
Brandwunden etc. wann empfohlen wird. Das "flüssige"
Präparat zeigt dünne Extractconsistenz, das "feste" stellt
glänzende dunkelbraune Lamellen oder aber ein braunes
Pulver dar, beide sind geruchlos und lösen sich klar in
,Vassel'. Die Verwendungs weise des Thiol ist eine äusserliche und innerliche; in letzter Hinsicht kommen etwa
20 gtts. Einzelgabe vom Th. liquidum (60 gtts. für den
Tag) in Betracht, von Th. siccmll \yurden Einzeldosen bis
zu 1,0 versucht.
Thiophen. Ein ,Jodoform-Ersatz, besitzt höheren antibacteriellen Werth wie dieses und hat zudem noch einenange11ehm aromatischen Geruch.
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Tiophendijodio_. Stellt in Wasser unlösliches, völlig geruchloses und auch ungiftiges Krystallpulver dar, zu 75 % J ocl
und zu 10 °10 Schwefel enthaltend. Es wird als Antisepticum
von gleichem 'Verth wie das Jodoform gerühmt.
Thiosinamin·= Allylschwefelharnstoff. Findet in der Gegenwart bei Behandlung von Hauttuberculose u. a. Leiden mit
bestem Erfolge Verwendung und zwar "subcutan" in 15 bis
20 010iger Lösung. Es wird das Krebsmittel der Zukunft
genannt (?). Das Präparat repräsentirt farblose monokline
Krystalle, die sich unschwer in 'Vasser lösen und besitzt
etwas knoblauchartigen Geruch.
Thymacetin. Ein 'l'hymolderivat - krystallinisches, in Wasser
nur schwer lösliches Pulver - das mit gutem Erfolge in
Dosen von 0,25-1,0 gegen nervösen Kopfschmerz und
ähnliche Leiden gegeben wird.
Thymol. Der Thymiancampher bildet durchscheinende, farblose, grosse Krystalle von ausgesprochen thymianartigem
Geruche, die sich kaum in vVasser, dagegen ungemein leicht
in 'Veingeist , Aether, auch in Chloroform lösen. Das
Thymol gilt für ein sehr gutes Antisepticum und findet
schon in ganz verdünnter Lösung als solches Verwendung.
Löffler~Greifswald empfiehlt 'llhymol 1 : 500 als Gurgelung
bei diphtheritischen Erscheinungen.
Tinetura Cantharid. Viele Cantharides.
Tinet. Digitalis. Vide Folia Digitalis.
Tinct, Grindeliae robustae. Stammpflanze ist die zu den Compositen zählende Grindelia robusta. Therapeutische Verwendung findet elie Tinctur zu etwa 20-40 gtts. pro dosi,
bei Asthma, Keuchhusten, Bronchitis u. a.
Tinct. haemostyptiea (Denzel). Ein Secale-Präparat, von dem
1,0 = 0,1 Secale entspricht und welches in der Dosis von
2 Theelöffel bis zu 2 Esslöffel täglich, bei Uterusblutungen
gegeben wird.
Tinct. Jodi. Vide Jod.
Tinet. Lobeliae. Gegen asthmatische Beschwerden mDosen
von 0,2-1,0!
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Tinet. Moschi. Vide Moschus.
Tinct, Nerii Oleandri. Aus "N erium Oleander" bereitet, wird
diese Tinctur als zeitweiser Ersatz von Digitalis empfohlen,
die vVirkung auf Herz und Diurese soll eine sehr eclatante
sein. Dosis etwa 15 gtts. einigemal am Tage.
Tinct. Opii benzo'ica. In Einzelgaben für Erwachsene bis zu
50 gtts. ungefähr, als expectorirendes und hustenberuhigendes
MitteL
Tinct. OpU crocata und simpL Viele Opium.
Tinct. Simulo. "Wird zu 3,0-4,0 pro die bei Eierstocksentzündung empfohlen. Die Tinctur wird aus den Samen eler
Früchte von" Oapparis coriacea" bereitet und besitzt bitteren
Geschmack.
Tinct. Strophanthi. Viele Semen Strophanthi.
Tinct. Strychni. Viele Semen Stryclmi.
Tolypyrin = Paratolyldimethylpyrazolon (Riedei). Ausgangs<
punkt seiner Darstellung ist das Paratoluidin, beziehentlieh
das daraus gewonnene Paratolylhydrazin. Das Tolypyrin
selbst bildet farblose Krystalle vom Schmelzpunkt 136 -137 0 ,
die einen sehr bitteren Geschmack besitzen, sich in etwa
10Theilen "Wasser lösen und von Alkohol sehr leicht aufgenommen werden. Das Tolypyrin soll in Art und Stärke
seiner \~irkung dem Antipyrin gleichwerthig, ja nach
mancher Hinsicht vorzuziehen sein. Wie dieses ist es Antipyreticum, Antirheumaticum und Antineuralgieum, auch die
Dosirung ist die gleiche wie bei Antipyrin (v. dieses).
Tolysal. Dies neue Präparat von Riedel-Berlin ist das salicylsaure Salz des eben besprochenen Paratolyldimetllylpyrazolons oder Tolypyrins und besteht aus kleinen, fast farblosen, nur wenig in's Mattrosa spielenden Krystallen von
herb- bitterlichem Geschmacke, deren Schmelzpunkt bei 101
bis 102 0 liegt und die sich nur wenig in Wasser, leicht aber
in vVeingeist lösen. Das Tolysal soll beim acuten Gelenkrheumatismus ein ausserordentlich zuverlässiges Mittel sein
(Dosirung: grammweise in stündlichen Intervallen) und auch
veraltete Rheumatismen sehr günstig beeinflussen. Gleich
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werthvoll ist es als antineuralgisches und antipyretisches
Mittel, dem keinerlei unangenehme N ebenerscheinullgen zukommen sollen.
Traumaticin ist eine Lösung von Guttapercha in Ohloroform, klar
und sirupdick und wird ganz wie das Oollodium angewandt.
Trefusia. Dieses natürliche Eisenalbuminat erscheint als dunkelrothes, körniges Pulver, das in Einzelgaben von etwa 3,0
Erwachsenen und 0,5-1,0 Kindern gegeben wird. Es soll
gut vertragen werden und bei Anämie, Bleichsucht etc.
sehr wirksam sein.
Trimethylamin. Diese spezifisch nach Häringen riechende (die
Häringslake ist ja bekanntlich die Muttersubstanz) und in
"\Vasser leicht lösliche Plüssigkeit soll sich bei Rheuma und
zur Beförderung der Diurese und Diaphorese bewähren.
Höchste Einzelgabe, in entsprechender Verdünnung, etwa
2,0! höchste Tagesgahe 5,01
Trional und Tetronal (Bayer). Ohemisch dem Sulfonal nahestehend - TriollaI = Diäthylsulfol1methyläthylmethan und
Tetronal = Diäthylsulfondiäthylmethan - besitzen diese
beiden Präparate auch wie jenes hypnotische \Virkung.
Einzelgabe 1,0 - 1' agesgahe 3,0. Sie stellen glänzende
'rafeIn oder Schüppchen dar, die von \Vasser nur ·wenig,
dagegen leicht von "\Veingeist aufgenommen werden. N 3,mentlich ist es das ,/1'rional", das sich als ein vorzügliches
Schlafmittel bewähren soll.
'fropacoca'iD.um hydro chlor. Ein weisses, wasserlösliche Nadeln
darstellendes Präparat, das in seiner Eigenschaft als örtliches Anaestheticum dem OocaIn insofern überlegen sein
soll, als es rascher wirkt wie dieses und dabei weniger
giftig ist. Allerdings soll auch die Dauer der erzielten
Empfindungslosigkeit eine etwas geringere sein. Das TropacocaIn kommt mit dem Ooca'in gemeinsam in den javanischen Oocablättern vor, wird aber auch synthetisch dal'gestellt. Schmelzpunkt des salz sauren Präparates ist 271 0,
seine Lösungen sind antiseptisch und halten sich lange 111lzersetzt.
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Tnberculin und Tnberculocidin. Das Koch'sche Tuberculin ist
ein Glycerinextract von Reinculturen der Tuberkelbacillen ;
das Tuberculocidin "Klebs" wird aus dem Tuberculin durch
Ausfällen der Fieber erregenden und das Herz nachtheilig
beeinflussenden Stoffe dargestellt, immerhin aber darf es
durchaus nicht als eine indifferente Substanz bezeichnet
werden. Die Anwendung ist stets eine subcutane, verdünnt
werden die Präparate mit 112°joigem Carbolwasser. Mit
100 °/0 ig bezeichnet Klebs eine Tuberculocidinlösung, die
mit dem gleichen Volumen Koch'schen 'l'uberculins bereitet
ist. Durch Eindampfen dieses Präparates auf die Hälfte
des Volumens erhält man das 2000J0ige Tuberculocidin. Die
Bezeichnung "Tuberculocidin:E.i" giebt Klebs einer etwas
reizenden Form des Tuberculocidins. Nach" Koch" wurde
das Tuberculin steigend von 1/4 -10 mg subcutan gegeben; "Klebs" lässt sein 'lluberculocidin mit 2-5 mg beginnen und dann unter U mstänc1en rasch auf 2, 4, 6 und
8 cg steigen. Die eigentlich heilende Dosis soll für den
Menschen 0,1--0,15 pro die betragen und sollen in einer
Serie von Injectionen, bis zum Eintritt einer Pause, im
Ganzen mindestens 1) ccm der nicht verdünnten Substanz
verbraucht werden. - Meister, Lucius und Brüning haben
die Darstellung unel elen Vertrieb obiger Tuberculosemittel
übernomm.en.
Tumenol. Aus bituminösem Gestein gewonnen, enthält elies
ölige Präparat elas "Tumenolsulfon oder auch Tumenolöl",
sowie elie "Tumenolsulfonsäure", welch letztere pulverförmig
und in IVasser löslich ist. Die Tumenolpräparate finden
äusserliche Verwenelung bei nässendem Eczem, oberflächlichen oeler auch tieferen Ulcerationen, Pruritusformen etc.
Eine schädigenele Wirkung hatten versuchsweise intern genommene beträchtliche Mengen nicht.
Tupelo. Aus elem IV urzelholze von N yssa aquatica verfertigte,
aseptische Stifte, elie gleich Pressschwämmen unel Laminaria
zur Erweiterung von VV undkanälen dienen: elie aber elen
genannten gegenüber manche Vorzüge besitzen SOlleIL
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Uralin.
Bittere Krystalle, weniger in 'Nasser als in Alkohol
sich lösend. Es ist gleich dem Somnal aus Urethan und
Chloral zusammengesetzt und soll in Gaben von wenigen
Gramm (2,0 -4,0) ein zuverlässiges "Hypnoticum" sein.
Urethan. Stellt farblose, säulenartige Krystalle dar, die völlig
geruchlos sind und sich leicht in Wasser oder vVeingeist
lösen. Das Urethan oder präcisel' "Aethylurethan" ist
nHypnoticum" und soll einen ruhigen, natürlichen Schlaf
erzeugen. Die nöthige Dosis für Erwachsene schwankt
zwischen 1,0-5,0!
Uricedin (Stroschein). Es wurde dies neue Präparat auf dem
letzten Congresse für innere Medizin zur Bekämpfung harn~
saurer Diathese empfohlen. Es enthält Natriumsulfat, Chlornatrium, Natriumcitrat und Ijithiurncitrat, die heiden letztgenannten zu 67 bezw. 2 0 / 0 , und bildet ein leicht lösliches,
körniges Pul ver.
Usego-Papier = Charta japonica. Wird aus dem Baste der
"vVickstroemia canescens" bereitet. Feinstes, geschmeidiges
Papier, an Stelle der Oblaten zum Umhüllen von Arzneimitteln empfohlen.
Vinum camphor. Nach den Indicationen des Camphers (v. diesen)
und in Gaben von 1-3,0. Man rühmt seine gute "\Virkung
bei Cholera.
Vin. Cocae (Folia Oocae 80: 1 1 Xeres und etwas versüsst):
Vide Folia.
Vin. Colchici. Man giebt dies Präparat gewöhnlich bis zu
30 gttso ungefähr - maximale Einzelgabe 2,0! höchste
Tagesgabe 6,01 - gegen rheumatische Leider),
Vin. Condurango. Vide Cortex.
Vin. Ipec8,c. Vide Rad. Ipec.
Vin. Pepsini. Vide Pepsin.
Vin. stibiat. Vide Tart. stib.
Bildet eine völlig farblose Flüssig~
keit von eigenartigem Geruch, in ,Veingeist und Aether,
Xylol = DimethylbenzoL
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nicht aber in Wasser löslich. Material der Darstellung ist
das Benzol. Man hat dies Mittel intern, und zwar gegen
Erysipel u. a. Leiden, gegeben; höchste Einzelgabe 2,0! und
maximale Tagesgabe 4,0! in der Regel in Kapselform.
Zincum aceticum
bromie.
" laet.
" oxydat.
salicyl.
"ii sozoj odol.
sulfo-carbol.
" sulfur.
.ll
J
Diesen Zinkpräparaten - mit Ausnahme von
Z. sulfo-carbol., das nur äusserliche Verwendung
findet - kommen im Grossen und Ganzen
ähnliche ·Wirkungen zu, sie sollen sich in kleineren Dosen als beruhigende Mittel bei krampfartigen Leiden, Epilepsie u. a. empfehlen; die
Einzeldosis ist hiebei in der Regel einige
Oentigramm! Als Brechmittel kommen nur das
"Sulfat" und "Acetat" in Betracht, und zwar in
Gaben von 0,5-1,0! Aeusserlich besitzen die
Zinksalze adstringirenden Werth iu Lösung zu
Augenwässern, Einspritzungen, Umschlägen etc.
"
tannie.
),
valerian.
Zine. chlorat. Vorwiegend Aetzmittel für Krebsgeschwüre
u. dgl., aber auch zu antiseptischen Verbandwässern und
Einspritzungen dient das Präparat. Innerlich gab man es
früher zu einigen Milligramm! pro dosi bei Leiden scrophulöser Natur.
Zine. eyanat. Auch dieses sehr giftige Zinksalz wurde ehemals sehr gegen Nervenleiden gerühmt und findet wohl
noch mitunter in Gaben von 0,005-0,01! Vel'wendung.
Zhw. sulfo-hydrie. Findet innerliche und äusserliche Verwendung bei chronischen Eczemen, Psoriasis etc. Intern kommen Tagesgaben von etwa 0,1 in Betracht. Das Präparat
bildet einen weissen, unter Wasser aufzubewahrenden Niederschlag.
Zine. sulfo-iehthyol. Vide Ichthyol.
Zinkhämol (Merck). Im Allgemeinen nach Beschaff'enheit r
Dosis und Wirkung dem "Hämol" gleich (v. dieses), soll
es noch ausserclem in Folge seines geringen Zinkgehaltes
etwa vorhandene Magen- und Darmdefecte günstig beeinflussen.
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