Messier 82

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Messier 82
Das Rätsel der »explodierenden Galaxie«
Unser großes Bild zeigt die 12 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie M 82
im Großen Bären – ein Mosaik, aufgenommen mit der Weitfeldkamera für
Durchmusterungen des Weltraumteleskops HUBBLE. Nie zuvor hat es ein so
hoch aufgelöstes Bild dieses faszinierenden Objekts gegeben.
Der Hauptkörper erscheint elongiert, relativ glatt und regelmäßig: Wir
sehen die Galaxie recht genau von der
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Kante. Die bläuliche Farbe zeigt, dass
zu ihrem integrierten Licht besonders
viele massereiche, heiße Sterne beitragen. Sie emittieren nicht nur blaues und
ultraviolettes Licht, sondern auch einen
schnellen »Superwind«, der in einem
weit geöffneten Doppelkegel in den intergalaktischen Raum hinaus strömt.
Er bildet feine Filamente, die im roten Licht des ionisierten Wasserstoffs
leuchten.
Die heißen Sterne sind so kurzlebig,
dass immerzu einige von ihnen als Supernova explodieren. Diese Supernovae sind im Zentralbereich von M 82
als punktförmige Röntgenquellen zu
erkennen. Sie erzeugen ein Millionen
Grad heißes Gas, das ebenfalls schnell
nach außen strömt und diffuses Röntgenlicht emittiert - dargestellt in dem
vom Röntgensatelliten CHANDRA aufgenommenen Bild (rechts oben).
CHANDRA
SPITZER
3800 Lichtjahre
1 Bogenminute
In dem von SPITZER registrierten infraroten Licht (rechts, Mitte) sehen wir
die thermische Eigenemission der »warmen« interstellaren Staubteilchen, die
vom Superwind nach außen transportiert werden. Sie strahlen im Infraroten
entsprechend ihrer Temperatur von ca.
100 Kelvin. Auf diese Temperatur werden sie »aufgeheizt«, zum einen durch
das Licht der heißen Sterne in M 82,
zum anderen durch ihre Wechselwirkung mit dem heißen Gas im Superwind. Auch die Staubteilchen bilden
feine filamentartige Strukturen, die
Komposit
sich bis zu 4000 Lichtjahre weit in den
intergalakischen Raum erstrecken.
Ursache für die große Anzahl junger Sterne in M 82 ist ein »Starburst« –
eine Phase besonders aktiver Sternentstehung, die vor einigen zehn Millionen
Jahren explosionsartig einsetzte und
praktisch die gesamte Galaxie erfasst.
Sie wurde ausgelöst durch eine nahe
Begegnung mit der benachbarten Spiralgalaxie M 81, bei der die gravitative
Wechselwirkung der beiden Galaxien
das Herabstürzen großer Mengen interstellarer Materie auf M 82 bewirkte.
Schließlich zeigt die Überlagerung
der Bilder im sichtbaren, im infraroten
und im Röntgenlicht das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten. Jahrzehntelang war die bizarre,
einmalige Struktur von M 82 für die
Astronomen ein Rätsel. Nun demonstriert dessen hier skizzierte Lösung, wie
die Zusammenarbeit zahlreicher Forscher und der Einsatz der Weltraumobservatorien in den neu erschlossenen
Spektralbereichen unser Verständnis
der Naturphänomene vorantreibt. J. S.
Bilder: NASA/ESA/CXC/JPL
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