natura - Klett

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NATURA 8
Biologie für Gymnasien
bearbeitet von
Helmut Moßner
Gerhard Sailer
Johann Staudinger
Bayern
für die Jahrgangsstufe 8
Lösungen
Ernst Klett Schulbuchverlage
Stuttgart • Leipzig
Zu diesem Buch
Schülerbuch Seite 3
Dein Bio-Buch lernst du kennen, wenn du die
folgende Aufgabe löst. Suche in der angegeben
Reihenfolge die Seiten auf. Je nach Seitentyp
wählst du aus den Überschriften im Buch den
unten angegebenen Buchstaben aus.
Lösung:
58 Material:
Vielzeller
96 Praktikum: Beobachtungen am Regenwurm
Regenwürmer sind Boden94 Info:
bewohner
60 Leitthema: Organisationsebenen
28 Lexikon:
Vielfalt der Bakterien
130 Impulse: Der Mensch — auch ein Kulturwesen
10 Methoden: Experimentieren
92 Impulse:
Leben im Korallenriff
151 Lexikon: Methoden der Empfängnisverhütung
65 Praktikum:
104 Material:
70 Impulse:
122 Info:
152 Info:
114 Info:
Untersuchung an der Honigbiene
Pflanze, Tier oder was sonst?
Insektenflug
Unsere nächsten Verwandten
Reproduktionsmedizin und p
ränatale Diagnose
Analogie und Homologie
Der Lösungssatz lautet: Lernen mit Natura
Methoden
Schülerbuch Seite 7
 Lege eine Sammlung mit verschiedenen
Larvenhäuten an. Versuche die gefundenen
Arten mithilfe eines Bestimmungsbuches zu
bestimmen.
— Larvenhäute (Exuvien) findet man von Ende
April bis Mitte September. Die meisten
Exuvien sind fest an Pflanzenstängel gekrallt
und befinden sich etwa einen halben Meter
über der Gewässeroberfläche. In Bestimmungsbüchern findet man häufig Hinweise
zum Schlüpfort und zur Schlüpfperiode. Mit
einer Lupe oder einem Binokular kann man
meist die Gattung gut bestimmen. Bestimmungsschlüssel finden sich in den meisten
Bestimmungsbüchern. Exuvien lassen sich
in durchsichtigen Filmdosen gut aufbewahren, nachdem man die Funde 2 Tage lang bei
geöffnetem Deckel getrocknet hat.
2
Methoden
Schülerbuch Seite 8
 Gehe in eine Bücherei und untersuche, wie sie
organisiert ist. Welche Sachgruppen gibt es?
Wie sind sie untergliedert? Welche Signatur
tragen die Regale, welche die darin befindlichen Bücher?
— Viele öffentliche Bibliotheken Süddeutschlands sind gleich organisiert. Die Allgemeine
Systematik ist in Sachgruppen gegliedert,
die mit Großbuchstaben von A bis Z gekennzeichnet sind; nicht verwendet sind die
Buchstaben I und J.
Die Sachgruppe A ist Allgemeines. Hier sind
die Nachschlagewerke zu finden.
Weitere, für biologische Recherchen wichtige
Sachgruppen sind U (Naturwissenschaften),
V (Medizin) und W (Technik). Die Kennbuchstaben sind an den Regalen an auffälliger
Stelle gut sichtbar und groß angeschrieben.
Innerhalb einer Sachgruppe gibt es eine
mehrstufige Untergliederung, die mit Kleinbuchstaben beginnt und schließlich Ziffern
erhält. Diese Untergliederungen stehen an
den einzelnen Regalbrettern.
Es bedeutet in den Naturwissenschaften
Ua Allgemeines, Ub Astronomie, Uc Physik,
Ud Chemie, Ue Geowissenschaften und Uf
Biologie, Ug Botanik, Uh Zoologie und Uk
Humanbiologie. Insekten sind beispielsweise
unter Uhn 11, Säugetiere unter Uhn 24 zu
finden.
Die Bücher tragen als Signatur die Kategorie,
unter der sie eingruppiert sind, ergänzt um
eine Abkürzung des Autors oder der Buchreihe. Für Natura findet man „Nat“.
 Kläre durch Recherchieren:
a) Welche der abgebildeten Tiere leben als
Larve im Wasser und als erwachsenes
Insekt außerhalb des Wassers?
— Die Larven der Mosaikjungfer leben in
kleineren, stehenden Gewässern, aber
auch in größeren Baggerseen. Die Larve
benötigt zur Entwicklung im Allgemeinen
zwei Jahre. Rückenschwimmer überwintern als Vollinsekt. Zu Beginn des Frühjahrs paaren sich die Insekten. Die Eier
werden meist im April in weiche Pflanzenteile eingestochen. Danach sterben die
Imagines. Bis zum Herbst häuten sich die
Larven fünf Mal.
b) Was versteht man unter Tracheenatmung?
Recherchiere im Schulbuch!
— Dieses besondere Atmungssystem ist
das Tracheensystem. Seine Atemöffnungen sind seitlich an den Hinterleibsringen
als kleine Poren (Stigmen) zu erkennen.
Eine Schutzvorrichtung aus Chitinhärchen dient als Staubfilter. Von jedem Stigma aus führen Luftröhren, die Tracheen,
ins Körperinnere. Diese besitzen dünne,
elastische Wände, die den Gasaustausch mit den einzelnen Körperzellen
ermöglichen. Eingelagerte Chitinspiralen
verhindern ein Zusammendrücken bzw.
Zusammenfallen der feinen Röhren. Das
Ein- und Ausatmen erfolgt durch beson-
dere Muskeln, die den Hinterleib abwechselnd abflachen und verkürzen, sowie
durch die Eigenelastizität der Tracheen.
Die Wirkungsweise ist die gleiche wie bei
einem Blasebalg. Zusätzlich unterstützen
noch Bein- und Flügelbewegungen die
Atmung.
c) Wie atmen die abgebildeten Insekten im
Wasser?
— Großlibellenlarven, wie die abgebildete
blaugrüne Mosaikjunger, besitzen im
Enddarm eine Kiemenkammer. Die mit
einem Tracheolennetz durchzogenen
Kiemenplättchen ragen in diese Kammer
hinein. Durch rhythmische Kontraktionen
des Abdomens wird das Wasser ausgetauscht. Im Gegensatz dazu besitzen
Kleinlibellenlarven am Abdomenende drei
Kiemenblättchen, die als Ruder eingesetzt auch der Fortbewegung dienen.
Die Larven des Gelbrandkäfers sind
Luftatmer. Die Stigmen sind, bis auf die
beiden letzten des Hinterleibsegmentes,
verschlossen. Die beiden geöffneten
Stigmen sind mit wasserabstoßenden
Haarkränzen umgeben. Diese durchstoßen das Wasseroberflächenhäutchen,
sodass die Luft in den beiden Tracheenlängssträngen erneuert werden kann.
Die beiden Hinterleibsanhänge (Cerci)
sind dagegen mit hydrophilen Borsten
besetzt, sie durchstoßen die Wasseroberfläche nicht. Die Larven hängen
dadurch bei der Atmung am Wasseroberflächenhäutchen. Der adulte Käfer nimmt
unter den Flügeldecken einen großen
Luftvorrat mit. Durch den Luftvorrat ist
der Schwerpunkt des Käfers etwas zum
Kopf hin verschoben. Kommt der Käfer
an die Wasseroberfläche, nimmt er dort
automatisch die Atemstellung ein. Am
Hinterleibsende durchdringen wasserabstoßende Haarsäume das Oberflächenhäutchen des Wassers. Die Hinterbeine
werden in abgespreizter Stellung von unten gegen das Wasseroberflächenhäutchen gestemmt, wodurch diese Stellung
stabilisiert wird. Die Flügeldecken werden
etwas angehoben. Dadurch entsteht
am Hinterende ein Spalt, durch den die
Luft mittels Atembewegungen erneuert
werden kann. Die Stigmen der Tracheen münden alle in den Raum unter den
Flügeldecken, sodass der Luftvorrat während des Tauchens einige Zeit ausreicht.
Der Rückenschwimmer (Notonecta)
hängt zur Atmung in seiner charakteristischen Stellung mit dem Bauch nach oben
am Wasseroberflächenhäutchen. Mit den
beiden vorderen Beinpaaren stützt er
sich von unten gegen das Oberflächenhäutchen, nur Klappen am Hinterleibsende gelangen an die Luft, sodass der
gesamte Atemluftvorrat erneuert werden
kann. Auf der Bauchseite befinden sich
zwei Reihen von unbenetzbaren Borsten
d)
—
e)
—
f)
—
g)
—
in zwei längs verlaufenden Rinnen, die die
Luft festhalten. Am Grunde dieser Rinnen
befinden sich Tracheenöffnungen, sodass Sauerstoff aus diesem Vorrat beim
Tauchen zur Atmung genutzt werden
kann. Die Bauchseite bekommt einen
größeren Auftrieb als die Rückenseite,
sodass das Tier auf den Rücken kippt.
Ordne die abgebildeten Wasserinsekten
bestimmten Ordnungen zu, z. B. Libellen,
Zweiflügler, Wanzen etc.
Wasserläufer, Rückenschwimmer
gehören zur Ordnung der Wanzen, die
Mosaikjungfer zu den Libellen, der Gelbrandkäfer zu den Käfern.
Informiere dich über die Ernährung von
Libellenlarven.
Individuelle Lösung
Was versteht man unter einer Metamorphose. Erkläre den Begriff. Finde heraus,
welche der abgebildeten Tiere eine
vollständige, welche eine unvollständige
Metamorphose durchmachen.
Unvollständige Metamorphose: Libelle,
Wasserläufer, Rückenschwimmer
Vollständige Metamorphose: Gelbrandkäfer
Ermittle die Fluggeschwindigkeiten von
erwachsenen Insekten. Welches Insekt
hält den Rekord?
Fluggeschwindigkeiten in km/h:
Stechmücke: 1,4; Florfliege: 2,2; Stubenfliege: 8,2; Maikäfer: 11; Kohlweißling: 14;
Wanderheuschrecke: 16; Hummel: 18;
Hornisse: 22; Honigbiene: 29; Libellen
bis 50 km/h
Schülerbuch Seite 11
 Welches Experiment könnte Aufschluss
darüber geben, warum der Wasserläufer nicht
untergeht?
— Eine Petrischale wird mit Wasser gefüllt. Man
gibt auf die Wasseroberfläche ein Filterpapier, auf dieses legt man eine Büroklammer.
Mit einer Pinzette drückt man das Filterpapier
nach unten. Die Büroklammer schwimmt
auf der Wasseroberfläche. Gibt man einen
Tropfen Spülmittel zu, so sinkt die Büroklammer nach unten. Die Oberflächenspannung
kommt dadurch zustande, dass sich die
zwischen den Wassermolekülen wirkenden
Anziehungskräfte an der Grenzfläche nicht
aufheben. Die resultierende Kraft ist senkrecht nach unten gerichtet. Da sich dort aber
bereits Wassermoleküle befinden, erscheint
die Wasseroberfläche wie eine gespannte
elastische Haut.
 Der Rückenschwimmer kommt immer wieder
an die Wasseroberfläche. Informiere dich über
die Atmung von Insekten (s. Seite 66).
— Da der Rückenschwimmer über Tracheen
atmet, muss er einen Luftvorrat ins Wasser
mitnehmen.
Methoden
3
 Plane einen weiteren Versuch, der eine Aussage darüber machen soll, welche Beutetiergröße die Libellenlarve bevorzugt.
— Die Attrappengröße wird von 2 mm bis etwa
20 mm variiert. Dazu eignet sich eine schwarze Attrappe. Die anderen Parameter bleiben
gleich. Man wiederholt jedes Experiment
10-mal und notiert die Zahl der Reaktionen.
Schülerbuch Seite 15
 Erstelle eine Tabelle mit den systematischen
Begriffen der Abbildung auf S. 14 für das
Reich der Tiere und der Pflanzen.
— siehe Tabelle
Systematischer Begriff
Reich
Pflanzen
Tiere
Stamm
Blütenpflanzen
Wirbeltiere
Klasse
Zweikeimblättrige
Vögel
Ordnung
Asternartige
Sperlingsvögel
Familie
Korbblütler
Meisenvögel
Gattung
Kratzdisteln
Meisen
Art
Ackerkratzdistel
Blaumeise
Zeit
Angepasstheit
Schülerbuch Seite 21
 Fasse die Kennzeichen von Lebewesen und
die darin enthaltenen Basiskonzepte in Form
einer Mind-Map zusammen.
— siehe Abbildung unten
 Wende ähnlich wie beim Hund die Basiskonzepte auf eine Nutzpflanze, z. B. die Kartoffel,
an.
— Die Kartoffel (Organisationsebene Organismus) ist ein krautiges Nachtschattengewächs. Die Blätter sind gefiedert. Die
Blüten sind 5-zählig (Organisationsebene
Organ). Sie wurde im Verlauf der Zeit aus der
Stammpflanze, die ursprünglich im Hochland
von Peru und Bolivien wuchs, herausgezüchtet (Zeit). Die Knollen enthalten in ihren
Speicherzellen (Zellebene) etwa 20% Stärke
(Stoffe und Teilchen). Die Vermehrung der
Kartoffel erfolgt in der Regel ungeschlechtlich, indem eine Knolle in den Boden eingelegt wird (Fortpflanzung). Dabei keimen die
Knospen („Augen“) der Kartoffel aus und
bilden bis zu 50 neue Knollen (Zeit, Struktur
und Funktion). Die in der Kartoffel gespeicherte Stärke wird in Traubenzucker umgewandelt. Dieser dient als Energielieferant für
das Wachstum der jungen Triebe (Stoffe und
Teilchen, Energie). Die Triebe wachsen ans
Licht und bilden den Spross und die Blätter
(Organisationsebene Organ). Diese ergrünen
und können nun mithilfe des Sonnenlichtes
über die Fotosynthese Traubenzucker bilden
(Stoffe und Teilchen, Energie). Dieser wird in
die Knollen transportiert und dort als Speicherstärke abgelagert (Angepasstheit).
Struktur und
Funktion
Organistationsebenen
Aufbau aus
Zellen
Gestalt
Angepasstheit
Kennzeichen der Lebewesen
Veränderbarkeit
Zeit
Wachstum
und Entwicklung
Zeit
Angepasstheit
Regulation
Reizbarkeit
und Bewegung
Fortpflanzung
und Vererbung
Information und
Kommunikation
4
Ordnung und Vielfalt
Zeit
Information
und Kommunikation
Stoffwechsel
Stoffe und
Teilchen
Energie
Energie
 Welche Leitthemen wurde bereits in der 5.
und 6. Klasse behandelt? Vergleiche dazu
auch die Seite 161 im Buch. Suche die Leitthemenseiten in diesem Buch und mache dich
mit den dort aufgeführten Basiskonzepten
vertraut.
— Leitthemen: Stoffe und Teilchen, Energie,
Regulation, Fortpflanzung und Sexualität,
Kommunikation, Struktur und Funktion
Bakterien
Schülerbuch Seite 25
 Ordne den Ziffern der Wachstumskurve
jeweils eine Wachstumsphase zu.
— Anlaufphase (1), exponentielle Phase (2),
Absterbephase (3)
 Berechne wie viele Bakterien nach 10 Vermehrungsschritten vorliegen.
— 2×þ = 1024
Schülerbuch Seite 27
 Stelle in einer Tabelle die möglichen Ernährungsformen der Bakterien zusammen und
gib jeweils ein Beispiel an.
— siehe Tabelle
Heterotrophe
Ernährung
Autotrophe
Ernährung
anaerob
aerob
photoautotroph
chemoautotroph
Milchsäurebakterien
Essigbakterien
Cyanobakterien
Schwefelbakterien
 Konstruiere aus den oben angegeben Bakterien einen Stoffkreislauf, wie er in der Abb. 26. 2
dargestellt ist.
— siehe Abbildung unten
Schülerbuch Seite 30/31
Material 1: Sicherheitsunterweisung
Sicherheits- und Arbeitsanweisungen für das
mikrobiologische und gentechnische Arbeiten
1. Informiere dich, wo sich Verbandskasten,
Feuerlöschdecke, Feuerlöscher, Augenwaschflasche und der Not-Aus-Schalter
befinden und mache dich mit ihnen vertraut.
Feuerschutzpläne und Fluchtwege einprägen.
2. Essen und trinken sowie das Aufbewahren
von Nahrungsmitteln im Praktikumsraum ist
verboten!
3. Private Gegenstände nicht in den Praktikumsraum bringen.
4. Im Praktikumsraum stets einen geschlossenen Arbeitsmantel tragen, beim Verlassen
des Raumes den Mantel ausziehen.
5. Auf Sauberkeit und Ordnung am Arbeitsplatz
achten, vor Versuchsbeginn alle benötigten
Materialien bereitstellen; Arbeitsfläche aus
Gründen der Desinfektion möglichst klein halten. Nicht benötigte Geräte und Chemikalien
aufräumen. Nicht auf die Tische setzen.
6. Vorsicht beim Arbeiten mit dem Gasbrenner!
Brennbare Substanzen nie in die Nähe des
Brenners stellen. Lange Haare zusammenbinden!
7. Pipettieren mit dem Mund ist verboten,
stets Pipettierhilfen verwenden.
8. Bei Bedarf Handschuhe tragen (z. B. bei
Verletzungen). Bei möglicher Gefährdung der
Augen (z. B. beim Erhitzen von Flüssigkeiten)
Schutzbrille tragen.
9. Chemikalien mit sauberem Spatel aus Vorratsgefäß entnehmen, nie mit den Fingern
anfassen. Nur soviel Substanz aus dem Vorrat
entnehmen, wie benötigt wird: niemals Substanz zurückgeben.
— Zur Entnahme von Chemikalien den Stopfen
(Deckel) nach dem Öffnen umgekehrt auf den
Tisch legen, danach Flasche sofort wieder
verschließen. Stets nur eine Flasche öffnen!
— Achte auf die Gefahrensymbole auf den
Chemikalienflaschen und mache dich mit den
Symbolen vertraut.
— Chemikalien nur auf Wägepapier abwiegen!
10. Steril arbeiten! Einschleppen anderer Mikroorganismen und von Enzymen (Hände!) muss
vermieden werden, ebenso das Ausbreiten
der Mikroorganismen im Raum.
— Arbeitsfläche vor und nach dem Arbeiten mit
70%igem Ethanol desinfizieren.
— Luftzug vermeiden: Fenster und Türen während des Arbeitens geschlossen halten.
— Nur sauberes und steriles Material verwenden, Impfösen sorgfältig ausglühen.
— Nährmedien, Reagenzgläser, Pipettenspitzen
sterilisieren.
11. Nichts in den Abguss schütten!! Alles Material, das mit Mikroorganismen in Kontakt war,
muss autoklaviert werden.
— Feste Abfälle werden in einem Abfallgefäß mit
autoklavierbarer Mülltüte gesammelt.
— Flüssigkeiten werden in einem verschließbaren Behälter gesammelt. Er enthält Spülmittel
zur Desinfektion.
Tote Bakterien
Erzeuger (Produzenten)
z. B. Cyanobakterien oder
Schwefelbakterien
Zersetzer (Destruenten)
z. B. Bakterien im Kompost
Mineralien
Bakterien
5
— Mit Mikroorganismen kontaminierte Glas- und
autoklavierbare Kunststoffgefäße (Pipetten,
Objektträger . . . ) werden in einem Gefäß mit
Wasser und Spülmittel gesammelt.
— Nicht mehr benötigte Agarplatten werden in
einem autoklavierbaren Plastiksack gesammelt.
12. Der Autoklav darf nur von eingewiesenen
Personen (Lehrer!) bedient werden.
13. Vermeide Aerosolbildung: Aerosole werden
z. B. bei schnellem Ausdrücken von Pipetten
gebildet und breiten sich als Bakteriennebel
unkontrolliert im Labor aus.
14. Beim Arbeiten mit Mikroorganismen.
— Nach jeder Beendigung eines Arbeitsablaufes
sowie bei Arbeitsunterbrechungen und vor
Verlassen des Labors müssen die Hände
gewaschen und anschließend mit Sterilium
desinfiziert werden.
15. Verschüttete Bakterienkulturen werden sofort
mit Desinfektionsmittel (70%iges Ethanol)
behandelt. Größere Flüssigkeitsmengen vorher mit Zellstoff aufnehmen (Handschuhe!),
Zellstoff anschließend autoklavieren.
— Kontaminierte Kleidung mit alkoholischem
Desinfektionsmittel desinfizieren.
— Kontaminierte Hautstellen mit Sterilium desinfizieren.
16. Möglichst am Arbeitsplatz keine schriftlichen
Arbeiten; Schreiben an einem gesonderten
Platz (Sterilität!).
17. Kulturgefäße und Agarplatten mit wasserunlöslichem Stift beschriften: Bakterien,
Datum, Name des Experimentators (Anfangsbuchstabe), eventuell Hinweise auf
das Experiment (z. B. Medium)
— Agarplatten werden am Boden (Rand)
beschriftet, nicht am Deckel! Deckel könnten
ausgetauscht werden.
Weitere Hinweise
 Versuchsanleitungen vor Versuchsbeginn
genau durchlesen und beachten; bei Unklarheiten beim Lehrer nachfragen.
Ÿ Bei allen Experimenten sorgfältig Protokoll
führen.
Ÿ Bediene nur Geräte, an denen du dich
auskennst. Lasse dir vor dem erstmaligen Gebrauch die Bedienung jedes Geräts erklären.
Ÿ Nach Beendigung der Versuche, Arbeitsplatz aufräumen, Gefäße sorgfältig spülen
und zum Trocknen abstellen. (Beachte aber
Punkt 10 und 11 !!!)
Ÿ Beschädigungen an Experimentiergeräten
sofort dem Lehrer melden.
Material 2: Unterschriftenliste
— siehe Arbeitsblatt auf Seite 7
6
Bakterien
Schülerbuch Seite 32/33
 Verbessere die unterstrichenen, falschen
Aussagen in dein Heft.
— Bakterien sind so klein, dass sie nur mit dem
Mikroskop sichtbar werden
— Die kleinen DNS-Ringe sind Plasmide
— Die Zellteilungen dauern etwa 20 Minuten
— Bakterien, die organische Substanz abbauen
sind heterotroph. Unter autotropher Ernährung versteht man Bakterien, die Fotosynthese oder Chemosynthese betreiben
— Unter Gärung versteht man die Energiegewinnung ohne Sauerstoff.
— Bei der Jogurtherstellung bauen die Milchsäurebakterien Milchzucker ab
— Knöllchenbakterien kommen in Schmetterlingsblütlern (Leguminosen) vor, nicht jedoch
in Gräsern
— Knöllchenbakterien binden den Stickstoff der
Luft,
— Dieser dient dem Wachstum der Pflanze
— Sporen überstehen das Kochen
 Hat die Freundin eine falsche Aussage übersehen?
— Übersehene Aussage: Auch am Meeresgrund sind Bakterien zu finden. So nutzen
beispielsweise Schwefelbakterien den
ausströmenden Schwefelwasserstoff zur Energiegewinnung. Sie sind chemoautotroph.
 Zeichne das Grundgerüst in dein Heft und
ergänze mit den in der Wortliste angegebenen
Begriffe.
— s. Abb. auf Seite 8
 Warum ist der Milzbranderreger als Pulver
besonders lange infektiös?
— Bacillus anthracis, der Milzbranderreger
erzeugt Endosporen. Unter Mangelbedingungen kommt es zur Ausbildung der Sporen.
Dabei verliert die Bakterienzelle bis zu 90 %
ihres Wassergehaltes, eine Sporenhülle,
die im Wesentlichen aus Proteinen besteht,
bildet sich aus. Bakteriensporen sind resistent gegen Hitze, Austrocknung, Strahlung,
Säuren und chemische Desinfektionsmittel.
Sie können lange Zeit in ihrem Ruhezustand
bleiben und unter geeigneten Bedingungen innerhalb von wenigen Minuten wieder
auskeimen. Die auskeimende Spore nimmt
Wasser auf und tritt aus der Sporenhülle hervor. Schließlich beginnt die Zelle sich wieder
zu teilen. Die kleinen Sporen können über die
Bildung von Aerosolen gut verbreitet werden.
 Welche Bedingungen finden Bakterien in der
menschlichen Lunge vor?
— Beim Einatmen gelangen die kleinen Sporen
in die Lunge. Diese besitzt eine große respiratorische Oberfläche, die mit Epithel ausgekleidet ist. Die Zellen sind stets feucht. Der
Schleim kann als Substrat genutzt werden.
Die Körpertemperatur beträgt 37 °C was
ebenfalls das schnelle Wachstum der Bakterien begünstigt.
Unterschriftenliste
An der Sicherheitsbelehrung für das mikrobiologische Praktikum für das
Schuljahr .......................... Datum .......................... habe ich teilgenommen.
Die Sicherheitsbelehrung umfasst folgende Inhalte:
1. Alarmplan
2. Verhalten bei Verletzungen und bei Flucht
3. Verhalten im Falle eines Brandes
4. Allgemeine Sicherheitshinweise
5. Umgang mit Chemikalien
6. Hygieneplan
7. Umgang mit Bakterien: Steriles Arbeiten, Medien, Autoklavieren, Desinfektionstechniken, Beschriftungen.
Name
Klasse
Unterschrift
© Als Kopiervorlage freigegeben. Ernst Klett Schulbuchverlage, Stuttgart 2006
Bakterien
7
photoautotroph
anaerob
chemoautotroph
autotroph
heterotroph
Chromosom
aerob
prokaryotische Zelle
Destruenten
Ernährung
Symbioten
Kokken
Lebensweise
Einteilung
nach Gestalt
Parasiten
Stäbchen
Bakterien
Spirillen
Black
Smoker
Boden
Dickdarm
Lebensräume
systematische
Einteilung
Vermehrung
Haut
Heiße Quellen
Salzseen
exponentiell
Zellteilung
Echte
Bakterien
Archaebakterien
Tiefsee
Lösung zu Seite 32, Aufgabe 3
 Wie könnte man sich gegen die Krankheit
schützen?
— Milzbrand ist eine Tierkrankheit. Menschliche Milzbranderkrankungen sind selten. Die
Krankheit tritt besonders bei Weidetieren auf.
Da die Bakterien mit dem Kot ausgeschieden werden, finden sie sich vor allem auf
Viehweiden. Besonders stark verbreitet ist
der Milzbranderreger in den Tropen Afrikas.
In Europa und Nordamerika ist Milzbrand in
den vergangenen Jahren bei Menschen nicht
mehr vorgekommen, bei Tieren nur noch
selten. Die Infektion kann glücklicherweise
nicht von Mensch zu Mensch übertragen
werden. Die meisten Milzbranderkrankungen
befallen die Haut. Hier finden sich dunkle,
meist schmerzlose Geschwüre, die der
Erkrankung „Anthrax“ (Kohle) den Namen
gegeben haben. Die Infektion erfolgt über
kleine Verletzungen. Der Hautmilzbrand ist
oft führt zu langwierigen Erkrankungen, kann
aber spontan ausheilen. Diese Form ist mit
geeigneten Antibiotika schnell und erfolgreich zu therapieren, am wirkungsvollsten ist
8
Bakterien
Ciprofloxacin. Ein Impfstoff gegen Anthrax ist
in Deutschland nicht verfügbar. Der beim Militär in den USA eingesetzte Impfstoff schützt
vor allem gegenüber der an der Haut ablaufenden Form. Gegenüber der Lungenform ist
der Schutz wahrscheinlich weit geringer. Der
beim Militär verfügbare Impfstoff ist schlecht
verträglich. Auch müssen regelmäßig einmal
jährlich Auffrischungsimpfungen erfolgen.
Eine routinemäßige Impfung für große Bevölkerungsgruppen ist daher nicht gerechtfertigt.
Beim Verdacht, dass Milzbrandbakterien als
weißes Pulver in einem Brief zugeschickt
wurden, muss der Kontakt mit dem Pulver vermieden werden. Vor allem darf das
Pulver nicht eingeatmet werden. Man sollte
umgehend den Raum verlassen und hinter
sich abschließen. Die Hände sollten gründlich
gewaschen werden. Polizei und/oder das
nächste Gesundheitsamt sollten benachrichtigt werden.
 Übertrage die Tabelle in dein Heft und ergänze
die Tabelle.
Art der
Ernährung
autotroph
- fotoautotroph
- chemoautotroph
heterotroph
Energiequelle
Kohlenstoffquelle
Licht
Anorganische
Verbindung
Kohlenstoffdioxid
Kohlenstoffdioxid
Organische
Verbindung
Organische
Verbindung
 Kannst du dir vorstellen, dass Leben auf dem
Mars existiert? Welche Bakteriengruppe
kommt in Frage?
— Nimmt man an, dass Kohlenstoffdioxid und
Wasserstoff in der Marsatmosphäre sowie
etwas Wasser an der Marsoberfläche vorhanden sind, sind die Grundvoraussetzungen für
das Wachstum der methanogenen Bakterien
gegeben. Methanogene Bakterien gehören
zu den Archaebakterien. Sie sind Anaerobier, benötigen also zum Wachstum keinen
Sauerstoff. Eine Gruppe dieser Bakterien
nutzt das Kohlenstoffdioxid als Substrat, das
mit Wasserstoff als Elektronendonator zu
Methan reduziert wird. Das Bakterium nutzt
die chemische Energie, die bei der Reaktion
von Wasserstoff mit Kohlenstoffdioxid frei
wird, es ist also chemoautotroph.
CO2 + 4 H2
…
CH4 + 2 H2O
G°’= 131 kJ
Selbst wenn kein Wasserstoff vorhanden sein
sollte, können einige Bakterienstämme das
vorhandene Kohlenmonooxid nutzen.
 Berechne, wie oft eine Bakterienzelle von
1 µm Durchmesser in eine Tierzelle von
100 µm Durchmesser passt, wenn du annimmst, dass die Zellen aus Würfeln bestehen?
— 100 x 100 x100 = 1 000 000 Zellen
 Stelle das Wachstum der beiden Bakterienstämme grafisch dar.
 Begründe mithilfe der beiden Kurven, warum
es wichtig ist, Fleisch zu kühlen bzw. einzufrieren.
— Bei 0 °C wachsen die Bakterien nicht. Stamm
1 zeigt jedoch bereits bei der Temperatur von
5 °C, also Bedingungen wie im Kühlschrank,
geringes Wachstum. Je höher die Temperatur, desto besser ist das Wachstum bis zum
Temperaturoptimum. Stamm 1 ist weniger
hitzetolerant als Stamm 2. Bei 50 °C stellen
beide Stämme das Wachstum ein.
 Ergänze die fehlenden Begriffe in den Kästchen und benenne die vier Typen der Energiegewinnung.
— Typ 1: Heterotrophe, aerobe
Energiegewinnung (Zellatmung)
Traubenzucker
Sauerstoff
Bakterium 1
Kohlenstoffdioxid
Wasser
— Typ 2: Heterotrophe, anaerobe Energiegewinnung: Milchsäuregärung
Milchzucker
Bakterium 2
Milchsäure
— Typ 3: Autotrophe Energiegewinnung:
Fotosynthese
Wachstum und Temperatur
Stamm 1
60
50
Gewicht (in mg/l)
Licht
Stamm 2
Kohlenstoffdioxid
Wasser
40
30
Bakterium 3
20
10
0
Traubenzucker
0
5
Sauerstoff
10 15 20 25 30 35 40 45 50
Temperatur (in°C)
 Die beiden Bakterienstämme haben unterschiedliche Temperaturoptima, also eine Temperatur, bei der sie am besten wachsen. Gib
diese Temperaturen an.
— Stamm 1 hat sein Temperaturoptimum bei
25 °C, Stamm 2 bei 40 °C
— Typ 4: Chemoautotrophe Energiegewinnung
Kohlenstoffdioxid
Schwefelwasserstoff
Bakterium 4
Traubenzucker
Schwefel
Bakterien
9
Vom Einzeller zum Vielzeller
Schülerbuch Seite 46/47
 Handelt es sich um eine Pflanzen- oder Tierzelle? Begründe.
— Es handelt sich um eine Pflanzenzelle: Es
sind ein Chloroplast, eine Vakuole und eine
Zellwand vorhanden.
 Ordne den Ziffern jeweils ein Zellorganell bzw.
einen Zellbestandteil zu.
— 1 Zellkern, 2 DNS, 3 Ribosom, 4 Endoplasmatisches Retikulum (RE), 5 Golgi-Apparat,
6 Vakuole, 7 Mitochondrium, 8 Chloroplast,
9 Zellmembran, 10 Zellwand, 11 Tüpfel,
 Ordne den Buchstaben A—F einen Stoff zu.
— A Aminosäuren, B Eiweiß, C Kohlenstoffdioxid, D Sauerstoff, E Wasser, F Traubenzucker
 Benenne anhand der Abbildung die in den Punkten 1, 3, 4, 5, 7 und 8 ablaufenden Vorgänge.
— 1: Abschreiben der Erbinformation,
— 3: Eiweißsynthese an den Ribosomen: aus
Aminosäuren wird das Makromolekül Eiweiß
zusammengesetzt.
— 4: Das ER dient der Synthese von Fetten und
dem Transport von Stoffen, z. B. von Eiweißmolekülen.
— 5: Im Golgi-Apparat werden die vom ER
angelieferten Produkte weiterverarbeitet.
Man kann den Golgi-Apparat auch mit einer
Fertigungs-, Sortier- und Versandeinrichtung
vergleichen. Die fertiggestellten Produkte
verlassen den Golgi-Apparat auf der Kern
abgewandten Seite.
— 7: Die Mitochondrien sind die Orte der
Zellatmung, bei der aus Traubenzucker und
Sauerstoff Energie gewonnen wird. Diese
wird in Form kleiner Transporteinheiten als
chemische Energie gespeichert und kann
in der Zelle an anderer Stelle für energieaufwändige Prozesse, z. B. die Synthese der
Eiweiße, genutzt werden. Als Abfallprodukte
entstehen Kohlenstoffdioxid und Wasser.
— 8: Im Inneren der Chloroplasten findet man
ein weiteres Membransystem, das an manchen Stellen dicht gepackte Stapel erkennen
lässt. Hier ist der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll eingelagert. Dieser kann die Energie
des Lichtes auffangen. Die Lichtenergie
dient dazu, im Vorgang der Fotosynthese aus
Kohlenstoffdioxid und Wasser den energiereichen Traubenzucker herzustellen. Als
Nebenprodukt wird Sauerstoff frei gesetzt.
 Erkläre, weshalb die Zelle als ein offenes
System bezeichnet wird, das mit der Umwelt
in Stoff- und Energieaustausch steht.
— Unter einem System versteht man einen klar
begrenzten Ausschnitt des Raumes. Bei offenen Systemen ist sowohl ein Stoff als auch
ein Energieaustausch mit der Umgebung
möglich. Stoffaustausch: Die Zelle nimmt
Stoffe (z. B. Wasser, Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Mineralsalze) aus der Umgebung auf.
Andere Stoffe werden wieder abgegeben
(Kohlenstoffdioxid, Sauerstoff, Wasserdampf, Abfallstoffe).
10
Vom Einzeller zum Vielzeller

—

—

—
Energieaustausch: Die Pflanzenzelle ist auf
die Lichtenergie angewiesen, um den energiereichen Traubenzucker zu synthetisieren.
Die tierische Zelle nimmt energiereiche
organische Verbindungen auf und verwendet
z. B. den energiereichen Traubenzucker als
Energiequelle.
Erkläre, woraus der in Punkt 8 der Abbildung
abgelagerte Vorrat besteht und warum dieser
nachts weniger wird.
Bei der Fotosynthese entsteht aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Traubenzucker und Wasser. Die Traubenzuckermoleküle lagern sich
zu Stärke zusammen. Diese wird zunächst in
den Chloroplasten abgelagert. Diese Stärke
versorgt die gesamte Pflanze mit chemischer
Energie und Kohlenstoffgerüsten für die
Synthese anderer Moleküle, z. B. Cellulose.
Etwa die Hälfte in der Stärke gespeicherten
Energie wird für die Zellatmung benötigt. Da
nachts keine Fotosynthese ablaufen kann,
wird ein Teil der Stärke wieder in Traubenzucker umgewandelt und veratmet. Ein anderer
Teil der Stärke wird enzymatisch in die
wasserlösliche Transportform Saccharose
umgebaut. Diese wird über die Leitbündel
in andere Pflanzenteil transportiert. Ein Teil
wird in Speicherzellen von Wurzeln, Knollen,
Samen und Früchten wieder in Form des
Speicherstoffes Stärke abgelagert.
Für den Aufbau bestimmter Produkte wird Energie benötigt. In der Darstellung unten sind
Stromkabel eingezeichnet. Wie wird jedoch
die Energie in der Zelle tatsächlich transportiert?
Die in den Chloroplasten und Mitochondrien
frei werdende Energie wird zunächst in Form
kleiner Transportmoleküle (ATP) gespeichert.
ATP wird daher auch als “Energiewährung“
der Zelle bezeichnet. Pro Tag wird das gesamte ATP im menschlichen Körper ca. 1000
mal auf- und wieder abgebaut.
Fasse zusammen, bei welchen Stoffwechselvorgängen Energie frei wird, bei welchen
jedoch Energie benötigt wird.
Energiefreisetzung: Fotosynthese, Zellatmung.
Energieverbrauch: Transport von Wasser in
die Zelle, Stoffumbau im ER und im Golgi-Apparat, Eiweißsynthese an den Ribosomen.
 Stelle tabellarisch Zylinderzelle und Plasmazelle einander gegenüber und vergleiche
sie in Bezug auf die Zahl bzw. Ausdehnung
folgender Zellorganelle: Mitochondrien,
Endoplasmatisches Retikulum, Ribosomen.
— siehe nachfolgende Tabelle
Zylinderzelle
Plasmazelle
Mitochondrien
18
8
Endoplasmatisches
Retikulum
Nicht sehr
ausgedehnt
Nimmt großen
Raum ein
Ribosomen
Geringere
Anzahl
Große Anzahl
 Äußere eine Vermutung, warum die Zellen
solche großen Unterschiede in der Zahl ihrer
Organelle aufweisen.
— Für den Transport der Verdauungsprodukte
durch die Zylinderzellen wird Energie benötigt. Da diese von den Mitochondrien bereitgestellt wird, ist die Zahl der Mitochondrien
in diesem Zelltyp groß. Die Produktion der
aus Eiweiß bestehenden Antikörper erfordert
eine Vielzahl von Ribosomen. Die Antikörper
werden im ER zur Zellmembran transportiert
und nach außen abgegeben.
 Erstelle eine Mind-Map der Zellbestandteile.
Beginne wie unten dargestellt.
— siehe Spalte unten
 Vergleiche die Aufteilung des Erbguts bei
einer Zellteilung mit der oben dargestellten
Verbreitung von Informationen in einem Büro.
Arbeite die Gemeinsamkeiten heraus.
— Kopieren: „aus eins mach zwei“, exaktes
Duplikat, gleiche Information;
— Verteilen: paralleles Lesen der Information
Zellkern
Chloroplasten
 Warum ist es nötig, das Erbmaterial in der
Synthesephase zu verdoppeln?
— Es wird in der Mitose auf zwei Zellen verteilt,
die beide die gesamte Information enthalten
müssen.
 Vergleiche die urprüngliche Mutterzelle vor
mit den entstehenden Tochterzellen nach einer Zellteilung hinsichtlich des Erbguts. Stelle
die Befunde in einer Tabelle zusammen.
— siehe Tabelle
Mutterzelle
Tochterzelle
Chromosomen
Zweichromatidchromosom
Einchromatidchromosom
Erbmaterial
doppelt
einfach
 Stelle in einer Tabelle zusammen, welche
Teilstrukturen bzw. Organellen in der prokaryotischen Zelle (Bakterienzelle) und welche
in der eukaryotischen Zelle (Pflanzen- bzw.
Tierzelle) die unten aufgeführten Funktionen
übernehmen:
Vererbung, Eiweißsynthese, Stofftransport,
Gewinnung von Energie, Abgrenzung des
Zellplasmas nach außen, Festigung der Zelle
nach außen, Speicherung der Erbinformation,
Zellatmung, Fotosynthese.
— Lösung s. Seite 12
Mitochondrien
Ribosomen
ohne
Membran
Zellbestandteile
mit Doppelmembran
mit Einfachmembran
Endoplasmatisches
Retikulum
Golgi-Apparat
Vakuole
Zellplasma
Lösung zu Seite 47, Aufgabe 11
Vom Einzeller zum Vielzeller
11
 siehe Tabelle
Bakterienzelle
Pflanzenzelle
Tierische Zelle
Vererbung
Ringförmiges Chromosom
Zellkern
Zellkern
Eiweißsynthese
Ribosomen
Ribosomen
Ribosomen
Endoplasmatisches
Retikulum
Endoplasmatisches
Retikulum
Stofftransport
—
Gewinnung von Energie
Membraneinstülpung
Chloroplast, Mitochondrium
Mitochondrium
Abgrenzung des Zellplasmas nach außen
Membran
Membran
Membran
Festigung der Zelle nach
außen
Zellwand
Manchmal Schleimhülle
Zellwand
Speicherung der Erbinformation
Chromosom und
Plasmide
Zellkern mit vielen
Chromosomen
Zellkern mit vielen Chromosomen
Zellatmung
Membraneinstülpung
Mitochondrien
Mitochondrien
Fotosynthese
Membraneinstülpung
Chloroplasten
—
Schülerbuch Seite 48
 Vergleiche den Weg der Nahrung bei Paramecium und Mensch. Welches Organell
entspricht welchem Organ?
— siehe Tabelle
Weg der Nahrung
Pantoffeltierchen
Mensch
Nahrungsaufnahme
Mundfeld
Mund
Verdauung
Nahrungsbläschen
Magen/Darm
Ausscheidung
fester Stoffe
Zellafter
After
Ausscheidung
von Flüssigkeiten
pulsierendes
Bläschen
Niere
 Pantoffeltierchen teilen sich etwa alle 24 Stunden. Nach 19 Tagen können theoretisch aus
einem Tierchen 500 000 entstehen. Wann wäre
eine Million überschritten?
— Da sich ihre Anzahl in 24 Stunden verdoppelt, werden theoretisch nach weiteren 24
Stunden, also nach insgesamt 20 Tagen, eine
Million Tierchen vorhanden sein. Diese Million
wird am 21. Tag überschritten.
Schülerbuch Seite 53
 Welche Vorteile bringt der Zusammenschluss
einzelner Zellen zu Kolonien?
— In einer Umwelt, in der viele Fressfeinde
nicht viel größer sind als eine Einzelzelle von
Gonium, ist der Zusammenschluss zu einer
Kolonie von entscheidendem Vorteil: Die
enorme Größe verhindert das Gefressenwerden.
12
Vom Einzeller zum Vielzeller
—
 Stelle nach den Abbildungen dieser Seite in
einer Tabelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Chlamydomonas, Gonium,
Eudorina und Volvox zusammen.
— siehe Tabelle
Gattung
Zellzahl
Anordnung
Aufgaben
der Zellen
Chlamydomonas
1
einzellig
alle Lebensfunktionen
Gonium
4—6
flächig
alle Lebensfunktionen
Eudorina
32
flächig
alle Lebensfunktionen
Volvox
bis 20 000
Hohlkugel
arbeitsteilig:
Ernährung,
Bewegung,
Fortpflanzung
 „Einzeller sind unsterblich“. Begründe diese
Aussage anhand der Beispiele.
— Bei der Zellteilung im Verlauf der Fortpflanzung bleiben keine spezialisierten Zellen
zurück, wie z. B. bei Volvox.
Schülerbuch Seite 58/59
 Ordne den Ziffern je ein Organell zu und gib
dessen Hauptaufgabe an.
— 1 = Augenfleck,
2 = Geißelsäckchen,
3 = Pulsierende Vakuole,
4 = Zellkern,
5 = lange Geißel,
6 = Chloroplast,
7 = Speicherstoffe,
8 = Zellhaut
 Definiere den Begriff Organell.
— Organelle sind Untereinheiten der Zelle, denen ganz bestimmte Funktionen zugeordnet
werden können.
 Ordne die Begriffe autotroph und heterotroph jeweils einer Ernährungsweise zu und
beschreibe diese mit einer Wortgleichung.
— Am Licht: Autotrophe Ernährung durch Fotosynthese. Im Dunkeln: Heterotrophe Ernährung durch Aufnahme von Nahrungspartikeln,
die in Verdauungsbläschen eingeschlossen
werden und im Körper verdaut werden.
 Ordne Euglena in ein Reich der Lebewesen
ein.
— Euglena gehört zu den „ursprünglichen Eukaryoten“. Es besitzt einen echten Zellkern, ist
aber noch sehr einfach gebaut.
 Wende die Kennzeichen des Lebens (s. Seite
20) auf Euglena an.
— Bestimmte Gestalt: Euglenen sind lang
herzförmig, schraubenartig verdreht und
besitzen 2 Geißeln, eine kurze und eine lange
Zuggeißel.
— Aufbau aus Zellen: Euglena besteht aus einer
einzigen Zelle.
— Wachstum und Entwicklung: Erreicht Euglena
durch Wachstum eine bestimmte Größe teilt
sich das Augentierchen. Die Geißeln werden
abgebaut, der Kern teilt sich, die Zelle bildet
durch Längsteilung zwei kleinere Tochterzellen.
— Stoffwechsel: Euglena nimmt Stoffe aus der
Umgebung auf und gibt andere Stoffe wieder
ab. Aufgenommene Nahrung wird verdaut
und in körpereigene Stoffe umgewandelt.
Trotz des Stoffzuflusses und des Stoffabflusses verändern sich die Gestalt und die innere
Zusammensetzung des Augentierchens
wenig (Fließgleichgewicht).
— Reizbarkeit und Bewegung: Bei gleichmäßiger Lichteinstrahlung schwimmen die Euglenen in Richtung Lichtquelle. Der Lichtreiz
wird von dem Fotorezeptor an der Basis der
Schwimmgeißel wahrgenommen. Aufgrund
der Geißelbewegung rotiert Euglena bei der
—
—

—

—
Salzkonzentration außen
Förderleistung der
pulsierenden Vakuole
Zusammenhang zwischen Salzkonstruktion außen und Förderleistung
der pulsierenden Vakuole
2,5
Förderleistung (ul/min)
Salzkonzentration außen (%)
2,0
1,5

1,0
—

—
0,5
0
Versuch 1
Lösung zu Seite 58, Aufgabe 8
Versuch 2
Versuch 3
Vorwärtsbewegung ständig um die Längsachse. Fälllt das Licht von der Seite her ein,
wird der Fotorezeptor bei jeder Umdrehung
einmal beschattet. Euglena ändert seine
Schwimmrichtung so lange, bis der Fotorezeptor nicht mehr beschattet wird und das
Licht von vorn kommt. Auch bei Berührung
ändert Euglena die Schwimmrichtung.
Fortpflanzung und Vererbung: Bevor sich
Euglena in zwei Tochterzellen teilt, werden
die Chromosomen verdoppelt, jede Zelle
erhält eine identische Kopie der Erbinformation (Ungeschlechtliche Fortpflanzung).
Manche Augentierchen können sich aber
auch geschlechtlich fortpflanzen. Zunächst
verschmelzen zwei Euglena-Zellen, dann
deren Zellkerne.
Veränderbarkeit: Von Euglena existieren etwa
150 Arten. Diese sind im Verlauf der Evolution
durch Veränderungen (Mutationen) in der
Erbinformation entstanden.
Vergleiche die Mitose von Euglena mit der
Mitose der anderen Eukaryoten (Normaltyp).
Ergänze im Heft die Stellen mit den Fragezeichen.
Bei Erreichen einer bestimmten Zellgröße
verdoppeln sich die Chromosomen. Es
entstehen Zwei-Chromatid-Chromosomen.
Diese Phase ist die Synthesephase. Die sich
anschließende Trennung der Chromosomen
wird als Mitose bezeichnet. Um die 2-Chromatid-Chromosomen trennen zu können,
verkürzen und verdicken sie sich, dies ist die
Verpackung. Bei der Normalzelle wandern die
Ein-Chromatid-Chromosomen = Chromatiden zu den Polen der Zelle, bei Euglena
werden sie innerhalb des Zellkerns verteilt.
Anschließend entspiralisieren sich die EinChromatid-Chromosomen wieder, es schließt
sich die Zellteilung an. Während sich bei
Euglena die Tochterzellen trennen, bleiben
in Geweben die Tochterzellen miteinander
verbunden.
Die Abbildung 58 unten zeigen das Prinzip
der Osmose. Beschreibe diesen Vorgang mit
eigenen Worten
Osmose: Das Zellplasma enthält gelöste
Salze, ihre Konzentration beträgt 0,9 %. Legt
man die Zelle in Wasser mit einer geringeren
Salzkonzentration, müsste das Salz aus der
Zelle heraus- und Wasser in die Zelle einströmen. Die Zellmembran wirkt wie eine Barriere,
die kleine Poren enthält, durch die zwar die
kleineren Wasserteilchen in die Zelle einströmen können, die größeren Salzteilchen
jedoch nicht aus der Zelle heraus diffundieren
können.
Übertrage die Werte der Tabelle in ein Diagramm.
s. Abb. links
Erläutere und interpretiere das Ergebnis.
Je geringer die Salzkonzentration im Außenmedium ist, desto mehr Wasser strömt in die
Zelle ein und desto mehr Wasser wird über
die pulsierende Vakuole nach außen transportiert.
Vom Einzeller zum Vielzeller
13
 Welche Folgen hätte es für die Einzeller, wenn
keine pulsierenden Vakuolen vorhanden
wären?
— Es bestünde die Gefahr, dass die Zelle durch
die Wasseraufnahme platzt.
 Ein Erwachsener besitzt etwa 5 000 cm
Blut. Berechne, wie viele rote Blutzellen im
menschlichen Blut vorhanden sind.
— Zahl der roten Blutzellen im Blut:
5000 x 1000 x 5 000 000 = 25 000 000 000 000
 Wie viele Zellteilungen pro Sekunde müssen
im Knochenmark ablaufen, damit absterbende
rote Blutzellen wieder vollständig ersetzt werden? Tipp: Rechne die 120 Tage in Sekunden
um.
— Bildung der roten Blutzellen pro Sekunde:
25 000 000 000 000 : 20 : 24 : 60 : 60
= 2 411 265
 Stelle tierische und pflanzliche Merkmale von
Volvox in einer Tabelle zusammen.
— siehe Tabelle
Tierische Merkmale
Pflanzliche Merkmale
Orientierung mit Fotorezeptor und Augenfleck
Fotosynthese
Fortbewegung durch
Geißeln
Zellwände
Plasmabrücken, die Stoff und Energieaustausch
ermöglichen
Geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung
 Begründe, warum die Kugelalge weder in das
Pflanzen- noch in das Tierreich eingeordnet
wird.
— Bei Volvox handelt es sich um einen einfachen Eukaryoten. Volvox unterscheidet
sich erheblich von vielzelligen Pflanzen und
Tieren. Volvox besteht aus nur zwei verschiedenen Zelltypen. Man kann daher noch nicht
von einem echten Vielzeller sprechen, da bei
diesen unterschiedliche somatischen Zellen
mit ausgeprägter Arbeitsteilung auftreten.
Volvox steht damit am Anfang der Evolution
der höheren Eukaryoten.
 Gib das Reich an, dem Volvox systematisch
zugeordnet wird und nenne weitere Vertreter
dieses Reiches.
— Reich der ursprünglichen Eukaryoten (Protisten). Weitere Vertreter: Wimpertierchen,
Geißeltierchen, Kieselalgen, Schleimpilze,
Amöben, Rotalgen, Grünalgen, Braunalgen,
Algenpilze.
Molekül
Organell
Zelle
Traubenzucker,
Sauerstoff
Chloroplast,
Geißel
einzelne Körperzelle, Spermium,
Eizelle
Lösung zu Seite 59, Aufgabe 19
14
Vom Einzeller zum Vielzeller
Gewebe
Organismus
—
alle Körperzellen, Volvox
 Erläutere am Beispiel der Kugelalge, was man
unter ungeschlechtlicher, was unter geschlechtlicher Fortpflanzung versteht.
— Ungeschlechtliche Vermehrung: Bestimmte
Zellen, die Fortpflanzungszellen, teilen sich
und bilden kleinere Tochterkugeln. Die Tochterzellen besitzen eine identische Erbinformation wie die Mutterzellen.
Geschlechtliche Vermehrung: Die Fortpflanzungszellen werden zu Spermien- und
zu Eizellen. Männliche Spermienzelle und
weibliche Eizelle sowie deren Zellkerne
verschmezen. Dabei wird das Erbmaterial der
beiden Zellen miteinander kombiniert. Diese
wachsen zu neuen Gitterkugeln heran. Durch
die Vermischung der Erbanlagen entstehen
Nachkommen mit neuen Merkmalskombinationen.
 Warum spricht man bei Volvox von einem
Vielzeller, bei Eudorina dagegen von einer
Algenkolonie?
— Bei Eudorina werden die 32 Zellen durch eine
Gallerthülle zusammengehalten. Die einzelnen Zellen können jedoch abgetrennt ohne
weiteres überleben. Volvox kann bereits als
vielzelliges Individuum angesehen werden,
die einzelnen Zellen sind durch Plasmafäden
miteinander verbunden. Einzelne Zellen sind
nicht mehr überlebensfähig.
 Volvox wird als „erste Leiche“ bezeichnet. Ist
diese Bezeichnung zutreffend?
— Bei Volvox tritt bereits eine Differenzierung
zwischen Körperzellen und Keimzellen auf.
Die Körperzellen altern und sterben ab, wenn
die Tochterkugeln im Inneren der Mutterkugel groß genug sind. Die Bezeichnung erste
Leiche ist daher gerechtfertigt. Die Zellen
einfacher Kolonien sind dagegen potentiell
unsterblich, da sie durch Teilung immer wieder regenerieren können.
 Lies die Doppelseite 60/61 „Leitthema Organisationsebenen“. Ordne die unten aufgeführten Begriffe in die richtige Organisationsebene ein.
Organisationsebene: Molekül, Organell, Zelle,
Gewebe, Organismus. Einzelne Körperzelle,
alle Körperzellen, Chloroplast, Traubenzucker, Spermium, Geißel, Zellkern, Volvox,
Sauerstoff, Eizelle, Mitochondrium.
— siehe Tabelle unten links
 Stelle einen Zusammenhang zwischen Generationszeit und Körpergröße her, indem du
die Grafik unten auswertest. Unter Generationszeit versteht man die durchschnittliche
Zeitdauer zwischen der Geburt eines Lebewesens und der Geburt seiner Nachkommen.
— Die Tabelle zeigt, dass kleine Organismen
eine kürzere Generationszeit besitzen. Größere Organismen brauchen länger, bis sie die
für die Fortpflanzung benötigte Körpergröße
erreichen.
Schülerbuch Seite 61
 Babuschkas sind Puppen, die wiederum
kleinere und noch kleinere Puppen enthalten.
Vergleiche diese Puppen mit den Organisationsebenen der Lebewesen.
— Lebewesen folgen ebenfalls dem Schachtelprinzip. Der Organismus kann als System
aufgefasst werden, in dem wiederum kleinere
Untereinheiten bzw. Untersysteme zusammenwirken bzw. aufeinander abgestimmt
sind.
System
Organismus
Organsysteme
Organe
 Jede Organisationsebene weist neue Eigenschaften auf, die in der darunter liegenden
Ebene nicht vorhanden waren. Finde dazu
passende Beispiele.
— Atom: Beispiel: Wasserstoffatom: kleines
Teilchen, Gas
— Molekül: Wasser: Bei Raumtemperatur flüssig, hat andere Eigenschaften wie die Atome
Wasserstoff und Sauerstoff.
— Organell: Beispiel: Chloroplast: Fotosynthese möglich, aber allein noch nicht lebensfähig. Erst durch das Zusammenwirken
verschiedener Moleküle im Chloroplasten ist
die Fotosynthese möglich.
— Zelle: Kleinste, überlebensfähige Einheit
durch Zusammenspiel aller Organellen der
Zelle (Mitochondrien, Zellkerm etc.)
— Gewebe: verschiedene Zellen können sich
spezialisieren und dadurch wiederum verschiedene Aufgaben wahrnehmen. Beispiel:
Drüsengewebe produziert Schleim, der die
Schleimhäute feucht hält, Muskelgewebe
dagegen dient der Kontraktion und damit der
Fortbewegung.
— Organe: Durch das Zusammenwirkung verschiedener Gewebe kann der Gesamtorganismus funktionieren. Beispiel: Ohne Magen
ist die Verdauung nicht möglich, ohne Herz
funktioniert der Blutkreislauf nicht.
— Organsysteme: Allein mit dem Magen ist
die Verdauung nicht möglich, sondern das
gesamte Verdauungsystem (Mund, Speiseröhre, Dünndarm, Dickdarm) muss zusammenarbeiten.
— Organismus: Der Organismus ist mit der Zelle
vergleichbar: In der Zelle arbeiten die einzelnen Organelle zusammen, im Organismus die
Organe und Organsysteme.
— Lebensgemeinschaft: Ein Organismus allein
kann nicht existieren. Gäbe es keine Pflanzen, die das Licht der Sonne in organische
Stoffe umwandelten (z. B. Traubenzucker),
könnten auch Tiere nicht existieren, da sie
auf die energiereichen organischen Stoffe als
Nahrung angewiesen sind.
 Benenne die aufgeführten Bauteile von Pflanzen und Tieren mit dem richtigen Organisationsbegriff:
a) Wasserleitungsbahn, Zellkern, Kohlenstoffdioxid, Wurzel, Endoplasmatisches
Retikulum, Spross.
b) Bizeps-Muskel, Niere, Geschlechtsorgane, Sauerstoff, Stäbchen der Netzhaut,
Netzhaut, Nervensystem.
— siehe Tabelle unten
 Gibt es über die Lebensgemeinschaft hinaus
weitere Organisationsebenen?
— Als weitere Organisationsebenen gibt es:
— Ökosysteme (= Biotop + Lebensgemeinschaft). Beispiele: Tundra, Wüste, See,
tropische Regenwälder, Korallenriffe
— Die Erde (mit Kern, Erdmantel, Erdkruste).
— Das Sonnensystem mit den Planeten
— Sternensysteme (Galxien) wie das Milchstraßensystem mit vielen Sonnensystemen
— Universum mit vielen Galaxien
Atom
Molekül
Organell
Zelle
Gewebe
Organ
Organsystem
Sauerstoff
Kohlenstoffdioxid
Endoplasmatisches Retikulum
Stäbchen der
Netzhaut
Wasserleitungsbahn, Netzhaut
Bizeps-Muskel, Niere
Wurzel, Spross,
Nervensystem
Lösung zu Seite 61, Aufgabe 3
Vom Einzeller zum Vielzeller
15
Schülerbuch Seite 67
Schülerbuch Seite 68
 Vergleiche Insekt und Wirbeltier hinsichtlich ihres Körperbaus. Übertrage dazu die
nebenstehende Tabelle in dein Heft und fülle
die Spalte für die Wirbeltiere aus. Schlage,
falls nötig, die Informationen in Büchern oder
Unterlagen aus deinem früheren Biologieunterricht nach.
— siehe Tabelle
 Zeichne das Sprungbein der Heuschrecke
(s. Abb. 75.1). Vergleiche es mit dem Grundbauplan eines Laufbeins.
— Im Vergleich zum Laufbein, das den Grundtypus des Insektenbeins darstellt, ist beim
Sprungbein der Laubheuschrecke die Muskulatur des Schenkels verstärkt. Der Schenkel ist entsprechend dicker, das Kniegelenk
ist das Sprunggelenk.
Wirbeltier
Insekt
Gestalt, Gliederung
Kopf, Rumpf,
4 Extremitäten
oder Flossen
Kopf, Brust,
Hinterleib,
6 Beine
Skelett
innen
außen
Flügel
Umgewandelte
Vorderbeine
Skelettausstülpungen
Mundwerkzeuge
Nach innen
gerichtet
Nach außen
gerichtet
Augen
Linsenaugen
Netzaugen
(viele Einzelaugen)
Herz
Kompaktes
Herz in der
Brust
Röhrenherz
am Rücken
Blutkreislauf
geschlossen
offen
Blut
Mit Sauerstofftransport
Ohne Sauerstofftransport
Gasaustausch
Lunge oder
Kiemen
Tracheensystem
Nervensystem
Zentralnervensystem
Kopfganglien,
Bauchmark
 Wie wird der Gasaustausch bei Pantoffeltierchen, Fischen, Vögeln und den Menschen
bewerkstelligt?
— Pantoffeltierchen: Diffusion, keine speziellen
Atemorgane
— Fische: Kiemen
— Vögel und Menschen: Lungen
 Welche Aufgaben erfüllt das Nervensystem
eines Tieres? Stelle gegenüber, welche
Bauteile des menschlichen Zentralnervensystems denen des Nervensystems der Insekten
entsprechen.
— Aufgaben: Weiterleitung und Verarbeitung
von Erregungen und Reizen im Körper
16
Wirbellose Tiere
Mensch
Insekt
Gehirn
Kopfganglien
Rückenmark
Bauchmark
Nerven
Nerven
Schülerbuch Seite 73
 Vergleiche die beiden Fotos der Facettenaugen eines Ohrenkneifers (links) und einer
Libelle (rechts). Welches der beiden Insekten
erkennt ein schärferes Bild seiner Umwelt?
Begründe deine Antwort.
— Libelle erkennt schärferes Bild ihrer Umwelt,
da sie mehr Einzelaugen besitzt. So ergibt
sich ein feiner gerastertes Bild, auf dem mehr
Einzelheiten zu erkennen sind.
Schülerbuch Seite 77
 Ordne die Fotos der Insekten auf dieser Seite
den Namensschildern und den hier beschriebenen Insektengruppen zu. Informiere dich in
einem Bestimmungsbuch über diese Insekten.
— A 5 Grashüpfer und 8 Feldgrille,
B 10 Azurjungfer,
C 7 Silberfischchen,
D 3 Tagpfauenauge und 4 Taubenschwänzchen,
E 9 Marienkäfer,
F 6 Kohlschnake,
G 1 Hornisse,
H 2 Feuerwanze
Schülerbuch Seite 80
 Überlege, welche Vorteile ein Zusammenleben in einem Insektenstaat für die Einzelindividuen hat.
— Schutz des Einzelnen, größere Leistungen
durch Arbeitsteilung, stärkere Vermehrung
durch gemeinsame Brutpflege etc.
Schülerbuch Seite 82/83
 Arbeite anhand der Abbildungen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Körperbau
der beiden Arten heraus und stelle sie in einer
Tabelle zusammen.
Stubenfliege
Stechmücke
Körper
plump,
gedrungen
schlank, grazil
Antennen
kurz
lang
Flügelpaare
2
2
Mundwerkzeuge
tupfendsaugend
stechendsaugend
Augen
groß
klein
Beinpaare
6
6
 Vergleiche beide Entwicklungszyklen und
stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in
einer Tabelle dar.
— siehe Tabelle
Stubenfliege
Stechmücke
Entwicklungstyp
vollkommen
vollkommen
Puppe
Tönnchenpuppe
beweglich, im
Wasser
Larven
Maden
(beinlos)
im Wasser
schwimmend,
mit Borsten
Entwicklungsort
Fleisch, Mist
etc.
Wasser (Tümpel, Pfützen)
 Erläutere Faktoren, die für beide nötig sind,
um ihren Entwicklungszyklus zu schließen
und sich damit zu vermehren. Warum bietet
die menschliche Umgebung diesen Insektenarten annähernd optimale Bedingungen
dafür?
— Stubenfliege: braucht Fleisch- und andere
Abfälle für die Eiablage und Ernährung der
Larven, Wärme für die Entwicklung nötig; in
menschlichen Haushalten gegeben
Stechmücke: braucht Kleinstgewässer für
die Entwicklung der Larven und Puppen, in
Gärten häufig Eimer und andere Behälter mit
Wasser vorhanden; Weibchen saugen Blut,
das für die Eireifung nötig ist, finden dies auch
bei Menschen
 Vergleiche die Mundwerkzeugtypen von
Stubenfliege und Stechmücke. In welchem
Zusammenhang stehen sie mit der Ernährungsweise?
— Stubenfliege: tupfend-saugend; tupfen Flüssigkeiten (z. B. Zuckerwasser) von Oberflächen auf
Stechmücke: stechend-saugend; stechen
Blutgefäße schlafender Wirbeltiere an, um an
das Blut zu gelangen
 Vergleiche die Sinnesorgane am Kopf der beiden Insektenarten und leite daraus Aussagen
über deren Lebensweise ab.
— Stubenfliege: unterentwickelte Antennen,
große Facettenaugen; guter Sehsinn, Orientierung mit den Augen, tagaktiv
Stechmücke: lange Antennen, kleine Augen;
Orientierung v. a. mit dem Geruchsinn, nachtaktiv
 Welche Problematik steckt in dem Auftreten
von Stubenfliegen und Stechmücken in der
Nähe des Menschen? Wie können diese Tiere
dem Menschen schaden? Gehen von ihnen
ernste Gefahren für unsere Gesundheit aus?
— Übertragung von Keimen (Bakterien, Schimmelpilze) auf menschliche Nahrungsmittel,
dadurch Übertragung von Krankheiten
möglich; Verderben der Nahrung durch Verschimmeln oder Verfaulen, aber auch durch
Madenbefall
 Überlege, welche Tiere in unseren Dörfern
und Städten dringend auf Fliegen und Mücken
als Nahrungstiere angewiesen sind. Versuche
grafisch möglichst anschaulich darzustellen,
wie diese Lebewesen voneinander abhängen.
— Fressfeinde von Fliegen und Mücken:
Schwalben und andere Vögel, Frösche, Spinnen, Wespen etc.
Beispiel einer Nahrungskette:
Mist … Stubenfliege … Springspinne …
Kohlmeise … Sperber
 Erkläre mithilfe der Skizzen der Füße, wie es
der Stubenfliege gelingt, auf so unterschiedlichen Untergründen auch kopfüber zu laufen,
ohne abzurutschen.
— Haken zum Festkrallen auf rauen Untergründen, z. B. Tapete;
Haftpolster zum Laufen auf glatten Untergründen, z. B. Glas
 Beschreibe den Entwicklungszyklus des
Malariaerregers. Welche Rolle spielt dabei die
Anophelesmücke?
— Beschreibung des Schemas;
Rolle der Mücke: Zwischenwirt, Träger der
Sichelkeime, Überträger auf den Endwirt
(Menschen)
 Gegen Malariaerreger gibt es bisher nur
schlecht wirksame Medikamente. Überlege dir Vorschläge, mit welchen indirekten
Maßnahmen man trotzdem die Krankheit
eindämmen und bekämpfen könnte. Beziehe
dabei dein Wissen über Stechmücken mit ein.
— Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln
gegen Anophelesmücke, um Überträger
zu reduzieren; Trockenlegung von Kleingewässern, um Entwicklung der Larven zu
unterbinden; Benutzung von Insektensprays
und Moskitonetzen, um Mückenstiche zu
verringern; etc.
Schülerbuch Seite 85
 Wie viele Spinnfäden müsste man nebeneinander legen, um die Dicke eines menschlichen Kopfhaars zu erhalten?
— Man müsste 20 Spinnfäden nebeneinander
legen.
Schülerbuch Seite 88/89
 Die Insekten bilden unter den Gliederfüßern
die weitaus größte Gruppe: 85 % der Gliederfüßer sind Insekten. Berechne welchen
prozentualen Anteil an der Gesamtartenzahl
der Tiere damit die Insekten haben.
— 66,3 %
 Etwa 4 200 Säugetierarten kennt man. Das ist
nur ein kleiner Teil der Wirbeltiere, von denen
es insgesamt 48 000 Arten gibt. Wieviel Prozent machen demnach die Säugetiere unter
den Wirbeltieren aus?
— 9,1 %
 Berechne, um welches Vielfache es mehr
Insekten als Säugetiere gibt!
— um das 243-fache mehr Insekten
Wirbellose Tiere
17
 Übertrage die nebenstehende Tabelle in dein
Heft und stelle die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede im Körperbau der vier Klassen
der Gliederfüßer zusammen.
— siehe Tabelle
Insekten
Spinnentiere
Krebstiere
Tausendfüßer
Zahl der
Beinpaare
6
8
10 oder mehr
bis 250
Skelett
Außenskelett
aus Chitin
Außenskelett
aus Chitin
Außenskelett
aus Chitin
und Kalk
Außenskelett
aus Chitin
Atmungsorgan
Tracheensystem
Fächertracheen
Kiemen
Tracheensystem
Körpergliederung
Kopf, Brust,
Hinterleib
Vorderkörper, Hinterkörper
Kopfbrust,
Hinterleib
Kopf, Rumpfsegmente
Zahl der
Antennen
2
0
4
2
Wirbellose Tiere
 Beschreibe anhand von Abbildung 3 die
Explosion einer Nesselzelle.
— Berührt ein Beutetier auch nur einen der 6 bis
8 Fangarme, wird über den Auslösestift einer
oder mehrerer Nesselzellen der Fangmechanismus ausgelöst. Der Deckel wird abgesprengt und der Stilettapparat bohrt sich in
den Körper des Opfers. Dabei können sogar
Chitinpanzer von Wasserflöhen (Kleinkrebse)
durchschlagen werden. Der lange Nesselfaden wird umgestülpt und ausgeschleudert.
Er dringt in den Körper der Beute ein. Das
Nesselgift ergießt sich in die Wunde, lähmt
und tötet das Tier. Schließlich befördern
die Fangarme die Beute unzerkleinert in die
Mundöffnung. Danach wird sie im MagenDarm-Raum zersetzt.
Schülerbuch Seite 91
 Übertrage den Bestimmungsschlüssel in dein
Heft und trage die entsprechenden Tiergruppen in die leeren Felder ein.
— Freie Felder von links nach rechts: Spinnentiere, Tausendfüßer, Krebstiere, Insekten
 Identifiziere die mit Ziffern gekennzeichneten
Organe des Krebses.
— 1 Erstes Antennenpaar
2 Zweites Antennenpaar
3 Mundöffnung
4 Kieferfüße
5 Bauchmark/Nervensystem
6 Kropf/Magen
7 Mitteldarmdrüse
8 Darm
9 Röhrenherz
10 Geschlechtsorgane
11 Laufbeine
12 Afterfüße
 Warum hat der Krebs keine Lungen oder
Tracheen als Atmungsorgane?
— Krebse leben im Wasser, dort sind Tracheen
oder Lungen nicht funktionstüchtig.
 Vergleiche die inneren Organe des Krebses
mit denen der Insekten und der Wirbeltiere
(siehe S. 66). Wo liegen Unterschiede?
— Krebse haben eine ähnliche innere Organisation wie die Insekten (Röhrenherz am Rücken, Strickleiternervensystem), haben aber
eine Mitteldarmdrüse (vergleichbar mit Leber
und Bauchspeicheldrüse bei Wirbeltieren)
 Zu welchen Klassen gehören die abgebildeten
Gliederfüßer? Informiere dich in einem Bestimmungsbuch über deren Namen und deren
Lebensweise.
— A 3 Schmetterlingslarve,
B 4 Bücherskorpion,
C 1 Assel,
D 2 Tausendfüßer
18
Schülerbuch Seite 90
 Ordne den Zahlen der Abbildung die richtigen
Bezeichnungen zu. Stelle eine Tabelle auf, in
der Gemeinsamkeiten und Unterschiede von
Süßwasserpolyp und Qualle vermerkt sind.
— 1) Ektoderm,
2) Stützschicht,
3) Keimdrüse,
4) Entoderm,
5) Magen-Darm-Raum,
6) Fangarm
 Weshalb bezeichnet man die Fortpflanzung
des Polypen einer Qualle als ungeschlechtlich, die Fortpflanzung der Qualle selbst als
geschlechtlich?
— Die Quallen bilden Keimzellen, die zu einer
Befruchtung führen, während Polypen durch
Knospung Quallenlarven bilden.
 Erkläre die folgenden Begriffe: Generationswechsel, Metamorphose, Larve.
— Generationswechsel: Liegt dann vor, wenn
sich verschiedene Generationen von Lebewesen einer Art unterschiedlich fortpflanzen.
Metamorphose: Grundlegende innere und/
oder äußere Verwandlung innerhalb der Individualentwicklung.
Larve: Frühes Entwicklungsstadium von
Tieren während der Metamorphose.
Schülerbuch Seite 95
 Grabe einen Regenwurm aus, spüle die Erde
ab und betrachte ihn. Achte darauf, dass das
Tier nicht trocken wird.
— Man erkennt die Gliederung in einzelne,
gleich aussehende Körperringe oder
Segmente. Die Rückenseite ist dunkler als
die Bauchseite, Mundwerkzeuge fehlen. Im
vorderen Drittel fällt ein drüsenreicher Gürtel
durch seine hellere Färbung auf.
 Versuche herauszufinden, wo vorne und hinten bei einem Regenwurm ist. Nimm das Tier
locker in die geschlossene Hand.
— Sein Vorderende ist abgerundet; es ist das
erste Segment, das als „Kopflappen“ über die
Mundöffnung herausragt. Das Hinterende ist
abgeflacht und läuft spitz aus.
 Streiche mit einem Finger in beide Längsrichtungen über den Körper des Wurmes. Was
spürst du?
— Streicht man an der Bauchseite von hinten
nach vorn, bemerkt man die feinen Chitinborsten; in entgegengesetzter Richtung ist
nichts zu spüren. Die Borsten können dem
Körper anliegen, sich aber in Gegenrichtung
abspreizen.
 Lasse den Wurm über Pergamentpapier und
eine Glasplatte kriechen. Beobachte und
beschreibe sein Verhalten.
— Auf dem Pergamentpapier ist ein kratzendes
Geräusch zu hören, während der Regenwurm
vorwärts kriecht. Der Körper des Wurms wird
abwechselnd lang und dünn, dann kurz und
dick.
Das Tier kriecht vorwärts, wenn die Wellenbewegungen von vorne nach hinten laufen,
es kriecht rückwärts, wenn die Wellenfront
von hinten nach vorne durchläuft. Die 4 Paar
Chitinborsten je Segment verankern das Tier
auf dem Pergament und verursachen das
kratzende Geräusch. Auf der Glasplatte windet sich das Tier hin und her, es kommt aber
nicht voran. Die Chitinborsten greifen nicht
auf der glatten Unterlage.
Schülerbuch Seite 99
 Welche Eigenschaften haben die Lebensräume der Weinbergschnecken?
— Sie sind zumindest zeitweise feucht und
enthalten Nahrungspflanzen. Stellenweise
muss der Untergrund weich genug sein zum
Graben einer Erdhöhle für die Eiablage.
 Weinbergschnecken besitzen 2 Paar Fühler.
Beschreibe ihre Funktionen.
— Am Paar der langen Fühler sitzen die Augen.
Die kurzen Fühler dienen als Tastorgane.
 Es gibt auch gehäuselose Schnecken, wie
etwa die Rote Wegschnecke.
a) Bei welchen Wetterverhältnissen begegnet man den Tieren häufig? Erkläre.
b) Betrachte eine Rote Wegschnecke.
Welche typischen Merkmale des Molluskenkörpers kannst du an ihr entdecken?
Suche die Atemöffnung.
a) Man trifft sie besonders häufig nach
Regen, Nebel oder Tau an, da sie auf
feuchtem Untergrund weniger Wasser bei
der Fort-bewegung verlieren.
b) Von außen sind Fuß und Eingeweidesack
erkennbar. Die Atemöffnung befindet
sich ein Stück hinter dem Kopf am unteren Rand des Schildes.
Schülerbuch Seite 100
Zusatzexperimente
1. Angesogen oder festgeklebt:
Das Kriechen einer Schnecke auf einer Glasscheibe wird von den Schülern oft fälschlich als
„Ansaugen“ beschrieben. Um zwischen Saugen
und dem tatsächlichen Kleben durch den vom
Tier gebildeten Schleimfilm zu unterscheiden,
kann man beim Kriechen vorsichtig ein Stöckchen zwischen Fuß und Glasplatte schieben.
Die Schnecke fällt dadurch nicht ab, wie es beim
Abfallen nach Haften durch Unterdruck erfolgen
würde.
2. Hören oder fühlen:
Als Vergleichsversuch wird eine Stimmgabel in
der Luft zum Schwingen gebracht. Die Schnecke
wird beobachtet. Sie dürfte keinerlei Reaktion
zeigen, da Schnecken nicht hören können. Ein
solcher Ausschlussversuch ist für den Erkenntnisprozess wichtig, da so zwischen Erklärungshypothesen unterschieden werden kann.
3. Negative Geotaxis:
Eine Schnecke, die sich in ihrer Schale befindet,
wird in einen Wasserzylinder gegeben, der dann
verschlossen wird. Sie sinkt auf den Gefäßboden.
(Eine Weinbergschnecke z. B. kann bis zu 24
Stunden im Wasser überleben.) Schiebt sich die
Schnecke aus dem Gehäuse, so kriecht sie mit
eingezogenen Fühlern nach oben. Wird der Zylinder dann umgedreht, erfolgt keine Fortsetzung
in der gleichen Richtung. Die Schnecke stoppt,
wendet und kriecht wieder nach oben.
4. Rekonstruktion der Lamellenstruktur:
Leere Schneckenhäuser, die noch relativ frisch
sein müssen, werden unter Beachtung der nötigen Vorsichtsmaßnahmen (Schutzbrille) erhitzt.
Erfolgt das Erhitzen langsam und gleichmäßig,
ergeben sich Sprünge, die über die gesamte
Schale verteilt sind. Durch genaues Zeichnen
des Musters der Sprünge lässt sich dann nach
dem Erkalten der Schale die Lamellenstruktur
rekonstruieren.
5. Hauptbestandteil der Schale:
Gesammelte leere Häuser von möglichst unterschiedlich alten Schnecken werden in verdünnte
Säure (z. B. Essigessenz) gelegt. Als Vergleichssubstanz eignet sich ein Stück Kalkstein.
Leere Schneckenhäuser, die recht frisch sind,
zersetzen sich durch aufgelagertes Conchiolin (chitinähnliche Substanz) relativ langsam.
Werden Schneckenhausbruchstücke mit mehr
oder weniger starken Verwitterungserscheinungen in verdünnte Säure gelegt, lösen sie sich
unterschiedlich schnell auf. In der Auswertung
der Reaktionsgeschwindigkeiten kann man die
Bedeutung des Conchiolins erklären. Es kann die
Frage bearbeitet werden: Warum büßen Schnecken bei saurem Regen ihr Gehäuse nicht ein?
(Hinweis: Die Schalen sollten vor den Experimenten vom Lehrer mit einer Fett lösenden Substanz
gereinigt werden.)
Wirbellose Tiere
19
Unterscheidung der Wegschnecken
Wegschnecken
Fußsohle orange einfarbig
Fußsohle nicht orange und nicht einfarbig
bis 150mm lang
Gartenschnecke
Große Wegschnecke
bis 70mm lang
Braune Wegschnecke
Seitenbinde
25 - 30mm lang
80 -150mm lang
ca. 70mm lang
meist dunkelgrau bis schwarz,
selten dunkelbraun
Pflanzenfresser
einfarbig rot, braun oder schwarz
bräunlich/gelb oder rötlich/gelb
Allesfresser
Pflanzenfresser
Im Laub von Gärten, Parks und
Wäldern lebend
An feuchten Stellen im Unterholz,
in Hecken und Gärten
Im Laub und in Moospolstern
von Laub- und Nadelwäldern
Schülerbuch Seite 101
Von der Wellhornschnecke werden häufig leere
Eiballen gefunden, die an den Strand gespült
wurden. Die Schnecke ernährt sich hauptsächlich
von Aas. Ihr röhrenförmiger Sipho spürt chemische Reize im Wasser auf. Größere Einsiedlerkrebse fressen sie, um ihr Gehäuse in Besitz zu
nehmen. Das Gift der Kegelschnecken ist noch
wirksamer als Morphium. Es ist in der Lage auch
Menschen zu töten. In geringen Dosen wird es
als Schmerzmittel eingesetzt. Nacktkiemer
schützen sich vor Feinden, indem sie giftige Tiere
(z B. die Portugiesische Galeere) fressen, um so
Giftzellen aufzunehmen. Viele sind mit seitlichen,
flügelartigen Lappen versehen und sehr farbenprächtig, daher auch der Name „See-Schmetterlinge“. Einige Meeres-Nacktschnecken weisen
unter bestimmten Bedingungen Kalknadeln zur
Verstärkung ihres weichen Körpers auf.
Gehäuse einheimischer Süßwasserschnecken
Sumpfschnecke
(6 Umgänge, bis 30 mm)
Kleine Schlammschnecke
(5– 6 Umgänge, 7–9 mm)
Spitzschlammschnecke
(7 Umgänge, 45–60 mm)
Ohrförmige Schlammschnecke
(4 Umgänge, 25 –35 mm)
20
Wirbellose Tiere
Posthornschnecke
(5 Umgänge,10 –14 mm)
Schülerbuch Seite 102
 Beschreibe den Weg des Atemwasserstroms
mithilfe von Abb. 2.
— Die Miesmuschel strudelt Wasser durch die
Einströmöffnung in die Mantelhöhle ihres
Körpers. Spezielle Wimpern filtrieren Nahrung aus dem Atemwasser. Das Wasser fließt
weiter an den Kiemen vorbei und gelangt
durch die Ausströmöffnung wieder nach
außen.
 Miesmuscheln haben eine wirtschaftliche
Bedeutung. Welche kann das sein?
— Miesmuscheln werden gegessen und zur
Perlenerzeugung verwendet.
 Vergleiche die Baupläne von Weinbergschnecke und Miesmuschel. Suche Unterschiede
und Gemeinsamkeiten.
— Gemeinsamkeiten: Schale oder Haus aus
Kalk, Fuß, Mantel, Eingeweidesack.
Unterschiede: Bei der Weinbergschnecke
liegt ein einteiliges Gehäuse vor. Sie hat einen
Kopf mit Radula. Die Miesmuschel hat eine
zweiklappige Schale und weder Kopf noch
Radula.
 Gibt es Arten, die du lieber in ein neues
„Reich“ einordnen würdest? Nenne Gründe.
— Kammkoralle, Blaugrünes Bakterium, Purpurbakterium, Blauschimmel: Die Pflanzen bzw.
Tierkriterien treffen nicht zu.
Schülerbuch Seite 107
 Ordne zwei Tierarten, den Maikäfer und
die Weinbergschnecke, in das System der
Lebewesen ein, indem du ihnen die entsprechenden wissenschaftlichen Kategorien von
der Art bis zum Reich zuweist (analog zur
Einordnung der Wildkatze). Schlage dazu evtl.
in einem Bestimmungsbuch nach. Wo trennen
sich deren Stammeslinien.
— siehe Tabelle
Kategorie
Maikäfer
Weinbergschnecke
Reich
Tiere
Tiere
Unterreich
Vielzeller
Vielzeller
Abteilung
Gewebetiere
Gewebetiere
Stamm
Gliederfüßer
Weichtiere
Schülerbuch Seite 103
Klasse
Insekten
Schnecken
 Stelle in einer Tabelle Gemeinsamkeiten und
Unterschiede von Schnecken, Muscheln und
Kopffüßern zusammen.
— siehe Tabelle
Ordnung
Käfer
Lungenschnecken
Familie
Marienkäfer
Stielaugenschnecken
Merkmal
Schnecke
Muschel
Tintenfisch
Gattung
Coccinella
Helix
Kalkschale
einteilig
zweiklappig
Schulp
Art
H. pomatia
Gliederung
Kopf, Fuß, Mantel,
Rumpf, Eingeweidesack
Fuß, Mantel,
Rumpf
Kopf, Fuß, Mantel,
Eingeweidesack
C. septempunctata
Atmung
„Lunge“, Kiemen
Kiemen
Kiemen
Nahrungsaufnahme
Radula, Oberkiefer
Atemwasser
Schnabelkiefer,
manchmal Radula
Sinne
Augen, Geschmack,
Geruch, Tastsinn,
kein Gehör
(Augen),
Geschmack,
Tast-sinn, kein
Gehör
Linsenaugen, Geschmack, Tastsinn,
kein Gehör
Kreislauf
Herz, offener
Kreislauf
Herz, offener
Kreislauf
Herz, fast geschlossener Kreislauf
Schülerbuch Seite 104
 Betrachte zunächst nur die Abbildungen
dieser Seite und versuche, die vorgestellten
Lebewesen dem Tier- bzw. Pflanzenreich
zuzuordnen.
— Durch rein äußerliche Merkmale würde
möglicherweise z. B. die Kammkoralle bei den
Pflanzen eingeordnet werden.
 Lies dann die kurzen Beschreibungen und
entscheide nochmals. Begründe die Zuordnung.
— Beispielsweise Kammkoralle: Weder Pflanze,
da keine Fotosynthese, noch Tier, da Ernährung und Vermehrung tieruntypisch.
 Entscheide und begründe, ob es sich bei den
folgenden Variationen innerhalb einer Art
um individuelle Unterschiede aufgrund von
Umweltfaktoren oder um Unterschiede in den
Erbanlagen handelt:
a) Muskulöser Mann —Schmaler, untrainierter Mann
b) Gelbgrüner Wellensittich — Blauer Wellensittich
c) Buche mit grünen Blättern —Zuchtform
der Blutbuche mit roten Blättern
d) Kräftiger Salat in gedüngtem Boden — Kümmerlicher Salat in ungedüngtem Boden
Diskutiere, in welchen Fällen auch eine
Kombination aus vererbten und erworbenen
Faktoren denkbar wäre.
— Individuelle Veränderung: a) Grund: Training,
d) Grund: Mineralstoffzufuhr
Unterschiede in Erbanlagen: b), c) Merkmale
jeweils von Geburt an
Kombination möglich: a) evtl. auch unterschiedliche Veranlagungen zum Muskelaufbau bei Menschen
Wirbellose Tiere
21
Evolution
Schülerbuch Seite 111
 Erläutere den Befund, dass wesentlich mehr
Fossilien von Meerestieren als von Landlebewesen gefunden werden.
— Das Verschütten toter Organismen durch
Sedimentation ist im Meer häufiger als das
Verschwinden der Reste durch Aasfresser:
— ständiges Absinken feinen Materials
— zufälliges Verschütten
— weniger Aasfresser durch Sauerstoffmangel — viele Aasfresser
— große Wasserfläche — (meist) kleine
Landfläche
 Informiere dich im Internet über die Nutzung
der Grube Messel durch den Menschen im
Laufe der letzten 200 Jahre.
— Seit 1859 Abbau von Ölschiefer, Eisenerz und
Braunkohle
— Im Zeitraum zwischen 1884 und 1963
wurden 20 Millionen Tonnen Ölschiefer
abgebaut. Beim „Verschwelen“ wurden
Öl und Schiefer getrennt, Teer, Paraffin,
Benzin und Dieselöl gewonnen. („Messeldiesel“)
— 1971-91 Planungen zur Einrichtung einer
Mülldeponie
— seit 14.6.1991 Eintrag als Boden- und
Kulturdenkmal
— seit 12.1995 erste Naturerbestätte
Deutschlands, in die Liste des Weltkulturund Naturerbes der UNESCO
 Schreibe eine Geschichte zu den letzten Minuten im Leben eines Urpferds. Achte dabei
auf mögliche Gründe für das Verenden im
See.
— Aufsuchen des Sees: Uferstreifen mit Pflanzennahrung, Trinkwasser
— Versinken im Wasser: Ausrutschen, Flucht
vor Räubern, giftiges Wasser, betäubendes
Gasgemisch (z.B. hoher Kohlenstoffdioxidgehalt)
 Analysiere das nebenstehende Spurenbild
im Hinblick auf die im Text angesprochenen
Fragestellungen.
— Alt- und Jungtier, erkennbar an Abdruckgröße und Abstand der Abdrucke, bewegen sich
in der gleichen Richtung nach oben
— ein größeres Tier trifft von links auf die beiden
— nicht genauer unterscheidbares Spurengewühl
— das größere Tier bewegt sich nach links oben
weiter
— das Alttier bewegt sich nach oben weiter, die
Schrittlänge ist größer als vor dem Zusammentreffen
— mögliche Interpretation: Alt- und Jungtier
werden von einem Räuber angegriffen, der
sich das Jungtier schnappt. Das Alttier kann
entkommen und flieht schnell. Es könnte
auch Kannibalismus vorliegen, da die Spuren
alle demselben Typ zuzuordnen sind. Das
gemeinsame Auftreten von Alt- und Jungtier
könnte auf Brutpflege hinweisen.
22
Evolution
 Erstelle eine erdgeschichtliche Tabelle mit
den folgenden vier Spalten: Periode, Beginn
(vor Mio. Jahren), Herkunft des Namens sowie
Tier- und Pflanzenwelt. Nutze die Lehrbuchseiten und recherchiere zusätzlich in Lexika
und Internet.
— siehe Tabelle auf Seite 23
 Schon griechische Landwirte der Antike
wunderten sich, dass sie beim Pflügen in bergigem Gelände auf Steine mit Fischabdrücken
stießen. Beschreibe den Weg eines solchen
Fossils vom Leben im Meer bis zum Fund im
Gebirge.
— Sterben und Absinken → Sedimentation →
weiteres Überschütten und Absinken der
Schichten in tiefere Bereiche → zunehmender Druck und höhere Temperaturen pressen
Material zu Sedimentschicht → durch
Bewegung der Erdplatten kommt es zu einem
Hochheben des Materials → Gebirgsbildung
→ Erosion gibt eingeschlossene und stark
umgeformte Fossilien frei
Schülerbuch Seite 113
 Liste tabellarisch die Reptilien- und Vogelmerkmale von Archaeopteryx auf.
— siehe Tabelle Seite 24 oben
 Informiere dich über die Brückenformen Cynognathus, Eusthenopteron, Ginkgo, Ichthyostega. Stelle jeweils tabellarisch die Daten
übersichtlich zusammen: erdgeschichtliche
Periode, verknüpfte Organismengruppen mit
den jeweiligen Merkmalen, Lebensweise und
Lebensraum, . .
— siehe Tabelle Seite 24 unten
 Nach DARWIN sind „lebende Fossilien“
Lebewesen, die wie Fossilien verschiedene,
gegenwärtig weit voneinander getrennte
„Ordnungen“ verbinden. Erörtere im Hinblick
auf diese Definition die Zuordnung der Quastenflosser zu den „lebenden Fossilien“.
— Quastenflosser zeigen Merkmale mehrerer
Tiergruppen:
— Fischmerkmale: Kiemen, Flossenfläche,
Schwanzflosse
— Amphibienmerkmal: Lunge, Flossenstiel
als Arm- bzw. Beinskelett, Kreuzgang
Schülerbuch Seite 115
 Vergleiche mithilfe der Abb. 1 den Skelettaufbau der Füße von Tapir, Nashorn und Pferd
und beschreibe ihn im Sinne einer homologen
Ausbildung.
— Dass die Füße der Vorderextremitäten der abgebildeten Säugetiere homolog sind, erkennt
man am gemeinsamen Bauplan, bestehend
aus Wußwurzelknochen, Mittelfußknochen
und drei Zehenknochen.
Die Abbildung dieser homologen Organe besteht vor allem in der Anzahl der Zehen. Beim
Tapir sind vier Zehen, beim Nashorn drei,
beim Pferd noch eine Zehe. Die Abbildung
zeigt, dass bei Pferden (gelegentlich) eine
weitere Zehe ausgebildet werden kann.
Periode
Beginn
(vor Mio.
Jahren)
Herkunft des Namens
Pflanzenwelt
Tierwelt
Quartär
2,3
vierte Erdepoche
Blütenpflanzen
Formen des Menschen
Tertiär
65
dritte Erdepoche
Blütenpflanzen
Insekten, Knochenfische, Haie, Entwicklung
der Vögel und Säugetiere (große Formen),
Vorfahren des Menschen
Kreide
130
Kreidefelsen (Südengland,
Nordfrankreich)
Baumfarne, Ginkgos, Nadelbäume, Farne, strauchartige
Blütenpflanzen
Insekten, Dinosaurier, Riesenammoniten
Jura
205)
Juragebirge in der Schweiz,
Frankreich und Deutschland
Palmfarne, Ginkgo, Nadelbäume, Farne, Schachtelhalme
Dinosaurier, Archaeopteryx, Ammoniten,
Seelilien
Trias
245
Dreiteilung von Sedimentschichten in Buntsandstein,
Muschelkalk und Keuper
Ginkgo, Farne, Baumfarne,
Schachtelhalme
viele Reptilienformen (u. a. Dinosaurier),
erste Säugetiere
Perm
290
Stadt im Ural
Samenfarne
Reptilien, Vorläufer der Säugetiere
Karbon
360
weltweit verbreitete Kohleflöze
Farnwälder, Bärlapppflanzen
und Schachtelhalme
Seelilien, geflügelte Insekten, Spinnentiere,
Strahlenflosser, Amphibien, erste Reptilien
Devon
400
britische Grafschaft
Devonshire
Moose, Bärlapppflanzen, Pilze
Schnecken, Muscheln, Tintenfische,
ungeflügelte Insekten, Panzerfische,
Lungenfische, erste Landwirbeltiere
Silur
420
keltisches Volk in Wales
Moose, erste Pflanzen mit
Leitungsgefäßen (Cooksonia)
Schnecken, Muscheln, Tintenfische, Trilobiten, Seesterne, Kieferlose, Kiefermäuler als
Wirbeltiervertreter
Ordovizium
495
keltisches Volk in Wales
erste einfache Landpflanzen
Trilobiten, Armfüßer, Schnecken, Tintenfische, Pfeilschwanzkrebse, kieferlose Wirbeltiere, erste Süßwassertiere
Kambrium
530
lateinischer Name für Wales
Blaugrünbakterien, freischwebende Algen (Plankton)
Vertreter aller wirbellosen Stämme, Ringelwürmer, Gliederfüßer, Trilobiten
Erdurzeit
3800
Eubakterien (darunter Cyanobakterien), Archaebakterien, ursprüngliche
Einzeller und einfache Kolonien
Lösung zu Seite 111, Aufgabe 5
 Vergleiche den Skelettaufbau der Füße von
Pferd und Rind. Inwiefern ist der Grad der
Homologie geringer als im Beispiel der Aufgabe 1?
— Bei den Organismen der Abbildung 1 ist
jeweils eine Zehe deutlicher ausgebildet als
die übrigen. Damit ist eine Reihe abgestufter
Ähnlichkeit vom Tapir über das Nashorn zum
Pferd erkennbar. Das Rind hingegen besitzt
zwei gleichwertig ausgebildete Zehen, passt
also nicht in diese Homologiereihe.
 Die Ähnlichkeiten zwischen Vogel- und Fledermausflügel können je nach Betrachtungsweise als analog oder homolog beschrieben
werden. Analysiere diese Aussage durch
die Betrachtung des Skelettanteils bzw. der
Flügelbildung.
— Homologie liegt vor bei der Betrachtung des
knöchernen Skelettaufbaus.
Analogie liegt vor bei der gleichartigen
Ausgestaltung der Flügel, die bei Vögeln von
Federn und bei Fledermäusen von Hautfalten
gebildet werden.
 Sind die hoch spezialisierten Fangorgane der
räuberisch lebenden Arten Gottesanbeterin,
Heuschreckenkrebs und Libellenlarve in Abb. 2
homologe oder analoge Organe? Begründe.
— Das Fangbein der Gottesanbeterin und die
Fangmaske der Libelle sind nicht homolog.
Es sind verschiedene Organe bei Organismen, die denselben Grundbauplan zeigen.
Bei der Libellenlarve sind die Mundwerkzeuge zum Fangorgan umgebildet, bei der
Gottesanbeterin das erste Beinpaar.
Das Fangbein des Heuschreckenkrebses ist
noch homolog zum Fangbein der Gottesanbeterin. Der Bauplan der Beine der Krebse
ist ungleich zum Bauplan der Insektenbeine
(z. B. Gliederanzahl). In der Abbildung ist
erkennbar, dass die Fangeinrichtung mit
Borsten beim Krebs am letzten und vorletzten Beinsegment ausgebildet werden.
Dagegen zeigt das Fangbein der Gottesanbeterin einen vielgliedrigen Fußabschnitt ohne
derartige Fangborsten an den Enden; die
Fangborsten sitzen an Schenkel und Schiene
des Insektenbeines.
Evolution
23
Reptilien
Archaeopteryx
Vögel
Schädel
Kiefer mit Zähnen
schnabelförmiger Kiefer mit
Zähnen
Hornschnabel ohne Zähne
Wirbelsäule
aus frei beweglichen Wirbeln
aus frei beweglichen Wirbeln,
nicht starr mit Becken verwachsen
Halswirbel beweglich, sonst starr miteinander und mit Becken verwachsen
Schwanz
lang; aus frei beweglichen Wirbeln
lang; aus (mindestens 20) frei
beweglichen Wirbeln
kurz; Wirbel zum Schwanzknochen
verwachsen
Brustkorb
vordere Rippen mit Brustbein
verwachsen (Brustbein fehlt bei
Schlangen); hintere frei endend
(z.T. „Bauchrippen“)
Rippen frei beweglich; kein
verknöchertes Brustbein, statt
dessen „Bauchrippen“ (längsverlaufende Knochenspangen in
Bauchdecke)
alle Rippen mit Brustbein verwachsen; breiter Brustbeinkamm
Vordergliedmaßen
Elle und Speiche sowie Mittelhandknochen fünf Finger mit
Krallen
Flügel; drei Finger mit Krallen
Flügel; Zahl der Handknochen
reduziert und z.T. verwachsen; drei
rückgebildete verwachsene Finger
ohne Krallen
Hintergliedaßen
Schien- und Wadenbein sowie
Mittelfußknochen nicht verwachsen; fünf freie Zehen mit Krallen
Mittelfußknochen zu „Lauf“ verlängert, aber nicht verwachsen;
Schien- und Wadenbein nicht verwachsen; vier Zehen mit Krallen,
eine nach hinten gerichtet
Schien- und Wadenbein verwachsen;
Mittelfuß- und Teil der Fußwurzelknochen zu „Lauf“ verwachsen; vier
Zehen mit Krallen, eine nach hinten
gerichtet
Körperbedeckung
Hornschuppen
Federn z.T. Hornschuppen (z.B.
an den Füßen)
Federn; z.T. schuppenartig an Füßen
Lösung zu Seite 113, Aufgabe 1
Periode
verknüpft
Cynognathus
(Hundekiefer)
Trias
Reptil
echsenähnlicher Körper, kürzerer Schwanz
Säuger
Gebiss mit mehreren
Zahnformen, evt. warmblütig
(Fell?) und lebendgebärend
Eusthenopteron
„Fisch mit Beinen“)
Devon
Fisch
Kieme und Lunge
Vierbeiner
kräftiges Flossenskelett
Ginkgo (Farnfächerblattbaum)
Perm
Palmfarn
begeißelte Spermien
Nacktsamer
frei liegender Samen
Pflanze
autotroph
umweltresistenter
Stadtbaum
Ichthyostega
Devon
Fisch
fehlender Hals, Schwanz
mit Flossensaum, Reste
von Knochenschuppen,
Kiemen
Vierbeiner
kurze kräftige Extremitäten,
Schulter- und Beckengürtel,
fünf Finger bzw. Zehen,
Lungen
Fleischfresser
laufend und
schwimmende
Fortbewegung
Gewässer und Festland
Lösung zu Seite 113, Aufgabe 2
24
Evolution
Lebensweise
Lebensraum
Fleischfresser,
Jäger
Südafrika, Südamerika
Gewässer
Schülerbuch Seite 117
 Übertrage die Beobachtungen und Folgerungen auf das Schema des Evolutionsprozesses
der Abb.1. Suche nach Möglichkeiten für die
unterschiedliche Überlebensfähigkeit der
Organismen.
— Beobachtung 1
Zahl der Nachkommen zunächst jeweils
größer als die der Elterngeneration.
— Beobachtung 2
Zahl der nächsten Elterngeneration entspricht derjenigen der vorausgehenden.
— Beobachtung 3
im Modell nicht direkt erkennbar
— Folgerung 1
Durch Konkurrenz kommt es offensichtlich zu
einer Verminderung der Nachkommenzahl,
damit erreicht nur ein Teil die Elternrolle
— Beobachtung 4
Die Tiere unterscheiden sich in der Körperfärbung.
Beobachtung 5
— im Modell nicht direkt erkennbar, vgl. aber S.
118
— Folgerung 2
Eine bestimmte Färbung kann vorteilhaft sein.
Die entsprechenden Tiere erreichen häufiger
als die anderen das fortpflanzungsfähige Alter.
Vorteile könnten liegen in der besseren Tarnung, einer besseren Energienutzung für die
Körpererwärmung und damit höhere Aktivität
der wechselwarmen Insekten, eine höhere
Attraktivität bei der Balz
— Folgerung 3
Damit ergibt sich im Laufe der Generationen
eine Verschiebung der Häufigkeit in der
Merkmalsverteilung, falls diese eine erbliche
Grundlage besitzen.
 Erkläre die Entstehung der langen Hälse bei
Giraffen mithilfe der Randspaltenabbildung
auf Seite116 im Sinne der Evolutionstheorie
DARWINS.
— In einer Gruppe von Giraffen haben die Tiere
Hälse mit geringen Unterschieden in der
Länge. Bei einer Verknappung der Nahrung
(etwa durch schlechtere Wuchsbedingungen für die Pflanzen bei Trockenheit, hohe
Anzahl an Giraffen, große Konkurrenz durch
andere Pflanzenfresser) können diejenigen
überleben, die trotzdem noch an die Blätter
gelangen. Lange Hälse sind hierbei von Vorteil. Entsprechende Tiere können sich noch
fortpflanzen oder als Weibchen genügend
fressen, um Jungtiere zu säugen. Wenn das
Merkmal Halslänge eine erbliche Grundlage
besitzt, so werden unter den Jungtieren mehr
Tiere mit langen Hälsen sein. Einige Tiere
besitzen dabei auch längere Hälse als die
Ausgangsformen. Der Prozess kann erneut
ablaufen.
 Im Wettlauf zwischen Räuber und Beute gilt
es, schneller als der andere zu sein. Schildere
das zugrunde liegende Evolutionsgeschehen.
— Beutetiere bewegen sich schneller fort …
nur schnellere Räuber können noch Beute
schlagen und sich fortpflanzen … nur die
schnellsten Beutetiere können überleben
und bekommen Nachkommen … schnellere
Räuber … schnellere Beute
 Finde weitere Möglichkeiten, wie ein Beutetier
seinen Räubern entkommen könnte.
— Wichtig ist es hier den Fokus der Schüler auf
verschiedene Denkrichtungen zu lenken:
— Zugewinn an Schnelligkeit
— Möglichkeiten sich zu wehren
— bessere Klettermöglichkeit
— bessere Versteckmöglichkeit
— leistungsfähigere Sinnesorgane für frühere Erkennung
— wenig attraktiver Geschmack
— Giftigkeit.
Schülerbuch Seite 118
 Trage Möglichkeiten zusammen, wie sich Regenwürmer, Weinbergschnecken, Honigbienen oder Grasfrösche unterscheiden können.
— Die Antworten können nur Denkrichtungen
aufzeigen:
— Regenwürmer: Kriechfähigkeit, Grabfähigkeit, Verwertung von Nahrung
— Weinbergschnecken: stabileres Gehäuse
für den Rückzug, bessere Raspelzunge,
bessere Sinnesorgane für das Auffinden
der Nahrung, Entgiftungsmöglichkeit bei
gefährlichen Pflanzeninhaltsstoffen
— Honigbienen: Erkennen ergiebiger Blüten, Wiedererkennen ergiebiger Blüten,
Verbesserung der Sammeltätigkeit
(größere Transportkapazität, schnelleres
Einsammeln), besseres Flugvermögen
— Grasfrösche: besseres Sprungvermögen, bessere Tarnung, Ungenießbarkeit
durch Giftsubstanzen in der Haut, bessere Schleuderzunge, lautere Stimme zum
Abgrenzen des Reviers bzw. Anlocken
der Weibchen, Produktion von mehr
Eiern, Produktion größerer Eier, Ablage
der Eier an geschützten Stellen
 Die dunklen Formen des Zweipunkts sind im
nördlichen Europa häufiger. Erkläre.
— Für die wechselwarmen Insekten ist ein
schnelleres Aufwärmen des Körpers nach
einer Nacht oder bei kühler Witterung von Bedeutung. Dunkle Tiere werden dabei schneller erwärmt, da dunkel Gefärbtes das Licht
besser aufnimmt und in Wärme umwandelt.
 Erstelle in einer Tabelle die Kombinationsmöglichkeiten bei 3, 4, 5, ... Merkmalen.
— Vereinfacht wird davon ausgegangen, dass
jedes Merkmal nur in zwei Varianten auftritt.
— 1 Merkmal: a, b (= 2 Möglichkeiten)
— 2 Merkmale: aa, ab, ba, bb (= 4 Möglichkeiten)
Evolution
25
— 3 Merkmale: aaa, aab, aba, baa, abb, bab,
bba, bbb (= 8 Möglichkeiten)
— 4 Merkmale: aaaa, aaab, aaba, abaa, baaa,
aabb, abba, abab, bbaa, baab, baba, bbba,
bbab, babb, abbb, bbbb (= 16 Möglichkeiten)
— 5 Merkmale: (= 32 Möglichkeiten)
allgemein:
Anzahl der Varianten Anzahl der Merkmale
Schülerbuch Seite 119
 In der Regel sind Tiere nicht gleichmäßig
gefärbt, sondern zeigen ein Fleckenmuster.
Erläutere den Vorteil.
— Fleckenmuster sind besser für eine Tarnung,
die Körperform wird in einzelne Farbflecken
aufgelöst und damit verschwindet der Körper
in der Umgebung, die auch „fleckig“ ist.
 Bei Fischen ist die Körperoberseite oft dunkler gefärbt als die Körperunterseite. Ähnliches
stellt man bei Greifvögeln fest. Bringe diese
Tatsache in Verbindung mit dem Phänomen
der Tarnung!
— Beim Blick in das Wasser von oben heben
sich dunkle Tiere vom dunklen Boden weniger ab. Ein Blick aus dem Wasser gegen
die helle Oberfläche entdeckt helle Tiere
schlechter. Ähnliches gilt für sitzende oder
fliegende Greifvögel. Das Prinzip der Gegenschattierung wird auch beim Militär beachtet.
 Beschreibe an einem der vorgestellten Beispiele die Erklärung im Sinne der
Darwin‘schen Evolutionstheorie!
— Schmetterlingsraupen unterscheiden sich in
der Grundfarbe, im Grad der Fleckung und
in der Fähigkeit, längere Zeit unbeweglich
zu verharren. Beim Suchen nach Nahrung
finden Fressfeinde zunächst die auffälligeren
Tiere. Nur noch die besser Getarnten können
sich verpuppen und als Geschlechtstiere
fortpflanzen. Auch unter ihren Nachkommen
treten neue Varianten auf: die Fleckung
kann noch unauffälliger machen, Farbmuster
können Knospen oder auch abgebrochene
Zweigstücke vortäuschen. Tiere, die sich auf
Grund ihres erblichen Verhaltensprogramms
auch in den „richtigen“ Bereichen aufhalten,
werden später oder gar nicht mehr entdeckt.
Sie können wieder geschlechtsreif werden
und sich fortpflanzen.
 Recherchiere Beispiele für Tarnen und Warnen aus dem Bereich der Wirbeltiere
— Die folgende Auflistung kann nur einige Beispiele zeigen:
Tarnen:
— grün gefärbter Laubfrosch auf Blättern
— geflecktes Gefieder bei Vögeln
— Pfahlstellung der Rohrdommel
— Steppentiere mit Fleckung bei brauner
Grundfarbe
Warnen:
— Alpensalamander
— Gelb- und Rotbauchunke
— kräftige Färbung von Baumsteigerfröschen
26
Evolution
Schülerbuch Seite 120/121
 Steht das geografische Verteilungsmuster der
hellen und dunklen Formen mit der Tarnüberlegung in Einklang?
— Die Verteilung entspricht der Tarnüberlegung. Durch die vorherrschenden Winde
werden die Abgase aus den nordwestlich
gelegenen Industriegebieten (Manchester,
Birmingham) in die hauptsächlich betroffenen
Gebiete transportiert.
 Erstelle eine Hypothese für den Ausgang des
Experiments.
— Hypothese: In den industrienahen Gebieten
werden mehr helle Formen gefressen als in
industriefernen.
 Beschreibe das Versuchsergebnis in der Grafik oben. Bewerte die Aussagen im Hinblick
auf deine Hypothese.
— Zwei Beobachtungen:
Im ländlichen Dorset werden mehr dunkle
Formen gefressen als im Bereich Birmingham.
In Dorset werden insgesamt mehr Schmetterlinge gefressen als im Bereich Birmingham.
Die erste Beobachtung stimmt mit der
Hypothese überein, die zweite Beobachtung
bedarf einer weiteren Klärung.
 Vergleiche die Gesamtzahlen der gefressenen Tiere und schlage zwei unterschiedliche
Erklärungen vor.
— Im ländlichen Dorset gibt es mehr insektenfressende Vögel als bei Birmingham.
Die Vögel im Raum Dorset kennen das
Beutemuster besser als die aus dem Raum
Birmingham.
Die Wissenschaftler haben unterschiedlich
viele Tiere frei gelassen.
 Ergeben sich Widersprüche zur Bestimmung
der Fressraten?
— Die Werte der gefressenen Tiere zu denen
der Wiederfänge verhalten sich reziprok. Es
ist kein Widerspruch erkennbar.
 Beurteile die Bedeutung der Beobachtungen
für das anfangs aufgestellte Erklärungsmuster.
— Mit der abnehmenden Schwefeldioxidkonzentration können wieder mehr Flechten
wachsen, die Baumstämme werden heller
und fleckiger. Damit sind die dunklen Formen
schlechter getarnt und werden bevorzugt
gefressen.
 Versetze dich in die Rolle eines unerfahrenen
Stars und spiele alle denkbaren Reihenfolgen
an Fressereignissen durch. Erläutere den
Zusammenhang zwischen Experiment und
dem Phänomen Mimikry.
— Fressereignisse:
1
A (grün und
bitter)
B (grün und
genießbar)
C (orange und
genießbar)
2
A (grün und
bitter)
C (orange
und genießbar)
B (grün und
genießbar)
3
B (grün und
genießbar)
A (grün und
bitter)
C (orange und
genießbar)
4
B (grün und
genießbar)
C (orange
und genießbar)
A (grün und
bitter)
5
C (orange
und genießbar)
A (grün und
bitter)
B (grün und
genießbar)
6
C (orange
und genießbar)
B (grün und
genießbar)
A (grün und
bitter)
Für jede Kombination kann die Auswirkung
auf das weitere Fressen bzw. Meideverhalten
beurteilt werden:
Nach einer Erfahrung mit A wird B eher
gemieden. Eine Erfahrung mit B beeinflusst
die Wahl für A nicht. Der Typ C hat keine
Auswirkung auf das Fressen oder Meiden von
A oder B.
Ist A zahlreich, so tritt das Meideverhalten besonders deutlich auf. Nach den Ergebnissen
des Experiments reicht dabei ein knappes
Überwiegen (40 A zu 30 B).
Für Mimikry ist es wichtig, dass das Vorbild
häufiger auftritt als der Nachahmer.
 Berechne die Wahrscheinlichkeiten, auf eine
wehrhafte Schlange zu treffen. Berechne die
Wahrscheinlichkeit, auf eine harmlose Schlange zu treffen.
Erkläre die unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten als Ergebnis des Evolutionsgeschehens.
— Die Wahrscheinlichkeit berechnet sich nach
dem Muster: zutreffende Fälle / Gesamtzahl
Der harmlose Nachahmer hat nur dann einen
Vorteil, wenn er seltener auftritt als das gefährliche Vorbild.
1950
1951
1952
1953
19501953
wehrhaft
0,70
0,77
0,73
0,76
0,74
harmlos
0,30
0,23
0,27
0,24
0,26
 Worin könnte die Wirkung des plötzlich präsentierten Flügelmusters liegen?
— Das Muster könnte an einen Fressfeind erinnern, die rundlichen Flecken wirken als „Augen“, deren Abstand auf einen relativ großen
Körper hindeutet. Dadurch wird ein herum
suchender „kleiner“ Beutegreifer plötzlich
mit einem größeren und auch für ihn gefährli-
chen Fressfeind konfrontiert, er „erschrickt“,
d. h. lässt von der möglichen Beute ab und
flieht. Zumindest orientiert er sich genauer,
einen Zeitraum, den der Schmetterling zur
eigenen Flucht nutzen kann. Das Experiment
zeigt, dass die Perfektion der vorgetäuschten
Augen von Bedeutung ist.
Schülerbuch Seite 123
 Vergleiche mithilfe des Textes und den
Abbildungen die Merkmale von Mensch und
Schimpanse. Stelle sie in einer Tabelle gegenüber.
— siehe Tabelle auf Seite 28 oben
Schülerbuch Seite 124
 Bei Fußspuren lassen sich die Gewichts- und
Kraftverlagerung durch die Eindrucktiefe bestimmen. Vergleiche die Fußabdrücke eines
modernen Menschen mit der 3,5 Mio. Jahre
alten Spur von Laetoli.
— Die Muster weisen große Ähnlichkeiten auf.
Bei der Laetoli-Spur scheint der Mittelfuß
den Boden noch stärker zu berühren als
beim modernen Menschen. Außerdem ist ein
deutlicherer Abstand der großen Zehe von
den übrigen Zehen zu erkennen.
Schülerbuch Seite 128
 Erkläre den in Abbildung 1 dargestellten Zusammenhang.
— Der Reflexionsgrad der Haut und damit die
Stärke der Pigmentbildung sind abhängig von
der mittleren Intensität der UV-Einstrahlung.
 Recherchiere mithilfe verschiedener Quellen
den aktuellen Stand eines möglichen Stammbaums des Menschen.
Schülerbuch Seite 132/133
 Stelle grafisch, evtl. in einer mind-map, die
Zusammenhänge folgender Begriffe dar:
Evolution, Selektion, Darwin, Variabilität,
Anpassung, Fortpflanzung, Zahl der Nachkommen, Knappheit, Erbinformation. Ergänze
mit weiteren Begriffen.
— s. Abb. Seite 28 Mitte
 Berechne in vergleichbarer Weise die Nachkommen eines Rattenpärchens. Gehe dabei
von folgenden Annahmen aus: Ratten werden
mit 4 Monaten geschlechtsreif, die Tragzeit
beträgt vereinfacht 30 Tage.
Jeder Wurf umfasst eine mittlere Nachkommenzahl von 8 Tieren, wovon 4 Weibchen
sind. Diese bekommen bis zu einem Lebensalter von 2 Jahren Nachkommen.
Berechne die gesamte von einem Pärchen
abstammende Zahl an Nachkommen nach
einem Jahr. Wann hat die theoretische Nachkommenzahl diejenige der Elefanten erreicht?
Vergleiche vereinfacht mit der Vermehrungskurve der Bakterien auf Seite 25.
— siehe Abbildung Seite 28 unten und 29 oben
Evolution
27
Schimpanse
Mensch
Wirbelsäule
c-förmig
Deutung: tragende Bogen-Sehnen-Konstruktion
doppelt-s-förmig
Deutung: aufrechter Gang
Becken
hoch, flach, schmal
breit, schaufelartig
Deutung: Becken trägt die Eingeweide und den
Fetus
Glliedmaßen
Arme länger als Beine; Klammerhand, Greiffuß; Beine angewickelt
Deutung: hangelndes Klettern; Schwerpunkt
unter der Standfläche
Beine länger als Arme; Daumen opponierbar;
Beine gestreckt
Deutung: Werkzeuggebrauch; Schwerpunkt
über der Standfläche
Schädel
Hirnschädel flach; Überaugenwülste;
Schnauze; fliehendes Kinn; Hinterhauptsloch
hinter Schädelschwerpunkt
Deutung: Hirnvolumen um 4000 cm3;
starke Nackenmuskulatur
Hirnschädel groß und gewölbt
Deutung: Hirnvolumen 1400 cm3;
Kopf ausbalanciert
Gebiss
starke Eckzähne passen in „Affenlücke“;
Zahnbogen U-förmig
Deutung: Gebiss als Waffe
Eckzähne nicht größer;
Zahnbogen V-förmig
Lösung zu Seite 123, Aufgabe 1
Darwin
begründet
Evolutionstheorie
erklärt
Evolution
beruht auf
Erbinformation
bestimmt
Variabilität
Selektion
führt zu
Knappheit
zeigt sich in
erhöht
Zahl an
Nachkommen
bedeutet über
Generationen
Fortpflanzung
Überlebensfähigkeit
Anpassung
Lösung zu Seite 132, Aufgabe 1
Zeit (Tage)
0
30
60
90
120
150
180
210
240
270
300
330
360
Summe
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
32
32
32
32
32
32 128
32 128 128
32
32
32
32
32
32 128
32
32
32
32
32
Lösung zu Seite 132, Aufgabe 2
28
Evolution
32
32
32
32
8
8
8
8
8
8
8
8
32
8
32 32
8
32 32 32 8
32
32
32
32
32
32 128
32
32
32
32
32
32
32
32
32
8
8
8
8
8
8
8
32
8
32 32
8
32 32 32 8
32
32
32
32
32
32
32
32
32
8
8
8
8
8
8
32
8
32 32
8
32 32 32 8
32
32
32
32
8
8
8
8
8
32
8 32
32 32
8 32 32
32 32 32 8 32 32 32
8
8
8
8
8
8 32
8 32 32
8
8
8
8
8
8 32
8
8
8
8
8
8
8 8
8 8 8
8 8 8 8
2
10
18
26
34
42
82
154
258
394
562
890
1506
 Beschreibe die Gleitvorrichtungen der Arten
a — d. Aus welchen Körperteilen sind sie
jeweils entstanden? Sind diese Gleitvorrichtungen homolog zueinander? Begründe.
— siehe Tabelle
Anzahl der Ratten
Anzahl
1500
Tier
Gleitflugeinrichtung gebildet
aus . . .
1000
Flugfisch (Gattung Exocoetus)
Brustflossen
500
Flugfrosch
(Gattung Polypedatus)
Schwimmhäuten zwischen
Fingern und Zehen
Flugdrache
(Gattung Draco)
verlängerte abspreizbare Rippen und Haut
Flughörnchen
(Gattung Pteromys)
Hautlappen zwischen Vorder- und Hinterbeinen, sowie
Hautlappen zwischen den
Hinterbeinen
0
0
90
180
270
360
Tage
Lösung zu Seite 132, Aufgabe 2
 Stelle in einer tabellarischen Übersicht die
Längen der Giraffenhälse dar, die in verschiedenen Schichten zu erwarten sind, wenn die
Grundaussagen der Evolutionstheorie zutreffen sollen. Berücksichtige dabei auch, dass zu
einem Zeitpunkt stets mehrere Giraffenindividuen lebten.
— siehe Tabelle

Halslänge
Schichtenfolge
kurz
etwas
länger
mittellang
noch
länger
sehr lang
x
xxxxx
x
xxxx
xx
xxxx
x
xx
xxx
xx
xx
xx
x
xx
xx
x
x
überlang
—
x
x
xxx
x
x
xx
xx
x
xx
xx
xx
xxx
x
xx
xxx
xx
x

xxxx
x
x
—
x steht (vereinfacht) für ein Tier

—
Die Gleitflugeinrichtungen sind analog zueinander, da aus jeweils anderen Teilen des
Körpers die auftriebgebenden großflächigen
Strukturen gebildet werden.
Der stark verlängerte Finger der Flugsaurier
diente zum Aufspannen einer Flughaut. Ist
die Vorderextremität der Flugsaurier zu der
anderer Wirbeltiere homolog? Begründe.
Ist sie den Flugorganen der Fledermäuse bzw.
den Gleitvorrichtungen aus der Abb. homolog? Begründe.
Die Vorderextremität der Flugsaurier ist
homolog zu den Vorderextremitäten anderer
Wirbeltiere. Flugsaurier sind Wirbeltiere und
der Bauplan ihrer Extremitäten entspricht mit
Oberarm, Unterarm, Handwurzelknochen,
Mittelhandknochen sowie den fünf Fingern
grundsätzlich dem Bauplan der Wirbeltierextremitäten.
Als Flugeinrichtung ist die Vorderextremität
der Flugsaurier zu den Flügeln der Fledermäuse und den Gleitflugeinrichtungen der
abgebildeten Wirbeltieren analog. Nur bei
Flugsauriern spannte sich die Flughaut
zwischen einem Finger und Körper auf. Bei
allen anderen Tieren sind andere oder weitere
Strukturen am Aufbau der auftriebgebenden
Flächen beteiligt.
Erläutere anhand der drei Funde den Begriff
der Homologie.
Kriterium der Lage und das der Zwischenformen sind anwendbar. Gleichzeitig bestehen
alle Strukturen aus Knochen, entsprechen
sich somit auch in der spezifischen Qualität.
Wie könnten die Vordergliedmaßen eines
Tieres ausgesehen haben, das zwischen
Pakicetus und Dorudon einzuordnen ist?
Erläutere.
Ober- und Unterschenkel sind kürzer als bei
Pakicetus, sie erlauben aber noch ein Laufen
zumindest in Flachwasserbereichen. Die
Zehen sind verlängert, tragen aber noch Hufe
und ermöglichen sowohl Laufen als auch
Schwimmen (größere Flossenfläche).
Evolution
29
 Schildere einen denkbaren Weg, der die
Veränderungen im Sinne der Evolutionstheorie DARWINS über viele Jahrmillionen hin
beschreibt und den Wandel von einer Pflanze
mit großen schmackhaften Blättern zu einem
dornigen Gewächs nachzeichnet. Achte dabei
auch auf die Überlebensfähigkeit der Pflanze.
— Blätter können ihre Blattfläche verkleinern,
eine derbere und härtere Oberfläche bekommen, an den Blatträndern kleine Dornspitzen
ausbilden. Als Ausgleich für den Verlust an
Assimilationsfläche müssen andere Pflanzenteile (Sprossachse) die Fotosyntheseaufgabe mit übernehmen.
 Interpretiere diese Merkmalskombination im
Sinne der Evolutionstheorie.
— Die dunkle Haut liefert einen selektiven Vorteil
für die Aufrechthaltung der Körperwärme:
Lichtenergie der Sonne kann in Wärmeenergie der Haut und damit des Körpers umgewandelt werden. Die Tarnung bleibt durch die
hellen Haare erhalten.
 „Der weiße Eisbär kann leichter Beute
machen, da er sich der Umgebung anpasst“.
Nimm kritisch Stellung.
— Die Tarnfarbe hilft sicherlich beim Verbergen
in der Umgebung und lässt eine bessere Annäherung an die Beute zu. Allerdings „passt
sich“ der Eisbär nicht an. Weniger unpassende Tiere konnten weniger oder gar keine
Beute machen, hatten weniger Fortpflanzungserfolg oder sind gar verhungert. Damit
konnten sich nur die besser angepassten
Tiere fortpflanzen.
 Bei genauer Untersuchung des Mimikry-Phänomens findet man oft, dass sich nicht nur
wehrhaftes Vorbild und harmloser Nachahmer
gleichen, sondern mehrere untereinander
ähnliche wehrhafte Vorbilder existieren. So
sondern alle Wanzen bei Berührung unangenehme Flüssigkeiten ab. Erläutere den Vorteil
durch solche „Mimikrykreise“.
— Mimikrykreise verstärken die Bedeutung
des Vorbilds. Eine negative Erfahrung mit
der Tierart A schützt die Tiere der anderen
Arten bereits vor einer ersten Begegnung mit
einem Fressfeind.
 Zunächst könnte man die Ähnlichkeit als
homolog bezeichnen. Schließlich sind Vorbild
und Nachahmer Insekten. Dennoch liegt ein
typisches Beispiel für Analogie vor.
Erkläre das Entstehen der analogen Formen.
— Homologie würde bedeuten, dass die Arten
von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, der dieses Farbmerkmal bereits besaß.
Da es genügend anders gefärbte Wanzen,
z. B. auch solche mit Tarnfärbung gibt, die
trotzdem unangenehme Flüssigkeiten absondern, sind die Färbungen eher als Mimikrykreis zu verstehen und deuten auf Analogie.
Die Familienzugehörigkeit ergibt sich wie
folgt:
Feuerwanze: Pyrrhocoridae (Feuerwanzen)
Ritterwanze: Lygaeidae (Bodenwanzen)
Zimtwanze: Rhopalidae (Glasflügelwanzen)
30
Evolution
 Beschreibe für die beiden Nutzpflanzen
Weißkraut und Blumenkohl die Kriterien,
nach denen die möglichen Züchtungspartner
ausgewählt worden sein könnten.
— Weißkraut: viele Blätter, große Blätter, kurze
Sprossachse, wenig Farbstoffe
Blumenkohl: kurze Sprossachse, „fleischige“
Blüten
 Alle Hunde stammen vom grauen Wolf ab. Im
Gegensatz zu dessen einheitlicher Fellfarbe
findet man bei den Haushunden eine bunte
Palette. Erkläre diesen Befund im Sinne der
Evolutionstheorie.
— Die Farbe ist wichtig für die Tarnung im Gelände, sie bringt also dem Wolf einen selektiven
Vorteil. Für Haushunde ist die Jagd für die
tägliche Ernährung ohne Bedeutung, eine
auffällige Färbung wirkt nicht nachteilig. Sie
kann umgekehrt vom Züchter sogar gezielt
gefördert werden, indem besonders „bunte“
Tiere für die Fortpflanzung ausgewählt werden.
 Es werden mehrere Ursachen diskutiert, die
zum Aussterben des Mammuts vor gut 10 000
Jahren geführt haben. Ein Grund könnte in
der intensiven Bejagung durch den Menschen
gesehen werden. Finde zwei weitere Möglichkeiten, die sich aus dem Ende der Eiszeit
ergeben.
— Ansteigen der Temperaturen, das dichte Fell
wird nachteilig
Änderung der Pflanzenwelt, z. B. Zunahme
von Bäumen, die Blätter sind nicht mehr in
Reichweite bzw. der Bewegungsfreiraum für
die großen Tiere wird eingeengt.
 Stelle eine Vermutung auf, weshalb die evolutionären Vorgänge keine erneute Anpassung
des Mammuts bewirkt haben könnten.
— Die Veränderungen der Umwelt erfolgten zu
schnell, die Variationsbreite bei Mammuts
war nicht groß genug.
Schülerbuch Seite 135
 Warum ist es sinnvoll, dass alle Pflanzen einer
Art zur gleichen Zeit im Jahr blühen? Wie
könnte dieser koordinierte Blühzeitpunkt
wohl in der Natur gesteuert werden?
— Pollensäcke und Narben müssen gleichzeitg
reif sein, um Fremdbestäubung zu ermöglichen; z. B. durch Temperatur, Helligkeit,
Tageslänge
 Sonne und Mond beeinflussen Abläufe auf der
Erde. Nenne Beispiele dafür und versuche,
Erklärungen für diese Phänomene zu finden.
— z. B. Ebbe und Flut:
Anziehungskraft des Mondes;
Jahreszeiten:
Änderung des Sonnenstandes im Laufe des
Jahres;
tagaktive und nachtaktive Tiere:
Anpassung an die Verfügbarkeit von Sonnenlicht etc.
Sexualität, Fortpflanzung und
Entwicklung des Menschen
Schülerbuch Seite 139
 Jugendliche schließen sich in der Pubertät
oft zu Cliquen zusammen. Nenne Vor- und
Nachteile der Cliquenbildung.
— In der Gruppe der Gleichaltrigen können
gemeinsame Interessen verfolgt werden,
man fühlt sich geborgen. Allerdings kann die
Gruppenstruktur auch einen Anpassungsdruck in eine Richtung erzeugen, der den individuellen Interessen Einzelner nicht gerecht
wird. Dies hängt entscheidend davon ab, ob
es sich um eine offene, dynamische Gruppe
handelt.
 Schreibe zwei Listen mit typisch männlichen
und weiblichen Verhaltenseigenschaften
auf, die in einer Gruppe Jugendlicher gezeigt
werden.
— Hinweis: Die Antworten der Schüler können
auf Karteikarten geschrieben werden und an
der Tafel typisch männlichem und weiblichem Ver-halten zugeordnet werden. In der
Lerngruppe ist zu klären, ob sich die Verhaltensweisen tatsächlich eindeutig zuordnen
lassen, oder ob nicht doch eher Mischformen
die Regel sind.
 Erkläre die Wirkung der Hormone auf Jungen
oder Mädchen nach Abbildung 1.
— Androgene (Jungen): Wachstum der männlichen Geschlechtsorgane, männliches Behaarungsmuster, Muskulatur, Stimmbruch.
Östrogen, Progesteron (Mädchen): Wachstum der weiblichen Geschlechtsorgane,
weibliches Behaarungsmuster, Entwicklung
der Brust.
Schülerbuch Seite 140
 Stelle einander gegenüber: Primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale, innere und
äußere Geschlechtsorgane des Mannes.
— primäre Geschlechtsmerkmale: Penis, Hodensack; sekundäre Geschlechtsmerkmale:
Bartwuchs, tiefe Stimme, breite Schultern;
innere Geschlechtsorgane: Spermienleiter, Bläschendrüse, Cowper‘sche Drüse,
Vorsteherdrüse; äußere Geschlechtsorgane:
Hoden und Hodensack, Penis
Schülerbuch Seite 142
 Ordne den Geschlechtsorganen der Frau die
jeweils vergleichbaren des Mannes zu.
— Eierstock — Hoden; Eileiter — Spermienleiter; Kitzler — Eichel
 Welches sind die primären und sekundären
Geschlechtsmerkmale der Frau? Erstelle eine
Liste.
— primäre Geschlechtsmerkmale: Scheide,
Gebärmutter, Eierstöcke
sekundäre Geschlechtsmerkmale: schmale
Schultern, breites Becken, Brüste
Schülerbuch Seite 143
 Stelle in einer Tabelle Gemeinsamkeiten und
Unterschiede in der Entwicklung der Spermien und der Eizellen aus ihren jeweiligen
Mutterzellen zusammen.
— In beiden Fällen entwickeln sich die (haploiden) Keimzellen in den Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden) durch (Reduktions-) Teilung
(Meiose) aus (diploiden) Urkeimzellen.
Aus einer Spermienmutterzelle reifen vier
Spermien; aus einer Eimutterzelle aber nur
eine Eizelle und drei Polkörperchen, die zugrunde gehen. Zudem läuft die Eizellreifung in
einer besonderen Struktur, dem Follikel, ab.
Ca. 400 000 Eizellen liegen bereits bei der
Geburt vor. Nur ein kleiner Teil (etwa 450) reift
in der Zeit von der Menarche (12.—14. Lebensjahr) bis zur Menopause (Klimakterium)
etwa im 45. Lebensjahr heran, jeden Monat
eine Eizelle (vgl. den weiblichen Zyklus S.
134/135). Die Spermien bilden sich während
des Lebens immer neu, wobei bei einem
Spermienerguss ca. 200 Millionen Spermien
abgegeben werden. Diese Unterschiede sind
wichtig bei der Beurteilung der Gefährdung
des Erbguts bei Mann und Frau, z. B. durch
Strahlung.
Schülerbuch Seite 145
 Die Gelbkörperhormone (Progesterone) und
die Östrogene beeinflussen die LH- und FSHAusschüttung der Hypophyse. Wie geschieht
das und welche Bedeutung hat dies bei einer
beginnenden Schwangerschaft?
— Erhöhte Progesteron- und Östrogenkonzentrationen wirken hemmend auf die LH- und
FSH-Ausschüttung der Hypophyse (negative
Rückkopplung; s. Abb. unten). Die erhöhten
Progesteronkonzentrationen während der
Schwangerschaft verhindern, dass es zur
Follikelentwicklung während der Schwangerschaft kommt.
 Welche Folgen hätte es für den Zyklus, wenn
das FSH bzw. die Progesterone ausfallen würden?
— Ohne das Hormon FSH reifen die Follikel
nicht heran. Ohne Progesteron reift die
Gebärmut-terschleimhaut nicht aus (s. Abb.
unten).
 Weshalb ist während der Menstruation die
Gefahr einer Gebärmutterinfektion besonders
groß?
— Der schützende Schleimpfropf am Gebärmutterhals fehlt.
 Bei regelmäßiger und exakter Messung der
Körpertemperatur (Basaltemperatur-Methode) erhält man einen recht genauen Überblick
über den Zyklusverlauf. Kann mit dieser Methode der Zeitpunkt angegeben werden, wann
ein Eisprung erfolgen wird?
— Ja, aber zum Teil unsicher.
 Begründe, warum jede Frau einen Regelkalender führen sollte.
— Das Führen ist zu empfehlen, um Störungen
rechtzeitig erkennen zu können.
Sexualität, Fortpflanzung und Entwicklung des Menschen
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Schülerbuch Seite 148
 Warum sind Alkohol, Nikotin, Drogen und andere Gifte gerade in den ersten drei Monaten
der Schwangerschaft besonders gefährlich
für das Kind?
— Alkohol, Nikotin und auch manche Medikamente müssen strikt gemieden werden, weil
sie die Plazentaschranke passieren können.
Selbst wenn eine direkte Schädigung nicht
auftreten würde, wären Kreislauf und Atmung
der Mutter gestört, was sich auf den Fetus
auswirkt. Die Schadwirkung dieser Stoffe ist
in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten
deshalb so groß, weil in dieser Zeit die Organe des Embryos angelegt werden. Es werden
also gerade diejenigen Zellen geschädigt, aus
denen sich durch Differenzierung, Teilung
und Wachstum alle Gewebe und Organe
bilden.
 Sind in deiner Familie noch Ultraschallaufnahmen vorhanden, die während der Schwangerschaft deiner Mutter aufgenommen wurden?
Bringe sie mit und beschreibe, was darauf zu
erkennen ist.
— Je nach Schwangerschaftsdauer sind
Körperteile und Organe unterschiedlich gut
erkennbar.
 Warum legt man das Neugeborene auf den
Körper der Mutter?
— Dort kann es gut den Herzschlag hören, es ist
warm und weich. Wahrscheinlich bewirkt die
gewohnte Stimme der Mutter eine Beruhigung. Es beginnt nach der physischen Einheit
eine psychische Einheit „Mutter — Kind“,
die die ganze Kindheitsphase anhält. Diese
Mutter-Kind-Beziehung ist wichtig für die
körperliche und geistige Reifung des Kindes.
Schülerbuch Seite 149
 Jedes Alter hat Vor- und Nachteile. Nenne
Argumente zu der Aussage und diskutiere sie.
— Altern ist ein Phänomen, das Schülern
geläufig ist. Die Schüler wissen auch, dass
die verschiedenen Lebensalter durch jeweils
spezifische Handlungsmöglichkeiten und
Belastungen charakterisiert sind. In der schulischen Ausbildungsphase z. B. ermöglichen
es wachsende körperliche und geistige Kräfte, spielerisch individuellen Neigungen nachzugehen. In der Phase der Berufsausbildung
werden Entscheidungen über die Platzierung
im Arbeitsmarkt getroffen, es wird gelernt,
Verantwortung für Menschen, die nicht dem
eigenen sozialen Umfeld angehören, zu übernehmen, usw.
Schülerbuch Seite 150
 Was gehört für dich zur Liebe? Schreibt eure
Vorstellungen auf und sprecht darüber in
Gruppen.
— Individuelle Lösung. Hinweis: Um den
Schülern Raum zur Formulierung ihrer Liebesvorstellungen zu geben, eignet sich ein
Arbeiten in Kleingruppen. Es werden Begriffe
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Sexualität, Fortpflanzung und Entwicklung des Menschen
gesammelt, die für die Jugendlichen zu einer
Liebesbeziehung gehören, wie z. B. Treue,
Geborgenheit, Offenheit, Sexualität, gutes
Aussehen, Geld usw. Die Begriffe werden auf
Karteikarten geschrieben, aus den Karten
wird ein Haus gebaut. In den Gruppen wird
geklärt, an welcher Stelle die Begriffe in das
Haus integriert werden. Die Begriffe bekommen symbolische Bedeutung: Was ist das
Fundament einer Liebesbeziehung? Was ist
die Tür, die in eine Liebesbeziehung führen
kann? Was gehört eher an den Rand oder
— um im Beispiel zu bleiben — in den Garten
oder Vorgarten?
 Erstelle nach dem Lexikon auf Seite 151
eine Tabelle, in der die Wirkungsweise und
Zuverlässigkeit der Verhütungsmethoden
aufgeführt sind. Welche der Methoden sind
für Jugendliche geeignet?
— Siehe Lexikon Schülerbuch Seite 151.
Schülerbuch Seite 153
 Recherchiere mögliche Gründe für die Unfruchtbarkeit bei Mann und Frau.
— Unfruchtbarkeit beim Mann:
— Produktion zu weniger oder keiner Spermien
— Spermien sind zuwenig beweglich oder
weisen andere Fehlbildungen auf
— Störungen in der Hormonproduktion
— verschlossener Spermienleiter
— Erektionsschwierigkeiten
— Erkrankungen, z. B. Tripper
— Lebensalter
Unfruchtbarkeit bei der Frau:
— Die Eileiter sind verengt verklebt oder
sonst wie unterbrochen
— Störungen in der Hormonproduktion
lassen keine korrekte Eizellreifung zu
— Fehlbildungen der Gebärmutter lassen
keine Einnistung zu
— Störungen in der Hormonproduktion
verhindern einen problemfreien Schwangerschaftsverlauf
— Erkrankungen z. B. Mumps
— Lebensalter
 Diskutiert die Komplikationen, die durch die
IVF entstehen können. Erklärt die Begriffe soziale, genetische und physiologische Mutter.
— Die soziale Mutter hat den Kinderwunsch, bei
ihr wächst das Kind schließlich auch heran.
Die genetische Mutter liefert die Hälfte der
Erbinformation über ihre Eizelle, die physiologische Mutter stellt ihre Gebärmutter für die
vorgeburtliche Entwicklung zur Verfügung.
Komplikationen:
— Finanzielle Forderungen der genetischen
Mutter bzw. des genetischen Vaters
— Finanzielle Forderungen der physiologischen Mutter
— Beharren auf dem „eigenen Kind“, zu
dem während der Schwangerschaft eine
Beziehung hergestellt wurde

—

—
— Ablehnung des Kindes durch die
soziale Mutter bei Missfallen (falsches
Geschlecht) oder inzwischen geänderten
Lebensverhältnissen
— Neugier des Kindes: genetische und
physiologische Eltern
— Rechtliche Schritte des Kindes bei genetisch bedingten Erkrankungen
— Erbschaftsprobleme
Durch die Pränataldiagnostik ist es auch möglich, das Geschlecht des Kindes zu bestimmen. Wäge Vor- und Nachteile der vorgeburtlichen Geschlechtsbestimmung ab.
Vorteile:
— Eltern können sich frühzeitig einstellen
Nachteile:
— Ablehnung bei Nicht-Passen
— Versuch einer Beendigung der Schwangerschaft.
Die Geschlechtsbestimmung ist eher abzulehnen, sie bringt keinen eindeutigen Vorteil.
Die Geschlechtsbestimmung ist auch bei den
Embryonen während der IVF möglich (Präimplantationsdiagnostik). Ändert sich deine
Bewertung im Vergleich mit der Pränataldiagnostik?
Zusätzliche Komplikation durch die NichtÜbertragung bei unpassendem Geschlecht.
Anmerkungen:
— Die Bewertung kann sich ändern, wenn es
sich um die Vermeidung eines schwerwiegenden genetischen Defekts handelt.
— Die ethischen Bedenken stehen bei der
Tierzucht weniger im Vordergrund
(sexing).
Sexualität, Fortpflanzung und Entwicklung des Menschen
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