Kreislauf - Deutsche Heilpraktikerschule

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erfolgreich in der
A u s b i l d u n g V ON
Heilpraktikern
Vorbereitung
auf die amtsärztliche
Heilpraktikerüberprüfung
Arbeits- und Lernskript mit naturheilkundlicher
Begleittherapie
Kreislauf- und Gefäßsystem – Leseprobe
www.deutsche-heilpraktikerschule.de
Inh
In h altsverzeichnis – Kreislauf und Gefäße
Inhalt
Seite
Kreislauf und Gefäße ................................................................................................................... 4
1. Anatomie und Physiologie...................................................................................................... 4
2. Das Kreislaufsystem ............................................................................................................... 11
3. Erkrankungen des Kreislauf- und Gefäßsystems ............................................................. 15
3.1. Bluthochdruck / Hypertonie ......................................................................................... 15
3.2. Niedriger Blutdruck / Hypotonie.................................................................................. 17
3.3. Arterielle Gefäßerkrankungen...................................................................................... 18
3.3.1. Die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) ........................................................... 18
3.3.2. Chronische arterielle Gefäßerkrankungen ......................................................... 19
3.3.2.1. Claudicatio intermittens (intermittierendes Hinken /
Schaufensterkrankheit) ..................................................................................................... 19
3.3.2.2. Morbus Raynaud.................................................................................................... 20
3.3.2.3. Migräne ................................................................................................................... 20
3.3.3. Arterielle Embolie ..................................................................................................... 21
3.3.4. Entzündliche arterielle Gefäßerkrankungen ...................................................... 23
3.3.4.1. Endangiitis obliterans (Morbus Winiwarter-Buerger) .................................... 23
3.3.4.2. Panarteriitis nodosa .............................................................................................. 23
3.3.4.3. Kawasaki-Syndrom ................................................................................................ 24
3.4. Venöse Erkrankungen .................................................................................................... 25
3.4.1. Krampfadern / Varizen............................................................................................. 25
3.4.2. Thrombophlebitis..................................................................................................... 26
3.4.3.Akute tiefe Beinvenenthrombose / Phlebothrombose ...................................... 26
3.4.4. Postthrombotische Syndrom - chronisch–venöse Insuffizienz ...................... 27
3.4.5. Das Ödem .................................................................................................................. 28
3.5. Erkrankungen des lymphatischen Systems ................................................................ 30
3.5.1. Lymphödem ............................................................................................................... 30
3.5.2. Lymphangitis ............................................................................................................. 30
4. Der Schock............................................................................................................................... 32
5. Bewusstseinszustände ........................................................................................................... 35
5.1. Koma .................................................................................................................................. 35
5.2. Ohnmacht ......................................................................................................................... 35
6. Anatomische Übungen: ........................................................................................................ 36
7. Naturheilkundliche Therapie von Erkrankungen des arteriellen und venösen
Systems ......................................................................................................................................... 37
7.1. Arterielle Hypertonie ...................................................................................................... 37
7.2. Hypotonie ......................................................................................................................... 38
7.3. Arteriosklerose................................................................................................................. 39
7.4. Venenerkrankungen ....................................................................................................... 39
7.5. Ulcus cruris ....................................................................................................................... 40
8. Fragen zur Selbstüberprüfung ............................................................................................. 41
9. Abschlussklausur – Kreislauf und Gefäße ......................................................................... 43
10. Lösungen der Übungsaufgaben ........................................................................................ 51
11. Literaturliste – Kreislauf und Gefäße ................................................................................ 54
12. Impressum ............................................................................................................................. 55
Copyright: Deutsche Heilpraktikerschule. Dieses Skript ist Teil der Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in.
Bearbeitungsstand:24.08.2011
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Kreislauf und Gefäße
1. Anatomie und Physiologie
Sehr geehrte Kursteilnehmerin, sehr geehrter Kursteilnehmer!
Sie erhalten heute ihr Skript zum Thema „Kreislauf und Gefäße“, das Sie bitte wie immer in
Ergänzung zu ihrem Lehrbuch „Naturheilkunde heute“ von E. Bierbach benutzen. Einige
Inhalte dieses Skriptes haben wieder eine besondere Brisanz im Hinblick auf Ihre
Überprüfung vor dem Amtsarzt, handelt es sich bei Erkrankungen wie der Hypertonie und
der Arteriosklerose doch um sog. „Große Volkserkrankungen“, das heißt, um Krankheiten,
die in der Bevölkerung weit verbreitet und auf Grund ihrer Komplikationen und Spätschäden
von enormer volkswirtschaftlicher Bedeutung sind. Sie werden möglicherweise sehen, dass
andere Themen dieses Skriptes, wie beispielsweise „Schock“, sich mit ihrer Abhandlung in
anderen Skripten, hier also z.B. dem Skript „Notfallmedizin“ überschneiden. Dazu denken
wir, dass dieses Thema einerseits nicht genug verinnerlicht werden kann und andererseits
aus verschiedenen Perspektiven jeweils dargestellt am Ende eine genauere Einsicht in die
ablaufenden Prozesse und Zusammenhänge erlaubt. Sie wissen, schon die Lateiner
propagierten: „Repetitio est mater Studiorum“, was sinngemäß meint „Die Wiederholung ist
die Mutter des Studiums“. Wir wünschen Ihnen gute Lernerfolge und Freude an ihrem
Studium!
Zum Kreislaufsystem gehören Herz, Arterien, Arteriolen, Kapillaren und Venen.
Das Herz pumpt das Blut in das Gefäßnetz des großen und kleinen Kreislaufs. Aus dem
Herzen entspringt die Aorta. Sie ist sehr dehnbar und sie wandelt dadurch die Druckstöße
des Herzens in einen gleichmäßigen Blutfluss um. Diese Funktion nennt man die
Windkesselfunktion.
Windkesselfunktion
Aorta, schematisch
sch ematisch
Quelle:Wikipedia, GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Urheber: JHeuser, 28.03.2006, http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Aorta_scheme.jpg
Schauen Sie sich eine entsprechende Zeichnung im Lehrbuch oder im Anatomieatlas an
und veranschaulichen Sie sich
sich die Funktionsweise der Windkesselfunktion!
Von der Aorta gehen die Arterien ab, die sich später in Arteriolen aufzweigen. Die kleinsten
Gefäße sind die Kapillaren (Haargefäße) mit feinen durchlässigen Wänden. Sie bestehen nur
noch aus einer einzigen Schicht, bei der es sich um ein diskontinuierliches Epithel handelt.
Dass heißt, das Epithel ist mit Poren ausgestattet, durch die Flüssigkeiten und
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kleinmolekulare Stoffe hindurch treten können und in besonderen Fällen, wenn
körpereigene oder –fremde Stoffe die Gefäßpermeabilität erhöhen, können auch größere
Moleküle aus dem Blut durch die Endothelwand der Kapillaren treten um sich z.B. an
Entzündungsreaktionen zu beteiligen. Hier finden der Stoffaustausch und der Gasaustausch
mit den Geweben statt. Alle Stoffe werden über den Interzellularraum, also den zwischen
den Zellen liegenden, flüssigkeitsgefüllten Raum ausgetauscht. Von dort aus nehmen kleine
Venolen das Blut wieder auf, diese schließen sich zusammen zu Venen und diese führen
dann das Blut zum Herzen zurück.
Eine Arterie ist ein Blutgefäß, welches Blut vom Herzen wegbefördert in die Peripherie
hinein und eine Vene ein Blutgefäß, das das Blut zum Herzen befördert, also von der
Peripherie zum Herzen bzw. von der Lunge zum Herzen. Meistens führen Arterien
sauerstoffreiches und Venen sauerstoffarmes Blut.
Ausnahme:
Lungenkreislauf. Die Lungenarterie befördert sauerstoffarmes Blut vom Herzen zur Lunge
und die Lungenvene befördert sauer-stoffreiches Blut von der Lunge zum Herzen.
Wiederholung kleiner Kreislauf:
Er besteht aus der Lunge, den Lungenarterien, den Lungenvenen und dem Herzen. Der
kleine Kreislauf dient dem Gasaustausch, also der Aufnahme von Sauerstoff und der Abgabe
von Kohlendioxid über die Atemluft. Dagegen dient der große Kreislauf der Blutversorgung
des gesamten restlichen Körpers.
Der Pfortaderkreislauf
Dies ist ein spezieller Kreislauf, der das venöse, stark mit Nährstoffen angereicherte Blut
direkt aus dem Darm und von den unpaaren Bauchorganen (Milz, Pankreas, Magen)
aufnimmt und zur Leber bringt. In der Leber wird das Pfortaderblut bereits bearbeitet, indem
Nährstoffe entzogen und gespeichert, weitergeleitet oder umgewandelt werden, eine erste
Reinigung durch ortsständige Phagozyten, die Kupfferschen Sternzellen stattfindet und
ähnliches mehr. Danach erst geht das Blut über die Lebervenen zum rechten Herzen.
Suchen Sie sich die Abbildung des Pfortaderkreislaufes im Lehrbuch heraus und
beschreiben Sie, woher er sein Blut erhält!
Das Lymphsystem
Es bildet keinen geschlossenen Kreislauf. Die Lymphgefäße nehmen die Flüssigkeit aus dem
Gewebe auf und leiten diese dann durch Lymphknoten gefiltert in den rechten und linken
Venenwinkel und somit das rechte Herz.
Der Aufbau der Arterien
Die innere Schicht (Intima
Intima)
Intima kleidet die Arterie von innen aus und besteht aus einschichtigem
Plattenepithel.
Die mittlere Schicht (Media
Media)
Media besteht aus Muskelfasern. In den Arteriolen verlaufen diese
Muskelfasern ringförmig. Dadurch kann der Gefäßdurchmesser laufend verändert werden.
Dies wird je nach Bedarf durch das vegetative Nervensystem gesteuert. In den herznahen
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Arterien besteht die Media aus Muskulatur und einem großen Anteil an elastischen Fasern.
Dadurch ist die Windkesselfunktion möglich.
Die äußere Schicht (Adventitia
Adventitia)
Adventitia besteht aus Bindegewebe.
Histologischer Schnitt einer Arterie
Trichromfärbung nach MassonMasson -Goldner:
Goldner:
(1) Lumen mit einigen Erythrozyten
(2) Tunica intima
(3) Membrana elastica interna
(4) Tunica media
(5) Membrana elastica externa
(6) Tunica adventitia / externa
Quelle: Wikipedia, cc-by-sa-Lizenz Version 2.0, Urheber: Gleiberg, 1989, http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Arterie-Mensch-01.jpg
Begriffe:
Vasa vasorum: sind kleine Gefäße, durch die das Gefäß selbst versorgt wird. Sie befinden
sich bei den großen Gefäßen in der äußersten Schicht.
Vas privatum: ist ein organeigenes Gefäß, also ein Gefäß, dass direkt zur Versorgung des
Organs dient, z. B. gehören die Herzkranzgefäße dazu.
Der Aufbau der Venen
Sie bestehen aus drei Schichten: Intima, Media, Adventitia.
Adventitia
Die mittlere Muskelschicht ist weniger stark ausgeprägt als bei den Arterien, da die Venen
einen viel niedrigeren Blutdruck aufnehmen müssen.
Die Venen besitzen Venenklappen,
Venenklappen die sich aus dem Endothel der Innenschicht bilden.
Diese bewirken einen verbesserten Rücktransport des Blutes zum Herzen, indem sie das
Zurückfließen des Blutes, das sich in den Venen gegen die Schwerkraft bewegen muss
verhindern.
Schauen Sie sich im Lehrbuch die Zeichnungen an, die die Funktion der Venen und
deren Klappen demonstrieren!
demonstrieren!
Die Kapillaren:
Die kleinen Haargefäße, bestehen aus einschichtigem Endothel und sind gerade so groß,
dass sich ein Erythrozyt hindurchzwängen kann.
Der Rücktransport des Blutes zum Herzen
Hat das Blut die Kapillare passiert, wird es nicht mehr direkt von der Pumpkraft des Herzens
angetrieben. Damit es aber dennoch zurückfließen kann und zwar auch meistens entgegen
der Schwerkraft nach oben, gibt es drei Faktoren, die den Rücktransport des Blutes
ermöglichen:
1. die Thoraxpumpe
2. die Muskelpumpe
3. die Sogkraft des rechten Herzens.
Also die Bewegungen des Brustkorbes und die Bewegungen der Skelettmuskulatur drücken
die Gefäße von außen zusammen, so dass das Blut weitergetrieben wird. In der rechten
Herzhälfte herrscht ein leichter Unterdruck, so dass ein Sog auf das venöse Blut ausgeübt
wird.
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Der Puls
Er ist die tastbare arterielle Druckwelle vom Herzen in den Körper hinein.
Die wichtigsten Arterien:
Aorta aus der linken Herzkammer aufsteigende Aorta (Aorta ascendens)
Aortenbogen
(Arcus aortae) absteigende Aorta (Aorta descendens) Brustaorta (thorakale Aorta,
oberhalb des Zwerchfells) Bauchaorta (abdominale Aorta, unterhalb des Zwerchfells)
Abgänge des Aortenbogens
Quelle: Wikipedia, gemeinfreies Bild, http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gray506_de.svg
Die Abgänge aus der Aorta müssen Ihnen geläufig werden:
Verfolgen Sie nachfolgende Erläuterungen anhand einer anatomischen Abbildung
Abbildung der
arteriellen Gefäße!
Herzkranzgefäße (Koronararterien) - Stamm von Unterschlüsselbeinarterie und der rechten
gemeinsamen Halsschlagader (Truncus brachiocephalicus) - linke gemeinsame
Halsschlagader (Arteria carotis communis), die aufzweigt in eine innere und eine äußere
Halsschlagader (Arteria carotis interna und externa) - linke Unterschlüsselbeinarterie,
(Arteria subclavia) die sich fortsetzt in die Axillararterie (Arteria axillaris) und die
Oberarmarterie (Arteria brachialis), wo sie sich noch weiter verzweigt, um Unterarm und
Hand zu versorgen – aus der Brustaorta entspringen die Zwischenrippenarterien
(Interkostalarterien) – nach dem Zwerchfelldurchtritt entspringen direkt aus der
abdominalen Aorta der Schlagaderstamm von Leber, Milz und Magenarterie (Truncus
coeliacus) – die Nierenarterien (Arteria renalis dextra und sinistra) - die obere und untere
Gekröseschlagader (A. mesenterica superior und inferior) - auf der Höhe des vierten
Lendenwirbels geht die Bauchaorta an ihrer Gabelungsstelle (Bifurkation) in die rechte und
linke gemeinsame Beckenschlagader ( Arteria iliaca communis dextra und sinistra) über,
diese haben dann einen inneren und einen äußeren Verlauf, dabei versorgt die innere die
Beckenorgane, während die äußere Beckenschlagader weiter ins Bein zieht –
Oberschenkelschlagader (Arteria femoralis) - im Bereich des Knies geht sie über in die
vordere und hintere Schienbeinschlagader (Arteria tibialis anterior und posterior) und
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