Bodybalance Splittdorf

DAS PERFEKTE
GESCHENK
EINE AUSWAHL
WEIHNACHTSZEIT
FAMILIENZEIT
WINTERMODE FÜR DIE FAMILIE
FRITSCHE!
DAS INTERVIEW
DEZEMBER 2010
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BERN
TIEFENENTSPANNUNG
GEGEN DIE
DEPRESSION
von Greg Zwygart
Die Winterzeit ist für viele Männer eine Zeit der Depression
und der Lustlosigkeit. Uwe Splittdorf, Geschäftsleiter bei
Pink Cross, ist ein ausgebildeter Yoga-Lehrer und Hypnotiseur.
Mit Tiefenentspannung hilft er Depressionen, Phobien und
auch Suchtprobleme zu bewältigen.
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MANNSCHAFT MAGAZIN
Uwe, wie bist du zur Tiefenentspannung gekommen?
Eigentlich komme ich aus der Wirtschaft. 2003 habe ich eine
Auszeit genommen und in New York diverse Ausbildungen im
Coaching, in der Hypnose und zum Yoga-Lehrer gemacht. Seit
dieser Zeit kommen sehr viele Leute zu mir um zu entspannen,
aber auch um Phobien, wie zum Beispiel Spinnen-Phobien, zu
beseitigen. Leute aus der ganzen Schweiz kommen auch mit ihren
geschäftlichen oder Beziehungsproblemen zu mir aufs Sofa und
erzählen mir von ihren Ängsten und Sehnsüchte.
Wie läuft eine Session bei dir ab?
Ich mache eine Kombination aus Tiefenentspannung und Yoga.
Ich entspanne die Person für zehn Minuten, hole sie dann zurück,
mache Yoga-Übungen mit ihr, entspanne sie nochmals und hole sie wieder zurück für ein Endgespräch. Dieses Endgespräch ist
wichtig, um sie aus dem Trancezustand herauszunehmen. Ich habe nun auf anfangs Jahr Praxisräume in der Quelle, dem spirituellen Zentrum in Bern, gemietet und werde dort behandeln können.
Was bezwecken diese Übungen in der Tiefentspannung?
Ich versuche der Person wieder Energie zu geben. Ich rate ihnen
spazieren zu gehen und Sport zu machen, was vor allem heute
in der schnelllebigen Zeit sehr wichtig ist. Durch Yoga-Übungen
mache ich Energiekanäle wieder frei. Spannend ist, dass viele
Phobien nach meiner Behandlung nicht mehr vorhanden sind.
Die Person geht bewusster durchs Leben. Eine Zeit lang habe ich
Mitarbeiter des Schweizer Fernsehens in Zürich behandelt. Durch
Pink Cross habe ich jetzt natürlich weniger Zeit.
Vor allem in der Herbst- und Winterzeit möchte ich Menschen
helfen, durch Sport und Entspannung ihre innere Sonne wieder
zu finden. Dabei geht es oft auch ums loslassen. Zusammen mit
der Aidshilfe mache ich Raucherentwöhnungsseminare, wobei ich
zweimal in die Kurse komme und die Teilnehmer entspanne und
ihnen Suggestionsfragen stelle zu ihrer Einstellung zur Zigarette.
Ich möchte den Menschen Glücksgefühle und das Glücklichsein
vermitteln.
Sind schwule Männer mehr von der Depression stärker betroffen
als heterosexuelle?
Natürlich. Das hängt damit zusammen, dass schwule Männer vermehrt alleine sind und keinen Ansprechpartner haben. Sie haben
in der Regel sehr herausfordernde Jobs und müssen immer erreichbar sein, egal ob das jetzt ein Coiffeur oder ein Top-Manager
ist. Schwule Männer geben in der Regel immer alles. Dazu kommt
noch, dass das schwule Leben auch teurer ist als das Hetero-Leben, man reist viel mehr und will sich auch mehr leisten.
Bei den Schwulen ist vor allem die ganze Internetgeschichte noch
aktuell. Hat man niemanden mehr zum reden, verbringt man
die Zeit in Chatrooms und auf Dating-Websites. Einerseits ist es
natürlich gut, dass es diese gibt aber das Internet kann auch zur
Vereinsamung führen. Männer treffen sich auf Gayromeo oder
Facebook, wie auch immer die Plattformen heissen. Heute fährt
man vor allem auf der schnellen Sex Schiene und will gar niemanden mehr für eine Beziehung kennenlernen. Zu meiner Zeit
gab es noch diese Parks, das war anders. Man kannte die Leute
und hat sich mit ihnen unterhalten, es gab einen sozialen Austausch. Heute leben viele Männer nur virtuell. Für mich ist das
eine Suchtproblematik.
Chatten ist doch etwas Harmloses.Wann weiss man, dass man zu viel
im Chat ist?
Es ist so wie wenn man einen Hummer im heissen Wasser kocht.
Der weiss auch nicht, dass er stirbt. Genauso ist es mit dem Suchtverhalten. Man chattet ein bisschen, dann wird es immer mehr.
Plötzlich ist man während der Arbeit oder im Tram am chatten.
Erst letzte Woche war ich auf einer Konferenz mit Top-Managers.
Zwei Männer sassen mir gegenüber und waren ständig am chatten. Danach habe ich einen darauf angesprochen und er sagte mir:
«Lieber Uwe, aber ich bin doch gar nicht ständig online.» Ein solches Verhalten ist eine grosse Gefahr, vor allem das soziale Leben
hat sehr darunter zu leiden.
Was rätst du einem, der sich in diesen Beschreibungen erkennt?
Ich rate ihm sein Internet- und Chatverhalten aufzuschreiben und
sich folgende Fragen zu stellen: Wie lange bin ich im Internet, wie
oft logge ich mich ein? Wie viele Männer habe ich gedatet, wann
gab es ein zweites Treffen? Wie oft hatte ich nur Sex, obwohl ich
mich nach Nähe gesehnt habe?
Wer so sein Verhalten über eine gewisse Zeit beobachtet und findet, er sei zu sehr vom virtuellen Leben beeinflusst, sollte ärztlichen Rat aufsuchen. Vor allem als schwuler Mann sollte man wissen, dass man sein soziales Netzwerk nicht vernachlässigen soll.
Mal etwas unternehmen oder Freunde zum Essen oder auch nur
zum Wein trinken einladen. Das ist mein Ratschlag.
Was rätst du Menschen, die mit dem Winter Mühe haben?
Ich finde es sehr wichtig, dass man vor dem Schlafen gehen den
vergangenen Tag Revue passieren lässt und den nächsten Tag
plant. Was habe ich gemacht, was habe ich erreicht, was nicht? In
der Regel kann man danach sehr gut schlafen.
Man muss sich zuerst auch selber lieben und sagen können: Ich
bin glücklich. Was gegen Depressionsgefühle hilft ist sich morgens
hübsch zu machen. Was will ich heute anziehen, wie gefalle ich
mir am Besten? Es sind ganz einfach Sachen, wie ein besonderes
Duschgel verwenden, an Tagen, an denen es einem nicht so gut
geht. Es ist wichtig, dass man es sich gut gehen lässt und gezielt
Glücksmomente einbaut.
Wenn ich vor einer Situation am Tag Angst habe ziehe ich eine
lustige Unterhose an. Wenn ich dann vor einer Gruppe stehe und
reden muss denke ich, wenn ihr nur wüsstet was ich unter meiner Hose anhabe! Dann muss ich immer lächeln. Es mag verrückt
klingen, aber solche kleine Sachen sind wichtig.
Jeder sollte Menschen in seinem Umfeld haben, die ihn aus einem
Tief herausholen können. Das setzt natürlich voraus, dass man
Anderen auch Gutes tut. Wenn ich einen schlechten Tag habe,
schreibe ich meinen Freunde eine SMS und wünsche Ihnen einen
guten Tag.
Wieviel kostet eine Session bei Uwe Splittdorf?
Eine Stunde kostet 130 Stutz. Krankenkassenabzüge mache ich
nicht, denn ich finde, eine Behandlung sollte den Menschen schon
etwas wert sein. Wer nicht die Mittel hat, soll mir einfach etwas
hinlegen. Ich finde es wichtig dass man nicht nur Top-Managern
hilft, sondern allen Menschen.
Uwe Splittdorf, Pink Cross
www.bodybalance-splittdorf.ch, 079 690 58 97
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