Faktenblatt Diabetes Über Diabetes Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper entweder nicht mehr genügend Insulin produziert (Diabetes Typ 1) oder das Insulin nicht richtig wirken kann (Diabetes Typ 2). Insulin ist ein Hormon, das von den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird; es spielt bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels eine essentielle Rolle. Insulin ist eine Art Schlüssel, der bewirkt, dass die Zellen Zucker (Glukose) aufnehmen können. In den Zellen wird der Zucker in Energie für den i Körper umgewandelt . Diabetesbetroffene in der Schweiz ii In der Schweiz sind ca. 4.9 Prozent der Männer und 4.2 Prozent der Frauen ab 15 Jahren von Diabetes betroffen. Etwa die Hälfte (2.9% der männlichen respektive 2% der weiblichen Bevölkerung) wird medikamentös behandelt und befolgt zugleich fast immer eine Ernährungsumstellung. Ein Sechstel der Diabetesbetroffenen (0.6% der Bevölkerung) erhält eine Insulinbehandlung. Der Diabetes nimmt mit dem Alter zu: 10 bis 12 Prozent der Männer und 8 Prozent der Frauen über 65 Jahre sind davon iii betroffen . Prävalenz weltweit Im Jahr 2000 waren rund 171 Millionen Menschen weltweit von Diabetes betroffen. Gemäss WHO iv sollen es im Jahr 2030 weltweit bereits 366 Millionen Menschen sein . Während in entwickelten Ländern mehrheitlich ältere Menschen von Diabetes betroffen sind, stellt man in Entwicklungsländern heutzutage einen immer grösser werdenden Anteil an Diabetes-Erkrankungen bei jüngeren Menschen v fest . Diabetes Typ 1 Dieser Typ wird «insulinabhängiger Diabetes» oder ehemals «Jugend-Diabetes» genannt, weil er häufig bei Kindern und jungen Erwachsenen auftritt. Der Körper produziert das Insulin nicht mehr in genügenden Mengen, da die Betazellen durch das Immunsystem des Körpers zerstört wurden. Die Gründe dafür sind auch heute noch nicht vollständig klar; für den Diabetes Typ 1 gibt es auch keine Präventionsmöglichkeiten. Menschen mit Diabetes Typ 1 müssen ihren Blutzuckerspiegel mittels Blutzuckermessgeräten regelmässig überwachen und dem Körper mehrmals täglich Insulin zuführen. Nur rund 10 Prozent aller Diabetesbetroffenen leiden unter dem Typ 1. In der Schweiz sind rund 40'000 vi Personen an Diabetes Typ 1 erkrankt . Roche Diabetes Care Roche Diagnostics (Schweiz) AG Industriestrasse 7 6343 Rotkreuz Telefon: 041 799 61 00 www.accu-chek.ch Symptome Der Diabetes Typ 1 weist normalerweise stark ausgeprägte Symptome wie grossen Durst, übermässiges Wasserlassen, Gewichtsverlust oder Müdigkeit auf und kann bei genauer Beobachtung frühzeitig festgestellt werden. Behandlung Das fehlende Insulin wird mit zugeführtem Insulin – mittels Spritze, Pen oder Pumpe – ersetzt. Die Dosis ist abhängig vom aktuellen Blutzucker, der Menge an zugeführten Kohlenhydraten und der geplanten körperlichen Aktivität. Von Diabetes Typ 1 Betroffene sind langfristig auf die Zuführung von vii Insulin angewiesen, da bisher noch keine Heilungsmöglichkeiten bestehen . Diabetes Typ 2 Rund 90 bis 95 Prozent aller, die an Diabetes leiden, sind von Typ 2 betroffen. Er wurde früher auch Altersdiabetes genannt. Die Krankheit entwickelt sich in der Regel aus einer genetischen Veranlagung, kombiniert mit Übergewicht oder einem ungesunden Lebensstil. Allerdings stellt man heutzutage einen immer grösser werdenden Anteil an Neuerkrankungen dieses Typs bei jungen Menschen fest. viii Beim Diabetes Typ 2 sprechen die Körperzellen nicht genügend auf das Insulin an . ix In der Schweiz leben ungefähr 300'000 diagnostizierte Diabetes Typ 2 Betroffene . Symptome In einem frühen Stadium dieses Typs treten kaum äusserliche Anzeichen und Symptome auf. Eine Diagnose wird häufig erst dann gestellt, wenn erste Komplikationen der Erkrankung auftreten, wie z.B. x schlecht heilende, infektionsanfällige Wunden oder Sehstörungen . Behandlung Mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmässiger körperlicher Aktivität lassen sich erhöhte Blutzuckerwerte oftmals normalisieren. Ist dies nicht der Fall, werden in einem ersten Schritt Tabletten eingesetzt. Eine Therapie mit Insulin wird notwendig, wenn auch mit Tabletten keine gute xi Blutzuckereinstellung erreicht werden kann . Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) Beim sogenannten Schwangerschaftsdiabetes zeigen sich erhöhte Blutzuckerwerte erstmals während einer Schwangerschaft. Es handelt sich dabei um eine vorübergehende Insulinresistenz, die aufgrund übermässiger Hormonproduktion auftritt. Der Körper ist nicht in der Lage, den erhöhten Insulinbedarf xii von schwangeren Frauen zu decken . So gelangt der Zucker durch die Plazenta zum Fötus. Dieser reagiert darauf mit einer gesteigerten eigenen Insulinproduktion und einem vermehrten Fettaufbau. Dies führt zu sehr grossen und schweren Babys. Schwangerschaftsdiabetes tritt bei ca. 10 bis 15 13 Prozent aller Schwangerschaften auf und gehört damit zu den häufigsten Komplikationen . Auch wenn bei vielen der Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt wieder verschwindet, besteht ein grosses Risiko, dass er bei künftigen Schwangerschaften erneut auftritt. Zusätzlich entwickeln xiii 30 bis 50 Prozent der betroffenen Frauen mit zunehmendem Alter einen Typ 2 Diabetes . Gesundheitliche Folgen Diabetes kann zu Begleit- und Folgeerkrankungen führen. Ein hoher Blutzucker kann Organe und xiv Körperteile wie Blutgefässe, Herz, Nieren, Augen und Füsse langfristig schädigen . Dabei sind HerzKreislauf-Erkrankungen die häufigsten Folgeschäden bei Diabetikern und stellen auch die häufigste xv Todesursache dar . Betroffene, die ihren Blutzucker im Zielbereich halten, tragen wesentlich dazu bei, dass xvi Langzeitkomplikationen vermieden werden können, bzw. unter Kontrolle sind . Dabei sind eine gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung sowie eine regelmässige Überwachung und eine xvii sorgfältige Einstellung des Blutzuckerspiegels essentiell . Ökonomische Auswirkungen Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO betragen die weltweiten durch Diabetes verursachten direkten Kosten zwischen 2.5 und 15 Prozent der jährlichen Gesundheitskosten. Diese sind abhängig vom lokalen Aufkommen sowie den Behandlungsmöglichkeiten xix jährliche Kosten von über 1.5 Milliarden Franken . xviii . In der Schweiz verursacht Diabetes Kampagne «Einfach messen. Besser leben.» Roche Diabetes Care möchte mit der Kampagne «Einfach messen. Besser leben.» aufzeigen, dass für Menschen mit Diabetes eine konsequente und medizinisch sinnvolle Selbstkontrolle der Schlüssel zur Steigerung der persönlichen Lebensqualität ist. mein-blutzucker.ch ist eine Plattform mit vielfältigen Informationen rund um die Ernährung, die Bewegung und den Alltag mit Diabetes sowie spannenden Geschichten und Videos von medizinischen Experten und Betroffenen. Kontakt: [email protected] i Diabetes Management: The Importance of Blood Glucose Monitoring, A Science Writers’ Guide Studie «Zahlen und Daten über Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Schweiz», Schweizerische Herzstiftung, Bern. Ausgabe 2012, S. 26/27. Available at: http://www.swissheart.ch/uploads/media/HerzStatistik2012_d_02.pdf iii https://www.accu-chek.ch/ch/de_CH/basics/wasistdiabetes.html iv WHO: «Diabetes Action Now» booklet available at: http://www.who.int/diabetes/actionnow/en/DANbooklet.pdf v International Diabetes Federation: Diabetes Atlas; Third edition 2006, S. 23 (in: Diabetes Management: The Importance of Blood Glucose Monitoring, A Science Writers’ Guide) vi http://www.diabetesgesellschaft.ch/diabetes/ vii http://www.diabetesgesellschaft.ch/diabetes/diabetes-typ-1/symptome-behandlung/ viii WHO: «Diabetes Fact sheet» available at: http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs312/en/ ix http://www.sge-ssn.ch/media/medialibrary/2012/10/merkblatt_diabetes_mellitus_typ_2_2011.pdf, S. 2. x http://www.diabetesgesellschaft.ch/diabetes/diabetes-typ-2/symptome-behandlung/ xi http://www.diabetesgesellschaft.ch/diabetes/diabetes-typ-2/symptome-behandlung xii Diabetes Management: The Importance of Blood Glucose Monitoring, A Science Writers’ Guide, S. 2. xiii http://www.diabetesgesellschaft.ch/diabetes/schwangerschaftsdiabetes/ xiv http://www.idf.org/complications-diabetes xv http://www.idf.org/diabetesatlas/5e/what-is-diabetes xvi https://www.accu-chek.ch/ch/de_CH/basics/diabeteskomplikationen.html xvii http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs312/en/index.html xviii WHO: «Diabetes Fact sheet» available at: http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs312/en/ xix http://www.insel.ch/fileadmin/inselspital/users/ueber_das_Inselspital/Mediendienst/Publireportagen/BZ_Publire_05_10_09.pdf ii