Newsletter Altengerechte Quartiere in NRW Nr. 28 - Mai 2017 Gestalte Dein Quartier: Verleih des "Quartiersspiels" Wie kann man sein eigenes Quartier spielerisch entwickeln? Diese Möglichkeit bietet das Quartiersspiel, das seit März beim Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW in Bochum ausgeliehen werden kann. Eigentlich ist das Quartiersspiel weniger ein Spiel im engeren Sinn als eher ein Modell, mit dem Menschen ihre persönlichen Wünsche und Bedarfe für ein altengerechtes Quartier gut artikulieren können. Es eignet sich optimal für den Einsatz bei Festen und Veranstaltungen. Auch bei einer großen Zahl von Spielerinnen und Spielern, die über den Tag verteilt „ihr“ Quartier gestalten, können mit einem eigenen Zählbrett die Themen, die den Menschen dabei am wichtigsten sind, anschaulich dokumentiert werden. Mit dem Quartiersspiel kommt man gut mit Menschen ins Gespräch und kann sich intensiv mit ihnen über ihre Wünsche austauschen. Vor allem älteren Menschen fällt es häufig schwer, sich in einer Gruppe oder bei einer Veranstaltung zu äußern. Die spielerische Annäherung bietet auch ihnen eine einfache Möglichkeit sich in die Entwicklung ihres Quartiers einzubringen. Das Quartiersspiel kann beim Landesbüro Informationen dazu erhalten Sie hier. altengerechte Quartiere ausgeliehen werden. Kommende Veranstaltungen Praxiswerkstatt: Sport und Spiel im Quartier Bewegung, Sport und Spiel leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur sozialen Vernetzung älterer Menschen im Quartier, sondern helfen zudem langfristig Gesundheit und Selbstständigkeit zu erhalten. Eine Praxiswerkstatt des Landesbüros altengerechte Quartiere.NRW für interessierte Kommunen, Vereine und Verbände am 9. Juni greift dieses Zukunftsthema auf. Häufig stellen sich folgende Fragen: Wie können sich Sportvereine und -verbände überhaupt in der Quartiersentwicklung engagieren? Wie kann die Expertise von Sportorganisationen und deren (ehrenamtlichen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die (Weiter-) Entwicklung altengerechter Quartiere genutzt werden? Für welche Quartiere und Quartiersprojekte eignen sich solche Kooperationen? Patrick Krone und Dirk Schröter vom Landessportbund NRW wollen gemeinsam mit Interessierten diese und weitere Themen diskutieren. Weitere Informationen und Anmeldung Termin: 09.06.2017, 09:30-13:30 Uhr Ort: Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. Friedrich-Alfred-Straße 25 47055 Duisburg Teilnehmende: maximal 25 Personen Bei Fragen: Patrick Krone, Tel.: 02371 77977-33, E-Mail: [email protected] Exkursion: Interkulturelle Nachbarschaften im altengerechten Quartier - Das Beispiel Duisburg-Bruckhausen Zu Hause und in der vertrauten Umgebung wohnen zu bleiben – dieser Wunsch steht bei älteren Menschen oft ganz oben auf der Liste. Das gilt auch für ältere Menschen mit Migrationsgeschichte. Wenn es dann um die Bereitstellung eines nachfragegerechten Angebotes im Quartier geht, spielen häufig besondere kulturelle Traditionen und auch variierende Altersbilder eine wichtige Rolle. Tragfähige interkulturelle Nachbarschaften können hier der Schlüssel zum Erfolg sein. Wie das funktioniert, kann man sich z.B. in Duisburg anschauen. Der Stadtteil Bruckhausen hat eine lange Tradition kultureller Vielfalt. Deshalb spielte die Beteiligung von Menschen unterschiedlicher Herkunft bei der Konzeption und Umsetzung der altengerechten Quartiersentwicklung eine wichtige Rolle. Regelmäßige Stadtteilbegehungen, die Vorstellung der Ergebnisse an Runden Tischen oder auf interkulturellen Veranstaltungen und die gemeinsame Erarbeitung von Quartiersplänen sind nur einige Beispiele für diese Arbeit. Die Initiatorinnen und Initiatoren haben besonders auf die im Quartier lebenden Frauen und auf interreligiöse Veranstaltungen gesetzt, um auf die Menschen zuzugehen. Einige Verbesserungen im Quartier konnten so bereits umgesetzt werden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Veranstaltungen, wie z.B. Nachbarschaftsfeste, Themenabende oder auch den Tag der offenen Gärten. Die Exkursion nach und durch Bruckhausen gemeinsam mit der Integrationsagentur widmet sich unter anderem folgenden Fragen: Wie können lebendige interkulturelle Nachbarschaften initiiert und gefördert werden? Wie können ältere Menschen mit und ohne Migrationshintergrund möglichst lange in ihrem Quartier leben bleiben? Welchen Beitrag können Akteure und Träger dazu leisten? Weitere Informationen und Anmeldung Termin: 21.06.2017, 10:00-14:00 Uhr Ort: Duisburg. Der genaue Treffpunkt wird noch bekannt gegeben. Exkursion findet zu Fuß statt. Teilnehmende: maximal 25 Personen Bei Fragen: Lena Bruce, Tel.: 0234 – 9531 9999, E-Mail: [email protected] Bericht aus der Praxiswerkstatt "Selbstbestimmt älter werden im ländlichen Raum" Wohn- und Quartiersprojekte für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter sind nicht nur ein städtisches Phänomen. Sie werden auch in ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens nachgefragt. Anhand des Projektes „Klostergarten Bornheim-Merten“ der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, kurz GFO, zeigte sich, wie entsprechenden Bedarfen und Herausforderungen jenseits der Metropolen erfolgreich begegnet werden kann. Das Landesbüro innovative Wohnformen.NRW hatte zusammen mit dem gastgebenden Seniorenzentrum St. Elisabeth nach Bornheim-Merten (bei Bonn) eingeladen, um zu diskutieren, was die besonderen Potenziale des ländlichen Raums sind und wie man innovative (Wohn-)Projekte hier umsetzen kann. Ursula Meeth, Leiterin des Seniorenzentrums, zeigte wie man sich über eine Sozialraumanalyse und eine Zukunftswerkstatt dem Projekt genähert hat. Zuerst war einmal zu klären, was die ländliche Lage überhaupt für Herausforderungen mit sich bringt. Genau wie in den Städten, musste die Politik ins Boot geholt werden und es mussten Investoren für das Projekt gefunden werden. Ein wichtiger Vorteil der ländlichen Konstellation bestand in dem starken Engagement der Akteure, waren sich die Beteiligten sicher. Innerhalb des Klostergartens half man sich untereinander und es entstand ein wichtiger dörflicher Zusammenhalt, der für das Projekt bis heute prägend ist. Mit dem „KulturCafé im Quartier“ und dem 50+Wohnprojekt „Gemeinsam Wohnen im Klostergarten“ stehen jetzt zwei Projektbausteine vor der Umsetzung, die von der besonderen ländlichen Lage und dem dörflichen Zusammenhang profitieren und gleichzeitig dort besonders willkommen sind. Ähnlich wie auch in städtischen Projekten ist die Stärkung der Selbstverantwortung der Beteiligten ein wichtiger Faktor, um ein solches Projekt nachhaltig zu sichern. Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von der Gastfreundschaft, der Umsetzungskraft und der Vielfalt des klösterlich-dörflichen Projektverbundes. Wir stellen Ihnen in lockerer Folge Beispielprojekte zur Quartiersentwicklung aus dem Förderangebot 2 des Landesförderplans Alter und Pflege vor. Heute sind wir in Nieheim zu Gast. Nieheim: Stationäre Einrichtung als Motor der Quartiersentwicklung © Stadt Nieheim Nieheim, eine ländlich gelegene Kleinstadt im Kreis Höxter, ist in besonderer Weise vom demografischen Wandel betroffen. Mehr als ein Viertel der rund 7.000 Nieheimerinnen und Nieheimer ist 65 Jahre und älter. Deshalb wollen Stadt und lokale Akteure die Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben älterer Menschen verbessern. Ein Thema dabei ist die Sicherung einer angemessenen Infrastruktur. Noch gibt es einige Angebote in der Kernstadt – was allerdings fehlt, ist ein Lebensmittelmarkt. Dieser soll nun bald kommen, was die Bürgerinnen und Bürger Nieheims begrüßen. Das ist aber längst nicht alles: In einer Befragung 2015 haben die Bürgerinnen und Bürger auch auf die Defizite bei Mobilitätsangeboten hingewiesen – nicht zuletzt, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Ein Ziel der Quartiersentwicklung ist es deshalb, die einzelnen Ortschaften miteinander zu verzahnen und gesellige Angebote untereinander bekannt zu machen. © Sankt Nikolaus Hospital Auch Gesundheitsangebote wurden angemahnt – weshalb im Rahmen des Projektes ein Seniorenund Gesundheitsbeirat gegründet wurde, der nun gemeinsam mit den Menschen Angebote entwickelt. Verstärkt seit 2017 stellen viele Bürgerinnen und Bürger Fragen zu den gesetzlichen Änderungen im Zusammenhang mit den Pflegestärkungsgesetzen. Dadurch stieg der Bedarf nach Beratungsangeboten signifikant. Vor diesem Hintergrund erarbeiteten die Quartiersentwicklerinnen in Kooperation mit dem ortsansässigen Sankt Nikolaus Hospital ein Versorgungskonzept für pflegebedürftige Einwohnerinnen und Einwohner Nieheims sowie ihre pflegenden Angehörigen. Das Konzept umfasst Beratung und Begleitung z. B. nach einem Kurzzeitpflegeaufenthalt. Von März bis April 2017 fand im Quartier aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen eine erneute Umfrage statt, die auch die Situation Pflegebedürftiger und pflegender Angehöriger zu Hause berücksichtigt. Die Umfrage wurde in Kooperation mit dem Kreis Höxter und der Stadt Nieheim initiiert; Ergebnisse sollen in der zweiten Jahreshälfte vorliegen. Kontakt: Sabrina Weppler und Stefanie Klein Sankt Nikolaus Hospital Hospitalstraße 20, 33039 Nieheim Tel. 05274 981-103 [email protected] , [email protected] Aktuelle Meldungen: Wie das Engagement älterer Menschen ländliche Räume belebt: Rückblick 20.04.2017: Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BaS) lud das BBE am 4. und 5. April 2017 in Arnsberg dazu ein, über die Rolle älterer Menschen bei der Demokratiestärkung im ländlichen Raum zu diskutieren. Ein Ziel der Veranstaltung war, teilhabeorientierte Ansätze aufzuzeigen, um damit auch populistischen und ausgrenzenden Tendenzen in der Gesellschaft entgegenzuwirken. In Workshops mit interaktivem Theater und in lebendigen Diskussionen wurde das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Mehr Losten unterstützen Pflegebedürftige und Angehörige bei Suche nach passendem Beratungsangebot 13.04.2017: In Nordrhein-Westfalen leben rund 640.000 Pflegebedürftige, über 70 Prozent davon werden zu Hause versorgt. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen gibt es zahlreiche Informationsangebote, aber die Vielfalt ist oft verwirrend. Die Mitarbeitenden des neuen vom Land und den Pflegekassen geförderten „Kompetenznetzwerk Angehörigenunterstützung und Pflegeberatung NRW“ (KoNAP) übernehmen eine Lotsenfunktion und weisen Ratsuchende auf Beratungsmöglichkeiten vor Ort hin. Mehr BAGSO-Themenheft „Engagement für Menschen im Heim" 11.04.2017: In diesem Themenheft werden ausgewählte Projektbeispiele zum Thema freiwilliges Engagement in Alten- und Pflegeeinrichtungen vorgestellt. Sie möchten sowohl Menschen, die den Wunsch haben, sich zu engagieren, als auch den Verantwortlichen in den Einrichtungen Impulse geben. Mehr Statistische Zahlen zur Gesundheit älterer Menschen 31.03.2017: Anlässlich des Tags der älteren Generation hat die Gesundheitsberichterstattung des Bundes ausgewählte Informationen zusammengestellt. Mehr Ältere bewerten ihr Wohnumfeld und ihre Nachbarschaften positiv 30.03.2017: Die meisten Menschen möchten so lange wie möglich selbstständig in der eigenen Wohnung und der vertrauten Umgebung leben. Ob sich dies verwirklichen lässt, hängt von der Ausstattung der Wohnung, aber auch vom Wohnumfeld (Versorgung mit Ärzten, Zufriedenheit mit dem öffentlichen Nahverkehr, Verhältnis zu den Nachbarn ...) ab. Mehr Termine: Fachtag zum zweiten Engagementbericht 19.05.2017: Am 19. Mai 2017 findet in Berlin die Fachtagung »Der Zweite Engagementbericht der Bundesregierung - Zentrale Themen, Fragen und Perspektiven des Engagements und der Zivilgesellschaft in Deutschland« statt. Auf der Tagung sollen die Ergebnisse und der Bericht einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und mit Akteuren aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik diskutiert werden. Anmeldungen werden bis zum 9. Mai 2017 entgegengenommen. Mehr Kreativ, Pragmatisch und fröhlich: Ein engagierter Blick auf Inklusion 23.06.2017: Behindertenrechtskonvention und Bundesteilhabegesetz, Konzeptarbeit und Organisationsentwicklung sind wichtige Instrumente, um Inklusion voranzubringen. Doch wo bleibt der inklusive Alltag? Wie könnte ein inklusives Leben, das mitreißt und begeistert, aussehen? Welche Rolle kann das freiwillige Engagement für umfassende, selbstverständlich gewordene und gelebte Inklusion spielen? Diese Fragen thematisiert der Kongress »Kreativ, pragmatisch und fröhlich: ein engagierter Blick auf Inklusion«, der am 23. Juni 2017 in Berlin stattfindet. Mehr Fünfter Deutscher FWS: Workshop und Call for Papers 23.06.2017: Am 23. Juni 2017 findet ein Workshop zum Fünften Deutschen Freiwilligensurvey statt, der im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) veranstaltet wird, um einen öffentlichen Diskurs zum Fünften Freiwilligensurvey zu eröffnen. Im Rahmen des Workshops besteht für zivilgesellschaftliche Akteure und die Fachöffentlichkeit die Gelegenheit, an die Diskussion zum Vierten Deutschen Freiwilligensurvey (2014) anzuknüpfen und Anregungen für den Fünften Freiwilligensurvey (2019) einzubringen. Mehr Wohnprojekte Tag-NRW 2017 30.06.2017: Der 15. Wohnprojektetag NRW findet am 30. Juni 2017 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen statt. Realisierung und Erfolg gemeinschaftlicher Wohnprojekte hängen oft von vermeintlichen Kleinigkeiten ab. Im Nachhinein wird klar, welche Entscheidungen, Methoden und Partner die Richtigen waren. Erst in der Wohnphase zeigt sich dann, ob die Ursprungsidee trägt, die Projektentwicklung insgesamt erfolgreich war, und ob das physische und soziale Gebäude dauerhaft funktioniert. Mehr Die Newsletter des Landesbüros altengerechte Quartiere.NRW ist ein kostenfreier Info-Service und informiert über Neuigkeiten zum Thema und aktuelle Aktivitäten des Landesbüros. Bestellungen/Abbestellungen unter http://www.aq-nrw.de/service/newsletter/ Newsletter Altengerechte Quartiere in NRW Nr. 28 - Mai 2017 Redaktionsschluss: 15.05.2017 Redaktion: Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW Lena Bruce Springorumallee 5 44795 Bochum Tel.: 0234 95 31 9999 E-Mail: [email protected] Das Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW arbeitet im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen.