Lernen und Gedächnis

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Lernen und Gedächnis
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Was ist Gedächtnis?
Explizites vs implizites Gedächtnis
Anatomisches Substrat
Neuronale Mechanismen
Plastizität
Definitionen
• Gedächtnis bezeichnet die Information, die
mehr oder weniger dauerhaft im Gehirn
gespeichert ist
• Lernen bezeichnet den Prozess der
Aufnahme der Information
• Erinnern bezeichnet den Abruf der
Information
Lashley‘s Tierversuche
Die Gedächtnisleistung
von Ratten im Labyrinth
hing in Lashley‘s
Experimenten in erster
Linie von der Größe der
Läsion ab. Er konnte
keinen spezifischen Ort
feststellen, der zu einer
besonderen
Beeinträchtigung führte.
Der Patient H.M.
• Bilaterale Entfernung von Strukturen im medialen
Temporallappen (wegen Epilepsie)
• Hippocampus und Amygdala beidseitig betroffen
• Retrograde Amnesie (ca. 10 Jahre)
• Massive anterograde Amnesie
– Normales Kurzzeitgedächtnis
– Keine Aufnahme von neuen Inhalten in das
Langzeitgedächtnis
• Normale Intelligenz
Läsion von H.M.
Prozedurales Gedächtnis
Hippocampus und Gedächtnis
• Symptome wie bei H.M. kommen öfters vor z.B.
nach Schlaganfällen oder Hirnhautentzündungen
• Aber: Experimentelle Läsionen des Hippocampus
bei Ratten haben nicht den selben Effekt
• Bei H.M. beschränkt sich die antereograde
Amnesie auf das deklarative Gedächtnis
• Prozedurales Gedächtnis ist bei H.M. nicht
gestört.
Klassifikation
• Deklarativ (explizit, Wissen)
– Episodisch (Ereignisse, „erster Schultag“)
– Semantisch (Fakten, „Hauptstadt von
Frankreich“)
• Prozedural (implizit, Verhalten)
– Fertigkeiten („Radfahren“)
– Bahnung (Priming)
– Konditionierung (klassisch oder operant)
Gedächtnis(se)
Modell
Kapazität des LZG
Ikonisches Gedächtnis
Cue
Serielle Positionseffekte
Primacy- und RecencyEffekte ändern sich
über verschiedene
Zeitspannen. Sie sind
allerdings bei vielen
verschiedenen Arten
sehr ähnlich.
Der Arbeitsspeicher
Ortsgedächtnis
Ratte muss den gleichen Arm des Labyrinths auswählen wie
während der Trainingsphase
Handlungsgedächtnis
Ratte muss den Arm zur gleichen Seite
(rechts oder links) des Labyrinths
auswählen wie während der Trainingsphase.
Objektgedächtnis
Ratte muss das andere Objekt auswählen wie während der
Trainingsphase (delayed non-match-to-sample)
Anatomisches Substrat
Das Gedächtnis ist über das ganze Gehirn verteilt. Unterschiedliche
Strukturen sind für verschiedene Arten des Gedächtnis wichtig.
Formen des Lernens
• Nichtassoziatives Lernen
– Habituation
– Dishabituation
– Sensitivierung
• Assoziatives Lernen
– Klassische Kondtionierung
– Operante (instrumentelle) Konditionierung
Nichtassoziatives Lernen
• Wiederholte Darbietung eines Reizes kann
zur Abnahme der Reaktion führen
(Habituation)
• Darbietung eines intensiven oder
unangenehmen Reizes stellt die
ursprüngliche Reaktion wieder her
(Dishabituation)
• Wiederholte Darbietung von unangenehmen
Reizen führt zur Zunahme der
Reaktionsstärke (Sensitivierung)
Klassisches Konditionieren
• Ein unkonditionierter Stimulus (UCS) löst
eine unkonditionierte Reaktion (UCR) aus
(z.B. Futter löst Speichelfluss aus).
• Ein neutraler Stimulus (z.B. Glocke) wird
wiederholt mit dem UCS zusammen
dargeboten. Er wird zum konditionierten
Stimulus (CS) und löst dann eine
konditionierte Reaktion (CR) aus.
• Der evolutionäre Vorteil der klassischen
Konditionierung liegt in der Möglichkeit
zur Antizipation des UCS.
Operantes Konditionieren
• Beim operanten Konditionieren wird eine
gezeigte Verhaltensweise verstärkt (z.B. durch
Belohnung). Dies erhöht die
Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens.
• Es gibt positive und negative Verstärker.
• Durch Shaping können auch neuartige
Verhaltensweisen erlernt werden.
• Beendigung des Verstärkens führt zur Löschung
(Extinktion) des Verhaltens
• Partielle Verstärkung macht Verhalten
resistenter gegenüber Löschung
Lernen
• Lernen kann durch Änderungen in der
Struktur von Verknüpfungen zwischen
Nervenzellen erfolgen, oder
• Lernen kann durch Änderung der Effizienz
bestehender Verbindungen erfolgen
• Beide Arten des Lernens sind im
menschlichen Nervensystem implementiert
Neuronales Substrat des Lernens
Synaptische Änderungen
Strukturelle Änderungen
Der berüchtigte Seehase
Habituation
Sensitivierung
Aplysia
• Einfaches Nervensystem mit
identifizierbaren Neuronen
• Sowohl nichtassoziatives Lernen
(Habituation, Sensitivierung) als auch
klassische Konditionierung konnte in
Aplysia in einfachen Schaltkreisen
nachgewiesen werden
• Veränderungen im Neuron durch sekundäre
Botenstoffe
Langzeitpotenzierung (LTP)
Kurze, kräftige, elektrische Stimulation (Tetanus) bewirkt, dass
die Steigung des exzitatorischen postsynaptischen Potentials
dauerhaft (für den Rest des Experiments) deutlich ansteigt.
Induktion von LTP
Veränderungen durch LTP
• Erhöhte Erregbarkeit
durch
– Vermehrte
Ausschüttung von
Neurotransmitter
– Steigerung der Anzahl
der Rezeptoren
Neurochemische Kaskade
LTP und LTD
LTP und Gedächtnis
• LTP bezeichnet die dauerhafte Veränderung der
neuronalen Antwort nach hochfrequenter,
afferenter Stimulation
• LTP tritt in vielen verschiedenen Präperationen
auf (v.a. Hippocampus)
• Die Charakteristika von LTP sind den
Eigenschaften des Gedächtnisses sehr ähnlich
• Verhaltenskonditionierung kann LTP-ähnliche
Veränderungen im Hippocampus hervorrufen
Lernen und Gedächtnis
• Verschiedene Gedächtnissysteme sind in
unterschiedlichen neuroanatomischen Systemen
realisiert.
• Lernen und Gedächtnis sind auf neuronaler Ebene
durch synaptische Änderungen implementiert
• Sensorische Systeme können durch Plastizität
umstrukturiert werden und sich so veränderten
Eingangssignalen optimal anpassen
• Das war‘s für heute!
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