Diabetes mellitus Vorlesung - Interdisziplinäres Stoffwechsel

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Müdigkeit und Erschöpfung als Ausdruck
einer metabolischen Myopathie
U. Plöckinger
Kompetenzzentrum Seltene Stoffwechselerkrankungen
Interdisziplinäres Stoffwechsel-Centrum
Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel
Charité, Berlin
www.seltene-Stoffwechselkrankheiten.de
www.stoffwechselcentrum.de
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Müdigkeit und Erschöpfung als Ausdruck einer
metabolischen Myopathie
Definition
Müdigkeit/Erschöpfung
Klinik und Hinweise auf metabolische Störungen
Metabolische Myopathie
Pathophysiologie
Beispiel
Myopathie bei Störungen des Energiehaushaltes
Myopathie bei Glykogenosen
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Definitionen: Was ist Müdigkeit/Erschöpfung?
Müdigkeit
Schlafbedürfnis, Ermüdung, Ermattung, Schlappheit
➙ Schlafmangel
Erschöpfung
physische Entkräftung, Kraftlosigkeit
Was meint der Patient?
Müdigkeit / Erschöpfung
Subjektiver Mangel an physischer oder mentaler Energie
Antriebsarmut, Schwierigkeiten aktiv zu werden,
generalisierte Schwäche, Kraftlosigkeit (rasche Ermüdbarkeit)
reduzierte Leistungsfähigkeit mit/ohne körperliche Ursache
Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisschwäche, emotionale Instabilität
Aber auch
http://www.praxisvita.de/sites/default/files/muedigkeit-im-alltag.jpg
Dyspnoe, Muskelschwäche, Somnolenz
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Fimages%2Fstress‐
am‐arbeitsplatz%2F8627328%2F2‐
format3.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Funternehmen%2Fbuero‐
special%2Ferwerbstaetigenbefragung‐2012‐je‐mehr‐stressfaktoren‐im‐job‐desto‐groesser‐die‐
erschoepfung%2F8627304.html&h=276&w=490&tbnid=AoXT_j‐
DEML_OM%3A&zoom=1&docid=aIp3gRSWxQPPnM&ei=LgGsU7OdC8flOoe1gMAM&tbm=isch&client=fir
efox‐a&iact=rc&uact=3&dur=529&page=11&start=273&ndsp=33&ved=0COoBEK0DMEw4yAE
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Epidemiologie
Müdigkeit (Fatigue)
Symptom Prävalenz 6%-7.5% (UK, USA)
2-Wo, Prävalenz arbeitende Population 38%
Produktivitätsverlust 136 Milliarden US$ /Jahr
Praxisbesuche 21%-33% → 7 Millionen Arztbesuche /Jahr (USA)
Lawrie SM Psychol Med 1997; Walker EA J Gen Intern Med 1993, Ricci JA J Occup Environ Med 2007, Bates Arch Int Med 1993,
Kroenke A Arch Int Med 1993; Führer R Psychol Med 1995; Kroenke K JAMA 1988; Schappert SM Vital Health Stat 1992
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Wie grenze ich ein physiologisches Phänomen
(Müdigkeit/Erschöpfung) von einer Erkrankung ab?
Anamnese
Beginn
plötzlich/langsam
Verlauf
stabil, abnehmend, zunehmend, Dauer, Verlauf
während des Tages, Begleitsymptome
Auslöser
Erleichterung/Verschlechterung
Auswirkungen
Arbeitsfähigkeit, Soziales Leben, fam. Aktivitäten
DD
Nachtschweiß, Gewichtsverlust
Flush
Schlafstörung
Depression, Angst
Medikamentenanamnese
Psychosoziale Faktoren
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_Malignom?
_Menopause
_Schlafmangel?
_Panikattacken
_ Sediert?
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Was ist exzessive Tages-Schläfrigkeit?
Unfähigkeit während des Tages wach und aufmerksam zu bleiben, meist bei sitzender
Tätigkeit bei Aktivitäten mit geringem Stimulus, durch
Schlafmangel
selbst induziert, Schichtarbeit (normale Schlafdauer 6-8 Std)
Schlafstörung
Obstruktive Schlafapnoe, Circadiane Rhytmusstörungen,
zentrale Schlafstörung (Narkolepsie)
physische/psychischer Erkrankung
Schmerz
Medikamente
Diazepine, Antihistaminika, Antiepileptika, Opioide, Antipsychotika
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Ausschluß „exzessive Tages-Schläfrigkeit“
Diagnose
Schlafanamnese (Epworth Sleepiness Scale)
Polysomnographie
http://www.charite.de/dgsm/dgsm/downloads/fachinformationen/frageboegen/ess.pdf
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Zusammenfassung 1.Schritt
Müdigkeit, Erschöpfung als physiologischer Hinweis auf
Schlafdefizit
Störung, die die Schlafqualität beeinflusst
2.Schritt
Müdigkeit Erschöpfung als Synonym für objektive
Kraftminderung ?
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Wann denkt man an Muskelschwäche?
DD
Schwäche ≠ Muskelschwäche →
Asthenie?
Schmerzbedingte Bewegungseinschränkung
Gelenkbedingte Einschränkung
Muskelschwäche
http://de.123rf.com/photo_238934
21_collage-mann-mit-schmerzendie-an-mehreren-korperteil.html
Klagen
funktionell – ich kann dies oder jenes nicht mehr (Treppen, Kämmen)
Gefühl der Schwere/Steifheit
Muskelschmerzen → Muskelkater, Krämpfe, Fibromyalgie
DD Kardio-pulmonal, Gelenke, Anämie, Kachexie
Muskelschmerz
eher bei Myositis
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Welche Ursachen kann Muskelschmerz haben?
DD
Infektion
Rheumatisch
Viral, bakteriell, Spirochäten (Dengue Fieber)
Systemisch
Fibromyalgie, Chonisches Fatigue Syndrom,
Medikamente
Endokrin
Statine, Ciprofloxazin, Biphosphonate, Aromatase Hemmer
Hepatisch
Psychiatrisch
chronische Hepatitis, autoimmun –
Lokalisiert
„Muskelkater“,Trauma
Polymyalgia rheumatica
Vitamin D, C↓, Hypothyreose, NNRIS
Bursitis, Infektion
Muskelinfarkt
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Wie weise ich die Muskelschwäche nach?
Untersuchung
Nachweis der Muskelschwäche
Graduiert
0
keine Muskelkontraktion
1
Spur einer Muskelkontraktion
2
Bewegung der Extremität/Gelenks nur wenn Schwerkraft aufgehoben
3
Bewegung der Extremität/Gelenks auch gegen Schwerkraft
4
Bewegung gegen Widerstand mgl
5
Normale Kraft gegen Widerstand
Medical Research Council. Aids to the Examination of the Peripheral Nervous System. Memorandum no. 45.
London, Her Majesty's Stationery Office, 1981.
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Welche KH können Muskelschwäche verursachen?
Lokalisation
Generalisiert
Myasthenia gravis, Muskelatrophie bei Bettlägrigkeit
Muskelschwund bei NPL, chronische Motoneuronenerkrankung
Symmetrisch
distal
ZNS/PNS
Handgriff↓, Handgelenkflexion/Extension↓, Plantarflexion↓
Fußheberschwäche, Zehen-Hackengang↓
periphere Motoneuronen, periphere Neuropathie
proximal
axiale Muskulatur, Deltoideus, Hüftbeuger
Myopathie, muskuläre Dystrophie, Myasthenia gravis
lokalisiert
z.b. Facioscapulohumerale dystrophie
Medical Research Council. Aids to the Examination of the Peripheral Nervous System. Memorandum no. 45. London, Her Majesty's Stationery Office, 1981.
http://www.epainassist.com/sports-injuries/ankle-injuries/peroneal-nerve-injury#gsc.tab=0, http://de.wikipedia.org /wiki/Datei:Myasthenia gravis.jpg;
http://musculardystrophyyoga.blogspot.de/2013/03/muscular-dystrophy-yoga-therapy.html#!/2013/03/muscular-dystrophy-yoga-therapy.html
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Einteilungen für Muskelschwäche?
Ursache
Obere Motoneurone
Apoplex, ZNS RF
spinale Läsion, Trauma, Infekt, RF, Gefäßanomalie,
Athrose, Demyelinisierung,congenitale Leukodystrophie
Vorderhorn
PNS
spinale Atrophie, Blei Vergiftung, Polio, Virus
symetrische PNP Diabetes, toxisch, metabolisch, hereditär
Mononeuropathie, Kompressionssyndrome, Vaskulitis
Neuromuskuäre „Junction“
Myasthenia gravis, Medikamente, Organophosphat,
Lambert-Eaton Syndrom
Myopathie
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Myopathie
Hinweise auf Myopathie
Labor:
CK, Aldolase, LDH, Transaminasen↑
DD: Motoneuronen, Belastung, i.m. Injektion, Trauma
Myoglobinurie (Blut pos. -- Ery neg.)
EMG, NLV
MRT
Muskel Biopsie
Genetik
Cave
Muskelschwäche→ Atemmuskulatur?
oropharyngeale Muskulatur?
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Zusammenfassung
1.Schritt
Müdigkeit, Erschöpfung als physiologischer Hinweis auf
Schlafdefizit
Störung, die die Schlafqualität beeinflusst
2.Schritt
Müdigkeit Erschöpfung als Synonym für objektive
Kraftminderung , Muskelkrankheit
3.Schritt
Eingrenzung der Myopathie
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Schritt 3 Eingrenzung der Myopathie
Myopathie
Entzündlich
Endokrin
Medikamente
Infektion
Rhabdomyolyse
Metabolisch
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SLE, Sklerodermie etc
Hinweise
Hypothyreose, Cushing, Vit D↓↓
Klinik
Statine, C2, Drogen
Anamnese
Klinik
Urin
langsam progressiv >>Belastungs
ausgelöst
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Zusammenfassung der ersten Schritte
Patient klagt über Schwäche / Müdigkeit / Erschöpfung
•
Objektivierung der Muskelschwäche
vs. Asthenie, andere Grund-KH
•
Lokalisierung der Muskelschwäche
(ZNS / PNS / Neuro-muskulärer Übergang/ Muskel)
•
Bestimmung die Ursache der Muskelschwäche
Labor, EMG, NLG, MRT, Histologie
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Muskelschwäche
Miller ML Approach to patients with muscle
weakness UpToDAte 2014
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Symptome – wann denken Sie an eine metabolische
Myopathie?
Belastungsabhängige Beschwerden
Belastungsintoleranz
nie gut im Sport, kein Sport/Bewegung
Muskelschmerz bei Belastung
Muskelkrämpfe bei Belastung
Lokalisation
proximal (DD muskuläre Dystrophien, entzündliche Myopathien)
selten distal
selten
Belastungs- und Ruhebeschwerden
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Teil 2 Störungen des Energie-Stoffwechsels
Muskelschwäche bei
Störungen der ß-Oxidation
Physiologie
Pathophysiologie
Beispiele
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Wo findet die ß-Oxidation statt ?
Struktur der Mitochondrien
Mitochondrien
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Atmungskette | Oxidative Phosphorylierung
Energiegewinnung
Pyruvat-Oxidation
ß-Oxidation der FFA
Zitrat-Zyklus
Oxidativen
Phosphorylierung
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Störungen der Fettsäure Oxidation
1
Transport in die
Mitochondrien
Fettsäure Abbau
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1
Aktivierung/Transport der Fettsäure
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24
Energieausbeute der ß Oxidation
AcetylCoA
Citratzyklus/Ketonkörper
Energieausbeute
AcetylCaA = 10 ATP
zB: Palmitinsäure (16 C) = 106 ATP
Glucose = 32 ATP
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Störungen der ß Oxidation: Symptome
ß Oxidation 80 % der metab.Energie
Herz- und Skelettmuskel f( ß Oxidation)
Fettabbau → Erhalt der Glykogenreserven
Klinisch:
Hypoketotische Hypoglykämie
(+ AmmoniakK)
Störungen der ß Oxidation
→ Glukoseabbau K
12h Fasten → Hypoglykämie
Skelett/Herzmuskelschwäche
o.p.B. bis zur ersten Krise !!!
Leber
FFA → Ketonkörper-Synthese
→ Energie für Glukoneogenese/Harnstoffsynthese
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Carnitin- Mangel Syndrome
Primärer muskulärer Carnithinmangel
mit Lipid-Myopathie
L-Carnitin
Systemischer Carnithinmangel
aus Lysin und Methionin
gemischten Kost: 100 - 300 mg/d
Ovo-Lakto_Veganer 15–25 % davon
mit hepatischer Encephalopathie
und Myopathie
Systemischer Carnithinmangel
Endogene Synthese
Co-Faktoren Vit. C, B6, Niacin, Fe
NW Plasma 40 - 60 µmol/l
mit progressiver Cardiomyopathie
70–85 % freies Carnitin , Rest Acylcarnitin
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Myopathie bei Carnitin-STW Störungen im
Erwachsenenalter
Primärer Carnitinmangel heterozygote Muttter –asymptomatisch
Sekundärer Carnitinmangel
Verlust von Carnitin Komplexen im Urin
Dialyseflüssigkeit
Klinik
Moderate Myopathie ohne hepatische/kardiale Beteiligung
Therapie
Carnitin Gabe
Duran M J Clin Chem Clin Biochem. 1990 May;28(5):359-63.
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1
Störungen der ß-Oxidation
Primärer Carnitin Mangel = Carnitin Transporter Defekt
Carnitin Palmitoyltransferase 1 Defekt
Kind, sehr selten, hepatischer Tranporter fehlt
Carnitin Acylcarnitin Carrier Defekt
Sehr selten (< 25 Pat) keine Daten für Erwachsene
Carnitin Palmitoyltransferase 2 Defekt
Selten, frühes Ewachsenenalter
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Carnitin Palmitoyl Transferase 2 Defekt
Erstmanifestation 10-50 LJ
Missense Mutationen myopathische Form
Deletionen schwere infantile Form
Heterzygote Klinik pos.
Klinik
Myalgie
Muskelsteifigkeit
Berührungsempfindlichkeit
Muskelschwäche
Fatigue
Myoglobinurie –NIS Respirator.IS
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Auslöser
Belastung > 30 Minuten
Kälteexposition
Fasten
viraler Infekt, Fieber
Emotionaler Stress
Anästhesie, Ibuprofen Diazepam
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Carnitin Palmitoyl Transferase 2 Defekt
Routinelabor
Hypoglykämie
Ketonkörper ↓
!!! Hypoketotische Hypoglykämie !!!
(Transaminase, CK, Myoglobin ↑)
Klinik
Belastbarkeit ↓
Muskelschmerz, belastungsinduzierte/Kälte‐induzierte Rhabdomyolyse
Hypotonie
Spezial Labor
C16‐C18 Acylcarnitine ↑
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Carnitin Palmitoyl Transferase 2 Defekt
Therapie
>30 Minuten Belastung, Kälteexposition vermeiden
Diät
Hoher KH Gehalt (75%) niedriger Fettgehalt 15%, Protein 15% häufige Mahlzeiten
Triheapanoin (anaplerptische) Diät
BKP β-ketopentanoyl–CoA
BHP β-hydroxypentanoate
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2
Störungen der Fettsäure Oxidation
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Enzym der ß Oxidation der FFA
Long-chain acyl-CoA dehydrogenase
Medium-chain acyl-CoA dehydrogenase
Short-chain acyl-CoA dehydrogenase
Very long-chain acyl-CoA dehydrogenase
Short-chain 3- hydroxyacyl-CoA dehydrogenase
LCAD
MCAD
SCAD
VLCAD
SCHAD
Electron transfer flavoprotein
Electron transfer flavoprotein-coenzyme Q oxidoreductase
Electron transfer flavoprotein dehydrogenase
Trifunctional enzyme
ETF
ETF-CoQ
ETFDH
HMG-CoA lyase
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Symptome
Myopathie (Ausnahme HMG.CoAl_Lyase Mangel)
Leichte – ausgeprägte Muskelschwäche und Fatigue
Belastunsintoleranz
Hypotonie
Hepatomegalie
Geruch nach “Schweissfüssen”
Congenitale polycystische Nieren,
Proximale tubuläre Defekte
hepatische Dysfunktion,
intermittierend (während Katabolie)/persistierend
Kardiomyopathie (LCAD, VLCAF, Trifunktioneller Enzym Mangel )
Basil T Darras, Causes of metabolic myopathies UpToDate 2014
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Medium Chain Acyl CoA
Dehydrogenase Defekt (MCAD)
Klinik
Hypotonie
Belastbarkeit ↓
Konzentration ↓
(Leberfunktion ↓, Lethargie)
Beschwerdefrei
Klinik nur bei metabolischem Stress (Op!)
Routinelabor
Spezial Labor
Hypoglykämie
Ketonkörper ↓
(Transaminase, Harnsäure↑, CK normal)
Freies Carnitin ↓‐ n C8‐C10 Acylcarnitin ↑
Dicarbonsäuren (Urin)
Acylglycin (Urin)
Spezial Labor
Freies Carnitin ↓‐ n C8‐C10 Acylcarnitin ↑
Dicarbonsäuren (Urin) ↑
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Medium Chain Acyl CoA
Dehydrogenase Defekt (MCAD)
Epidemiologie
1:5000 – 1:17000 Europa
Screening
Nord-Deutschland (1:4,900 NG) [Sander et al 2001]
Süd-Deutschland (1:8,500 NG)
[Maier et al 2005]
Australia (1:25,000 NG) [Carpenter et al 2001]
USA (1:15,700 NG) [Chace et al 2002]
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Medium Chain Acyl CoA
Dehydrogenase Defekt (MCAD)
Therapie
Glukose (per os/iv)
Prävention
kein Fasten
Glukose auch bei normalem Labor aber zB Infekten
keine Zufuhr MC-FA
Carnitin 50-100mg/kg/d
Lee et al 2005
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Flow Chart bei V.a. Störung der ß-Oxidation
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Beispiele metabolischer Myopathien -2 Glykogenosen
Belastungsabhängige Beschwerden: Welche?
kurze isometrische Belastung als Auslöser (Heben)
wenig intensive Dauerbelastung (Schwimmen, Treppen, Laufen)
Symptome
leichte Ermüdbarkeit, Muskelsteifigkeit durch Belastung
„Second Wind“-Phänomen z.B. durch Glukose Gabe
Nicht bei Störungen der Glykolyse
Glykogenosen 1-10
hepatisch und muskulär
nur muskulär
http://carleton.ca/healthy-workplace/wp-content/uploads/r217409_848358.jpg
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Was ist das „Second wind“ Phänomen?
Ursache
Sympathicusaktivierung
Energieversorgung↑
(FFA, Glukose)
MM ,Mitochondrial myopathie
McA, McArdle Glycogenosis
HR, heart rate
CWR, constant work rate
Short interval 6 min
Long interval 12 min
Porcelli S J Applied Physiol 2014, 116 1230
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Kurze Zusammenfassung
Klinisch Myopathie
Anamnese, Kraftprüfung
Metabolische Myopathie
meist proximal
Leistungsminderung
ß-Oxidationsstörungen
Myopathie, Belastunsinduziert
Glykogenose
„second wind“ Phänomen
Ischämischer Arm-Test
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Pathophysiologie Glykogenose
Beispiel
M. Pompe
Glykogenose / Lysosomale Speicherkrankheit
GSD 1a
Gluc-6-Phosphatase
17q21
GSD non 1a
Gluc-6-phosphat-translocase
11q23
GSD 2 (Pompe)
Lysosomale α1,4 Glucosidase
17q25.2-q25.3
GSD 3 (Cori, Forbe)
amyl 1.6-glucosidase (debranching enzyme)
1p21
GSD 4 (Andersen)
Brancher enzyme
3p12
GSD 5 (Mc Ardle)
Muscle phosphorylase
11q13
GSD 6 (Hers)
Liver phosphorylase
14q21-q22
GSD 7 (Tauri)
Muscle phosphofructokinase
12q13.3
GSD 8
Liver phosphorylase-kinase α-subunit
Xp22.2-p22.1
GSD 0
Gylcogensynthetase
12p12.2
Fanconi-Bickels Syndrom
(hepatorenale GSD)
Glut2
3q26.1-q26.3
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Lysosomen
Vorkommen:
Ubiquitär
Makrophagen
Leber
Niere
Nerven
Drüsen
Muskel
Aufgabe
Intrazellulärer Abbau
zellfremder+
zelleigener
Substanzen
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Lysosomen: abgeschnürte Vesikel der
terminalen Cisternen der trans-Seite des
Golgi Apparates
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Morbus Pompe
Abbau von Glykogen zu Glukose
Lysosom
Zytoplasma
Glykogentransporter
Glykogenn+1
Glukose-1-P
M. Pompe
Glycogen
Glykogen
Glukose-1-P
Glykogenn
GAA
X
Glukose
Glukose-6-P
Pyruvat
Glukose
Laktat
er n
k
l
l
Ze
GAA; Lysosomale α1,4 Glukosidase - ~150 Mutationen bekannt
Diagnose Klinik, Labor, Enzymdiagnostik, Genetik
Chen Y-T. In: Harrison’s Principles of Internal Medicine. 2001: 2281-2289.
Hirschhorn R, et al. In: The Metabolic and Molecular Bases of Inherited Disease. 2000: 3389-3420.
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Morbus Pompe Glykogenakkumulation
Lysosomales Glykogen
zwischen Myofibrillen
Lysosomale Glykogenakkumulation in der Zellperipherie
Lysosomen mit MembranRuptur und
Glykogenlakunen
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Morbus Pompe Erbgang
Autosomal-rezessiv
Vater
= Überträger
1
Erkrankt
(25%)
Mutter
= Überträgerin
2
3
Nicht erkrankte
Überträger
(50%)
4
Gesund
(25%)
Nach: Hirschhorn R, et al. In: The Metabolic and Molecular Bases of Inherited Disease. 2000:3389-3420.
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Morbus Pompe Organbefall
Glykogen Speicherung
im Herzmuskel
Glykogen Anreicherung
im Muskelgewebe
Hauptmuskelgruppen
Herzmuskel (infantile)
Proximale Skelettmuskulatur
(Rumpf, untere Extremitäten)
Atemmuskulatur
Glykogen Speicherung
im Skelettmuskel
Scapula alata
Hirschhorn R, et al. In: The Metabolic and Molecular Bases of Inherited Disease. 2001:3389-3420.
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Morbus Pompe Epidemiologie
Pompe -Verlaufsform
Inzidenz
Beginn im Säuglings alter
1/138.000
(1/43.000 - 1/536.000)
1/57.000
Juveniler/Adulter Beginn
(1/27.000 -1/128.000)
1/40.000
Gesamtinzidenz*
(1/17.000 -1/100.000)
*Je nach Ethnizität unterschiedlich: Am höchsten bei Afroamerikanern und Chinesen.
Ausems MGEM, et al. Community Genet. 1999; 2:91-96.
Hirschhorn R, et al. In: The Metabolic and Molecular Bases of Inherited Disease. 2000:3389-3420.
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Juveniler/adulter M. Pompe Klinik
Progrediente proximale Muskelschwäche (Rumpf, untere Extremitäten)
Gangstörungen, Muskelschmerzen, Fallneigung
Respiratorische Symptome
Dysnpnoe
Ermüdbarkeit/ Schläfrigkeit
Obstruktive Schlafapnoe
Morgendliche Kopfschmerzen
Skelett
Skoliose
“Schwingende Scapula” (“Scapula-Winging”)
Schmerzen im unteren LWS Bereich
Ausems MGEM, Community Genet. 1999;2;91-96
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M. Pompe: Gehen
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Juveniler/adulter M Pompe Verlauf
Erwachsene (Mellies) n=20
Erwachsene (Genzyme) n=15
LOPOS (Genzyme) n=58
1-6 Jahre
50
4-8 Jahre
48
45
Alter (Jahre)
40
35
30
25
41
36
35 36
30 28
37 38
41
20
15
10
5
0
Beginn Symptomatik
Diagnose
Beatmung
Rollstuhl
Mellies U, et al. Neurology. 2001; 57:1290-1295.,
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M. Pompe: Hinsetzen
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M. Pompe: Hocke
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Welche Untersuchung bestätigt Ihre Verdachtsdiagnose?
α 1,4 Glucosidase (GAA)-Enzymaktivität
(Test unter Einsatz von Glykogen oder 4-MUG)
(Leukozyten)
Lymphozyten (Mittel der Wahl)
Kultivierte Hautfibroblasten
Muskelbiopsie
Urin (Suchtest)
Mutationsanalyse
Trägerstatus (Geschwister/Nachkommen)
Pränataldiagnostik
Amniozentese
Chorionzotten Biopsie
Trockenblut Suchtest
nicht in Routine
Hirschhorn R, et al. In: The Metabolic and Molecular Bases of
Inherited Disease. 2000:Umapathysivam K, et al. Clin Chem. 2001
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M. Pompe Aufstehen
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Morbus Pompe Therapie
Enzymersatztherapie
Enzymsubstitution durch intravenöse Infusion
2006 Myozyme™ (alglucosidase alfa)
Gentherapie
Einschleusung des fehlenden Gens, Bisher nur präklinische Studien
Genetische Beratung
Atemtherapie
Sprachtherapie
Care-Koordinator
Beschäftigungstherapie
Krankengymnastik
Psychosoziale
Therapie
Ernährungs- und
Diättherapie
Amalfitano A, et al. Genetics Med. 2001; 3:132-138.
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Morbus Pompe Zusammenfassung
schnell progressiven infantilen → langsam progredienten juvenilen/adulten Form
Pathophysiologie
GAA-Mangel
Glykogenakkumulation in den Lysosomen
autosomal-rezessiv (genetische Beratung)
Diagnosezeitpunkt wichtig
Enzymersatztherapie
symptomatische Behandlung
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Morbus Pompe Leitlinien, SOPs, Dokumentation
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Vielen Dank für‘s Zuhören
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