Praktische Reisetipps Friaul, Venetien-2013 - Reise Know

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Anreise | 406
Ausrüstung und Gepäck | 413
Ein- und
Ausreisebestimmungen | 416
Einkaufen | 417
Elektrizität | 419
Essen und Trinken | 419
Feste und Feiertage | 429
Frauen allein unterwegs | 427
Gesundheit und Hygiene | 427
Informationen vor der Reise | 428
Informationsstellen in Italien | 429
Klima und Reisezeit | 429
Mit Kindern unterwegs | 413
Notfälle | 431
Öffnungszeiten | 433
Post | 434
Rund ums Geld | 434
Sicherheit | 436
Sport und Aktivitäten | 437
Sprache | 448
Telefonieren | 449
Unterkunft | 450
Verkehr | 454
Versicherungen | 457
Zeitzone | 459
12
www.fotolia.de © stillkost
12 Praktische Reisetipps A–Z
Meer, Berge und die Flusswelt des Po; wie hinkommen, was wo machen – hier werden alle praktischen
Fragen beantwortet.
j Bassano del Grappa mit der Ponte degli Alpini
12
406
Anreise
Anreise
Friaul/Julisch Venetien und Veneto sind
die zwei nordöstlichen Regionen Italiens
und jeweils unterteilt in mehrere Provinzen. Sie liegen zwischen den Ländern
Österreich und Slowenien und den italienischen Regionen Emilia Romagna im
Süden (die zum Stiefel überleitet) und
der zweisprachigen Region Alto Adige/
Trentino (Südtirol/Trient) sowie der
Lombardei im Westen. Alpen, Mittelmeer und die Ebenen und Mündungsgebiete der fünf Flüsse Brenta, Adige
(Etsch), Po, Piave und Tagliamento prägen die Landschaften. Nur ein Katzensprung über die Alpen scheint die Anreise zu sein – und ist es auch, wenn man
nicht gerade an einem der Hauptreisewochenenden unterwegs ist.
Mit dem eigenen Fahrzeug
Papiere
An Fahrzeugpapieren sind zwingend
notwendig der nationale Führerschein
sowie die nationale Zulassung, die grüne Versicherungskarte ist optional, aber
durchaus empfehlenswert. Unter Umständen kann auch eine Vollkasko-Versicherung sinnvoll sein, da die italienischen Versicherungsgesellschaften
im Schadensfall nicht die bei uns üblichen Summen auszahlen. Auch ein
Auslandsschutzbrief des Automobilclubs kann bei Unfällen oder schweren
Pannen nützliche Dienste (bis hin zur
Rückholung) leisten.
12
Routen
Ganz gleich aus welcher Region
Deutschlands man anreist, die günstigste Route führt über München. Für
Schweizer empfiehlt sich z.B. ab Bern die
Strecke über Milano. Von München gibt
es zwei Hauptstrecken durch Österreich
und Italien an die Adria, beide sind
durchgehende Autobahnen: entweder
über Innsbruck und den Brenner am
Gardasee entlang nach Verona oder
über Salzburg und Villach an der slowenischen Grenze entlang Richtung Triest.
Jede Strecke hat ihre Reize, die Wahl
wird vom Zielort abhängen. Von München sind es nach Venedig über den
Brenner 540 km, über Villach 565 km,
von Bern nach Venedig sind es 618 km.
Mautgebühren
Die Kosten setzen sich zusammen aus
der österreichischen Generalmaut
(dem „Pickerl“, Auto bis 3,5 t und Wohnmobile ohne Gewichtsbeschränkung
zehn Tage 8,30 €, zwei Monate 24,20 €,
ein Jahr 80,60 €, Motorräder zehn Tage
4,80 €, zwei Monate 12,10 €, ein Jahr
32,10 €, Anhänger benötigen keine Extravignette) und bei der Brenner-Route
zusätzlich aus der österreichischen Maut
über die Brennerautobahn (8,50 €,
Wohnmobile über 3,5 t um 33 €) und
den entfernungsabhängigen italienischen
Autobahngebühren (um 25 €), bei der
Villach-Route aus der Zusatzmaut durch
f Bei Wanderungen in den Euganäischen Hügeln
stößt man immer wieder auf schmucke Ortschaften
Tauern- und Katschbergtunnel (10 €,
Wohnmobile über 3,5 t 18 €) und den
italienischen Autobahngebühren (um
15 €). Auf der Strecke von Bern nach Venedig fallen 40 Franken für die Schweizer Vignette sowie um 23 € italienischer
Mautgebühren an.
Staus und Wartezeiten
Neuralgische Punke, an denen regelmäßig Staus entstehen, sind auf der Brenner-Strecke die Mautstationen an der
Europabrücke kurz hinter Innsbruck
und bei Vipiteno/Sterzing hinter dem
Brenner. Steht der Verkehr auf der Autobahn einmal, füllen sich die parallel laufenden Straßen binnen kürzester Zeit
ebenfalls. Ein weiterer kritischer Punkt
ist das Autobahnkreuz von Verona, wo
sich die Nord-Süd- mit der Ost-WestVerbindung Venedig – Mailand trifft.
Auf der Strecke über Salzburg lässt das
Wort „Blockabfertigung“ bei jedem
Autofahrer Grausiges vor dem inneren
Auge entstehen. Katschberg- und Tauerntunnel sind dann nur noch im Einbahnstraßenverkehr befahrbar. Zweispurig geht es als Block über eine Weile
in einer Richtung hindurch, dann ist die
andere Seite dran. Fünf und mehr Stunden weisen die elektronischen Tafeln am
Wegesrand als Wartezeit schon mal aus!
Mit der Bahn
Bequem und praktisch ist die Anreise
mit der Bahn. Der Bahnhof Venezia
004f sk
407
Praktische Reisetipps A–Z
Anreise
Karte S. 408
Anreise
408
Verkehrswege Alpen
0
Augsburg
Stuttgart
DEUTSCHLAND
Rottweil
Donaueschingen
E54
E60
Zürich
E52
Memmingen
7
96
Friedrichshafen
Bregenz
Vaduz
A12
SCHWEIZ
E35
E43
Varese
A
Darfo
Boario
Como
Bergamo
Vigevano
A1
Pavia
A21
Alessandria
E25
Genua
Belluno
Feltre
Arco
Rovereto
Brescia
A 21
del Grappa
Verona
E70
f
A22
Mantua
Treviso
Vicenza
E45
ITALIEN
Cremona
A27
Bassano
Lago di
Garda
A4
Legnago
Venedig
A13
Rovigo
Piacenza
Suzzara
E35
Salsomaggiore
Terme
Parma
E31
A15
A1
E55
Mirandola
Ferrara
E45
Carpi
Reggio
nell’Emilia
Modena
Bologna
Rimini
E55
f
Padua
Ven eto
E70
Bobbio
E-é
E66
A22
Trento
Mailand
A7
Bruncio
Brixen
Bozen
E64
Novara
A 26
P
N
E
Sondrio
A9
E64
A4
Schwaz
A 13
E45
L
Davos
Turin
Turin
E60
Morbengo
E35
E62
Innsbruck
13
2
12
Telfs
13
Chur
Basel
E45
E60
Kufstein
LIECHTENSTEIN
Schwyz
8
GarmischPartenkirchen
E43
Zug
Rosenheim
E533
St.Gallen
E41
Bellinzona
München
95
E532
Kempten
Bodensee
1
Nürnberg
96
Landsberg
E54
Saulgau
Konstanz
7
E43
8
E43
81
2
50 km
9
Friaul05
© R EISE KNOW -HOW 2013
Do
Passau
E55
na
E56
Altötting
Steyr
A1
E60
E55
Linz
Wels
A8
E52
E60
A7
u
Gmunden
Salzburg
Bad Ischl
A9
Liezen
E55
Bischofshofen
ÖSTERREICH
Judenburg
A10
Lienz
Spittal
St. Vien
a.d. Glan
E55
E66
Tolmezzo
E55
Pordenone
A28
A4
E70
f
Klagenfurt
Jesenice
A 23
FriaulJulisch
VenetienUdine
A2
E66
Villach
Kranj
Škofja Loka
Nova
Gorica
Domžale
Ljubljana
SLOWENIEN
E61
E70
Direkte Nachtzüge
Triest
Izola
Gol f
von
Ven ed ig
Santa Lucia liegt sehr günstig auf der
Stadt-Insel, direkt am Canal Grande.
Über eine Brücke geht es von dort zu
Fuß in die übrigen Stadtteile – oder per
Vaporetto ab dem Anleger „Ferrovia“ direkt vor dem Bahnhof.
Alle Züge nach Venedig halten vorher
an der Station Venezia Mestre im Zentrum des auf dem Festland gelegenen
Stadtteils. Von dort bestehen gute Anschluss-Verbindungen nach Triest und
in die anderen Städte des Zielgebietes.
Die Bahn-Verbindungen aus der
Schweiz, Deutschland und Österreich
sind recht gut. Es gibt je einen Direktzug ab Basel und Zürich (via Gotthard
oder Lötschberg), München (über den
Brenner) und Wien über Villach. Der
Basler Zug fährt direkt weiter nach
Triest. Nachtzüge mit Liege- und Schlafwagen fahren generell ab München und
Wien. Aus der nördlichen Hälfte
Deutschlands bietet sich der Nachtzug
Köln – Karlsruhe – Mailand und die
Weiterfahrt von dort bis Venedig an,
oder aber der City-Night-Line ab Hamburg, Berlin oder Dresden bis Zürich
und dann die Weiterfahrt mit dem Cisalpino bis in die Lagunenstadt.
409
Praktische Reisetipps A–Z
Anreise
Èabar
Rijeka
KROATIEN
ISTRIEN
Krk
Rovinj
Pula
ADRIATISCHES
MEER
Cres
± Citynightline, tägl. ab München (ca. 21 Uhr) via
u.a. Kufstein und Innsbruck nach Venedig (Ankunft
ca. 7 Uhr).
± Euronight, täglich ab Wien (ca. 22.40 Uhr) nach
Venedig (Ankunft ca. 8.30 Uhr).
Rab
Wegen der großen Vielfalt und ständig
wechselnder Sonderangebote ist es in
preislicher Hinsicht kaum möglich, all-
12
410
Anreise
gemein gültige Informationen zu geben.
Meist ist es jedoch mit der Bahn preiswerter, als man denkt. Wer frühzeitig
bucht und die Hauptreisetage meidet,
kann viel Geld sparen: von Wien oder
München für 50 €, ab Hamburg um 70 €
sind durchaus realistische Schnäppchen
(„Sparangebot“ der Bahn). Einen vollständigen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten und Konditionen (z.B. langfristige Vorausbuchung)
zu geben ist – auch wegen der häufig
wechselnden Angebote – kaum möglich.
Es empfiehlt sich daher, die Beratung
durch eine spezialisierte Bahn-Agentur
in Anspruch zu nehmen.
Reservierung
Alle Züge nach Italien sind reservierungspflichtig. In den Sommermonaten
ist eine langfristige Reservierung sowohl
für Sitz- als auch für Liege- und Schlafplätze dringend angeraten. Auch in den
kälteren Monaten gibt es einige kritische
Wochen und Wochenenden (Herbstferien, Allerheiligen und andere Feiertage
sowie Karneval), an denen die Züge ausverkauft oder die Plätze teuer sein können, wenn man zu kurzfristig dran ist.
Ein Fahrrad im Zug nach Italien mitzunehmen ist möglich, kann aber problematisch werden. In Richtung Venedig
ist im Nachtzug über den Brenner z.B.
ein Radtransport nur bis Verona möglich. Speziell für Radkunden hat die
Deutsche Bahn eine Radfahrer-Hotline
eingerichtet, die von März bis November
Auskunft über den Radtransport in europäischen Zügen gibt: 01805/99 66 33
(14 ct/Min. aus dem Festnetz, Tarif bei
Mobilfunk max. 42 ct/Min).
12
Mit dem Bus
Die Deutsche Touring (Eurolines), unterhält Buslinien mit 2–3 wöchentlichen
Fahrten von 12 deutschen Städten, z.B.
Hamburg, Köln oder Berlin. Ab Frankfurt kostet die Hin- und Rückfahrt nach
Verona 130–160 € bei einer Fahrtdauer
von ca. 16 Stunden.
Von einigen Städten im Südwesten –
z.B. Mannheim, Karlsruhe, Freiburg –
sowie von Würzburg und München
fährt für ungefähr den gleichen Preis
und meist ein mal die Woche auch ein
Bus ins unweit von Venedig gelegene
Abano Terme – die Weiterfahrt von dort
per Bahn oder Bus ist unproblematisch.
Vor allem für Preisbewusste, die sich
nicht Ewigkeiten im Voraus festlegen
wollen, ist der Bus eine gute Wahl. Während bei der Bahn oder den Billigfliegern
alle bezahlbaren Kontingente meist nur
bei langfristiger Vorbuchung zu haben
sind, lässt sich so ein Busticket auch
noch relativ kurzfristig bekommen.
± Informationen und Buchung über die Deutsche
Touring Gesellschaft mbH, Am Römerhof 17,
60486 Frankfurt/Main, Tel. 069/79 03 501, Fax 79
03 219, www.deutsche-touring.com; Eurolines
Italia s.r.l., Pescara, Viale Marconi 7, Tel. 085 69 19
90, Fax 085 69 31 61, [email protected].
Flug
Die drei großen internationalen Flughäfen der Region sind Verona (Aeroporto
Villafranca, www.aeroportoverona.it),
Venedig (Aeroporto Marco Polo) und
Triest (Aeroporto Ronchi dei Legionari).
Alitalia (www.alitalia.com) fliegt aus
dem deutschsprachigen Raum keinen
der drei Flughäfen direkt an, sondern
immer über Rom oder Mailand (wer die
Zuverlässigkeit von Alitalia kennt, wird
diese Landeplätze meiden wollen). Air
Dolomiti (www.airdolomiti.de) fliegt im
Auftrag von Lufthansa ab Frankfurt direkt nach Verona und Venedig sowie ab
München nach Verona, Venedig und
Triest und von Wien nach Verona. Von
Zürich kommt man mit Swiss (www.
swiss.ch) und von Wien mit Austrian
Airlines (www.austrianairlines. at) nach
Venedig. Die folgende Gesellschaften
fliegen in der Sommersaison nach Italien: Ryan Air (www.ryanair.com) verbindet Venedig/Treviso mit Frankfurt/
Hahn, Bremen und Düsseldorf/Weeze
und fliegt von Weeze nach Triest. Air
Berlin (www.airberlin.com) fliegt von
Hamburg, Berlin/Tegel, Düsseldorf,
Stuttgart und Hannover direkt nach Venedig. Easy Jet (www.easyjet.com) fliegt
von Basel und Berlin nach Venedig. Darwin Airline (www.darwinairline.com)
verbindet Genf mit Venedig. Germanwings (www.germanwings.com) fliegt
von Köln/Bonn, München, Dresden,
Leipzig/Halle, Berlin und Frankfurt/
Main nach Verona, von München nach
Triest und von Köln/Bonn Berlin, Bremen, Dresden, Hannover und Leipzig/
Halle nach Treviso (bei Venedig).
Flugpreise
Ein Economy-Ticket von Deutschland,
Österreich und der Schweiz hin und zurück nach Verona, Venedig oder Triest
bekommt man je nach Jahreszeit und
Aufenthaltsdauer für 50–300 € (Endpreis
inkl. aller Steuern, Gebühren und Entgelte). Am teuersten ist es in der Haupt-
saison im Sommerhalbjahr, in der die
Preise besonders hoch sind.
Kinder unter zwei Jahren fliegen ohne
Sitzplatzanspruch für 10% des Erwachsenenpreises, ansonsten werden für ältere Kinder die regulären Preise je nach
Airline um 25–50% ermäßigt. Ab dem
12. Lebensjahr gilt der Erwachsenentarif.
411
Praktische Reisetipps A–Z
Anreise
Karte S. 408
Das Handgepäck
In der Economy-Class darf man generell
nur Gepäck bis zu 20 kg pro Person
einchecken (Ausnahme z.B. Ryanair mit
nur 15 kg) und ein Handgepäck von 5–
7 kg in die Kabine mitnehmen, welches
die Größe von 55 x 40 x 23 cm nicht
überschreiten darf. Die Gewichtsgrenzen werden heute von praktisch allen
Fluggesellschaften streng und gnadenlos
überprüft, und bei Überschreitung sind
enorme Zusatzgebühren zu zahlen.
Fluggäste dürfen Flüssigkeiten oder
vergleichbare Gegenstände in ähnlicher
Konsistenz (z.B. Getränke, Gels, Sprays,
Shampoos, Cremes, Zahnpasta, Suppen)
nur noch in der Höchstmenge von jeweils 0,1 Liter als Handgepäck mit ins
Flugzeug nehmen. Die Flüssigkeiten
müssen in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Plastikbeutel transportiert werden, der maximal einen Liter Fassungsvermögen hat. Ebenfalls
dürfen aus Sicherheitsgründen Taschenmesser, Nagelfeilen, Nagelscheren,
sonstige Scheren und Ähnliches nicht im
Handgepäck untergebracht werden. Diese sollte man unbedingt vor Flugantritt
im aufzugebenden Gepäck verstauen,
sonst werden diese Gegenstände bei der
Sicherheitskontrolle weggeworfen.
12
006f sk
Mitfahrgelegenheit
Dies ist neben Trampen die günstigste
Möglichkeit, nach Italien zu kommen.
Unter www.mitfahrzentrale.de werden
zahlreiche Mitfahrmöglichkeiten angeboten. Auch wenn die Beteiligungssumme im Ermessen des Fahrers liegt, sollten die Kosten so definiert sein, dass
Benzin, Autobahngebühren und andere
direkte Reisekosten durch die Anzahl
der Reisenden geteilt werden zuzüglich
einer geringen Summe für den Fahrzeugbesitzer (also z.B. von München
über den Brenner nach Venedig wären
demnach 30–40 € pro Person eine gerechtfertigte Beteiligung).
Trampen
Auch in Italien ist diese Art des Reisens
nicht mehr sonderlich en vogue. Selten
begegnet der Autofahrer überland jemandem, der mitgenommen werden
will (außer für kurze Strecken, beispielsweise in eine Stadt hinein) und genauso
selten wird der Tramper jemandem begegnen, der ihn mitnehmen würde. Die
italienische Jugend setzt lieber auf die
Unabhängigkeit des Motorrollers.
j Villen und Paläste im Friaul und Veneto:
viele lassen sich besichtigen, in einigen kann
man sogar speisen oder übernachten.
Hier die Villa Selmi in Rovigo
Ausrüstung und
Reisegepäck
Die Kleidung kann man im Hochsommer auf ein Minimum beschränken, insbesondere, wenn man seine Ferien am
Strand verbringen will. Für kühlere
Abendstunden kann schon ab Mitte August ein leichter Pullover gute Dienste
leisten, ab September sind die Temperaturen abends unter Umständen
schon leicht fröstelig.
Badematten aus Stroh kann man günstig vor Ort erwerben, auch andere
Strandutensilien wie Sonnenschirme
werden an jeder Straßenecke angeboten.
Häufig ist es allerdings so, dass man keinen Strandabschnitt findet, der zur freien Verfügung steht. Meist sind die Strände bewirtschaftet und es ist Pflicht, Sonnenschirm und -stuhl zu in der Hochsaison phänomenalen Preisen anzumieten
(es sei denn, man wählt die Lösung der
italienischen Jugend, die sich auf dem
„öffentlichen“ Sandstreifen zwischen
Liegestühlen und Meer niederlässt).
Der eingefleischte Camper weiß, welche Ausrüstung er benötigt, um mehrere
Wochen auf einem Campingplatz ausharren zu können. Wegen der großen
Hitze im Hochsommer und weil nicht
alle Plätze ausreichend Schatten bieten,
ist ein Überzelt bzw. Vordach für Wohnwagen/Wohnmobil nicht schlecht.
Wer ein Fahrzeug ohne moderne
Wegfahrsperre besitzt, kann sich eine
Lenkradblockade von zu Hause mitnehmen. Dies ist ein Metallstab, der am
Lenkrad angeschlossen wird und jede
Bewegung desselben unmöglich macht.
413
Praktische Reisetipps A–Z
Ausrüstung und Reisegepäck
12
414
Ausrüstung und Reisegepäck
Leichtgewichte:
Wanderausrüstung
Wer in den Alpen des Friaul wandert, muss
sich bewusst sein, dass er im Hochgebirge
unterwegs ist. Auch wenn die Infrastruktur
vorzüglich ist und die Hütten zahlreich am
Wegesrand liegen, sollte man seine Ausrüstung am schlechtesten Fall orientieren.
Einen leichten Schlafsack mitzuführen,
ist angeraten, da Hütten überfüllt sein können und die Decken ausgehen, zum anderen
Wetterschläge vielleicht eine Übernachtung
im Freien erzwingen (wobei dann ein zusätzlicher Biwaksack hilfreich ist).
Sehr gute Funktionswäsche gehört ins
Gepäck. Moderne Fasern transportieren
Feuchtigkeit vom Körper weg und hinterlassen deshalb kein unangenehmes Frösteln.
Merinowolle ist hochwertig verarbeitet und
erfüllt sie die gleiche Funktion.
Bei plötzlichen Wolkenbrüchen sind wasserfeste Überhose und -jacke etwas, das
die Stimmung nicht auf den Tiefpunkt sinken
lässt, weil man relativ trocken weiterkommt.
Eine wasserdichte Rucksackhülle ist ebenfalls wichtig.
Ein kleiner, gasgespeister Kocher und ein
Töpfchen aus Titan erlauben ein warmes Mittagessen auf dem Gipfel, ohne den Rücken
allzu sehr zu belasten.
Feste Bergstiefel, je nach Jahreszeit
steigeisenfest, sind ein absolutes Muss. Wer
schwierigere Kletterpassagen oder exponierte Stellen bewältigen will – Klettersteige
heißen bei den Italienern prosaisch via ferrata (Eisenweg) – benötigt zumindest einen
Beckengurt, eine Klettersteigsicherung und
auf alle Fälle einen Helm gegen Steinschlag
(Bergausrüster bieten eine ganze Palette solcher Spezialausrüstung auch in Leichtgewichtsausführung an).
12
Auch wenn Autodiebstähle in Norditalien nicht an der Tagesordnung sind,
mag dies eine sinnvolle Investition sein,
da die Strandbäder im Hochsommer allerlei Langfinger anlocken.
In den Euganäischen Hügeln und natürlich im Friaul lässt es sich hervorragend wandern. Selbst wenn man nicht
vorhat, größere Exkursionen zu unternehmen, sind festes Schuhwerk und robuste Kleidung auch für kleine Wanderungen vonnöten. Viele Wege sind verwachsen und die Dornen tun weder zarten Stoffen noch der Haut gut. Im Friaul
muss man sich aufs Hochgebirge einstellen und entsprechend Vorsorge treffen.
Kartenmaterial
Wanderkarten
Wer wandern will, kann sich die ausgezeichneten Wanderkarten im Maßstab
1:25.000 des italienischen Verlages Tabacco (www.tabaccoeditrice.it) besorgen. Man erhält sie im italienischen
Buchhandel und in Deutschland bei
Geobuch GmbH, Rosental 6, 80331 München, Tel. 089/26 50 30, www.geobuch.
de. Folgende Blätter des nordöstlichen
Italien sind generell lieferbar:
01-Sappada – S. Stefano – Forni Avoltri – Val Visdende; 02-Forni di Sopra – Ampezzo – Sauris – Alta Val Tagliamento; 03-Cortina d’Ampezzo e Dolomiti Ampezzane; 04-Val Senales – Altissima/
Schnalstal – Hohe Wilde; 05-Val Gardena – Alpe di
Siusi/Gröden – Seiseralm; 06-Val di Fassa – Marmolada – Catinaccio/Rosengarten; 07-Alta Badia –
Fànes – Sella – Pútia/Peitlerkofel; 08-Gruppo Ortles – Cevedale/Ortlergruppe; 09-Alpi Carniche –
Coglians – Sernio/Karnische Alpen; 10-Dolomiti di
Ausrüstung und Reisegepäck
Sesto/Sextener Dolomiten; 11-Merano e dintorni/
Meran und Umgebung; 12-Cansiglio – Alpago – Piancavallo – Val Cellina; 13-Prealpi Carniche – Val
Tagliamento; 14-Val di Fiemme – Lagorai – Latemar; 15-Marmolada – Pelmo – Civetta – Moiazza;
16-Dolomiti del Centro Cadore; 17-Dolomiti di Auronzo e del Comelico; 18-Alpi Carniche Orientali –
Canal del Ferro; 19-Alpi Giulie Occidentali – Tarvisiano; 20-Prealpi Carniche e Giulie del Gemonese;
21-Dolomiti di Sinistra Piave; 22-Pale di San Martino; 23-Alpi Feltrine – Cimònega – Lè Vette; 24-Prealpi e Dolomiti Bellunesi; 25-Dolomiti di Zoldo Cadorine e Agordine – S. Vito di Cad.; 26-Prealpi Giuli
– Valli del Torre; 27-Canin – Valli di Resia e Raccolana; 28-Val Tramontina – Val Cosa – Val D’Arzino;
29-Sciliar – Catinaccio – Latemar – Schlern – Rosengarten; 30-Bressanone/Brixen – Val di
Funes/Villnösstal; 31-Dolomiti di Braies – Marebbe/Pragser Dolomiten – Enneberg; 32-Val Anterselva – Val Casies/Antholz – Gsies; 33-Brunico e dintorni/Bruneck und Umgebung; 34-Bolzano – Renon/Bozen – Ritten – Tschögglberg; 35-Valle Aurina; 36-Campo Tures; 37-Gran Pilistro & Monti di
Fundres; 38-Vipiteno – Alpi Breoni/Sterzing – Stubaier Alpen; 39-Val Passiria; 40-Monti
Sarentini/Sarntaler Alpen; 41-Valli del Natisone –
Cividale del Friuli; 42-Val d’Ultimo/Ultental; 43-Alta Venosta/Obervinschgau.
Tabacco deckt allerdings nicht den Küstenbereich von Veneto und Friaul ab, sodass man auf die weniger guten und teilweise recht ungenauen Karten des italienischen Verlages Belletti (www.bellettie
ditore.com) im Maßstab 1:50.000 zurückgreifen muss. Auch sie erhält man
im italienischen Buchhandel und bei
Geobuch in München. Es gibt die Blätter:
212-Alpi Giuli/Tarvisio; 213-Carnia e Tolmezzo;
214-Pedemonte/Pordenonese; 215-Bassano e il
Grappa; 216-Laguna Veneta; 217-Riviera del Bren-
415
Checkliste
Buchungsunterlagen
Flugticket/Bahnkarte
Mietwagenvertrag
Hotelvoucher/Buchungsbestätigungen
Persönliche Dokumente
Pass/Personalausweis (ggf. Kinderausweis)
Impfpass (Blutgruppeneintragung etc.)
Krankenversicherungsnachweis
Fotokopien wichtiger Dokumente
Autopapiere
Nationaler Führerschein
Fahrzeugschein
Grüne Versicherungskarte
Auslandsschutzbrief
Geld
Bargeld
EC-Karte
Kreditkarten
Reiseschecks
Brustbeutel/Geldgürtel/Bauchgurt
Kleidung
Persönliche Kleidung
Badesachen
Kopfbedeckung
feste Kleidung (für Wanderungen)
Sonstiges
Kulturbeutel
Sonnencreme mit hohem UV-Schutz
Sonnenbrille
Tagesrucksack
Wasserflasche (für Wanderungen)
Taschenlampe (für Stromausfälle)
Taschenmesser (zum Obstschälen)
Persönliche Medikamente
Kamera und Filme
12
416
Ein- und Ausreisebestimmungen
ta; 218-Litorale di Jesolo; 219-Litorale di Cáorle;
220-Litorale di Lignano; 221-Carso; 222-Treviso e
il Piave; 223-Le Prealpi di Vittorio Veneto.
Republik Italien nach der Notwendigkeit
für ein Visum erkundigen:
± Deutschland: Hiroshimastr. 1–7, 10785 Berlin,
Stand: Juni 2013
Tel. 030 25 44 00, Fax 25 44 01 16, www.ambberli
no.esteri.it, auch Generalkonsulate in Frankfurt/M.,
Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart.
± Österreich: Rennweg 27, 1030 Wien, Tel. 01 71
25 121, Fax 71 39 719, www.ambvienna.esteri.it.
± Schweiz: Elfenstr. 14, 3006 Bern, Tel. 031 35 00
777, Fax 35 00 711, www.ambberna.esteri.it.
Informationen
Zollfreimengen
± Deutschland: www.auswaertiges-amt.de und
In allen EU- und EFTA-Mitgliedstaaten
gelten weiterhin nationale Ein-, Ausoder Durchfuhrbeschränkungen, z.B.
für Tiere, Pflanzen, Waffen, starke Medikamente und Drogen.
Außerdem bestehen weiterhin Grenzen für die steuerfreie Mitnahme von
Alkohol, Tabak und Kaffee. Bei Überschreiten der Freigrenzen muss nachgewiesen werden, dass keine gewerbliche
Verwendung beabsichtigt ist.
Ein- und Ausreisebestimmungen
www.diplo.de/sicherreisen (Länder- und Reiseinformationen), Tel. 030/50 00-0, Fax 50 00 34 02.
± Österreich: www.bmeia.gv.at (Bürgerservice),
Tel. 05-01 150-44 11, Fax 05-01 159-0 (05 muss immer vorgewählt werden).
± Schweiz: www.dfae.admin.ch (Reisehinweise),
Tel. 031-32 38 484.
Dokumente
Ein gültiger Personalausweis oder Pass
(dessen Gültigkeitsdauer maximal um
ein Jahr überschritten sein darf) genügt
für einen Aufenthalt bis zu drei Monaten
für Deutsche, Österreicher und Schweizer. Kinder müssen ein eigenes Reisedokument mitführen, es reicht nicht mehr
aus, wenn sie im Pass der Eltern eingetragen sind.
Italien ist unter anderem mit Deutschland und Österreich im Schengener Abkommen zusammengeschlossen, sodass
keine Grenzkontrollen stattfinden.
In Deutschland, Österreich oder der
Schweiz lebende Staatsbürger anderer
Länder sollten sich bei der Botschaft der
12
Freimengen innerhalb EU-Ländern
± Tabakwaren (für Personen über 17 Jahre): 800
Zigaretten oder 400 Zigarillos oder 200 Zigarren
oder 1 kg Tabak oder eine anteilige Zusammenstellung dieser Waren.
± Alkohol (für Personen über 17 Jahre): 90 l Wein
(davon max. 60 l Schaumwein) oder 110 l Bier oder
10 l Spirituosen über 22 Vol.-% oder 20 l unter 22
Vol.-% oder eine anteilige Zusammenstellung dieser Waren.
± Anderes: 10 kg Kaffee und 20 Liter Kraftstoff im
Benzinkanister.
Freimengen für Reisende
aus der Schweiz
± Tabakwaren (für Personen ab 17 Jahren): 200
Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder
250 g Tabak oder eine anteilige Zusammenstellung
dieser Waren.
± Alkohol (für Personen ab 17 Jahren): 1 l Spirituosen (über 22 Vol.-%) oder 2 l Spirituosen (unter
22 Vol.-%) oder eine anteilige Zusammenstellung
dieser Waren, und 4 l nicht-schäumende Weine, und
16 l Bier.
± Andere Waren: 10 Liter Kraftstoff im Benzinkanister; für See- und Flugreisende bis zu einem Warenwert von insgesamt 430 €, über Land Reisende
300 €, alle Reisende unter 15 Jahren 175 € (bzw.
150 € in Österreich).
Freimengen bei Rückkehr
in die Schweiz
± Tabakwaren (für Personen ab 17 Jahren): 200
Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250 g Schnitttabak
oder eine anteilige Zusammenstellung dieser Waren, und 200 Stück Zigarettenpapier
± Alkohol (für Personen ab 17 Jahren): 2 l bis 15
Vol.-% und 1 l über 15 Vol.-%
± Anderes: neuangeschaffte Waren für den Privatgebrauch bis zu einem Gesamtwert von 300 SFr. Bei
Nahrungsmitteln gibt es innerhalb dieser Wertfreigrenze auch Mengenbeschränkungen.
Nähere Informationen
± Deutschland: www.zoll.de oder beim Zoll-Info-
center Tel. 0351/44 83 45 10.
± Österreich: www.bmf.gv.at oder beim Zollamt
Villach Tel. 04242 33 233.
± Schweiz: www.zoll.admin.ch oder bei der Zoll-
kreisdirektion in Basel Tel. 061 28 71 287.
Hund & Katze
Für die EU-Länder gilt der Nachweis einer Tollwutschutzimpfung und das
Mitführen des EU-Heimtierausweis (Pet
Passport) für Hund oder Katze. Dieser
gilt in allen EU-Staaten und im NichtEU-Land Schweiz und kostet ca. 15–25 €.
Darüber hinaus muss das Tier mit einem
Microchip gekennzeichnet sein.
Weitere Informationen erteilt Ihr
Tierarzt.
417
Praktische Reisetipps A–Z
Einkaufen
Einkaufen
Die Preise in Italien liegen auf mitteleuropäischem Niveau. Schnäppchen
wird man nicht machen, es sei denn,
man ersteht die Accessoires begüterter
Bürger bei einem der zahllosen Straßenverkäufer afrikanischer Herkunft,
die ihre Waren an allen Ecken und Plätzen anpreisen und kauft damit mehr
Schein als Sein – mehr oder weniger gute Kopien.
Im Allgemeinen gilt, dass seriöse
Fachgeschäfte die Wahl sein sollten.
Doch auch in Venedig wird man auf
Preise stoßen, die einem das Wasser in
die Augen treiben. Glaswaren aus Murano bekommt man zu Hause nicht unwesentlich teurer. Doch wer den Glasbläsern bei der Kreation wunderschöner
Artefakte zugesehen hat, wird vielleicht
begeistert das eine oder andere Stück
einkaufen.
Wer sich für Mode interessiert, besucht eines der vielen Outlet-Center in
der Peripherie der Städte und in den Gewerbezentren an den großen Verbin-
12
012f sk
dungsstraßen. Auch wird man ab und an
Günstiges in Läden mit Ausverkauf oder
mit einem der ewigen Sonderverkäufe
erwerben können.
Wer gern trinkt und isst, kommt allemal auf seine Kosten. Käsespezialitäten,
luftgetrockneter Schinken, Grappa,
Weine und Selbstproduziertes der Bauernhöfe wie Honig, Nudeln oder Marmeladen fordern nachgerade dazu auf,
den Wagen damit voll zu packen.
Elektrizität
Das Stromnetz hat 220 V Wechselstrom
wie zu Hause. Italienische Steckdosen
haben jedoch die Erdung auf einem Zapfen in der Mitte zwischen den zwei Löchern liegen. Die flachen Eurostecker
passen überall, wer Geräte mit Erdung
benutzen will, benötigt aber einen Adapter (in Deutschland in Kaufhäusern
und Ausrüstungsläden erhältlich). In abgelegeneren Gebieten, aber auch in Touristenzentren kann es passieren, dass z.B.
bei Unwettern oder Überlastung der
Strom einige Zeit wegbleibt. Taschenlampen oder Kerzen und Geduld sind
dann hilfreich.
j Markt in Padua
Essen und Trinken
Die Preise für die Restaurants in diesem
Buch beziehen sich auf ein Menü mit
Vorspeise (antipasto), erstem Gang (primo), zweitem Gang (secondo) und einem
einfacheren Wein. In einer Pizzeria bezieht sich der Preis auf eine Pizza mit Getränk. Naturgemäß sind die Preise nur
Circawerte. Insbesondere die Entscheidung, Fisch zu essen, macht ein Menü
meist wesentlich teurer, als wenn man
einen Fleischgang wählt.
Die Küche des Veneto ist geprägt von
den landwirtschaftlichen Produkten der
Ebenen. Mais und Reis werden am Po
angebaut und bilden die Grundlagen fast
aller Mahlzeiten. Risi Bisi (Reis mit Erbsen) und Polenta (Maisbrei mehr oder
weniger fester Konsistenz, warm und
fast flüssig oder kalt genossen – dann
schnittfest) sind hier zu Hause. Dazu
gibt es Huhn, Rind, Schwein oder allerlei
aus dem Meer und dem Fluss. Aal ist eine Spezialität des Po-Deltas, gegrillt oder
im Topf mit Gewürzen gedämpft. Man
erinnere sich daran, dass Venedig als
Handelsmacht Europa mit den Gewürzen und Kräutern des Orients versorgte.
Wertvoll wie Gold waren die Spezereien
aus den fernen Ländern.
Wo das Meer nicht weit ist, finden
auch dessen Bewohner den Weg auf den
Tisch. Muscheln, Garnelen und Fisch
werden auf mannigfaltigste Arten zubereitet, als Suppe, vom Rost oder gekocht.
Sauer eingelegte Sardinen sind eine typische Vorspeise und der Radicchio-Salat
erfordert schon einen wissenschaftlichen Zugang. Unterschiedlichste Formen und Geschmacksnuancen sind auf
419
Praktische Reisetipps A–Z
Elektrizität, Essen und Trinken
12
420
Essen und Trinken
den Märkten und die Bauern der wichtigsten Anbaugegenden haben sich zu
Konsortien zusammengeschlossen und
wachen eifersüchtig über die Vermarktung ihres Namens. Treviso, Castelfranco, Chioggia und Verona haben
Größen, Farben und Formen festgelegt
und kontrollieren die Höfe, auf denen
der Salat wächst. Nur bei Gorizia gedeiht
der Zwerg-Radicchio. Doch nicht nur als
Salat kommt das Gewächs auf den Tisch,
Radicchio ist eine veritable Küchenzutat
und wird mit Krabben zu gnocchi alla
granseola e radicchio verarbeitet.
Schinken vom Schwein ist ebenfalls
eine Spezialität der Region. In Friaul hat
San Daniele Weltruhm für seinen luftgetrockneten Schinken erlangt. Weniger
bekannt, doch nicht minder gut ist der
prosciutto dolce aus Montagnana. Hartkäse kommt in den verschiedensten Reifegraden auf die Märkte. Der Grana Padano läuft dem Parmesan gerade den
Rang ab (obwohl er üblichweise jünger
verzehrt wird und etwas weicher ist), aus
Asiago stammt ein Hartkäse, den man
als mezzano (6 Monate Reifung und
noch weich), vecchio (12 Monate) und
stravecchio (18 Monate Lagerung) kauft.
In Monselice wachsen zwischen den
mittelalterlichen Gemäuern Kapernbüsche, doch nur selten wird man ein Gläschen in den Läden ergattern können.
Meist finden die würzigen Knospen den
Weg in die Küchen der Einheimischen.
Wird im Veneto die Polenta aus Mais
hergestellt, ist sie im Friaul aus Buchweizen und heißt Sterz. Slowenien und
Österreich sind nah und einst war man
unter habsburgischer Herrschaft, was
Spuren auch in der Küche hinterlassen
hat. Gulasch mit Knödeln findet man
auf den Speisekarten, Palatschinken
12
und die putizza – in Slowenien heißt sie
potica – eine gefüllte Teigrolle. Die
Würste in den Metzgereien sind deftig
und grob und zeigen dem Besucher, dass
man sich in einer Gebirgsregion befindet.
Lokale
Bar
Die Bar ist der klassische Treffpunkt zu
jeder Tages- und Nachtzeit. Die Jugendlichen haben ihre eigenen Orte, die
Twens und die alten Männer ebenso.
Man kehrt morgens für den Espresso
ein, mittags für ein Sandwich und ein
Glas Wein an der Theke, nachmittags für
einen Kaffee mit Grappa oder ein Eis,
nach der Arbeit, um diese bei einem
Cocktail zu vergessen, und am Abend,
um Freunde zu treffen, mit denen man
gemeinsam essen geht. Nach dem Essen
nimmt man noch einen Aperitiv – natürlich in der Bar. Sie ist aus dem italienischen Leben nicht wegzudenken und
für jeden erschwinglich (außer in Venedig). Keiner wird schräg angeschaut,
wenn er nur ein Glas Mineralwasser im
Stehen an der Theke konsumiert. Wer
sich setzt, für den wird es teurer. Jede
Bar hat zwei Preislisten, die höheren
Preise sind für die Gäste an den Tischen.
Kaffee, Wein, Spirituosen, kleine Snacks
(süß oder salzig), Sandwiches, Toasts –
das ist die Bandbreite des Angebots. Offen sind Bars von 6 Uhr morgens bis
nach Mitternacht, abhängig von der
Klientel, die dort ihren Stammplatz hat.
f Im Po-Delta grillen die Köche die Gaben des
Meeres auf offenem Feuer vor den Augen der Gäste
Tavola Calda
Panineria
In kleinen Räumlichkeiten – nicht selten
ohne Sitzmöglichkeit, manchmal als
Anhängsel einer Bar – wird gerade eben
gereicht, was satt macht: auf die Schnelle,
ohne kulinarische Ansprüche und Bequemlichkeit, aber mit günstigsten Preisen und häufig durchgehend geöffnet.
Die Panineria bietet eine große Auswahl
belegter Brötchen an einer Theke, meist
zum Mitnehmen für den Hunger zwischendurch. Manchmal wird auch Pizza
vom Blech verkauft.
Pasticceria
Rosticceria
Dort, wo die Rosticceria nicht nur
Hühnchengrill ist, kann sie zum Gourmettempelchen mutieren. Kleine und
fantasievolle, gegrillte oder frittierte
Köstlichkeiten munden dann im Stehen
oder auf dem Barhocker und sind vergleichsweise billig.
Eis und Kuchen, Kuchen und Eis – als
Erweiterung einer Bar ist die Pasticceria
prima für den Nachmittagskaffee geeignet. Die Süßigkeiten sind mannigfaltig,
gut und gehaltvoll. Bei den bekannten
Adressen stehen nach der Siesta lange
Schlangen von Wartenden zur Versorgung der zu Hause Gebliebenen.
013f sk
421
Praktische Reisetipps A–Z
Essen und Trinken
422
Essen und Trinken
Pizzeria
Jeder hat seine eigene Pizzeria-Empfehlung, und nur dort wird sie so zubereitet,
dass sie das familiäre Gütesiegel verdient
und auch Mama zufrieden ist. Die reine
Pizzeria hat auf der Speisekarte nicht viel
mehr als Pizza, vielleicht noch Salate
und eine kleine Auswahl an Vorspeisen
und Desserts. Als Getränkebestellung
wird meist ein Bier oder Wasser erwartet, Wein wird aber auch kredenzt. Wenn
die Pizzeria geöffnet hat, ist immer der
Ofen angeworfen. Lokale, die sich zweifach benennen – „Ristorante/Pizzeria“
oder „Trattoria/Pizzeria“ – servieren
meist nur abends Pizza oder gar nur am
Wochenende. Das Essen in der „echten“
Pizzeria ist im Allgemeinen günstig,
häufig sind Jugendliche und mittags Geschäftsleute die Gäste. Geöffnet ist ab
Mittag (12–13 Uhr) bis in den späten
Nachmittag und abends (ab 19–20 Uhr)
bis keine Gäste mehr kommen.
Spaghetteria
Schwester der Pizzeria, nur mit nämlichem Gericht. Gäste sind viele Jugendliche, mittags Geschäftsleute – kein Ort
zum gemütlichen, mehrstündigen Völlern und Verweilen.
für ein nicht notwendigerweise kulinarisches, aber kulturelles Erlebnis.
Osteria
Einfache Gastwirtschaft auf dem Lande
oder in kleinen Orten mit meist einheimischen Gästen – bis die Lokalität dann
„entdeckt“ wird und die Besucherzahlen
und Preise steigen. Gemeinhin günstiges
Essen, wobei aber Wert darauf gelegt
wird, dass der Gast es nicht bei einem
Teller penne belässt. Die Öffnungszeiten
sind die üblichen der Restaurants, jedoch ist auf dem Lande außer am Wochenende nicht immer mittags auf.
Trattoria
Die städtische Variante der Osteria und
die günstige Schwester des Ristorante.
Die Trattoria ist überall zu finden. Wer
hier weniger als zwei Gänge bestellt, bekommt es möglicherweise mit schlecht
gelauntem Personal zu tun. Häufig ist
die Trattoria ein Familienbetrieb im
echten Sinne: Die Mutter kocht, der Vater steht hinter der Bar und die Kinder
servieren. Garant für günstige Preise ist
der Name „Trattoria“ nicht.
Ristorante
Cucina
In größeren Städten finden sich bei den
Marktplätzen noch die echten gastronomischen Familienbetriebe. Meist
nur mittags geöffnet, bieten sie Bodenständiges für die Einheimischen. Günstige Preise und urige Stimmung sorgen
12
Das Flaggschiff der Lokale, was sich
nicht unbedingt im Preis ausdrückt, aber
immer öfter. Hier ist der Tisch mit Wäsche ausgestattet, über den Hauswein
hinaus gibt es eine mehr oder weniger
große Auswahl an geistigen Getränken
und die Speisekarte wird unterschied-
lichsten Bedürfnissen gerecht. Es gibt
Ristoranti aller Preisklassen bis zu Gourmet-Tempeln mit Michelin-Stern. Wer
Zeit und Geld hat, findet hier eine Lebensaufgabe – wenn die Leber mitspielt.
Die Bestellung
An der Theke der Garküchen, in der
Spaghetteria, der Pizzeria und im Stehimbiss bleibt es dem Gast selbst überlassen, was und wie viel er zu sich nehmen
will. In der Osteria, der Trattoria und
dem Restaurant ist dies mitnichten so.
Hier ist der Gast eigentlich verpflichtet,
eine bestimmte Speisenfolge einzuhalten. Das Minimum ist eine Vorspeise
(antipasto) oder ein Nudelgericht (pasta
als primo) und ein Hauptgang (secondo).
Ausbaubar ist das beliebig: nach dem
aperitivo das antipasto, danach das primo
(eine pasta, vielleicht auch Muscheln alla
marinara) und dann das Hauptgericht:
Fisch (pesce) oder Fleisch (carne) mit
Beilagen (contorni), die extra bestellt
werden müssen, ansonsten geht der Kellner davon aus, dass man nur Brot dazu
essen will. Wer’s dann noch schafft –
nach dem Käsegang (formaggio) – die
Nachspeise, Eis (gelato) oder Süßigkeiten (dolce) und den Aufräumer (digestivo) mit einem caffè. Dazu die entsprechenden Weine, vom Weiß- bis zum
Rotwein in allen Schattierungen. Dann
sind alle glücklich, auch die Kellner.
423
Praktische Reisetipps A–Z
Essen und Trinken
Kosten
Nach Abschluss des Essens geht es ans
Zahlen („il conto per favore“). Zu dem
auf der Speisekarte ausgewiesenen Preis
werden nun vom padrone (oder dessen
Sardinen, Krabben und Aal –
ein Menü aus dem Po-Delta
Als Antipasto (Vorspeise) werden sarde in saor gereicht, mit Zwiebeln und Gewürzen in
Essig eingelegte Sardinen, danach kommen
gnocchi alla granseola e radicchio auf den
Tisch. Krabbenfleisch und in Streifen geschnittener Radicchio werden mit Öl und
Knoblauch in einer Pfanne gemischt, erhitzt
und mit Weißwein abgelöscht. Pfeffer und
Salz kommen hinzu. Das ganze wird über die
in Salzwasser gekochten Gnocchi (aus Kartoffelteig) gegeben und noch einige Minuten
zusammen gebraten. Obenauf wird mit Petersilie verziert – fertig ist das primo.
Das secondo ist für die Fischer des Deltas
typisch. Aal wird in Stücke geschnitten, in
Knoblauch und Öl angebraten und mit Weißwein abgelöscht. Essig, Muskatnuss, Petersilie und Salz dienen als Gewürze, die Flüssigkeit wird eingekocht, dann werden gehäutete Tomaten hinzugefügt und mitgekocht. Dazu wird kross gegrillte Polenta in Schnittenform gereicht. Zum Abschluss mag Käse serviert werden – vom Gardasee (der berühmte
Grana Padano) oder aus Asiago, ebenfalls ein
Hartkäse. Als Nachtisch ist selbstgemachtes
Eis ein krönender Abschluss.
12
Essen und Trinken
Frau) servizio (Bedienungsgeld, meist
10%) und das berühmte coperto, der Gedeckzuschlag pro Kopf, hinzugerechnet,
das sich je nach Lokalklasse zwischen 1
und 5 € bewegen kann (auch 10 € sind
schon vorgekommen).
Nun muss man nur noch zahlen und
darf das Trinkgeld nicht vergessen, das
dem Kellner aber nicht schulterklopfend
mit tiefem, Dankbarkeit einforderndem
Blick in die Augen überreicht werden
darf, sondern einfach auf dem Tisch
hinterlassen wird (ca. 5%). Das Lokal ist
gesetzlich verpflichtet, jedem Gast eine
Rechnung auszustellen, und der Gast ist
gesetzlich verpflichtet, diese Rechnung
bei Verlassen des Lokals mit sich zu tragen. Es passiert ab und an, dass die Steuerpolizei – die Guardia di Finanza – die
Rechnung auf der Straße nachprüft.
Mit 5 € wird man in einer Garküche
satt, mit 10 € in einer Pizzeria oder Spag-
hetteria. In der Osteria, der Trattoria
und dem Ristorante variieren die Preise
zwischen 20 € und weit über 100 €, jeweils ohne Getränke. Die bei den Restaurants angegebenen Preise gelten,
wenn nicht anders angegeben, für ein
dreigängiges Menü mit Vor-, Hauptund Nachspeise. Praktisch alle Lokale
besitzen eine von außen sichtbare Speisekarte mit Preisen, sodass Vorabinformation möglich ist. Viele Lokale bieten
auch ein menu turistico zu günstigen
Konditionen an, teils sogar inklusive Getränke, Bedienungsgeld und coperto.
Getränke
Wein
Die Weine des Veneto und Friaul
besitzen Weltgeltung und kommen entweder in großen Flaschen und minderer
Qualität (den Zwei-Liter-Bomben) oder
in schlanken Flaschen hoher und höchster Qualität in die Supermärkte und
Feinkostläden. Im Veneto liegen 75.000
ha Rebflächen, 20.000 ha sind als DOCZonen klassifiziert. 8 Mio. Hektoliter
Wein, davon 25 % mit dem Prädikat
DOC, kommen auf die Märkte. Im Friaul hat man 16.000 ha Rebflächen, davon
10.000 ha als DOC-Zone (ein brillantes
Verhältnis, dem man im Veneto mit dem
Rückbau der Weinberge versucht nahe
zu kommen), und produziert 1,4 Mio.
Hektoliter, etwa 40% als DOC-Wein.
014f sk
424
j Es gehört in italienischen Restaurants zum
guten Ton, nicht schon nach dem Primo das Mahl
zu beenden
Bier
Bier war einst das Getränk großer, blonder Deutscher, die lärmend und tumb
über die italienischen Strände herfielen.
Heutzutage haben die Italiener über die
Erfahrung des Oktoberfestes (auf dem
viele von ihnen sich gern besinnungslos
betrinken) Geschmack am Gerstensaft
gefunden. Die verschiedensten Marken
stehen in den Regalen der Läden und
werden in den Lokalen vom Fass eingeschenkt. Keinesfalls muss man auf importierte deutsche Marken ausweichen.
Wasser
Mineralwasser wird in allen Restaurants
fast selbstverständlich an den Tisch gebracht. Mit oder ohne Kohlensäure, pur
oder zur Verdünnung des Weines, aus
den Bergen oder den Tälern, glasweise
an der Bar oder am Strand aus der Flasche – aqua minerale ist allgegenwärtig.
Grappa
An Hochprozentigem ist natürlich der
Grappa die Wahl in Norditalien. Aus den
Überbleibseln der Weinproduktion, dem
Trester, gewonnen, trinkt man ihn pur,
aber auch als caffè corretto in einem Espresso. Das Standardglas für Grappa ist
zylinderförmig mit einem dicken Boden
und wird bis oben gefüllt. Bei hochklassigen Bränden, von denen die Flasche
mehrere Hundert Euro kosten kann,
weicht man auf kleine Weinprobiergläser aus, sodass der Alkoholdunst und die
Duftnoten nicht direkt in die Nase
dampfen, sondern im Glas gehalten wer-
den. Heimatort des Grappa ist die
gleichnamige Ortschaft, doch hat wohl
jeder Weinbauer Italiens seine Gerätschaften, um sich die eine oder andere
Flasche zu brennen.
Selbstversorger
Supermärkte
425
Praktische Reisetipps A–Z
Essen und Trinken
Filialen der Supermarktketten sind an
den Ausfallstraßen der Städte zu finden
und liegen preislich am günstigsten, soweit es Grundnahrungsmittel und Dinge
des täglichen Bedarfs betrifft. Obst und
Gemüse sind auf den Märkten oder an
den kleinen Ständen der Erzeuger an
Überlandstraßen frischer und billiger.
Vormittags öffnen die Supermärkte von
8 bis 13 Uhr, nachmittags noch einmal
kurz zwischen 17 und 20 Uhr.
Alimentari
Kleine, familiäre Supermärkte, etwas
teurer, mit ausgewähltem Sortiment, sodass man meistens alles findet. In guten
Läden sind auch Obst und Gemüse
frisch. Kein Fleisch oder Fisch, wohl
aber Wurst und Käse.
Märkte
Große Städte haben ständige Märkte,
teilweise sogar am Sonntag. Verkauft
werden Dinge des täglichen Bedarfs und
Lebensmittel. Gegen Mittag lichten sich
die Reihen und nach und nach werden
die Stände abgebaut. Das gute und komplette Angebot steht immer nur vormit-
12
426
Feste und Feiertage
tags. Kleinere Städte und Dörfer haben
Wochenmärkte. Sie werden von Wanderständen versorgt, die einen festen
Turnus haben.
Fischmärkte
Feste und
Feiertage
Wer Fisch haben will, muss entweder
ganz früh am Hafen sein und direkt vom
Boot herunter kaufen oder etwas später
in der Fischhalle neben dem Hafen. Wer
verschlafen hat, geht auf den Markt und
füllt dort seine Einkaufstüte – aber Achtung: Auch hier gilt, dass das Angebot
stark abnimmt, je später man kommt.
Neben den landesweiten Feiertagen begehen Städte und Dörfer den Tag ihrer
Ortsheiligen mit Prozessionen. Meist
sind die Geschäfte dann geschlossen.
Hinweise werden in den Ortsbeschreibungen gegeben.
Panetteria
Nationale gesetzliche Feiertage
Die Bäckerei für Brot verschiedenster
Sorten, manchmal ist auch Pizza vom
Blech erhältlich. Dunkles Brot ist praktisch unbekannt. Es gibt Weißbrot in
verschiedenen Formen und unterschiedlichen Teigarten und morgens auch süße
Stücke wie Krapfen.
1. Januar: Neujahr, Capodanno
6. Januar: Heilige Drei Könige, epifania
Ostersonntag und -montag, pasqua
25. April: Befreiungstag, la resistenza
1. Mai: Tag der Arbeit, festa del lavoro
15. August: Mariä Himmelfahrt, ferragosto
1. November: Allerheiligen, ognissanti
8. Dezember: Mariä Empfängnis
25. Dezember: Weihnachten, natale
26. Dezember: hl. Stephanus, S. Stefano
Macelleria
Die Metzgerei, deren Hauptprodukt
Fleisch ist (nicht wie bei uns Wurst). Das
Angebot ist entsprechend den kulinarischen Vorlieben mehr oder weniger fett,
doch sehr vielfältig; entsprechend ist die
Thekenauslage.
12
den Cappuccino zum Schäumen die HMilch aus dem Supermarkt benötigt
wird.
Während der gesamten Karwoche finden Feierlichkeiten statt, die das öffentliche Leben lahmlegen können. Am 1.
November sind die Geschäfte geöffnet.
Latteria
Buchtipp
Das Milchgeschäft. Es ist langsam, aber
sicher im Verschwinden begriffen, da für
± Blümke, Michael: Italienisch Kulinarisch,
Kauderwelsch-Reihe, REISE KNOW-HOW Verlag.
Frauen allein
unterwegs
Italien ist fast Mitteleuropa und unterscheidet sich bezüglich der Gefahren
und Unannehmlichkeiten, wenn Frauen
allein unterwegs sind, nur minimal von
Deutschland, Österreich oder der
Schweiz. Aber eben nur fast. Der
„männliche Italiener“ ist tendenziell
heißblütig und seine Tagesbeschäftigung
kann sich schon mal auf die Nachstellung einer hübschen Touristin reduzieren. Festes Auftreten und klare Worte
um die Ruhebedürftigkeit im Urlaub
werden in solchen Fällen wahre Wunder
vollbringen.
Gesundheit
und Hygiene
Besondere Impfungen sind für Italien
nicht vorgeschrieben und bei normalem
Reiseverhalten auch nicht notwendig.
Will man wandern, sollte man sich bei
seinem Hausarzt über eine empfohlene
Impfung gegen die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung informieren.
Wie immer auf Reisen sollte man ein
paar Grundregeln prinzipiell einhalten.
Bei Obst und Gemüse ist darauf zu achten, wo es herkommt (ist die Quelle vertrauenerweckend?), im Zweifelsfalle
schälen. Im Sommer brennt die Sonne
gnadenlos Löcher in die Haut. Wer darauf Wert legt, in einigen Jahren keine
karzinogenen Hautveränderungen zu
haben, sollte sich entsprechend verhalten: Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, langsame Gewöhnung der
Haut an die Sonne, Vermeiden der heißesten Tageszeit. Sonnenstich und
Hitzschlag vorbeugen, indem man genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, eine
Kopfbedeckung trägt, Schatten ausnutzt
und im Hochsommer Spaziergänge in
die Morgen- und Abendstunden legt.
Für den Hochsommer gilt in den Badeorten am Meer, dass das Leitungswasser nicht unbedingt zu empfehlen ist.
War das Frühjahr regenarm, sollte man
auf alle Fälle auf Mineralwasser in Flaschen zurückgreifen.
427
Praktische Reisetipps A–Z
Frauen allein unterwegs, Gesundheit und Hygiene
Medizinische Versorgung
Wenn man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal erkrankt, findet man
in fast allen Touristenorten Erste-HilfeEinrichtungen, die kostenlos zur Verfügung stehen. Wird jedoch ärztliche Hilfe
über die Notversorgung hinaus benötigt,
muss man natürlich zahlen. Prinzipiell
gibt es dafür zwei Möglichkeiten, de facto aber nur eine. Die erste: In Deutschland Krankenversicherte erhalten von
ihrer Krankenkasse eine Europäische
Krankenversicherungskarte, nach deren Vorlage die italienischen Ärzte im
akuten Krankheitsfall verpflichtet sind,
den Patienten zu behandeln. Trotz europäischer Angleichung unterscheiden
sich aber Leistungen und dafür vorgesehene Honorare, sodass man möglicherweise für Leistungen zahlen muss,
die in Deutschland nicht honorarpflichtig sind. In diesem Fall sollte man
allerdings versuchen, den Betrag von der
12
428
Informationen
Krankenkasse zurückzubekommen. Die
zweite Möglichkeit ist die Barzahlung
und spätere Rückforderung bei einer auf
Zeit abgeschlossenen Auslandskrankenversicherung (siehe auch unter Kap.
„Versicherungen“).
Bei leichten Krankheiten besteht auch
die Möglichkeit, in der Apotheke fachkundigen Rat einzuholen und entsprechende Medikamente zu erhalten (die
Rezeptpflicht ist in Italien bei Weitem
nicht so restriktiv wie in Mitteleuropa).
Erste Hilfe ist über die Notrufnummer 118 anzufordern, die allgemeine
Notrufnummer 112 ist auch über Funktelefon erreichbar ist. Hier muss man
rasch sagen, was Sache ist (ob das Herz
nicht mehr will, ob es brennt oder ob jemand einem an die Börse gefasst hat),
Weiteres wird veranlasst.
Informationen
vor der Reise
Fremdenverkehrsamt
± www.enit.at, www.enit.de,www.enit.ch.
± In Deutschland, 60325 Frankfurt/Main, Barckhausstr. 10, Tel. 069 237434, Fax 23 28 94, frank
[email protected].
± In Österreich: 1060 Wien, Mariahilfer Straße 1b/
Mezzanin, Top XVI, Tel. 015 05 16 39, Fax 505 02 48,
[email protected].
± In der Schweiz: Uraniastraße 32, 8001 Zürich,
Tel. 043/46 64 040, Fax 043/46 64 041, zurich
@enit.it.
Hotel-, Camping-, Agritourismusund Restaurantführer
Die Führer umfassen durchweg das gesamte Land, es gibt keinen, der sich lediglich auf das östliche Norditalien beschränken würde. Im schlimmsten Fall
muss man also wegen zwei oder drei Seiten, die für die geplante Reise relevant
sind, ein Werk des Volumens von „Krieg
und Frieden“ erwerben.
Der berühmte Michelin ist für Italien
erhältlich, leider nicht in der Qualität,
wie man ihn von Frankreich gewohnt ist.
Es gibt allerdings eine Fülle heimischer
Bücher, die das Übernachten und Speisen zum Thema haben. Einige bieten bei
bestimmten Hotels und Restaurants einen Rechnungsabzug an (eine Skontokarte ist dem Buch beigelegt); ein Führer
hat mit den eingetragenen Firmen ein
Skonto für Mitglieder des italienischen
Automobilclubs vereinbart.
Die Tourismusbüros der Provinzen
verteilen kostenlos Hotelführer (in der
Form von Heften oder Loseblattsammlungen), die alle gemeldeten, offiziellen
Übernachtungsmöglichkeiten mit Preisen und Einrichtungen enthalten und
meist auch weitere nützliche Adressen
auflisten. Für Friaul/Julisch Venetien liegt
eine beim Fremdenverkehrsamt erhältliche Broschüre „Führer Agriturismo“ vor.
Ein deutschsprachiger Führer für Gesamtitalien ist „Osteria d’Italia 2012/
2013“ mit über 1700 Adressen, nicht wenige davon in Veneto und Friaul (bei
Gräfe & Unzer erschienen).
Folgende Führer auf Italienisch sind
in Buchhandlungen vor Ort erhältlich:
Campeggi e Villaggi Turistici, Touring Club
Italiano: Zeltplätze, Feriendörfer und Agritourismus.
±
12
Guida Agriturismi in Italia, Iter Edizioni: Gute
Auswahl an Agritourismusbetrieben.
± Agriturismo e Vacanze in Campagna, Touring Club Italiano: Agritourismus.
± Ostelli per la gioventù, A.I.G.: Jugendherbergen, www.ostellidellagioventu.org.
± Ristoranti d’Italia del Gambero Rosso, Gambero Rosso Editore: alle Arten von Lokalen.
± Guida dell’ospitalità rurale agriturist, Agriturist: alle Betriebe, die im Agriturist vereinigt sind,
www.agriturist.it.
±
Informationsstellen in Italien
Die Tourismusbehörde der Provinzen
unterhält in den jeweiligen Provinzhauptstädten und in wichtigen Touristenorten Informationsbüros. In kleinen
Orten gibt es die Pro Loco auf Gemeindeebene, die meist nur während der absoluten Hochsaison besetzt sind. Öffnungszeiten sind im Allgemeinen Montag bis Freitag von 9 bis 13 und 15 bis
17/19 Uhr. In den Touristenhochburgen
findet man die Informationen oft auch
Samstag und Sonntagvormittag geöffnet.
In vielen Hotels liegt Informationsmaterial über die jeweilige Stadt bzw. Region bereit. In vielen Städten gibt es eigens
Hinweisschilder für Fußgänger oder
auch Autofahrer, die auf besondere Bauwerke und Sehenswürdigkeiten und
auch auf Rundtouren aufmerksam machen und Besucher durch die Orte leiten.
Klima und
Reisezeit
Friaul/Julisch Venetien und Veneto sind
geografisch und damit auch klimatisch
recht vielfältig und kennen, touristisch
betrachtet, zwei Reisezeiten: die Hochsaison und die Zeit außerhalb. Dabei hat
der Norden Italiens außerhalb der
Hauptreisezeit viel Interessantes zu bieten. Im Frühling (von März bis Mai) ist
die Landschaft sattgrün bis zum Horizont der Flussebenen und es blühen die
ersten Gebirgsblumen an den Flanken
der Felshänge auf. Tagsüber ist es warm,
nachts kühl bis kalt: eine schöne Zeit für
Wanderungen durch die Natur, Radtouren auf den Dämmen der Deltas, Besichtigungen der Ausgrabungsstätten und
Spaziergänge in den Städten. Im Herbst
(September bis November) ist es tagsüber warm, nachts warm bis kühl. Auch
jetzt kann man gut wandern, der Himmel ist stahlblau, im Meer lässt es sich
noch gut schwimmen, wenn man nicht
die Warmbadetage der deutschen Stadtwerke gewohnt ist. Im Winter (Dezember bis Februar) ist es tagsüber kühl,
doch mit Glück schmeckt auch dann der
Cappuccino auf der Terrasse, nachts ist
es natürlich kalt. In dieser Jahreszeit
kommen die Skifahrer in Cortina d’Ampezzo und im Friaul voll auf ihre Kosten.
429
Praktische Reisetipps A–Z
Informationsstellen in Italien, Klima und Reisezeit
Hauptsaison
Hauptreisezeit ist von Anfang Juni bis
Mitte September, und wer Anfang August glaubt, dass es nicht schlimmer
12
Klima und Reisezeit
430
Friaul33
Klima
Durchschnittliche Tages- und Nachttemperaturen in °C
25
20
15
10
5
0
JAN
FEB
MÄR
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
Sonnenscheindauer pro Tag
10
5
0
JAN
FEB
MÄR
APR
Triest
Venedig
Gardasee
Regentage pro Monat
10
5
0
12
JAN
FEB
MÄR
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
kommen kann, wird um den 15. August
eines Besseren belehrt – Ferragosto, das
Ferienwochenende der Italiener überhaupt, lässt die Hölle losbrechen. Die
Strände sind knüppelvoll und in die Restaurants passt kein einziger zusätzlicher
Stuhl. Wer jetzt in die Städte fährt, wird
diese menschenleer finden, alles, aber
auch wirklich alles verbringt die heißesten Tage des Jahres am Meer. Es gibt nur
eines: diesen fünf Tage dauernden Nationalwahn „Urlaub“ eingebunkert in
seinem Zelt oder Zimmer am Strand zu
überleben – oder in angenehmerer Atmosphäre in den Städten zu verbringen
(allerdings weil alles geschlossen ist als
Selbstversorger).
Nebensaison
Zu jeder Jahreszeit lässt es sich in Friaul
und Venetien gut reisen. Es hängt von
den persönlichen Vorlieben ab, welchen
Monat man für seinen Aufenthalt wählt:
Skifahren im Dezember und Januar,
Wandern im April/Mai und September/
Oktober, Baden im Juni und September/
Oktober. Bis auf den Zeitraum der deutschen Schulferien sind die Preise durchaus moderat.
Mit Kindern
unterwegs
Kinder sind in Italien gern gesehen und
es ist eine Selbstverständlichkeit, dass
die Kleinen an jeder sozialen Aktivität
teilnehmen – Kinder sind das Wichtigs-
te! Die Strände der Adria laden die Allerkleinsten ein für einen Aufenthalt mit
Plantschen und Buddeln, mit Sandburgenbauen und Suhlen. Aber auch die Älteren finden in den Discos und auf der
Promenade am Lungomare ein reiches
Betätigungsfeld für ihre Interessen.
Notfälle
431
Praktische Reisetipps A–Z
Mit Kindern unterwegs, Notfälle
Autopanne/-unfall
Pannenhilfe ist z.B. für ADACPlus-Mitglieder (bis max. 200 €) oder ÖAMTCMitglieder teilweise kostenlos. Die Pannenhilfe des ACI in Italien erreicht man
unter Tel. 800 11 68 00 (kostenlose Rufnummer, die allerdings nicht von jedem
Funktelefon angerufen werden kann, sodass man u.U. vom Festnetz aus anrufen
muss). Auch die Notrufzentrale des
ADAC vermittelt Pannenhilfe, Tel. in
Italien: 03 92 10 41. Man kann sich auch
direkt an seinen Automobilclub wenden.
± ADAC, in Italien Tel. 03 92 10 41 oder (D-)Tel. 089
22 22 22, unter (D-)Tel. 089 76 76 76 gibt es Adressen von deutschsprachigen Ärzten in der Nähe des
Urlaubsortes (Liste auch vorab anforderbar).
± ÖAMTC, in Italien Tel. 210 45 53 oder (A-)Tel. 012
51 20 00.
± TCS, (CH-)Tel. 058 827 22 20.
Verlust von „Plastikkarten“
Bei Verlust oder Diebstahl der Kreditoder Maestro-Karte sollte man diese
umgehend sperren lassen. Für deutsche
Maestro- und Kreditkarten gibt es die
12
432
Notfälle
einheitliche Sperrnummer 0049 116 116
und im Ausland zusätzlich 0049 30 40
50 40 50. Die Schweiz besitzt keinen
zentralen Kartensperrdienst, jede einzelne ausgebende Bank führt eigene Notrufnummern für die Sperrung. Diese
sollte man sich vor Beginn der Reise besorgen. Für österreichische Karten gelten:
± Maestro-(EC-)Karte, Tel. 0800 204 88 00 (in
Österreich).
± MasterCard, Tel. 800 870 866 (in Italien).
± VISA, Tel. 01 71 11 17 70 (in Österreich).
± American Express, Tel. 0810 910 940 (in Österreich.
± Diners Club, Tel. 0810 910 940 (in Österreich).
Ausweisverlust/
dringender Notfall
Wird der Reisepass oder Personalausweis im Ausland gestohlen, muss man
diesen bei der örtlichen Polizei melden.
Darüber hinaus sollte man sich an die
nächste diplomatische Auslandsvertretung seines Landes wenden, damit man
einen Ersatz-Reiseausweis zur Rückkehr
ausgestellt bekommt (ohne kommt man
nicht an Bord eines Flugzeuges!).
Auch in dringenden Notfällen, z.B.
medizinischer oder rechtlicher Art, Vermisstensuche, Hilfe bei Todesfällen,
Häftlingsbetreuung o.Ä. sind die Auslandsvertretungen bemüht vermittelnd
zu helfen.
Geldnot
Wer dringend eine größere Summe ins
Ausland überweisen lassen muss wegen
eines Unfalles oder Ähnlichem, kann
sich auch nach Italien über Western
Union Geld schicken lassen. Für den
Transfer muss man die Person, die das
Geld schicken soll, vorab benachrichtigen. Diese muss dann bei einer Western
Union Vertretung (in Deutschland u.a.
bei der Postbank, offizielles Ausweisdokument mitnhemen) ein entsprechendes
Formular ausfüllen und den Code der
Transaktion und den Namen des Geldsenders telefonisch oder anderweitig
übermitteln. Mit dem Code, dem Namen und dem eigenen Reisepass geht
man zu einer beliebigen Vertretung von
Western Union in Italien (siehe Telefonbuch oder unter www.westernunion.
com), wo das Geld nach Ausfüllen eines
Formulares binnen Minuten ausgezahlt
wird. Je nach Höhe der Summe wird eine
Gebühr ab derzeit 10 € erhoben.
12
Deutschland
± Venedig, Palazzo Condulmer, Santa Croce 251,
Tel. 04 15 23 76 75, [email protected].
Österreich
Venedig: Palazzo Condulmer, Santa Croce 251,
Tel. 04 15 24 05 56, [email protected].
± Triest: Via San Nicolo 28, Tel. 04 06 33 712,
[email protected].
± Verona: Piazza Broilo 3, Tel. 04 58 01 02 92, pun
[email protected].
±
Schweiz
± Venedig, Dorsoduro 810, Campo S. Agnese, Tel.
04 15 22 59 96, [email protected].
Öffnungszeiten
Banken
Die Öffnungszeiten sind unterschiedlich
und auch im gleichen Ort in der gleichen Branche muss nicht immer Verlass
auf die Angaben sein.
Die Öffnungszeiten der Banken sind
Montag bis Freitag 8.30 bis 13.30 Uhr
und in neuerer Zeit auch nachmittags
von 15 bis 16 Uhr (die Zeiten variieren
von Region zu Region und von Bank zu
Bank um bis zu einer Viertelstunde).
Geschäfte
Ämter
Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte
öffnen zwischen 7 und 9 Uhr und schließen gegen 13 Uhr, nachmittags sind sie
(außer mittwochs und samstags) zwischen 15/17 und 19.30 Uhr noch einmal
geöffnet. Sonntags sind die Läden meist
geschlossen (einige Supermärkte haben
aber geöffnet). Andere Läden haben die
gleichen Öffnungszeiten, nur ist meist
nicht Mittwochnachmittag, sondern
Montagnachmittag geschlossen. Im
Sommerhalbjahr sind die Läden im Zentrum von Touristenhochburgen wie Bibione und Venedig bis spät in die Nacht
offen. Die Zeiten sind zwar gesetzlich
festgelegt, die Ladenbesitzer handhaben
sie aber mit einer gewissen Freiheit (je
kleiner die Ortschaft, desto variabler).
Behörden sind für Parteienverkehr montags bis freitags 8.30–13 Uhr geöffnet.
433
Praktische Reisetipps A–Z
Öffnungszeiten
Restaurants/Bars
Restaurants öffnen mittags nicht vor
12 Uhr und bleiben dann bis etwa 15/16
Uhr offen (bis alle Gäste gegangen sind
bzw. hinauskomplimentiert wurden).
Abends macht kein Restaurant vor
19 Uhr auf, normalerweise sogar erst um
20.30 Uhr. Alle haben einen Ruhetag in
der Woche, der außen angeschlagen ist.
Bars haben gänzlich unterschiedliche
Öffnungszeiten, je nach Lage und Klientel. Sie können bereits um 6 Uhr öffnen
und ihre Pforten erst weit nach Mitternacht schließen.
Post
Telecom
Postämter öffnen um 8.30 Uhr und
schließen um 13 Uhr. Nachmittags sind
sie noch einmal zwischen 15 und 17/19
Uhr offen (in größeren Städten auch
durchgehend).
In den großen Städten kann in den Büros der Telecom Italia von 8 bis 22 Uhr
telefoniert werden. Die meisten Bars,
Restaurants, tabacchi etc. mit öffentlichen Telefonen sind von 8 bis 13 und 15
bis 20 Uhr geöffnet (an Feiertagen 9 bis
13 Uhr).
12
434
Post, Rund ums Geld
Touristeninformationen
Im Allgemeinen in den großen Orten
durchgehend (auch an Wochenenden)
ab etwa 8 bis 20 Uhr geöffnet. In kleineren Ortschaften wird mittags zugemacht
und unter Umständen um 15 Uhr noch
einmal geöffnet.
kumente schnell und zuverlässig versenden muss, kann die Kurierdienste in Anspruch nehmen (z.B. DHL). Sie haben
gebührenfreie, zentrale Telefonnummern
(Numero Verde Nazionale) und kommen
in die kleinsten Orte zur Abholung und
Anlieferung.
Postlagernd
Touristische Sehenswürdigkeiten
Anlass für viel Ärger und auch Trauer:
Häufig machen die Kirchen und Museen
nachmittags zu. Diese besucherunfreundliche Eigenart ist heftig umstritten, vor verschlossener Tür verschaffen
sich viele Italiener mit lautem Fluchen
Luft. Montags sind Museen fast immer
geschlossen.
Post
Briefe und Postkarten
Nach Italien beträgt das Porto für den
Standardbrief 0,58 €, in Italien derzeit
0,70 €, für Postkarten ebenfalls (dies
kann sich aber schnell ändern). Briefe
von Italien ins Ausland werden als posta
prioritaria für 0,85 € losgeschickt. Die
italienische Post garantiert eine Zustellung innerhalb von max. 3 Tagen. Da der
Preisunterschied gering ist und Postkarten Laufzeiten haben, von denen man
besser nicht spricht, ist es sinnvoller,
Briefe zu schreiben, bzw. Postkarten in
Kouverts zu versenden. Briefmarken erhält man im Postamt, aber auch in den
tabacchi bzw. Andenkenläden. Wer Do-
12
Wer sich Post nachschicken lassen will
und keine Hoteladresse besitzt bzw. seinen Aufenthaltsort häufig wechselt,
wählt die Möglichkeit der postlagernden
Sendung. Die Post muss mit Namen und
Vornamen, dem Zusatz „poste restante“
und der Postleitzahl der Hauptpost des
jeweiligen Ortes und dem Ortsnamen
gekennzeichnet sein. Name und Vorname sollten deutlich voneinander abgehoben sein, sodass der Brief nicht unter
dem falschen Buchstaben abgelegt wird.
Rund ums Geld
Die Währung Italiens ist der Euro.
Schweizer Staatsbürger müssen also Geld
wechseln (s. Infokasten).
Zahlungsmittel
Maestro- und Kreditkarte
Generell sollte man so wenig Barmittel
wie möglich mit sich herumschleppen,
auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines
Diebstahls oder gar Überfalls äußerst gering ist. Es ist besser, seine Reisekasse bei
Bedarf mittels der Maestro-Karte (in
Deutschland auch EC-Karte genannt) an
den breitflächig vorhandenen Bankautomaten aufzufüllen oder mit Kreditkarte
bargeldlos zu zahlen. Kreditkarten sind
in Italien auch außerhalb der Touristenzentren ein durchaus übliches Zahlungsmittel (das Zeichen „CARTA SI“ weist
auf die Akzeptanz der Mastercard hin).
Je nach Hausbank wird dieser Service
nicht zusätzlich in Rechnung gestellt,
sondern ist im Grundpreis der Kontoführung enthalten. Manche Banken berechnen jedoch eine Gebühr von bis zu
1% des Abhebungsbetrags. Mit der Postbank Sparcard kann man 10 Mal pro
Jahr auch außerhalb der Euro-Länder
kostenlos Bargeld an Automaten mit
VISA- und Plus-Zeichen bekommen.
Innerhalb der Euro-Länder sollte die
Barauszahlung per Kreditkarte nach der
EU-Preisverordnung nicht mehr kosten
als im Inland, aber je nach ausgebender
Bank kann das Kreditkartenkonto mit
bis zu 5,5% der Abhebungssumme belastet werden (am Schalter in der Regel teurer als am Geldautomaten). Mit bestimmten VISA-Karten (z.B. der DBKBank) geht es jedoch auch kostenlos. Für
das bargeldlose Zahlen per Kreditkarte
innerhalb der Euro-Länder dürfen die
ausgebenden Bank keine Gebühr für den
Auslandseinsatz veranschlagen; für die
Schweizer wird jedoch ein Entgelt von
ca. 1–2% des Umsatzes berechnet.
Am besten, man erkundigt sich vor der
Reise nach den konkreten Kosten bei
seiner kartenausgebenden Bank.
Bei Barabhebungen an Bankautomaten kann man die meisten Geräte auf eine deutsche Benutzerführung einstellen.
Reisekosten
Wieviel Geld man für die Reise braucht,
hängt voll und ganz von den jeweiligen
Ansprüchen ab. Generell gilt, dass während der Monate Juli/August die Preise
explodieren, in den Pensionen und Hotels wird Halb- oder Vollpension zur
Pflicht, Mindestaufenthalte werden eingefordert und die Lokale üben sich auch
435
Praktische Reisetipps A–Z
Rund ums Geld
Geldwechsel in italienischen
Banken (für Schweizer Bürger)
Italien hat das moderne Bankenwesen erfunden, man mag es nicht glauben. Die Banken
werden häufig über Schleusen betreten, die nur
eine Person ohne Gepäck aufnehmen. Handfeuerwaffen sind vorher in kleinen Schließfächern
vor der Schleuse zu deponieren (Hinweisschilder!), Rucksäcke oder Reisetaschen passen da
nicht hinein. Dem gepäckbeladenen Touristen ist
somit der Geldwechsel verunmöglicht. Wer es
schließlich schafft, eine Bank zu betreten, ist mit
Personal konfrontiert, das sich „wessen auch immer“ bewusst ist, nur nicht, eine Dienstleistung
beibringen zu müssen. Nach langem Anstehen
werden arrogant und langsam die Computermasken ausgefüllt, die Formulare am Drucker
abgeholt und der Kunde wird zur Kasse verwiesen, wo er wieder lange ansteht.
Devisentausch in Hotels geht flott und
freundlich, nur ist man danach um einiges ärmer
(bis zu 10% Abschlag).
Öffnungszeiten der Banken: von Mo bis Fr
von 8.30 bis 13.30 Uhr und nachmittags von 15
bis 16 Uhr (die Zeiten variieren von Region zu
Region und von Bank zu Bank um bis zu eine
Viertelstunde).
Der Wechselkurs im Juni 2013:
1 € = 1,22 SFr, 1 SFr = 0,82 €
12
436
Sicherheit
nicht gerade in preislicher Zurückhaltung. Weitere Hochsaisontermine sind
speziell für Venedig die Zeit des Karnevals im Februar, die Filmfestspiele im
Spätsommer und natürlich die Eröffnungswochen der Biennale in allen ungeraden Jahren. Hier folgen einige Rechenbeispiele:
nen mit einem oder zwei Sternen und
Agritourismus-Betriebe, gutes und tägliches Essengehen, Ausflüge und keine
große Zurückhaltung beim Shopping
addieren sich ohne Anreise auf ca. 75 bis
100 € pro Tag.
Hohes Budget
Niedrigstes Budget
Verkehrsmittel der Wahl sind der Daumen, der Zug und der Bus. Übernachtet
wird auf Campingplätzen, gegessen in
günstigen Pizzerias, an Straßenständen
oder neben dem eigenen Kocher. Souvenirs beschränken sich z.B. auf selbst gesammelte Muscheln. Man sollte ohne
Anreise mit 30 bis 40 €/Tag auskommen
(allerdings nicht in den Monaten Juli/
August).
Niedriges Budget
Zug und Bus sind selbstverständlich, ein
voll besetztes Auto, dessen Benzinkosten
auf vier Personen verteilt werden, ist die
Alternative. Neben dem Campingplatz
findet sich ab und an eine kleine Pension
oder ein Privatzimmer und gegessen
wird häufiger in der Pizzeria als am Lagerplatz. Im Budget sind Exkursionen zu
tributpflichtigen Sehenswürdigkeiten
enthalten. Ohne Anreise braucht man
etwa 40 bis 60 € pro Tag.
Mittleres Budget
Eigenes Auto oder ein Mietwagen, den
man sich zu zweit oder dritt teilt, Pensio-
12
No Limits. Luxushotels für 600 € pro
Person und Nacht, Leihwagen, Theaterbesuche, Speisungen in den teuersten
der besten Lokalen (von denen es viele
gibt), Großorder in den feinen Einkaufsstraßen, individuell geführte Exkursionen usw. Aber auch mit 150 € pro
Tag und Person lässt es sich schon ausgesprochen gut leben (die Anreise spielt
da keine große Rolle mehr).
Sicherheit
Falls das beruhigt: In Polen werden
mehr Autos gestohlen als in Italien.
Trotzdem sollten einige Regeln befolgt
werden: Man darf das Auto nie unabgesperrt und, wenn es beladen ist, unbeaufsichtigt lassen. Wird es geparkt, unbedingt leer räumen, leicht zu demontierende Teile mitnehmen und das Handschuhfach offen lassen, um zu zeigen,
dass es nichts zu holen gibt.
Geld muss immer sicher am Körper
getragen werden. Gesäßtaschen sind ungeeignete Orte für die Brieftasche. Die
Urlaubskasse verteilt man auf mehrere
Personen oder Orte, möglichst den Bargeldbestand gering halten. Nicht zeigen,
wieviel Geld man bei sich trägt (beson-
ders bei Bankbesuchen). Bevorzugt mit
Kreditkarte, Bankomatkarte oder Travellerschecks reisen und immer Kopien der
wichtigsten Dokumente mitführen. Die
Ausstellung von Ersatz wird damit beschleunigt. Handtaschen sollte man der
Straßenseite abgewandt tragen.
Notfallnummern
Notrufnummer im Gefahrenfall ist landesweit die 112, sie führt zu den Carabinieri, die auch in den kleinsten Orten
vertreten sind. Bei Feuer sind die vigili
del fuoco unter der Nummer 115 zu informieren.
Ambulanz
Erste Hilfe ist über die 118 anzufordern,
bzw. über die allgemeine Notrufnummer
112.
Sport und
Aktivitäten
Agritourismus
Agritourismus ist eigentlich keine Aktivität, sondern eine Lebenseinstellung.
Und wenn man dieser frönt, lassen sich
viele Dinge machen: Essen und Trinken,
Wandern, Reiten, Bootfahren, Angeln –
Bodenständiges wie auch Hochkulturelles lässt sich erleben. Agritourismus ist
am ehesten mit Ferien auf dem Bauernhof vergleichbar, aber doch etwas an-
ders. Es vermittelt Ursprünglicheres,
breit gefächert sind Angebot und Atmosphäre. Man kann in den Landhäusern
nur Mahlzeiten einnehmen oder auch
übernachten, luxuriös oder schlicht,
manchmal gar nur in Zelten. Die Käserei oder die Imkerei steht Besuchern offen, Produkte werden verkauft. Einige
Adressen bieten weder Restaurantbetrieb noch Unterkunft, andere organisieren Reitausflüge, und die Gäste sind
in ehemaligen Herrenhäusern untergebracht, wieder andere bestehen aus einfachen Häusern in den Bergen.
Es haben sich verschiedene Verbände
des Agritourismus gebildet, die jeweils
nur ihre eigenen Mitglieder empfehlen.
Agriturist ist die größte Vereinigung und
besitzt eine detaillierte Website. Turismo
Verde versteht sich politisch eher links
stehend.
437
Praktische Reisetipps A–Z
Sport und Aktivitäten
Agriturist, Direktbuchung über www.agritu
rist.it (auch in Deutsch).
± Turismo Verde, Tel. 04 32 52 05 62, www.agri
turismofriulivg.it.
± Agriturismo Veneto, www.veneto-agrituris
mo.it.
±
Angeln und Fischen
Das Angeln im Meer unterliegt keinen
Auflagen (16 Jahre ist das Mindestalter,
wenn man unter Wasser fischen will),
für Angelunternehmungen an den Binnengewässern muss bei den jeweiligen
Provinzverwaltungen eine Lizenz eingeholt werden. Sie ist drei Monate gültig.
Für die dem italienischen Sportfischereiverband (F.I.P.S.) vorbehaltenen Gewässer (immerhin 90%) benötigt man auch
dessen Genehmigung. Spezielle Bestim-
12
017f sk
mungen existieren für den Sport in den
Naturschutzgebieten wie dem Po-Delta
(zum Beispiel dürfen hier Amateure nur
Netze einer bestimmten Größe benutzen). Berühmt ist das Delta für die
Jagd auf den Waller/Wels. Auf Angelausflügen geht es hinaus aufs Meer zum
Makrelenfang.
Angler und Fischer können sich
wenden an das Kopfbüro der Federazione Italiana
Pesca Sportiva e Attivita Subacquae (F.I.P.S.), Viale
Tiziano 70, 00196 ROMA, Tel. 06 36 85 82 90, Fax 06
36 85 86 30, www.fipsas.it oder an die beiden Büros
der Regionen Friuli/Venezia-Giulia, Via dei Macelli, 34148 Trieste, Tel. 04 08 99 08 235, Fax 04 08
99 08 270, [email protected], und Veneto, Via
Muggia 14, 36100 Vicenza, Tel. 04 44 50 15 41, Fax
04 44 51 45 54.
± Die Genehmigungen des Sportfischereiverbandes erteilen die Büros der Provinzen: Belluno, Piazza Merlin 22, 32028 Trichiana/BL, Tel./Fax 043 75 55
633, [email protected]; Bergamo, c/o CONI,
Via G. M. Scotti 11, 24100 Bergamo, Tel. 03 52 32
± Passionierte
12
n Zum Angeln eignet sich das Po-Delta
hervorragend
586, Fax 03 54 17 88 14; Gorizia, Pass. L.L. Zamenhof 3/3, 34170 Gorizia, Tel./Fax 04 81 53 14 49, go
[email protected]; Padova, c/o Stadio Euganeo, Via Nereo Rocco, 35136 Padova, Tel. 04 98 65 83 32, Fax 04
98 65 83 33, [email protected]; Pordenone, c/o
CONI, Prov.le Via Cavallotti 12, 33170 Pordenone,
Tel./Fax 04 34 52 25 41 www.fipsaspordenone.it;
Rovigo, c/o Palazzo delle Federazioni Sportive, Viale Porta Adige 45/G, 45100 Rovigo, Tel./Fax 04 25 34
199, [email protected]; Treviso, Sede Operativa, Via
S. Antonio 6, 31030 Biancade/TV, Tel. 04 22 84 80
82, www.fipsas-tv.it; Udine, c/o CONI, Via Longarone 28, 33100 Udine Tel. 04 32 52 54 32, Fax 04 32
52 54 61, [email protected]; Venezia, Corso del Popolo 32, 30173 Mestre, Tel./Fax 04 19 84 871,
www.fipsasvenezia.com und Verona, Via Albere
43, 37138 Verona, Tel. 04 55 78 126, Fax 04 55 78
141, www.fipsasverona.it.
Archäologische Stätten
Alles, was man unternimmt, ist letztlich
mit archäologischen Studien verknüpfbar. Die Ausgrabung am Strand, die
Fundamente einer Kirche neben dem
Supermarkt: In Italien ist die Kultur des
Mittelmeeres von ihren Anfängen in
prähistorischen Zeiten – den Pfahlbauten der Landschaften um den Po –, über
die Etrusker und Römer bis in die Blütezeit venezianischer Macht allgegenwärtig.
Baden
Im Sommer ist ganz Italien am Meer
und mischt sich mit den Touristen aus
Mitteleuropa. Die Wasserqualitäten
können allerdings erheblich voneinander abweichen. Gefahr Nummer Eins
sind wie immer Menschen in großer Ansammlung und ihre Produktionsstätten,
das heißt die Nähe der Großstädte ist zu
meiden. Starke Meeresverschmutzung
findet man immer noch dort, wo die
Flüsse ins Meer münden, speziell dem
Po werden diverse Schadstoffe nachgesagt – auch wenn sich durch den Bau
von Kläranlagen schon sehr viel zum
Besseren gewendet hat. Die Regel, dort
zu baden, wo auch die Einheimischen
sich ins Wasser werfen, ist mit Vorsicht
zu genießen. Die Italiener haben nicht so
viele Probleme mit der Wasserqualität
wie Mitteleuropäer. Trostpflaster: Italien
ist das Land am Mittelmeer, das am
frühzeitigsten Badeverbote wegen Wasserbelastungen ausspricht – man sollte
sich daran halten.
Die Qualität von Wasser und Stränden wird regelmäßig getestet und beurteilt. Die Organisation „Blue Flag“ vergibt keine Negativ-Beurteilungen, sondern prämiert positiv bewertete Strände
und Marinas mit der blue flag, der Blau-
439
Praktische Reisetipps A–Z
Sport und Aktivitäten
Wassertemperaturen
Triest
Venedig
Gardasee
Jan.
10
9
8
Feb. März April
9
11
14
8
10
13
6
8
10
Mai
18
17
13
Juni
21
21
18
Juli
23
23
20
Aug.
23
24
21
Sept.
21
21
19
Okt.
18
18
16
Nov.
14
14
12
Dez.
12
11
10
Das Wasser in küstennahen, flachen Bereichen erwärmt sich um etwa 5°C zusätzlich
12
en Flagge. Eine Liste der ausgezeichneten Strände kann man unter www.blue
flag.org abrufen. 2012/2013 waren in
Friaul/Julisch Venetien fünf Strände ausgezeichnet: Sabbiadoro in Lignano sowie
Costa Azzurra, Pineta, Spiagge Campeggi und Spiaggia Principale in Grado. In
Veneto erhielten neun Strände die Blaue
Flagge: Levante, Ponente, Porta Santa
Margherita und Duna Verde in Caorle,
Eraclea Mare, Jesolo Lido, Treporti in
Cavallino sowie San Michele al Tagliamento bei Bibione und Venezia Lido.
Auch das Wasser des Gardasees ist
teilweise belastet. Aber hier kommen die
meisten ja weniger des Badens wegen,
12
sondern um – mit welchem Gefährt
auch immer – auf dem Wasser ihr Vergnügen zu suchen. Auch wird man wohl
nur von Juni bis September in die Fluten
steigen – außer man hat im Eismeer trainiert. Das krasse Gegenteil sind die Lagunen südlich und nördlich von Venedig. Das Wasser heizt sich im Sommer
dermaßen auf, dass ein Bad nicht erfrischt, sondern eher erschöpft. 30°C
und mehr sind dann keine Seltenheit.
n Liegestühle und Sonnenschirme gehören zum
typischen Adria-Strand
018f sk
Golf
Der Nordosten Italiens ist mit Golfplätzen reich gesegnet; 25 verzeichnen die
Führer, hinzu kommt noch der eine oder
andere private. Gäste werden meist gern
gesehen und die Greenfees bewegen sich
normalerweise mit 60–70 € in einem akzeptablen Rahmen.
± Albarella, Isola di Albarella, 45010 Rosolina, Tel.
04 26 33 01 24, www.albarella.it; 18-Loch-Platz,
6100 m, Par 72.
± Amata, Via Postioma 44, 31033 Castelfranco, Tel.
04 23 49 35 37, www.golfcastelfranco.it; 9-LochPlatz, 5661 m, Par 71.
± Asiago, Via Meltar 2, 36012 Asiago, Tel. 04 24
46 27 21, www.golfasiago.it; 18-Loch-Platz, 6005 m,
Par 71.
± Asolo, Via Ronche, 31034 Cavaso del Tomba, Tel.
04 23 94 22 11, www.asologolf.it; 3 x 9-Loch 3162 m,
Par 36.
± Ca’ della Nave, Piazza della Vittoria 14, 30030
Martellago, Tel. 04 15 40 15 55, www.cadellanave.
com; 18-Loch-Platz, 6380 m, Par 72.
± Ca’ degli Ulivi, Via Ghiandare 2, 37010 Marciaga di Costermano, Tel. 04 56 27 90 30, www.golf
clubcadegliulivi.it; 18-Loch-Platz, 6000 m, SSS 72.
± Cansiglio, CP 152, Foresta del Cansiglio, 31029
Vittorio Veneto, Tel. 04 38 58 53 98, www.golfclub
cansiglio.it; 18-Loch-Platz, 6007 m, SSS 71, Par 71.
± Castel d’Aviano, Via IV Novembre 13, 33081 Castello d’Aviano, Tel. 04 34 65 23 05, www.golfclub
casteldaviano.it. 5974 m, Par 72.
± Colli Berici, Strada Monti Comunali, 36040
Brendola, Tel. 04 44 60 17 80, www.golfclubcollibe
rici.it; 18-Loch-Platz, 5798 m, SSS 71.
± Frassanelle, 35030 Frassanelle, Tel. 04 99 91 07
22, www.golffrassanelle.it; 18-Loch-Platz, 6180 m,
SSS 72.
± Galzignano, Viale delle Terme, 82, 35030 Galzignano Terme, Tel. 04 99 19 56 67, www.golfclubgal
zignano.it; 9-Loch-Platz, 3908 m, Par 62, SSS 62.
± Grado, Tenuta primero, 34073 Grado, Tel. 04 31
89 68 96, www.tenuta-primero.com; 18-LochPlatz, 6081 m, Par 72, 9-Loch-Platz, 1316 m, Par 29.
± Jesolo, Via St. Andrews, 2 ingr. Via Grassetto,
30017 Lido di Jesolo, Tel. 04 21 37 28 62, www.golf
clubjesolo.it; 5977 m, Par 72.
± La Montecchia, Via Montecchia 12, 35030 Selvazzano, Tel. 04 98 05 55 50, www.golfmontecchia.
it; 18-Loch-Platz, 6318 m, SSS 72, Par 36.
± Lignano-Sabbiadoro, Via Bonifica 3, Tel. 04 31
42 80 25, www.golflignano.it; 18-Loch-Platz, 6280 m,
Par 72.
± Padova, Via Noiera 57, 35030 Valsanzibio di Galzigano, Tel. 04 99 13 00 78, www.golfpadova.it; 18Loch-Platz, 6053 m, SSS 72, Par 72.
441
Praktische Reisetipps A–Z
Sport und Aktivitäten
12
442
Sport und Aktivitäten
± Pra
delle Torri, Valle Altanea, 30020 Porto S.
Magherita, Tel. 04 21 29 95 70, www.golfpradelle
torri.it; 18-Loch-Platz, 6058 m, Par 72.
± San Floriano-Gorizia, Castello di Spessa,
34070 San Floriano, Tel. 04 81 88 10 09, www.golf
castellodispessa.it; 9-Loch-Platz, 3810 m, Par 62.
± Tarvisio (Golf & Country Club), Via Priesnig 5,
33018 Tarvisio-Udine, Tel. 04 28 20 47, www.golf
tarvisio.com, 5154 m, Par 69.
± Trieste, Via Padriciano 80, 34012 Trieste, Tel. 04
02 26 159, www.golfclubtrieste.net; 18-Loch-Platz,
5826 m, Par 71.
± Udine, Via dei Faggi 1, 33034 Fagagna, Tel. 04 32
80 04 18; www.golfudine.com, 18-Loch-Platz, 6088
m, Par 72.
± Venezia, Via del Forte, 30011 Alberoni, Tel. 04
17 31 333, www.circologolfvenezia.it; 18-LochPlatz, 6199 m, SSS 72.
± Verona, Ca’ del Sale 15, 37066 Sommacampagna, Tel. 04 55 10 060, www.golfclubverona.com;
18-Loch-Platz, 6054 m, SSS 72.
± Vicenza, Via Carpaneda 5/B, 36051 Creazzo, Tel.
04 44 34 04 48, www.golfclubvicenza.com; 9-LochPlatz, 3075 m, SSS 72, Par 36.
± Villa Condulmer, Via della Croce 3, 31021 Zerman di Mogliano Veneto, Tel. 04 14 57 062, www.
villacondulmer.de; 18-Loch-Platz, 5995 m, SSS 71,
Par 71.
± Villafranca, Loc. Casella 32/Pozzomoretto, 37069
Villafranca, Tel. 04 56 30 33 41, www.golfvillafran
ca.com; 18-Loch-Platz, 5193 m, Par 68.
Heilbäder
„Schon die alten Römer ...“ – für „Thermalismus“ sind die Euganäischen Hügel
weltberühmt. Bekanntester und mondänster Ort ist sicherlich Abano Terme,
weniger bekannt sind Battaglia Terme,
Montegrotto Terme und Galzignano
Terme. Neben den reinen Heilanwendungen wird eine große Zahl an Aktivi-
12
täten angeboten. Wandern und Radfahren ist in der schönen Landschaft ein
Vergnügen und auch die Kultur kommt
nicht zu kurz mit Altrömischem, Villen
und Burgen voller venezianischer Fresken und steinerner Zeugen aus der Zeit
der bunten Uniformen, als das Haus
Habsburg das Zepter schwang.
Das Thermalwasser, das heute sprudelt, ist vor 30 Jahren über den Alpen abgeregnet, hat eine lange Reise bis zu 3000
m unter die Oberfläche hinter sich, wo
es aufgeheizt wurde und sich mit Mineralien (u.a. Brom und Jod) und Salzen
anreichern konnte. Mit 87°C wird es nun
aus dem Gestein gedrückt, auf angenehme Temperaturen abgekühlt und zu direkten therapeutischen Bädern oder zur
Herstellung von Fangopackungen benutzt. Auch Inhalationen und Hydromassagen gehören zu den Behandlungen.
Informationen über den Thermaltourismus
der Euganäischen Hügel erhält man auf www.turis
±
Heilsamer Schlamm: Fango
Das italienische Wort fango heißt nichts anderes als „Schlamm“. Mit dem heißen Quellwasser der Thermen wird er aus dem Erdinneren herausgeschwemmt und lagert sich
am Grund der Quellseen ab. Von dort gelangt er dann in Reifebecken – spezielle
Wannen, in denen sich pflanzliche und tierische Mikroorganismen, die ständig umspült
vom heißen Thermalwasser werden, weiter
entwickeln können und so den Schlamm zu
einem aktiven Medikament machen, das in
Umschlägen dem Körper bei der Heilung von
Gelenkerkrankungen, bei Gicht und bei
Rheumatismus hilft.
mopadova.it und von Abano Terme, Via P. d’Abano
18, Tel. 04 98 66 90 55, www.abanoterme.net,
Montegrotto Terme, V.le Stazione 60, Tel. 04 98
92 83 11, www.montegrotto.org, Battaglia Terme, Via Maggiore 2, Tel. 04 95 26 909, http://iatbattagliaterme.xoom. it. Weitere Thermalbäder sind Arta Terme, Via Nazionale 1, Tel. 04 33 92 93 20,
www.termearta.org, Grad, Viale Dante 72, Tel. 04
31 87 71 11, www.gradoit.it, Lignano Sabbiadoro, Via Latisana 42, Tel. 04 31 71 821, www.terme
lignano.it und Bibione, Via delle Colonie 3, Tel. 04
31 44 11 11, www.bibioneterme.com.
Radfahren
Wer dem Gedanken nachhängt, dass die
Italiener heutzutage noch Fahrradmuffel
seien, wird bald eines Besseren belehrt.
Fußgängerzonen, das sonnenreiche Klima, Sportbegeisterung und nicht zuletzt
der kollabierende Autoverkehr haben in
den Städten der Ebenen zu fast chinesischen Verhältnissen geführt und das Auto beinahe ins Abseits gedrängt. Wer
kann, fährt mit dem Rad zur Arbeit,
zum Einkaufen und am Wochenende
hinaus in die Natur, um auf einem der
vielen Radwege für den Giro d’Italia zu
trainieren. Speziell die Po-Ebene mit ihren zahllosen Kanälen und diese begleitenden Dämmen, die immer einen Fahrweg auf der Krone haben, lässt keine
Wünsche offen. Hunderte von Kilometern kann man so relativ unbelästigt von
Kraftfahrern durch die Natur strampeln.
Mit dem eigenen oder geliehenen Rad
lassen sich auch in den Großstädten die
Sehenswürdigkeiten hervorragend entdecken.
In der Reihe bikeline ist der „Radatlas
Veneto“ erschienen, der Radwanderwege an der ganzen Küste von Lignano
nach Venedig und von dort bis zum PoDelta sowie von Venedig bis zum Gardasee bis ins kleinste Detail beschreibt. Höhenprofile, Kilometrierung und genaues
Kartenmaterial sind in dem Büchlein
enthalten (Verlag Esterbauer GmbH,
Hauptstraße 31, A–3751 Rodingsdorf,
Tel. 0043 298 32 89 82, www.esterbauer.
com, [email protected]).
Die Regione Autonoma Friuli Venezia
Giulia hat mehrere auch in deutscher
Sprache erhältliche Broschüren mit Radroutenvorschlägen herausgebracht. Erhältlich ist z.B. „Mountain-Bike“ mit
Touren aller Schwierigkeitsgrade und
„Mit dem Fahrrad“ mit Fern- und NahRadwanderrouten. Sie sind in den lokalen Tourismusbüros erhältlich.
443
Praktische Reisetipps A–Z
Sport und Aktivitäten
Das empfehlenswerte Portal für Fahrradtourismus www.cicloturismo.com deckt ganz Italien
ab und bietet eine Unzahl an ausgearbeiteten Radrouten, nach Provinzen geordnet, an.
± Wer dazu passende Hotels sucht wird auf
www.italybikehotels.it fündig.
±
Reiten
Viele der Agritourismus-Betriebe vermieten Pferde stunden- oder auch tageweise. Man kann sich genaue Routenvorschläge geben lassen.
± Wer tiefer in den Reitsport einsteigen will, wende sich an Federazione Italiana Sport Equestri
Buchtipp
± Sven
Bremer: Radreisen Basishandbuch,
Praxis-Reihe, REISE KNOW-HOW Verlag
12
019f sk
(F.I.S.E.), Viale Tiziano 74, 00196 Roma, Tel. 04 27
97 037, www.fise.it oder an die auf der Website angegebenen Regionalverbände.
Skifahren
Bekanntester Ski-Ort der Region ist
Cortina d’Ampezzo in den Dolomiten,
er bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur. Aber auch das Friaul steht mit seinen
Alpen an der slowenischen Grenze den
Möglichkeiten des Veneto nicht nach.
Bis spät ins Frühjahr ist Wintersport
möglich, wobei Abfahrten und Langlauf
im Angebot sind.
j Viele Innenstädte lassen sich gut mit dem
Fahrrad besichtigen
Wintersportorte im Veneto
± Alleghe (Belluno), 27 km Alpinpisten, 37 km
Loipen.
± Arabba (Belluno), 89 km Alpinpisten, 15 km
Loipen.
± Asiago (Vicenza), 80 km Alpinpisten, 120 km
Loipen.
± Auronzo di Cadore (Belluno),13 km Alpinpisten, 40 km Loipen.
± Bosco Chiesanuova (Verona), 18 km Alpinpisten, 80 km Loipen.
± Comelico Superiore (Belluno), 6 km Alpinpisten, 45 km Loipen.
± Conco (Vicenza), 7 km Alpinpisten, 27 km Loipen.
± Cortina d’Ampezzo (Belluno), 105 km Alpinpisten, 75 km Loipen.
± Enego (Vicenza), 7 km Alpinpisten, 18 km Loipen.
± Falcade (Belluno), 75 km Alpinpisten, 15 km
Loipen.
± Gallio (Vicenza), 26 km Alpinpisten, 150 km
Loipen.
± Malescine (Verona), 11 km Alpinpisten.
± Malga Ciapela (Belluno), 26 km Alpinpisten,
15 km Loipen.
± Misurina (Belluno), 11 km Alpinpisten, 15 km
Loipen.
± Nevegal (Belluno), 23 km Alpinpisten, 9 km
Loipen.
± Pieve di Cadore (Belluno), 2 km Alpinpisten,
10 km Loipen.
± Recoaro Mille (Vicenza), 8 km Alpinpisten,
29 km Loipen.
± Roana (Vicenza), 15 km Alpinpisten, 30 km
Loipen.
± San Vito di Cadore (Belluno), 16 km Alpinpisten, 15 km Loipen.
± Sappada (Belluno), 17 km Alpinpisten, 20 km
Loipen.
± Selva di Cadore (Belluno), 12 km Alpinpisten,
25 km Loipen.
± Zoldo (Belluno), 40 km Alpinpisten, 14 km
Loipen.
445
Praktische Reisetipps A–Z
Sport und Aktivitäten
12
446
Sport und Aktivitäten
Wintersportorte im Friaul
± Forni Avoltri (Udine, Infotel. 04 33 72 202),
hauptsächlich Langlauf, internationales Biathlonzentrum (Piani di Luzza).
± Forni di Sopra (Udine, Infotel. 04 33 88 208),
15 km alpin und 13 km Langlauf.
± Piancavallo (Pordenone, Infotel. 04 34 65 52
58), 25 km alpin und 26 km Langlauf.
± Ravascletto (Udine, Infotel. 04 33 66 477),
28 km alpin und 2,5 km Langlauf.
± Sauris (Udine, Infotel. 04 33 86 076), 6 km alpin.
± Sella Nevea (Udine, Infotel. 04 33 54 060), 9 km
alpin und 5 km Langlauf.
± Tarvisio (Udine, Infotel. 04 28 29 67), 32 km alpin und 60 km Langlauf.
Tauchen
Getaucht und geschnorchelt wird immer
und überall, mit oder auch ohne Harpune, im trüben Wasser der Lagunen und
in den klaren Fluten der Felsküste bei
Triest. In jedem kleinen Ort werden
Schnorchel-Accessoires aus Gummi und
Plastik verkauft, meist nicht in professioneller Qualität. Wenn man keine eigene
Ausrüstung besitzt und eine erwerben
will, sollte man die größeren Städte mit
Fachgeschäften vorziehen. Einschränkende Tauchbestimmungen existieren –
bis auf zwei – nicht. Diese sind die obligatorische Absicherung des Tauchplatzes
mit einer Boje und Tauchverbot in Gegenden mit noch nicht ausgewerteten archäologischen Funden oder in Naturschutzgebieten.
Unterkunft in besserem oder schlechterem Zustand. Auch Nicht-Gäste können
meist gegen eine Gebühr den Platz benutzen.
Wandern
Im Frühjahr und Herbst ist Wanderzeit.
Am schönsten ist es im Hochgebirge natürlich im späten Frühling, wenn die
Natur erwacht und die Blumen bunt aus
dem Grün sprießen. Ganzjährige Wanderungen sind im Po-Delta und in den
Euganäischen Hügeln empfohlen (im
Hochsommer allerdings nicht unbedingt
zur Mittagszeit). In den Ortsbeschreibungen wird jeweils auf die möglichen
Wanderungen hingewiesen. (Ausrüstung:
siehe „Vor der Reise: Ausrüstung und
Reisegepäck“)
Man denke daran, dass alles, was man
in die Wälder und auf die Berge trägt, bei
der Heimkehr wieder mitgebracht werden muss. Müll gehört in die dafür vorgesehenen Behälter. Vergegenwärtigen
sollte man sich auch immer, dass bei längerer Trockenheit die Natur brandgefährdet ist. Also sollte man auch dort,
wo es erlaubt ist, mit offenem Feuer zu
hantieren, Sorge tragen, dass kein unbeabsichtigter Funkenflug zu einem unkontrollierbaren Feuer führt.
± Thematisch geordnete Wanderwege quer
durch die Region sind in einer Broschüre der Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia aufgeführt, die in
den lokalen Tourismusbüros erhältlich ist.
Tennis
Jedes größere Hotel besitzt einen Tennisplatz, entsprechend der Kategorie der
12
f Im Weinbaugebiet Soave nahe dem Gardasee
Weinproben
Das italienische Weingesetz kennt verschiedene Qualitätsklassen. Die niedrigste Stufe ist der Vino da tavola (Vdt)
– Weine ohne Jahrgang, Ursprungsangabe und ohne Rebsortenhinweis. Ihm
folgt der Wein mit dem Prädikat Indicazione Geografica Tipica (IGT) – Wein
aus bestimmten Rebsorten einer Region.
Die DOC-Weine („Denominazione di
Origine Controllata“) sind mit einer
Banderole am Flaschenhals gekennzeichnet und haben eine garantierte
Herkunft. Die höchste Stufe ist der
DOCG-Wein („Denominazione di Origine Controllata e Garantita“).
Nun muss man nicht unbedingt den
Vdt verweigern – es kann durchaus sein,
dass ein Bauernhof im AgritourismusBereich ausgezeichneten Wein dieser
Klasse ausschenkt. Die meisten Wein-
proben sind kostenlos, in manchen Gütern und Kooperativen muss man sich
vorher anmelden. In den Ortsbeschreibungen finden sich Hinweise auf die
Weingüter. Und was wir schon immer
wussten: Weinproben sind keine Zechtouren!
Im Veneto gibt es derzeit 26 DOC-Zonen und acht DOCG-Zonen, die folgenden DOC-Zonen sind am berühmtesten: Bagnoli östlich der Euganäischen
Hügel, Bardolino am Gardasee, Bianco
di Custoza bei Sommacampagna, Breganze nördlich von Vicenza, Colli Berici
südlich von Vicenza, Colli Euganei,
Gambellara nordöstlich von Soave, Lessini Durello nördlich von Verona, Lison
Pramaggiore bei Portogruaro, Lugana
am Gardasee, Montello/Colli Asolani
südwestlich von Conegliano, Piave östlich von Treviso, Prosecco di Conegliano/Valdobbiadene westlich von Vittorio
020f sk
447
Praktische Reisetipps A–Z
Sport und Aktivitäten
448
Sprache
Veneto, Soave östlich von Verona, Valdadige bei Portogruaro und Valpolicella
westlich von Verona. Von den 14 DOCGZonen seien hier besonders hervorgehoben, der schwere Wein Amarone della
Valpolicella und der Recioto bei Verona
und Vicenza.
Das Friaul kennt die Zonen Carso
Isonzo nördlich von Monfalcone, Carso
um Triest, Colli Orientali del Friuli bei
Cividale del Friuli, Collio bei Gorizia,
Friuli Annia zwischen Lignano und Rivignano, Friuli Aquileia zwischen Aquileia und Palmanova, Friuli Grave im gesamten Gebiet zwischen Udine und Pordenone, Friuli Isonzo bei Sagrado, Lison
Pramaggiore bei Pordenone und Friuli
Latisana bei Latisana. Die vier DOCGZonen sind Colli Orientali del Friuli Picolit bei Udine, Lison bei Pordenone,
Ramandolo bei Udine und Rosazzo bei
Udine.
Sprache
In Norditalien kommt man im Allgemeinen ganz gut mit der deutschen
Sprache durch. Sollte es einmal hängen,
kann man auf Englisch oder Französisch
ausweichen. Im Anhang findet sich eine
kleine Sprachhilfe Italienisch, mit deren Hilfe man das Nötigste sagen und
verstehen kann.
Über die eigenständige Sprache des
Friaul, das Furlan, erfährt man etwas im
Kapitel „Land und Leute“ unter „Bevölkerung“ und im Exkurs „Eigenständiges
Friaul – wie Sprache und Volkskultur
überdauern“.
Windsurfen
Der Gardasee ist als Revier für Windsurfer weltberühmt. Starke Winde und
leichte Brisen bieten etwas für jeden
Ausbildungsgrad. Vormittags herrscht
der Nordwind aus den Bergen vor – der
vento. Er eignet sich für Anfänger, die
das Brett noch nicht richtig beherrschen.
Könner holen ihr Brett erst ab Mittag aus
dem Schutzmantel. Wenn die Thermik
die aufgeheizten Luftmassen über dem
See nachmittags in die Höhe steigen
lässt, dreht die Windrichtung: Aus den
Ebenen drückt Luft nach und lässt den
ora entstehen – den Südwind, der mit
Allgewalt die Surfboards übers Wasser
treibt. Dann brillieren die Geübten in ihrem Eldorado.
12
Buchtipps
± Die
bei REISE KNOW-HOW erschienenen
Sprechführer „Kauderwelsch Italienisch –
Wort für Wort“ vermittelt erste GrundSprachkenntnisse, zugeschnitten auf typische
Reisesituationen. Tiefere Kenntnisse der Umgangssprache vermittelt der Band „Italienisch Slang“. Begleitendes Tonmaterial ist
erhältlich, ebenso eine Kombination von
Buch und Audiomaterial auf CD-Rom für den
heimischen PC, Kauderwelsch digital. Empfehlenswert für die heimische Küche ist Italienisch kulinarisch, Reihe Kauderwelsch,
REISE KNOW-HOW Verlag. Dazu ist eine Audio-CD
erhältlich. Die Einzelbände sind ebenfalls als
Gesamtband „Italienisch 3 in 1“ erhältlich.
Telefonieren
Vorwahlen
Die Vorwahl von Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Italien ist
0039 plus die Anschlussnummer (beim
Festnetz mit der „0“). Italien kennt keine Ortsvorwahl mehr, die innerhalb des
Ortsnetzes weggelassen werden könnte.
Hingegen darf man bei der Anwahl von
Mobilfunknummern keine „0“ voranstellen. Von Italien nach Deutschland
müssen stets die 0049, nach Österreich
die 0043 und die 0041 für die Schweiz
gewählt werden.
Telecom
Post und Telekommunikation sind wie
bei uns getrennt. In den Postämtern
kann deshalb nicht telefoniert werden,
dazu muss man die Einrichtungen der
Telecom Italia mit ihren Telefonzellen in
Anspruch nehmen (die im Zuge der flächendeckenden Verwendung von Funktelefonen immer seltener werden).
Telefonzellen
Inzwischen sind fast alle Telefonzellen
auf Telefonkarten umgestellt, es gibt nur
noch wenige Münzfernsprecher. Telefonkarten (scheda telefonica) in der
Stückelung zu 3 und 5 € gibt es bei der
Telecom, der Post und bei Tabacchi-Läden und Kiosken. Für Auslandsgespräche müssen spezielle Telefonkarten verwendet werden (Columbus, 5 €). Bars
mit einem Hinweisschild, das eine gelbe
Wählscheibe symbolisiert, haben ein öffentliches Telefon. Dies kann ein normaler Apparat oder ein Münz- bzw. Telefonkartenautomat sein.
Mobiltelefone
Das eigene Mobiltelefon lässt sich in Italien problemlos nutzen, die meisten Mobilfunkgesellschaften haben Roamingverträge mit den italienischen Gesellschaften, und die Tarife haben inzwischen ein erträgliches Niveau.
449
Praktische Reisetipps A–Z
Telefonieren
Notruf
Es gibt zwei hauptsächliche Notrufnummern: Polizei (112) und Unfallrettung/
Notarzt (118). Die 112 ist auch als allgemeine Notrufnummer (Polizei, Unfall,
Feuerwehr) vom Funktelefon aus erreichbar. Notrufnummer im Gefahrenfall ist vom Festnetz landesweit ebenfalls
die 112 (sie führt zu einer Notrufzentrale). An Ordnungskräften gibt es die Carabinieri, die auch in den kleinsten Orten vertreten sind. Weiter sind da die
Polizia Stradale (für Verkehrsüberwachung zuständig), die Guardia di Finanza (Steuerpolizei, die wegen ihrer weitreichenden Vollmachten in Italien gefürchtet ist) und in vielen Ort die Touristenpolizei, die auch schon mal in kurzen
Hosen an den Stränden patrouilliert
(meist beherrschen ihre Mitglieder
Fremdsprachen). Schließlich gibt es
noch die Stadtpolizei, die Staatspolizei,
die Postpolizei, die Gefängnispolizei, die
freiwilligen Verkehrshelfer und, und,
und.
12
450
Unterkunft
Bei Feuer sind die Vigili del Fuoco
auch unter der Nummer 115 zu erreichen. Waldbrände sind unter Tel. 15 15
den Vigili del Bosco zu melden.
Der Pannendienst des italienischen
Automobilclubs ACI ist landesweit unter
der kostenfreien Nummer 800 116 800
erreichbar (die aber nicht von jedem
Funktelefon aus angerufen werden
kann).
Unterkunft
Es gibt in Venetien und im Friaul die
ganze Bandbreite an Unterkunftsmöglichkeiten, vom hochluxuriösen FünfSterne-Hotel bis zum einfachen Privatzimmer, vom feinsten Agritourismus in
herrschaftlicher Villa bis zum ausgebauten Pferdestall mit Waschgelegenheit unter freiem Himmel, von der Apartmentanlage mit allem, was das unausgefüllte
Touristenherz wünscht, bis zum Campingplatz mit und ohne Schatten. Alle
sind klassifiziert und in den offiziellen
Listen zu finden. Die Preise werden
durch die Behörden für jedes Jahr gegengeprüft und müssen in den Zimmern
und an der Rezeption gut sichtbar aushängen. Sie sind gestaffelt nach Vor-,
Abkürzungen bei den
Unterkünften in diesem Buch
DZ = Doppelzimmer
m.F./o.F. = mit/ohne Frühstück
m.Vp. = Vollpension
m.Hp. = Halbpension
12
Neben- und Hauptsaison. Außerhalb
der Hauptsaison kann man oft einen
günstigeren Preis aushandeln, wenn die
Herberge nicht ausgelastet ist.
Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia hat
mehrere auch in deutscher Sprache erhältliche Broschüren mit kommentierten Unterkunftsverzeichnissen herausgebracht: Themen sind „Agriturismo“,
„Berghütten“, „Campingplätze“ sowie „Bike-Hotels“.
Sie sind in den lokalen Tourismusbüros erhältlich.
Im Internet finden Sie Unterkünfte mit Beschreibung und weiterführenden Links auf www.turis
mofvg.it und www.veneto.to.
± Die
Hotels/Alberghi
Hotel und Albergo ist dasselbe, die Tendenz geht aber dahin, die luxuriöseren
Einrichtungen als Hotel zu bezeichnen,
die weniger dem Geldadel verpflichteten
Unterkünfte bleiben bei ihrem angestammten Gattungsbegriff. Die Klassifizierung reicht von einem bis zu fünf
Sternen, ohne Stern gibt es nicht. Sie geschieht offiziell, die Hotels müssen bestimmten Anforderungen genügen (Anzahl der Zimmer mit/ohne Bad, Größe
und Anzahl der Aufenthaltsräume, Öffnungszeiten, Ausstattung etc.). Nicht berücksichtigt wird die Zeit seit der letzten
Renovierung, d.h. in welchem Zustand
die Einrichtung ist. Es gibt Häuser, die
mit drei Sternen in einem absolut grausigen Zustand sind, andere mit zwei
Sternen werden als Familienbetrieb mit
höchstem Augenmerk auf Sauberkeit
und Funktion geführt.
f Wohlfühlatmosphäre ist die wichtigste Vorraussetzung eines gelungenen Abends
023f sk
452
Unterkunft
Pensionen
Pensionen werden in die gleichen Rubriken eingestuft wie Hotels, entsprechen
aber unseren Gasthäusern und haben einen niedrigeren Standard.
ne Jahresmitgliedschaft bei den Jugendherbergsverbänden daheim, kostet diese
12,50–21 € in Deutschland, www.jugend
herberge.de, 15–25 € in Österreich, www.
oejhv.at, und 22–55 SFr in der Schweiz,
www.youthostel.ch. Tipp: Kann für die
ganze Familie beantragt werden.
Campingplätze
Ferienwohnungen/-häuser
Die Region hat viele Plätze, im Sommer
sind sie oft heillos überfüllt. Die Kategorien gehen von einem bis zu vier Sternen.
Wichtige Auswahlkriterien sind Schatten, Infrastruktur wie Läden und Restaurants sowie die Nähe zum Meer.
Das wilde Zelten ist verboten. Sollte
man das Glück haben, einen einsamen
Strand zu finden, und dort sein Zelt aufschlagen, so kann man gewiss sein, dass
man umgehend – spätestens aber in den
frühen Morgenstunden des nächsten Tages – verjagt wird.
± Die Vereinigung der Campingplätze ist FAITA,
Via Properzio 5, 00193 Roma, Tel. 06 32 11 10 43,
www.camping.it.
Ferienwohnungen sind zu mieten als
Privatangebote (in den großen deutschen Tageszeitungen finden sich vielfach Adressen) oder über Vermittlungsagenturen in den Touristenhochburgen.
Sie heißen residenze und sind von einem
bis zu drei Sternen klassifiziert. Viele
sind autarke Einrichtungen, der Bewohner muss seine Burg für den gesamten
Urlaub nicht verlassen, er findet dort
wirklich alles – bis auf Italien. Die Größe
ist auch sehr unterschiedlich. Exklusive,
kleine Einrichtungen existieren ebenso
wie riesige Anlagen mit Hunderten von
Betten. Aber auch einzelne Wohnungen,
zum Beispiel im Weichbild von Venedig,
sind zu mieten – eine preisgünstige Alternative zum Hotelaufenthalt.
Jugendherbergen
Im Veneto und im Friaul gibt es mehrere
Jugendherbergen (www.ostellidellagio
ventu.org) und zahlreiche Hostels. Die
Preise bewegen sich bei den Jugendherbergen um 20 € pro Nacht und Kopf mit
Frühstück. Teils werden Familienzimmer angeboten. Hat man einen internationalen Jugendherbergsausweis aus
dem Heimatland, schläft man auch bei
diesen Jugendherbergen zum günstigeren Tarif, sonst muss man eine Tagesmitgliedschaft erwerben. Hat man noch kei-
12
f Agritourismus – landwirtschaftliche Betriebe,
die Unterkunft und mehr bieten
Alberghi Diffusi
Privatzimmer
Besonders in wirtschaftlich benachteiligten, dafür aber touristisch wegen ihrer
Authentizität umso interessanteren Regionen wird das von der EU unterstützte
Projekt Alberhgi Diffusi umgesetzt. Historische Häuser werden renoviert und
zu Ferienwohnungen umgebaut, die
nicht individuell, sondern zentral vermarktet und verwaltet werden. Der Gast
kommt so in den Genuss eines vergleichbaren und kontrollierten Standards seiner Unterkunft, kann wie im
Hotel die Dienste einer Rezeption nutzen und an verschiedenen Angeboten
der Freizeitgestaltung teilnehmen. Die
Alberghi Diffusi des Friaul/Julisch Venetiens haben einen eigenen Katalog herausgegeben, in dem die Unterkünfte vorgestellt werden. Im Internet sind die Alberghi unter www.clubalbergodiffuso.it
vertreten.
Privatzimmer sind neben Camping die
billigste Möglichkeit der Übernachtung.
Meist werden um die fünf Zimmer vermietet, viele Zimmer haben ein eigenes
Bad. Die Preise bewegen sich meist zwischen 20 und 35 €, können aber auch bei
50 € liegen. Die Touristeninformationen vor Ort helfen gern bei der Suche.
Ferien auf dem Bauernhof
(Agritourismus)
Da der Name Agritourismus nicht geschützt ist, gibt es durchaus schwarze
Schafe, die sich so nennen, aber in keiner
Weise den Minimalvoraussetzungen für
Ferien auf dem Bauernhof entsprechen.
Auch bietet nicht jeder AgritourismusBetrieb Unterkunft an. Manche servieren nur Abendmahlzeiten; es gibt sogar
021f sk
453
Praktische Reisetipps A–Z
Unterkunft
454
Verkehr
Höfe, auf denen man nur einkaufen
kann. Da die Agritourismus-Häuser
stets landwirtschaftliche Betriebe sein
sollten, gibt es sie naturgemäß nur auf
dem Land. Meist ist nur der motorisierte
Reisende in der Lage, die Bauernhöfe zu
erreichen, da sie abseits der Hauptrouten
liegen. Die Preise gestalten sich entsprechend dem Standard unterschiedlich.
Man kann mit 20 € auskommen, aber
auch 80 € pro Nacht bezahlen.
Die Agritourismus-Betriebe sind nicht
immer offen. Wer lediglich Restaurantbetrieb hat, wird meist nur Freitag- und
Samstagabend sowie Sonntagmittag
und -abend kochen, vielleicht noch am
Mittwochabend. Häufig wird auch eine
Voranmeldung erwartet. Will man in einem Betrieb übernachten, ist eine Voranmeldung unerlässlich – man steht
sonst eventuell vor verschlossener Tür
und stört das Privatleben der Betreiber!
Verkehr
Öffentliche Verkehrsmittel
Die öffentlichen Verkehrsmittel spielen
im Veneto und Friaul eine wesentliche
Rolle. Die Bahn und das gut ausgebaute
Bussystem machen es möglich, fast jeden Punkt ohne eigenes Fahrzeug zu erreichen. Busse sind generell schneller als
die Bahn, da Haltestellen wegfallen, wenn
man die direkten Linien nimmt.
Bahn
Der Eisenbahndienst wird in Italien von
der staatlichen Eisenbahngesellschaft FS
(ferrovie dello stato) durchgeführt. Deren
Streckennetz in Norditalien ist dicht geknüpft. Fahrplanauskunft unter www.
trenitalia.com.
Vom Saulus zum Paulus – das
ökologische Bewusstsein wächst
Früher galten die Italiener nicht gerade als
extreme Verfechter ökologischen Verhaltens.
Dies hat sich geändert. Die „Lega ambiente“, den Grünen vergleichbar, aber auch breite Bevölkerungsschichten machen sich inzwischen stark für eine angepasste Nutzung
der Natur. Gegen die Interessen der Politik
werden Naturparks durchgesetzt und sinnlose, für das ökologische Gleichgewicht gefährliche Baumaßnahmen abgeblockt.
Kläranlagen wurden und werden gebaut,
12
und die Industrie unterliegt stärkerer Beobachtung. Es wird mit großem Engagement
versucht, die Sünden der Vergangenheit
rückgängig zu machen oder sie wenigstens
abzumildern. Das gelingt nicht immer, insbesondere, wenn die Industrie betroffen ist, die
über die Wege der „Freundschaft“ viel unterlaufen kann und auch mit dem Argument der
Arbeitsplatzsicherung oder -schaf-fung ihre
ökologisch bedenklichen Projekte in der Öffentlichkeit bewirbt.
Bus
Wohnmobil
Das überregionale Bussystem liegt in
privater Hand, genauer in vielen verschiedenen privaten Händen. Es gibt eine Unzahl an Unternehmen, die Liniendienste anbieten, vom Kleinstbetrieb,
der gerade mal ein oder zwei Linien im
Vorortverkehr einer Großstadt bedient,
bis zum Großunternehmen, das in ganz
Norditalien zu finden ist. Die Konsequenz ist, dass fast jede Linie einen eigenen Abfahrts- und Ankunftsort hat und
ein einheitlicher Fahrplan nicht erhältlich ist.
Die innerstädtischen Busverbindungen sind gut und unterliegen den Kommunen, in den Touristenämtern erhält
man Fahrpläne und Pläne des Streckennetzes.
Mit dem Wohnmobil genießt man eine
andere Art der Unabhängigkeit. Man
darf allerdings nicht davon ausgehen,
dass man sich einfach am Straßenrand
zur Nachtruhe niederlassen könnte.
Denn dies ist strikt verboten, und
schnell wird man vom Abendbrottisch
gejagt. Auch sind die Fahrzeuge mit ihrer Behäbigkeit im Gebirge oft ein Straßenhindernis. Aber das sollte den verdienten Mobilcamper nicht sorgen. In
der Hochsaison sind die Norditaliener
zu Tausenden mit Gefährten aller nur erdenklichen Größe unterwegs.
Taxi
Das Verhalten der Taxifahrer, die Ausrüstung und die Tarife liegen auf mitteleuropäischem Niveau.
Eigenes Fahrzeug
Vom Segen des Automobils ist in der
Hochsaison am Lungomare oder in der
Rushhour in Padua und Verona nichts
zu spüren. Man mag schier verzweifeln,
an Vorwärtskommen ist nicht zu denken.
Im Frühjahr und Herbst ist das Auto jedoch hervorragend geeignet, abseits der
Hauptrouten liegende Orte und Unterkünfte wie Agritourismus-Betriebe zu
erreichen.
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Praktische Reisetipps A–Z
Verkehr
Motorrad
Mit dem motorisierten Zweirad sollte
man unbedingt sehr defensiv fahren.
Der italienische Autofahrer ist den Fahrstil des italienischen Zweiradfahrers und
seine Begeisterung für kurzfristig ausgeführte, lebensrettende Lenkmanöver gewohnt. Durch Abstand und vorsichtiges
Fahren sollte man seinem Mitbewerber
im Verkehr unmissverständlich klarmachen, dass man sich im Urlaub befindet
und keinen wie auch immer gearteten
Stress will.
Mietwagen
In jeder größeren Stadt und an den internationalen Flughäfen sind Autovermieter zu finden. Günstiger ist es jedoch,
die Buchung schon vom Heimatland aus
vorzunehmen. Vor Ort variieren die
Preise zwischen den einzelnen Anbietern nur wenig. Man muss für die kleins-
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456
Verkehr
te Wagenklasse (Panda, Cinquecento) für
eine Woche ca. 350 € bei unbegrenzter
Kilometerzahl und ohne Zusatzversicherungen rechnen (wer nicht ca. 500 € als
Kaution hinterlegen will, muss eine Kreditkarte besitzen).
± Günstige, gut gewartete Fahrzeuge vermietet
u.a. Holiday Autos (www.holidayautos.de, Kundenservice Tel. 089 17 92 30 02; von Österreich Tel.
08 10 00 09 99; in der Schweiz www.holidayau
tos.ch, Tel. 05 66 75 75 85). Ein Fiat Punto kostet für
eine Woche all inclusive ab etwa 200 €.
Verkehrsregeln
Die Höchstgeschwindigkeiten betragen
für Pkw, soweit nicht anders angezeigt,
außerhalb der Ortschaften 90 km/h
(Wohnmobile über 3,5 t 80 km/h, Pkw
mit Anhänger 70 km/h), auf Schnellstraßen mit je zwei Fahrstreifen pro Richtung, durch einen Mittelstreifen getrennt,
110 km/h (Wohnmobile über 3,5 t
80 km/h, Pkw mit Anhänger 70 km/h),
auf Autobahnen 130 km/h (Wohnmobile über 3,5 t 100 km/h, Pkw mit Anhänger 80 km/h) und innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h.
Auf Autobahnen sind Motorräder unter 149 cm3 und das Abschleppen von
Fahrzeugen verboten. In Tunnels und
Galerien ist Abblendlicht einzuschalten.
Fahrmanöver wie Anhalten oder Spurwechsel sind mit Blinker anzuzeigen.
Parkverbotszonen werden nicht nur
durch Schilder symbolisiert, sondern
auch durch Kennzeichnung der Bordsteine in schwarz/gelb und durch gelbe
Kennzeichnung von Flächen. Halteverbotsschilder können einen Hinweis tragen, dass zu bestimmten Zeiten die Stra-
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ße gereinigt wird. Wer zu dieser Zeit
dort seinen Wagen stehen hatte, kann
ihn bei der Polizei abholen. Blau gekennzeichnete Flächen weisen auf gebührenpflichtiges Parken hin. Generell werden
Verstöße gegen das Halteverbot und
auch gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen sehr streng, sprich teuer, geahndet (und die Strafen bzw. Bußgelder werden mittlerweile auch im Heimatland
vollstreckt).
Das Mitführen von Warnwesten im
Fahrgastraum ist Pflicht. Für den Fahrer
und jeden Passagier muss eine Weste
vorhanden sein, diese ist anzuziehen,
wenn das Fahrzeug im Falle einer Panne
oder eines Unfalls verlassen wird.
Verstärkt wird in den Städten der Verkehr mit Einfahrtsverboten ins Zentrum reglementiert. Die Einhaltung
wird über Kameras kontrolliert und bei
Übertretungen bestraft (nach bis zu
sechs Monaten flattert dann ein Bußgeldbescheid ins Haus).
Verkehrswege
Die überregionalen Verkehrswege sind
in gutem Zustand und werden auch relativ gut unterhalten. Es kommt allerdings
in den gebirgigen Gegenden bei starken
Regenfällen immer wieder zu Unterspülungen, sodass Straßen einmal mehrere
Kilometer nicht mehr befahrbar sein
können und man lange Umwege durch
ein Paralleltal in Kauf nehmen muss.
Straßenkategorien
Die Straßen werden durch Buchstaben
klassifiziert. A steht für Autobahn, SS
für Staatsstraße, SP für Provinzstraße
und SC für Kommunalstraße. In den
Karten sind nur die Nummern der Autobahnen und der Staatsstraßen eingetragen. An den Straßenrändern stehen aber
in regelmäßigen Abständen Kilometersteine mit Angabe der Straßennummer
und der genauen Entfernung entweder
vom letzten oder bis zum nächsten Ort,
sodass eine exakte Ortsangabe von Abzweigungen möglich ist.
Die Autobahnen (autostrade) sind bis
auf wenige Teilstücke um die Großstädte
(meist Autobahnringe) mautpflichtig.
Staatsstraßen (strade statale) sind meist
sehr gut ausgebaut. Trotzdem gibt es Gegenden, wo sie zu kleinen und schmalen
Sträßchen werden, die sich um und über
die Berge winden. Teilweise haben sie
auch autobahnähnlichen Charakter und
die Einheimischen nutzen dies gehörig
aus.
Provinzstraßen (strade provinciale)
sind im Allgemeinen kleinere und kurvenreiche Straßen, auf denen man mit
dem Wohnmobil schon mal ins Schwitzen geraten kann. Kommunalstraßen
(strade communale) haben schon fast
Feldwegcharakter, kleine Straßen, die
fast nicht unterhalten werden und nur
landwirtschaftlichem Verkehr oder als
Stichstraße dienen.
Versicherungen
Egal welche Versicherungen man abschließt, hier ein Tipp: Für alle abgeschlossenen Versicherungen sollte man
die Notfallnummern notieren und mit
der Policenummer gut aufheben! Bei
Eintreten eines Notfalles sollte die Versicherungsgesellschaft sofort telefonisch
verständigt werden!
Der Abschluss einer Jahresversicherung ist in der Regel kostengünstiger als
Einzelversicherungen. Günstiger ist auch
die Versicherung als Familie statt als
Einzelpersonen. Hier sollte man die Definition von „Familie“ genau prüfen.
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Praktische Reisetipps A–Z
Versicherungen
Auslandskrankenversicherung
Die gesetzlichen Krankenkassen von
Deutschland und Österreich garantieren
eine Behandlung im akuten Krankheitsfall auch in Italien, wenn die medizinische Versorgung nicht bis nach der
Rückkehr warten kann. Als Anspruchsnachweis benötigt man die Europäische
Krankenversicherungskarte, erhältlich
bei den Krankenkassen.
Im Krankheitsfall besteht ein Anspruch auf ambulante oder stationäre
Behandlung bei jedem zugelassenen
Arzt und in staatlichen Krankenhäusern.
Da jedoch die Leistungen nach den gesetzlichen Vorschriften im Ausland abgerechnet werden, kann man auch gebeten werden, zunächst die Kosten der Behandlung selbst zu tragen. Obwohl bestimmte Beträge von der Krankenkasse
hinterher erstattet werden, kann ein Teil
der finanziellen Belastung beim Patien-
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005f sk
ten bleiben und zu Kosten in kaum vorhersagbarem Umfang führen.
Deshalb empfiehlt sich der Abschluss
einer privaten Auslandskrankenversicherung. Bei Abschluss der Versicherung – die es mit bis zu einem Jahr Gültigkeit gibt – sollte z.B. darauf geachtet
werden, dass ein Vollschutz ohne Summenbeschränkung besteht, im Falle einer schweren Krankheit oder eines Unfalls sollte auch der Rücktransport übernommen werden, denn dieser wird von
den gesetzlichen Krankenkassen nicht
gezahlt. Diese Zusatzversicherung bietet
sich auch über einen Automobilclub an,
insbesondere wenn man bereits Mitglied
ist. Sie bietet den Vorteil billiger Rückholleistungen (Helikopter, Flugzeug) in
extremen Notfällen (Wichtige Formulierung: Rückholung, wenn es medizinisch
sinnvoll ist, nicht nur notwendig!).
Wichtig ist auch, dass im Krankheitsfall
der Versicherungsschutz über die vorher festgelegte Zeit hinaus automatisch
verlängert wird, wenn die Rückreise
nicht möglich ist.
Schweizer sollten bei ihrer Krankenversicherungsgesellschaft nachfragen, ob
die Auslandsdeckung auch für Italien gilt.
Sofern man keine Auslandsdeckung hat,
kann man sich kostenlos bei Soliswiss
(Gutenbergstr. 6, 3011 Bern, Tel. 031/380
70 30, www.soliswiss.ch) über Krankenversicherer informieren.
Zur Erstattung der Kosten benötigt
man ausführliche Quittungen (mit Datum, Namen, Bericht über Art und Umfang der Behandlung, Kosten der Behandlung und Medikamente).
Zeitzone
Italien liegt in der Mitteleuropäischen
Zeitzone, die Uhren richten sich nach
der MEZ. In dieser werden sie am letzten
Sonntag im März auf Sommerzeit
(MESZ), am letzten Sonntag im Oktober
auf Winterzeit umgestellt. Im März verliert man eine Stunde, im Oktober darf
eine Stunde länger geschlafen werden.
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Praktische Reisetipps A–Z
Zeitzone
j Villa Malcontenta am Brenta-Kanal
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