Seite 10 Christophorus 317 nachrichten Porsche beteiligt sich an VW von VW vor allem mögliche Skaleneffekte berücksichtigt, die sich aus der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen ergeben. Porsche steigt bei der Volkswagen AG als Hauptaktionär ein. Das Bundeskartellamt gibt freie Fahrt für die Beteiligung. Porsche-Chef Dr.Wendelin Wiedeking: „Wir wollen durch dieses Engagement unsere Zukunftsplanungen langfristig absichern.“ Den Erwerb der Anteile kann Porsche angesichts seiner hohen Liquidität ohne Einsatz fremder Mittel finanzieren. Die flüssigen Geldmittel des Konzerns werden durch den Erwerb der Aktien jedoch kurzfristig zurückgehen. Ungeachtet des Erwerbs der VW-Stammaktien wird Porsche alle bereits beschlossenen Projekte – wie zum Beispiel die Entwicklung des Panamera – planmäßig weiterverfolgen. Zudem wird die Attraktivität der aktuellen Modellpalette durch neue Varianten weiter erhöht. Mit knapp 19 Prozent des stimmberechtigten Kapitals der Volkswagen AG ist Porsche inzwischen der größte Einzelaktionär bei Europas größtem Autobauer. Zudem hat sich der Sportwagenhersteller gegen einen steigenden Kurs der VW-Stammaktie abgesichert und ist in der Lage, weitere 3,4 Prozent der Anteile über den Markt zu erwerben. Die Beteiligung soll jedoch auf keinen Fall die Schwelle von 30 Prozent erreichen, bei der Porsche ein öffentliches Angebot zur Übernahme von Volkswagen abgeben müsste. Das Unternehmen strebt eine dem Engagement entsprechende Vertretung im Aufsichtsrat von Volkswagen an. Der Grund für den Einstieg bei dem Wolfsburger Konzern ist die Tatsache, dass Volkswagen für Porsche nicht nur ein wichtiger Entwicklungspartner, sondern auch zu einem bedeutenden Lieferanten für etwa 30 Prozent des Absatzvolumens geworden ist. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits intensiv zusammen, was etwa die Produktion der CayenneKarosserie oder die gemeinsame Entwicklung eines Hybrid-Motors angeht. Porsche-Vorstandsvorsitzender Dr.Wendelin Wiedeking: „Wir wollen durch dieses Engagement sowohl die Geschäftsbeziehungen zu VW als auch einen wesentlichen Teil unserer Zukunftsplanungen absichern.“ Porsche ist davon überzeugt, dass sich die Beteiligung bei Volkswagen mittel- bis langfristig gut rechnet. „Wir gehen von einer ansehnlichen Rendite aus“, sagt Holger P. Härter, Finanzvorstand bei Porsche. Dabei sind neben künftigen Dividendenzahlungen Mit dem Engagement verhindert das Unternehmen, dass es nach der möglichen Aufhebung des „VW-Gesetzes“ durch die Europäische Union zu einer feindlichen Übernahme von Volkswagen kommen kann. Das Gesetz aus dem Jahr 1960 schützt den deutschen Automobilkonzern vor einem Kauf durch Investoren, die nicht die langfristigen Ziele des Unternehmens verfolgen. Es wird damit gerechnet, dass der Europäische Gerichtshof das Gesetz bis zum Frühjahr 2007 zu Fall bringt. Wendelin Wiedeking: „Unsere Beteiligung bei VW ist die strategische Antwort auf dieses Risiko. Wir wollen damit in unserem eigenen Interesse die Unabhängigkeit des Volkswagen-Konzerns sicherstellen. Diese von uns angestrebte deutsche Lösung ist eine wesentliche Voraussetzung für eine stabile Entwicklung der Volkswagen AG und damit auch für die Fortführung der im Interesse beider Unternehmen liegenden Zusammenarbeit.“ Der Vorstandsvorsitzende des VolkswagenKonzerns, Dr. Bernd Pischetsrieder, begrüßt das Investment von Porsche. Eine stabile Aktionärsstruktur sei für das langfristig angelegte Automobilgeschäft sehr wichtig.