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WALTHER -M EISSNER -I NSTITUT
Bayerische Akademie der Wissenschaften
L EHRSTUHL F ÜR T ECHNISCHE P HYSIK E23
Technische Universität München
PD D R . L AMBERT A LFF
DATUM
18. April 2002
Übungsaufgaben zur Experimentalphysik IV
I. Einführung in die Quantenphysik
Aufgabe 1: Strahlungsquellen
Welche der folgenden Strahlungsquellen senden diskrete bzw. kontinuierliche Strahlung aus? (i) Glühbirne,
(ii) Neonröhre, (iii) Quecksilberdampflampe, (iv) Kerze, (v) Laser, (vi) Sonne.
Lösung 1: Strahlungsquellen
Der Bezug zur Quantenmechanik besteht in den diskreten Energieniveuas, die zum Leuchten benutzt werden. Kontinuierliche Quellen sind (i) Glühbirnen, (iv) Kerzen (glühende Kohleteilchen) und die (vi) Sonne. Diskrete Strahlung hat man in der (ii) Neonröhre. Sie beruht auf der Gasentladung eines Quecksilber/Edelgasgemisches. Die diskrete Hg-Resonanzlinie (254 nm) regt eine Pigmentschicht an, die wiederum
ein kontinuierliches Spektrum aussendet. Bei (iii) Quecksilberdampflampen wird gerade diese Wellenlänge
benutzt (z. B. bei Fotolackprozessen). Der (v) Laser benutzt natürlich auch diskrete Energieniveaus, zum
Beispiel Übergänge zwischen Excimeren (excited dimer), z. B. ArF*.
Aufgabe 2: Fotoeffekt
Zur Erklärung des fotoelektrischen Effekts hat Einstein die Lichtquantenhypothese eingeführt. In seiner
fotoelektrischen Gleichung postulierte er einen Zusammenhang zwischen der maximalen Grenzspannung
im Experiment und der Frequenz des benutzten Lichts. Seine Vorhersage wurde in einem Versuch von
Millikan bestätigt. Sie machen ein ähnliches Experiment und erhalten folgendes Resultat:
(V)
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
[nm]
200
175
155
140
120
1. Bestimmen Sie in Einheiten von Js!
2. Um welches Metall könnte es sich handeln?
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S EITE 2
3. Worin besteht die Bedeutung von
für die moderne Physik?
Lösung 2: Fotoeffekt
Im Experiment wird die Kathode einer Diode mit Licht bestrahlt. Die herausgeschlagenen Elektronen wer
den mittels einer Spannung zur Anode hin beschleunigt. Ab einer bestimmten Spannung steigt der Strom
der Diode nicht weiter an. Legt man nun eine negative
Spannung an, so werden nur noch die Elektronen
die Anode erreichen, deren kinetische Energie größer als ist. Bei einer bestimmten Grenzspan
nung
geht der Diodenstrom auf Null zurück, da keine Elektronen mehr die Anode erreichen können.
Das überraschende Resultat des Experiments war, dass
nicht durch Erhöhung der Lichtintensität weiter
erhöht werden konnte. Einstein schloss daraus, dass Licht quantisiert auftritt. Jedes Lichtquant oder Photon
hat die Energie . Damit erhielt Einstein die photoelektrische Gleichung
wobei die Austrittsarbeit symbolisiert, die eine Materialkonstante ist. Für jedes Metall kann man nun
aus dieser Gleichung eine Grenzfrequenz ableiten, unterhalb derer gar kein Strom mehr fließt. Für diese
. Aus unseren Messergebnissen bestimmen wir diagrammatisch eine Grenzfrequenz
gilt: unterhalb derer gar keine Emission mehr auftritt. Aus der Steigung der Geraden erhält man .
(V)
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
[nm]
200
175
155
140
120
[1/s]
!#"$% '&
()"$% '&
*,+.-/"0% '&
12-"0% '&
!#"$% '&
S EITE 3
, "0% '&
Aus der linearen Extrapolation der Messergebnisse erhält man
Hz.
- 1 + "$% '&
")%
1. Tabellenwert:
Js
eVs. . Aus dem Experiment kann man
einfach bestimmen: Man hat für zwei Wellenlängen und zwei Grenzspannungen
& die Einsteinsche
, wobei einem
Gleichung, kann also eliminieren. Gleichsetzen führt auf:
&
'
&
'
&
! " %
" %
*,* " %
! " %
Hz und & einem & - " % '&
Hz entspricht. und
m/s.
Mit diesen Werten erhält man:
eVs, was dem oben angegebenen Tabellenwert sehr nahe
kommt. Zur Rechnung in Einheiten von Js setzt man ein.
- *
!) %
2. eV. Im Rahmen
der Ungenauigkeit
!)1 !
!)1
!) % unseres Experiments könnte es sich um
Ni ( eV), Au ( eV) oder Co ( eV) handeln.
3. verbindet die Energie mit einer Frequenz oder Wellenlänge. Damit verbindet es die Wellen- und
Teilcheneigenschaften von Materie, die die Grundlage der Quantenmechanik bilden.
Aufgabe 3: Franck-Hertz-Versuch
Der Franck-Hertz-Versuch wurde am Ende des letzten Semesters behandelt.
1. Welche Strom-Spannungs-Charakteristik würde man erwarten, wenn man den Versuch in einer evakuierten Röhre ohne Hg-Dampffüllung durchführen würde?
2. Was würde man erwarten, wenn sich Quecksilberdampf klassisch verhielte?
3. Im Experiment beobachtet man Maxima in der Strom-Spannungs-Kennlinie, die einen Abstand
- *
V aufweisen. Erläutern Sie die physikalische Bedeutung dieser Maxima!
4. Was erwartet man für ein anderes Füllgas?
Lösung 3: Franck-Hertz-Versuch
Der Versuch zeigt, dass Elektronen durch inelastische Stöße nur diskrete Energien übertragen können.
1. Ohne Hg-Füllung würde natürlich kein Energieübertrag stattfinden. Man erwartet eine lineare ansteigende Kennlinie bis alle Elektronen abgesaugt werden und Sättigung eintritt.
2. Würde Hg zwar absorbieren, aber in beliebigen Energieeinheiten, dann würde man eine monotone
Kennlinie bekommen, die mit der Anzahl der inelastischen Stöße auch skaliert. Im Prinzip wie vorher,
nur dass der Sättigungspunkt zu höheren Spannungen verschoben ist.
3. Die Maxima, die man im Experiment beobachtet entsprechen natürlich einem inneratomaren resonanten Hg-Übergang. Die Energie von 4.9 eV entspricht der Resonanzlinie bei 254 nm (der stärksten
bei Hg). Bei dieser Energie ist die inelastische Streuung groß, da die Atome absorbieren können, das
heißt man findet Strukturen in der Strom-Spannungs-Kennlinie.
4. Bei anderen Füllgasen werden die Maxima bei anderen Energien auftreten. Die Energien sind charakteristisch für die Elemente.
S EITE 4
Aufgabe 4: De Broglie-Wellenlänge
Berechnen Sie den Zusammenhang zwischen der de Broglie-Wellenlänge und der kinetischen Energie
in eV für auf Raumtemperatur thermalisierte Neutronen (z. B. im FRM II). Wie groß ist die resultierende
Wellenlänge? Wie verändert sich die Beziehung im Falle relativistischer Teilchen? Schätzen Sie ab, welche
kinetische Energie ein Proton bzw. ein Elektron mindestens haben muss, damit seine de Broglie-Wellenlänge
etwa 10 fm beträgt. Dies entspricht etwa dem Durchmesser mittelschwerer Kerne.
Lösung 4: De Broglie-Wellenlänge
Es gilt die de Broglie-Beziehung
. Thermische Neutronen haben Raumtemperatur. Mit
die Energie 25 meV verbunden. Dies entspricht einer Wellenlänge von Å.
Im relativistischen Fall (nicht
im Skript, war aber Stoff des zweiten
Semesters)
gilt
folgende
Beziehung zwi , Impuls und Ruhenergie :
. Weiterhin gilt
schen Gesamtenergie
. Durch Umformen erhält man
.
"
Für die Wellenlänge erhält man den Ausdruck . Im letzten Term steckt die
)
Relativistik.
Für
ein
Proton
erhält
man
als
Energie
im
nicht-relativistischen
Fall
MeV für
%
fm (hier war eine
falsche
Angabe
in
der
Aufgabenstellung).
Die
Ruhenergie
des
Protons
beträgt
(#"0% dagegen 931 MeV (
kg), also liegt
deutlich außerhalb des
relativistischen
Bereichs.
*)
1, " %
Umgekehrt bei den Elektronen: Die Ruhenergie beträgt schlaffe 0.51 MeV (
kg).
Da
deutlich größer sein wird, müssen wir relativistisch rechnen. Man erhält
MeV. Deshalb können
sich Elektronen nicht stationär im Atomkern aufhalten.
dieser ist über Aufgabe 5: Welle-Teilchen-Dualismus
1. Ein Körper mit einer Masse von 5 Gramm habe eine Geschwindigkeit von 100 m/s (z. B. die Gewehrkugeln aus dem Feynman-Buch). Wie breit müsste ein Spalt sein, um ein Beugungsmuster zu
erhalten? Ist das möglich?
2. Ein Neutron habe eine kinetische Energie von 10 MeV. Welche Größe hat ein Objekt, an dem man die
Beugung dieses Neutrons beobachten kann, wenn man es als Target verwendet? Ist das möglich?
Lösung 5: Welle-Teilchen-Dualismus
Für die Beugung müssen die Breite der Öffnung
und die Wellenlänge des Teilchens
vergleichbar sein.
S EITE 5
+ ! "%
1. '& m. Der Durchmesser eines Atomkerns liegt in der Größenordnung
%
m. Kein Körper der Masse 5 Gramm kann an einer solchen (nicht existenten) Öffnung gestreut
werden.
2. Aus der kinetischen Energie erhält man wegen etwa - +0( " % m/s. Aus der de
Broglie-Beziehung folgt
hervorrufen.
*) %0! "
%
'&
m. Ein Atomkern kann also Neutronenbeugung
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