Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen: Synthese

Werbung
Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen:
Synthese und Koordination von CH3C(CH2PR2)(CH2PR'2)(CH2PR"2)
Tripod Ligands with Three Different Donor Groups:
Synthesis and Coordination of CH3C(CH2PR2)(CH2P R '2)(CH2PR"2)
H orst Heidel, Gottfried Huttner*
Anorganisch-Chemisches Institut der Universität Heidelberg,
Im N euenheim er Feld 270, D-69120 H eidelberg
G ünter Heimchen
Organisch-Chemisches Institut der Universität H eidelberg,
Im N euenheim er Feld 270, D-69120 H eidelberg
Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. mult. E. O. Fischer zum 75. Geburtstag gewidmet
Z. Naturforsch. 48 b, 1681-1692 (1993); eingegangen am 8 . Juli 1993
Chiral Tripod Ligands, Chiral Tripod-M olybdenum Complexes, Synthesis,
Chiral Triphosphines, Functionalized N eopentyl Com pounds
Tripod ligands CH 3 C(CH 2 PR 2 )(C H 2 P R ' 2 )(C H 2 PR"2), 6 (a -e), with three different donor
groups are obtained from CH 3 C (C H 2 Cl)(CH 2 B r)(C H 2 0 S 0 2 CF3), 3, by successive replace­
m ent of the three different leaving groups. 3 itself is easily accessible from C H 3 C (C H 2 O H ) 3
in a few simple steps. The general applicability of this strategy is dem onstrated by the prepa­
ration of five different ligands 6 (a -e ). For one specific example (6 a) the coordination behav­
iour is examplified by the synthesis of its M o(C O ) 3 derivative:
C H 3 C(CH 2 P(Ph) 2 )(C H 2 P(3-Tol) 2 )(C H 2 P(4-Tol)2) • M o(C O ) 3 (7). A ll com pounds, including
their interm ediates CH 3 C(CH 2 Cl)(C H 2 Br)(C H 2 P R 2), 4 (a-c), and
C H 3 C(CH 2 PR 2 )(C H 2 P R ' 2 )(C H 2 C1), 5(a-c), have been obtained in an analytically pure state
and fully characterized by their spectroscopic data. The m ethods developed lend themselves
to the almost deliberate shaping of tripod metal tem plates.
Einleitung
Tripodliganden vom Typ CH3C(CH 2PR2)3 ver­
leihen ihren M etalltemplaten ( tripodM ) eine oft
ungewöhnliche Koordinationsfähigkeit [1].
Das Neopentylgerüst solcher Liganden begün­
stigt mit seinen kurzen Ketten eine dreifache faciale
Koordination; die bei der Komplexierung entste­
henden, miteinander verbrückten Chelat-Sechsringe führen zu einer insgesamt relativ steifen
Geom etrie. Die Substituenten R an den drei Phos­
phinfunktionen des Liganden bestimmen dabei die
Form des verbleibenden Koordinationsraums am
Tem plat tripodM . Abb. 1 belegt dies am Beispiel
des tripo JM -Tem plats CH3C(CH2P(Ph)2)3Mo, wie
es im oktaedrischen Komplex tripod ■MoC13 vor­
liegt [2], G röße und Form des Koordinationsraums
werden hier durch die Phenylgruppen bestimmt,
denen durch die Komplexierung eine starke steri­
sche Wechselwirkung aufgezwungen wird.
So naheliegend es scheint, die Struktur des Ko­
ordinationsraumes durch die Einführung dreier
verschiedener PR 2-G ruppen gezielt aufzubauen,
fehlten doch bisher Synthesestrategien, welche es
* Sonderdruckanforderungen an Prof. D r. G. H uttner.
Verlag der Zeitschrift für Naturforschung,
D-72072 Tübingen
0932-0776/93/1100-1681/$ 01.00/0
A bb. 1. K alottenm odell des Tem plats
C H 3 C (C H 2 P (P h)2)3Mo im oktaedrischen
tripod ■MoC13 [2].
Komplex
Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung
in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der
Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:
Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland
Lizenz.
This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift
für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the
Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs
3.0 Germany License.
Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der
Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt,
um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher
Nutzungsformen zu ermöglichen.
On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal
of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is
to allow reuse in the area of future scientific usage.
1682
H. Heidel et al. ■Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
erlaubten, solche Q-sym m etrischen Tripodligan­
den [CH3C(CH2PR 2)(CH 2P R '2)(C H 2PR"2)] darzu­
stellen.
Wir berichten hier über eine M ethode zur Syn­
these solcher Liganden (6 ( a - e ) ) und beschreiben
deren faciale Koordination am Beispiel eines
r/vpod-Molybdäntricarbonylkomplexes.
Ergebnisse
Einführung der Fluchtgruppen
Die vom Konzept her einfachste M ethode für
den Aufbau der gewünschten Tripodliganden
[CH3C(CH2PR 2)(C H 2P R '2)(C H 2PR"2)] ginge von
der stufenweisen Substitution dreier gleicher A b­
gangsgruppen X in CH3C(CH2X )3 durch verschie­
dene Phosphide aus. Dieses Vorgehen führte je­
doch wegen bisher unzureichender Selektivität
nicht zum Erfolg [3].
Eine Methodik, bei der ausgehend von Pentaglycerin [CH3C(CH2O H )3] die Hydroxygruppen
stufenweise aktiviert und durch eine PR2-Einheit
substituiert werden, ließ sich bisher nur bis zur Stufe
von CH3C(CH2PR 2)(CH 2P R '2)(C H 2OH) ausbauen
[4, 5]. Die direkte Aktivierung der letzten Hy­
droxygruppe gelang im Beisein der beiden Phos­
phinfunktionen nur ungenügend, so daß die Ein­
führung der dritten PR2-Gruppe auf diese Weise
nicht praktikabel war [5].
Nach diesen Erfahrungen muß die richtige
Strategie darin bestehen, das Neopentylgerüst
von vornherein mit drei unterschiedlichen
Fluchtgruppen zu versehen. Ausgehend von
CH3C(CH2X)(CH2Y )(C H 2Z), mit X, Y, Z =
Fluchtgruppen, würde so die Selektivität bei der
stufenweisen Substitution sowohl durch die unter­
schiedliche Reaktivität der Abgangsgruppen
(Eduktkontrolle), als auch durch die wachsende
sterische Überlastung der gebildeten Substitutions­
produkte (Produktkontrolle) gesteuert. Als ausrei­
chend differenzierende Abgangsgruppen erwiesen
sich hier Trifluormethylsulfonat (Triflat), Bromid
und Chlorid. Versuche, anstelle von Bromid das
ähnlich reaktive 4-Tolylsulfonat einzusetzen, führ­
ten nicht zum Erfolg [6].
D er Aufbau der Zielverbindung 3 gelingt mit der
in Abb. 2 angegebenen Reaktionssequenz. Die
Ausgangsverbindung 3-Hydroxymethyl-3-methyloxetan ist auf bekanntem Weg [7] aus Pentaglycerin leicht zugänglich. Ihre Chlorierung zu 1 gelingt
mit CCl4/P(Ph)3 [8] mit 55% Ausbeute. Die V er­
bindung 1 wurde unabhängig aus dem gleichen
Edukt mit P(Ph)3/Cl2/Pyridin als Reagenz in 12%
Ausbeute von anderer Seite erhalten [9]. Die Spal­
tung des Oxetans 1 mit Bromwasserstoff ergibt 2 in
sehr guten Ausbeuten. Die in 2 verbleibende OHG ruppe wird mit Trifluormethylsulfonylanhydrid
und 4-Dimethylaminopyridin als Base nahezu
quantitativ in das Zielmolekül 3 umgewandelt.
Die Konstitution der Verbindungen 1 - 3 konnte
spektroskopisch und analytisch zweifelsfrei belegt
werden (Tab. I, Experimenteller Teil).
Tab. I. Spektroskopische D aten der V erbindungen 1 - 3 .
Nr.
[<5]
13C [ÖY
MS (E I) [m/z (% )]b
1
4,43 u. 4,39 (2 d, 4 H,
= 7,4 Hz,
CH zO); 3,72 (s, 2H , CH 2 C1);
1,40 (s, 3 H, CqC H 3)
80.0 (C H 2 0 ) ; 51,5 (C H 2 C1);
41.0 (CqCH,); 21,5 CqC H 3)
92 (27)/90 (80) M+- C H zO;
55 (100) C 4 H7+
2
3,61 (s, 2 H, C H ,O H );
3.58 (s, 2H , C H X l); 3,46 u. 3,45
(2d, 2H , Vhh = 7,4 Hz, C H 2 Br);
1,85 (s, 1 H, C H ,O H );
1,12 (s, 3 H, CqC H 3)
65,7 (CH 2 O H ); 49,0 (C H 2 C1);
41,4 ( C C H 3); 38,5 (CH ,B r);
19,2 (C C H 3)
136 (40)/134 (44) M+- C H zO, - HCl;
92 (25)/90 (75) M+- C H zO, -H B r;
55 (100) C 4 H7+
3
4,50
3.58
3,43
1,24
118,6 (q,
= 322 Hz, S 0 2 CF3);
77.8 (C H 2 O SO ,CF3);
47,3 (C H 2 C1); 40,7 ( C C H 3);
35.8 (C H 2 Br); 18,9 (C C H 3)
135 (22)/133 (25)
M +- OSO,CF3, - CH 2 C1;
105 (20)/lÖ3 (60)
M+- 0 S 0 2 CF3, - CH 2 Br;
69 (100) CF3+
19
(s, 2H ,
(s, 2H ,
(s, 2H ,
(s,3 H ,
C H 2 OTrfl);
C H 2 C1);
CH ,Br);
CqC H 3)
F:<5 = -7 4 ,7 1 (s)
a Zuordnung der Signale durch 1 3 C-D EPT-Experim ent. C = quartäres C ;b bei den Ionen, die CI und/oder Br en t­
halten, sind die Signale für die Isotopen 3 5 C1/3 7 C1 bzw. 7 9 Br/81Br jeweils durch einen Schrägstrich getrennt angegeben.
H. Heidel et al. • Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
S 'O H
_ C C I4,P(Ph),
55 % Ausb.
r
VN
_
01
r
\~ \
^ 0
_
„C I
_ T
nr
94 % Ausb
— OH
HBr
1
2
_CI________________ „CI
.
_
T
ßr
V - /'
OH
____(CF3S02)20, DMAP
_ _ T ßr
97 % Ausb.
W "
v'~ 0 S 0 2CF3
2
3
A bb. 2. Darstellung von 3.
Für das Oxetan in 1 ist die geminale Kopplung
der ringständigen Methylenprotonen mit zwei
Dubletts um 4,4 ppm charakteristisch (Tab. I). Die
Abfolge für die Signale einander entsprechender
Gruppierungen ist im *H- und 13C-NMR-Spektrum
bei 1 - 3 jeweils gleich. Die chemische Verschiebung
der einzelnen Methylengruppen folgt dabei der re­
lativen Elektronegativität ihrer Substituenten
(Tab. I).
Im Massenspektrum konnte das Molekülion
unter Elektronenstoßionisation (EI) für keine der
Verbindungen nachgewiesen werden. Als Basis­
peak tritt jedoch bei 1 und 2 das charakteristische
C4H 7+-Ion auf. Daneben findet man jeweils Frag­
m ente, die durch ihre Isotopenverteilung die Chlorbzw. Bromsubstitution belegen (Tab. I).
Selektive Umwandlung von 3 in Tripodliganden
Die Reaktivität der Fluchtgruppen in 3 ist aus­
reichend verschieden, um sie in der Reihenfolge:
Triflat, Bromid, Chlorid stufenweise durch Phosphidgruppen zu ersetzen.
Die Trifluormethylsulfonylgruppe wird bereits
bei Tem peraturen unter -2 0 ° C selektiv ausge­
tauscht, wenn 3 in THF mit 1,2 eq. Lithiumdiarylphosphid umgesetzt wird (Abb. 3). Das im V er­
gleich zu LiP(Ph)2 und LiP(4Tol)2 [10] weniger
reaktive Lithiumdibenzophospholid erfordert
deutlich längere Reaktionszeiten und höhere Tem ­
peraturen (Abb. 3), um zu den entsprechenden
Ausbeuten zu gelangen. Die Verbindungen 4 b und
4 c fallen kristallin an; 4 a ist ein hochviskoses Öl,
das durch Blitzchromatographie gereinigt wird.
Die Umsetzung der Phosphine 4 mit jeweils
1,2 eq. eines anderen Lithiumdiarylphosphids führt
zu den Chlor-funktionalisierten chiralen Diphosphinen 5 (a - c ) (Abb. 3). Das Dibenzophospholylderivat 5 c fällt in farblosen Nadeln kristallin an, die
1683
farblosen pastösen Stoffe 5 (a -b ) müssen durch
Blitzchromatographie gereinigt werden.
Am Beispiel von 5 a wurde nachgewiesen, daß die
Reihenfolge der Zugabe der Phosphidreagenzien
ohne wesentliche Veränderung der Gesamtaus­
beute vertauscht werden kann (Abb. 3). Da die Rei­
henfolge der Substitution die Konfiguration am
Chiralitätszentrum in 5 a bestimmt, ist diese Beob­
achtung wichtig. Aus homochiralem 3 könnte so
allein durch ein Vertauschen der Reagenzien­
zugabe 5 in seinen beiden enantiomeren Formen
erhalten werden.
A uf der Stufe der Verbindungen 5 ist von den drei
nukleofugen Gruppen des Eduktes 3 nur noch das
Chlorid vorhanden. Die Umsetzung von 5 (a - c ) zu
den chiralen Tripodliganden 6 ( a - e ) kann daher
unter thermodynamischer Kontrolle geführt wer­
den. Die Reaktionsbedingungen müssen allerdings
so gewählt werden, daß die Substitution durch das
neue Phosphid gegenüber der inneren Quartärnisierung an einem schon im Molekül vorhandenen
Phosphor (Bildung von Phosphetaniumionen [11])
bevorzugt ist.
Die Reaktionsführung mit einem Überschuß an
sekundärem Phosphin und Kaliumtertiärbutylat als
Deprotonierungsm ittel hat sich hier bewährt [12].
Die Verbindungen 6 (a - e) sind aus 5(a - c) auf diese
Weise zugänglich (Abb. 4). Die chiralen Tripodli­
ganden 6 d und 6 e fallen als farblose amorphe Fest­
stoffe an. Die Liganden 6 ( a - c ) werden nach blitz­
chromatographischer Reinigung als farblose Pasten
erhalten.
Die Verbindungen vom Typ 4 - 6 sind durch kor­
rekte Elementaranalysen bzw. hochaufgelöste
M assenspektren der Molekülionen charakterisiert.
Von allen Verbindungen lassen sich Massen­
spektren erhalten, die das Molekülion als intensi­
ves Signal enthalten (Tab. II-IV ). Bei den Verbin­
dungen 4 ( a - c ) (Tab. II) und 5 (a - c ) (Tab. III) sind
die durch die Halogene bewirkten Isotopenmuster
beweiskräftig. Wichtige Fragmentierungswege fin­
det man bei 5 ( a - c ) und 6 ( a - e ) in der Abspaltung
von Arylresten; bei den Dibenzophospholylderivaten 4 c und 5 c (Abb. 3; Tab. II, III) bildet das
Signal für DibenzophospholyL den Basispeak. Für
die funktionalisierten Phosphine 4 a und 4 b bildet
die Entstehung von (Aryl)2P=CH2+einen wichtigen
Zerfallsweg.
Detaillierte Auskunft über die Konstitution der
Verbindungen 4 - 6 geben die Kernresonanzspek-
1684
H. Heidel et al. • Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
LiP(4Tol)2,THF, -6 0 'C
LiP(Ph)2,THF, -60’ C
5 h, Ausb. 46 %
4.5 h, Ausb. 70 %
CI
LiDBP.THF, -2 0 'C
20 h, Ausb. 74 %
CI
CI
Br
Br
Br
P(4Tol)2
P(Ph)2
LiP(Ph)2,THF, O’ C
LiP(4Tol)2,THF, O’ C
LiP(3Tol)2,THF, 0‘ C
LiP(Ph)2,THF, O’ C
ca,20 h, Ausb. 61%
ca.20 h, Ausb. 40%
ca.20 h, Ausb. 40%
ca.20 h, Ausb. 74%
i
i
CI
CI
CI
P(3Tol)2
P(4Tol)2
P(Ph)2
P(Ph)2
P(Ph)2
DBP
DBP:P
5b
5a
CI
5c
CI
P(4Tol)2
CI
P(3Tol)2
P(Ph)2
Abb. 3. Selektiver Aufbau
chiraler Diphosphine aus 3.
P(Ph)2
P(Ph)2
DBP
5c
/
a) 55 °/c
/
P(3Tol)2
\
a) 52 1
\
P(Ph)2
6a
a) 62 %
i
P(2Tol)2
P(4ToI)2
/
a) 50 1
P(4ToI)2
P(Ph)2
/
P(2Tol)2
pr2
P(3ToI)2
p(ph)2
P(Ph)2
DBP
6b
\
a) 47 1
\
P(4ToI)2
P(Ph)2
DBP
6d
R=3,5-Me 2C gH ^
a) Reaktionsbedingungen: 1.5 eq. K o ’ ßu, 1.5 eq. HPR2, DMSO, 4 h, 130’ C. Ausbeute in '
tren. Für jede der Phosphingruppen der Moleküle
4 ( a - c ) - 6 ( a - e ) beobachtet man ein eigenes Signal
im 31P-NM R-Spektrum (Tab. II -IV ) . Die Z uord­
nung der Signale zu den einzelnen P R 2-Gruppen
erfolgt dabei anhand der eindeutigen D aten für die
chemische Verschiebung in den Verbindungen 4. In
Verbindungen mit m ehreren PR 2-G ruppen können
die Vpp-Kopplungen in der Regel aufgelöst werden;
die Kopplungen der Dibenzophospholylgruppe zu
den anderen PR2-Gruppen sind mit bis zu 7,5 Hz
Abb. 4. Selektiver Aufbau
chiraler Tripodliganden aus
den Verbindungen 5 a - 5 c.
deutlich größer als die Kopplungen (4/ pp = 2 - 3 Hz)
der PR 2-Einheiten untereinander (Tab. Ill, IV).
Im ^-N M R -S pektrum lassen sich nur die Signale
für die einzelnen Methylengruppen für 4 (a - c ) auflösen (Tab. II). Die Signale der diastereotopen Pro­
tonen der M ethylengruppen sind für die halogen­
ständigen G ruppen klar getrennt (Tab. II). Für die
CH 2-Gruppen am Phosphor findet man bei 4 b und
4 c nur ein D ublett mit 2Jpn = 3,2 Hz (4 b) und
2/ PH = 5,2 Hz (4c).
H. Heidel et al. ■Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
1685
Tab. II. Spektroskopische Daten der Verbindungen 4 a - 4 c .
Nr. 31P [ö]
>H [ö]
MS (EI) [m /z (%)]b
13C [<5]a
4 a -2 9 ,9 (s) 7,38 (t, 4 H , 3Jm = 7,8 Hz);
7,23 (d, 4 H, 3/ hh = 7,3 Hz)
(Aryl); 3,65 u. 3,58
(2 d, 2 H, 2Jm = 11,1 Hz);
3,61 u. 3,52 (2d, ^
= 10,2 Hz)
(CH 2 Br, C H 2 C1);
2,36 (bs, 8 H, CH 2 P, A ryl-CH3);
1.11 (s, 3 H, CqCH 3)
138,9 (C.); 135,2 (d,1^ = 11 Hz, Q ); 400 (7)/398 (22)/396 (18) M+;
227 (100) CH 2 P(4 T o 1 )2+
132,9 ( d ;2/ CP - 20 Hz, C J ;
129,4 ( C J ;
52,2 (d, 3/ CP = 11 Hz, CH 2 C1);
42,2 (d, 3/ CP = 12 Hz, CH 2 Br);
40,1 (d, 2/ CP = 14 Hz, C C H 3);
36,8 (d, XJCP = 18 Hz, CH 2 P);
22,9 (d, 3/cp = 11 Hz, C C H 3);
21.4 (A ryl-CH 3)
4 b -2 7 ,6 (s) 7,52-7,34 (m, 10 H, Ph);
3.70 u. 3,59 (2d, 2H ,
2Jm = n , i Hz); 3,62 u. 3,53
(2 d, 2 H,
= 10,3 Hz)
(CH 2 Br, C H 2 C1); 2,37
(d, 2H , 2/ ph - 3,2 Hz, CH 2 P);
1.11 (s, 3 H, CqCH3)
137.6 (d, lJcp = 10 Hz, Cj);
133.0 (d, 2/ CT = 20 Hz, C J ;
128,8 (£„,,£„);
52.1 (d, 3/ CP = 11 Hz, CH 2 C1);
42.1 (d, 3/ CP - 12 Hz, CH^Br);
40.0 (d, 2/ CP = 16 Hz, C_CH3);
36.6 (d, lJcP = 18 Hz, CH 2 P);
28.8 (d, 3/ CP = 11 Hz, CqC H 3)
372 (15)/370 (45)/368 (36) M +
199 (100) C H 2 P (P h)2+
4 c -2 6 ,2 (s) 7,52-7,34 (m, 10 H, Aryl);
3.70 u. 3,59
( 2 d ,2 H , 2/HH = 11,1 Hz);
3,62 u. 3,53
(2d, 2H , Vhh = 10,3 Hz)
(CH 2 Br, C H 2 C1);
2,03
(d, 2 H, 2/ ph = 5,2 Hz, CH 2 P);
1,48 (s, 3 H, C CH 3)
d 140,8 (d, Vcp = 20 Hz, C„);
133.5 (C J;
130.1 (d, 2Jcp = 19 Hz, C ) ;
128.7 (C2);
127.6 (d, 3/ ct - 7 H z , C3);
121.4 (d, Ucp = 9 Hz, Cx);
51.9 (d, Vo, = 9 Hz, CH 2 C1);
41.7 (d, 3/ ct =12 Hz, C H 2 Br);
40.6 (d, 2/ CP = 6 Hz, C_CH3);
36,2 (d, lJCP = 32 H z^ £ H 2 P);
22.9 (C CH 3)
371 (3)/369 (9)/367 (7) M +;
183 (100) D B P+C
a Z uordnung der Signale durch 1 3 C-D EPT-Experim ent. C = quartäres C; b bei den Ionen, die CI und/oder B r en t­
halten, sind die Signale für die Isotopen 3 5 C1/3 7 C1 bzw. 7 9 Br/81B r jeweils durch einen Schrägstrich getrennt angegeben;
c D B P = D ibenzophosphol; d Zuordnung und N um erierung gem äß L iteratur [13].
B e i d e n O lig o p h o sp h in e n 5 ( a -b ) u n d 6 ( a - e )
ü b e rla g e rn sich die S ignale d e r v e rsc h ie d e n e n P ro ­
to n e n , so d a ß d ie Z u o rd n u n g n u r a u fg ru n d d e r I n te ­
g ra lv e rh ä ltn isse erfo lg te. N u r b ei 5 c tr e te n sie
g e tre n n t auf.
In d e n 1 3 C -N M R -S p e k tre n d e r V e rb in d u n g e n
4(a - c) sin d die S ignale chem isch v e rsc h ie d e n e r 1 3 CK e rn e g u t g e tre n n t zu b e o b a c h te n . D ie in T ab . II
g e tro ffe n e Z u o rd n u n g d e r M e th y le n g ru p p e n stü tz t
sich a u f d ie jew eils g efu n d e n e P -C -K o p p lu n g . B ei
d e n D ib e n z o p h o sp h o ly ld e riv a te n 4 c u n d 5 c ist die
K o p p lu n g sk o n sta n te U cp = 32 H z u n g ew ö h n lich
g ro ß . D ie U n te rsc h e id u n g zw ischen p rim ä re n ,
s e k u n d ä re n , te rtiä re n u n d q u a rtä re n K o h le n s to ff­
a to m e n ist jew eils d u rc h ein D E P T -E x p e rim e n t
a b g e sic h e rt. D ie S ignale fü r die D ib e n z o p h o sp h o ly lg ru p p e w e rd e n v ersuchsw eise in A n a lo g ie zu m
b e k a n n te n S p e k tru m v o n D ib e n z o p h o sp h o l z u g e ­
o r d n e t [13]. W ä h re n d b ei d e n V e rb in d u n g e n
4(a - c) d ie S ig n ale n o c h e in z e ln z u g e o rd n e t w e rd e n
k ö n n e n , e rla u b t d ie Ü b e rla g e ru n g v o n S ig n alg ru p ­
p e n b e i 5(a - c) u n d 6 (a - e) d ie Z u o rd n u n g n u r n o ch
te ilw eise (T a b . I l l , IV ).
Synthese und Eigenschaften des T ripodkom plexes 7
[ 6 a -M o (C O )3\
D ie E rfa h ru n g h a t g ezeig t, d a ß K o m p le x e v o m
T y p trip o d ■M o (C O ) 3 sp e k tro s k o p isc h b e s o n d e rs
le ic h t c h a ra k te ris ie rt w e rd e n k ö n n e n [14]; in sb e ­
s o n d e re lä ß t sich d u rc h d ie K o m b in a tio n v o n ^ M o ­
u n d 3 1 P -N M R -S p e k tro sk o p ie d ie d reifac h e faciale
K o o rd in a tio n m it S ic h e rh e it b e le g e n [14].
D a z u d e m d ie K o m p le x e a u s (C H 3 C N ) 3 M o (C O ) 3
[15] u n d trip o d s e h r e in fa c h zu g än g lich sin d [14,16],
b ild e t ih re D a rs te llu n g d ie m e ta llo rg a n isc h e A lte r ­
n a tiv e z u r D e riv a tisie ru n g d u rc h Q u a rtä ris ie ru n g
m it M e th y lio d id [17].
1686
H. Heidel et al. ■Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
Tab. III. Spektroskopische Daten der Verbindungen 5 a - 5 c .
Nr. 31P [öy
'H [<5]‘
5a -27,83
7,53-7,17 (m, 18H, Aryl);
(d, VPP, = 3,5 Hz, P(Ph)2); 3,77 (s, 2 H, CH,CI);
-30,26
2,52-2,45 (m, 4 H,
(d, VPP, = 3,5 Hz, P(4 T ol)2) C H ,P (4 T o1)2, C H ,P(Ph)2);
2,39 (s, 6 H , Aryl-CHj);
1,07 (s ,3 H , CqC H 3)
5 b -27,81
(d, Vpp, - 3 Hz, P(Ph),);
-28,129
(d, 4/ PP, = 3 Hz, P (3T ol)2)
5 c -25,69
(d, 4/ PP. = 7,5 Hz, D B P)C;
-27,10
(d, 47pp, = 7,5 Hz, P(Ph)2)
13C [ö]°
MS (EI) [m /z (%)]b
139,2 (pt, lJCP = 9 Hz);
138.5.135.9 (d, ^ p ^ l l H z )
504 (12)/502 (35) M +
427 (32)/425 (100)
M+- C 6 H 5;
413 (25)/411 (75)
( C q - A r y l) ’
133.1 (d, Jcp = 20 Hz);
129,4 (d, JCP = 7 Hz);
128,6 (CcH-Aryl);
55.3 (t, 3 7ct = 11 Hz, CH,CI);
40.1 -39,3 (sh, C H ,P(4T ol)2,
C H 2 P (P h) 2 ,G C H 3);
25.9 (t, 3JCP = 9 Hz, CaCHs);
21.4 (A ryl-CH 3)
M --Q H ,
7,7-7,17 (m, 18H , Aryl);
3,87 (s, 2H , C H 7 C1);
2,52-2,45 (sh, 4 H,
C H 2 P (P h)2, C H 2 P (3 T o l)2);
2,44 ( s , 6 H , A ryl-C H 3);
1,18 (s, 3 H, C C H 3)
139,2 (p t,/cp = 12H z);
138.1 (d, JCP = 8 Hz);
134,0 (d, 7CP = 21 Hz) (C^ y ,
133.2 ( d , / cp = 1 9 Hz);
130.2 (d, 7CP = 1 9 Hz);
129,7,128,8 (C ch.^ ,);
55,31 (t, 3/ CP = 11 Hz, CH 7 C1);
40,3-39,5 (sh, CH 2 P(Ph)2,
C H ,P(3T ol), a C H 3);
26.1 (t, 3/ CP = 9 H z, C CH3);
21.7 (A ryl-CH 3)
7,93-7,27 (m, 18H, Aryl);
3,88 (s,2 H , C H 2 C1);
2,58 (bs, 2 H , CH 2 P (P h)2);
2,16 (d, 2 H, 2 7PH = 5,4 Hz,
C H 2 D B P )c;
129 (s, 3 H, C C H 3)
144,0,143,5;
474 (22)1412 (65) M +
139.1 (d, / CP = 10 Hz)
183 (100) D BP+C
133.1 ( ? ! , / „ = 16 Hz);
130,3,129,9,128,7, 128,4,
127.5.121.4 ( ^
);
54.4 (pt, JCP = 12 Hz, CH 2 C1);
41.7 (dd, 3/ CP = 12 Hz,
>/CP, = 30 Hz, C H 2 D B P)c;
39,9-38,8 (sh, C H 2 P(Ph)2,
CgCH,);
26.1 (t, 3/cp = 10 Hz, C CH 3)
504 (6)/502 (18) M +;
427 (32)/425 (100)
M +- C 6 H 5;
413 (20)/411 (60)
M+- C 7 H 7
a Zuordnung der Signale durch 1 3 C-D EPT-Experim ent. Cq = quartäres C; b bei den Ionen, die CI enthalten, sind
die Signale für die Isotopen 3 5 C1/3 7 C1 jeweils durch einen Schrägstrich getrennt angegeben;c D BP = D ibenzophosphol.
6 a reagiert mit (CH3CN)3M o(C O )3 in M ethylen­
chlorid bei 20 °C in 4 h zum Tripodkom plex 7
(Abb. 5). Man erhält 7 dabei als grauweißes Pulver,
das in CH2C12 und CHC13 gut und in Petrolether
nicht löslich ist.
D er Komplex 7 ist sofort analysenrein; im M as­
senspektrum zeigt er neben dem Molekülion
2
intensive Signale für seine Decarbonylierungsprodukte (Tab. V). Im IR-Spektrum beobachtet
man ein Bandenmuster, wie es bei lokaler Q -Sym ­
metrie der M o(CO)3-Gruppe erwartet wird
(Tab. V).
Im 13C-NMR-Spektrum von 7 lassen sich die
Signale durch ein DEPT-Experim ent zuordnen.
CH,CI,
+
R=Ph, R-4-Tol, R”=3-Tol
(CH3CN)3Mo(CO)3
A bb. 5. Synthese des Tripodkom plexes 7.
H. Heidel et al. ■Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
Das Signal für die Carbonylgruppe tritt bei
220,7 ppm im erw arteten Bereich auf [14].
Im ^-N M R -S p ek tru m von 7 fällt die Verschie­
bung des Signals der gerüstständigen Methyl­
gruppe von 0,96 ppm im Liganden 6 a (Tab. IV)
Tab. IV. Spektroskopische D aten der V erbindungen
Nr. 31P [<5]b
6
6
6
6
6
1687
nach 1,44 ppm im Komplex auf. Eine Verschiebung
dieser A rt scheint bei Tripodliganden und deren
M o(CO)3-Komplexe typisch zu sein [14]. Zwei
Signale gleicher Intensität bei 2,07 und 2,05 ppm
(Tab. V) werden den M ethylgruppen des 3-Tolyl-
a - 6 e.
‘H [d f
13C [<5]a
MS (E I) [m/z (% )]b
a -27,65
(t, 4/pp = 2,1 Hz, P (P h)2);
-27,91
(t, 4/ pp = 2,1 Hz, P (3T ol)2);
-30,31
(t, 4/pp = 2,1 Hz, P(4 T ol)2)
7,37-7,06 (m, 26 H, Aryl);
2,46 (sh, 6 H);
2,37 (sh, 12 H ) (CH 2 P(Ph)2.
CH 2 P(3 To1)2,
CH ,P(4To1)2, Aryl-CH 3);
0,96 (s, 3 H, C.CH 3)
139.9.139.8 (d,
= 11 Hz);
138,2,137,7 (d, Jcp = 7 Hz);
136,6 (d, / CP = 11 Hz) ( C , .^ ) ;
133.8 (d, Jcp = 22 Hz);
133.1 (d, / CP = 18 Hz);
130.1 (d, Jcp = 18 Hz);
129.1.128.3 (CcH-ArJ;
43,5-42,5 (sh, CH 2 P(P h)2,
CH 2 P(3T ol)2, C H 2 P(4To1)2);
38.8 (pq, 2/ ct = 18 Hz, C_CH3);
29.3 (pq, 3/ CP = 14 Hz, CaC H 3);
21,5, 21,3 (A ryl-CH 3) q
680 (30) M +;
603 (60) M +- C 6 H 5;
589(100)
b -27,70 (s,P (P h )2);
-3 0 ,1 2 (s, F (4 T o l) 2);
-53,82 (s, P:(2To1)2)
7,40-6,90 (m, 26 H, Aryl);
2,53-2,23
(sh, 18 H , CH-,P(Ph)2,
CH 2 P (2T ol)2,
CH 2 P(4 T o 1 )2, Aryl-CH 3);
0,98 (s, 3 H, C CH 3)
680 (28) M +;
142.2 (d, Jcp = 26 Hz);
603 (16) M +- C 6 H 5;
140,0 (d, JCP = 12 Hz);
589(100) M ^ Q ^
138.5.138.1 (d,/cp = 12 Hz);
136.4 (d, JCP = 10 Hz) (0 ,.Aryl);
133.1 (d, Jcp = 20 Hz);
131.9.129.9.129.2 (d, JCP = 7 Hz);
128.3.125.9 (CcH.Aryj);
43,5-42,1 (sh, C H ,P(Ph)2,
CH 2 P(2T ol)2, CH 2 P(4 T o 1 )2);
38.9 (q, 2/cp = 14 Hz, C_CH3);
29,0 (q, 3 7cp = 9 Hz, C X H 3);
21.4 (d, VCP = 21 Hz, 2T ol-C H 3);
21,3 (4 Tol-CH 3)
c -27,71
(t, 4/ PP = 2,3 Hz, P (P h)2);
-27,83
(t, 4/ pp = 2,3 Hz, P (3T ol)2);
—53 82
( t , 4/pp = 2,3 Hz, P (2T ol)2)
7,49-7,15 (m, 26 H, Aryl);
2,56-2,50 (sh, 10 H);
2,38 ( s , 8 H ) (C H ,P(Ph)2,
C H ,P (2T ol)2,
C H 2 P(3To1)2, A ryl-CH 3);
1,08 (s, 3 H, C CH 3)
142.2 (d, Jcp = 27 Hz;
680 ( 8 ) M +;
140.0 (pt,7CP= 11 Hz);
603 (20) M +- C 6 H 5;
589(100) M ^ Q ^
138.4.137.9 (pt, Jcp = 7 Hz)
( C Aryl); 133,9 (d, JCP = 22 Hz);
133.2 (d, Jcp = 20 Hz); 132,0,
129.3.128.4.126.0 (C chatvi);
43,5-42,3 (sh, C H 2 P(Ph)2,
CH 2 P(2T ol)2, CH 2 P(3 T o 1 )2);
38.9 (q, 2/ CP = 13 Hz, C .C H 3);
29.2 (q, 3/ CP = 9 Hz, C X H 3);
21,6 (3 Tol-CH 3);
21.4 (d, 2/ CP = 21 Hz, 2T ol-C H 3)
d -24,00
(t, 47pp - 5,0 Hz, D B P )b
-27,66 (dd, 4/ PP = 1,5 Hz,
4/ PP = 5,0 Hz, P (P h)2);
-28,17 (dd, 4/ PP = 1,5 Hz,
4 7PP = 5,0 Hz,
P(3,5 M e 2 C 6 H 3)2)
7,96-6,92 (m, 24 H, Aryl);
2,72-2,63 (sh, 4H );
2,34-2,29 (sh, 14 H )
(C H 2 P (P h ) 2
C H 2 P(3,5 Me 2 C 6 H 3)2,
C H ,D B P, Aryl-CH 3);
1,17 (s, 3H , C CH 3)
144,6,143,4,139,7 (bs),
139.0 (pt, Jcp = 12 (bs));
137.8 (d, JCP = 10 Hz) (C^ y ,
133,3 (d, JCP = 9 Hz),
132.9 (7CP = 9 Hz);
131,2-130,1 (sh), 128,5,128,1,
127.1 (d, Jcp = 6 Hz);
121.2 (C ch. ^ ) ; 46,0-45,4 (sh);
43,0-42,3 (sh) (CH 2 D BP,
CH 2 P(Ph)2,
CH 2 P(3,5 M e 2 C 6 H 3)2);
38.5 (q, 2/ CP = 14 Hz, CqC H 3);
29.9 (q, 3/ CP = 8 Hz, CqC H 3);
21,4 (Aryl-CH 3)
679 (4) M +;
602 (70) M +- C 6 H 5;
574 (38) M +- C 8 H 9;
496(100)
M+- C 8 H 9- C 6 H s;
419 (12)
M+- C 6 H 5- DBP;
391 (30)
M+- C 8 H q- D B P
1688
H. Heidel et al. • Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
Tab. IV. (Fortsetzung).
Nr. 31P [ö]h
6
e -24,06
(t, 47pp = 5,5 Hz, D B P)b
-27,47 (dd, 4/ PP = 2,1 Hz,
4/pp = 5,5 Hz, P(Ph)2);
-29,84 (dd, 4/ PP = 2,1 Hz,
4/pp = 5,5 Hz, P (4T ol)2)
Z uordnung der Signale durch
'H [ö]b
13C [<5]a
7,93-7,05 (m, 2 6 H, A ryl):
2,72-2,56 (sh, 4H );
2,34-2,28 (sh, 8 H)
(C H 2 P(Ph)2,
CH-,P(4 Tol)2, C H 2 DBP,
A ryl-CHj);
1,17 (s, 3 H, C CHj)
144,6 (bs), 143,3,139,8
( t , / ^ 11 Hz);
13
MS (EI) [m /z (%)]b
650 (4) M +;
573 (65) M +- C 6 H 5;
138.6.138.4.136.4
559 (28) M + -Q H ,;
( t , / cp = 12Hz) (C
);
467 (100) M +-D B P ;
133,6-133,0 (sh)7l30,4 (J^ = 390 (30)
21 Hz),129,5,129,4,128,6,128,2, M +- C 6 H 5- DBP;
127.3.121.4 (C ch.^ ,) ;
376 (55)
46,0-45,2 (sh), 43,2-42,7 (m) M +- C 7 H 7- D B P
(C H 2 P (P h)2, CH 2 P (4 T o l)2,
CH 2 DBP);
38.8 (q, 2JCp = 14 Hz, C C H 3);
29.9 (q, 3/ CP = 8 Hz, C X H 3);
21,5 (A ryl-CH 3)
C-D EPT-Experim ent. C = quartäres C ;b D BP = Dibenzophosphol.
Tab. V. Spektroskopische D aten der V erbindung 7.
Nr. 31P [ö]
16.66 (pt. 2/ PP = 22 Hz);
15,61 (pt, Vpp = 21 Hz);
13,64 (pt, 2/ PP = 21 Hz)
(P(Ph)2, P (4 T o l)2,
P(3 T ol)2)
13c [öy
[<5]
7,38-6,86 (sh, 26 H, A rvl):
2,37-2,26 (sh, 12 H,
CH 2 P (P h)2, C H 2 P (4T o l)2,
CH 2 P(3 To1)2, /?-To1-CH3);
2,07'u. 2,05
(2 s, 6 H , m -Tol-CH 3);
1,44 (s, 3 H, C CH j)
IR vCO(C H 2 Cl2)b MS (E I) [m/z (% )]
220.7 (CO );
1934 cm - 1 (s);
139,5-137,0 (sh), 1844 cm - 1 (vs)
136,2-135,3 (sh)
( C ^ ) ; 133,3 (sh),
131.8 (bs),
129,4-127,6 (sh)
862 (20) M +;
834 (24) M +-C O ;
806 (78) M +- 2 C O ;
778(100) M +- 3 CO
(^ C H -A ry l)’
40,0 (q, 2JCp = 9 Hz,
C C H 3);
36.6 (q, 3/ CP = 6 Hz,
Q C H 3);
35.6 (sh, CH 2 P(Ph)2,
CH 2 P (4 T o l)2,
CH 2 P (3T ol)2);
21,4, 21,2
(Aryl-CH3)
Mo: ö = -1691
(q ,V MoP= 126 Hz)
95
Z uordnung der Signale durch
13
C -D E PT -E xperim ent;b s = stark, vs = sehr stark.
restes zugeordnet; dies würde bedeuten, daß die
R otation der 3-Tolylreste um die P -C -B indung
eingefroren ist und daß von den zwei M ethyl­
gruppen eine auf die Seite der M o(CO )3-Einheit
und die andere auf die Seite des Gerüstes des
Tripodliganden zeigt.
Im 31P-NM R-Spektrum zeigt 7 für jedes der drei
verschiedenen Phosphorzentren ein eigenes Signal,
für eine genaue Zuordnung der Phosphorkerne
fehlt bisher das Vergleichsmaterial. Durch die
Koordination an die M o(CO )3-Einheit sind die
Signale gegenüber dem freien Liganden 6 a
(Tab. IV) um etwa 40 ppm in charakteristischer
Weise zu tiefem Feld verschoben. Die 2/ PF-Kopplungen zwischen den Phosphoratom en sind ein­
ander so ähnlich, daß die Resonanzen jeweils als
Triplett erscheinen (Tab. V).
Im 95M o-NM R-Spektrum sind die Kopplungen
zwischen den P- und M o-Kernen innerhalb der
Meßgenauigkeit gleich (x/ MoP = 126 Hz, Tab. V), so
daß man ein Q uartett beobachtet. Die Lage bei
(5 = -1691 ist für diese A rt von Komplexen typisch
[14].
1689
H. Heidel et al. • Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
Schlußfolgerung
Tripodliganden, CH3C (C H 2A )(C H 2B )(C H 2C)
mit drei verschiedenen D onorgruppen A, B, C
lassen sich gezielt aus dem funktionalisierten
Neopentylderivat 3
[CH3C(CH2Cl)(CH 2B r)(C H 20 S 0 2CF3)] erhalten.
Die Verbindung 3 ist ihrerseits aus Pentaglycerin
zugänglich.
D a die entwickelte Synthesestrategie auch über
die vorgestellten Beispiele hinaus einsetzbar sein
sollte, eröffnet sie einen Zugang zu einer ganzen
Klasse neuer Liganden. Die mit der Synthese­
m ethode verfügbare breite Variation der D onor­
funktionen ermöglicht so die gezielte M anipu­
lation des Koordinationsraum es in tripodM -Tem platen.
A uf dem beschriebenen Weg könnten aus enantiom erenreinem 3 hom ochirale Tripodliganden er­
halten werden. Solche neuartigen Liganden wären
interessant für die Anwendung in der enantioselektiven Übergangsm etallkatalyse.
Experimenteller Teil
Inertgasatmosphäre: trockener und sauerstoff­
freier Stickstoff (H 20 -E n tfernung mit Molsieb 3 Ä
der Fa. Merck, 0 2-Entfernung durch einen CuOKatalysator der Fa. BASF). W enn nicht anders
angegeben, erfolgte sowohl die Reaktion als auch
die Isolierung und Reinigung der Produkte unter
Inertgasatm osphäre.
Lösungsmittel wurden nach Standardm ethoden
[18] unter Inertgasatm osphäre getrocknet und
jeweils vor Gebrauch abdestilliert.
Blitzchromatographie: entgastes (10~2 mbar
24 h) und mit Inertgas beladenes Kieselgel
(0,032-0,063 mm) der Fa. ICN Biomedicals
GmbH. Die Säulen wurden nach Still [19] trocken
gepackt.
3-Hydroxymethyl-3-methyl-oxetan [7], Diarylphosphane [20], Dibenzophosphol [21] und
M o(CO)3(C H 3CN)3 [15] sind literaturbekannt.
NM R-Spektren: B ruker A C 200 (*H: 200 MHz,
13C: 50 MHz). Interner Standard durch Lösungs­
mittel CDC13 ( ö = 7,27 f ü r 1H , (5 = 77,0 für 13C). TMS
extern. 31P: 81 MHz; Standard H 3P 0 4 (85%) extern.
95Mo: 13 MHz; Standard N a ^ o C V L ö su n g (1 M,
pH 11) extern. 19F: 84 MHz; Gerät: Jeol 90, Stan­
dard CFC13 extern. Die Spektren wurden jeweils
^ -e n tk o p p e lt bei 296 K aufgenommen. B edeu­
tung der Abkürzungen: s = Singulett, d = Dublett,
dd = D ublett von Dubletts, t = Triplett, q = Q uar­
tett, m = Multiplett, sh = Signalhaufen, bs = brei­
tes Signal.
IR-Spektren: FTIR -Spektrom eter B ruker IFS-66
(CH2C12-Lösungen in CaF2-Küvetten).
Massenspektren: Finnigan M AT 8230 mit inte­
griertem Spectro-System 300. Ionisierung: EI,
70 eV.
Gaschrom atographie/M assenspektrom etrie
(GC/MS): HP 5890II (GC) gekoppelt mit HP 5981
(MS). Kapillarsäule: HP ultra 2: 5% cross-linked
Phenyl-Methyl-Silicone (25 m X 0,32 mm), 0,52 jum
Filmdicke. Tem peraturprogram m : Injektortem pe­
ratur 270 °C, A nfangstem peratur 60 °C (5 min),
Tem peraturerhöhung 20°C/min, Endtem peratur
250 °C. Trägergas: Helium (30 ml/min).
Festpunkte (Fp.): Melting Point A pparatus
MFB 595010 der Fa. Gallenkamp; die Festpunkte
sind nicht korrigiert.
Elementaranalysen: Analytisches Labor des
Organisch-Chemischen Instituts der Universität
Heidelberg.
3-Chlormethyl-3-methyloxetan (1)
U nter Feuchtigkeitsausschluß werden 142 g
(0,45 mol) Triphenylphosphan in 600 ml T etra­
chlorkohlenstoff gelöst und auf 120 °C erhitzt, bis
sich die Lösung orange färbt. Dazu gibt man eine
Lösung von 37 g (0,36 mol) 3-Hydroxymethyl-3methyloxetan [7] in 50 ml Tetrachlorkohlenstoff
und kocht 5 h bei dieser Tem peratur. Die Lösung
entfärbt sich, und ein farbloser Feststoff fällt aus.
Nach Abkühlen auf 20 °C filtriert man vom ausge­
fallenen Feststoff ab und befreit das Filtrat am
R otationsverdam pfer vom Lösungsmittel. D er
pastöse Rückstand (P(Ph)3, Produkt) wird bei
16 m bar über eine 20-cm-Vigreuxkolonne destil­
liert. Man erhält 24 g (55%) 1 als farbloses Öl, Sdp.:
55 °C, GC/MS: R t = 5,9 min.
C5H 9ClO (120,6)
Ber. C 49,79
Gef. C 49,30
H 7,47% ,
H 7,57% .
CH3C(C H 2Br) (CH2C l)(C H 2O H ) (2)
Zu einer Lösung von 28,65 g (0,238 mol) 1 in
250 ml Dioxan werden 32 ml (1,2 equ.) Bromwasserstofflösung (48%) in 10 min getropft. Danach
wird 3,5 h bei 90 °C gerührt. Man läßt die
Reaktionslösung auf 20 °C abkühlen und befreit am
Rotationsverdam pfer vom Lösungsmittel. D er
Rückstand wird bei 0,1 m bar über eine 20-cmVigreuxkolonne destilliert. Man erhält 42 g (94%)
2 als farbloses Öl, Sdp.: 7 5 -8 0 °C , GC/MS: R, =
9,75 min.
1690
H. Heidel et al. ■Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
C5H 10B rC lO (201,5)
Ber. C 29,78 H 4,96 Br 39,70 CI 17,62%,
Gef. C 29,99 H 5,14 Br 38,77 CI 17,19%.
CH3C (C H 2Br) (CH 2Cl) (CH 20 S 0 2CF3) (3)
U nter Feuchtigkeitsausschluß wird zu einer
Lösung von 6 g (0,030 mol) 2 und 5,09 g (0,042 mol)
4-Dimethylaminopyridin in 100 ml säurefreiem
Chloroform (über basisches A120 3 filtriert) bei
- 5 °C eine Lösung von 5,8 ml (0,036 mol) Trifluorm ethansulfonsäureanhydrid in 5 ml säurefreiem
Chloroform in 15 min getropft. Es bildet sich ein
farbloser Niederschlag. Es wird 3 h bei dieser Tem ­
peratur nachgerührt. Danach wird die Reaktions­
lösung über eine 5 X 5-cm-Kieselgelsäule filtriert
und vom Lösungsmittel im Vakuum bei T < 30 °C
befreit. Man erhält 9,6 g (97%) 3 als farbloses Öl,
GC/MS: R t = 10,1 min.
C6H 9BrClF30 3S (333,5)
Allgemeine A rbeitsvorschrift zur Herstellung von
Lithium diarylphosphiden und Lithium dibenzophospholid
Zu einer etwa 0,27 M Lösung des Diarylphosphins in TH F wird bei 0 °C in etwa 15 min 1 equ.
n-Butyllithiumlösung in n-Hexan (ca. 2 M) ge­
tropft. M an läßt die Lösung 1 h bei dieser Tem pe­
ratur nachrühren. So hergestellte rote Lösungen
wurden unm ittelbar zur Synthese von 4 (a -c ) und
5 (a -c ) eingesetzt.
CH3C (C H 2Br) (C H 2Cl) (CH 2P(4- Tolyl)2) (4 a)
In einem 1000-ml-Dreihalskolben mit Innen­
therm om eter, Inertgasanschluß und Tropftrichter
werden 9,6 g (29 mmol) 3 in 500 ml TH F gelöst und
a u f-6 0 °C gekühlt. Dazu tropft man in 2 h 1,2 equ.
einer Lithiumdi(4-tolyl)phosphidlösung und rührt
3 h bei dieser Tem peratur nach. Man quencht durch
Zugabe von 10 ml Wasser und befreit vom Lö­
sungsmittel. D er Rückstand wird in einer Mischung
aus 200 ml Wasser und 100 ml Toluol suspendiert,
bis sich zwei klare Phasen bilden. Die Phasen wer­
den getrennt, und man extrahiert die Wasserphase
dreimal mit 100 ml Toluol. Die vereinigten orga­
nischen Extrakte werden mit zweimal 200 ml
Natriumchloridlösung gewaschen, über Natrium ­
sulfat getrocknet und vom Lösungsmittel befreit.
D er Rückstand wird an einer Kieselgelsäule
(4 X 30 cm) mit CHCl3/Petrolether (4 0 -6 0 °C) 7 :3
(Rf = 0,33) blitzchrom atographiert. Man erhält 5,3 g
(46%) 4a als farblose Paste.
C19H23B rC lP (397,8)
Ber. C 57,36 H 5,79% ; M+: 398,039,
Gef. C 58,16 H 5,83% ; M+: 398,040 ± 0,040.
CH3C(CH 2Br) (CH 2Cl) (CH 2P (P h )2) (4 b)
In einem 1000-ml-Dreihalskolben mit Innen­
therm om eter, Inertgasanschluß und Tropftrichter
werden 9,90 g (30 mmol) 3 in 500 ml THF gelöst und
a u f- 60 °C gekühlt. Dazu tropft man in 1,5 h 1,2 equ.
einer Lithiumdiphenylphosphidlösung und rührt
3 h bei dieser Tem peratur nach. Man quencht durch
Zugabe von 10 ml Wasser und befreit vom Lö­
sungsmittel. Es wird wie bei 4 a beschrieben aufge­
arbeitet. Zur Reinigung wird aus 15 ml M ethanol/
Ethanol (1:1) bei -2 0 °C umkristallisiert. Man er­
hält 7,4 g (70%) 4 b als farblose Plättchen, Fp.:
5 7 -5 9 °C.
Cl7H 19B rC lP (369,7)
Ber. C 55,23 H 5,14 Br 21,63 CI 9,61 P8,39% ,
Gef. C 55,50 H 5,16 Br 20,93 CI 9,39 P8,45% .
CH3C(CH 2B r)(C H 2C l)(C H 2D B P ) (4 c)
In einem 1000-ml-Dreihalskolben mit Innen­
therm ometer, Inertgasanschluß und Tropftrichter
werden 8,85 g (27 mmol) 3 in 300 ml THF gelöst und
auf -2 0 °C gekühlt. Dazu tropft man in 4 h 1,2 equ.
einer Lithiumdibenzophospholidlösung und läßt
die orangefarbene Reaktionslösung 16 h bei dieser
Tem peratur stehen. Man quencht durch Zugabe
von 10 ml Wasser und befreit vom Lösungsmittel.
Es wird wie bei 4 a beschrieben aufgearbeitet. Zur
Reinigung wird aus 250 ml siedendem M ethanol/
Ethanol (1:1) bei -2 0 °C umkristallisiert. M an er­
hält 7,3 g (74%) 4c als farblose Nadeln, Fp.:
117-119 °C.
C]7H 17B rC lP (367,7)
Ber. C 55,53 H 4,67 Br 21,74 CI 9,64 P8,42% ,
Gef. C 55,77 H 4,75 Br 21,58 CI 9,57 P8,50% .
CH3C(CH 2Cl) (CH 2P(4- Tolyl)2) (CH 2P (P h )J (5 a)
In einem 250-ml-Dreihalskolben mit Innenther­
mometer, Inertgasanschluß und Tropftrichter wer­
den 2,40 g (6,5 mmol) 4 b in 60 ml TH F gelöst und
auf 0°C gekühlt. Dazu tropft m an in 4 h 1,2 equ.
einer Lithiumdi(4-tolyl)phosphidlösung und läßt
die gelbe Reaktionslösung 16 h bei dieser Tem pe­
ratur stehen. Man quencht durch Zugabe von 10 ml
Wasser und befreit vom Lösungsmittel. Es wird wie
bei 4 a beschrieben aufgearbeitet. Zur Reinigung
wird an einer Kieselgelsäule (4 X 30 cm) mit CHC13/
Petrolether ( 4 0 - 6 0 °C) 6 :4 (Rf = 0,27) blitzchro­
matographiert. Man erhält 1,30 g (40%) 5 a als farb­
lose Paste.
C31H33CIP2 (503,0)
Ber. C 74,03
Gef. C 73,97
H 6,57
H 6,83
CI 12,34
CI 12,20
P7,07% ,
P6,95% .
1691
H. Heidel et al. • Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
CH3C(CH 2Cl) (CH 2P(3- Tolyl)2) (CH 2P (P h)2) (5 b)
In einem 250-ml-Dreihalskolben mit Innenther­
mometer, Inertgasanschluß und Tropftrichter wer­
den 2,4 g (6,5 mmol) 4 b in 60 ml TH F gelöst und
auf 0°C gekühlt. Dazu tropft man in 4 h 1,2 equ.
einer Lithiumdi(3-tolyl)phosphidlösung und läßt
die gelbe Reaktionslösung 16 h bei dieser Tem pe­
ratur stehen. Man quencht durch Zugabe von 10 ml
Wasser und befreit vom Lösungsmittel. Es wird wie
bei 4 a beschrieben aufgearbeitet. Z ur Reinigung
wird an einer Kieselgelsäule (4 X 30 cm) mit CHC13/
Petrolether (4 0 -6 0 °C ) 1:1 (Rf = 0,28) blitzchromatographiert. Man erhält 1,30 g (40%) 5 b als farb­
lose Paste.
C31H33CIP2 (503,0)
Ber. C 74,03 H 6,57%; M +: 502,175,
Gef. C 72,95 H 6,75%; M +: 502,175 ± 0,050.
CH3C(CH 2C l) (CH 2D B P ) (C H 2P (P h )2) (5 c)
In einem 1000-ml-Dreihalskolben mit Innen­
therm om eter, Inertgasanschluß und Tropftrichter
werden 7,03 g (19,1 mmol) 4 c in 200 ml TH F gelöst
u n d au f0 °C gekühlt. Dazu tropft man in 7 h l,2 equ.
einer Lithiumdiphenylphosphidlösung und läßt die
orange Reaktionslösung 16 h bei dieser Tem pera­
tur stehen. Man quencht durch Zugabe von 10 ml
Wasser und befreit vom Lösungsmittel. Es wird wie
bei 4 a beschrieben aufgearbeitet. Zur Reinigung
wird aus 120 ml siedendem M ethanol/Ethanol (1:1)
bei -2 0 °C umkristallisiert. Man erhält 6,7 g (74%)
5 c als farblose Plättchen, Fp.: 102-103 °C.
C ^ y C l P , (472,9)
Ber. C 73,65
Gef. C 73,39
H 5.71
H 5,93
CI 7,51
CI 7,56
P 13,12%,
P 12,91%.
Allgemeine Arbeitsvorschrift zu r Synthese der
Tris(diaryIphosphinomethyl)ethane 6 (a - e)
In einem 250-ml-Dreihalskolben mit Rückfluß­
kühler, Septum und Inertgasanschluß werden
1,5 equ. K alium tertiärbutanolat in 30 m lD M SO bei
20 °C gelöst und mit einer Spritze über das Septum
mit 1,5 equ. Diarylphosphin versetzt. Nach 15 min
werden 1,0 equ. des benötigten Eduktes 5 in 10 ml
DMSO mit einer Spritze über das Septum zugege­
ben. Danach wird 3 h bei 130 °C gerührt. Die rote
Lösung wird gelb und trüb. Man läßt auf 80 °C ab­
kühlen und entfernt das DMSO bei dieser Tem pe­
ratur bei 0,1 mbar. Es wird wie bei 4 a beschrieben
aufgearbeitet. D er Rückstand wird wie in Tab. VI
beschrieben weiterbehandelt.
Tab. VI. Synthese von 6 ( a - e ) .
Fp.
[°C]
Gestalt,
Farbe
Reinigung
55
-
farblose
Paste
Kieselgelsäule (4 X 30 cm)
C H C l/P etro leth er 1:1 ,R f = 0,23
H P(2-Tol ) 2
52
-
farblose
Paste
Kieselgelsäule (4 X 25 cm)
C H C l/P etro leth er 6:4, Rf = 0,22
5b
HP(2-To1 ) 2
50
-
farblose
Paste
Kieselgelsäule (4 X 25 cm)
C H C l/P etro leth er 6 : 4 , ^ = 0,15
7,9
5c
HP(3,5-M e 2 C 6 H 3 ) 2
62
8 4 -8 6
farbloser
Feststoff
Umkristallisieren:
250 ml heißes M eO H /E tO H 1:1
5,8
5c
H P(4-Tol ) 2
47
8 4 -8 6
farbloser
Feststoff
U m kristallisieren:
40 ml heißes M eO H /E tO H 1:1
Nr. A nsatz
[mmol]
E dukt
D iaryl­
phosphin
A usbeute
[%]
6a
2 ,2
5a
H P(3-Tol ) 2
6b
3,78
5a
6c
1,45
6d
6e
Analytische D aten für
6
6
H 6,91%; M +: 680,287,
H 6,94%; M +: 680,289 ± 0,068.
b: C45H47P3 (680,7)
Ber. C 79,41
Gef. C 79,21
6
a - 6 e.
a: C45H47P3 (680,7)
Ber. C 79,41
Gef. C 77,84
6
6
« C45H47P3 (680,7)
Ber. C 79,41
Gef. C 78,36
6
H 6,91%
H 6,98%
H 6,91% ,
H 7,09% .
P 13,68%,
P 13,40%.
d: C45H45P3 (678,8)
Ber. C 79,65
Gef. C 79,51
H 6,64
H 6,74
P 13,71%,
P 13,57%.
e: C43H4IP3 (650,7)
Ber. C 79,38
Gef. C 79,18
H 6,31
H 6,52
P 14,31%,
P 13,99%.
1692
H. Heidel et al. ■Tripodliganden mit drei verschiedenen Donorgruppen
CH3C (C H 2P(4- Tolyl)2) (CH 2P(3- Tolyl)2)(CH 2P (P h)2) • M o (C O )3 (7)
In
einem
Schlenkgefäß
werden
0,27 g
(0,89 mmol) M o(CH3CN)3(C O )3 vorgelegt und mit
einer Lösung von 0,55 g (0,81 mmol) 6 a in 30 ml
C H 2C12versetzt. Es bildet sich eine braune Lösung,
die man 4 h bei 20 °C rühren läßt. Danach wird die
Reaktionslösung über eine 5 X 5-cm-Kieselgelsäule filtriert. Das gelbe Filtrat wird vom Lösungs­
mittel befreit und der Rückstand mit dreimal 30 ml
Petrolether gewaschen. Man erhält 0,48 g (69%) 7
als grauweißen am orphen Feststoff, Fp.: 230 °C
(Zersetzung).
[1] a) M. D i Vaira, L. Sacconi, Angew. Chem. 94, 338
(1982); Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 27, 330 (1982);
b) C. Bianchini, A. Meli, M. Peruzzini, F. Vizza,
F. Zanobini, Coord. Chem. Rev. 120, 193 (1992).
[2] O. W alter, G. H üttner, L. Zsolnai, Z. Naturforsch.
48 b, 636(1993).
[3] a) A. M uth, D iplom arbeit, H eidelberg (1990);
b) A. M uth, O. W alter, G. H üttner, A. Asam,
L. Zsolnai, Ch. Emmerich, J. Organom et. Chem., im
D ruck (1993);
c) Th. Klein, D issertation, H eidelberg (1990).
[4] S.-T. Liu, C.-L. Tsao, M.-C. Cheng, S.-M. Peng,
Polyhedron 9,2579 (1990).
[5] A. M uth, D issertation, H eidelberg (1993).
[6 ] H. H eidel, G. H üttner, unveröffentlicht (1992).
[7] D. B. Pattison, J. Am. Chem. Soc. 7 9 , 3455 (1957).
[8 ] a) R. A ppel, Angew. Chem. 87, 836 (1975); Angew.
Chem., Int. Ed. Engl. 14, 801 (1975);
b) J. B. Lee, M. Downie, T etrahedron 23,359 (1967).
[9] J. D ale, S. B. Fredriksen, A cta Chem. Scand. 45, 82
(1991).
[10] 2 Toi, 3 Toi bzw. 4 Toi bezeichnet die 2-, 3- bzw.
4-Tolylgruppe.
[11] a) D. L. Berglund, D. W. M eek, Inorg. Chem. 8 ,2902
(1969);
C^H47M o 0 3P3 (860,8)
Ber.
Gef.
C 66,98
C 66,51
H 5,47
H 5,73
P 10,81%,
P 10,75%.
Dank
Wir danken der Volkswagenstiftung, der D eut­
schen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds der
Chemischen Industrie für die Förderung dieser
Arbeit. D er Belegschaft des Analytischen Labors
des Organisch-Chemischen Instituts der U niver­
sität Heidelberg danken wir für die Durchführung
der Elementaranalysen.
b) D. J. Brauer, A. J. Ciccu, G. H eßler, O. Stelzer,
Chem. Ber. 125, 1987 (1992).
[12] N. Tsetkov, N. A. B ondarenko, I. G. M alakhova,
M. I. Kabachnik, Synthesis 1986, 198.
[13] N. H. Nelson, S. A ffandi, G. A. Gray, E. C. Aleya,
Magn. Res. Chem. 25, 774 (1987).
[14] O. W alter, Th. Klein, G. H üttner, L. Zsolnai, J.
Organom et. Chem., im D ruck (1993).
[15] D. P. Tate, W. R. Knipple, J. M. Augl, Inorg. Chem.
1, 433 (1962).
[16] S. Tsung, D. W. M eek, A. Wojcicki, Inorg. Chem. 7,
1263 (1968).
[17] A. Michaelis, A. Link, Ann. 207, 193 (1881).
[18] F. Tietze, T. Eicher, R eaktionen im organisch-che­
mischen Praktikum , S. 547, Thiem e Verlag, S tutt­
gart (1981).
[19] W. C. Still, M. Kahn, A. M. M itra, J. Org. Chem. 43,
2923 (1978).
[20] a) K. Issleib, H. O. Fröhlich, Z. Naturforsch. 14 b,
349 (1959);
b) K. Issleib, A. Tzschach, Chem. Ber. 92, 1118
(1959).
[21] H. Braye, I. Caplie, R. Saussez, T etrahedron 27,
5523 (1971).
N achdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher G enehm igung des Verlages gestattet
Satz und Druck: A llgäuer Zeitungsverlag G m bH , K em pten
Herunterladen