DERFCHLUFFELZUM

Werbung
DERFCHLUFFELZUM
WELTGEFCHEHEN
1927
J.
Jahrgang
Heft
11
ZEITSJPIIEGIEIL
Große Ideen, die sich überwältigend
und
des naturden Vordergrund
kulturwissenschastlichen Forschens and
Denkens
stellen, hab-en in der Regel
gewisse Vorläufer zu verzeichnen, die
der geTeilideen
mehr oder minder
nialen
Gesamtschau schon tastend vorweggenommen
haben. Das trifft auch
in besonderem Maße für die Welteislehre zu, und wir haben ja schon wiederholt Gelegenheit gehabt, auch in diediarauf hinzuweisen. Es
sen Blättern
kann gar keine Frage mehr sein, daß
sich hier die Beispiele noch häufen werden, daß mancher befähigte Kopf eben
schon manches dachte oder erahnte, was
Härbiger erst zu einer überaus gewalÄhnlich
tigen Gesamtsynthsese einte.
finden wir dies in der Biologie benach der Darwinschen
stätigt, denn
Großtat erwuchs ein ganzes Heer von
Fachgelehrten, die den früheren Spuren
Darwinscher
Gedankengänge nachforschte und solche auch reichlich genug
Gegner seiner Anschauungen wohl wahr
haben möchten. Entschuldigen kann
hier nur ein Mangel an Belesenheit.
Uns
ist es jedenfalls immer eine bewir im Schriftsondere Freude, wenn
tum
der Vergangenheit
auf Stellen
stoßen,die sich mit dem berühren, was
Hörbiger lehrt und fordert.
vor
Schon
Jahren hatten wir im
Rahmen unseres Fachgebietes ein Werk
studiert, das den zur Zeit seiner Abfassung als Professor der Physik an der
Universität Freiburg i. B. dozierenden
zum VerGelehrten Ludwig Zehnder
1899
Das
erschienene
fasser hatte.
Werk
sucht die ,,Entstehung des Lebens« aus
mechanischen Grundlagen zu
entwickeln
und stellt für den Verfasser
die notwendig zu ziehende Konsequenz
einem
aus
aus
zwei Jahre vordem
seiner Feder herrührenden Werk-e dar.
Jn diesem Werk, das betitelt
ist »Die
Mechanik des Weltalls«, wird versucht,
alle bekannten
physikalischen und cheentdeckte.
mischen Kräfte auf die Gravitation
sals einzige Fund-amentalkraft zurückH örbiger steht gewiß nicht so weltzuführen und die wichtigsten tatsächlich
einsam da, so losgelöst von allem Denken der Vergangenheit, wie es manch-e feststehenden Vorgänge in der unorgain
Dek
schiiisie1111,« (21)
361
Zeitspieget
nischen Welt im Spiegel mechanischer
Grund-lagen folgerichtig abzuleiten.
Dieses Werk beansprucht unser besonderes Interesse und ebenso auch das
Von
Zehnder im Jahr-e 1914 herausgebrachte Werk: »Der ewige Kreislauf
des
Weltalls«, das seinen Ursprung
Vorlesungen über physikalische Weltanschauungen an der Technischen HochEs ist beschule in Berlin Verdankt.
zeichnend genug, daß ein Physiker in
beiden
Werken
zu Anschauungen gelangt, die manch-en Jdeen Hörbigers
zum mindesten entsprechend sind, wie
wir im folgenden in aller Kürze zeigen
werden.
Jm übrigen muß auf das Studium
beider
Werke
selbst verwiesen
werden, da es an dieser Stelle nicht
Welteislehre
möglich ist, das zur
Drängende und gleichwohl auch das Von
ihr Abgleitende erschöpfenddsarzustellen.
Die Vorstellung des Welteises existiert
zwar
für Zehnder nicht; er ist noch
mit
gezwungen,
Nebelballungen und
Nebelmassen zu operieren. Wesentlich
scheint uns aber die Tatsache zu sein,
daß Zehnder gerade in Vielen rein
physikalischen Erörterungen in Hörbiger einen Partner erblicken
kann, wiewohl doch gerade die erbittertsten Gegner
der Welteislehre ihr jedes Verständnis für physikalische Wertungen
abzusprechen geneigt sind und die physikalischen Grundlagen der Welteislehre
für überhaupt nicht diskutabel
halten.
Daß diese auch für sie einmal diskutabel werd-en müssen, sei nur
nebenbei
erwähnt.
Es berührt angenehm, daß Zehnder
die außergewöhnlichenSchwierigkeiten
klarlegt, die jedem Versuch anhaften,
362
über den Bau
des Weltalls
Klarheit
zu
gewinnen. Trotz der zahlreichen
astronomischen Messungen, die an Prädas
denkbar
zision
Mögliche erreicht zu
haben scheinen, seien wir hier fast ausschließlichauf Hypothesen angewiesen.
wir
Nicht Viel besser stünde es, wenn
uns
über die Entstehung unseres Sonnensystems mit seinen zahlreichen auffallenden RegelmäßigkeitenRechenschaft
zu geben suchen. Sogar über den Zustand des uns am allernächistenbefindlichen Mondes
wüßten wir noch erschreckend wenig.
Während nun Hörbiger lediglich die
Werdenssgeschichte
unseres Sonnensystems
behandelt, aber
hier zugleich« den
Rhythmus erschaut, der wahrscheinlich
für alle ähnlichenSysteme im Weltall
Geltung hat, dehnt Zehnder seine Spe-
kulationen
über das ganze
Weltall
aus,
das Chaos uranfänglichlals gegeben an, einen Raum, der in allen
Richtungen etwa tausendmal s-o groß
ist wie der alle unsere sichtbaren Fixentsterne, Sternhaufen und-Nebelfle-ck-e
haltende und der gleichmäßigmit Materie
in feinster Verteilung erfüllt ist.
würde
etwa
bis
Diese Verteilung
zur
Vollständigen Dissoziation aller Molekeln in ihre Atome
gehen, bei einem
Zustand der absoluten Nulltemperatur.
Ein
langsames Zusammenziehen aller
Teile· führt zur
Bildung Von Atomaggregaten, die weiterhin zusammenfrieren (!) und dadurch feste Körperchen
bilden, sogenannten kosmisschienStaub.
Aus solchem Staub
formen sich schließ(im Sinne Zehnders etwa
lich Meteorite
noch wesensgleich mit einem Staubund
korn)
Meteoritenhaufen, und je
nimmt
Zeitspiegel
größer
größer
ein
solch-er Haufe wird, um sso
die Einlaufgeschwindsigkesit
neuer
in denselben. Dies-er
Meteorite
Einfang ist mit
Wärmeentwicklung
verbunden
und bei seinem Fortsschreiten
kann es zur Bildung eines kompakten
Weltkörpers, einer Sonne, kommen.
Zehnder zeigt dann im besonderen
die
Entstehung eines Sonnensystems
auf, spricht vom Zusammensturz zweier
mit
Sonnen
der dadurch bewirkten
Her-ausbildung einer flach rotierenden
vom
Zentrum
Scheibe, deren weiter
entfernten Substanzen ihre hohen Temperaturen eingebüßt haben, kalt geworden
sind, während sich in der Mitte
—der heiße Sonnenkern
befindet. Jm
Schwerpunkt der Scheibe wächst durch
Körpereinfang die Sonne heran, ähnlich bilden sich im Gesamt-gebiet der
rotierenden
Scheibe Planeten heraus,
als letzte Folge kleiner, selbstrotierender
Meteoritensysteme. Asus dem Nichtsers
leuchten der Planeten schließtZehnder,
daß sie alle aus nahezu kugelförmig-en
bestehen, die von mehr
festen Kernen
oder weniger dichten Dampfhüllen umgeben sind. Eine Ausnahme würde
Merkur
bilden, der alle verdampfenden Substanzen schon der-Sonne
angereichert hat, ferner die völlig kalten
Planetoiden. Unaufhörlich würde unsere Sonne kosmisscheMassen heranziehen, und es scheint für Zehnder ein
Jrrtum
zu sein, zu glauben, daß Sonnen
in einem beständigenAbkühlungsbegriffen sein müssen, sondern
vorgang
im Gegenteil heißer werden
und noch
stärker strahlen können als etwa jetzt.
Das Zodiakallicht deutet
Zehnder als
ursprünglich rotierenden
Rest der
·
wird
-
Hauptmeteoritenscheibe unseres Planetensystems, als eine heute sehr flache
und dünn mit Meteoriten
besät-e, in
der Ekliptik oder ihr sehr naheliegende
Scheibe, die von der Sonn-e bis über die
Marsbahn hinausreicht.
Bezeichnend genug müht sich Zehnder
damit ab, Klarheit über die Periodizität
im Sonzu gewinnen, die überall
nensystem zu beobachten ist, wie beispielsweise bei den Sonnenfleckenperioden. Diese können seiner Meinung nach
»nur auf Ursachen zurück-geführtwerden, die außerhalb der Sonne liegen.
Wie aus
inneren
Ursachen eine solche
Periodizität hervorgehen könnte, ist
mir
unverständlich«. Über das Andeuten von
Möglichkeiten kommt Zehnder hier nicht hinaus.
Noch bezeichnender ist aber, daß
glaubhaft gemacht wird, daß alle Planeten
der Reihe nach in die Sonne einund
gehen werden
zuletzt nur
noch
eine Sonne
ohne Planeten übrigbleibt.
Es sei betont, daß der Forscher der
neunziger Jahre wesentlich mehr Berührungspunkte mit der Welteislehre
aufweist, der spätere Forscher aber in
manchen Punkten skeptischer wird und
andere
Theorien allenfalls aiusch für
diskutabel
hält oder zum mindesten
Bruch-stückederselben mit seiner Theorie verquickt. Daß hierbei wenig Klarheit übrigbleibt, ist selbstverständlich-.
Nichtsdestoweniger spricht Zehnder
aber
immer
wieder
von
einem
Welt-
äther als Hemmsungswiderstandvon bewegten Himmelskörpern.Nur dadurch
sich auch das schließlicheEingehen unserer Planeten in die Sonne
dem
deuten
lassen. Jn
erwähnten
würde
(21—)
363
Zeitspieget
steht zu lesen: »Die
Planeten ziehen nämlich um die Sonne
kleinere
kleinere
und
immer
Kreise,
wegen des Widerstand leistenden Äthers
und Wegen der zunehmenden Sonnenmasse. Die Flutwirkungen auf ihren
Oberflächen Werden immer größer. Dadurch verlangsamen sich schließlichihre
Rotationen.
Die Planeten, einer
nach
kommen
dem andern,
allmählich der
Sonne
so nahe, daß sie sich-stärker erhitzen, daß ihre Atmosphären sich ausdehnen. Auf der Sonnenkugel bewirkt
der ganz nahe kreisende Planet gleichfalls Fluterscheinungen. Um die Sonne
laufen der Planetenstellung entsprechend zwei Flutwellen, welche zuletzt
Viel schneller als die Sonne
selber um
ihre Achse kreisen. Denn die fortschreitende Geschwindigkeit der Planeten in
wird
unmittelbarer
eine
Sonnennähe
sehr groß-e im Vergleich zu der Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden
Sonne.
Diese Flutwellen auf der Sonne
suchen die Rotationsgeschwindigkeit derselben zu vergräßern. Reicht endlich die
Atmosphäre der Planeten bis an die
Sonne
heran, so fließt sie allmählich
in
die
letztere hinein.« Und- 1914
schreibt Zehnder: ,,Jn der Tat muß
jede Bewegung im Äther einen gewissen,
wenn
auch noch so geringen Widerstand
finden, sei der bewegte Körper klein
oder groß, sei die Bewegung langsam
oder rasch.«Nach Zehnders Vorstellung
besteht die Welt allenthalben asus ein-er
ungeheuren Ätherkugel, in der sich
von
Milliarden
Sonnen, Planeten
usw. beweg-en. Wenn die Relativitätstheorie die Existenz des Äthers leugnet, da der MichelsonscheJnterferenzWerke
364
von
1897
versuch keine relative
Bewegung zwischen Äther lund Erdoberflächeerkennen
ließ, so glaubt Zehnder dies durch entsprechenden Kontrollversuch in Abrede
stellen zu können.
Uns interessiert im weiteren
weniger
die Schilderung des Merkureinsturzes
in die Sonne als diejenige eines Mondwird
niederbruches. Nach Zehnder
solch
ein Mondniederbruch für die Erdbewohner
Die
zum erschütternden Ereignis.
Bahnschrumpfung des Mond-es soll neben dem Ätherwiderstanddurch die um
die Sonne
des
kreisenden Meteoriten
Zodiakallichtes beschleunigt werden.Der
Mond
würd-e sich relativ
schneller der
Erde
»als die anderen
Planeten der
Sonne nähern. »Gelangt der Mond
in
noch kleinere Entfernung von der Erde,
so läuft er rasch-er um dieselbe als einmal am Tage. Er muß dann im Westen
auf-, im Osten untergehen und erzeugt
wiederum
Flutbewegungen, welch-enun
aber in diesem veränderten
umSinne
laufen und die Rotationsbewegung der
Erde
zu beschleunigen such-en. Immer
der
Mond
um
die
Erde.
schneller kreist
Zuletzt vollführt er einen ganzen Umlauf in nahezu einer Stunde und bewirkt
ungeheure Springfluten. Erreicht
er
endlich unsere Atmosphäre, so wird
er
vermöge seiner großen Geschwindigkeit
von
etwa
8
km
in
der
Sekunde
nicht nur
furchtbare Stürme in ihr
hervorrufen, sondern er wir-d auch durch
den Widerstand der Atmosphäre oberflächslichsich stark erhitzen, Funken
sprühen wie ein ungeheures Meteor.«
Seh-en wir genauer
zu und wäre hier
Raum
zur Jnterpretierung
dessen, was
Zehnder insgesamt über das Mondes-
»ein-sich
ei«
Voiszh
Pionieis
schsicksalauszusagen weiß, so tauchen
dahinter Hörbigers vorstsationäre, staund
tionäre
nachstationäre Etappen
eines
Kataklysmus auf mit all ihren
ungeheuren Gürtelflut- und Flutbergverankerungserschieinungen auf der Erde-.
Auch Zehnder unterscheidet Perioden
geologischen Groß- und Kleingeschsehens.
»Die behandelten Umwandlungen, welche die Erde im Laufe der Zeiten durchgemacht hat oder noch durchzumachen
haben wird, sind z. T. allmähliche,
z. T. sind es rasche Umwälzungen, denen
nachher wieder lange dauernde perioden
fast unmerklich-er Veränderungen
folgen.« Wie Hörbiger bezieht
Zehnder Geologie und Meteorologie,
Biologie und Paläontologie in den
Kreis seiner Betrachtung-en ein, in dem
instinktiv richtig-en Bewußtsein, daß
nur
im allgewaltigen Zusammenhang
HANS
WONIER
Cim-
Weiter-Hehre
Unser gesamtes Sonnensystem
«
X HEINIRECH
WOlLlFGANG
IBIEHM
DER WELTEISILEHRIE
diesem Jahre konnte Dr.ing.h.c.
Voigt
Heinrich
seinen siebzigsten Geburtstag begehen, gefeiert von
Verdenen, die seine außerordentlich-en
die
Entwicklung der Elekdienst-e für
trotechnik schätzenund beglückwünscht
von
wiederum
jenen, die ihn als mutiim Kampf
gen und bsesonnenen Streiter
die Welteislehre und ihre-n Ausum
Wer
wie Voigt ein an
kennen.
bau
aber
an
Arbeit,
auch
Erfolgen rseiches
Leb-en hinter sich hat, darf mit leiniStolz und abgeklärter Beschaugem
lichkeit auf das kämpfend Erreichte
Jn
zurückblicken.
Nur wenigen ist es gegeben,
die
Ihn-
deutbar
kann.
Aber trotz allem, welch
erheblich-er Unterschied in den klar logischen Folgerungen Hörbigers, welch
ein unsicheres und immer
wieder
durch
unlösbar
erscheinende Fragestellungen
verwirrendes
Deutungsbild
dagegen
bei Zehnder! Hier der Forscher, dem
erstmals der große Wurf einer überragenden Weltschsau, wie noch niemals
seit Mensch-engsedenken,gelungen ist,
dort
der erst noch ganz
mühsam im
Chaos der Lehrmeinungen nach- einem
Rettungsanker greifende Physiker!
der Vergleich Zehnder-HörGerade
der Großbiger zwingt nur von neuem
tat
Hörbigers staunendes Bewundern
ab. So groß und erhaben wie er hat
noch kein Forscher das Weltall erahnt
Bm.
und begrifflich umschrieben.
werden
VOLK-If
EIN
these ihres Lebens selbst zu zseichnen,
d. h. sie in eine Form zu betten, die
weitesten Kreisen ein köstlich-esNacherleben
verbürgt. Voigt ist dieser
vor
Wurf zwiefach gelungen. Sein
etwa
zwei Jahren erschienenes Buch
und
Heiteres
»Nachdenkliches
den
aus
ersten
Jahrzehnten
der
zeigt nicht
Elektrotechnik«1)
einen großen Teil dser für dsie Entnur
der
wicklung
Elektrotechnik wichtigen
Ereignisse auf, sondern führt uns den
1
Mit zahlreichen Bildnissen auf 23
feln. Leipzig 1925. R. Voigtländers
lag, Ganzleinen M. 10.——.
TaVer-
365
Hei-»ich
Verfasser
als
VoiFL
ein-
Pionier
mit
entscheidend hierbei
vor
Augen. Mit wachsendem Genuß
liest man auch als Nichtfachmann Seite
um
Seite dieses einzig-artigen Werkes
und wird angenehm berührt durch die
Frische und Lebendigkeit des Stiles
und den ismmer wieder
durchbrsechenden
Humor, der biesonnend über dem Ganzen liegt. Und in jenem kleinen Schriftchen »Die Welteis
slehre und ich«
sein-es Jn(KosmotechnisschesErlebnis
genieurs)2 setzt Voigt in ergreifend
schöner Weise auseinander,
welche
Gründe
und Erfahrungen ihn gerade
zum Anhänger der Lehre Hörbigers
machte-n.
Bezeichnend genug ist schon der Auftakt
dieses Schriftchens: »Das Gefühl
für technische Möglichkeiten, das mir
in vielen
Lebenslagen weitergeholfen
hat, hat mich, mir selbst unbewußt,
vielleicht auf den Weg geleitet, auf
dem ich jetzt zur Erkenntnis
gekommsen
bin, daß die Technik und die Arbeitsund Denkweise des praktischen
Jngeniseurs biei der Lösung kosmischer
Rätsel schlechterdings nicht mehr entbsehrt werd-en können. Dias Zseitalter
der Kosmotechnik steigt auf.«
Wer selbst mitten
im Kampf um die
Wseltseislehresteht und deshalb nicht
den
allzu knapp von
Früchtsen des
Allzumenschlichen zu kosten bekommt·,
weiß, welch gigantischseWselt nseuartiger
Ausblicke
hinter diesem A,,Zieitalter der
Kosmot-echnik«
aufsteigt· Er weiß aber
daß mehr als oberauch gl·eichwoh-l,
flächlichesWiss-en um die Dinge dazu
den
gehört,
starken Glauben an die
2
ders
366
Z.
Auflage
1925.
Leipzig,
R.
Verlag. Geheftet M.——.60.
Voigtlän-
der
Weltgeist-Fluss-
zu
endlich-eErfüllung dieses Zeitalters
hegen. Wissen und Erfahrung zugleich
Wiss-en, das
setzt dieser Glaube voraus;
genährt ist mit dem, was
allzeit die
Besten der Forschung lehrt-en; Erfahrung
und
und
Erlebnis,
die
vor
den Lücken
Irrungen
dieses Wissens erschauern könnten. Voigts ganzes Lewird zum Grad-m-esserdies-er Doppelperspektive, ja es siegt schließlich
einmal
die Resignation, daß all-es Bemühen um Erkenntnis
kosmoigonischer
Zusammenhänge doch eitel Tand sei.
»Das Ergebnis der gsetäuschtenHoffwar
nung
für mich, daß ich mir fest
vornahm, keine Kosmogonie wieder in
die Hand zu nehm-en, wenn
sie nicht
vom
lieben
Gott
selbst geschrieben
wäre, da er doch wohl der einzig-e
wäre, der wissen mußt-e, wie und
warum
er
alles so gemacht hatte, wie
es
ist.« Das war der Standpunkt des
Vierundfünfzigjährigen, der sich stets
auch als Liebhaberastronoim betätigt
Und sich in Wilhelmshöhsebei Kassel
ein Sternwartenheim
geschaffen hatt-e,
um
das ihn nicht wenig-e Astronomie
treibende
Forscher beneiden mochten.
Daß dann gerade der gereift-e Skeptiker
sollte,
zur Welteislehre kommen
darf mithin als besonderes Zeugnis
Es
für ihre Größe gebucht werden.
entbsehrt nicht gewisser Komik, daß das
von
einem
Astronomieprofessor der
anfänglich ge»Glazia.lkosmo-gonie«3
ben
3
GlazialkosHörbiger-Fauth:
neue
Eine
Entwicklungsgemogonie.
und des Sonnensystems.
schichte des Weltalls
Widerdes
der
Erkenntnis
Auf Grund
streites eines kosmisichen Neptunismus mit
eine-m
Plutonismus
ebenso universellen
Hei-»Holt
Folgt,
Pionier
ein
spendete Lob die Voigtsche Skepsis
nicht beseitigen konnte und erstl eine
Beurteilung dieses Werkes in der ZeitDeutscher Ingeschrift des Vereins
nieure
ihn nachdenklich stimmte. Welch
gewaltigen Eindruck die Lektürse dieses Werkes auf Voigt mach-te, wie er
in «der Folge mit Fauth und Hörbiger
wurde
bekannt
und sich durchs Vorträge für die Welteislehre einzusetzen
dies alles und mehr möchte
begann
in dem obengenannten Schriftchen nachgelesen werd-en. Als reifste Frucht dieser Vortragstätigkeit
formte
sich
schließlich,durch manch äußere Anverstärkt, der Gedanke, das
regung
der
Gesamtgebiäude
Glazialkosmogonie
allgem-einverständlicher
darzustellen und
weiteren
Kreisen zugänglichzu machen.
So entstand das wohlgelungene Werk:
das
»Eis, ein Welt-enbaustoff«,
reichen Widerhall fand und inzwischen
Tausende zur Welteislehre geführt hat.
Werk
Wenn
dies
augenblicklich in dritter
umgearbeiteter und verbessert-er
Auflage -ersch-eint4.,so möchtedies dem
Siebzigjährigen nicht zum wenigsten
ein-e Krönung sein-es erfolgreichen Bemühens um die Welteislehre bedeuten.
Seit
nunmehr vierzehn Jahr-en ist
Voigt einer der bedeutendsten Pioniere
—
nach den neuesten Ergebnissen sämtlicher
Neuexakter Forschungszweige bearbeitet.
druck, Leipzig 1925. R. Voigtländers Verlag. 790 Seiten mit 212 Abbildgn. Geb.
50.——, ungeb. M. 44.—.
M.
4
XVl,
316
Seiten
mit
einem
Atlas
in
Großfolio, enthaltend 18 teils farbige Taeinem
feln und
FlutbergmodelL Geb.
(Text in Ganzleinen, Atlas i-n Halbleinen)
M. 20.——,ungeb. M. 15.—. 1927.
Leipzig,
R. Voigtländers Verlag.
der
Welteislehre
Welteislehre, ja der erst-e überhaupt, der unermüdlich in Wort und
Schrift für sie gsekämpftund geworben
hat und dessen beachtenswerter Initiative manch-e zum Ausbau
der Welt-eislehre gespendeten Mittel zu verdanken
sind.
Unbeugsame Schaffenskraft, bewundernswerter
Fleiß, gepaart mit verund instinkständnisvollem Weitblick
tivsicheren Auffassung-Vermögen für
das
Wesentliche, waren
allzeit die
Triebfedern, den-en Voigt die gewiß
nichst alltäglichen Erfolge sein-es Lebens
verdankt.
Ausgestattet mit solchen
Eigenschaften war es ihm möglich,die
heut-e weltbekannte
Firma Voigt sc
Haeffner vor zweiundviierzig Jahren zu
begründen und ihren mählichen Aufstieg sonderlich- in den neunzigser Jahren
des verflossenen Jahrhunderts
zu
erwirken.
Bahnbrechende Neuerungen
der Elekauf verschieden-en Gebieten
trotechnik, vornehmlich der Jnstallationstechnik«,stellen Voigst in dsie Reihe
von
derer
wissenschaftlichen Ruf und
Ansehen Und die im Jahre 1911 von
der Technischen Hochschule zu Braunschweig erfolgte Verleihung des Titels
eines
Ehrendoktors mag als äußeres
Zeichen dieser Anerkennung gewertet
werden.
Und wiederum
sind es die erwähnten Eigenschaften, die Voigt auch
bei all dem auszeichnen, was
biser
lang für die Welteislehre geleistet hat.
Nicht als kritikloser Außenseiter ist er
in die Jdeenwelt
Hörbigers eingedrungen, sondern als ein Forscher und Techder
niker,
urteilslos
der
zur
rechten Stunde
erfassen konnte,
kosmotechnisches Wseltbild
was
der
vor-
ein
mittel-
367
Zum
Problem
Voigts BeZukunft bedeutet.
deutung für die Welteislehre wurzelt
seines begeistenicht in der Jdieenwelt
rungsvollen Laien, sondern isn der
gefesstigten
durch eingehendies Studium
einer echten Ge-lehrtennatur.
Erkenntnis
Nur so wird es auch verständ-lich,
daß
Voigt immer wieder in den berufensten Organisationen vornehmlich technisch-wissenschaftlicher Einst-ellun-g zu
Worte
kam, um hier für die Welteislehre eine Lanze zu brechen. Und es
möchte ihm in diesem Jahre eine besondere Freud-e gewesen sein, beim
106.
Stiftungsfest des »Vereins zur
Förderung des Gewerbefleißes« den
Festvortrag über »Kosmos und Technik« halten und darin
die Gedankenwelt Hörbigers zum Ausdruck
bringen
zu können. Daß ein-e Vereinigung, um
wie
die sich Namen
Beuth, Krupp,
Borsig, Siemens, Slaby, Riathienau usw-.
scharen, der Welteislehre besonderes
Gehör schenkte, mag als glückliches
Omen für ihre weitere
Entwicklung gewertet
werden.
Und- das alte Beuthsche
Wort, dessen sich die heut-e lebenden
baren
DIR.
ALFRED
FEEJUIGER
J ZIUM
darf ohne Übertreibung sagen,
daß die sogenannten Gasnebel
zu den
geheimnisvollsten Himmelserscheinungen
gehören. Ein Blick in die wissenschaftlich-astronomischeLiteratur beweist diese
Behauptung klar und einwandfrei. Die
Geschichteder Gasnebelforschung ist ein
Tummelplatz der VerschiedenstenAnsichten und Theorien.
alle Nebel
Ursprünglich hielt man
Man
368
cle--
Gasnebel
Mitglied-er bei diesem Festabend alS
Leitstern ihrer Vereinigung wsiseder entsannen, möchte auch für Voigts persönliches Leben Geltung haben: »Die
Zeit der Not issteingetreten. Es ist diie
Zeit der Anstrengung bis aufs äußerste.
Wer
die erst-e Stelle
behaupten will,
darf nie ruhen.«
Ruhe kennt der Siebzigjährige auch
heut-e noch nicht. Jhm, dem Pfarrerssohsn aus S-andersleben«,ist die WeltBuneislehre zugleich zum vertrauten
desgenossen seines Eigenschicksals geworden.
Sie hat dias Abendrot
seines
Lebens verklärend
umsponnen und ihm
den unverbrüchlichenGlauben
an
ihre
Zukunft geschenkt, einen Glauben, um
den es wert
war,
gelebt zu haben.
aber
Wir
und
wünmöchten hoffen
schen, daß noch zu Voigts Lebzeiten
dieser Glaube
seine Erfüllung, zum
mindesten sei-ne Stärke erweist, daß es
ihm Vergönnt ist, noch weitere Jahre
an
dem,
hindurch mit uns zu arbeiten
wsas
von
Mauer
der Genius
ebenso
erschsauernd wie hismmelhochjauchzend
erspäht.
PROIBLIEM
DER
GASNEBIEJL
kosmischer Art für Ansammlungen Von
Gasmassen. Man fing aber an, hieran
zu zweifeln, als man
durch genügend
mächtige Fernrohre gewisse Nebel in
Sternansammlungenauflösen konnte.
Mit zunehmender Fernrohr-Größe und
Güte konnte
man
immer
mehr Nebel
als
Ansammlungen von
Sternen
er-
kennen, so daß man eine Zeit hindurch
glaubte, daß alle kosmischen Nebel bei
Zum
etc-« Sag-Hebel
Problem
genügender Fernrohr-Größe sich als
Sternsysteme erweisen würden.
Das Spektroskop jedoch erwies
mit
hoher Wahrscheinlichkeit, daß es echte
Gasnebel
gebe. Wir können nämlich
von
zwei Hauptgruppen
Spektren unterscheiden: Solche, die ein kontinuierliches Band mit hellen Linien zeigen,
und solche, die ein Grundlichtband mit
Linien
dunklen
heißt:
haben. Das
und
Emissio«nsAbsorptionsmit
Alle Nebel
Absorpspektren.
wie
tionsspektren,
unsere Sonne, sind
als Sternsysteme aufzufassen, wie insbesondere hauptsächlichdie berühmten
Spiralnebel. Alle übrigen, die helle Linien
nämlich Wasserstoff-, Heliumund Nebulium-Linien
enthalten, gelten
als echte Gasnebel, weil echte Gase
etwa
solche
in GeißlerschenRöhren
Linien
im Spektrum aufweisen. Besser
freilich sagen wir bereits hier, daß alle
diese entsprechenden kosmischen Nebel
mit hellen Linien
bisher als echte Gasdenn in letzter Zeit benebel galten;
ginnen manche Astronomen auch hieran
aus
zu zweifeln. Und zwar
mancherlei
gewichtigen Gründen!
Denn
einmal
fragt es sich (rein erkenntnistheoretisch), ob es überhaupt
ist, das, was
wissenschaftlich erlaubt
man
gemeinhin »Naturgesetze« nennt
(d. h. was wir hier aus statistischen Erwägungen heraus »Naturgesetze«genannt
haben) und durchaus noch nicht
zwingend als ,,dynamisch«dargetan
haben, unterschiedslos als universal in
allen, noch so weit entfernten Weltteilen
geltend anzusehen und auf alle,
auch unermeßlichentfernte Weltgegenden zu projizieren.
—
—
—
Bei strengem Nachdenken wird
sich
dem Zweifel an
der universalen Geltung unserer sogenannten
»Naturgesetze«entziehen können. Man
wird z. B. schon aus
diesen Gründen
als einen nicht nur
Hörbiger
exakten, sondern philosophischen Naturforscher hohen Ranges ansehen müssen,
weil er u. a. die auf der Erde und im
Sonnensystem bzw. in dessen relativ
näherer Umgebung herrschende Gravitationskraft nicht ohne weiteres in die
Unendlichkeit wirken, sondern in verhältnismäßig kurzer Entfernung schnell
erlöschenläßt. Wohl ist das Newtonsche
bzw. Keplersche Gravitationsgesetz auch
innerhalb der multiplen Sternsysteme,
wie etwa
zwischen Doppelsternen, als
geltend erwiesen, aber noch ist die Gravitationswirkung etwa zwischenunserm
Sonnensystem und dem Stern Beteigeuze
nicht unzweifelhaft dargetan! Sodann
aber sind wir bereits
heute zu größerer
wissenschaftlicher Zurückhaltung genötigt, weil fast täglich Erscheinungen
auftauchen, die den strengen Denker
bzw. Forscher zwingen, Gesetzen, die
bisher für unerschütterlich,für absolut
galten, nur ,,relative« Wirksamkeit zuzubilligen.
Man denke hier nur an die Einsteinsche
Relativitätstheorie, die so ziemlich alles
auf den Kopf stellte, was die »Wissenschaft« seit Galilei
für absolut hielt.
Jst z. B. Einsteins Behauptung von der
Krümmung des Lichtstrahls durch benachbarte genügend große kosmische
Massen richtig, ferner die Lehre des
der
Leydener Physikers Lorentz von
Verkürzung des bewegten Maßstabes
wir
im
nachgewiesen, dann können
niemand
369
Zum
NördL
Sämtlichmit
370
Problem
Plejaden-Außennebel
dem
der
Gasnebel
Ringnebel
Verschiedene Formen kosmischer Nebel.
7 IX280 cm-Spiegel aufgenommen von Prof.
in
der
M.
Wolf, Heidelberg.
Leyer
Zum
Problem
der
Gasnebel
blicklich die Auffassung, daß die kosmischen Gasnebel überhaupt nur in reflektiertem Lichte leuchten, das sie von
verhältnismäßignahe benachbarten hellen Riesensonnen erhielten. So soll z.B.
der herrliche große Orionnebel
sein helles Licht von
dem wundervollen
Stern
Rigel erhalten. Hell genug wäre zwar
dieser Stern, da seine Leuchtstärke
etwa
die
als
oder Kopernikus!
24000mal
größer ist
Man
sagte sich u. a., daß kosmische unserer Sonne. Aber man
muß doch
Nebel nicht so heiß sein können, daß sie
wohl stärkste Zweifel dabei empfinden;
wenn
denn
von
selbst strahlen können; denn wenn
dieser Stern
ungefähr
etwa
650
ebenso wie der Orionnebel
schon ein ungeheuer komprimierter
Lichtjahre von uns entfernt sein soll,
Weltkörper, wie etwa der berühmt geer
mit
Kern
wordene
so dürfte
Siriusbegleiter (dessen
sehr großer, ja erdem
drückender Wahrscheinlichkeit von
nach Ansicht verschiedener Physiker aus
Orionnebel
einem
sehr, vermutlich ungeheuer
durch Zusammenrückendes zeutralen
und der ihn
viel, weiter entfernt sein, so daß sein
positiven Elektrons
Licht doch wiederum
unmöglich auszu
umfliegenden negativen Elektronen
einem
,,Nullreichen könnte, um den Orionnebel
elektrisch neutralen
element«
gewordenen Masse besstsehen schon für unser bloß-esAuge sichtbar zu
soll), allmählich erkalten muß, wie soll machen.
Wir dürfen uns
in diesem berechtigsich da ein ,,echter«GaSnebel, dessen
ten
Zweifel auch nicht dadurch irre
Dichtigkeit etwa eine Trillion mal geringer ist als unsere Erdatmosphäre, machen lassen, daß das Spektrum vieler
Gasnebel
einer
ziemlich genau übereinstimmt
derartigen
,,T-emperatur« ermit dem Spektrum der als Lichtquelle
freuen, daß er zu so hellen Striahlungen
fähig ist, wie etwa der so helle große angesehenen hellen Sterne, ja selbst
OrionnebelP
nicht durch die allerdings auffällige
Andserseits freilich wies man darauf
Tatsache, daß die veränderlichenSpekund
entder
manch-er Nebel
hin, daß diese ,,Gasnebsel« unmöglichso tren
oder
kalt wie der umgebende Weltraum
sprechenden veränderlichen vermutlich
doch nur wenig höher temperiert sein beleuchtenden Sterne ein-ander gleichen.
da
Es
aus
allen
könnten,
sie sonst absolut dunkel,
erscheint
genannten
Gründen
d. h. völlig unsichtbar sein müßten.
nicht unwahrscheinlich, daß
Man nahm u. a. zu der Annahme seine
diejenigen Astronomen recht haben, die
sowohl die glühendenals auch die nicht
Zuflucht, daß die Strahlung keine ,,Temperaturstrahlung«sei, sondern durch glühend-enGasnebel nicht als echte Nebel betrachten.
elektrische Ursachen
hervorgerufen
m.
E. ganz
Valier
urteilt
würde.
Schließlichüberwiegt augenrichtig,
einer
vernicht mehr von
trauenswürdigen Fixstern-P-arallaxenbestimmung und Fixstern-Entfernungswir
messung reden; ja,
müssen sogar,
wenn
diese beiden Behauptungen ,,stimmen« sollten, dem geozsentrischen Weltsystem des ptolemaios genau die gleiche
dem
Berechtigung zuerkennen, wie
heliozentrischen des großen Aristarch
Grund-e
«
371
Zum
Problem
diesen Umständen die
,,G-asnebel« nicht aus
»Gas« bestehen
lassen will, sondern in ihnen mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit »ein Gebilde aus
feinsten, gefrorenen Kondensationströpfchen«, also ,,echte Nebel«
wie
sieht; Nebel
unsere irdischen
niedrigen Wolken, wenngleich es auch
wiederum
schwer fällt, diese Annahme
mit
Vereinen
der
zu
Tatsache, daß- so
viele weit entfernte Sterne
fast ungeschwächtdurch diese Nebel hindurch bis
zu unsern Augen strahlen können.
Wohin wir hier auch blicken, wir
unlösbaren
begegnen einem
Fragenknäuel; wenigstens Fragen, die wir
augenblicklich noch nicht zu lösen vermögen!
Aber steht es in dieser Hinsicht denn
mit andern
Erscheinungen und Fragen
die kurze Zeit,
man
besser? Bedenkt
seit welcher überhaupt erst wissenschaftliche Sternbeobachtungen angestellt werden (die Zeit seit den alten
Ägyptern
und Babyloniern ist in astronomischgeologischem Sinne doch sehr kurz, und
noch mehr die Kürze unseres individuellen
Erdenlebens), dann müssen wir
zunächst stärkste Zweifel an der Berechtigung empfinden, bereits
heute
endgültig entscheiden zu wollen, ob die
verschiedenen Himmelsobjekte, wie insbesondere Fixsterne und Nebel, verschiedene Entwicklungsstadien darstellen oder
nicht. Jch meinesteils
zweier außerordentlich daran. Bisher hat noch kein
oder
Astronom
einziger
Physiker
zwingend
nachweisen
auS
können,
daß die Sterne
wenn
er
unter
Nebeln
oder
Sternen
entstehen.
372
die
Nebel
aus
der
Orts-Tebel
die ,,Frosch-perspektivler«
rechungeheuren Zeiträumen in der
Himmelsgeschichte, gegenüber
bekannte
Kulturunsere gesamte
zeit doch ein absolutes Nichts ist. Wie
und
wir
unter
woher wollen
diesen
Umständen die
,,Aktivlegitimation«
nehmen, wie die Diplomatensprache
sagt, hier von bestimmt nachweisbaren
»Entwicklungsstadien«zu reden. Das
non
,,posi hoc
unsterhliche wori:
propter hoc«, zu Deutsch: ,,Danach
nicht dadurch«,des groß-en englisch-en
Philosophen David Hume, welch-es ein
neues
Weltalter
in der Geschichte der
Philosophie einleitete, muß hier beherzigt werden, wenn
auch in veränderter
Form; wir dürfen angesichts
der
unermeßlich vielen und verschiedenen Himmelserschseinungen doch nicht
ohne weiteres von Entwicklungsstadiem
also von Erscheinungen reden, die aufeinander
folgen, sondern wir dürfen
nur
feststellen, daß da oben, an der
unermeßlichen dunkelblauen
Sphäre
unendlich viele, verschiedene Objekt-e
nebeneinander
stehen, die möglicherweise aufeinander gefolgt sind, oder
auseinander
entstanden sind!
Jch sehe von meinem
Standpunkte
aus
u.
a.
ein Hauptverdienst Hördarin, daß durch- seine einbigers
fache, klare, auf wenigen, aber sehr
wichtigen Grundsätzenberuhende W e lteine Fülle von
eislehre
astronomischen Ansichten, die bislang als unerschütterlichgalten, als anfechtbar erwiesen ist. Das ist heuristischungeheuer
wichtig und groß-artig und stellt ihn allein schon aus
diesen Gründen neben
Er
die
größten
Astronomen.
Selbst
nen
Erd-
mit
und
denen
—
—-
Problem
Zum
braucht daher nicht »umzulernen«,wie
der
im Grunde
etwa
Eddington,
zertrümmert am Bosein Lebenswerk
den liegen sah, als die ungeheure Masfestgesendichte des Siriusbegleiters
stellt wurde, als sein berühmtes Strahlungsgesetz einen
unhseimlichen Stoß
erhielt und alle Hypothesen, die schnellfertige Jünger darauf aufgebaut hatten, sich als Wolkenkuckucksheime erwiesen. Er durfte im Gegenteil-triumder Siriusbegleiter
phieren; denn wenn
dem
Eddingtonschsen Strahlungsgesetz
sollen
erfolgreich trotzen darf, warum
dies nicht die von
Hörbiger
Jahrmit aller wünschenszehnte vorher
werten
Klarheit geforderten Riesensterne mit schwerer Masse tun? Sie tun
es! Trotz Eddington! So berichtet O.
Struve
von
einem
vierfachen SternenSonnen950
system, das in Summa
massen besitzt. Mindestens einer unter
muß also
diesen vier Sternen
trotz
eine
Eddington
Masse haben, die
wenigstens 250
Sonnenmassen entsprich-t.
Kehren wir aber
zurück zu den
—-
—
,,G·asnebeln« im engern
Sinne!
Was mögen sie wohl für einen Zweck
haben? Oder fragen wir ,,exakter«:
Welche Wirkung mögen sie kraft ihrer
unermeßlichenGröße ausüben? Jst die
Theorie richtig, nach welcher die Fixsterne ständig Masse und Energie ausstrahlen, dann müssen sie kleiner und
massenärmer,sowie kälter werden. Nun
haben wir freilich, wie oben angedeuBeweis
tet, noch- keinen
führen köndaß dem in Wirklichkeit so ist.
nen,
Es wird
immer
nur
eine
Art
der
der
Gasnebel
als ob« gehandhabt. Vielleicht
die großen Weltnebel
wie ein
den
Schirm, der die von
Fixsternen
ausgestrahlten Massen und Energiebeträge iauffängt und vielleicht den
Stern-en wieder zurückwirftP Es würde
dadurch- manches Rätsel weniger dunkel
und geheimnisvoll. Die Sonne Homers
uns,
dürfte dann vielleicht nicht nur
sondern auch unendlichen Nachfahren
leuchten!
Wenn
gesagt wird, daß die Weltnebel die Strahlkraft der durchssie hindurch schimmernden Fixsterne kaum
oder gar nicht schwächten,
daß sie also
trillionenmal
weniger dicht sein müßten,
etwa
als
unsere Atmosphäre, so
brauchte dies vielleicht nicht, oder wenigstens nicht in dieser Form, zu stimmen:
könnten vielleicht
Die Weltnebel
für den sie passierenden Sternenlichtstrahl die Bedeutung eines Relais hain
ben;
diesem Falle brauchten sie gar
nicht so dünn san Masse zu sein.
Freilich, auch dies ist nur eine vermutete
Möglichkeit, keine Gewißheit!
Aber sind alle anderen
Theorien etwa
haltbarer, weniger ,,nebelhaft«?
Es bleibt bestehen das orphische Urweisheitswort des Archimedses: ,,Gib
mir« einen festen Punkt
und ich will
die Erde aus ihren Angeln h-eben!«
Die
Herren Eddington und andere Wselteislehre-Töter haben diese Erde gewißlich
aus
den
und
nicht
sie
Angeln gehoben,
werd-en
es
auch mit unermeßlicher
Wahrscheinlichkeitnicht tun, obwohl sie
tun, »als ob« sie bei der Entstehung der
Welt persönlichzugegen gewesen wären.
losophie
wirken
—
—
,,Phi373
Rckzjiert
We
EVERS
J-
cle--
Jloucl
lRlEGIllElRT DER
unser
MOND
Bemühungen der FachwissenTrotz, die seit über hundert
Jahren bestrebt ist, den alten ,,Mondaberglauben« zu bekämpfen, hat sich
im breiten
Volke doch die Überzeugung
ungeschwächterhalten, daß der Mond
in vieler
Hinsicht in allen Reich-en der
Natur,
insbesonders auch auf den
Menschen, einen
bestimmenden Einfluß ausübt.
Geschick-?
UNSIER
GESCHICKZ
der Newtonschen Gravitation)
unterliegen.
Ohne weiteres
beobachtbar sind davon
freilich nur die »hydrosphärischen«
dem
Gezeiten des Meeres, die unter
Namen
Ebbe und Flut den Bewohnern
der
Küsten aus
eigener Anschauung
bestens bekannt
sind. Sie bestehen in
ein-er regelmäßig erfolgenden Schwankung der Höhe des Meeresspiegels relativ zum festen Lande und erreichen in
Jch wenigstens habe auf meinen vieeinzelnen Gegenden der Erde Unterlen
Vortragsreisen in allen Gauen
schiede bis über 8 Meter. Aber es ist
die
an
deutscher Zunge den Glauben
erwiesen, daß auch der Gesteinsmantiel
Macht des Mondes in voller Blüte geder Erd-e selbst in gianz ähnlicherWeise
funden. Das mußte mir um so mehr
atmet
und Hebungen und Senkungen
zu denken
geben, als ich durch meine
von
einigen Dezimetern erfährt, wenn
eigenen langjährigen Tagebuschaufzeichwir das auch nicht ohne wissenschaftnungen
feststellen konnte, daß auch ich
bemerken
liche
Hilfsmittel
können,weil
Beselbst sowohl nach körperlichem
wir dsieseSchwingungen ja selbst mitfindsen, wie nach geistiger Schaffensmsach·en.Ebenso hat man
sich vorzufähigkeit auf das Deutlichste irgendstellen, daß der Mond auch in dem die
welchen Mondrhythmen unterworfen
Erd-e umsgebenden Luftozean An- und
bin. Es mag daher nicht uninteressant
Abschwellungen hervorruft. Jn Entsein, hier das ganze strittige Gebiet
sprechung zu den Bewegungen des
der
und
Mondeinflüsse auf Natur
Meeresspiegels spricht man
daher in
Mensch ein wenig zu erörtern.
der Wissenschaft auch von
,,lithosphäriZunächst sei die Frage so gestellt:
Geschen«und von ,,atmosphärischsen«
Welche Einwirkungen schreibt die biszeiten.
herige Meinung unserem Mond-e zu?
Hierher, in das Gebiet der MondDie Antwort
gliedern wir zweck- einwirkungsen auf die unbelebte
Namäßig nach den Reichen der Natur.
tur, gehört auch die vielumstrittene
Jn bezug auf die unbelebte
Welt der
Frage, ob der Mond einen Einfluß auf
das Wetter
ausübt.
Der Volksglaube
festen, flüssigen und gasförmigen Körantwortet
und
per, d. h. den Erdball, die Meere
hier mit einem in voller
das Luftreich, wird behauptet, daß der
Überzeugung ausgesprochenen Ja; die
Mond
auf ihnen »Gezeiten«
Wissenschaft verhält sich viel skeptihervorruft, indem alle Massen seiner unscher; ja im großen und ganzen abmittelbaren
lehnend. Weil ihre gewöhnlichenMeßAnziehungskraft (im Sinne
Allen
schsaftzum
—
374
Regierl
sie-«
Mond
Mondwirkung diinstrumente keine
rekt
glaubte sie
verzeichnen, darum
zu dieser Stellungnahme berechtigt zu
sein« Aber am Ende: daß die Queckkeine
Luftdruckschwiansilberbarometer
kung Unter dem Einfluß der Mondanziehung verraten, darf nicht wundern, da ja das Gewicht der Quecksilbersäule im selben Maße Verändert
werden
muß wie das der Luft. Und
zu
Aneroidmessungen sind wieder
wenig fein, um barometrische Druckschwankungen von dieser Größenorddie jedenfalls unter
nung,
1X10mm
liegen, zu verzeichnen. Daß auch die
gewöhnlichen Thermometer keine bemerklichen Temperaturwsirkungen der
Mondeinstrahlung verzeichnen, ist auch
nicht weiter erstaunlich, denn dazu ist
viel
die Wärmestrahlung des Mondes
endlich —an
zu gering. Wie der Mond
das Hygrometer direkt einwirkensolltse,
ist überhaupt nicht recht einzusehen.
Also ist es eigentlich selbstverständlich
die
und
beweist gar nichts, wenn
gegenwärtigen drei Hauptinstrumente
des Meteorologen eine Mondwirkung
nicht aufzeichnen. Auf diesem Wege
der wissenschaftlich-enLösung
wird man
der Frage des Mond-einflusses offenbar
können. Man muß es
nicht beikommen
anders
versuchen.
Das Verdienst, hier den Weg gewiesen zu haben, gebührt, wie so oft in
der Geschichte der neueren
Naturwissenschaft, einem Außenseiter, nämlich
in
dem katholisch-en Kaplan Richter
Schlesien. Jn Oberschlesien herrschte
nämlich der Volksglaube, daß der
heraufkommende Mond
mitternachts
(d. i. der stark abnehmende Mond des
Geschi(slr?
uns-cy-
letzten Viertels, nicht etwa der Vollmond!) die Gewitter
,,bezwinge«,d. h.
vertreibe.
zur Auflösung bringe oder
Richter wollte
ursprünglich diesen
»Aberglauben«widerlegen, mußte aber
schließlich bestätigen, daß wohl bei
Vollmond
eine
starke Häufung der
Gewitter
auftritt, beim letzten Viertel
aber die Gewitterzahl rasch zurückgeht.
Richter sandte 1888 seine Ergebnisse
zur weiteren
Nachprüfung an den geder
feierten Meteorologen Köppen,
sie ebenfalls bestätigen mußte. Somit
ist ein bedeutender
Einfluß der Mondphase auf die Gewitterhäufigkeit als
wissenschaftlich nachgewiesen zu erachten.
Angeregt durch Richters Forschungen,
und
der
haben sich dann Ekholm
Arnordische Kosmophysiker Svante
mit
rhenius
diesen Fragen befaßt
und
gefunden, daß tatsächlich eine
Periodik aller luftelektrischen Erschei25,929
27,32
von
nungen
ten
Tagen besteht.
sie
mit
dser
und
Die
eine
von
letzte brach-
Sonnenrotation,
die
Mond-umlan in Vertatsächlichdreht sich der
der Erde aus
gesehen
in rund 26 Tagen um
seine Achse und
benötigt der Mond zu einem fixsternbezüglichenUmlauf um unsern Heimatstern 27,32 Erd-entage. Nach Ekholm
und Arrhenius wäre die Einwirkung
des Mondes
auf das Wetter also keine
eine
direkte, sondern nur
mittelbare,
dadurch nämlich, daß der Mond die
luftelektrischen Zuständebeeinflußt, die
für die meisten Wettererscheiniungen
maß-gebendsind.
Jn bezug auf das Pflanzenreich
erste mit
bindung,
Sonnenball
dem
denn
von
375
Regie«
Mond
rleys
nades Mond-es
sind die Einflüsse
und
turgemäß noch weit verwickelter
noch viel schwieriger wissenschaftlich zu
wir
die
Summe
Überblicken
erfassen.
der
sogenannten »Bauernregeln«,
im
die sich auf die Mondwirkungen
Zusammenhang mit dem Säen, Keimen,
befassen,
Wachsen und Ernten
aber
auch die ,,Hexenregeln«,die vom
gewisser WurPflücken oder Graben
zeln und Pflanzen zu besonderen Heilsoder
Unheils-Zwecken handeln, dann
muß uns vor allem ausfallen, daß sie
sich in zwei astronomisch streng zu trennende Gruppen teilen lassen: Die einen
nämlich bezeichnen eine gewisse Lichtoder ,,Phase««, die andern
gestalt
Mondes
hingegen die Stellung
das
als
des
im
Tierkreis
Maßgebende.
Jn die erste Gruppe fallen alle jene
Sprüche,welche darauf hinauslaufen,
daß die betreffende Handlung nur in
oder
der
VollmondNeumondnacht,
oder zur Zeit des ersten oder letzten
Viertels
werden
vorgenommen
darf,
in die zweite Gruppe jene, welschevorschreiben, daß man dies und jenes tun
oder
wenn
der
Mond
lassen müsse,
z. B.
im
Widder
oder
Stier,
oder
im
Löwen oder Wassermann steht. (Dabei
ist mir aufgefallen, daß die Bauern
sich wenigstens in meiner Heimat Süd-
tirol
an
die
Sternbilder
des
Tier-
kreises selbst und nicht an die im
des
angeführten Zeichen
halten, die ja bekanntTierkreises
lich jetzt um eines gegeneinander verschoben sind. Sie beobachten also, ob
der Mond
z. B. tatsächlichim Bilde
des
Widders
steht und folgen nicht
Kalender
376
Geschick-?
unser-
der
Kalenderangabe, nach welcher
Mond
der
soundsovielten in das Zeitritt.)
es
mir nach meinen
Erfahrungen scheinen, als ob die Regeln,
welche sich mit dem Säen, Pflanzen,
Keimen, Wachsen der pflanzen befaßten, zur ersten Gruppe gehörten, die
mit
den Mondphasen
geht, während
die
Vorschriften des Erntens,
Pflückens, Grabens, aber auch die des
Schneidens, Pfropfens und Veredelns
der Pflanzen in die zweite Gruppe fallen, die mit dem Tierkreis
geht, Dieser feine Unterschied ist meiner Meidie
nung
nach für
Erklärung
der
Mondgeheimnisvollen
von
einflüsse
allerhöchster
die meines
Wichtigkeit,
Wissens
bisher noch nirgend-s beachtet worden ist.
Denn wenn
da eine Hexenregel besagt: man
dürfe jene Wurzel nur in
der Neumondnacht graben, denn
nur
dann habe sie die volle magische Wirkung, so bedeutet dies, daßastronomisch
die Stellung des Mondes
auf der Verals das Maßbindungslinie Erde-Sonne
aber eine
gebende erachtet wird; wenn
Weinbauernregel sagt, man
dürfe die
Reben nicht schneiden, wenn
der Mond
im Bilde des Widders
steht, weil sonst
die Triebe
,,auswachsen« und lauter
Widderhörner bilden, aber keine Trauben tragen, dann bedeutet
dies, daß die
siderische Stellung des Mondes zu den
Fixsternen bzw. zum System des Weltäthers, nicht aber seine Konstellation
und Erde dafür als bedinzur Sonne
wird.
gend anerkannt
Die
Zahl der Bauernregeln und
chen
am
des
Dabei
Widders
will
Regiert
der
Mond
Hexensprücheist Legion, und es fehlt
hier der Raum, auch nur einige von
ihnen wiederzugeben. Jedenfalls wäre
es
aber
höchst wichtig, einmal eine
möglichst vollzählige Sammlung aller
dieser Weistümer zu veranstalten, vieldaß
sich daraus durch mühevolle
leicht,
wissenschaftlicheSichtung ein wertvolles Material
für die weiteren Untersuchungen gewinnen ließe. Denn sicherlich steckt in allen diesen Regeln eine
uralte,
Jahrzehntausende zurückreichende Erfahrung, die unt-er Umständen mehr wert sein kann, als alle erst
seit wenigen Jahrzehnten
gewonnenen
Messungen mit wissenschaftlichen
I
Apparaturen.
Jn bezug auf das Tierreich
ist ein
Einfluß des Mondes sicherlich in weitgehendem Maße vorhanden, bloß ist
es
für uns als Erforscher so unendlich
schwer, zu beurteilen, inwiefern am
besonderen Verhalten der Tiere der
Mond die Schuld trägt. Auch sind Beobachtungen in dieser Richtung bisher
in größerem Umfange gemacht
kaum
worden.
Allgemein bekannt geworden
sind wohl nur die Nachrichten über das
bei eintretenBenehmen der Tiere
den totalen
Sonnenfinsternissen.
Schon Stunden
vorher und zu einer
Zeit der partiellen Finsternis, in welcher die Lichtabnahme der Sonne noch
nicht ins Gewicht fält, zeigen die meisten Tiere, insbesonders auch die großen Raubtiere, eine eigentümlicheUnalle
ruhe und
Erscheinungen der
I
Der
sein, der
derartige
Verfasser wird jedem dankbar
ihm in kurzer, knapper Fassung
Regeln und Sprüche durch die
des »Schlüssels«einsendet.
Schriftleitung
Ver
Geschick-?
unser
Furcht, gerade wie beim Herannahen
und
Tornados.
furchtbarer Gewitter
Die Vögel suchen ihre Nester auf, die
Raubtiere
ihre Höhlen, Hunde winseln, Schakale heulen kläglich,und auch
der Löwe, der König der Tiere, verkriecht sich, Elefanten stecken ihre
Köpfe zusammen und trompeten herz-erweichend. Wie von einem schweren
Albdruck befreit, atmen die Tiere erst
wieder
die Finsternis fast
auf, wenn
völlig vorüber ist, nicht etwa schon
gleich beim Aufblitzen des ersten Lichtes
Wäre
nur
die bei Tage ordstrahls.
nungswidrig hereinbrechende Finsternis, so müßte man
nämlich das
Über das VerGegenteil erwarten.
halten von Tieren bei totalen Mondscheinen leider noch
finsternissen
alle Beobachtungen zu fehl-en.
Abgesehen von diesen außergewöhnlich-enkosmischen Stellungen des Mondes, zwischen Sonne und Erde bzw. im
Erd-schattenkegel, hat sich bisher bei
keinem Tiere ein regelmäßig durch die
normal-e
Mondbewegung beeinflußtes
Verhalten feststellen lassen, mit einer
einzigen, hoch interessanten und darum
um
so schwerwiegenderen Ausnahmeden gerade durch seine ,,Mondsücht i g k e it«
weltberühmt gewordenen
(Eunjce viridis.)
Palolo-Wurm.1
Dieser, seiner Organisation nach sehr
lebt in den
tiefstehende Meereswurm
Gängen der Korallenriffe in der Südsee. Er pflanzt sich dadurch fort, daß
bei beiden Geschlechterngleichzeitig die
letzten Ringe des Wurmkörpers abgestoßen werden und wie selbständige
die
Lebewesen an
Meeresoberfläche
—
1
Vgl. auch Schlüssel1927.
Heft
1. S-. 32.
Schlüssel111, « (22)
377
Regiert
der
Mond
unser
Geschick?
lich, auch kann, wenn das letzte Viertel
schwimmen, wo sie die Keimund dazu spät in den Juli fällt, das erste
stoffe ins Wasser entleeren
durch die Befruchtung bewirken. Diese Viertel
schwarmauslösenddafür einder
treten.
Enden
Wurmkörgeschlechtsreifen
Jn bezug auf den Menschen
nun
von
den Jnselb·ewohendper wurden
nern
lich sinds die behaupteten Mondeinseit Jahrtausenden gefischt und
entweder
roh oder gebraten als Leckerflüsse außer-ordentlichvielseitig. Bebissen verzehrt. Sie sollen übrigens vor wir auf sie näher ein-gehen, sei
aber gleich festgestellt, daß anscheinend
ähnlich wie Kaviar
schmecken.
wäre noch nichts zu finden,
Daran
nur
eine
von
gewisse
Gruppe
denn schließlich
uns
wenn
auch Menschen dem Einflusse des Mondes
ist es
ein leichtes Gruseln schüttelt
Gebemerklich unterliegt, während der
schmackssachse,
diese Würmer zu essen. Großteil gegen ihn unempfindlich erAber das wissenschaftlich Einzigartige
scheint. Es ist nun höchstbemerkenswert, daß tatsächlichgerade jene Menist die Tatsache, daß gemäß der Beder
Samsoaner, die ,,Palolo« schen der Mondeinwirkung stark unterhauptung
nur
zweimal im Jahre, im Oktober
worfen sind, in deren nach den Regeln
der
und November
und auch da nur in der
Astrologie aufgestelltem H-oroeine
skop der Mond
Nacht, die dem letzten Mond-viertel
einflußkann.
reiche Stellung
einnimmt,
vorangeht, gsefischt werden
während diejenigen so gut wie nichts verDiese ,,Mondpünktlichkeit«des Palolowurms
ist zuerst vielfach angezwei- spüren, in deren Horoskop der Mond
und
worals
zu verwischen versucht
felt
,,unwirksam«bezeichnet wird. Jch
den. Nach den neuesten Nachpirüfungen stehe nicht an, dies hier auszusprechen,
ist sie aber als unbedingt unanfecht- denn ich habe an mir selbst in posibare
tivem, an meiner Frau und Tochter in
Tatsache hinzunehmen. Dabei
spielt es für den auf dem Meer-esnegativem Sinne diesen Zusammenhang
grunde leben-den Wurm, der den Mond
bestätigt gefunden. Es wäre natürlich
gewiß nicht sehen kann,
auch gar
höchstwichtig, ähnliche Beobachtungen
keine Rolle, ob das Wetter
klar
ist an einer sehr großen Zahl von Menund der Mond scheint oder durch Wolschen nachzuprüfen.
ken verdeckt ist. Pünktlich, genau
in
Betrachten wir nun Mitglieder der
der Nacht vor
dem letzt-en Viertel
ermondempfindlichen Menschentype, dann
das
Ausschwärmentrotzdem.
folgt
lassen sich die sichtbaren Wirkungen
in
den
Meeren
des
Neuerdings ist auch
Mondeinflusses folgendermaßenander nördlichen Halbkugel ein Vetter
geben: Viele Menschen fühlen bloß
des Palolowurms entdeckt worden, der
einen
eigenartigen Zauber, der vom
Mondlicht ausgeht und auf ihre Stimdieselben Eigentümlichkeitenzeigt. Bei
Seine Stärke
ihm erfolgt das Ausschwärmen im
mung wesentlich einwirkt.
Juni und Juli auch in der Nacht vor
geht einigermaßen mit der Phase des
dem letzten Viertel, doch nicht so pünktMondes, ist aber stets vor dem Vollempor
—
—
378
Regiert
der
Mond
monde, also bei zunehmender Lichtge-
stalt, stärker, als bei gleich großer abnehmender Phase. Viele wieder können
dem
der
Vollmonde
Woche vor
und bis Z Tage über ihn hinaus nie
recht einschlafen, sondern wälzen sich
um
diese Zeit oft stundenlang schlaflos
im Bett, selbst dann, wenn
das Zimmer
nach Norden liegt und völlig verdunkelt ist und sonst am
Abend vorher
eine
normale
ganz
Müdigkeit und
Schlaflust vorhanden schien. Bei den
stärkeren Graden der Mondfühligkeit
kommt es zu lautem Aufschreien, Aufschrecken und Zuständen,die der Epierscheinen und endlepsie verwandt
lich bei den typisch ,,Mondsüchtigen« zu den berühmtenund berüchtigten
Klettertouren
an
Fenstersimsen,
Dachrinnen und ähnlichen wagehalsigen Stellen.
Während nun die eigentlich nachtwandlerischen Zustände mehr
an
den Vollmond
bzw. die Nähe der
Vollmondnacht
geknüpft zu sein
scheinen, will man
festgestellt haben,
daß die wirklich epileptischen und die
Anfälle sich um die
ihnen verwandten
Zeit der Msondviertel
häufen, was
das rätselvolle Verhalten des Paan
in
lolowurms
erinnert.
Abgesehen von dem Gebiete dieser,
bewissenschaftlichmit ,,Noctambsulie«
zeichneten Erscheinungen,ist aber auch
ein Einfluß des Mondes
nach seinen
Phasen auf das Gebiet des menschlichen
Geschlechtslebensnachgewiesen.
So gibt es zahlreiche jun-ge Mändie in der Zeit des zunehmenden
ner,
Mondes, vom
ersten Viertel bis zur
einer
V-ollmondnacht, von
besonders
heftigen Sehnsucht nach dem weiblichen
unser
Geschick?
Geschlechteerfaßt werden. Ob auch das
weibliche Geschlecht von dem wachsenden Monde
sexuell stärker gestimmt
wird, entzieht sich meiner Kenntnis,
aber
es
ist wohl anzunehmen, weil
doch im übrigen der weibliche Organismus
der Mondperiode bekanntlich
weit
stärker unterliegt. Jn der Tat
haben ernste Forscher festgestellt, daß
in
der Statistik der ehelichen
sowohl
und unehelichen G-eburten, wie auch in
der der vor Gericht gekommen-en Verbrechen auf diesem Gebiete, ein Einfluß des Mondes erkennbar ist. Natürlich ist bei allen solchen Untersuchungen
zu bedenken, daß der menschlicheOrganismus dauernd auch noch vielen anderen
Einflüssen aus der ihn unmittelbar umgebenden Natur
ausgesetzt ist,
so daß die an sich reine Mondwirkung
wohl nur in den seltensten Fällen an
rein
und
ihm auch
unverzerrt zum
Ausdruck
gelangen kann.
Gehen nun, wie es scheint, die vorhin angedeuteten mehr den Körper und
sein Eigenleben betreffenden Mondeinunseres Traflüsse mit der Phase
banten, so ist es hoch interessant festzustellen, daß die geistige Leistungsfähigkeit, wenigstens nach meinen persönlichenTagebuchaufzeichnungen, von
der Stellung
des Mondes im Tierkreis
abhängt. Da nun der sogenannte
Monat
von
Vollmond bis
,,synodische«
wieder
oder allgemeiner
zu Vollmond
gesagt, von
gleicher Lichtgestalt bis
wieder
291X2 Tage
zu gleicher rund
(genauer 29,530 588 Tage) dauert,
während er zum einmaligen, fixsternbezüglichen ,,siderischen«
Umlauf im
Tierkreis
nur
27,32 Tage (genauer
(22·')
379
Das
27,321661
Klima
im
Erdmittelalter
Tage) benötigt, so müssen Jahr
um
2,209
sich diese beiden voneinander
Tage verschiedenen Perioden gegenseitig verschieben. Haben sie sich einmal
gedeckt, so werden
sie sich zunächst
etwa sieben Monate
immer weiter voneinander
trennen, bis sie sich nach
13 Monaten
wieder
einander
nähern,
aber erst nach 40 Monaten
trifft ein
neues,
genaueres
Zusammenfallen ein.
Gerade
dieses Spiel konnte ich an mir
selbst in den letzten drei Jahren gut
einem
über
beobachten. Vor etwas
DRUINGO
ALTER
FRITZ
PLASCHE
(Sch-lußvon
l
DAS
Heft 10,
Als
ein Zeichen großer Katastrophentätigkeit (Wirkungen von großen
Wasserfluten) müssen wir die in diesen
Schichten auftretenden 2—3 cm mächtigen Bonebedschichtchenauffassen, deren
Merkwürdigkeit von uns
schon
wiederholt betont wurde. Die hier im
bunten
Durcheinander
enthaltenen
von
Reste
Zähnchen,Knochentrümmern,
Fischschuppen, Koprolithen treten insbesonders in Schwaben, bei Gotha, im
Wesergebirge usw. auf. Sie im bisher
üblichen quietistischen Sinne zu erklären,
ist voll-kommen
unmöglich, denn
die große Zahl, das Durcheinander und
weite
die
Verbreitung über große
Flächen, bilden für den Aktualismus
eine rätselhafte Erscheinung, und können
nur
durch Verschwemmung und
Sedimentierung durch große Wasserfluten, wie sie eben unsere Mondesfluten sind, überzeugenderklärt werden. Daß um diese Zeiten die Wasser-
380
war
ich immer zwischen erstem
und Vollmond zu geistigen Leistungen besonders gut befähigt, heute
bin ich dies gerade in der Woche vor
Neumond
und einige Tage über diesen
hinaus, während die rein körperliche
Reaktion
auf den Mondeinfluß nach
wie vor
an
dem zunehmenden Mondlicht vor der vollen Phase hängen geblieben
ist. Meines Wissens ist diese
Unterscheidung bisher noch niemals so
klar beobachtet und ausgesprochen worden.
(S-chlußfolgt.)
Viertel
KUMA
S-.
IM
ERDMITTED
348.)
fluten schon ganz erhebliche Arbeit leisteten, beweisen neben den zahlreichen
Konglomeratem Breccien nicht zuletzt
auch die Glättungserscheinungen und
Abhoblungen der englischen Trias. Die
Konglomerate und Breccien
sprechen
von
mächtigen Wasserfluten, und die
Glättungs- und Abhoblungserscheinunkönnen
gen
sowohl durch Wasser,
aber
wahrscheinlicher
durch
geklärt werden,
Gletscherarbeit
denn es ist zweifellos, daß das Klima
gegen Ende der Trias
fchon eiszeitlich
geworden war, daß vom hohen Norden
und von
den Gipfeln der großen Gebirge schon mächtig-eEisströme zu Tal
strebten, daß sich auch in den Ebenen
oder Tiefländern der mittleren
Zonen
weithin Landeis
ausgebreitet hatte.
bereits
in der Trias
Wir nähern uns
dem Höhepunkt der Katastrophenzeit,
denn schon hier beobachten wir Ablagevon
Steinkohle (Richmo-ndin
rungen
Das
Klima
im-
Erdmittelaltek
nicht ein
ihr gewaltiger Jndividuenreichtum und
U.S.A.), welche uns
das wiederum
tropisches Paradies, sondern Eisanerfolgende rasche Sterwesenheit beweisen. Die zur nämlichen ben können niemals
aktualistisch erZeit auch beobachteten Regentropfenklärt werd-en. Hier hat die fort-schreieindrüche, Rippelmarken, Fuß-abdrücke tende Katastrophenzeit, je nach dem
der
Widerstand
sind gleichfalls derartige EiszeitTiergruppen gegen deren
Auch das Haselgebirge der
Unbillen, jene auffallende Sorspuren.
nördlichenKalkalpen, welches das wich- tierung und Einbettung geleistet, die
uns
tige alpine Steinsalz führt, zeugt von
gegenwärtig in Erstaunen versetzt.
den
Aus
großen tektonischen Umwälzungen und
zahlreichen mesozsoischen
von
den Wirkungen großer Wasserdas
Fossilfunden hat Neumayer
Es
einer
wirr
aus
Klima
eingehend studiert und eine zobesteht
fluten.
nale Gliederung des Klimas
durcheinander liegenden Masse von
herauszubilden
versucht. Nach den UnterGips, Salz, Salzton, Sand-stein, die
breccienartig ohne jede weitere Regel- suchungen Neumayers lass-en sich drei
in
annähernd west-östlicher
mäßigkeit auftritt. Die Art und Weise Gürtel
spricht von gigan- Richtung unterscheiden, die eine sehr
dieses Vorkommens
tischen Kräften und ist ein Hinweis aus heiße äquatoriale und zwei subtrodie großen tektonischen Kräfte, welche
pische, gemäßigte,parallel zum Äquator verlaufende Zonen ergeben. Neumit der Mondangliederung gleichzeitig
mayers
Gliederung entspringt der Voreinher-gehen müssen.
Verschiedene Anzeichen zeigen den
aussetzung eines Solarklimas, und die
Paläoklim-atologen,daß um die Wende
mehr oder
einzelnen Funde wurden
ein
Sinken
weniger mit Zwang in die Theorie eindies-er Periode stellenweise
der Temperatur
statt-gefunden haben gefügt. Viele beobachtete Tatsachen
muß, denn entsprechende Funde weisen stimmen jedoch nicht mit der Theorie
auch hier auf einbrechende Kälte hin. überein. So wird z. B. in Mexiko an
Es ist dies nicht zu verwundern, denn
einigen Stellen ein Durcheinander von
Zonen
gefunden, worTypen aller
auch die Formationen Jura und Kreide
aus
mit ihrem scheinbar paradiesischen
man
ein vollkommen
gleichmäßiges
ableiten
Klima
Klima
müßte. Nur die falsind Eiszeitablagerungen
und nicht das Produkt eines warmen
sche Voraussetzung, auf welche die Babei fälschlicherVoraussetzung
Klimas
sis der Paläoklimatologie aufgebaut
worden
der Autochthonie der jeweiligen fossiist, hat derartige Ansichten
len Funde. Es ist doch höchstmerkzeitigen können. Es gibt im ganz-en
kein-e zonale Gliedewürdig, daß in der Trias ein verhält- Erdmittelaltier
in
700 nördVon
Grönland
an
nismsäßiger Mangel
Fossilien rung.
licher Breite über England und A·sien,
herrscht, der dann im Jura und insbis hinab zum Grahambesonders in der Kreide behoben ist. Nordamerika
Das
scheinbar plötzliche, explosions- land am 640 südlicherBreite bleibt sich
das Pflanzenkleid der Erde sowohl im
artige Auftreten ganzer Tiergruppen,
den
—
—
381
Das
Klima
im
Aquator oder im Süden nahezu gleich. Über diese Auffälligkeit sagt Kayser in seiner neue,,wobei das Pflansten Geologie:
zenkleid sowohl im hohen Norden als
auch in Aquatornäheund im Süd-en eine
verhältnismäßig ähnliche Zusammenein
setzung undphysiognomie zeigt
nach den
Umstand, für den man
keine
heutigen
Verhältnissen
recht-e Erklärung
findet.«
Wo wir immer im Mesozoikum Umschau halten (ob wir das rasch-e Auftreten
der
Vögel oder Säu.getiere,
der Saurier,
oder das rasche Sterben
das gleichmäßigeKlima
auf der ganzen Erde, die Bonebedschichten, die
Tierfährten, die Breccien und Kon-g-lomerat-e, die Faltunsgen, Gebirgsbildungen, die Bildungen von Salz und Kohle
usw. usw. im Auge haben), allenthalben beobachten wir die Folgen einer
durch Angliederung und Auflösung
eines Mondes
bedingten Katastrophentätigkeit. Das allmählicheAnschwellen
der fossilen Tier- und
Pflanzenwelt
zeigt uns das Anwachsen der Mondeshubkräfte und die Annäherung an die
die
um
die Wende
stationäre Zeit,
Jura-Kreide liegt. Die absoluten geologischen Zeiträume, welche scheinbar
endlos
sich über Trias-Jura-Kreide
ausdehnen, sind nur Täuschungender
auf aktualistischer Grundlage stehenden geologischen Schule. Die Bildung
der genannten Schichten erfolgte verhältnismäßig rasch, und die eigentliche
und
Stammesentwicklung der TierPflanzengruppen ging während der
Zeit zwischen
endlos langen alluvialen
und
Paläozoikum
Mesozoikum von
Norden, als
am
.
.
.
—
382
Erdmittezazter
statten, jener Zeit, die wir zwischen
Angliederung des Kar-bon- und Jurazu denken haben. So wie im
der Erde und seinen zahlreichen Katastrophenzeiten, war auch das
Mittelalter
der Erde von einem eben-so
gleichmäßigen,nur von der Sonne abhängigen Klima beherrscht, das durch
die Wirkungen des Juramondes
eisMit
war.
zeitlich verändert worden
der Angliederung und schließlich-en
Einnahm
verleibung des Erdtrabanten
der Erdgeschichte
auch das Mittelalter
sein Ende. Es folgte nun jene lange
und ruhige alluviale
Periode, welsche
dem
Tertiär
unmittelbar
voranging
und in die wir den Aufstieg des zukünftigen Menschen zu verlegen haben.
Gibt schon das Klima
der Gegenwart
dem
Meteorologen genügend
Rätsel auf, welche noch keineswegs gelöst sind, um so mehr ist dies beim
Klima
der Vergangenheit der Fall.
Wenn
wir uns
auch mit dem Tertiär
der Gegenwart
schon ganz bedeutend
mit ihren uns
bekannten
Verhältnissen nähern, so ist das Problem des
Tertiärklimas
in den
nicht einmal
denn
in
den UrTatsachen, geschweige
Universachen geklärt. Ein bekannter
der Gegenwart hat diese
ssitätsgieologe
Schwierigkeit der gegeneinanderlaufenden Faktoren folgendermaßengekennzeichnet:
»Man kann immer nur eine Reihe
das tut,
verfolgen, aber sobald man
sieht man sie von anderen Reihen gekreuzt, so daß das Ganze einem Netz
gleicht, wo kein Anfang und kein Ende
der Fäden zu sehen ist. Um so weniger
ist ies möglich, mit den üblichen Hilfsmondes
Altertum
Noehmals
und
Bundesgenossen
auch einigermaßen
befriedigenden Vorstellung der allgemeinsten klimatischen Zustände in» den
früheren Erdzeitaltern zu. gelangen.
Angesichts der ungeheuren Widerstände
mitteln
und
zu
einer
Unzulänglichkeitenbei
(J. TRIJMPP
ZEIUGEN
J
DER
dem
Ver-
NOCHMALS
WELTEISLEHRE
Zeugen
der
Welteislehre
klimatischen Verhältnisse
die verschiedenen Erdperioden
hin-durch aufzuhellen, könnte es für
überflüssig erklärt wer-den, überhaupt
die vorweltliche Klimafrage heute schon
einer Diskussion zu unterstellen »E«
such,
durch
die
BUNDESGENOSSEN
UND
verweist.
schreibt, daß der Sonderling Schopenhauer »sichab und zu eine ganz eigenartige Physik zu konstruieren veranla t sehe«.Jn dem Sitzungsbericht der
wird
dann
A ademie
weiter
darauf
gemacht, daß später der
be annte
Jnschwedisch-amerikanische
genieur Ericsson4,
ausgehend von
den gewaltigen Wärmedifferenzenan
der Außenseiteunseres Begleiters, an
das Ubereisungsprsoblemdesselben herangetreten sei. Seine Messungen führten
eigen-en
zur
Konstruktion eines
Instrument-es, Pyrheliometer genannt.
Weit-er trete für die Eisnatur
des Mon-
Die Schneebedeckung,an die Gruitder
dachte, hielt wiederum
huisen
geistreiche Geophysiker und Geograph
der Münchner technischenHochschule,der
verstorbene Geheimrat S.v. Günther,
große Ungeheuerlichkeit
für eine
S. v. Günther hat dies in einer, der
bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr-e 1913 vorgelegten Arbeit:
und der
»Die Glazialhypsothese
des P. Andries5
ein, der die Mondoberfläche sogar in den einzelnen Phasen ihrer Vergletscherung betrachtet.
MondbeobFauth6 als bekanntem
achter wird es verübelt, sich auf Ericsson und Andries zu beziehen und als
entschieden-er Anhänger der Glazialhypothese aufzutretsen. Unter dem Stichwort
»Pot-enzierung der Hypothesengebäude« beschäftigtsich dann endlich
Aufsätzendieser Zeitschrift1
erinnert, daß schon Arthur
die Eisnatur
des
an
Schsopenhauer
Mondes
geglaubt habe. Indessen hat
schon vor diesem Philosophen ein Fachbekannte
Münchner
astronom, der
sich dahingehend
F. Gruithuisen2,
geäußert,daß Schnee und Eis nach dem
Augenschein des Eindrucks auf dem
Monde
zu finden sein möchten. Einen
Vorgänger hatte also bereits Angelo
Serchi,
auf dessen Zweifel, ob die
Oberfläche des Mondes nicht etwa Eis
oder Schnee sein könnte, Schopenhauer
Jn zwei
wird daran
Mond«s
zum
Ausdruck
gebracht
auxmerksam
und
4
1 1927
Heft Z, S. 81, Dr.Alsred Seeliger:
der Welteissliehve.« H-eft4,
»Bundesgensossen
—
Th. H. Mayer: »Der Zeuge
Arthur Schopenshauer.«
2
des geF. Gruithuisen, »Naturgeschichte
stirnten Himmsels«,München 1836, Seite
173 u. f.
3
München 1913, Verlag der bayerischen
der
Akademie
Wissenschaften, Kommission
Franzscher Verlag (J. Roth sel. Wte.).
S.
114,
Dr.
and
J. Ericsson, ,,The Lunar Surface
Temperature, Nature«, Z4. Band, 1876,
u.
f.
P. Andries, »Die Beschaffenheit der
Sirius, Zeitschrift für poMonsdobersläche«,
puläsreAstronomie, 15. Band, 1887, S.148.
S
Ph. Fauth, »Was wir vom Monde wissen. Entwicklung und heutiger Stand der
Berlin-Leipzig 1906, S 124.
Mondsorschung«,
«Zitiert
bei
Behm,
Planetentod
its
248
5
.
und
Leb
enswende.
383
Nocnmois
Bundesgenossen
und
mit der Hörbigerschen
Günther
(Ueudruck
GlazialsKosmogonie
Leipzig 1925) und glaubt sich ihrer
von
erhobener Warte erledigen zu sollen. »Hier ist nicht der Ort,« so schreibt
er,
»die eigenartigen Spekulationen
dieses Autors näher zu verfolgen; hier
sollte nur um deswillen Akt von ihnen
werden, weil dann allergenommen
man
dings, wenn
sich auf solch-enBoden stellt, auch der Gedanke eines gefroren-en Mondes keine Schwierigkeiten
mehr zu bereiten imstande is .« Damit
will Günther zugleich auf Servus7
anspielen, der die Mondkugel gefroren
sein läßt. Günther glaubt nicht, daß
Schopenhauerss Beispiel irgendwie anregend sauf die, welche nach ihm kamen,
gewirkt habe, denn ,,man findet seinen
Namen
nirgendwo in den einem gleichen Ziele zugewandten Publikationen«.
Jn
will Günther trotz
Pickering
allem seinen Zweifler am
Vorhandenerdem Monde
sein von Schnee au
dem Umblicken. Er schließt s aus
stand, »weil Pickering8 die Frage: ,Jst
das auffallend weiß-eMaterial
gewisser
Landschaften reeller Schnee?« noch ziemlich unentschieden läßt«.
Untersuchung-enüber die Albedo und
die
Größe der Psolarisationswinkel
sprächen außer physikalischen Grundgesetzen gegen den Glazialzustand der
Mondoberfläche,und Günther schließt:
»Das aber dürfen wir behaupten, daß
die Annahme, uns-er Satellit
sei in der
Jetztzeit mit einem dichten Eisüberzuge
versehen, einer die verschiedenen hier
in Frage komm-enden
Punkte ernstlich
prüfenden Uberlegung nischtstandzuhalten vermag.«
Dieses Endurteil sticht scharf ab von
jenem Theorem,ldas Dr.M.W.Meyer,
7
Servus, »Neue Grundlagen der Meteorologsie«,Berlin 1895 und 1897.
8
Pichering, W. H., ,,The Moon, a sumof the existing Knowledge of our
mary
satellite, with a complete Photographie
Atlas,« Neuyork 1903.
384
Zeugen
der
Weiteistehre
bekannte
Fachastronom, lange vor
Erscheinen des GüntherschenAkademieberichts entwickelt-e Jn seinem Ksosmosbüchlein vom Mondes-, Erstauflage bereits
1909
(die mir vorliegende ist
die sechzehnte), führt er die Nebelbilu.
a.
am
dung, die Schmidt, Klein
Mondboden
haben, auf die
Folgen der Verdun tung des Eises zurück. Er untersucht sdie physikalichen Voraussetzungen und kommt zu
m
Schluß, »daß wir durch die Annahme, daß Eis auf dem Monde, nirder
beobachtet
gends in Widerspruch mit beobachteten
wir
Tatsachen gekommen sind, wenn
Vergleich mit den Verhältnissenauf
Erde die geringen Luftmengen berücksichtigen,die den meteorologischen
Vorgängen auf dem Mond-e ein ganz
anderes
Gepräge geben müssen. Auch
die eigentümliche Gestaltung der Marebenen wird uns
durch diese Annahme
klar, auch noch eine Anzahl anderer
Gestaltungen der Mondeigentümlich-er
erklären.«
soberflächelassen sisch nun
Bei eisiger Temperatur, nahe dem absoluten Nullpunkt, findet auf der vereisten Mondoberflächeüberhaupt keine
emische Reaktion
physikalischse oder
mehr statt
auf a le Fälle nicht bei
Nacht.
Günther hat es leider unterlassen,
auch Meyer der Eisphantastierei zu
zeihen, wie überhaupt jeder der Forscher, die nachgerade über Hörbiger hergefallen sind! Der Uraniameyer besaß
den Astronomen einen zu
eben unter
guten Namen und Klang, als daß man
ihn dieserhalb einer ernsten Kritik ausgesetzt hätte. Die Autorität Meyer blieb
bei der Erörterung der Glazialhypothese unbehelligt.
Als in der ersten »Schlüssel«-Nummer
Th. H. MayerIlo über Hörbiger planderte, gab mir jeder Satz, in dem der
im
der
—-
9
Franckhsche
Stuttgart,
Kosmosverlag
Verlag-sha-ndlung.
10
»Schlüssel zum Weltgeschehen«1925.
1. Heft, S. 4.
Nochmals
Bundesgenossen
erwähnt wurde, zu denSollte
ken.
Meyer durch Hörbigers
Mitteilung nicht stutzig gemacht worden sein? Meyer ist längst tot, und
nur
Gutes
über die Toten
soll man
reden. Es soll also durchaus keine üble
Uachrede sein, zu vermuten, daß Hörbigers Gedankengänge bei Meyer im
Laufe der Jahre ihren Niederschlag
gefunden haben. Vielleicht nur, soweit
sie ihm verfolgungswert erschienen. Jch
verweise da nur
auf Meyers Buch
,,Weltuntergang«11. Ungeschmäht erzählt er seit 48 Auflagen vom Ende
aller Dinge auf eine Art und Weise,
erinnert.
Bei
die recht an Hörbiger
den Betrachtungen über die Zukunft
des Planetensystems gehen beide Forscher einen gemeinsamen Weg, wenn
auch bei Härbiger das Eis folgerichtig
eine entscheidende Rolle
spielt. Man
muß nur staunen, wie sich die Hörbigerschen Forderungen bei Meyer wiederholen, so der Niederbruch eines ehedie
Behandlung
maligen Erdmondes,
des Saturnrätsels und anderes
mehr.
Nach unserer Meinung bekommt
Günthers Büchlein unter Hinzufügung
der Ansichten und Begründungen des
Fachastronomen Meyer ein ganz anderes
Gesicht, und bei rechtem Lichte betrachtet ist die Möglichkeit der Exiwie auch
stenz des Eises am Monde
im Weltall
nicht zu bestreiten, wenigtens nicht nach den heute noch gelGeten
n diesbezüglichenphysikalischen
setzen. »Die eigenartige Physik Schopenhauers« entbehrt demnach der
12.
,,Eigenartigkeit«
Uraniameyer
—-
—
11
Kosmosverlag Stuttgart, Franckhsche
Verlagshandlung
12
Schopenhauers Vergleich mit dem Leslieschen Verfahren (1813), Wasser mit Hilfe
der
Lustpumpe
also durch Druckverzum
minderung
Gefrieren zu bringen,
ekscheint Günthek Wohl eine Ungeheuerlichkeit, weil Eis im luftleeren Raum bei
Umder
normaler
Temperatur
gebung oder geringen Kältegraden noch
—
—-
und
Zeugen
Welteislenre
der
Außer Lars Vegard, dem bekannten
Norweger Geophysiker, unterstreicht
der Münchner Physiker Geheimrat Leo
Grätz die Notwendigkeit, daß der
Stickstoff der Luftschicht hoher Regionen
nicht mehr gasförmig sein kann,
sondern fest sein muß, also Stichstoffeis, Stickstoffschnee. Beide
Gelehrte
versuchen so die Erscheinungen des
Nordlichts zu erklären. Jn Ansehung
der Grenze der Temperatur
der an
auftretenden Zustände auf Grund der
physikalischen Gesetze schreibt Grätz:
verdampft. Aber die Grenze der Verdunstung ist auch die Grenze von Temperatur
würde
Eis
(Kälte). Jm Weltenraum
nahe dem absolute-n Nullpunkt, so starr wie
Stahl sei-n. Und Wärme
also Verdunmit
da
stung —,
Wärmeaufbruch neue
Kältebildung verbunden
ist, kann da nicht
—
—
aufkommen. Man bedenke die Verdampsung-s- oder Verdunstungskälte,die Wärmebindusngl Die einzig möglicheForm isst also
Eis in jenem Zustand, wie ihn Hörbiger so oft ein-dringlich usmrissen hat. Geradse in dem Kryophor (Wollaston 1813)
ist keine Luft enthalten, und bsei der Erstarrung zu Eis wde der Dampfdruck erniedrigt. Jeder Mittelschüler weiß, daß
Wasser bei-m Gefrieren noch Dampf liefert,
der die Quecksilsbersäule
auf 41X2 mm herEis entSelbst aus
abzudrüchen vermag.
wickelt
sich noch Wasserdampf, bei TemGrad
30
isst diie Spanperatur von
des gesättigten Wasserdampfes jedoch
nung
den betrachteten
Jn
nur
noch 0,3 mm.
Fällen erfolgt die Verdampfung in Gemit welcher sich der
genwart von
Luft,
entstehende Dampf vermischt. Umgekehrte
Verhältnisse aber beginnen zu herrschen,
wenn
im drucklosen Weltendies-efehlt
raum
und
die, die
isst das der Fall
Wärme
Verdunstung fördernd-e
nicht
mehr da ist bzw. nicht aufkommen kann.
bei
bedeutet
Analog
Wasser
hingegen
Erniedrigung des
(Eis) äußerer Druck
Schmelzpunktes. Bei 13000
Atmosphären
Druck
18 Grad
wird
Wasser bei
noch
flüssig· befunden!
das
—-
—
—-
—
385
Wette-·
,,Man kann
und
daraus
sehen, wie wenig
man
in der Naturwissenschaft vorwegnehmen darf, wie wenig es möglich
unter
ist, aus Erfahrungen, die man
gewissen Bedingungen gemacht hat,
Schlüssezu ziehen auf weit abweichende
Bedingungen, wie vielmehr unerwarneue
überall
tete,
Erscheinungen
aufman
treten, wenn
Verhältnisse betrachtet, die weit von
unseren normalen
Druck- und Temperaturgrenzen abweichen. Und dies gilt namentlich für
solche, die an der Grenze der Temperatur liegen.«
Diesen letzten Satz können wir den
Zweiflern an Hörbigers grundlegenden
Gedanken
nicht eindringlich genug vor
Augen führen.
Nachschrift:
Schon Gras v. Pfeil
(Kometische Strömungen auf der Erdoberfläche, Berlin 1881) läßt Kometen und MeEis
teilweise aus
bestehen. Einfall
in die irdische Atmosphäre bedingt ihm Zuschusßzum Wasservorrat der Erde. (S.Ilölke,
Das Problem der Entwicklung unseres Planetensysstems, 2. Aufl. Springer, Berlin,
1919.)
Nach S che i ne r (Populäre Asstrophysik)
teore
WETTEIR
Unter
Zeit
dieser
Rubrik
werden
wir
Berichte bringen, die
sich auf exakte asstronomische Sonnenbeobachtungen Ph. Fauths
stützen.
Wir sind der
daß.sowohl
Überzeugung,
die Großwetterlage
als auch stark
betont-e Störungen in der Entwicklung
der Wietterlage von
kosmischen Einwirkungen abhängen. Diese Einwirkungen sind in erst-er Linie auf die
Sonnentätigkeit und insbesondere ihre
Fleckenbildung zurückzuführen, des
weiter-en
auf bestimmte Planetenbeziehungen zum jeweilig gegebenen Sonvon
386
zu Zeit
UND
Kosmos
möchteauf Grund der Rutherfordschen Stereoskopbilder der Mond wie auss Eis gebildet awssehen. Die Oberfläche des Mondes
könnte
Eis
aus
demnach wesentlich
bestehen. Scheiner glausbt aber eher an
stereoskopische Täuschung, zudem könne
,,Wasser, selbst nicht in der Form von Eis,
auf dem Monde sein, weil eine sehr heftige
Verdunstung desselben bei dem Mangel des
Wenn
würde«.
Luftdrucks eintreten
alfo
Dr. M. W. Meyer
am
Mond-e veränderten mieieorologischen, Prof. Grätz an
der
Grenze der Temperatur veränderten
physikalischen Verhältnissen durchaus Rechnung
trägt, vergißt Prof. Schein-er, in welchem
Maße die Spannkraft des gesättigten Wasvon
der Temperatur abferdampfes nur
der
hängig isst und daß Abnahme
des
AbSpannkraft
Dampf-es
der
nahme
verdampfungsfähigen
Dies ist ander-Grenze
bedeutet.
Menge
der Temperatur und des Drucks, also auch
am
Monde, der Fall. Den Voraussetzungen
der Physik trägt Hörbiger also durchaus
Rechnung, unbeschadet der Veryschen Meinung,
daß am Mondäquator bei zeitweilidie Strahlunsgswärme
gem Sonnenhöchsststand
der Sonne bis zu 1000 C anzusteigen vermag.
KOSMOSO
nenzustand. Daß Sonnenflecken Und
Witterung in irgendeinem ursächlichen
Zusammenhang stehen, leugnet ein
großer Teil der Fachmeteorologie keineswegs.
Wir
werden
in
einem
der
nächstenSchlüssselhefte
Gelegenheit haben, darüber zu berichten. Daß es erst
Hörbiger war, der hier die wirklichen
Zusammenhängeklar durchschaute, bedarf für uns keiner Frage mehr. Jn
folgender Tabelle
ist die Sonn enmit 1—10
bewertet,
fleckenstärke
S=Süd,
N=Nord.
Wette-y-
S 10
8.
28.
1» 9·
YZ
3,-4.
3-4.
9
9.
N
S
I
S
8
S
S
8
9.
9.
9.
12.
IZJI4.
1
9.
10- 9II.
S
S
5« 9«
7
N
S
9.
N
S
N
S
S
S
I
20«9«
21«9«
9.
21J22.
»
8.
am
27·9«
«
«
am
7
W
I
3
S
S
7
2
S
2
3
I
23.
s
10.
S
2
2.
2.
10.
II
I
am
10.
S
N
2
S
5
am
N
9
am
S
I
6.X7. 10.
8.X9. 10.
9.
10.
10.10.
10.-11.
10.
10
U
u« 10«
·
«
Z
S
9
S
8
n
1
12.XIZ. 10.
S
I
I4.-15.10.
S
7
(
Äquatorstand
am
16.
9.
ebenfalls.
Windhose.
Einstellung
mehrtägigen
des
Re-
,
Beben
im
9. Sonne
Äquator, Herbstbegmn; am 24. 9. neue
auf der Krim und in Turkestan, am 25. 9. Neu-mond; bei
Torgau kurzes heftiges Gewitter mit Blitz- und Sturmschsädem
Ausbruch einer neuen
Solquelle; Wirbelsturm in Steiermark;
infolge Hochwasser im EisacktaL Am 26. 9.
Brückeneinsturz
und
im Rheintal;
Uberschwemmungen in Tirol, Graubünden
Regenwetter in S.-Bayern; Taifun und Springflut bei Hengkong. Am 27. 9. Jn Leipzig, Koburg, Kiel, Kempten, Hentigheim, Zittau, Danzisg spinale Kinderlähmung (Epidemie).
29. 9.
auf dser
Springflut auf den Philippinen; neue Beben
über Missouri,
und im Schwarzen Meer; großer Tornado
Arkansas, Oklahoma (St. Louis), schwerster Sturm seit 1896,
140 Sit.ka,
5 Minuten
Dauer, 25 000 Obdachlose, viele Tote
und Verletzte. Am 30. 9. Donau
führt Hochwasser.
Schwere Stürme über
2.XZ. 10. Schwerböige
10.
Stärke
I
S
Kr1m,
Krim
s
sl
2.
10.
der
·
1
U
S
N
auf
gengussen Hochwasser.
2
N
Beben
Zugoerkehrs,
1
7
4.
4.
9. Neue
18. 9. in Regensburg große Schäden durch
19. 9. großes Schineetreiben Zugspitze und
Lech und Wertach haben nach
am
6
am
30.9.-1.10.
9. Venus
zwischen Sonne und Erde.
9. Vollmond; katastrophale Erdbeben
auf der Krim.
an
von
9. Sturm
60 Stunden
Mexikos W.-Küste, Springin das Küstengebiet«;Erd-
,
15.-16.
L
99.
29.
29X30.
12.
fluten gehen ,,25 m hoch meilenweit
und Taifun in Japan.
12.X13. 9. C in Erdnähe; am 13. 9.
beben
s
23s24« 9»
25-26 9
im n.-At1antik.
am
I
Z
4
9»
9
Wettererscheinungen
Niederschläge und Überschwemmungenin Mittelfranken,
Mecklenburg, Ostgalizien, Rumänien, Bukowina, Sturmwirbel
Starke
sam11.
8
S
19
erische
Is
I
I
N
17«8·
Kosmos
I
I4JI5. 9.
Ums-» 9.
I7.
unti
VIIIer
Datum
l
l
5.10.
8.10.
ganz England.
in
Nin-Stürme
9—10.
Nebel
in Wien.
schlimme
Beben
über
Hamburg, Wismar,
London.
in Chilie
Beben
bei Wien; Vulkanausbruch
Neue
über Süditalien;
Sturm
10.11.
Wellenförmiges
der dalmatinik
an
in Rom; seit Z Tagen starke Bora
schen Küste; Hochwasser in Ungarn und Bulgarien; am 10. 11.
10X11. 10.
(Slaimas);
Beben
Vollmond.
387
Rundschau
RUNDSCHAIJ
Über Sternschnuppen
Auf die an mich gerichtete Frage,
die Natur
wie ich mir als Chemiker
und Masse der
Sternschnuppen vorstelle, kann ich mich natürlich nur ganz
allgemein äußern, um so mehr, als die
von
den Astronomen gelieferten Anund Unterlagen recht knapp
Falgspunkte
in
.
Durch die kurze Zeitdauer des Sternschsnuppen-Phänomens
sind die Beobachtungen und Messungen äußerst schwer.
Trotzdem gelang es den Bemühungen
der Astronomen, einige Anhaltspunkte
festzustellen.
den Berichten und Messung-en
sie Entfernung der Sternschnupder Erd-oberflächemit Sichervon
werkm angenommen
zu 80—150
den. Diese Bestimmung ist sehr wertvoll.
Es geht daraus
ohne weiteres
hervor, daß die Masse der Sterns-chnupim
Verhältsei-n muß
pen sehr klein
nis zu anderen
Sternen, da sie sonst,
Na
kann
pen
heit
auf so kurze Entfernung betrachtet,
100 km, weit
größer erscheinen
müßten,als das tatsächlichder Fall ist.
persönlich ist aufgefallen, daß
Sternschnuppen alle gleich groß erscheinen. Ob die Beobachtung richtig
ist, müssen die Astronomen entscheiden.
Zur Klärung des ganzen
Phänomens
wäre
es
aber
wünschenswert, Klarheit auch über diesen Punkt zu schaffen. Erscheint eine Kugel am Himmel
in einer Entfernung von
nur
100 km,
so müßte es doch leicht sein, unter der
Annahme eines spez. Gewichts von
etwa
1, den wahrscheinlichen Durchmesser der Sternschnuppen, wenigstens
auf einen
gewissen Grad von Genauigkeit zu schätzen.
Derartige Unterlagen würden für die Beurteilung der
Verhältnisse von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein.
Als eine weitere
Tatsache wissen wir,
daß bei einer Entfernung von rund
wie
Mir
388
100 km
von
der
Erdoberfläche die
Sternschnuppen im Bereich der Anziehungskraft der Erde sich befinden. Ob
sie aber der Anziehungskraft der Erde
tatsächlichunterliegen, ist eine schwer
zu beantwortende
Frage. Es scheint
dies jedoch nicht der Fall zu sein, weil
sie sonst ausnahmslos zur Erde herabfallen müßten.
Mir scheint die Bildung von
Kugeln
aus
Wassereis, wie aus
gefrorenem
Schnee möglich zu sei-n und weder mit
den Tatsachen,noch mit chemischerDenkweise ismWiderspriuch zu stehen. Selbst
die Bildung von Knallgaskugeln, welche
durch elektrische Zündung zum Brand
bzw. zur Expslosion kommen können,
scheint sich ereignen zu können (Feuerkugseln!).
Es wäre nun
aber grundfalsch, daraus
den Schluß ziehen zu wollen, daß
auch die Sternschnuppen auf ähnlichen
Ursachen beruhen, und deshalb als eine
Art Feuererscheinunsgaufzufassen seien.
Es ist ferner
ausgeschlossen, daß
von
irgendwelcher Zusich eine Kuge Panz
sammensetzung im luftverdünntenRaum
durch Reibung erhitzen oder entzünden
kann.
Feuerkugeln zeigen stets eine intensive Lichtentwicklung, sie haben keinen
scharfen Rand, Sternschnuppen dagegen
sehen aus wie Sterne, sie leuchten nicht
wie eine
Flamme, sondern das von
diesen Himmelskörpernausgehende Licht
macht eher den Eindruck, als ob es
von
phosphoreszierendem Körper ausging-e. Man sehe nur scharf hin und
wird
bald
finden, daß eine Sternschnuppe und eine Feuerkugel gänzlich von-einander verschieden sind.
der
Aus
die
wir
Physik kennen
Teslaströme. Es sind das Ätherwellen,
welche von
seh-r starken elektrischen
Spannungen hervorgerufen werden, und
deren Reichweite sehr groß ist. Wie bekannt, leuchtet eine Röhre, welche mit
Rundschau
Gas
stark verdünnten
gefüllt
ist, auf, sobald sie in den Bereich der
kommt.
Wellen
Warum, weshalb das
Aufleuchten erfolgt, wissen wir nicht.
Aber die Tatsache ist da.
Auf der Erde sind besonders beim
Gewittern
Auftreten von
elektrische
Spannunigen von enormer
Höhe vorhanden, von Ausmaßen, wie wir sie
mit keinen
irdischen Hilfsmitteln herstellen können. Sind hohe elektrische
Spannunigen vorhanden, so ist es gar
nicht aus-geschlossen,daß Teslawellen
in der Atmosphäre entstehen können,
deren Reichweite 100 km und darüber
beträgt.
Kommt
ein Eisblock z.B. aus
nun
gefrorenem Gas, oder wenigstens mit
einer Decke aus
solchem festen Gas, ins
Er-dbereich, so wir-d er sich mit einer
dünnen Schicht (infolge der Erdwärme)
von
Gas
äußerster Verdünnung umgeben, also eine kleine stark verdünnte
Atmosphäre haben. Jm Bereich einer
Teslawelle
wird
ein Bolide
genau
so
aufleuchten wie eine Geißler-Röhre.
Ob sich die Sternschnuppen im Erdschatten befinden oder nicht, ist gleichgültig.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß Boliden, sobald sie groß genug sind, auch
das Sonnenlicht reflektieren können und
dadurch sichtbar werden. Darüber können
letzten Endes nur die Feststellung
des Ortes, der Zeit und der Höhe AusDr. L ö sne r.
kunft geben.
einem
Berlins
unter
Planetarium
einem
Kuppel-dome
von
25
m
ist am 28. Nov. 1926 der
Durchmesser
zugänglichgeworden. So
Offentlichkseit
erfreuliches ist, daß der Himmel und
seine anziehendenVorgänge weitesten
Kreisen nahergebracht werden, so wenig
befriedigen gewiss-eEntgleisungen in der
Berichterstattung darüber; sie beweisen abser, daß eine Belehrung über
himmlische Begebenheit-en sehr vonnöten
ist.
»Diese Sonnenkinder
(-Plan-ete-n)
stammen schwerlich aus dem Leib der
Sonne, weit wahrscheinlicher sind sie
Findlinge, eingesungen auf ihrer Bahn
aus
iden Tiefen des Weltalls.«
Dann
wird
»der Kant-Laplacesche Versuch«
mit
der leugel
behandelt (PlateauVersuch). Venus ist »eine dampfende
Urwelt«
,,-eingehülltin ein Wolkenkissen von Hunderten von Kilometer
Dicke«. Jupiter
ist riotglühend, daSaturn
kalt wie Eis ; »wahrgegen
kreist in der ,,doppelten oder
scheinlich«
dreifachen Entfernung des Neptun«
Man
noch ein Planet.
sollte doch
nicht!...
und fleißigeAufEine dankenswerte
zählung von Vorläufern der heute so
hoch vervollkommneten
Zeiß-Planetarien gibt in der Deutschen Allgemeinen
Zeitung vom 25. November 1926 Dr.Jng. Franz M. Feldhaus.
250) besaß schon eine
Archimedes (——
durch Wasserkraft bewegte Planetenmaschine.
Jn der Kuppel des Goldenen
Hauses Neros H—60) zeigte eine Maschine
»in einem fort Tag und Nacht, wie das
Weltall« sich bewegte.
man
die
Jm 2. Ja rhundert kannte
aus
Herstellung leiner Planetarien
—
Glas.
im 9. Jahrhunbauten
Die Araber
der
dert ein Planetarium, das neben
Bewegung der Stern-e auch Donner und
Blitz hören und sehen ließ.
der englische Abt Rich.
1324
baute
von
Wallingford eine Uhr mit einem
Planetarium.
Diese Riesenuhren in Dom-en und
Münstern (Straßburg,Lübeck, Münster,
Lund, München, Doberan,
Malchin,
Nürnberg, Wismar usw.) und auch in
Rathäusern (Olmütz, Heilbrsonn, Ulm
usw.) sind mit Planetarien versehen.
Das
älteste erhaltene Planetarium
wurde 1564 vom
von
Sachsen angekauft und
efindet sich im
Mathematischen Salon dort.
Kurlfürsten
389
Rundschau
nämlich die russische Regierung auf
der Ausstellung in Wembley die Rohglasscheiben für ein 42 zölliges Linsienfernrohr ·an-gekauft,das unter der
Leitung des Astronomen Fessenkoff
als Hsauptinstrument der neuen
Sternwarte
in GimeIs
(Krim) dienen soll.
Nach einer
amerikanischen Meldung
sollen allerdings die Glasscheiben bei
als
strenger Prüfung
ungeeignet befunden worden
sein, ein-e Nachricht,
die
von
der
herstellen-den Firma
Grubb
aufs
entschiedenste zurückdie
Große ließ ihn nach Petersburg
gewiesen wird. Aber auch wenn
Glasplatten sich als brauchbar erweibringen.
sen, so wird doch erst abzuwarten sein,
Hernach wurde solch ein Globus noch
wie sich der neue
begrößer gemacht für Ludwig XIV.
Chr. Weigel (Jena) fertigte für Chri- währen wird. Jedenfal s hat man schon
stian V. von Dänemark einen Riesen- beim 40 zölligen lyerkes-Refraktor bekönnen, daß die Steigerung
gl-obus, in dem 30 Personen sitzen merken
der
konnten.
etwas
Masse gegenüber dem
kleinere-n, neun
Jahre früher erbauten
»Was Zeiß jetzt vorführt, ist eine
36 zölligen Lick-Refraktor
vollendete
Vereinigung von Panorama
erhebliche
und Planetarium.«
F.
optische Vorteile nicht eingebracht hat.
Theoretisch kann der Lichtgewinn des
Neue
Himmelskanonen
russischen 42-Zöllers
gegenüber dem
von
Zoll höch40
Bisher hielt bekanntlich der 40 zöl- yerkeS-Rse-frsaktor
stens 50Xo betragen.
in Willige yerkessRefraktor
Nach einer andern Meldung soll das
liamsbay unter den Linsenfernrohren
dem ameriund der 100 zöllige Hooker-Spiegel unrumänische Ehepaar Dina
in
ter den Teleskopen den Weltrekord
ksanischen Astronomen Ritchey 200 000
bezug auf dsie Ausmaße seiner optischen Dollar überwiesen haben für die Er200 zölligen SpiegelTeile.
bauung eines
Diese bestanden beim yerkesteleskopes. Ein solches würde selbst
Refraktor aus einem zweiteiligen Obdem
und
cm
gigiantischen Hookserspiegel gegenfreier fonung
jektiv von 102
beim
19,36 m Brennweite,
Hiooker- über die vierfache Lichtstärke besitzen,
um
was
eine
cm
3000Xo über
aus
einem
258
Steigerung
Reflektor
fonung
die bisherige Grenze bedeutet.
Daß die
halten-den versilberten Glas-ParabolDabei
technische Ausführung eines solch-en5spiegel von 12,9 m Brennweite.
der
kann
1897
Meter-Spiegels möglich ist, läßt sich
aufgestellte yerkesRefraktor nunmehr auf drei Dezennien kaum noch bezweifeln, denn F. G.
in welch-ener den Ruhm,
Pease, der erfahrene Beobachter des
zurückblicken,
das größte Linsenfernrohr der Welt
Mount-Wilson-Observatoriums, hält sogar Spiegel bis zu 100 Fuß oder 30
zu sein, getragen hat, der HookerspieMeter
fonung heute schon für techgel ist allerdings erst noch nicht ganz
nisch «ausführbar.Er selbst befaßt sich
sieben Jahre im Dienst. Und nun mit
einem Male
sollen diese beiden Riesen- bereits mit dem Plan eines 300-Zöllers, d.h. eines Spiegelteleskops von
instrumente noch mächtig-ereRivalen
25 Fuß oder 73X4 Meter
bekommen.
fonung..D1e
Wie
Herstellungskostesnsollen sich allerdings
wurde, hat
kürzlich bekannt
wurden
in London Hohlgloben
verkauft, die inn en die Sterne zeigten.
1665
erfand der Uhrmacher TopffIer in Augsburg eine Uhr, deren Zifferblatt auf den Boden oder an die
konnt-e.
Wand projiziert werden
1656 bis 1664 ließen Herzog Friedrich lll. und Herzog Christian von
Holstein nach Angaben des gelehrten
Adam
dem Mechaniker
Olearius
von
dicken
Andr.
Boesch seinen 4 Meter
Kupferglobus mit Erd- und (innen)
Himmelsansicht fertigen. Peter der
1710
Rielsenrefraktor
390
Rundschau
nach seiner Schätzungauf etwa 12 Millionen Dollar
belaufen.
Es wäre jedenfalls sehr wünschenswert, daß der-artige Riesenfernrohre gebaut
würden, denn insbesonders bei
Unserem Monde und den verhältnismäßig am besten beobachtbaren Plaund Jupiter
Mars
neten
dürften sie
doch zur Herbeiführung grundlegender
Entscheidungen in bezug auf die Ober-
Der Gedanke
denn alle Staaten
ist an sich nicht neu,
der Welt, dise im
glücklichenBesitz hoher und geeignet
gelegener Berge sind, haben ihre
in
neuesten Sternwarten
möglichst
groß-eHöhen gelegt, denn es ist offenbar, daß die Fernrohre ein-e um so
geringere Luftschischtüber sich zu durchstoßen haben, je mehr Luft bereits
unter
ihre-m Standort
liegt. Daraus
und WesenNatur
ergeben sich wesentlich schärfere und
flächenbeschaffenheit,
reinere
Bilder, die wieder die Anwenheit und der Zustände auf diesen Planeten
geeignet sein. Auch für die Undung bedeutend
stärkerer Vergrößerung-en gestatten. Ebenso scheiden alle
tersuchung der Venusatmosphäre und
der Verhältnisse auf Merkur
würden
Wolkenformen, die am Erdboden kleben oder tief schweben, für ein Obsergerade auf solchem Wege bedeutende
vatorium
aus, das hoch über ihnen auf
Fortschritte erzielt werden
freiem Gipfel thront. Auch in Deutschland hat »der durch seine heute auf 40
Eine Bergsternwarte in Bayern
Jahre zurückblickendeBeobachtungstätigkeit bekanntgewosrdiene PrivatJn
letzter Zeit mehr-en sich die
astronom Phil. Fauth
(Besitzer des
der UnStimmen, welche offen von
größten Medialfernrohrs der Welt)
zulänglichkeit der Münchener Unischon 1893 auf die Notwendigkeit einer
Versitätssternwarte sprechen und ihre
Berg stesrnwarte hingewiesen. 1895
Verlegung aus der Stadt als eine vorwollte er selbst auf dem Feldberg (1496m)
dringliche Notwendigkeit fordern. Daeine Bersgsternwarte errichten, später
der Gedanke
bei wurde nun
angeregt,
erbot er sich, nach Windhuk, Tsingtau
das neue
Institut nicht einfach auf den
oder
eine
ähnlich igselegene deutsche
nächstbestengünstig gelegen-en Hügel in
Kolonie
zu gehen, um dort auf einem
möglichsterNähe Münchens zu setzen,
geeigneten Berge zu arbeiten, aber es
sondern, ohne Rücksicht auf die Entkam
nicht
dazu. Heute kommen natürfernung von der Landeshauptstadt, auf
in äquatorialen Gelich
Hochgebirge
einem möglichsthohen, möglichstsüdlich
bieten der Erde nicht mehr in Frage,
und
klimatisch möglichst günstig gewenigstens solang-e Deutschland nicht
der
legenen Gipfel
bayerischen
Kolonien
zurückerhält.
seine
Nur
das
wird
erbauen.
Alpen zu
geUm so mehr ist daher der Gedanke
daß die Talstatiion am Fuße
s Berges in ein-er guten Zugsverbindas
zu begrüßen, daß Bayern, als
Land, welches die höchstenErhebungen
dung mit München stehen, also mit
einer Vollbahn zu erreichen sein muß, Deutschlands besitzt, jetzt den Gedanken
während der Bergesgipfel auf dem das
aufgreift und der foentlichkeit unterObservatorium thronen soll, gegebenen- breite-t.
Selbstverständlich hätte es
falls bloß durch eine Seil-Schwebsebahn keine-n Zweck, bloß die heute vorhanund weder
mit der Talstation verbunden
wird, die
denen, gänzlich veralteten
allerdings für den Transport schwerer nach ihrer
Größe noch Qualität
modernen
Lasten eingerichtetsein muß,da mit ihr
Anforderungen entsprechenden Instrumente der jetzigen Universiauch die gewichtigen Bestandteile des
tätssternwarte auf den
Jnstrumentariums und das ganze BauBerg zu
miaterisal auf den Gipfel befördert werauch zugegeben werden
schaffen, wenn
den müssen.
muß, daß sie dort immerhin mehr als
könnek
-
xgrdertz
391
Rundschau
Weichbilde Münchens leisten könnIn der Tat geht aber der Plan
auch dahin, die neue
bayrische Bergsternwarte auch mit den größten, leistungsfähigsten und modernsten Jnstrumenten Europas, ja wenn
möglich,
der
Welt, auszustatten.
sogar
ganzen
Nicht viele mittlere und kleinere, sondern wenige, mächtig-eund spezialisierte
können
nur
in
Instrumente
Frage
im
ten.
Bergspitze
kommend
schwarze
aus
eine
dem
Tal
der
drohende,
Wolkenwand
Wetterau
grauStur-
mit
meseile
heranbrausen, die in einem
Augenblick alles
einhüllte. Sofort
ein sehr
Abmachte sich—
starker
fall der Temperatur
bemerkbar;
ein dichter
Nebel
lagerte
auf
der Erde, in dem die Sonne vö lig verschwand. Zugleich ging ein sehr starkommen.
ker Hagel nieder, so daß fast der geSo wird vor
allem an ein möglichst samte Boden binnen kürzester Zeit mit
Eis bedeckt war.
Die Hagelkörner hatlichtstarkes, igigsantischesParabolspiegelteleskop für stellarastronomischeZwecke, ten in ihrer Hau tmasse einen Durchan
ein Turmteleskop nach amerikaein
messer von
1X2 bis 2 cm,
nischem Muster für die Sonnenhoher
Prozentsatz erreichte Größen
von
forschung und an einen Riesenrefraktor
51X2 bis 6 cm Ø; die Körner
oder Medialfernrohr für die Beobachwaren
vollständig oval ohne Eisspitze.
Die Wanderer
tungen auf der Mondoberfläche, den
hatten Zuflucht in den
Planeten und ihren Trabanten
gedacht. Häusern auf dem Gipfel gefunden.
Es
besteht kein Zweifel, daß die
Nach etwa zehn Minuten
fiel kein
deutsche optische Industrie allen an
Hagel mehr; der Nebel nah-m zu, die
Mit
sie gestellten Erwartung-en entsprechen Temperatur sank noch immer.
einemmal
wird, denn schon durch ihre bisherigen
brach- nach etwa 30 Minuten
die
Sonne
den
Nebel
Leistungen hat sie bewiesen, daß sie, urplötzlich
durch,
wenn
Sekunden
schon nicht die größten, so doch binnen
zum Verschwinden
die für ihre Größe besten Instrumente
wieder
trat
bringend;
schönstes,
der Welt
bei wolkenlosem
geschaffen hat. Hoffentlich wärmstes Wetter
kommt der kühne Plsan recht bald zur
Himmel ein. Das Hagelwetter zog ostAusführung, als ein neues Zeichen des
nordöstlichund richtet-e in drei Dörfern
unaufhaltsamen Aufstiegs Deutschlands starke Verwüstungen an.
Bedeutsam
und seines unbeusgssamenLebenswillens.
das Fehlen
scheint mir im WEL-Sinne
M. V alier.
von
Blitzen, der Temperaturfall, die
Größe der Hagelkörner, der kalte NeHagelfall im südlicheu Vogelsberg
bel und die Stellung zum Tageswetter.
Im
R. Erckmann
folgenden gebe ich- den Bericht
eines mir befreundeten Lehrers wieder,
der oben erwähnten Hagelfall miterlebt
An unsere kosmotechnischen Vereine.
hat sund mit seinem Wort für« das
Wir
bitt-en
wiederholt und dringend,
Berichtete einst-eht. Derselbe befand sich
am
27. Juli
1927
mit seiner Mutter
kurz-e Referate über stattgehabte Versammbeim Aufstieg zum Hoherodskopf, einem
lung-en, Vorträge u. dgl. m. umgehend
der Schriftleitung des »Schlüssels«zusenden
767 m hohen Berg des Vogelsbergmasund die Verzu wollen, damit der Abdruck
sivs (Oberhessen). Es herrschte das
am
öffentlichungschnellstens erfolgen kann.Hinschönste Wetter,
tiefblauen,
wolkenlosen Himmel stand eine heiße weise, die bis spätestens 15. laufenden
der Schriftleitung vorliegen, könMonats
Sonne.
Als beide Wanderer
sich-etwa
15,30 Uhr dem Gipfel näherten, hör- nen dann in der Regel noch im darauften sie donnerartiges
folgenden Monatshest Berücksichtigung finGeräusch
Die
den.
und sahen etwa
in gleicher Höhe der
Schriftleitung.
392
lsich
Vermistztc
VERMHSCHTE
NOTIZEN
Schule und Welteislehre
Jn
letzter Zeit ist die Welteislehre in
Oberklassen
höherer Schulen mehrfach zur Sprach-e gekommen, eingehender
wir
erörtert
und
Wie
gewürdigt worden.
erfahren konnten, diente als Unterlage des
zu
behandelnden Gegenstandes die Einund
Welteis
führungsschrsift Behm,
wären
nun
Wir
Weltentwsicklung
dankbar, von den zuständigen Herren Mistteiilung über die hierbei gemachten Erzu erhalten, insbesondere das
fahrungen
über
die
Wesentliche
sich geltend machenden
Wünsche zu vernehmen hinsichtlich pädagogsischer und mesthodischerFragen. Soweit es
möglich ist, sollen dies-e beim weiteren Ausbau des Schrifttums der Welteislehre Berücksichtigungfinden, insbesondere bei kleineren
Spezialschriften über Teilgebiete der
die
Welteislehre,
geeignet sind, in den
Eingang zu finden.
Schulen
Schriftleitung.
Notizcn
artigen Vereinigung von anschaulicher Darstsellusng und mathematisch-er Präzision erreicht ist.
Das Nächisteist umabweisbar
der Wunsch,
über alle
diese so fremdartig erscheinenden
Dinge mehr zu erfahren. Zur Befriedigung
dieses Dranges ist die ausgelegte stattliche
Literatur
der Lehre der geeignete Weg.
wir
Wenn
auf diese Gielsegenheitsausstellung in Mauer
hier ausführlicher zurückkommen, so geschieht es deswegen, weil
die Keimzelle für ähnliche Versie uns
anstaltungen auf breiterer Basis, im größeren
GeistesMaßstabe und an vi·el«besuch-t-en
zentren zu sein scheint. Die Wirkungen,
einer solch-enAussstellung ausgehen-,
die von
Art, als sie durch
sinsd wesentlich anderer
Vorträge und Kursse erzielt werden.
Es tritt hier an dies Stelle
einzelner ausgewählster Thsemsen ein gemeinsamer Überblick, der der Lehre vorzüglich zu dienen
geeignet ist und ihrem Charakter als allumfassender Synthese gerecht wird.
die Veranstaltung
würden
Wir
solcher
Ansstellungen, die sich wohl mit relativ
geringen Mitteln
mach-en ließen, dringendst
»
WEL-Ausstellung
und
Villenort
freundliche Gartenanregen.
bei Wien ist die Wohnstätte Meist-er
Mauer
Bei dies-er Gelegenheit sei es uns
gestatwo
er
Hö«rbigers,
Hanns
abseits vom
zu geb-en, das
tet, einem Gefühl-eAusdruck
der Großstadt schafft
Lärm und Getriebe
sich uns anläßlich des Besuch-es aufdränsgte,
und arbeitet.
Ein-er dort jüngst veranstalteder Bewunderung,
und
daß es in
zwar
ten
Kollektivausstellung der Wienerwaldunserer zerfallenen, jagend-en, unruhevollen
gemeinden, die ein Bild der landwirtschaftZeit, in der auch die Wissenschaft sich damit
l-ichen- gewerbliche-n, industriellen und kulabgefunden hat, auf einzelne-n, von
turellen
Teilgebsieten TeilLeistungsfähigkeit vermittelte, war
Tag zu Tag kleineren
auch außer einer Kunstschau in einem beerfolge zu erringen, ein-en Menschen gib-t,
der trotz zermürbenden30 jährigen Kampfes
sonderen Abteil eine WEL-Au-sste-llung anum
gegliedert.
Anerkennung, der Sorge um die Sich-erung
sein-es Werkes unsd um das tägliche
hier eine
Auf bescheidenem Raume war
Brot
imstande ist, in Verknüpfung seheAuswahl der grundlegendsten Theorien in
mit schärfsstsem
Forscherrischer Intuition
bildlicher uknd graphischer Darstellung verblicke unsd beispiellosem Wissen ein rageneinigt, und zwar nach Einzel-tie·ilprobslemen,
des Werk
wie Kosmogoni-e, Astronomie, Meteorologie
zu schaffen und jene Zusammenhänge zu zesige-n,ohne die ein Weit-erbauen
usw« gruppiert.
wird
und
ein-e solche Schau zum ersten Male
wertlios
Wer
nach
auf die Dauer
als
Laie
betritt, hat zunächst das Gefühl
welchem gerade die besten Köpfe der Gegenvollkommener
Ratlosiigkeit, gelangt jedoch wart sehnsüchtigverlangen.
binnen
ist in diesem Punkte eine
kurzem bei Betrachten der einzelnen
Hör-biger
am
um
Blätter
es
Gestalt,
einzigartige
zur Erkenntnis, daß
selten-e, ja
ehesten
sich hier
vielleicht den großen Univers-alnaturen der
große Zusammenhänge handelt, deren Ereiner
Renaissance, wie einem Leonardo, vergleicheinzigfchlsießuingmit den Mitteln
Der
Schlüsfel III,
«
(Anzeigen-Anhang)
393
Vorträge
sagt doch der Chor der Alten in
Antigone: »Ungeheuer ist viel, doch
nichts ungeheurer als der Mensch.«
bar.
der
Wie
J.
M.
K.
Aus-bleiben
von
Heiterkeit bei den Zuhörern
zeigt-e, wie ernst solche-r Unfug von harmlose-n, Wissen suchenden Mensch-en genomwird.«
msen
welcher Seit-e dsie ,,VossischeZeitung«
Urteilen
übe-r die Welteisslehre bevom
der
Nummer
läßt, ist aus
Juli 1925 zu ersehen, darin im »Kampf
um
HösrbsigersWelteislehre« (Rezens-isondes
WEL
,,WeltVesrnichtungs Sammelwerkes
entwicklung und Wielteislehre«) u. a. das
folgend-e Referat zu les-en ist: »Professor
Dr. Nölke
behandelt in einer klaren und
dauerndem
umfassend-en Darstellung von
die Entwicklung des Sonnensysstems
Wert
und zeigt, daß die Wissenschaft alle kosmogonischen Theorien gewissenhast prüft und
der strengen Krinur
das gelten läßt, was
tik standhalten kann.
Nachdem so die
Grundlagen für die Beurteilung kosmogonischesrFragen geschaffen sind, übst Professor
Dr. Nölke in einer
Abhandlung über Weltseislehre und Astronomie eine eingehen-de
scharfe Kritik an Hör-bi-gersGlazialkosmogonie und weist in 35 Abschnitten-auf Irrtümer
Hörbigers hin. Jn drei Artiskieln
Von
sich
VORTRAGE
Wir
sind ehrlich genug, um unsern Lesern
dann
und wann
nicht vorzuenthalten, was
auch von gegnerischer Seite über die Welteislehre behauptet wird und den besten Beweis
absgibt für die zweifelhaften Kampfmittel, die mist Sachlischkeit nichts mehr zu
tun habenWir
Hans Wolfgang
pflücken über
Urania-Vortrag isn
Behms
ersten Berliner
der ,,Vossischen Zeitung« vom
23. 10. 1926
die folgenden Stilblüten
der Feder eines
aus
R-eklamemacher:
unserer
vierzwei«felt·.sten
Es
vom
Welteis.
»Die Lehre
läßt
ssich darüber
streiten, -o«b die ,Uran«ia«,
sonst nüchterner und anständiger populärwissenschaftlichserInformation dienend, ein
geeigneter Schauplatz ist für unfreiwillig
komisch-e, bsestenfalls tragikomissche Veranstaltungen, wie H. W. Behms Vortrag mit
Lsichtbildern über Hanns Hörbisgers ,Welteislsehre«.
Auf einzelnes hier einzugehen, erübrigt sich; es genügt, daß alle
entscheidenden Voraussetzungen der Lehre
freie Phantasie-Satzungen sind: teils gänzlich
unkosntrollierbare
Behauptungen über konkrete astrale Vorgänge, die sich irgendwann
irgendwo abgespielt haben sollen, teils
durch glatte Jgnorierung entgegenstehen-der
Tatsachen ermöglicht (etwa dser Berechnung
astraler Entfernungen durch die Parallaxe
u.
ä.). Aus diesen Gsrundvoraussetzungen
wird
ein System gebaut, das in seiner unproblsematischen Lückenlosigkeit und Konsegewissen paranoiden Kosmogonsiesn
quenz
zum
Verwechseln ähnlich sieht; auch die
Bilder, mit
schematischenund ,künsstlerischen«
denen Hörbiger seinSysstem veranschaulicht,
würden
der
sich in Prinzhorns ,Bi-ldn«ere-i
Gseisteskrankem trefflich ausnehmen. (Wir
uns
leider
sind
bewußt, daß diese Parallele
den Welt-eislehrern als experimenteller Beweis
ihrer Behauptung gelten wird:
,Hat
man
doch alle Urheber groß-er Gedanken
bei ihrem Auftret-en...«!«)
Fast völliges
—
394
mit
dienen
22.
-
-
—
werden
dann
noch falsche Anschauung-en
Hösrbigers auf einigen Spezialgebiseten besprochen usw. usw.«
des WELim Sinne
Wer
als-o »Wissen««
Referentsen der ,,Vossischen Ztg.« ,,su:cht«,
dem
ssei ,,W-elt-entwicklusng und Weltei!sleh-re«(Verlag J. A. Barth, Leipzig) und
kosmogonsischeWerke (VerPsrof. Nälkes
lag Jul. Springer u. a.) wärmstens empfohlen.
Psrinzhorns »Bildnerei der Geisteskranken« ist aus
demselben Verlag zu
beziehen und zieren unseren Bücherkasten
seit ihrem 1922 erfolgt-en Erscheinen. Veranlassung zu solchem merkwürdigen Ankauf
—
boten
eben
die
Bildnerei-en
und
Raumvor-
st-ellu-ngen der eifrigsten WEL-Vernichter.
Zu der ,,Ber-echnung astraler Entfernungen
findet der WELdurch die Parallaxe«
Skseptiker in Hörbiigers Welteislehre Seiite
556X57 Punkt 2 das Notdürftigste gesagt.
Es handelt sich usm die Entfernung der galaktischen Eiskörper!
Sehr recht hat Reserent aber mit seiner
in ,,W-elt
war
denn
1917
,,Parall-ele«;
und Haus« in der Tat zu les-en: ,,Eine neue
Bücher-markt-
Wahrheit, deren Urheber nicht mindestens
ein Vierteljahrhunderst lang für ein-en halbund pietätlossenQuerkopf gehalverrückten
ten wird, war
nicht wert, ans Licht gebracht
worden
zu ssein!«
das wirklich wahr sein sollte, so
Wenn
hätten wir als-o noch 11 Jahre zu warten,
bsis den WEL-Vernichtern das Vsergebliche
ihres Beginnens klar wird.
x.
BUCHIERMARKT
Ursache
der
und
Ebbe
der
Bewegung unserer Erde
und Flut. Selbstverlag,
den Bogen M.—,25.
Leipzig. Preis für
Ein
eigenDrehung der
Bewegung um
scheinung der
und
Erde
die
neuartiger Versuch, die
um
ihre Achse, ihre
Sonne
sowie die Er-
Ebbe und Flut zu erklären,
wobei
nur
die Wärmewirkung der Sonnenstrahlung auf die Luft- und Wasserhülle der Erde als Ursache herangezogen
die übliche Erklärung durch Anzieund
hungs- und Fliehkraft eigentlich ganz ausUeueingänge
geschaltet wird. Um ein abschließendesUre
teil
Vernoulli, E., u. Kern, H., Romantisch
in
abgeben zu können, müßte man
die übrigen, noch nicht im Druck
(Gott-Natusr,
Naturphilossophie
erschienenen
Schrift-en-reihse zur Neu-b-egründung der
Hefte Einblick nehmen. Jedenfalls ist
in diesem Heft nichts zu finden, wie der
Naturphilossophie), 6 Porträts, 430 Seiten, 80. Eugen Diederichs Verlag, Jena
Verfasser sich die Entstehung der Be1926.
eines
Brosch. M. 11,—; geb-. M. 14,—-. wegung
AnHimmelskörpers von
Carus, C. G., Psych-e. Gekürzt herausfang an denkt.
A
W
gegeben und eingeleitet von Ludwig Kla«ges
(Goitt-Natur,
Schrift-en«rseihezur
Bioloder
Neubegründung
Naturphiloisiophies Kammerer, P., Allgemeine
Mit
1 Porträt. 319
Seiten.
80. Eugen
gie, XV und 360 S. Mit 4 farbigen
Diederichs Verlag, Jena 1926. Brosch.
Tafeln und 85 Abbildungen im
verb.
M. 9,—; geb. M.
12,—.
Text. Dritte
Auflage. Deutsch-e
Berlin
und
Stuttgart,
Verlagsanstalt
Fischer, E., Anziehungs-Materie,
E. Pierssons Verlag, Dresden
1. Teil.
Leipzig. 1925. Lein-en M. 12,—.
o.
J. Brosch. M. 2,——.
Das
Manuskript dieses Buches ist im
WisHaldane, J. V. S., Dädalusoder
Herbst 1924 abgeschlossen, und es bleibt
und
Drei-Massenschaft
Zukunft.
deshalb verständlich, daß einige überken-Verlag, München 1925. Geh. M. 3,——;
raschende Entdeckungen insbesondere auf
geb. M. 3,80.
desr Vererbungswisssenschaften
dem
Gebiet
und
Kellner, O., Eharakterkunde
unberücksichtigt geblieben sind. Trotzdem
Astrologie
(die astrologische Typenaber
ist das Werk ausgezeichnet geeignet,
lehve). Mit vielen Abbildungen u. Handgerade dem Nichtfachmann einen erschöpschriftprobsen. A«stra-Verlag,Leipzig-Dresüber
das
in
Überblick
Frage
fend-en
den 1927.
Geb-. M. 6,—.
stehende Thema zu geben und insbesonder
dere
Ley, w., Mars
Kriegsplanet.
auch entwicklungsmechanisch gewonMit
16 Abbildungen. Hachmeister u.Thal
nene
Ganz
Erkenntnisse zu übermittelni.
Verlag, Leipzig 1927. (Le"hrmeistse·r-Büche-hervorragend anschaulich sind die Kapitel
rei Nr. 865X66.) M. —,80.
über Entwicklung, Zeugung und
VermehWas
dann Verf. über Abstammung
rung.
Möglichsow, A. M., Drahtlose
k e i t e n.
(Serodiagno"stik, MutaDrei-Masken-Verlag, München und Artenwandel
Selektion
usw.) auszution, Variation,
1926.
Geh. M. 2,20; geb-. M. Z,—.
sagen weiß, spiegelt im großen und ganzen
darüber
die
Besprechungen
Meinung
wieder,
gangbare
der wir uns
Zum
nicht in allen Punkten anzuVrückner, P.,
Wirbelbogen,
der
schließenvermögen. Das hindert aber nicht,
empor.
Aussätze aus
Himmel
das Werk
nicht nur dem angehenden BioBogen:
Himmelsmechanik. 11.—14.
395
Zu
Tafe!
unserer
logiestudierenden, sondern auch den Schülern
höherer Klassen wärmstens zu empfehlen.
Bm.
Plaßmann, J.,
Fixsternbeobachtungen
Hilfsmiteinfachen
teln.
120
S. mit
11
Abbildungen.
Mathematisch naturwissenschaftl. techSalle,
nische Bücherei. Verlag Otto
mit
-
-
Berlin
1927.
Geb-. M.
3,40.
Das Büchlein hat einen sehr ernsten und
es
will
verwichtigen Grundgedanken:
hüten, daß der Freund der Hismmelskunde
vor
der
die für die Wunder
allem
Sternenwelt
begeisterte Jugend der »verflachenden, bloßen Rezeptison«anheimfalle.
Und
daher will es zu selbständiger nutzund
anleiten
bringender Beobachtungsarbeit
vor
allem zeigen, wie man
auch heute noch
mit den einfachsten Hilfsmitteln durch systematisches und beharrliches Beobachten der
Durch
Wissenschaft wirklich dienen kann.
dsie Beschränkung auf einige wichtige Gebiete, die veränderlichen Sterne, die Farben
der
Gestirne, die Sternpaare, Sternhaufen, Nebel und M-ilchstraße,hat das
Werk
einen gewissen Grad
von
Gründlichkeit
erreicht, der ganz dem angeführten
hohen Zwecke dient. Das reiche, in Tabellen
die Abbilgegebene Zahlenmaterial,
allem
die gedungen im Text und vor
sondert beigegebenen Sternkärtchen zur
Aufsuchung von
Veränderlichen und der
notwendigen Vergleichssterne erhöhen die
Freude an dem Büchlein und seinen praktischen Wert.
A W
und
Zu
der
Buchdruckerei
396
etwa
Grad
10
und
Otto
35
Grad
Sonnen-breite
zwar
auf beierreiche-n können, und
den Sonnenhalbkugeln
deswegen, weil inder zahlreichen Zielverfehlungen sich
entgegen dem
Einfallskegel ein »Gegenkeg-el«bildet. Nicht alle Zustürzlinge treffen
die Sonne
sogleich auf den ersten Anssturm
Manch-er Block
verfehlt sozusagen die
Scheibe und beschreibt eine Ellipse um den
Sonnen-ball, deren Son·niennahpunktnaturgemäß entgegengesetzt sieinem Herfallpunkte
folge
liegen muß. Erst nach einigen Sonn-mumkreisungen werd-en diese Blöcke in den Sonnenkörper seinschießenkönnen. Hiermit ist
vor
die so überaus
allem
wichtige Erscheidie Sonnung
grundsätzlicherklärt, warum
aufnsenflecksenur in diesen Sonnenbreiten
trseten
es
und warum
zwei ,,Königszon-en«
nördlich und südlich des Sonnengleichers
der Gürtel höchster
gibt. Auch das Wandeln
Sonnenstätigkeitwährend einer etwa zwölfjährigesn Befleckungsreihe vson höher-en zu
erklärt
niedriger-en Sonnenbreiiten
sich jetzt
da
ungezwungen,
eben sstövendauf das
unserer Tafel.
Deutung der Lage und der Ver-teieinzelnen Sonn-enersch-einungen·
auf
der Oberfläche unseres Tagesgsestirns bedarf
ess am
besten einer Niederzeichnung, um zu
ermitteln, wie die Masssenim Bahnenschwarm
des Eisschleierhorns verteilt
und ihrer Größe
nach geordnet sind, und wie die Kegelspitze in den Sonnenkörper einschnei·det.Es
zeigt sich, daß im Eisschlesierhorn eine
Zur
lung
doppelte Größensonderung der ein·her·stürmenden
muß, derart,
Körper sich ausbilden
daß gerade die größten Körper die Sonn-e
der Flugzielrichungefähr 90 Grad unter
tung erreichen, die kleinsten, jedoch zahlreichsten etwa 25 Grad unter dem Gegenpunkt (Ant-iapex) herzukommen scheinen und
von
dorther einen »Nachfallstrom« bilden.
des EisfchleierUnd weiter, daß im Mantel
hsorns auf den Bahnfäden an der Oberosder Außenseite des Zeltdachs die größeren,
an
der Unteroder Jnnenseite die jeweils
kleineren
Körper sich befinden müssen. Entden Schnitt der Sonn-endann
wirft man
kiugel mit der Kegelspitze, wie dies unsere
Abbildung zeig-t, so fieht man, daß gerade
die größten Körper die Sonne
nur
zwischen
die
Großwandelsternse
Eisschlesierhorn einwsisrdie Körper, die zuletzt einsstürzen,
längsten Zeit gehabt hab-en, ihre Bahdsem
nsen
Sonnengleicher anzuschmiegien.
angedeuteten
Näh-e-res über die hier nur
Zusammenhänge siehe bei Valier,-Der
Steirnse
Bahn und Wesen (2. Auflage,
ein
Wel1926) und bei VoithEis
(3. Auflage 1927), beide
tenbaustoff
bei R. Voigtländsers Verlag in Leipzig.
ksen und
am
Regel
G.
m.
b.
H., Leipzig
Tran
sialorische
sonnenbahn
bebst-—
Babnice
und
Zeiisirorn
—-
Abscisse
-
--
-,-«
ceolog.-
Vergan-
Zuk
n
-neioideneinfänge.
Pla-
o
,,Proselenenf
.
Posiselenen,Pi-aemafseniien.
·
Mai-senden
Posiinar
7
7
s
eniiem
is plispwtssesteldsd
Uuariärze
Teriiårzei
smaiisohen
dei-
XXXXXXX
,
.
Teriiärmenseh,
Frismänxeien
Erregu
stände
der irdischen
miiiloren
der
und
(Lussdruck-
s z u
-
aus
O- u i
innerhalb
n
i ä
HYdro-und
dei-
Uebers
)
der-
-A1·heii.
i-
z
A
e
i.
eit.
sph
»qrossen"
sunps
Tafel
12.
Das
Schicksal
der
Erde
im
Sonnenreich. Dargestellt im
heit, Gegenwart und Zukunft.
Sinne
der
Welteislehre
in
Vergangen-
Herunterladen