DERFCHLUFFELZUM WELTGEFCHEHEN 1927 J. Jahrgang Heft 11 ZEITSJPIIEGIEIL Große Ideen, die sich überwältigend und des naturden Vordergrund kulturwissenschastlichen Forschens and Denkens stellen, hab-en in der Regel gewisse Vorläufer zu verzeichnen, die der geTeilideen mehr oder minder nialen Gesamtschau schon tastend vorweggenommen haben. Das trifft auch in besonderem Maße für die Welteislehre zu, und wir haben ja schon wiederholt Gelegenheit gehabt, auch in diediarauf hinzuweisen. Es sen Blättern kann gar keine Frage mehr sein, daß sich hier die Beispiele noch häufen werden, daß mancher befähigte Kopf eben schon manches dachte oder erahnte, was Härbiger erst zu einer überaus gewalÄhnlich tigen Gesamtsynthsese einte. finden wir dies in der Biologie benach der Darwinschen stätigt, denn Großtat erwuchs ein ganzes Heer von Fachgelehrten, die den früheren Spuren Darwinscher Gedankengänge nachforschte und solche auch reichlich genug Gegner seiner Anschauungen wohl wahr haben möchten. Entschuldigen kann hier nur ein Mangel an Belesenheit. Uns ist es jedenfalls immer eine bewir im Schriftsondere Freude, wenn tum der Vergangenheit auf Stellen stoßen,die sich mit dem berühren, was Hörbiger lehrt und fordert. vor Schon Jahren hatten wir im Rahmen unseres Fachgebietes ein Werk studiert, das den zur Zeit seiner Abfassung als Professor der Physik an der Universität Freiburg i. B. dozierenden zum VerGelehrten Ludwig Zehnder 1899 Das erschienene fasser hatte. Werk sucht die ,,Entstehung des Lebens« aus mechanischen Grundlagen zu entwickeln und stellt für den Verfasser die notwendig zu ziehende Konsequenz einem aus aus zwei Jahre vordem seiner Feder herrührenden Werk-e dar. Jn diesem Werk, das betitelt ist »Die Mechanik des Weltalls«, wird versucht, alle bekannten physikalischen und cheentdeckte. mischen Kräfte auf die Gravitation sals einzige Fund-amentalkraft zurückH örbiger steht gewiß nicht so weltzuführen und die wichtigsten tatsächlich einsam da, so losgelöst von allem Denken der Vergangenheit, wie es manch-e feststehenden Vorgänge in der unorgain Dek schiiisie1111,« (21) 361 Zeitspieget nischen Welt im Spiegel mechanischer Grund-lagen folgerichtig abzuleiten. Dieses Werk beansprucht unser besonderes Interesse und ebenso auch das Von Zehnder im Jahr-e 1914 herausgebrachte Werk: »Der ewige Kreislauf des Weltalls«, das seinen Ursprung Vorlesungen über physikalische Weltanschauungen an der Technischen HochEs ist beschule in Berlin Verdankt. zeichnend genug, daß ein Physiker in beiden Werken zu Anschauungen gelangt, die manch-en Jdeen Hörbigers zum mindesten entsprechend sind, wie wir im folgenden in aller Kürze zeigen werden. Jm übrigen muß auf das Studium beider Werke selbst verwiesen werden, da es an dieser Stelle nicht Welteislehre möglich ist, das zur Drängende und gleichwohl auch das Von ihr Abgleitende erschöpfenddsarzustellen. Die Vorstellung des Welteises existiert zwar für Zehnder nicht; er ist noch mit gezwungen, Nebelballungen und Nebelmassen zu operieren. Wesentlich scheint uns aber die Tatsache zu sein, daß Zehnder gerade in Vielen rein physikalischen Erörterungen in Hörbiger einen Partner erblicken kann, wiewohl doch gerade die erbittertsten Gegner der Welteislehre ihr jedes Verständnis für physikalische Wertungen abzusprechen geneigt sind und die physikalischen Grundlagen der Welteislehre für überhaupt nicht diskutabel halten. Daß diese auch für sie einmal diskutabel werd-en müssen, sei nur nebenbei erwähnt. Es berührt angenehm, daß Zehnder die außergewöhnlichenSchwierigkeiten klarlegt, die jedem Versuch anhaften, 362 über den Bau des Weltalls Klarheit zu gewinnen. Trotz der zahlreichen astronomischen Messungen, die an Prädas denkbar zision Mögliche erreicht zu haben scheinen, seien wir hier fast ausschließlichauf Hypothesen angewiesen. wir Nicht Viel besser stünde es, wenn uns über die Entstehung unseres Sonnensystems mit seinen zahlreichen auffallenden RegelmäßigkeitenRechenschaft zu geben suchen. Sogar über den Zustand des uns am allernächistenbefindlichen Mondes wüßten wir noch erschreckend wenig. Während nun Hörbiger lediglich die Werdenssgeschichte unseres Sonnensystems behandelt, aber hier zugleich« den Rhythmus erschaut, der wahrscheinlich für alle ähnlichenSysteme im Weltall Geltung hat, dehnt Zehnder seine Spe- kulationen über das ganze Weltall aus, das Chaos uranfänglichlals gegeben an, einen Raum, der in allen Richtungen etwa tausendmal s-o groß ist wie der alle unsere sichtbaren Fixentsterne, Sternhaufen und-Nebelfle-ck-e haltende und der gleichmäßigmit Materie in feinster Verteilung erfüllt ist. würde etwa bis Diese Verteilung zur Vollständigen Dissoziation aller Molekeln in ihre Atome gehen, bei einem Zustand der absoluten Nulltemperatur. Ein langsames Zusammenziehen aller Teile· führt zur Bildung Von Atomaggregaten, die weiterhin zusammenfrieren (!) und dadurch feste Körperchen bilden, sogenannten kosmisschienStaub. Aus solchem Staub formen sich schließ(im Sinne Zehnders etwa lich Meteorite noch wesensgleich mit einem Staubund korn) Meteoritenhaufen, und je nimmt Zeitspiegel größer größer ein solch-er Haufe wird, um sso die Einlaufgeschwindsigkesit neuer in denselben. Dies-er Meteorite Einfang ist mit Wärmeentwicklung verbunden und bei seinem Fortsschreiten kann es zur Bildung eines kompakten Weltkörpers, einer Sonne, kommen. Zehnder zeigt dann im besonderen die Entstehung eines Sonnensystems auf, spricht vom Zusammensturz zweier mit Sonnen der dadurch bewirkten Her-ausbildung einer flach rotierenden vom Zentrum Scheibe, deren weiter entfernten Substanzen ihre hohen Temperaturen eingebüßt haben, kalt geworden sind, während sich in der Mitte —der heiße Sonnenkern befindet. Jm Schwerpunkt der Scheibe wächst durch Körpereinfang die Sonne heran, ähnlich bilden sich im Gesamt-gebiet der rotierenden Scheibe Planeten heraus, als letzte Folge kleiner, selbstrotierender Meteoritensysteme. Asus dem Nichtsers leuchten der Planeten schließtZehnder, daß sie alle aus nahezu kugelförmig-en bestehen, die von mehr festen Kernen oder weniger dichten Dampfhüllen umgeben sind. Eine Ausnahme würde Merkur bilden, der alle verdampfenden Substanzen schon der-Sonne angereichert hat, ferner die völlig kalten Planetoiden. Unaufhörlich würde unsere Sonne kosmisscheMassen heranziehen, und es scheint für Zehnder ein Jrrtum zu sein, zu glauben, daß Sonnen in einem beständigenAbkühlungsbegriffen sein müssen, sondern vorgang im Gegenteil heißer werden und noch stärker strahlen können als etwa jetzt. Das Zodiakallicht deutet Zehnder als ursprünglich rotierenden Rest der · wird - Hauptmeteoritenscheibe unseres Planetensystems, als eine heute sehr flache und dünn mit Meteoriten besät-e, in der Ekliptik oder ihr sehr naheliegende Scheibe, die von der Sonn-e bis über die Marsbahn hinausreicht. Bezeichnend genug müht sich Zehnder damit ab, Klarheit über die Periodizität im Sonzu gewinnen, die überall nensystem zu beobachten ist, wie beispielsweise bei den Sonnenfleckenperioden. Diese können seiner Meinung nach »nur auf Ursachen zurück-geführtwerden, die außerhalb der Sonne liegen. Wie aus inneren Ursachen eine solche Periodizität hervorgehen könnte, ist mir unverständlich«. Über das Andeuten von Möglichkeiten kommt Zehnder hier nicht hinaus. Noch bezeichnender ist aber, daß glaubhaft gemacht wird, daß alle Planeten der Reihe nach in die Sonne einund gehen werden zuletzt nur noch eine Sonne ohne Planeten übrigbleibt. Es sei betont, daß der Forscher der neunziger Jahre wesentlich mehr Berührungspunkte mit der Welteislehre aufweist, der spätere Forscher aber in manchen Punkten skeptischer wird und andere Theorien allenfalls aiusch für diskutabel hält oder zum mindesten Bruch-stückederselben mit seiner Theorie verquickt. Daß hierbei wenig Klarheit übrigbleibt, ist selbstverständlich-. Nichtsdestoweniger spricht Zehnder aber immer wieder von einem Welt- äther als Hemmsungswiderstandvon bewegten Himmelskörpern.Nur dadurch sich auch das schließlicheEingehen unserer Planeten in die Sonne dem deuten lassen. Jn erwähnten würde (21—) 363 Zeitspieget steht zu lesen: »Die Planeten ziehen nämlich um die Sonne kleinere kleinere und immer Kreise, wegen des Widerstand leistenden Äthers und Wegen der zunehmenden Sonnenmasse. Die Flutwirkungen auf ihren Oberflächen Werden immer größer. Dadurch verlangsamen sich schließlichihre Rotationen. Die Planeten, einer nach kommen dem andern, allmählich der Sonne so nahe, daß sie sich-stärker erhitzen, daß ihre Atmosphären sich ausdehnen. Auf der Sonnenkugel bewirkt der ganz nahe kreisende Planet gleichfalls Fluterscheinungen. Um die Sonne laufen der Planetenstellung entsprechend zwei Flutwellen, welche zuletzt Viel schneller als die Sonne selber um ihre Achse kreisen. Denn die fortschreitende Geschwindigkeit der Planeten in wird unmittelbarer eine Sonnennähe sehr groß-e im Vergleich zu der Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden Sonne. Diese Flutwellen auf der Sonne suchen die Rotationsgeschwindigkeit derselben zu vergräßern. Reicht endlich die Atmosphäre der Planeten bis an die Sonne heran, so fließt sie allmählich in die letztere hinein.« Und- 1914 schreibt Zehnder: ,,Jn der Tat muß jede Bewegung im Äther einen gewissen, wenn auch noch so geringen Widerstand finden, sei der bewegte Körper klein oder groß, sei die Bewegung langsam oder rasch.«Nach Zehnders Vorstellung besteht die Welt allenthalben asus ein-er ungeheuren Ätherkugel, in der sich von Milliarden Sonnen, Planeten usw. beweg-en. Wenn die Relativitätstheorie die Existenz des Äthers leugnet, da der MichelsonscheJnterferenzWerke 364 von 1897 versuch keine relative Bewegung zwischen Äther lund Erdoberflächeerkennen ließ, so glaubt Zehnder dies durch entsprechenden Kontrollversuch in Abrede stellen zu können. Uns interessiert im weiteren weniger die Schilderung des Merkureinsturzes in die Sonne als diejenige eines Mondwird niederbruches. Nach Zehnder solch ein Mondniederbruch für die Erdbewohner Die zum erschütternden Ereignis. Bahnschrumpfung des Mond-es soll neben dem Ätherwiderstanddurch die um die Sonne des kreisenden Meteoriten Zodiakallichtes beschleunigt werden.Der Mond würd-e sich relativ schneller der Erde »als die anderen Planeten der Sonne nähern. »Gelangt der Mond in noch kleinere Entfernung von der Erde, so läuft er rasch-er um dieselbe als einmal am Tage. Er muß dann im Westen auf-, im Osten untergehen und erzeugt wiederum Flutbewegungen, welch-enun aber in diesem veränderten umSinne laufen und die Rotationsbewegung der Erde zu beschleunigen such-en. Immer der Mond um die Erde. schneller kreist Zuletzt vollführt er einen ganzen Umlauf in nahezu einer Stunde und bewirkt ungeheure Springfluten. Erreicht er endlich unsere Atmosphäre, so wird er vermöge seiner großen Geschwindigkeit von etwa 8 km in der Sekunde nicht nur furchtbare Stürme in ihr hervorrufen, sondern er wir-d auch durch den Widerstand der Atmosphäre oberflächslichsich stark erhitzen, Funken sprühen wie ein ungeheures Meteor.« Seh-en wir genauer zu und wäre hier Raum zur Jnterpretierung dessen, was Zehnder insgesamt über das Mondes- »ein-sich ei« Voiszh Pionieis schsicksalauszusagen weiß, so tauchen dahinter Hörbigers vorstsationäre, staund tionäre nachstationäre Etappen eines Kataklysmus auf mit all ihren ungeheuren Gürtelflut- und Flutbergverankerungserschieinungen auf der Erde-. Auch Zehnder unterscheidet Perioden geologischen Groß- und Kleingeschsehens. »Die behandelten Umwandlungen, welche die Erde im Laufe der Zeiten durchgemacht hat oder noch durchzumachen haben wird, sind z. T. allmähliche, z. T. sind es rasche Umwälzungen, denen nachher wieder lange dauernde perioden fast unmerklich-er Veränderungen folgen.« Wie Hörbiger bezieht Zehnder Geologie und Meteorologie, Biologie und Paläontologie in den Kreis seiner Betrachtung-en ein, in dem instinktiv richtig-en Bewußtsein, daß nur im allgewaltigen Zusammenhang HANS WONIER Cim- Weiter-Hehre Unser gesamtes Sonnensystem « X HEINIRECH WOlLlFGANG IBIEHM DER WELTEISILEHRIE diesem Jahre konnte Dr.ing.h.c. Voigt Heinrich seinen siebzigsten Geburtstag begehen, gefeiert von Verdenen, die seine außerordentlich-en die Entwicklung der Elekdienst-e für trotechnik schätzenund beglückwünscht von wiederum jenen, die ihn als mutiim Kampf gen und bsesonnenen Streiter die Welteislehre und ihre-n Ausum Wer wie Voigt ein an kennen. bau aber an Arbeit, auch Erfolgen rseiches Leb-en hinter sich hat, darf mit leiniStolz und abgeklärter Beschaugem lichkeit auf das kämpfend Erreichte Jn zurückblicken. Nur wenigen ist es gegeben, die Ihn- deutbar kann. Aber trotz allem, welch erheblich-er Unterschied in den klar logischen Folgerungen Hörbigers, welch ein unsicheres und immer wieder durch unlösbar erscheinende Fragestellungen verwirrendes Deutungsbild dagegen bei Zehnder! Hier der Forscher, dem erstmals der große Wurf einer überragenden Weltschsau, wie noch niemals seit Mensch-engsedenken,gelungen ist, dort der erst noch ganz mühsam im Chaos der Lehrmeinungen nach- einem Rettungsanker greifende Physiker! der Vergleich Zehnder-HörGerade der Großbiger zwingt nur von neuem tat Hörbigers staunendes Bewundern ab. So groß und erhaben wie er hat noch kein Forscher das Weltall erahnt Bm. und begrifflich umschrieben. werden VOLK-If EIN these ihres Lebens selbst zu zseichnen, d. h. sie in eine Form zu betten, die weitesten Kreisen ein köstlich-esNacherleben verbürgt. Voigt ist dieser vor Wurf zwiefach gelungen. Sein etwa zwei Jahren erschienenes Buch und Heiteres »Nachdenkliches den aus ersten Jahrzehnten der zeigt nicht Elektrotechnik«1) einen großen Teil dser für dsie Entnur der wicklung Elektrotechnik wichtigen Ereignisse auf, sondern führt uns den 1 Mit zahlreichen Bildnissen auf 23 feln. Leipzig 1925. R. Voigtländers lag, Ganzleinen M. 10.——. TaVer- 365 Hei-»ich Verfasser als VoiFL ein- Pionier mit entscheidend hierbei vor Augen. Mit wachsendem Genuß liest man auch als Nichtfachmann Seite um Seite dieses einzig-artigen Werkes und wird angenehm berührt durch die Frische und Lebendigkeit des Stiles und den ismmer wieder durchbrsechenden Humor, der biesonnend über dem Ganzen liegt. Und in jenem kleinen Schriftchen »Die Welteis slehre und ich« sein-es Jn(KosmotechnisschesErlebnis genieurs)2 setzt Voigt in ergreifend schöner Weise auseinander, welche Gründe und Erfahrungen ihn gerade zum Anhänger der Lehre Hörbigers machte-n. Bezeichnend genug ist schon der Auftakt dieses Schriftchens: »Das Gefühl für technische Möglichkeiten, das mir in vielen Lebenslagen weitergeholfen hat, hat mich, mir selbst unbewußt, vielleicht auf den Weg geleitet, auf dem ich jetzt zur Erkenntnis gekommsen bin, daß die Technik und die Arbeitsund Denkweise des praktischen Jngeniseurs biei der Lösung kosmischer Rätsel schlechterdings nicht mehr entbsehrt werd-en können. Dias Zseitalter der Kosmotechnik steigt auf.« Wer selbst mitten im Kampf um die Wseltseislehresteht und deshalb nicht den allzu knapp von Früchtsen des Allzumenschlichen zu kosten bekommt·, weiß, welch gigantischseWselt nseuartiger Ausblicke hinter diesem A,,Zieitalter der Kosmot-echnik« aufsteigt· Er weiß aber daß mehr als oberauch gl·eichwoh-l, flächlichesWiss-en um die Dinge dazu den gehört, starken Glauben an die 2 ders 366 Z. Auflage 1925. Leipzig, R. Verlag. Geheftet M.——.60. Voigtlän- der Weltgeist-Fluss- zu endlich-eErfüllung dieses Zeitalters hegen. Wissen und Erfahrung zugleich Wiss-en, das setzt dieser Glaube voraus; genährt ist mit dem, was allzeit die Besten der Forschung lehrt-en; Erfahrung und und Erlebnis, die vor den Lücken Irrungen dieses Wissens erschauern könnten. Voigts ganzes Lewird zum Grad-m-esserdies-er Doppelperspektive, ja es siegt schließlich einmal die Resignation, daß all-es Bemühen um Erkenntnis kosmoigonischer Zusammenhänge doch eitel Tand sei. »Das Ergebnis der gsetäuschtenHoffwar nung für mich, daß ich mir fest vornahm, keine Kosmogonie wieder in die Hand zu nehm-en, wenn sie nicht vom lieben Gott selbst geschrieben wäre, da er doch wohl der einzig-e wäre, der wissen mußt-e, wie und warum er alles so gemacht hatte, wie es ist.« Das war der Standpunkt des Vierundfünfzigjährigen, der sich stets auch als Liebhaberastronoim betätigt Und sich in Wilhelmshöhsebei Kassel ein Sternwartenheim geschaffen hatt-e, um das ihn nicht wenig-e Astronomie treibende Forscher beneiden mochten. Daß dann gerade der gereift-e Skeptiker sollte, zur Welteislehre kommen darf mithin als besonderes Zeugnis Es für ihre Größe gebucht werden. entbsehrt nicht gewisser Komik, daß das von einem Astronomieprofessor der anfänglich ge»Glazia.lkosmo-gonie«3 ben 3 GlazialkosHörbiger-Fauth: neue Eine Entwicklungsgemogonie. und des Sonnensystems. schichte des Weltalls Widerdes der Erkenntnis Auf Grund streites eines kosmisichen Neptunismus mit eine-m Plutonismus ebenso universellen Hei-»Holt Folgt, Pionier ein spendete Lob die Voigtsche Skepsis nicht beseitigen konnte und erstl eine Beurteilung dieses Werkes in der ZeitDeutscher Ingeschrift des Vereins nieure ihn nachdenklich stimmte. Welch gewaltigen Eindruck die Lektürse dieses Werkes auf Voigt mach-te, wie er in «der Folge mit Fauth und Hörbiger wurde bekannt und sich durchs Vorträge für die Welteislehre einzusetzen dies alles und mehr möchte begann in dem obengenannten Schriftchen nachgelesen werd-en. Als reifste Frucht dieser Vortragstätigkeit formte sich schließlich,durch manch äußere Anverstärkt, der Gedanke, das regung der Gesamtgebiäude Glazialkosmogonie allgem-einverständlicher darzustellen und weiteren Kreisen zugänglichzu machen. So entstand das wohlgelungene Werk: das »Eis, ein Welt-enbaustoff«, reichen Widerhall fand und inzwischen Tausende zur Welteislehre geführt hat. Werk Wenn dies augenblicklich in dritter umgearbeiteter und verbessert-er Auflage -ersch-eint4.,so möchtedies dem Siebzigjährigen nicht zum wenigsten ein-e Krönung sein-es erfolgreichen Bemühens um die Welteislehre bedeuten. Seit nunmehr vierzehn Jahr-en ist Voigt einer der bedeutendsten Pioniere — nach den neuesten Ergebnissen sämtlicher Neuexakter Forschungszweige bearbeitet. druck, Leipzig 1925. R. Voigtländers Verlag. 790 Seiten mit 212 Abbildgn. Geb. 50.——, ungeb. M. 44.—. M. 4 XVl, 316 Seiten mit einem Atlas in Großfolio, enthaltend 18 teils farbige Taeinem feln und FlutbergmodelL Geb. (Text in Ganzleinen, Atlas i-n Halbleinen) M. 20.——,ungeb. M. 15.—. 1927. Leipzig, R. Voigtländers Verlag. der Welteislehre Welteislehre, ja der erst-e überhaupt, der unermüdlich in Wort und Schrift für sie gsekämpftund geworben hat und dessen beachtenswerter Initiative manch-e zum Ausbau der Welt-eislehre gespendeten Mittel zu verdanken sind. Unbeugsame Schaffenskraft, bewundernswerter Fleiß, gepaart mit verund instinkständnisvollem Weitblick tivsicheren Auffassung-Vermögen für das Wesentliche, waren allzeit die Triebfedern, den-en Voigt die gewiß nichst alltäglichen Erfolge sein-es Lebens verdankt. Ausgestattet mit solchen Eigenschaften war es ihm möglich,die heut-e weltbekannte Firma Voigt sc Haeffner vor zweiundviierzig Jahren zu begründen und ihren mählichen Aufstieg sonderlich- in den neunzigser Jahren des verflossenen Jahrhunderts zu erwirken. Bahnbrechende Neuerungen der Elekauf verschieden-en Gebieten trotechnik, vornehmlich der Jnstallationstechnik«,stellen Voigst in dsie Reihe von derer wissenschaftlichen Ruf und Ansehen Und die im Jahre 1911 von der Technischen Hochschule zu Braunschweig erfolgte Verleihung des Titels eines Ehrendoktors mag als äußeres Zeichen dieser Anerkennung gewertet werden. Und wiederum sind es die erwähnten Eigenschaften, die Voigt auch bei all dem auszeichnen, was biser lang für die Welteislehre geleistet hat. Nicht als kritikloser Außenseiter ist er in die Jdeenwelt Hörbigers eingedrungen, sondern als ein Forscher und Techder niker, urteilslos der zur rechten Stunde erfassen konnte, kosmotechnisches Wseltbild was der vor- ein mittel- 367 Zum Problem Voigts BeZukunft bedeutet. deutung für die Welteislehre wurzelt seines begeistenicht in der Jdieenwelt rungsvollen Laien, sondern isn der gefesstigten durch eingehendies Studium einer echten Ge-lehrtennatur. Erkenntnis Nur so wird es auch verständ-lich, daß Voigt immer wieder in den berufensten Organisationen vornehmlich technisch-wissenschaftlicher Einst-ellun-g zu Worte kam, um hier für die Welteislehre eine Lanze zu brechen. Und es möchte ihm in diesem Jahre eine besondere Freud-e gewesen sein, beim 106. Stiftungsfest des »Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes« den Festvortrag über »Kosmos und Technik« halten und darin die Gedankenwelt Hörbigers zum Ausdruck bringen zu können. Daß ein-e Vereinigung, um wie die sich Namen Beuth, Krupp, Borsig, Siemens, Slaby, Riathienau usw-. scharen, der Welteislehre besonderes Gehör schenkte, mag als glückliches Omen für ihre weitere Entwicklung gewertet werden. Und- das alte Beuthsche Wort, dessen sich die heut-e lebenden baren DIR. ALFRED FEEJUIGER J ZIUM darf ohne Übertreibung sagen, daß die sogenannten Gasnebel zu den geheimnisvollsten Himmelserscheinungen gehören. Ein Blick in die wissenschaftlich-astronomischeLiteratur beweist diese Behauptung klar und einwandfrei. Die Geschichteder Gasnebelforschung ist ein Tummelplatz der VerschiedenstenAnsichten und Theorien. alle Nebel Ursprünglich hielt man Man 368 cle-- Gasnebel Mitglied-er bei diesem Festabend alS Leitstern ihrer Vereinigung wsiseder entsannen, möchte auch für Voigts persönliches Leben Geltung haben: »Die Zeit der Not issteingetreten. Es ist diie Zeit der Anstrengung bis aufs äußerste. Wer die erst-e Stelle behaupten will, darf nie ruhen.« Ruhe kennt der Siebzigjährige auch heut-e noch nicht. Jhm, dem Pfarrerssohsn aus S-andersleben«,ist die WeltBuneislehre zugleich zum vertrauten desgenossen seines Eigenschicksals geworden. Sie hat dias Abendrot seines Lebens verklärend umsponnen und ihm den unverbrüchlichenGlauben an ihre Zukunft geschenkt, einen Glauben, um den es wert war, gelebt zu haben. aber Wir und wünmöchten hoffen schen, daß noch zu Voigts Lebzeiten dieser Glaube seine Erfüllung, zum mindesten sei-ne Stärke erweist, daß es ihm Vergönnt ist, noch weitere Jahre an dem, hindurch mit uns zu arbeiten wsas von Mauer der Genius ebenso erschsauernd wie hismmelhochjauchzend erspäht. PROIBLIEM DER GASNEBIEJL kosmischer Art für Ansammlungen Von Gasmassen. Man fing aber an, hieran zu zweifeln, als man durch genügend mächtige Fernrohre gewisse Nebel in Sternansammlungenauflösen konnte. Mit zunehmender Fernrohr-Größe und Güte konnte man immer mehr Nebel als Ansammlungen von Sternen er- kennen, so daß man eine Zeit hindurch glaubte, daß alle kosmischen Nebel bei Zum etc-« Sag-Hebel Problem genügender Fernrohr-Größe sich als Sternsysteme erweisen würden. Das Spektroskop jedoch erwies mit hoher Wahrscheinlichkeit, daß es echte Gasnebel gebe. Wir können nämlich von zwei Hauptgruppen Spektren unterscheiden: Solche, die ein kontinuierliches Band mit hellen Linien zeigen, und solche, die ein Grundlichtband mit Linien dunklen heißt: haben. Das und Emissio«nsAbsorptionsmit Alle Nebel Absorpspektren. wie tionsspektren, unsere Sonne, sind als Sternsysteme aufzufassen, wie insbesondere hauptsächlichdie berühmten Spiralnebel. Alle übrigen, die helle Linien nämlich Wasserstoff-, Heliumund Nebulium-Linien enthalten, gelten als echte Gasnebel, weil echte Gase etwa solche in GeißlerschenRöhren Linien im Spektrum aufweisen. Besser freilich sagen wir bereits hier, daß alle diese entsprechenden kosmischen Nebel mit hellen Linien bisher als echte Gasdenn in letzter Zeit benebel galten; ginnen manche Astronomen auch hieran aus zu zweifeln. Und zwar mancherlei gewichtigen Gründen! Denn einmal fragt es sich (rein erkenntnistheoretisch), ob es überhaupt ist, das, was wissenschaftlich erlaubt man gemeinhin »Naturgesetze« nennt (d. h. was wir hier aus statistischen Erwägungen heraus »Naturgesetze«genannt haben) und durchaus noch nicht zwingend als ,,dynamisch«dargetan haben, unterschiedslos als universal in allen, noch so weit entfernten Weltteilen geltend anzusehen und auf alle, auch unermeßlichentfernte Weltgegenden zu projizieren. — — — Bei strengem Nachdenken wird sich dem Zweifel an der universalen Geltung unserer sogenannten »Naturgesetze«entziehen können. Man wird z. B. schon aus diesen Gründen als einen nicht nur Hörbiger exakten, sondern philosophischen Naturforscher hohen Ranges ansehen müssen, weil er u. a. die auf der Erde und im Sonnensystem bzw. in dessen relativ näherer Umgebung herrschende Gravitationskraft nicht ohne weiteres in die Unendlichkeit wirken, sondern in verhältnismäßig kurzer Entfernung schnell erlöschenläßt. Wohl ist das Newtonsche bzw. Keplersche Gravitationsgesetz auch innerhalb der multiplen Sternsysteme, wie etwa zwischen Doppelsternen, als geltend erwiesen, aber noch ist die Gravitationswirkung etwa zwischenunserm Sonnensystem und dem Stern Beteigeuze nicht unzweifelhaft dargetan! Sodann aber sind wir bereits heute zu größerer wissenschaftlicher Zurückhaltung genötigt, weil fast täglich Erscheinungen auftauchen, die den strengen Denker bzw. Forscher zwingen, Gesetzen, die bisher für unerschütterlich,für absolut galten, nur ,,relative« Wirksamkeit zuzubilligen. Man denke hier nur an die Einsteinsche Relativitätstheorie, die so ziemlich alles auf den Kopf stellte, was die »Wissenschaft« seit Galilei für absolut hielt. Jst z. B. Einsteins Behauptung von der Krümmung des Lichtstrahls durch benachbarte genügend große kosmische Massen richtig, ferner die Lehre des der Leydener Physikers Lorentz von Verkürzung des bewegten Maßstabes wir im nachgewiesen, dann können niemand 369 Zum NördL Sämtlichmit 370 Problem Plejaden-Außennebel dem der Gasnebel Ringnebel Verschiedene Formen kosmischer Nebel. 7 IX280 cm-Spiegel aufgenommen von Prof. in der M. Wolf, Heidelberg. Leyer Zum Problem der Gasnebel blicklich die Auffassung, daß die kosmischen Gasnebel überhaupt nur in reflektiertem Lichte leuchten, das sie von verhältnismäßignahe benachbarten hellen Riesensonnen erhielten. So soll z.B. der herrliche große Orionnebel sein helles Licht von dem wundervollen Stern Rigel erhalten. Hell genug wäre zwar dieser Stern, da seine Leuchtstärke etwa die als oder Kopernikus! 24000mal größer ist Man sagte sich u. a., daß kosmische unserer Sonne. Aber man muß doch Nebel nicht so heiß sein können, daß sie wohl stärkste Zweifel dabei empfinden; wenn denn von selbst strahlen können; denn wenn dieser Stern ungefähr etwa 650 ebenso wie der Orionnebel schon ein ungeheuer komprimierter Lichtjahre von uns entfernt sein soll, Weltkörper, wie etwa der berühmt geer mit Kern wordene so dürfte Siriusbegleiter (dessen sehr großer, ja erdem drückender Wahrscheinlichkeit von nach Ansicht verschiedener Physiker aus Orionnebel einem sehr, vermutlich ungeheuer durch Zusammenrückendes zeutralen und der ihn viel, weiter entfernt sein, so daß sein positiven Elektrons Licht doch wiederum unmöglich auszu umfliegenden negativen Elektronen einem ,,Nullreichen könnte, um den Orionnebel elektrisch neutralen element« gewordenen Masse besstsehen schon für unser bloß-esAuge sichtbar zu soll), allmählich erkalten muß, wie soll machen. Wir dürfen uns in diesem berechtigsich da ein ,,echter«GaSnebel, dessen ten Zweifel auch nicht dadurch irre Dichtigkeit etwa eine Trillion mal geringer ist als unsere Erdatmosphäre, machen lassen, daß das Spektrum vieler Gasnebel einer ziemlich genau übereinstimmt derartigen ,,T-emperatur« ermit dem Spektrum der als Lichtquelle freuen, daß er zu so hellen Striahlungen fähig ist, wie etwa der so helle große angesehenen hellen Sterne, ja selbst OrionnebelP nicht durch die allerdings auffällige Andserseits freilich wies man darauf Tatsache, daß die veränderlichenSpekund entder manch-er Nebel hin, daß diese ,,Gasnebsel« unmöglichso tren oder kalt wie der umgebende Weltraum sprechenden veränderlichen vermutlich doch nur wenig höher temperiert sein beleuchtenden Sterne ein-ander gleichen. da Es aus allen könnten, sie sonst absolut dunkel, erscheint genannten Gründen d. h. völlig unsichtbar sein müßten. nicht unwahrscheinlich, daß Man nahm u. a. zu der Annahme seine diejenigen Astronomen recht haben, die sowohl die glühendenals auch die nicht Zuflucht, daß die Strahlung keine ,,Temperaturstrahlung«sei, sondern durch glühend-enGasnebel nicht als echte Nebel betrachten. elektrische Ursachen hervorgerufen m. E. ganz Valier urteilt würde. Schließlichüberwiegt augenrichtig, einer vernicht mehr von trauenswürdigen Fixstern-P-arallaxenbestimmung und Fixstern-Entfernungswir messung reden; ja, müssen sogar, wenn diese beiden Behauptungen ,,stimmen« sollten, dem geozsentrischen Weltsystem des ptolemaios genau die gleiche dem Berechtigung zuerkennen, wie heliozentrischen des großen Aristarch Grund-e « 371 Zum Problem diesen Umständen die ,,G-asnebel« nicht aus »Gas« bestehen lassen will, sondern in ihnen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit »ein Gebilde aus feinsten, gefrorenen Kondensationströpfchen«, also ,,echte Nebel« wie sieht; Nebel unsere irdischen niedrigen Wolken, wenngleich es auch wiederum schwer fällt, diese Annahme mit Vereinen der zu Tatsache, daß- so viele weit entfernte Sterne fast ungeschwächtdurch diese Nebel hindurch bis zu unsern Augen strahlen können. Wohin wir hier auch blicken, wir unlösbaren begegnen einem Fragenknäuel; wenigstens Fragen, die wir augenblicklich noch nicht zu lösen vermögen! Aber steht es in dieser Hinsicht denn mit andern Erscheinungen und Fragen die kurze Zeit, man besser? Bedenkt seit welcher überhaupt erst wissenschaftliche Sternbeobachtungen angestellt werden (die Zeit seit den alten Ägyptern und Babyloniern ist in astronomischgeologischem Sinne doch sehr kurz, und noch mehr die Kürze unseres individuellen Erdenlebens), dann müssen wir zunächst stärkste Zweifel an der Berechtigung empfinden, bereits heute endgültig entscheiden zu wollen, ob die verschiedenen Himmelsobjekte, wie insbesondere Fixsterne und Nebel, verschiedene Entwicklungsstadien darstellen oder nicht. Jch meinesteils zweier außerordentlich daran. Bisher hat noch kein oder Astronom einziger Physiker zwingend nachweisen auS können, daß die Sterne wenn er unter Nebeln oder Sternen entstehen. 372 die Nebel aus der Orts-Tebel die ,,Frosch-perspektivler« rechungeheuren Zeiträumen in der Himmelsgeschichte, gegenüber bekannte Kulturunsere gesamte zeit doch ein absolutes Nichts ist. Wie und wir unter woher wollen diesen Umständen die ,,Aktivlegitimation« nehmen, wie die Diplomatensprache sagt, hier von bestimmt nachweisbaren »Entwicklungsstadien«zu reden. Das non ,,posi hoc unsterhliche wori: propter hoc«, zu Deutsch: ,,Danach nicht dadurch«,des groß-en englisch-en Philosophen David Hume, welch-es ein neues Weltalter in der Geschichte der Philosophie einleitete, muß hier beherzigt werden, wenn auch in veränderter Form; wir dürfen angesichts der unermeßlich vielen und verschiedenen Himmelserschseinungen doch nicht ohne weiteres von Entwicklungsstadiem also von Erscheinungen reden, die aufeinander folgen, sondern wir dürfen nur feststellen, daß da oben, an der unermeßlichen dunkelblauen Sphäre unendlich viele, verschiedene Objekt-e nebeneinander stehen, die möglicherweise aufeinander gefolgt sind, oder auseinander entstanden sind! Jch sehe von meinem Standpunkte aus u. a. ein Hauptverdienst Hördarin, daß durch- seine einbigers fache, klare, auf wenigen, aber sehr wichtigen Grundsätzenberuhende W e lteine Fülle von eislehre astronomischen Ansichten, die bislang als unerschütterlichgalten, als anfechtbar erwiesen ist. Das ist heuristischungeheuer wichtig und groß-artig und stellt ihn allein schon aus diesen Gründen neben Er die größten Astronomen. Selbst nen Erd- mit und denen — —- Problem Zum braucht daher nicht »umzulernen«,wie der im Grunde etwa Eddington, zertrümmert am Bosein Lebenswerk den liegen sah, als die ungeheure Masfestgesendichte des Siriusbegleiters stellt wurde, als sein berühmtes Strahlungsgesetz einen unhseimlichen Stoß erhielt und alle Hypothesen, die schnellfertige Jünger darauf aufgebaut hatten, sich als Wolkenkuckucksheime erwiesen. Er durfte im Gegenteil-triumder Siriusbegleiter phieren; denn wenn dem Eddingtonschsen Strahlungsgesetz sollen erfolgreich trotzen darf, warum dies nicht die von Hörbiger Jahrmit aller wünschenszehnte vorher werten Klarheit geforderten Riesensterne mit schwerer Masse tun? Sie tun es! Trotz Eddington! So berichtet O. Struve von einem vierfachen SternenSonnen950 system, das in Summa massen besitzt. Mindestens einer unter muß also diesen vier Sternen trotz eine Eddington Masse haben, die wenigstens 250 Sonnenmassen entsprich-t. Kehren wir aber zurück zu den —- — ,,G·asnebeln« im engern Sinne! Was mögen sie wohl für einen Zweck haben? Oder fragen wir ,,exakter«: Welche Wirkung mögen sie kraft ihrer unermeßlichenGröße ausüben? Jst die Theorie richtig, nach welcher die Fixsterne ständig Masse und Energie ausstrahlen, dann müssen sie kleiner und massenärmer,sowie kälter werden. Nun haben wir freilich, wie oben angedeuBeweis tet, noch- keinen führen köndaß dem in Wirklichkeit so ist. nen, Es wird immer nur eine Art der der Gasnebel als ob« gehandhabt. Vielleicht die großen Weltnebel wie ein den Schirm, der die von Fixsternen ausgestrahlten Massen und Energiebeträge iauffängt und vielleicht den Stern-en wieder zurückwirftP Es würde dadurch- manches Rätsel weniger dunkel und geheimnisvoll. Die Sonne Homers uns, dürfte dann vielleicht nicht nur sondern auch unendlichen Nachfahren leuchten! Wenn gesagt wird, daß die Weltnebel die Strahlkraft der durchssie hindurch schimmernden Fixsterne kaum oder gar nicht schwächten, daß sie also trillionenmal weniger dicht sein müßten, etwa als unsere Atmosphäre, so brauchte dies vielleicht nicht, oder wenigstens nicht in dieser Form, zu stimmen: könnten vielleicht Die Weltnebel für den sie passierenden Sternenlichtstrahl die Bedeutung eines Relais hain ben; diesem Falle brauchten sie gar nicht so dünn san Masse zu sein. Freilich, auch dies ist nur eine vermutete Möglichkeit, keine Gewißheit! Aber sind alle anderen Theorien etwa haltbarer, weniger ,,nebelhaft«? Es bleibt bestehen das orphische Urweisheitswort des Archimedses: ,,Gib mir« einen festen Punkt und ich will die Erde aus ihren Angeln h-eben!« Die Herren Eddington und andere Wselteislehre-Töter haben diese Erde gewißlich aus den und nicht sie Angeln gehoben, werd-en es auch mit unermeßlicher Wahrscheinlichkeitnicht tun, obwohl sie tun, »als ob« sie bei der Entstehung der Welt persönlichzugegen gewesen wären. losophie wirken — — ,,Phi373 Rckzjiert We EVERS J- cle-- Jloucl lRlEGIllElRT DER unser MOND Bemühungen der FachwissenTrotz, die seit über hundert Jahren bestrebt ist, den alten ,,Mondaberglauben« zu bekämpfen, hat sich im breiten Volke doch die Überzeugung ungeschwächterhalten, daß der Mond in vieler Hinsicht in allen Reich-en der Natur, insbesonders auch auf den Menschen, einen bestimmenden Einfluß ausübt. Geschick-? UNSIER GESCHICKZ der Newtonschen Gravitation) unterliegen. Ohne weiteres beobachtbar sind davon freilich nur die »hydrosphärischen« dem Gezeiten des Meeres, die unter Namen Ebbe und Flut den Bewohnern der Küsten aus eigener Anschauung bestens bekannt sind. Sie bestehen in ein-er regelmäßig erfolgenden Schwankung der Höhe des Meeresspiegels relativ zum festen Lande und erreichen in Jch wenigstens habe auf meinen vieeinzelnen Gegenden der Erde Unterlen Vortragsreisen in allen Gauen schiede bis über 8 Meter. Aber es ist die an deutscher Zunge den Glauben erwiesen, daß auch der Gesteinsmantiel Macht des Mondes in voller Blüte geder Erd-e selbst in gianz ähnlicherWeise funden. Das mußte mir um so mehr atmet und Hebungen und Senkungen zu denken geben, als ich durch meine von einigen Dezimetern erfährt, wenn eigenen langjährigen Tagebuschaufzeichwir das auch nicht ohne wissenschaftnungen feststellen konnte, daß auch ich bemerken liche Hilfsmittel können,weil Beselbst sowohl nach körperlichem wir dsieseSchwingungen ja selbst mitfindsen, wie nach geistiger Schaffensmsach·en.Ebenso hat man sich vorzufähigkeit auf das Deutlichste irgendstellen, daß der Mond auch in dem die welchen Mondrhythmen unterworfen Erd-e umsgebenden Luftozean An- und bin. Es mag daher nicht uninteressant Abschwellungen hervorruft. Jn Entsein, hier das ganze strittige Gebiet sprechung zu den Bewegungen des der und Mondeinflüsse auf Natur Meeresspiegels spricht man daher in Mensch ein wenig zu erörtern. der Wissenschaft auch von ,,lithosphäriZunächst sei die Frage so gestellt: Geschen«und von ,,atmosphärischsen« Welche Einwirkungen schreibt die biszeiten. herige Meinung unserem Mond-e zu? Hierher, in das Gebiet der MondDie Antwort gliedern wir zweck- einwirkungsen auf die unbelebte Namäßig nach den Reichen der Natur. tur, gehört auch die vielumstrittene Jn bezug auf die unbelebte Welt der Frage, ob der Mond einen Einfluß auf das Wetter ausübt. Der Volksglaube festen, flüssigen und gasförmigen Körantwortet und per, d. h. den Erdball, die Meere hier mit einem in voller das Luftreich, wird behauptet, daß der Überzeugung ausgesprochenen Ja; die Mond auf ihnen »Gezeiten« Wissenschaft verhält sich viel skeptihervorruft, indem alle Massen seiner unscher; ja im großen und ganzen abmittelbaren lehnend. Weil ihre gewöhnlichenMeßAnziehungskraft (im Sinne Allen schsaftzum — 374 Regierl sie-« Mond Mondwirkung diinstrumente keine rekt glaubte sie verzeichnen, darum zu dieser Stellungnahme berechtigt zu sein« Aber am Ende: daß die Queckkeine Luftdruckschwiansilberbarometer kung Unter dem Einfluß der Mondanziehung verraten, darf nicht wundern, da ja das Gewicht der Quecksilbersäule im selben Maße Verändert werden muß wie das der Luft. Und zu Aneroidmessungen sind wieder wenig fein, um barometrische Druckschwankungen von dieser Größenorddie jedenfalls unter nung, 1X10mm liegen, zu verzeichnen. Daß auch die gewöhnlichen Thermometer keine bemerklichen Temperaturwsirkungen der Mondeinstrahlung verzeichnen, ist auch nicht weiter erstaunlich, denn dazu ist viel die Wärmestrahlung des Mondes endlich —an zu gering. Wie der Mond das Hygrometer direkt einwirkensolltse, ist überhaupt nicht recht einzusehen. Also ist es eigentlich selbstverständlich die und beweist gar nichts, wenn gegenwärtigen drei Hauptinstrumente des Meteorologen eine Mondwirkung nicht aufzeichnen. Auf diesem Wege der wissenschaftlich-enLösung wird man der Frage des Mond-einflusses offenbar können. Man muß es nicht beikommen anders versuchen. Das Verdienst, hier den Weg gewiesen zu haben, gebührt, wie so oft in der Geschichte der neueren Naturwissenschaft, einem Außenseiter, nämlich in dem katholisch-en Kaplan Richter Schlesien. Jn Oberschlesien herrschte nämlich der Volksglaube, daß der heraufkommende Mond mitternachts (d. i. der stark abnehmende Mond des Geschi(slr? uns-cy- letzten Viertels, nicht etwa der Vollmond!) die Gewitter ,,bezwinge«,d. h. vertreibe. zur Auflösung bringe oder Richter wollte ursprünglich diesen »Aberglauben«widerlegen, mußte aber schließlich bestätigen, daß wohl bei Vollmond eine starke Häufung der Gewitter auftritt, beim letzten Viertel aber die Gewitterzahl rasch zurückgeht. Richter sandte 1888 seine Ergebnisse zur weiteren Nachprüfung an den geder feierten Meteorologen Köppen, sie ebenfalls bestätigen mußte. Somit ist ein bedeutender Einfluß der Mondphase auf die Gewitterhäufigkeit als wissenschaftlich nachgewiesen zu erachten. Angeregt durch Richters Forschungen, und der haben sich dann Ekholm Arnordische Kosmophysiker Svante mit rhenius diesen Fragen befaßt und gefunden, daß tatsächlich eine Periodik aller luftelektrischen Erschei25,929 27,32 von nungen ten Tagen besteht. sie mit dser und Die eine von letzte brach- Sonnenrotation, die Mond-umlan in Vertatsächlichdreht sich der der Erde aus gesehen in rund 26 Tagen um seine Achse und benötigt der Mond zu einem fixsternbezüglichenUmlauf um unsern Heimatstern 27,32 Erd-entage. Nach Ekholm und Arrhenius wäre die Einwirkung des Mondes auf das Wetter also keine eine direkte, sondern nur mittelbare, dadurch nämlich, daß der Mond die luftelektrischen Zuständebeeinflußt, die für die meisten Wettererscheiniungen maß-gebendsind. Jn bezug auf das Pflanzenreich erste mit bindung, Sonnenball dem denn von 375 Regie« Mond rleys nades Mond-es sind die Einflüsse und turgemäß noch weit verwickelter noch viel schwieriger wissenschaftlich zu wir die Summe Überblicken erfassen. der sogenannten »Bauernregeln«, im die sich auf die Mondwirkungen Zusammenhang mit dem Säen, Keimen, befassen, Wachsen und Ernten aber auch die ,,Hexenregeln«,die vom gewisser WurPflücken oder Graben zeln und Pflanzen zu besonderen Heilsoder Unheils-Zwecken handeln, dann muß uns vor allem ausfallen, daß sie sich in zwei astronomisch streng zu trennende Gruppen teilen lassen: Die einen nämlich bezeichnen eine gewisse Lichtoder ,,Phase««, die andern gestalt Mondes hingegen die Stellung das als des im Tierkreis Maßgebende. Jn die erste Gruppe fallen alle jene Sprüche,welche darauf hinauslaufen, daß die betreffende Handlung nur in oder der VollmondNeumondnacht, oder zur Zeit des ersten oder letzten Viertels werden vorgenommen darf, in die zweite Gruppe jene, welschevorschreiben, daß man dies und jenes tun oder wenn der Mond lassen müsse, z. B. im Widder oder Stier, oder im Löwen oder Wassermann steht. (Dabei ist mir aufgefallen, daß die Bauern sich wenigstens in meiner Heimat Süd- tirol an die Sternbilder des Tier- kreises selbst und nicht an die im des angeführten Zeichen halten, die ja bekanntTierkreises lich jetzt um eines gegeneinander verschoben sind. Sie beobachten also, ob der Mond z. B. tatsächlichim Bilde des Widders steht und folgen nicht Kalender 376 Geschick-? unser- der Kalenderangabe, nach welcher Mond der soundsovielten in das Zeitritt.) es mir nach meinen Erfahrungen scheinen, als ob die Regeln, welche sich mit dem Säen, Pflanzen, Keimen, Wachsen der pflanzen befaßten, zur ersten Gruppe gehörten, die mit den Mondphasen geht, während die Vorschriften des Erntens, Pflückens, Grabens, aber auch die des Schneidens, Pfropfens und Veredelns der Pflanzen in die zweite Gruppe fallen, die mit dem Tierkreis geht, Dieser feine Unterschied ist meiner Meidie nung nach für Erklärung der Mondgeheimnisvollen von einflüsse allerhöchster die meines Wichtigkeit, Wissens bisher noch nirgend-s beachtet worden ist. Denn wenn da eine Hexenregel besagt: man dürfe jene Wurzel nur in der Neumondnacht graben, denn nur dann habe sie die volle magische Wirkung, so bedeutet dies, daßastronomisch die Stellung des Mondes auf der Verals das Maßbindungslinie Erde-Sonne aber eine gebende erachtet wird; wenn Weinbauernregel sagt, man dürfe die Reben nicht schneiden, wenn der Mond im Bilde des Widders steht, weil sonst die Triebe ,,auswachsen« und lauter Widderhörner bilden, aber keine Trauben tragen, dann bedeutet dies, daß die siderische Stellung des Mondes zu den Fixsternen bzw. zum System des Weltäthers, nicht aber seine Konstellation und Erde dafür als bedinzur Sonne wird. gend anerkannt Die Zahl der Bauernregeln und chen am des Dabei Widders will Regiert der Mond Hexensprücheist Legion, und es fehlt hier der Raum, auch nur einige von ihnen wiederzugeben. Jedenfalls wäre es aber höchst wichtig, einmal eine möglichst vollzählige Sammlung aller dieser Weistümer zu veranstalten, vieldaß sich daraus durch mühevolle leicht, wissenschaftlicheSichtung ein wertvolles Material für die weiteren Untersuchungen gewinnen ließe. Denn sicherlich steckt in allen diesen Regeln eine uralte, Jahrzehntausende zurückreichende Erfahrung, die unt-er Umständen mehr wert sein kann, als alle erst seit wenigen Jahrzehnten gewonnenen Messungen mit wissenschaftlichen I Apparaturen. Jn bezug auf das Tierreich ist ein Einfluß des Mondes sicherlich in weitgehendem Maße vorhanden, bloß ist es für uns als Erforscher so unendlich schwer, zu beurteilen, inwiefern am besonderen Verhalten der Tiere der Mond die Schuld trägt. Auch sind Beobachtungen in dieser Richtung bisher in größerem Umfange gemacht kaum worden. Allgemein bekannt geworden sind wohl nur die Nachrichten über das bei eintretenBenehmen der Tiere den totalen Sonnenfinsternissen. Schon Stunden vorher und zu einer Zeit der partiellen Finsternis, in welcher die Lichtabnahme der Sonne noch nicht ins Gewicht fält, zeigen die meisten Tiere, insbesonders auch die großen Raubtiere, eine eigentümlicheUnalle ruhe und Erscheinungen der I Der sein, der derartige Verfasser wird jedem dankbar ihm in kurzer, knapper Fassung Regeln und Sprüche durch die des »Schlüssels«einsendet. Schriftleitung Ver Geschick-? unser Furcht, gerade wie beim Herannahen und Tornados. furchtbarer Gewitter Die Vögel suchen ihre Nester auf, die Raubtiere ihre Höhlen, Hunde winseln, Schakale heulen kläglich,und auch der Löwe, der König der Tiere, verkriecht sich, Elefanten stecken ihre Köpfe zusammen und trompeten herz-erweichend. Wie von einem schweren Albdruck befreit, atmen die Tiere erst wieder die Finsternis fast auf, wenn völlig vorüber ist, nicht etwa schon gleich beim Aufblitzen des ersten Lichtes Wäre nur die bei Tage ordstrahls. nungswidrig hereinbrechende Finsternis, so müßte man nämlich das Über das VerGegenteil erwarten. halten von Tieren bei totalen Mondscheinen leider noch finsternissen alle Beobachtungen zu fehl-en. Abgesehen von diesen außergewöhnlich-enkosmischen Stellungen des Mondes, zwischen Sonne und Erde bzw. im Erd-schattenkegel, hat sich bisher bei keinem Tiere ein regelmäßig durch die normal-e Mondbewegung beeinflußtes Verhalten feststellen lassen, mit einer einzigen, hoch interessanten und darum um so schwerwiegenderen Ausnahmeden gerade durch seine ,,Mondsücht i g k e it« weltberühmt gewordenen (Eunjce viridis.) Palolo-Wurm.1 Dieser, seiner Organisation nach sehr lebt in den tiefstehende Meereswurm Gängen der Korallenriffe in der Südsee. Er pflanzt sich dadurch fort, daß bei beiden Geschlechterngleichzeitig die letzten Ringe des Wurmkörpers abgestoßen werden und wie selbständige die Lebewesen an Meeresoberfläche — 1 Vgl. auch Schlüssel1927. Heft 1. S-. 32. Schlüssel111, « (22) 377 Regiert der Mond unser Geschick? lich, auch kann, wenn das letzte Viertel schwimmen, wo sie die Keimund dazu spät in den Juli fällt, das erste stoffe ins Wasser entleeren durch die Befruchtung bewirken. Diese Viertel schwarmauslösenddafür einder treten. Enden Wurmkörgeschlechtsreifen Jn bezug auf den Menschen nun von den Jnselb·ewohendper wurden nern lich sinds die behaupteten Mondeinseit Jahrtausenden gefischt und entweder roh oder gebraten als Leckerflüsse außer-ordentlichvielseitig. Bebissen verzehrt. Sie sollen übrigens vor wir auf sie näher ein-gehen, sei aber gleich festgestellt, daß anscheinend ähnlich wie Kaviar schmecken. wäre noch nichts zu finden, Daran nur eine von gewisse Gruppe denn schließlich uns wenn auch Menschen dem Einflusse des Mondes ist es ein leichtes Gruseln schüttelt Gebemerklich unterliegt, während der schmackssachse, diese Würmer zu essen. Großteil gegen ihn unempfindlich erAber das wissenschaftlich Einzigartige scheint. Es ist nun höchstbemerkenswert, daß tatsächlichgerade jene Menist die Tatsache, daß gemäß der Beder Samsoaner, die ,,Palolo« schen der Mondeinwirkung stark unterhauptung nur zweimal im Jahre, im Oktober worfen sind, in deren nach den Regeln der und November und auch da nur in der Astrologie aufgestelltem H-oroeine skop der Mond Nacht, die dem letzten Mond-viertel einflußkann. reiche Stellung einnimmt, vorangeht, gsefischt werden während diejenigen so gut wie nichts verDiese ,,Mondpünktlichkeit«des Palolowurms ist zuerst vielfach angezwei- spüren, in deren Horoskop der Mond und worals zu verwischen versucht felt ,,unwirksam«bezeichnet wird. Jch den. Nach den neuesten Nachpirüfungen stehe nicht an, dies hier auszusprechen, ist sie aber als unbedingt unanfecht- denn ich habe an mir selbst in posibare tivem, an meiner Frau und Tochter in Tatsache hinzunehmen. Dabei spielt es für den auf dem Meer-esnegativem Sinne diesen Zusammenhang grunde leben-den Wurm, der den Mond bestätigt gefunden. Es wäre natürlich gewiß nicht sehen kann, auch gar höchstwichtig, ähnliche Beobachtungen keine Rolle, ob das Wetter klar ist an einer sehr großen Zahl von Menund der Mond scheint oder durch Wolschen nachzuprüfen. ken verdeckt ist. Pünktlich, genau in Betrachten wir nun Mitglieder der der Nacht vor dem letzt-en Viertel ermondempfindlichen Menschentype, dann das Ausschwärmentrotzdem. folgt lassen sich die sichtbaren Wirkungen in den Meeren des Neuerdings ist auch Mondeinflusses folgendermaßenander nördlichen Halbkugel ein Vetter geben: Viele Menschen fühlen bloß des Palolowurms entdeckt worden, der einen eigenartigen Zauber, der vom Mondlicht ausgeht und auf ihre Stimdieselben Eigentümlichkeitenzeigt. Bei Seine Stärke ihm erfolgt das Ausschwärmen im mung wesentlich einwirkt. Juni und Juli auch in der Nacht vor geht einigermaßen mit der Phase des dem letzten Viertel, doch nicht so pünktMondes, ist aber stets vor dem Vollempor — — 378 Regiert der Mond monde, also bei zunehmender Lichtge- stalt, stärker, als bei gleich großer abnehmender Phase. Viele wieder können dem der Vollmonde Woche vor und bis Z Tage über ihn hinaus nie recht einschlafen, sondern wälzen sich um diese Zeit oft stundenlang schlaflos im Bett, selbst dann, wenn das Zimmer nach Norden liegt und völlig verdunkelt ist und sonst am Abend vorher eine normale ganz Müdigkeit und Schlaflust vorhanden schien. Bei den stärkeren Graden der Mondfühligkeit kommt es zu lautem Aufschreien, Aufschrecken und Zuständen,die der Epierscheinen und endlepsie verwandt lich bei den typisch ,,Mondsüchtigen« zu den berühmtenund berüchtigten Klettertouren an Fenstersimsen, Dachrinnen und ähnlichen wagehalsigen Stellen. Während nun die eigentlich nachtwandlerischen Zustände mehr an den Vollmond bzw. die Nähe der Vollmondnacht geknüpft zu sein scheinen, will man festgestellt haben, daß die wirklich epileptischen und die Anfälle sich um die ihnen verwandten Zeit der Msondviertel häufen, was das rätselvolle Verhalten des Paan in lolowurms erinnert. Abgesehen von dem Gebiete dieser, bewissenschaftlichmit ,,Noctambsulie« zeichneten Erscheinungen,ist aber auch ein Einfluß des Mondes nach seinen Phasen auf das Gebiet des menschlichen Geschlechtslebensnachgewiesen. So gibt es zahlreiche jun-ge Mändie in der Zeit des zunehmenden ner, Mondes, vom ersten Viertel bis zur einer V-ollmondnacht, von besonders heftigen Sehnsucht nach dem weiblichen unser Geschick? Geschlechteerfaßt werden. Ob auch das weibliche Geschlecht von dem wachsenden Monde sexuell stärker gestimmt wird, entzieht sich meiner Kenntnis, aber es ist wohl anzunehmen, weil doch im übrigen der weibliche Organismus der Mondperiode bekanntlich weit stärker unterliegt. Jn der Tat haben ernste Forscher festgestellt, daß in der Statistik der ehelichen sowohl und unehelichen G-eburten, wie auch in der der vor Gericht gekommen-en Verbrechen auf diesem Gebiete, ein Einfluß des Mondes erkennbar ist. Natürlich ist bei allen solchen Untersuchungen zu bedenken, daß der menschlicheOrganismus dauernd auch noch vielen anderen Einflüssen aus der ihn unmittelbar umgebenden Natur ausgesetzt ist, so daß die an sich reine Mondwirkung wohl nur in den seltensten Fällen an rein und ihm auch unverzerrt zum Ausdruck gelangen kann. Gehen nun, wie es scheint, die vorhin angedeuteten mehr den Körper und sein Eigenleben betreffenden Mondeinunseres Traflüsse mit der Phase banten, so ist es hoch interessant festzustellen, daß die geistige Leistungsfähigkeit, wenigstens nach meinen persönlichenTagebuchaufzeichnungen, von der Stellung des Mondes im Tierkreis abhängt. Da nun der sogenannte Monat von Vollmond bis ,,synodische« wieder oder allgemeiner zu Vollmond gesagt, von gleicher Lichtgestalt bis wieder 291X2 Tage zu gleicher rund (genauer 29,530 588 Tage) dauert, während er zum einmaligen, fixsternbezüglichen ,,siderischen« Umlauf im Tierkreis nur 27,32 Tage (genauer (22·') 379 Das 27,321661 Klima im Erdmittelalter Tage) benötigt, so müssen Jahr um 2,209 sich diese beiden voneinander Tage verschiedenen Perioden gegenseitig verschieben. Haben sie sich einmal gedeckt, so werden sie sich zunächst etwa sieben Monate immer weiter voneinander trennen, bis sie sich nach 13 Monaten wieder einander nähern, aber erst nach 40 Monaten trifft ein neues, genaueres Zusammenfallen ein. Gerade dieses Spiel konnte ich an mir selbst in den letzten drei Jahren gut einem über beobachten. Vor etwas DRUINGO ALTER FRITZ PLASCHE (Sch-lußvon l DAS Heft 10, Als ein Zeichen großer Katastrophentätigkeit (Wirkungen von großen Wasserfluten) müssen wir die in diesen Schichten auftretenden 2—3 cm mächtigen Bonebedschichtchenauffassen, deren Merkwürdigkeit von uns schon wiederholt betont wurde. Die hier im bunten Durcheinander enthaltenen von Reste Zähnchen,Knochentrümmern, Fischschuppen, Koprolithen treten insbesonders in Schwaben, bei Gotha, im Wesergebirge usw. auf. Sie im bisher üblichen quietistischen Sinne zu erklären, ist voll-kommen unmöglich, denn die große Zahl, das Durcheinander und weite die Verbreitung über große Flächen, bilden für den Aktualismus eine rätselhafte Erscheinung, und können nur durch Verschwemmung und Sedimentierung durch große Wasserfluten, wie sie eben unsere Mondesfluten sind, überzeugenderklärt werden. Daß um diese Zeiten die Wasser- 380 war ich immer zwischen erstem und Vollmond zu geistigen Leistungen besonders gut befähigt, heute bin ich dies gerade in der Woche vor Neumond und einige Tage über diesen hinaus, während die rein körperliche Reaktion auf den Mondeinfluß nach wie vor an dem zunehmenden Mondlicht vor der vollen Phase hängen geblieben ist. Meines Wissens ist diese Unterscheidung bisher noch niemals so klar beobachtet und ausgesprochen worden. (S-chlußfolgt.) Viertel KUMA S-. IM ERDMITTED 348.) fluten schon ganz erhebliche Arbeit leisteten, beweisen neben den zahlreichen Konglomeratem Breccien nicht zuletzt auch die Glättungserscheinungen und Abhoblungen der englischen Trias. Die Konglomerate und Breccien sprechen von mächtigen Wasserfluten, und die Glättungs- und Abhoblungserscheinunkönnen gen sowohl durch Wasser, aber wahrscheinlicher durch geklärt werden, Gletscherarbeit denn es ist zweifellos, daß das Klima gegen Ende der Trias fchon eiszeitlich geworden war, daß vom hohen Norden und von den Gipfeln der großen Gebirge schon mächtig-eEisströme zu Tal strebten, daß sich auch in den Ebenen oder Tiefländern der mittleren Zonen weithin Landeis ausgebreitet hatte. bereits in der Trias Wir nähern uns dem Höhepunkt der Katastrophenzeit, denn schon hier beobachten wir Ablagevon Steinkohle (Richmo-ndin rungen Das Klima im- Erdmittelaltek nicht ein ihr gewaltiger Jndividuenreichtum und U.S.A.), welche uns das wiederum tropisches Paradies, sondern Eisanerfolgende rasche Sterwesenheit beweisen. Die zur nämlichen ben können niemals aktualistisch erZeit auch beobachteten Regentropfenklärt werd-en. Hier hat die fort-schreieindrüche, Rippelmarken, Fuß-abdrücke tende Katastrophenzeit, je nach dem der Widerstand sind gleichfalls derartige EiszeitTiergruppen gegen deren Auch das Haselgebirge der Unbillen, jene auffallende Sorspuren. nördlichenKalkalpen, welches das wich- tierung und Einbettung geleistet, die uns tige alpine Steinsalz führt, zeugt von gegenwärtig in Erstaunen versetzt. den Aus großen tektonischen Umwälzungen und zahlreichen mesozsoischen von den Wirkungen großer Wasserdas Fossilfunden hat Neumayer Es einer wirr aus Klima eingehend studiert und eine zobesteht fluten. nale Gliederung des Klimas durcheinander liegenden Masse von herauszubilden versucht. Nach den UnterGips, Salz, Salzton, Sand-stein, die breccienartig ohne jede weitere Regel- suchungen Neumayers lass-en sich drei in annähernd west-östlicher mäßigkeit auftritt. Die Art und Weise Gürtel spricht von gigan- Richtung unterscheiden, die eine sehr dieses Vorkommens tischen Kräften und ist ein Hinweis aus heiße äquatoriale und zwei subtrodie großen tektonischen Kräfte, welche pische, gemäßigte,parallel zum Äquator verlaufende Zonen ergeben. Neumit der Mondangliederung gleichzeitig mayers Gliederung entspringt der Voreinher-gehen müssen. Verschiedene Anzeichen zeigen den aussetzung eines Solarklimas, und die Paläoklim-atologen,daß um die Wende mehr oder einzelnen Funde wurden ein Sinken weniger mit Zwang in die Theorie eindies-er Periode stellenweise der Temperatur statt-gefunden haben gefügt. Viele beobachtete Tatsachen muß, denn entsprechende Funde weisen stimmen jedoch nicht mit der Theorie auch hier auf einbrechende Kälte hin. überein. So wird z. B. in Mexiko an Es ist dies nicht zu verwundern, denn einigen Stellen ein Durcheinander von Zonen gefunden, worTypen aller auch die Formationen Jura und Kreide aus mit ihrem scheinbar paradiesischen man ein vollkommen gleichmäßiges ableiten Klima Klima müßte. Nur die falsind Eiszeitablagerungen und nicht das Produkt eines warmen sche Voraussetzung, auf welche die Babei fälschlicherVoraussetzung Klimas sis der Paläoklimatologie aufgebaut worden der Autochthonie der jeweiligen fossiist, hat derartige Ansichten len Funde. Es ist doch höchstmerkzeitigen können. Es gibt im ganz-en kein-e zonale Gliedewürdig, daß in der Trias ein verhält- Erdmittelaltier in 700 nördVon Grönland an nismsäßiger Mangel Fossilien rung. licher Breite über England und A·sien, herrscht, der dann im Jura und insbis hinab zum Grahambesonders in der Kreide behoben ist. Nordamerika Das scheinbar plötzliche, explosions- land am 640 südlicherBreite bleibt sich das Pflanzenkleid der Erde sowohl im artige Auftreten ganzer Tiergruppen, den — — 381 Das Klima im Aquator oder im Süden nahezu gleich. Über diese Auffälligkeit sagt Kayser in seiner neue,,wobei das Pflansten Geologie: zenkleid sowohl im hohen Norden als auch in Aquatornäheund im Süd-en eine verhältnismäßig ähnliche Zusammenein setzung undphysiognomie zeigt nach den Umstand, für den man keine heutigen Verhältnissen recht-e Erklärung findet.« Wo wir immer im Mesozoikum Umschau halten (ob wir das rasch-e Auftreten der Vögel oder Säu.getiere, der Saurier, oder das rasche Sterben das gleichmäßigeKlima auf der ganzen Erde, die Bonebedschichten, die Tierfährten, die Breccien und Kon-g-lomerat-e, die Faltunsgen, Gebirgsbildungen, die Bildungen von Salz und Kohle usw. usw. im Auge haben), allenthalben beobachten wir die Folgen einer durch Angliederung und Auflösung eines Mondes bedingten Katastrophentätigkeit. Das allmählicheAnschwellen der fossilen Tier- und Pflanzenwelt zeigt uns das Anwachsen der Mondeshubkräfte und die Annäherung an die die um die Wende stationäre Zeit, Jura-Kreide liegt. Die absoluten geologischen Zeiträume, welche scheinbar endlos sich über Trias-Jura-Kreide ausdehnen, sind nur Täuschungender auf aktualistischer Grundlage stehenden geologischen Schule. Die Bildung der genannten Schichten erfolgte verhältnismäßig rasch, und die eigentliche und Stammesentwicklung der TierPflanzengruppen ging während der Zeit zwischen endlos langen alluvialen und Paläozoikum Mesozoikum von Norden, als am . . . — 382 Erdmittezazter statten, jener Zeit, die wir zwischen Angliederung des Kar-bon- und Jurazu denken haben. So wie im der Erde und seinen zahlreichen Katastrophenzeiten, war auch das Mittelalter der Erde von einem eben-so gleichmäßigen,nur von der Sonne abhängigen Klima beherrscht, das durch die Wirkungen des Juramondes eisMit war. zeitlich verändert worden der Angliederung und schließlich-en Einnahm verleibung des Erdtrabanten der Erdgeschichte auch das Mittelalter sein Ende. Es folgte nun jene lange und ruhige alluviale Periode, welsche dem Tertiär unmittelbar voranging und in die wir den Aufstieg des zukünftigen Menschen zu verlegen haben. Gibt schon das Klima der Gegenwart dem Meteorologen genügend Rätsel auf, welche noch keineswegs gelöst sind, um so mehr ist dies beim Klima der Vergangenheit der Fall. Wenn wir uns auch mit dem Tertiär der Gegenwart schon ganz bedeutend mit ihren uns bekannten Verhältnissen nähern, so ist das Problem des Tertiärklimas in den nicht einmal denn in den UrTatsachen, geschweige Universachen geklärt. Ein bekannter der Gegenwart hat diese ssitätsgieologe Schwierigkeit der gegeneinanderlaufenden Faktoren folgendermaßengekennzeichnet: »Man kann immer nur eine Reihe das tut, verfolgen, aber sobald man sieht man sie von anderen Reihen gekreuzt, so daß das Ganze einem Netz gleicht, wo kein Anfang und kein Ende der Fäden zu sehen ist. Um so weniger ist ies möglich, mit den üblichen Hilfsmondes Altertum Noehmals und Bundesgenossen auch einigermaßen befriedigenden Vorstellung der allgemeinsten klimatischen Zustände in» den früheren Erdzeitaltern zu. gelangen. Angesichts der ungeheuren Widerstände mitteln und zu einer Unzulänglichkeitenbei (J. TRIJMPP ZEIUGEN J DER dem Ver- NOCHMALS WELTEISLEHRE Zeugen der Welteislehre klimatischen Verhältnisse die verschiedenen Erdperioden hin-durch aufzuhellen, könnte es für überflüssig erklärt wer-den, überhaupt die vorweltliche Klimafrage heute schon einer Diskussion zu unterstellen »E« such, durch die BUNDESGENOSSEN UND verweist. schreibt, daß der Sonderling Schopenhauer »sichab und zu eine ganz eigenartige Physik zu konstruieren veranla t sehe«.Jn dem Sitzungsbericht der wird dann A ademie weiter darauf gemacht, daß später der be annte Jnschwedisch-amerikanische genieur Ericsson4, ausgehend von den gewaltigen Wärmedifferenzenan der Außenseiteunseres Begleiters, an das Ubereisungsprsoblemdesselben herangetreten sei. Seine Messungen führten eigen-en zur Konstruktion eines Instrument-es, Pyrheliometer genannt. Weit-er trete für die Eisnatur des Mon- Die Schneebedeckung,an die Gruitder dachte, hielt wiederum huisen geistreiche Geophysiker und Geograph der Münchner technischenHochschule,der verstorbene Geheimrat S.v. Günther, große Ungeheuerlichkeit für eine S. v. Günther hat dies in einer, der bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr-e 1913 vorgelegten Arbeit: und der »Die Glazialhypsothese des P. Andries5 ein, der die Mondoberfläche sogar in den einzelnen Phasen ihrer Vergletscherung betrachtet. MondbeobFauth6 als bekanntem achter wird es verübelt, sich auf Ericsson und Andries zu beziehen und als entschieden-er Anhänger der Glazialhypothese aufzutretsen. Unter dem Stichwort »Pot-enzierung der Hypothesengebäude« beschäftigtsich dann endlich Aufsätzendieser Zeitschrift1 erinnert, daß schon Arthur die Eisnatur des an Schsopenhauer Mondes geglaubt habe. Indessen hat schon vor diesem Philosophen ein Fachbekannte Münchner astronom, der sich dahingehend F. Gruithuisen2, geäußert,daß Schnee und Eis nach dem Augenschein des Eindrucks auf dem Monde zu finden sein möchten. Einen Vorgänger hatte also bereits Angelo Serchi, auf dessen Zweifel, ob die Oberfläche des Mondes nicht etwa Eis oder Schnee sein könnte, Schopenhauer Jn zwei wird daran Mond«s zum Ausdruck gebracht auxmerksam und 4 1 1927 Heft Z, S. 81, Dr.Alsred Seeliger: der Welteissliehve.« H-eft4, »Bundesgensossen — Th. H. Mayer: »Der Zeuge Arthur Schopenshauer.« 2 des geF. Gruithuisen, »Naturgeschichte stirnten Himmsels«,München 1836, Seite 173 u. f. 3 München 1913, Verlag der bayerischen der Akademie Wissenschaften, Kommission Franzscher Verlag (J. Roth sel. Wte.). S. 114, Dr. and J. Ericsson, ,,The Lunar Surface Temperature, Nature«, Z4. Band, 1876, u. f. P. Andries, »Die Beschaffenheit der Sirius, Zeitschrift für poMonsdobersläche«, puläsreAstronomie, 15. Band, 1887, S.148. S Ph. Fauth, »Was wir vom Monde wissen. Entwicklung und heutiger Stand der Berlin-Leipzig 1906, S 124. Mondsorschung«, «Zitiert bei Behm, Planetentod its 248 5 . und Leb enswende. 383 Nocnmois Bundesgenossen und mit der Hörbigerschen Günther (Ueudruck GlazialsKosmogonie Leipzig 1925) und glaubt sich ihrer von erhobener Warte erledigen zu sollen. »Hier ist nicht der Ort,« so schreibt er, »die eigenartigen Spekulationen dieses Autors näher zu verfolgen; hier sollte nur um deswillen Akt von ihnen werden, weil dann allergenommen man dings, wenn sich auf solch-enBoden stellt, auch der Gedanke eines gefroren-en Mondes keine Schwierigkeiten mehr zu bereiten imstande is .« Damit will Günther zugleich auf Servus7 anspielen, der die Mondkugel gefroren sein läßt. Günther glaubt nicht, daß Schopenhauerss Beispiel irgendwie anregend sauf die, welche nach ihm kamen, gewirkt habe, denn ,,man findet seinen Namen nirgendwo in den einem gleichen Ziele zugewandten Publikationen«. Jn will Günther trotz Pickering allem seinen Zweifler am Vorhandenerdem Monde sein von Schnee au dem Umblicken. Er schließt s aus stand, »weil Pickering8 die Frage: ,Jst das auffallend weiß-eMaterial gewisser Landschaften reeller Schnee?« noch ziemlich unentschieden läßt«. Untersuchung-enüber die Albedo und die Größe der Psolarisationswinkel sprächen außer physikalischen Grundgesetzen gegen den Glazialzustand der Mondoberfläche,und Günther schließt: »Das aber dürfen wir behaupten, daß die Annahme, uns-er Satellit sei in der Jetztzeit mit einem dichten Eisüberzuge versehen, einer die verschiedenen hier in Frage komm-enden Punkte ernstlich prüfenden Uberlegung nischtstandzuhalten vermag.« Dieses Endurteil sticht scharf ab von jenem Theorem,ldas Dr.M.W.Meyer, 7 Servus, »Neue Grundlagen der Meteorologsie«,Berlin 1895 und 1897. 8 Pichering, W. H., ,,The Moon, a sumof the existing Knowledge of our mary satellite, with a complete Photographie Atlas,« Neuyork 1903. 384 Zeugen der Weiteistehre bekannte Fachastronom, lange vor Erscheinen des GüntherschenAkademieberichts entwickelt-e Jn seinem Ksosmosbüchlein vom Mondes-, Erstauflage bereits 1909 (die mir vorliegende ist die sechzehnte), führt er die Nebelbilu. a. am dung, die Schmidt, Klein Mondboden haben, auf die Folgen der Verdun tung des Eises zurück. Er untersucht sdie physikalichen Voraussetzungen und kommt zu m Schluß, »daß wir durch die Annahme, daß Eis auf dem Monde, nirder beobachtet gends in Widerspruch mit beobachteten wir Tatsachen gekommen sind, wenn Vergleich mit den Verhältnissenauf Erde die geringen Luftmengen berücksichtigen,die den meteorologischen Vorgängen auf dem Mond-e ein ganz anderes Gepräge geben müssen. Auch die eigentümliche Gestaltung der Marebenen wird uns durch diese Annahme klar, auch noch eine Anzahl anderer Gestaltungen der Mondeigentümlich-er erklären.« soberflächelassen sisch nun Bei eisiger Temperatur, nahe dem absoluten Nullpunkt, findet auf der vereisten Mondoberflächeüberhaupt keine emische Reaktion physikalischse oder mehr statt auf a le Fälle nicht bei Nacht. Günther hat es leider unterlassen, auch Meyer der Eisphantastierei zu zeihen, wie überhaupt jeder der Forscher, die nachgerade über Hörbiger hergefallen sind! Der Uraniameyer besaß den Astronomen einen zu eben unter guten Namen und Klang, als daß man ihn dieserhalb einer ernsten Kritik ausgesetzt hätte. Die Autorität Meyer blieb bei der Erörterung der Glazialhypothese unbehelligt. Als in der ersten »Schlüssel«-Nummer Th. H. MayerIlo über Hörbiger planderte, gab mir jeder Satz, in dem der im der —- 9 Franckhsche Stuttgart, Kosmosverlag Verlag-sha-ndlung. 10 »Schlüssel zum Weltgeschehen«1925. 1. Heft, S. 4. Nochmals Bundesgenossen erwähnt wurde, zu denSollte ken. Meyer durch Hörbigers Mitteilung nicht stutzig gemacht worden sein? Meyer ist längst tot, und nur Gutes über die Toten soll man reden. Es soll also durchaus keine üble Uachrede sein, zu vermuten, daß Hörbigers Gedankengänge bei Meyer im Laufe der Jahre ihren Niederschlag gefunden haben. Vielleicht nur, soweit sie ihm verfolgungswert erschienen. Jch verweise da nur auf Meyers Buch ,,Weltuntergang«11. Ungeschmäht erzählt er seit 48 Auflagen vom Ende aller Dinge auf eine Art und Weise, erinnert. Bei die recht an Hörbiger den Betrachtungen über die Zukunft des Planetensystems gehen beide Forscher einen gemeinsamen Weg, wenn auch bei Härbiger das Eis folgerichtig eine entscheidende Rolle spielt. Man muß nur staunen, wie sich die Hörbigerschen Forderungen bei Meyer wiederholen, so der Niederbruch eines ehedie Behandlung maligen Erdmondes, des Saturnrätsels und anderes mehr. Nach unserer Meinung bekommt Günthers Büchlein unter Hinzufügung der Ansichten und Begründungen des Fachastronomen Meyer ein ganz anderes Gesicht, und bei rechtem Lichte betrachtet ist die Möglichkeit der Exiwie auch stenz des Eises am Monde im Weltall nicht zu bestreiten, wenigtens nicht nach den heute noch gelGeten n diesbezüglichenphysikalischen setzen. »Die eigenartige Physik Schopenhauers« entbehrt demnach der 12. ,,Eigenartigkeit« Uraniameyer —- — 11 Kosmosverlag Stuttgart, Franckhsche Verlagshandlung 12 Schopenhauers Vergleich mit dem Leslieschen Verfahren (1813), Wasser mit Hilfe der Lustpumpe also durch Druckverzum minderung Gefrieren zu bringen, ekscheint Günthek Wohl eine Ungeheuerlichkeit, weil Eis im luftleeren Raum bei Umder normaler Temperatur gebung oder geringen Kältegraden noch — —- und Zeugen Welteislenre der Außer Lars Vegard, dem bekannten Norweger Geophysiker, unterstreicht der Münchner Physiker Geheimrat Leo Grätz die Notwendigkeit, daß der Stickstoff der Luftschicht hoher Regionen nicht mehr gasförmig sein kann, sondern fest sein muß, also Stichstoffeis, Stickstoffschnee. Beide Gelehrte versuchen so die Erscheinungen des Nordlichts zu erklären. Jn Ansehung der Grenze der Temperatur der an auftretenden Zustände auf Grund der physikalischen Gesetze schreibt Grätz: verdampft. Aber die Grenze der Verdunstung ist auch die Grenze von Temperatur würde Eis (Kälte). Jm Weltenraum nahe dem absolute-n Nullpunkt, so starr wie Stahl sei-n. Und Wärme also Verdunmit da stung —, Wärmeaufbruch neue Kältebildung verbunden ist, kann da nicht — — aufkommen. Man bedenke die Verdampsung-s- oder Verdunstungskälte,die Wärmebindusngl Die einzig möglicheForm isst also Eis in jenem Zustand, wie ihn Hörbiger so oft ein-dringlich usmrissen hat. Geradse in dem Kryophor (Wollaston 1813) ist keine Luft enthalten, und bsei der Erstarrung zu Eis wde der Dampfdruck erniedrigt. Jeder Mittelschüler weiß, daß Wasser bei-m Gefrieren noch Dampf liefert, der die Quecksilsbersäule auf 41X2 mm herEis entSelbst aus abzudrüchen vermag. wickelt sich noch Wasserdampf, bei TemGrad 30 isst diie Spanperatur von des gesättigten Wasserdampfes jedoch nung den betrachteten Jn nur noch 0,3 mm. Fällen erfolgt die Verdampfung in Gemit welcher sich der genwart von Luft, entstehende Dampf vermischt. Umgekehrte Verhältnisse aber beginnen zu herrschen, wenn im drucklosen Weltendies-efehlt raum und die, die isst das der Fall Wärme Verdunstung fördernd-e nicht mehr da ist bzw. nicht aufkommen kann. bei bedeutet Analog Wasser hingegen Erniedrigung des (Eis) äußerer Druck Schmelzpunktes. Bei 13000 Atmosphären Druck 18 Grad wird Wasser bei noch flüssig· befunden! das —- — —- — 385 Wette-· ,,Man kann und daraus sehen, wie wenig man in der Naturwissenschaft vorwegnehmen darf, wie wenig es möglich unter ist, aus Erfahrungen, die man gewissen Bedingungen gemacht hat, Schlüssezu ziehen auf weit abweichende Bedingungen, wie vielmehr unerwarneue überall tete, Erscheinungen aufman treten, wenn Verhältnisse betrachtet, die weit von unseren normalen Druck- und Temperaturgrenzen abweichen. Und dies gilt namentlich für solche, die an der Grenze der Temperatur liegen.« Diesen letzten Satz können wir den Zweiflern an Hörbigers grundlegenden Gedanken nicht eindringlich genug vor Augen führen. Nachschrift: Schon Gras v. Pfeil (Kometische Strömungen auf der Erdoberfläche, Berlin 1881) läßt Kometen und MeEis teilweise aus bestehen. Einfall in die irdische Atmosphäre bedingt ihm Zuschusßzum Wasservorrat der Erde. (S.Ilölke, Das Problem der Entwicklung unseres Planetensysstems, 2. Aufl. Springer, Berlin, 1919.) Nach S che i ne r (Populäre Asstrophysik) teore WETTEIR Unter Zeit dieser Rubrik werden wir Berichte bringen, die sich auf exakte asstronomische Sonnenbeobachtungen Ph. Fauths stützen. Wir sind der daß.sowohl Überzeugung, die Großwetterlage als auch stark betont-e Störungen in der Entwicklung der Wietterlage von kosmischen Einwirkungen abhängen. Diese Einwirkungen sind in erst-er Linie auf die Sonnentätigkeit und insbesondere ihre Fleckenbildung zurückzuführen, des weiter-en auf bestimmte Planetenbeziehungen zum jeweilig gegebenen Sonvon 386 zu Zeit UND Kosmos möchteauf Grund der Rutherfordschen Stereoskopbilder der Mond wie auss Eis gebildet awssehen. Die Oberfläche des Mondes könnte Eis aus demnach wesentlich bestehen. Scheiner glausbt aber eher an stereoskopische Täuschung, zudem könne ,,Wasser, selbst nicht in der Form von Eis, auf dem Monde sein, weil eine sehr heftige Verdunstung desselben bei dem Mangel des Wenn würde«. Luftdrucks eintreten alfo Dr. M. W. Meyer am Mond-e veränderten mieieorologischen, Prof. Grätz an der Grenze der Temperatur veränderten physikalischen Verhältnissen durchaus Rechnung trägt, vergißt Prof. Schein-er, in welchem Maße die Spannkraft des gesättigten Wasvon der Temperatur abferdampfes nur der hängig isst und daß Abnahme des AbSpannkraft Dampf-es der nahme verdampfungsfähigen Dies ist ander-Grenze bedeutet. Menge der Temperatur und des Drucks, also auch am Monde, der Fall. Den Voraussetzungen der Physik trägt Hörbiger also durchaus Rechnung, unbeschadet der Veryschen Meinung, daß am Mondäquator bei zeitweilidie Strahlunsgswärme gem Sonnenhöchsststand der Sonne bis zu 1000 C anzusteigen vermag. KOSMOSO nenzustand. Daß Sonnenflecken Und Witterung in irgendeinem ursächlichen Zusammenhang stehen, leugnet ein großer Teil der Fachmeteorologie keineswegs. Wir werden in einem der nächstenSchlüssselhefte Gelegenheit haben, darüber zu berichten. Daß es erst Hörbiger war, der hier die wirklichen Zusammenhängeklar durchschaute, bedarf für uns keiner Frage mehr. Jn folgender Tabelle ist die Sonn enmit 1—10 bewertet, fleckenstärke S=Süd, N=Nord. Wette-y- S 10 8. 28. 1» 9· YZ 3,-4. 3-4. 9 9. N S I S 8 S S 8 9. 9. 9. 12. IZJI4. 1 9. 10- 9II. S S 5« 9« 7 N S 9. N S N S S S I 20«9« 21«9« 9. 21J22. » 8. am 27·9« « « am 7 W I 3 S S 7 2 S 2 3 I 23. s 10. S 2 2. 2. 10. II I am 10. S N 2 S 5 am N 9 am S I 6.X7. 10. 8.X9. 10. 9. 10. 10.10. 10.-11. 10. 10 U u« 10« · « Z S 9 S 8 n 1 12.XIZ. 10. S I I4.-15.10. S 7 ( Äquatorstand am 16. 9. ebenfalls. Windhose. Einstellung mehrtägigen des Re- , Beben im 9. Sonne Äquator, Herbstbegmn; am 24. 9. neue auf der Krim und in Turkestan, am 25. 9. Neu-mond; bei Torgau kurzes heftiges Gewitter mit Blitz- und Sturmschsädem Ausbruch einer neuen Solquelle; Wirbelsturm in Steiermark; infolge Hochwasser im EisacktaL Am 26. 9. Brückeneinsturz und im Rheintal; Uberschwemmungen in Tirol, Graubünden Regenwetter in S.-Bayern; Taifun und Springflut bei Hengkong. Am 27. 9. Jn Leipzig, Koburg, Kiel, Kempten, Hentigheim, Zittau, Danzisg spinale Kinderlähmung (Epidemie). 29. 9. auf dser Springflut auf den Philippinen; neue Beben über Missouri, und im Schwarzen Meer; großer Tornado Arkansas, Oklahoma (St. Louis), schwerster Sturm seit 1896, 140 Sit.ka, 5 Minuten Dauer, 25 000 Obdachlose, viele Tote und Verletzte. Am 30. 9. Donau führt Hochwasser. Schwere Stürme über 2.XZ. 10. Schwerböige 10. Stärke I S Kr1m, Krim s sl 2. 10. der · 1 U S N auf gengussen Hochwasser. 2 N Beben Zugoerkehrs, 1 7 4. 4. 9. Neue 18. 9. in Regensburg große Schäden durch 19. 9. großes Schineetreiben Zugspitze und Lech und Wertach haben nach am 6 am 30.9.-1.10. 9. Venus zwischen Sonne und Erde. 9. Vollmond; katastrophale Erdbeben auf der Krim. an von 9. Sturm 60 Stunden Mexikos W.-Küste, Springin das Küstengebiet«;Erd- , 15.-16. L 99. 29. 29X30. 12. fluten gehen ,,25 m hoch meilenweit und Taifun in Japan. 12.X13. 9. C in Erdnähe; am 13. 9. beben s 23s24« 9» 25-26 9 im n.-At1antik. am I Z 4 9» 9 Wettererscheinungen Niederschläge und Überschwemmungenin Mittelfranken, Mecklenburg, Ostgalizien, Rumänien, Bukowina, Sturmwirbel Starke sam11. 8 S 19 erische Is I I N 17«8· Kosmos I I4JI5. 9. Ums-» 9. I7. unti VIIIer Datum l l 5.10. 8.10. ganz England. in Nin-Stürme 9—10. Nebel in Wien. schlimme Beben über Hamburg, Wismar, London. in Chilie Beben bei Wien; Vulkanausbruch Neue über Süditalien; Sturm 10.11. Wellenförmiges der dalmatinik an in Rom; seit Z Tagen starke Bora schen Küste; Hochwasser in Ungarn und Bulgarien; am 10. 11. 10X11. 10. (Slaimas); Beben Vollmond. 387 Rundschau RUNDSCHAIJ Über Sternschnuppen Auf die an mich gerichtete Frage, die Natur wie ich mir als Chemiker und Masse der Sternschnuppen vorstelle, kann ich mich natürlich nur ganz allgemein äußern, um so mehr, als die von den Astronomen gelieferten Anund Unterlagen recht knapp Falgspunkte in . Durch die kurze Zeitdauer des Sternschsnuppen-Phänomens sind die Beobachtungen und Messungen äußerst schwer. Trotzdem gelang es den Bemühungen der Astronomen, einige Anhaltspunkte festzustellen. den Berichten und Messung-en sie Entfernung der Sternschnupder Erd-oberflächemit Sichervon werkm angenommen zu 80—150 den. Diese Bestimmung ist sehr wertvoll. Es geht daraus ohne weiteres hervor, daß die Masse der Sterns-chnupim Verhältsei-n muß pen sehr klein nis zu anderen Sternen, da sie sonst, Na kann pen heit auf so kurze Entfernung betrachtet, 100 km, weit größer erscheinen müßten,als das tatsächlichder Fall ist. persönlich ist aufgefallen, daß Sternschnuppen alle gleich groß erscheinen. Ob die Beobachtung richtig ist, müssen die Astronomen entscheiden. Zur Klärung des ganzen Phänomens wäre es aber wünschenswert, Klarheit auch über diesen Punkt zu schaffen. Erscheint eine Kugel am Himmel in einer Entfernung von nur 100 km, so müßte es doch leicht sein, unter der Annahme eines spez. Gewichts von etwa 1, den wahrscheinlichen Durchmesser der Sternschnuppen, wenigstens auf einen gewissen Grad von Genauigkeit zu schätzen. Derartige Unterlagen würden für die Beurteilung der Verhältnisse von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein. Als eine weitere Tatsache wissen wir, daß bei einer Entfernung von rund wie Mir 388 100 km von der Erdoberfläche die Sternschnuppen im Bereich der Anziehungskraft der Erde sich befinden. Ob sie aber der Anziehungskraft der Erde tatsächlichunterliegen, ist eine schwer zu beantwortende Frage. Es scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein, weil sie sonst ausnahmslos zur Erde herabfallen müßten. Mir scheint die Bildung von Kugeln aus Wassereis, wie aus gefrorenem Schnee möglich zu sei-n und weder mit den Tatsachen,noch mit chemischerDenkweise ismWiderspriuch zu stehen. Selbst die Bildung von Knallgaskugeln, welche durch elektrische Zündung zum Brand bzw. zur Expslosion kommen können, scheint sich ereignen zu können (Feuerkugseln!). Es wäre nun aber grundfalsch, daraus den Schluß ziehen zu wollen, daß auch die Sternschnuppen auf ähnlichen Ursachen beruhen, und deshalb als eine Art Feuererscheinunsgaufzufassen seien. Es ist ferner ausgeschlossen, daß von irgendwelcher Zusich eine Kuge Panz sammensetzung im luftverdünntenRaum durch Reibung erhitzen oder entzünden kann. Feuerkugeln zeigen stets eine intensive Lichtentwicklung, sie haben keinen scharfen Rand, Sternschnuppen dagegen sehen aus wie Sterne, sie leuchten nicht wie eine Flamme, sondern das von diesen Himmelskörpernausgehende Licht macht eher den Eindruck, als ob es von phosphoreszierendem Körper ausging-e. Man sehe nur scharf hin und wird bald finden, daß eine Sternschnuppe und eine Feuerkugel gänzlich von-einander verschieden sind. der Aus die wir Physik kennen Teslaströme. Es sind das Ätherwellen, welche von seh-r starken elektrischen Spannungen hervorgerufen werden, und deren Reichweite sehr groß ist. Wie bekannt, leuchtet eine Röhre, welche mit Rundschau Gas stark verdünnten gefüllt ist, auf, sobald sie in den Bereich der kommt. Wellen Warum, weshalb das Aufleuchten erfolgt, wissen wir nicht. Aber die Tatsache ist da. Auf der Erde sind besonders beim Gewittern Auftreten von elektrische Spannunigen von enormer Höhe vorhanden, von Ausmaßen, wie wir sie mit keinen irdischen Hilfsmitteln herstellen können. Sind hohe elektrische Spannunigen vorhanden, so ist es gar nicht aus-geschlossen,daß Teslawellen in der Atmosphäre entstehen können, deren Reichweite 100 km und darüber beträgt. Kommt ein Eisblock z.B. aus nun gefrorenem Gas, oder wenigstens mit einer Decke aus solchem festen Gas, ins Er-dbereich, so wir-d er sich mit einer dünnen Schicht (infolge der Erdwärme) von Gas äußerster Verdünnung umgeben, also eine kleine stark verdünnte Atmosphäre haben. Jm Bereich einer Teslawelle wird ein Bolide genau so aufleuchten wie eine Geißler-Röhre. Ob sich die Sternschnuppen im Erdschatten befinden oder nicht, ist gleichgültig. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Boliden, sobald sie groß genug sind, auch das Sonnenlicht reflektieren können und dadurch sichtbar werden. Darüber können letzten Endes nur die Feststellung des Ortes, der Zeit und der Höhe AusDr. L ö sne r. kunft geben. einem Berlins unter Planetarium einem Kuppel-dome von 25 m ist am 28. Nov. 1926 der Durchmesser zugänglichgeworden. So Offentlichkseit erfreuliches ist, daß der Himmel und seine anziehendenVorgänge weitesten Kreisen nahergebracht werden, so wenig befriedigen gewiss-eEntgleisungen in der Berichterstattung darüber; sie beweisen abser, daß eine Belehrung über himmlische Begebenheit-en sehr vonnöten ist. »Diese Sonnenkinder (-Plan-ete-n) stammen schwerlich aus dem Leib der Sonne, weit wahrscheinlicher sind sie Findlinge, eingesungen auf ihrer Bahn aus iden Tiefen des Weltalls.« Dann wird »der Kant-Laplacesche Versuch« mit der leugel behandelt (PlateauVersuch). Venus ist »eine dampfende Urwelt« ,,-eingehülltin ein Wolkenkissen von Hunderten von Kilometer Dicke«. Jupiter ist riotglühend, daSaturn kalt wie Eis ; »wahrgegen kreist in der ,,doppelten oder scheinlich« dreifachen Entfernung des Neptun« Man noch ein Planet. sollte doch nicht!... und fleißigeAufEine dankenswerte zählung von Vorläufern der heute so hoch vervollkommneten Zeiß-Planetarien gibt in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 25. November 1926 Dr.Jng. Franz M. Feldhaus. 250) besaß schon eine Archimedes (—— durch Wasserkraft bewegte Planetenmaschine. Jn der Kuppel des Goldenen Hauses Neros H—60) zeigte eine Maschine »in einem fort Tag und Nacht, wie das Weltall« sich bewegte. man die Jm 2. Ja rhundert kannte aus Herstellung leiner Planetarien — Glas. im 9. Jahrhunbauten Die Araber der dert ein Planetarium, das neben Bewegung der Stern-e auch Donner und Blitz hören und sehen ließ. der englische Abt Rich. 1324 baute von Wallingford eine Uhr mit einem Planetarium. Diese Riesenuhren in Dom-en und Münstern (Straßburg,Lübeck, Münster, Lund, München, Doberan, Malchin, Nürnberg, Wismar usw.) und auch in Rathäusern (Olmütz, Heilbrsonn, Ulm usw.) sind mit Planetarien versehen. Das älteste erhaltene Planetarium wurde 1564 vom von Sachsen angekauft und efindet sich im Mathematischen Salon dort. Kurlfürsten 389 Rundschau nämlich die russische Regierung auf der Ausstellung in Wembley die Rohglasscheiben für ein 42 zölliges Linsienfernrohr ·an-gekauft,das unter der Leitung des Astronomen Fessenkoff als Hsauptinstrument der neuen Sternwarte in GimeIs (Krim) dienen soll. Nach einer amerikanischen Meldung sollen allerdings die Glasscheiben bei als strenger Prüfung ungeeignet befunden worden sein, ein-e Nachricht, die von der herstellen-den Firma Grubb aufs entschiedenste zurückdie Große ließ ihn nach Petersburg gewiesen wird. Aber auch wenn Glasplatten sich als brauchbar erweibringen. sen, so wird doch erst abzuwarten sein, Hernach wurde solch ein Globus noch wie sich der neue begrößer gemacht für Ludwig XIV. Chr. Weigel (Jena) fertigte für Chri- währen wird. Jedenfal s hat man schon stian V. von Dänemark einen Riesen- beim 40 zölligen lyerkes-Refraktor bekönnen, daß die Steigerung gl-obus, in dem 30 Personen sitzen merken der konnten. etwas Masse gegenüber dem kleinere-n, neun Jahre früher erbauten »Was Zeiß jetzt vorführt, ist eine 36 zölligen Lick-Refraktor vollendete Vereinigung von Panorama erhebliche und Planetarium.« F. optische Vorteile nicht eingebracht hat. Theoretisch kann der Lichtgewinn des Neue Himmelskanonen russischen 42-Zöllers gegenüber dem von Zoll höch40 Bisher hielt bekanntlich der 40 zöl- yerkeS-Rse-frsaktor stens 50Xo betragen. in Willige yerkessRefraktor Nach einer andern Meldung soll das liamsbay unter den Linsenfernrohren dem ameriund der 100 zöllige Hooker-Spiegel unrumänische Ehepaar Dina in ter den Teleskopen den Weltrekord ksanischen Astronomen Ritchey 200 000 bezug auf dsie Ausmaße seiner optischen Dollar überwiesen haben für die Er200 zölligen SpiegelTeile. bauung eines Diese bestanden beim yerkesteleskopes. Ein solches würde selbst Refraktor aus einem zweiteiligen Obdem und cm gigiantischen Hookserspiegel gegenfreier fonung jektiv von 102 beim 19,36 m Brennweite, Hiooker- über die vierfache Lichtstärke besitzen, um was eine cm 3000Xo über aus einem 258 Steigerung Reflektor fonung die bisherige Grenze bedeutet. Daß die halten-den versilberten Glas-ParabolDabei technische Ausführung eines solch-en5spiegel von 12,9 m Brennweite. der kann 1897 Meter-Spiegels möglich ist, läßt sich aufgestellte yerkesRefraktor nunmehr auf drei Dezennien kaum noch bezweifeln, denn F. G. in welch-ener den Ruhm, Pease, der erfahrene Beobachter des zurückblicken, das größte Linsenfernrohr der Welt Mount-Wilson-Observatoriums, hält sogar Spiegel bis zu 100 Fuß oder 30 zu sein, getragen hat, der HookerspieMeter fonung heute schon für techgel ist allerdings erst noch nicht ganz nisch «ausführbar.Er selbst befaßt sich sieben Jahre im Dienst. Und nun mit einem Male sollen diese beiden Riesen- bereits mit dem Plan eines 300-Zöllers, d.h. eines Spiegelteleskops von instrumente noch mächtig-ereRivalen 25 Fuß oder 73X4 Meter bekommen. fonung..D1e Wie Herstellungskostesnsollen sich allerdings wurde, hat kürzlich bekannt wurden in London Hohlgloben verkauft, die inn en die Sterne zeigten. 1665 erfand der Uhrmacher TopffIer in Augsburg eine Uhr, deren Zifferblatt auf den Boden oder an die konnt-e. Wand projiziert werden 1656 bis 1664 ließen Herzog Friedrich lll. und Herzog Christian von Holstein nach Angaben des gelehrten Adam dem Mechaniker Olearius von dicken Andr. Boesch seinen 4 Meter Kupferglobus mit Erd- und (innen) Himmelsansicht fertigen. Peter der 1710 Rielsenrefraktor 390 Rundschau nach seiner Schätzungauf etwa 12 Millionen Dollar belaufen. Es wäre jedenfalls sehr wünschenswert, daß der-artige Riesenfernrohre gebaut würden, denn insbesonders bei Unserem Monde und den verhältnismäßig am besten beobachtbaren Plaund Jupiter Mars neten dürften sie doch zur Herbeiführung grundlegender Entscheidungen in bezug auf die Ober- Der Gedanke denn alle Staaten ist an sich nicht neu, der Welt, dise im glücklichenBesitz hoher und geeignet gelegener Berge sind, haben ihre in neuesten Sternwarten möglichst groß-eHöhen gelegt, denn es ist offenbar, daß die Fernrohre ein-e um so geringere Luftschischtüber sich zu durchstoßen haben, je mehr Luft bereits unter ihre-m Standort liegt. Daraus und WesenNatur ergeben sich wesentlich schärfere und flächenbeschaffenheit, reinere Bilder, die wieder die Anwenheit und der Zustände auf diesen Planeten geeignet sein. Auch für die Undung bedeutend stärkerer Vergrößerung-en gestatten. Ebenso scheiden alle tersuchung der Venusatmosphäre und der Verhältnisse auf Merkur würden Wolkenformen, die am Erdboden kleben oder tief schweben, für ein Obsergerade auf solchem Wege bedeutende vatorium aus, das hoch über ihnen auf Fortschritte erzielt werden freiem Gipfel thront. Auch in Deutschland hat »der durch seine heute auf 40 Eine Bergsternwarte in Bayern Jahre zurückblickendeBeobachtungstätigkeit bekanntgewosrdiene PrivatJn letzter Zeit mehr-en sich die astronom Phil. Fauth (Besitzer des der UnStimmen, welche offen von größten Medialfernrohrs der Welt) zulänglichkeit der Münchener Unischon 1893 auf die Notwendigkeit einer Versitätssternwarte sprechen und ihre Berg stesrnwarte hingewiesen. 1895 Verlegung aus der Stadt als eine vorwollte er selbst auf dem Feldberg (1496m) dringliche Notwendigkeit fordern. Daeine Bersgsternwarte errichten, später der Gedanke bei wurde nun angeregt, erbot er sich, nach Windhuk, Tsingtau das neue Institut nicht einfach auf den oder eine ähnlich igselegene deutsche nächstbestengünstig gelegen-en Hügel in Kolonie zu gehen, um dort auf einem möglichsterNähe Münchens zu setzen, geeigneten Berge zu arbeiten, aber es sondern, ohne Rücksicht auf die Entkam nicht dazu. Heute kommen natürfernung von der Landeshauptstadt, auf in äquatorialen Gelich Hochgebirge einem möglichsthohen, möglichstsüdlich bieten der Erde nicht mehr in Frage, und klimatisch möglichst günstig gewenigstens solang-e Deutschland nicht der legenen Gipfel bayerischen Kolonien zurückerhält. seine Nur das wird erbauen. Alpen zu geUm so mehr ist daher der Gedanke daß die Talstatiion am Fuße s Berges in ein-er guten Zugsverbindas zu begrüßen, daß Bayern, als Land, welches die höchstenErhebungen dung mit München stehen, also mit einer Vollbahn zu erreichen sein muß, Deutschlands besitzt, jetzt den Gedanken während der Bergesgipfel auf dem das aufgreift und der foentlichkeit unterObservatorium thronen soll, gegebenen- breite-t. Selbstverständlich hätte es falls bloß durch eine Seil-Schwebsebahn keine-n Zweck, bloß die heute vorhanund weder mit der Talstation verbunden wird, die denen, gänzlich veralteten allerdings für den Transport schwerer nach ihrer Größe noch Qualität modernen Lasten eingerichtetsein muß,da mit ihr Anforderungen entsprechenden Instrumente der jetzigen Universiauch die gewichtigen Bestandteile des tätssternwarte auf den Jnstrumentariums und das ganze BauBerg zu miaterisal auf den Gipfel befördert werauch zugegeben werden schaffen, wenn den müssen. muß, daß sie dort immerhin mehr als könnek - xgrdertz 391 Rundschau Weichbilde Münchens leisten könnIn der Tat geht aber der Plan auch dahin, die neue bayrische Bergsternwarte auch mit den größten, leistungsfähigsten und modernsten Jnstrumenten Europas, ja wenn möglich, der Welt, auszustatten. sogar ganzen Nicht viele mittlere und kleinere, sondern wenige, mächtig-eund spezialisierte können nur in Instrumente Frage im ten. Bergspitze kommend schwarze aus eine dem Tal der drohende, Wolkenwand Wetterau grauStur- mit meseile heranbrausen, die in einem Augenblick alles einhüllte. Sofort ein sehr Abmachte sich— starker fall der Temperatur bemerkbar; ein dichter Nebel lagerte auf der Erde, in dem die Sonne vö lig verschwand. Zugleich ging ein sehr starkommen. ker Hagel nieder, so daß fast der geSo wird vor allem an ein möglichst samte Boden binnen kürzester Zeit mit Eis bedeckt war. Die Hagelkörner hatlichtstarkes, igigsantischesParabolspiegelteleskop für stellarastronomischeZwecke, ten in ihrer Hau tmasse einen Durchan ein Turmteleskop nach amerikaein messer von 1X2 bis 2 cm, nischem Muster für die Sonnenhoher Prozentsatz erreichte Größen von forschung und an einen Riesenrefraktor 51X2 bis 6 cm Ø; die Körner oder Medialfernrohr für die Beobachwaren vollständig oval ohne Eisspitze. Die Wanderer tungen auf der Mondoberfläche, den hatten Zuflucht in den Planeten und ihren Trabanten gedacht. Häusern auf dem Gipfel gefunden. Es besteht kein Zweifel, daß die Nach etwa zehn Minuten fiel kein deutsche optische Industrie allen an Hagel mehr; der Nebel nah-m zu, die Mit sie gestellten Erwartung-en entsprechen Temperatur sank noch immer. einemmal wird, denn schon durch ihre bisherigen brach- nach etwa 30 Minuten die Sonne den Nebel Leistungen hat sie bewiesen, daß sie, urplötzlich durch, wenn Sekunden schon nicht die größten, so doch binnen zum Verschwinden die für ihre Größe besten Instrumente wieder trat bringend; schönstes, der Welt bei wolkenlosem geschaffen hat. Hoffentlich wärmstes Wetter kommt der kühne Plsan recht bald zur Himmel ein. Das Hagelwetter zog ostAusführung, als ein neues Zeichen des nordöstlichund richtet-e in drei Dörfern unaufhaltsamen Aufstiegs Deutschlands starke Verwüstungen an. Bedeutsam und seines unbeusgssamenLebenswillens. das Fehlen scheint mir im WEL-Sinne M. V alier. von Blitzen, der Temperaturfall, die Größe der Hagelkörner, der kalte NeHagelfall im südlicheu Vogelsberg bel und die Stellung zum Tageswetter. Im R. Erckmann folgenden gebe ich- den Bericht eines mir befreundeten Lehrers wieder, der oben erwähnten Hagelfall miterlebt An unsere kosmotechnischen Vereine. hat sund mit seinem Wort für« das Wir bitt-en wiederholt und dringend, Berichtete einst-eht. Derselbe befand sich am 27. Juli 1927 mit seiner Mutter kurz-e Referate über stattgehabte Versammbeim Aufstieg zum Hoherodskopf, einem lung-en, Vorträge u. dgl. m. umgehend der Schriftleitung des »Schlüssels«zusenden 767 m hohen Berg des Vogelsbergmasund die Verzu wollen, damit der Abdruck sivs (Oberhessen). Es herrschte das am öffentlichungschnellstens erfolgen kann.Hinschönste Wetter, tiefblauen, wolkenlosen Himmel stand eine heiße weise, die bis spätestens 15. laufenden der Schriftleitung vorliegen, könMonats Sonne. Als beide Wanderer sich-etwa 15,30 Uhr dem Gipfel näherten, hör- nen dann in der Regel noch im darauften sie donnerartiges folgenden Monatshest Berücksichtigung finGeräusch Die den. und sahen etwa in gleicher Höhe der Schriftleitung. 392 lsich Vermistztc VERMHSCHTE NOTIZEN Schule und Welteislehre Jn letzter Zeit ist die Welteislehre in Oberklassen höherer Schulen mehrfach zur Sprach-e gekommen, eingehender wir erörtert und Wie gewürdigt worden. erfahren konnten, diente als Unterlage des zu behandelnden Gegenstandes die Einund Welteis führungsschrsift Behm, wären nun Wir Weltentwsicklung dankbar, von den zuständigen Herren Mistteiilung über die hierbei gemachten Erzu erhalten, insbesondere das fahrungen über die Wesentliche sich geltend machenden Wünsche zu vernehmen hinsichtlich pädagogsischer und mesthodischerFragen. Soweit es möglich ist, sollen dies-e beim weiteren Ausbau des Schrifttums der Welteislehre Berücksichtigungfinden, insbesondere bei kleineren Spezialschriften über Teilgebiete der die Welteislehre, geeignet sind, in den Eingang zu finden. Schulen Schriftleitung. Notizcn artigen Vereinigung von anschaulicher Darstsellusng und mathematisch-er Präzision erreicht ist. Das Nächisteist umabweisbar der Wunsch, über alle diese so fremdartig erscheinenden Dinge mehr zu erfahren. Zur Befriedigung dieses Dranges ist die ausgelegte stattliche Literatur der Lehre der geeignete Weg. wir Wenn auf diese Gielsegenheitsausstellung in Mauer hier ausführlicher zurückkommen, so geschieht es deswegen, weil die Keimzelle für ähnliche Versie uns anstaltungen auf breiterer Basis, im größeren GeistesMaßstabe und an vi·el«besuch-t-en zentren zu sein scheint. Die Wirkungen, einer solch-enAussstellung ausgehen-, die von Art, als sie durch sinsd wesentlich anderer Vorträge und Kursse erzielt werden. Es tritt hier an dies Stelle einzelner ausgewählster Thsemsen ein gemeinsamer Überblick, der der Lehre vorzüglich zu dienen geeignet ist und ihrem Charakter als allumfassender Synthese gerecht wird. die Veranstaltung würden Wir solcher Ansstellungen, die sich wohl mit relativ geringen Mitteln mach-en ließen, dringendst » WEL-Ausstellung und Villenort freundliche Gartenanregen. bei Wien ist die Wohnstätte Meist-er Mauer Bei dies-er Gelegenheit sei es uns gestatwo er Hö«rbigers, Hanns abseits vom zu geb-en, das tet, einem Gefühl-eAusdruck der Großstadt schafft Lärm und Getriebe sich uns anläßlich des Besuch-es aufdränsgte, und arbeitet. Ein-er dort jüngst veranstalteder Bewunderung, und daß es in zwar ten Kollektivausstellung der Wienerwaldunserer zerfallenen, jagend-en, unruhevollen gemeinden, die ein Bild der landwirtschaftZeit, in der auch die Wissenschaft sich damit l-ichen- gewerbliche-n, industriellen und kulabgefunden hat, auf einzelne-n, von turellen Teilgebsieten TeilLeistungsfähigkeit vermittelte, war Tag zu Tag kleineren auch außer einer Kunstschau in einem beerfolge zu erringen, ein-en Menschen gib-t, der trotz zermürbenden30 jährigen Kampfes sonderen Abteil eine WEL-Au-sste-llung anum gegliedert. Anerkennung, der Sorge um die Sich-erung sein-es Werkes unsd um das tägliche hier eine Auf bescheidenem Raume war Brot imstande ist, in Verknüpfung seheAuswahl der grundlegendsten Theorien in mit schärfsstsem Forscherrischer Intuition bildlicher uknd graphischer Darstellung verblicke unsd beispiellosem Wissen ein rageneinigt, und zwar nach Einzel-tie·ilprobslemen, des Werk wie Kosmogoni-e, Astronomie, Meteorologie zu schaffen und jene Zusammenhänge zu zesige-n,ohne die ein Weit-erbauen usw« gruppiert. wird und ein-e solche Schau zum ersten Male wertlios Wer nach auf die Dauer als Laie betritt, hat zunächst das Gefühl welchem gerade die besten Köpfe der Gegenvollkommener Ratlosiigkeit, gelangt jedoch wart sehnsüchtigverlangen. binnen ist in diesem Punkte eine kurzem bei Betrachten der einzelnen Hör-biger am um Blätter es Gestalt, einzigartige zur Erkenntnis, daß selten-e, ja ehesten sich hier vielleicht den großen Univers-alnaturen der große Zusammenhänge handelt, deren Ereiner Renaissance, wie einem Leonardo, vergleicheinzigfchlsießuingmit den Mitteln Der Schlüsfel III, « (Anzeigen-Anhang) 393 Vorträge sagt doch der Chor der Alten in Antigone: »Ungeheuer ist viel, doch nichts ungeheurer als der Mensch.« bar. der Wie J. M. K. Aus-bleiben von Heiterkeit bei den Zuhörern zeigt-e, wie ernst solche-r Unfug von harmlose-n, Wissen suchenden Mensch-en genomwird.« msen welcher Seit-e dsie ,,VossischeZeitung« Urteilen übe-r die Welteisslehre bevom der Nummer läßt, ist aus Juli 1925 zu ersehen, darin im »Kampf um HösrbsigersWelteislehre« (Rezens-isondes WEL ,,WeltVesrnichtungs Sammelwerkes entwicklung und Wielteislehre«) u. a. das folgend-e Referat zu les-en ist: »Professor Dr. Nölke behandelt in einer klaren und dauerndem umfassend-en Darstellung von die Entwicklung des Sonnensysstems Wert und zeigt, daß die Wissenschaft alle kosmogonischen Theorien gewissenhast prüft und der strengen Krinur das gelten läßt, was tik standhalten kann. Nachdem so die Grundlagen für die Beurteilung kosmogonischesrFragen geschaffen sind, übst Professor Dr. Nölke in einer Abhandlung über Weltseislehre und Astronomie eine eingehen-de scharfe Kritik an Hör-bi-gersGlazialkosmogonie und weist in 35 Abschnitten-auf Irrtümer Hörbigers hin. Jn drei Artiskieln Von sich VORTRAGE Wir sind ehrlich genug, um unsern Lesern dann und wann nicht vorzuenthalten, was auch von gegnerischer Seite über die Welteislehre behauptet wird und den besten Beweis absgibt für die zweifelhaften Kampfmittel, die mist Sachlischkeit nichts mehr zu tun habenWir Hans Wolfgang pflücken über Urania-Vortrag isn Behms ersten Berliner der ,,Vossischen Zeitung« vom 23. 10. 1926 die folgenden Stilblüten der Feder eines aus R-eklamemacher: unserer vierzwei«felt·.sten Es vom Welteis. »Die Lehre läßt ssich darüber streiten, -o«b die ,Uran«ia«, sonst nüchterner und anständiger populärwissenschaftlichserInformation dienend, ein geeigneter Schauplatz ist für unfreiwillig komisch-e, bsestenfalls tragikomissche Veranstaltungen, wie H. W. Behms Vortrag mit Lsichtbildern über Hanns Hörbisgers ,Welteislsehre«. Auf einzelnes hier einzugehen, erübrigt sich; es genügt, daß alle entscheidenden Voraussetzungen der Lehre freie Phantasie-Satzungen sind: teils gänzlich unkosntrollierbare Behauptungen über konkrete astrale Vorgänge, die sich irgendwann irgendwo abgespielt haben sollen, teils durch glatte Jgnorierung entgegenstehen-der Tatsachen ermöglicht (etwa dser Berechnung astraler Entfernungen durch die Parallaxe u. ä.). Aus diesen Gsrundvoraussetzungen wird ein System gebaut, das in seiner unproblsematischen Lückenlosigkeit und Konsegewissen paranoiden Kosmogonsiesn quenz zum Verwechseln ähnlich sieht; auch die Bilder, mit schematischenund ,künsstlerischen« denen Hörbiger seinSysstem veranschaulicht, würden der sich in Prinzhorns ,Bi-ldn«ere-i Gseisteskrankem trefflich ausnehmen. (Wir uns leider sind bewußt, daß diese Parallele den Welt-eislehrern als experimenteller Beweis ihrer Behauptung gelten wird: ,Hat man doch alle Urheber groß-er Gedanken bei ihrem Auftret-en...«!«) Fast völliges — 394 mit dienen 22. - - — werden dann noch falsche Anschauung-en Hösrbigers auf einigen Spezialgebiseten besprochen usw. usw.« des WELim Sinne Wer als-o »Wissen«« Referentsen der ,,Vossischen Ztg.« ,,su:cht«, dem ssei ,,W-elt-entwicklusng und Weltei!sleh-re«(Verlag J. A. Barth, Leipzig) und kosmogonsischeWerke (VerPsrof. Nälkes lag Jul. Springer u. a.) wärmstens empfohlen. Psrinzhorns »Bildnerei der Geisteskranken« ist aus demselben Verlag zu beziehen und zieren unseren Bücherkasten seit ihrem 1922 erfolgt-en Erscheinen. Veranlassung zu solchem merkwürdigen Ankauf — boten eben die Bildnerei-en und Raumvor- st-ellu-ngen der eifrigsten WEL-Vernichter. Zu der ,,Ber-echnung astraler Entfernungen findet der WELdurch die Parallaxe« Skseptiker in Hörbiigers Welteislehre Seiite 556X57 Punkt 2 das Notdürftigste gesagt. Es handelt sich usm die Entfernung der galaktischen Eiskörper! Sehr recht hat Reserent aber mit seiner in ,,W-elt war denn 1917 ,,Parall-ele«; und Haus« in der Tat zu les-en: ,,Eine neue Bücher-markt- Wahrheit, deren Urheber nicht mindestens ein Vierteljahrhunderst lang für ein-en halbund pietätlossenQuerkopf gehalverrückten ten wird, war nicht wert, ans Licht gebracht worden zu ssein!« das wirklich wahr sein sollte, so Wenn hätten wir als-o noch 11 Jahre zu warten, bsis den WEL-Vernichtern das Vsergebliche ihres Beginnens klar wird. x. BUCHIERMARKT Ursache der und Ebbe der Bewegung unserer Erde und Flut. Selbstverlag, den Bogen M.—,25. Leipzig. Preis für Ein eigenDrehung der Bewegung um scheinung der und Erde die neuartiger Versuch, die um ihre Achse, ihre Sonne sowie die Er- Ebbe und Flut zu erklären, wobei nur die Wärmewirkung der Sonnenstrahlung auf die Luft- und Wasserhülle der Erde als Ursache herangezogen die übliche Erklärung durch Anzieund hungs- und Fliehkraft eigentlich ganz ausUeueingänge geschaltet wird. Um ein abschließendesUre teil Vernoulli, E., u. Kern, H., Romantisch in abgeben zu können, müßte man die übrigen, noch nicht im Druck (Gott-Natusr, Naturphilossophie erschienenen Schrift-en-reihse zur Neu-b-egründung der Hefte Einblick nehmen. Jedenfalls ist in diesem Heft nichts zu finden, wie der Naturphilossophie), 6 Porträts, 430 Seiten, 80. Eugen Diederichs Verlag, Jena Verfasser sich die Entstehung der Be1926. eines Brosch. M. 11,—; geb-. M. 14,—-. wegung AnHimmelskörpers von Carus, C. G., Psych-e. Gekürzt herausfang an denkt. A W gegeben und eingeleitet von Ludwig Kla«ges (Goitt-Natur, Schrift-en«rseihezur Bioloder Neubegründung Naturphiloisiophies Kammerer, P., Allgemeine Mit 1 Porträt. 319 Seiten. 80. Eugen gie, XV und 360 S. Mit 4 farbigen Diederichs Verlag, Jena 1926. Brosch. Tafeln und 85 Abbildungen im verb. M. 9,—; geb. M. 12,—. Text. Dritte Auflage. Deutsch-e Berlin und Stuttgart, Verlagsanstalt Fischer, E., Anziehungs-Materie, E. Pierssons Verlag, Dresden 1. Teil. Leipzig. 1925. Lein-en M. 12,—. o. J. Brosch. M. 2,——. Das Manuskript dieses Buches ist im WisHaldane, J. V. S., Dädalusoder Herbst 1924 abgeschlossen, und es bleibt und Drei-Massenschaft Zukunft. deshalb verständlich, daß einige überken-Verlag, München 1925. Geh. M. 3,——; raschende Entdeckungen insbesondere auf geb. M. 3,80. desr Vererbungswisssenschaften dem Gebiet und Kellner, O., Eharakterkunde unberücksichtigt geblieben sind. Trotzdem Astrologie (die astrologische Typenaber ist das Werk ausgezeichnet geeignet, lehve). Mit vielen Abbildungen u. Handgerade dem Nichtfachmann einen erschöpschriftprobsen. A«stra-Verlag,Leipzig-Dresüber das in Überblick Frage fend-en den 1927. Geb-. M. 6,—. stehende Thema zu geben und insbesonder dere Ley, w., Mars Kriegsplanet. auch entwicklungsmechanisch gewonMit 16 Abbildungen. Hachmeister u.Thal nene Ganz Erkenntnisse zu übermittelni. Verlag, Leipzig 1927. (Le"hrmeistse·r-Büche-hervorragend anschaulich sind die Kapitel rei Nr. 865X66.) M. —,80. über Entwicklung, Zeugung und VermehWas dann Verf. über Abstammung rung. Möglichsow, A. M., Drahtlose k e i t e n. (Serodiagno"stik, MutaDrei-Masken-Verlag, München und Artenwandel Selektion usw.) auszution, Variation, 1926. Geh. M. 2,20; geb-. M. Z,—. sagen weiß, spiegelt im großen und ganzen darüber die Besprechungen Meinung wieder, gangbare der wir uns Zum nicht in allen Punkten anzuVrückner, P., Wirbelbogen, der schließenvermögen. Das hindert aber nicht, empor. Aussätze aus Himmel das Werk nicht nur dem angehenden BioBogen: Himmelsmechanik. 11.—14. 395 Zu Tafe! unserer logiestudierenden, sondern auch den Schülern höherer Klassen wärmstens zu empfehlen. Bm. Plaßmann, J., Fixsternbeobachtungen Hilfsmiteinfachen teln. 120 S. mit 11 Abbildungen. Mathematisch naturwissenschaftl. techSalle, nische Bücherei. Verlag Otto mit - - Berlin 1927. Geb-. M. 3,40. Das Büchlein hat einen sehr ernsten und es will verwichtigen Grundgedanken: hüten, daß der Freund der Hismmelskunde vor der die für die Wunder allem Sternenwelt begeisterte Jugend der »verflachenden, bloßen Rezeptison«anheimfalle. Und daher will es zu selbständiger nutzund anleiten bringender Beobachtungsarbeit vor allem zeigen, wie man auch heute noch mit den einfachsten Hilfsmitteln durch systematisches und beharrliches Beobachten der Durch Wissenschaft wirklich dienen kann. dsie Beschränkung auf einige wichtige Gebiete, die veränderlichen Sterne, die Farben der Gestirne, die Sternpaare, Sternhaufen, Nebel und M-ilchstraße,hat das Werk einen gewissen Grad von Gründlichkeit erreicht, der ganz dem angeführten hohen Zwecke dient. Das reiche, in Tabellen die Abbilgegebene Zahlenmaterial, allem die gedungen im Text und vor sondert beigegebenen Sternkärtchen zur Aufsuchung von Veränderlichen und der notwendigen Vergleichssterne erhöhen die Freude an dem Büchlein und seinen praktischen Wert. A W und Zu der Buchdruckerei 396 etwa Grad 10 und Otto 35 Grad Sonnen-breite zwar auf beierreiche-n können, und den Sonnenhalbkugeln deswegen, weil inder zahlreichen Zielverfehlungen sich entgegen dem Einfallskegel ein »Gegenkeg-el«bildet. Nicht alle Zustürzlinge treffen die Sonne sogleich auf den ersten Anssturm Manch-er Block verfehlt sozusagen die Scheibe und beschreibt eine Ellipse um den Sonnen-ball, deren Son·niennahpunktnaturgemäß entgegengesetzt sieinem Herfallpunkte folge liegen muß. Erst nach einigen Sonn-mumkreisungen werd-en diese Blöcke in den Sonnenkörper seinschießenkönnen. Hiermit ist vor die so überaus allem wichtige Erscheidie Sonnung grundsätzlicherklärt, warum aufnsenflecksenur in diesen Sonnenbreiten trseten es und warum zwei ,,Königszon-en« nördlich und südlich des Sonnengleichers der Gürtel höchster gibt. Auch das Wandeln Sonnenstätigkeitwährend einer etwa zwölfjährigesn Befleckungsreihe vson höher-en zu erklärt niedriger-en Sonnenbreiiten sich jetzt da ungezwungen, eben sstövendauf das unserer Tafel. Deutung der Lage und der Ver-teieinzelnen Sonn-enersch-einungen· auf der Oberfläche unseres Tagesgsestirns bedarf ess am besten einer Niederzeichnung, um zu ermitteln, wie die Masssenim Bahnenschwarm des Eisschleierhorns verteilt und ihrer Größe nach geordnet sind, und wie die Kegelspitze in den Sonnenkörper einschnei·det.Es zeigt sich, daß im Eisschlesierhorn eine Zur lung doppelte Größensonderung der ein·her·stürmenden muß, derart, Körper sich ausbilden daß gerade die größten Körper die Sonn-e der Flugzielrichungefähr 90 Grad unter tung erreichen, die kleinsten, jedoch zahlreichsten etwa 25 Grad unter dem Gegenpunkt (Ant-iapex) herzukommen scheinen und von dorther einen »Nachfallstrom« bilden. des EisfchleierUnd weiter, daß im Mantel hsorns auf den Bahnfäden an der Oberosder Außenseite des Zeltdachs die größeren, an der Unteroder Jnnenseite die jeweils kleineren Körper sich befinden müssen. Entden Schnitt der Sonn-endann wirft man kiugel mit der Kegelspitze, wie dies unsere Abbildung zeig-t, so fieht man, daß gerade die größten Körper die Sonne nur zwischen die Großwandelsternse Eisschlesierhorn einwsisrdie Körper, die zuletzt einsstürzen, längsten Zeit gehabt hab-en, ihre Bahdsem nsen Sonnengleicher anzuschmiegien. angedeuteten Näh-e-res über die hier nur Zusammenhänge siehe bei Valier,-Der Steirnse Bahn und Wesen (2. Auflage, ein Wel1926) und bei VoithEis (3. Auflage 1927), beide tenbaustoff bei R. Voigtländsers Verlag in Leipzig. ksen und am Regel G. m. b. H., Leipzig Tran sialorische sonnenbahn bebst-— Babnice und Zeiisirorn —- Abscisse - -- -,-« ceolog.- Vergan- Zuk n -neioideneinfänge. Pla- o ,,Proselenenf . Posiselenen,Pi-aemafseniien. · Mai-senden Posiinar 7 7 s eniiem is plispwtssesteldsd Uuariärze Teriiårzei smaiisohen dei- XXXXXXX , . Teriiärmenseh, Frismänxeien Erregu stände der irdischen miiiloren der und (Lussdruck- s z u - aus O- u i innerhalb n i ä HYdro-und dei- Uebers ) der- -A1·heii. i- z A e i. eit. sph »qrossen" sunps Tafel 12. Das Schicksal der Erde im Sonnenreich. Dargestellt im heit, Gegenwart und Zukunft. Sinne der Welteislehre in Vergangen-