2. A Markus MarkusSievers Sievers Managed hedgefonds futures Strategienmit im Zukunft Trend »Strategien uflage te 2012 er , 1 ua akt lisi 2 3 Danksagung „Kauf nur, was Du verstehst“ – eben dieser Maxime folgt das Buch „Managed Futures – Strategien im Trend“. Es wurde für den interessierten Privatanleger konzipiert, der mehr über Managed Futures erfahren möchte. Die besondere Herausforderung bei der inhaltlichen Gestaltung bestand darin, die unterschiedlichen Aspekte der komplexen und vielseitigen Managed-Futures-Industrie in ein kompaktes Werk zu überführen. Wertvolle Unterstützung leisteten bei dieser Aufgabe Thomas Mitroulis, Christian Schmidt, Sandra Düppe und Larissa Mitzkat. Mein Dank gilt außerdem den Managed-Futures-Experten von Man, die nicht nur ihr fachliches Wissen mit mir geteilt haben, sondern für dieses Buch auch als Interviewpartner zur Verfügung standen. Managed Futures » Strategien im Trend 2., überarbeitete Auflage, 2012 Alle Rechte vorbehalten © 2012 by apano GmbH, Lindemannstraße 79, 44137 Dortmund Herausgeber: apano GmbH, Dortmund Design und Druckvorstufe: muskat GmbH, Dortmund Druck und Verarbeitung: tuschen GmbH, Dortmund Alle Rechte vorbehalten, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks sowie der photomechanischen und elektronischen Wiedergabe. Dieses Buch will keine spezifischen Anlageempfehlungen geben und enthält lediglich allgemeine Hinweise. Autor, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen. ISBN 978-3-00-037013-7 Markus Sievers Managed futures » Strategien im Trend apano GmbH Inhaltsverzeichnis Vorwort zur 2. Auflage 17 I Managed Futures – ein Erfolgsweg 18 Die Basis: Terminkontrakte Unterschiede zu Hedgefonds Geschichte der Managed Futures Exkurs: Terminmärkte 19 20 22 26 II Dem Trend auf der Spur Die Philosophie Anlageklasse mit Chancen auf der ganzen Welt Managed-Futures-Strategien Die Handelstechniken Die Rolle von Managed Futures im Portfolio Schwankende Kurse — Chance oder Risiko? Die Investitionsmöglichkeiten III Managed Futures – Ein Blick in die Zukunft Wird es immer Trends geben? Auf Research kommt es an 30 31 32 38 40 44 48 50 52 53 56 IV Managed Futures in der Praxis apano — ein erfahrener Partner Man: Vom Zuckerhändler zum führenden Anbieter alternativer Investments Glossar von A— Z Register Literaturquellen 60 61 64 66 80 85 16 Markus Sievers Autor, geschäftsführender Gesellschafter der apano GmbH apano-Geschäftsführer Markus Sievers tritt als Experte für Alternative Investments regelmäßig nicht nur in den Printmedien, im Fernsehen (u.a. n-tv) und Hörfunk in Erscheinung, sondern ist zudem auch Referent im Rahmen verschiedener Fachveranstaltungen. Er ist Autor der Bücher „Besser investieren mit Hedgefonds – Basiswissen für Privatanleger“ (2005/2006/2008), „Hedgefonds – Strategien mit Zukunft“ (2007/2008) sowie „Managed Futures – Strategien im Trend“ (2009). 17 Vorwort zur 2. Auflage Anders denken zahlt sich aus Bereits in den 90er Jahren entwickelte das apano-Management globalen und liquiden Märkten wie zum Beispiel dem Währungs- eine neue Vision der Geldanlage. Wir wollten es deutschen oder Rohstoffmarkt. Diese Vielfalt erlaubt es, in einem breiten Anlegern ermöglichen, nicht nur steigende, sondern auch Spektrum zu handeln. fallende Märkte nutzen zu können. Aus diesem Grund hat sich das Unternehmen auf Alternative Investments und insbesondere Das vorliegende Buch bietet interessierten Anlegern einen Managed Futures spezialisiert. Leitfaden für die vielen Möglichkeiten, die Managed Futures bereithalten. Die Ursprünge und die Entwicklung werden ebenso In den letzten Jahren haben Managed Futures zunehmend sowohl vorgestellt wie ihre Philosophie, Arbeits- und Funktionsweise das Interesse der Anleger als auch der Wissenschaft geweckt. sowie Zukunftsaussichten. Das Buch soll für mehr Transparenz Und das hat einen guten Grund. Als Anlageklasse können sie einen sorgen und für die vielen Vorteile und Chancen, die Managed deutlichen Mehrwert im Portfolio schaffen und in Krisenzeiten Futures aufweisen, begeistern. gegen Verluste schützen, da sie auch in solchen Phasen positive Erträge erzielen können. Das Handelsuniversum von Managed Futures umfasst rund 300 Kontrakte aus den unterschiedlichsten 18 Kapitel I Managed Futures – ein Erfolgsweg 19 Managed Futures – ein Erfolgsweg Die Basis: Terminkontrakte (engl. Futures) Eine Anlagestrategie, die immer beliebter wird, sind Managed Futures. Doch wie funktioniert diese Strategie und welche Chancen ergeben sich für Anleger? Um den Erfolgsweg von Managed Futures nachvollziehen zu können, lohnt ein Blick auf ihre Ursprünge. Denn die Wurzeln dieser Anlagestrategie reichen weit zurück. Die Ursprünge zu einem festen Preis am Terminmarkt für einen späteren Managed Futures gehen auf den Terminhandel mit Rohstoffen Liefertermin an. Gleichzeitig bedeuten Termingeschäfte für den zurück. Aus diesen Geschäften entwickelte sich sogar ein eigener Käufer den Vorteil, dass sie einen möglichen Lieferengpass oder Berufszweig: die Commodity Trading Advisors, kurz CTAs. Sie sind eine Preissteigerung durch die Sicherung der Ware im Voraus die Fondsmanager der Managed Futures. Die CTAs engagieren sich ausschließen. Einen Gewinn kann der Käufer erzielen, wenn der hauptsächlich über Futures-Kontrakte. Das sind standardisierte Preis für zum Beispiel Mais während der Kontraktlaufzeit steigt. Im Termingeschäfte an den globalen Märkten. Diese Kontrakte umgekehrten Fall würde jedoch der Verkäufer einen Gewinn erzielen. sind entstanden, um das Bedürfnis von Unternehmern nach Im genannten Beispiel handelt es sich um ein Warentermingeschäft wirtschaftlicher Planungssicherheit zu erfüllen. Sie bieten (Commodity Futures), da den Futures reale Güter wie beispielsweise Unternehmen und ihren jeweiligen Geschäftsmodellen Schutz landwirtschaftliche Produkte zugrunde liegen. Bei einem Finanz- vor ungünstigen Veränderungen, beispielsweise bei Wechsel- termingeschäft (Financial Futures) basieren die Futures auf kursgefällen oder Preisänderungen bei Rohstoffen. abstrakten Finanzinstrumenten wie etwa Aktien oder Währungen. Normalerweise wird ein Kontrakt nicht physisch erfüllt, das heißt Termingeschäfte die Ware am Fälligkeitstag nicht geliefert. Vielmehr wird dieser Bei einem Termingeschäft oder Futures-Kontrakt wird eine Ware, Kontrakt durch das Eingehen einer identischen Gegenposition die nach Menge, Qualität und Liefertermin genau definiert und ausgeglichen. Ein Kaufkontrakt stellt in diesem Sinne die eine standardisiert ist, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft Position dar, der Verkaufskontrakt auf dieselbe Ware die andere (d.h. auf Termin) zu einem festen Wert gekauft oder verkauft. Position. Die Differenz zwischen ursprünglich gezahltem Kaufpreis Wie das folgende Beispiel zeigt, ermöglichen Termingeschäfte und erhaltenem Verkaufspreis ist dann der Gewinn oder der Verlust Käufern und Verkäufern, ihre Marktrisiken so früh wie möglich des Händlers. Für den reibungslosen Ablauf eines Kontraktes steht auszuschließen: Ein Landwirt möchte sichergehen, dass er für zwischen Käufer und Verkäufer die sogenannte Clearingstelle als seine nächste Maisernte einen guten Preis erzielt. Wartet er mit Vermittler. Sie garantiert jedem Marktteilnehmer die pünktliche dem Verkauf bis zum Erntezeitpunkt, nimmt er das Risiko in Kauf, und exakte Erfüllung der Futures-Kontrakte. dass bis dahin die Preise gefallen sind. Also bietet er seine Ware Managed Futures – ein Erfolgsweg 20 „Es existieren grundsätzliche Unterschiede zu Hedgefonds” Kommentar von Thomas Mitroulis, Vertriebsdirektor und Prokurist bei der apano GmbH. zeichnet sich anders als ein Terminmarkt durch die unmittelbare Erfüllung, das heißt Lieferung und Zahlung, eines Geschäfts aus. Unabhängige Kursentwicklung im Vergleich zu Aktien und Anleihen Genau wie Hedgefonds weisen Managed Futures über einen längeren Zeitraum betrachtet einen geringen Gleichlauf zu Aktien und Anleihen auf. So verfügen sie auch in abwärtsgerichteten Börsenphasen über eine geringe Korrelation zu traditionellen Thomas Mitroulis Portfolios und generieren ihren Mehrwert – insbesondere in Vertriebsdirektor Krisenzeiten – als Portfolioabsicherung. Denn Managed Futures und Prokurist können sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Märkten bei der apano GmbH positive Renditen erzielen. Managed Futures werden in der Regel in demselben Atemzug mit anderen Hedgefonds-Strategien wie beispielsweise Global Makro, Event Driven, Relative Value und Equity Hedge genannt. Dennoch nehmen Managed Futures eine Sonderstellung unter den Hedgefonds ein, die nicht nur in ihren Ursprüngen begründet liegt. Im Unterschied zu vielen anderen Hedgefonds-Strategien können sich Managed Futures in kürzeren Einzelphasen jedoch durchaus stark positiv oder negativ korrelierend zu traditionellen Märkten verhalten. Dank ihrer Flexibilität können sie dann – beispielsweise, wenn Aktien steigen – durch aktives Handeln positiv korrelierend sein. Dadurch erzielen sie Gewinne. Bei entsprechend fallenden Märkten können sich Managed Futures auch negativ korrelierend verhalten, so dass sie auch in dieser Situationen gewinnbringend Auf börsengehandelte Derivate beschränkt sein können (zum Begriff „Korrelation“ s. auch Seite 46). Zunächst einmal gibt es einen grundsätzlichen Unterschied: Hedgefonds nutzen die gesamte Palette börsen- und nicht Transparenz und Regulierung börsengehandelter Anlageinstrumente. Im Gegensatz dazu Im Gegensatz zu Hedgefonds sind die Futuresmärkte schon lange verwenden Managed Futures fast ausschließlich börsengehandelte stark kontrolliert und reguliert. Staatlich eingesetzte Institutionen Futures und Optionen. Nur vereinzelt nutzen Managed-Futures- beaufsichtigen den Handel an diesen Märkten streng. Die Händler Händler beispielsweise auch Kassamärkte. Ein Kassamarkt registrieren sich in den USA bei der Commodity Futures Trading 21 Managed Futures – ein Erfolgsweg Commission (CFTC) und der National Futures Association (NFA). ihrer Anlagen, ihre Investmentstrategien und Beteiligungen, In Deutschland unterliegt die Managed-Futures-Branche der sondern auch ihr Risikomanagement offenlegen und ggf. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die verbessern. Zudem soll auch die Aufnahme von Fremdkapital Anbieter von Managed Futures werden zudem in den USA von transparenter werden (http://www.aifm-directive.de/cms/). der United States Securities and Exchange Commission (SEC) und in Großbritannien von der Finanzaufsicht Financial Services Hohe Liquidität Authority (FSA) beaufsichtigt. Zudem gibt es Clearingstellen, Ein weiterer Unterschied zwischen Hedgefonds und Managed die die Transaktionen garantieren und so das Kontraktrisiko Futures besteht im Liquiditätsfaktor. Anders als Hedgefonds ausschalten. Somit ist ein Handel jederzeit gewährleistet. sind Managed Futures jederzeit verfügbar, da sie fast aus- Gleichzeitig bieten Managed Futures eine hohe Transparenz, schließlich in börsengehandelte Instrumente (Futures und da sie standardisierte und international akzeptierte Terminkon- Optionen) investieren. Dagegen verfügen Hedgefonds teilweise trakte handeln. Managed Accounts sowie die Bereitstellung von nur über eine geringe Liquidität, da sie illiquide Instrumente umfassendem Informationsmaterial verstärken diese Transparenz wie beispielsweise Beteiligungen oder nicht börsennotierte (s. Seiten 24/25). Dagegen galt die Hedgefonds-Branche für die Wertpapiere nutzen können. Während der jüngsten Finanzkrise breite Öffentlichkeit lange Zeit als „Black Box“. Mit der „Alterna- konnten zum Beispiel Anleger, die in Managed-Futures-Fonds tive-Investment-Fund-Managers-Direktive“, kurz AIFMD, ist sie investiert hatten, ihre Anteile zeitgerecht zurückgeben. Darüber nicht nur transparenter geworden, sondern wurde auch fest hinaus ermöglicht das hohe Handelsvolumen der Futures-Märkte definierten Regulierungsstandards unterworfen. Diese sehen unter ein Risikomanagement in Echtzeit. Sie kommen zudem ohne anderem vor, dass sich Fondsmanager zum Einhalten verbindlicher Leerverkäufe und Fremdkapital aus. EU-Standards, beispielsweise hinsichtlich Transparenzregeln, verpflichten. Darüber hinaus müssen sie nicht nur die Risiken Die wesentlichen Unterschiede zwischen Managed Futures und Hedgefonds im Überblick Hedgefonds Managed Futures Anlageinstrumente keine Beschränkung börsengehandelte Derivate Transparenz global gering hoch Regulierung global gering hoch Liquidität der Anlagemärkte gering bis hoch hoch Managed Futures – ein Erfolgsweg 22 Geschichte der Managed Futures Der Managed-Futures-Handel erlebte in den 70er Jahren eine erste Boom-Phase und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Die Anfänge Die Anlage in Managed Futures ist seit 1949 möglich. Damals hat der amerikanische Rohstoff-Futures-Händler Richard Davoud Donchian den ersten Managed-Futures-Fonds aufgelegt. Bereits nach den prägenden Ereignissen des Börsencrashs 1929 hatte Donchian damit begonnen, den Fokus seiner Forschung auf die technische Analyse und das Erkennen von Trends an unterschiedlichen Märkten zu richten. Das aktive Trading begann er mit selbst entwickelten, regelbasierten Handelssystemen. Ein weiterer Schritt in der Geschichte der Managed Futures erfolgte 1965, als die CTAs Dennis Dunn und Edwin Hargitt die Auswahl der Terminkontrakte anhand computergestützter Modelle durchführten. In den 70er Jahren erlebte die Branche dann einen großen Wachstumsschub. Mit der „Commodities Futures Trading Commission“ wurde 1974 eine unabhängige staatliche Aufsichts- und Regulierungsbehörde gegründet. Sie bot den Investoren die gewünschte Sicherheit. Zudem wuchsen die Terminmärkte weiter: Neben Rohstoffkontrakten waren nun auch Finanzkontrakte auf Zinsen, Währungen und Aktienindizes verfügbar. Computer oder Datenanbieter wie beispielsweise Bloomberg oder Reuters sowie quantitative, statistische Handelsmodelle gab es jedoch noch nicht. Die Managed-Futures-Händler stützten sich noch auf einfache, technische Handelsmuster. Die 80er Jahre – Zeitalter der Turtle Trader Die 80er Jahre bildeten mit dem Experiment zweier Rohstoffhändler 23 Managed Futures – ein Erfolgsweg einen Wendepunkt. Richard Dennis und William Eckhardt gingen oben kreuzt. Zudem begannen Managed-Futures-Händler Computer 1983 der Frage nach, ob Handelsgeschick naturgegeben oder zur Analyse historischer Marktpreise einzusetzen. So konnten erlernbar ist. Während Dennis von einer Erlernbarkeit ausging, Handelssignale mittels Algorithmen ausgelöst werden, die automa- vermutete Eckhardt eine naturgegebene Fähigkeit. Die beiden tisch Kauf- und Verkaufssignale (Long- und Shortsignale) erzeugen. Rohstoffhändler wetteten schließlich um einen US-Dollar und Diese Entwicklung markierte den Beginn des computergestützten schalteten eine Anzeige in der New York Times mit dem Titel Handels, den allerdings zunächst nur eine Minderheit praktizierte. „Traders Wanted“. Aus über 1000 Bewerbern wählten sie 23 „Schüler“ aus, denen sie in nur zwei Wochen einfache Trading- Die 90er Jahre — technischer Fortschritt regeln vermittelt haben. Denen zufolge wurden beispielsweise Die fortschreitende Verbesserung der Computertechnologie und Kursausbrüche zu neuen Hochs als Kaufsignal gewertet. Im Um- neue Analysesoftware beflügelte in den 90er Jahren die weitere kehrschluss wurden Kursausbrüche zu neuen Tiefs als Verkaufs- Entwicklung des Managed-Futures-Handels. Die Händler konnten signal gedeutet. Ihr Trading-System zahlte sich aus: Die „Schüler“ nun dank der immer leistungsstärkeren Computer mehr Daten in erwirtschafteten eine Durchschnittsrendite von über 80 Prozent kürzerer Zeit analysieren. Zudem wurden viele einfache Indikatoren pro Jahr und einen Gewinn von mehr als 100 Millionen US-Dollar. von den meisten Finanzdatenanbietern wie beispielsweise Bloomberg Der Test gab insgesamt nicht nur Dennis Recht, sondern bewies oder Reuters bereitgestellt. Diese wurden somit leicht verfügbar auch, dass durch die Anwendung mechanischer Regeln erfolgreich und systematische Händler entwickelten eine Fülle neuer Strategien gehandelt werden kann. Damit wurden die „Schüler“ in der Branche (s. Kapitel II). Um die Jahrtausendwende weckten CTAs immer mehr zu führenden Pionieren mechanischer Handelssysteme. 1989 zitierte die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern, die fortan kontinuierlich das Wall Street Journal Dennis mit den Worten „Wir werden Händler Handel, Kursprognosen und die Portfoliooptimierung erforschten züchten, genauso wie sie in Singapur Schildkröten züchten“. Auf (s. Kapitel III). diese Weise erhielten die ersten Managed-Futures-Händler den Spitznamen Turtle (dt.: Schildkröte) Trader – ein Begriff, der in der Branche immer noch weit verbreitet ist. Die ursprünglichen Regeln der ersten Turtle Trader avancierten in den 80er Jahren zu einem hochmodernen Handelsansatz. Einzug der Algorithmen Mitte der 80er Jahre beschleunigten Computer die weitere Entwicklung der einzelnen Managed-Futures-Strategien. Auf Grundlage der Analyse von Werten zurückliegender Tage wurden einfache arithmetische, gleitende Durchschnitte berechnet. Aus diesen lässt sich die Richtung von Kurstrends erkennen. Beispielsweise deutet sich ein Aufwärtstrend an, wenn ein kurzfristiger Durchschnitt einen längerfristigen Durchschnitt von unten nach Wachstum der Managed-Futures-Industrie Die Suche der Investoren nach Risikostreuung beflügelt das Wachstum Mrd. USD 320 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Verwaltetes Vermögen von Managed Futures in Mrd. USD 1980 1985 1990 1995 2000 Quelle: BarclayHedge, Inc. Stand: 30. September 201 1. 2005 2011 Managed Futures – ein Erfolgsweg 24 Managed Futures heute Das Handelsvolumen der Managed-Futures-Branche ist laut Dies trägt zum anhaltenden Erfolg und zu einem hohen Entwick- Brancheninformationsdienst BarclayHedge seit dem 31.12.1988 lungsstand der Managed-Futures-Strategien bei. von etwa 5 Milliarden US-Dollar bis zum 30.09.201 1 auf über 320 Milliarden US-Dollar gestiegen (s. Grafik S. 23). Gleichzeitig hat die Außerdem integrieren führende Anbieter von Managed-Futures- Zahl und Vielfalt der Terminmärkte weltweit in den letzten Jahren Investments zunehmend Managed Accounts in ihr Geschäftsmodell. stark zugenommen. So können die Managed-Futures-Manager noch Diese Kapitalanlagekonten werden auf den Namen des jeweiligen breiter in Regionen und Sektoren diversifizieren. Dies erklärt sich Anbieters geführt. Ein solches Konto kann von einem oder mehreren u.a. aus dem technischen Fortschritt, denn heute können mehr Handelsberatern gelenkt und überwacht werden. Es wird separat Daten denn je in kürzester Zeit analysiert werden. Um den Erfolg von seinem sonstigen Anlagevolumen des Anbieters gehalten. von Managed-Futures-Investments auch zukünftig gewährleisten Das bedeutet, dass die Gelder der Investoren auf eben diesen zu können, arbeiten die Anbieter gleichzeitig fortlaufend an separaten Konten verbleiben und nicht in Sammelkonten liegen. neuen Technologien und Handelsansätzen (s. Kapitel III). Zudem Managed Accounts können täglich vom Inhaber eingesehen und schenken seit dem Jahrtausendwechsel Wissenschaftler aus ver- damit kontrolliert werden. Dies betrifft alle Positionen. Die Verfügungs- schiedensten Disziplinen systematischen Handelsansätzen verstärkt gewalt liegt zudem beim Inhaber: Er kann den Handel auf seinem ihre Aufmerksamkeit. Die Psychologie der Märkte oder selbstlernende Managed Account stoppen oder sich das Kapital auszahlen lassen. Algorithmen ziehen in die Handelssysteme ein. Wertentwicklung Managed Futures 1 (01. Dezember 1991 bis 30. November 2011) Managed Futures Weltaktien Weltanleihen Hedgefonds 4.500 4.000 3.500 3.000 Managed Weltaktien 2 Weltanleihen 3 Hedgefonds 4 Futures1 2.500 Gesamtrendite 1.500 ø Rendite p.a. 1.000 ø Volatilität p.a. (log. Skala) 2.000 297,7 % 195,1 % 251,4 % 276,8 % 7,1 % 5,6 % 6,5 % 6,9 % 9,4 % 14,3 % 3,1 % 6,1 % ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 1 Managed Futures: Barclay BTOP50 Index. Angaben in USD. 2 Weltaktien: MSCI World (USD, NDTR) Hedged. 3 Weltanleihen: Citigroup WGBI Index hedged to USD (Gesamtrendite). 4 Hedgefonds: HFRI Fund of Funds Composite Index. Angaben in USD. Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die laufende oder zukünftige Wertentwicklung zu. Quelle: Man-Datenbank, Bloomberg, MSCI. 25 Managed Futures – ein Erfolgsweg Managed Accounts entsprechen insgesamt gesehen nicht nur 201 1, in denen Managed Futures ihr Potenzial nicht ausschöpfen dem Entwicklungswillen der Managed-Futures-Branche, sondern konnten. In der Geschichte der Managed-Futures-Investments kommen auch dem in den letzten Jahren gestiegenen Wunsch gab es allerdings immer wieder solche Phasen. In diesen Zeiten der Anleger nach mehr Transparenz entgegen. Diese ist schon trieben oft weniger wirtschaftliche Resultate die Märkte an, sondern lange auf einem hohen Niveau. Zum einen sind die Terminmärkte, eher politische Einflussfaktoren (mehr zu diesem Thema auf Seite 55). an denen gehandelt wird, bereits seit Jahren streng reguliert und die Terminkontrakte genau definiert. Zum anderen ist es die Regel, dass Managed-Futures-Anbieter Investoren umfassendes Indizes Informationsmaterial zur Verfügung stellen. Dazu gehören u.a. Die Performance der Managed-Futures-Branche wird mittels Handelsberichte, Managerkommentare, eine Vielzahl an Rendite-/ sogenannter Indizes gemessen. Dabei handelt es sich um Risikozahlen sowie eine Übersicht der gehandelten Märkte und Vergleichsgrößen, die aus mehreren Werten berechnet sind. der besten und schlechtesten Transaktionen. Sie verfügen jeweils über unterschiedliche Bemessungsgrundlagen. Weitverbreitet sind die Indizes von BarclayHedge, Seit 1991 haben sich Managed Futures besser entwickelt als Inc. Bei der Berechnung zum Beispiel des Barclay CTA Index Hedgefonds, Weltaktien sowie Weltanleihen. Während Managed werden weit über 500 Managed-Futures-Programme herange- Futures gemessen am Barclay Top50 Index eine Gesamtrendite zogen. Grundvoraussetzung, um Teil dieses Index zu sein, ist von 297,7 Prozent erzielten, kamen Weltaktien im selben Zeitraum ein Performancenachweis von mindestens vier Jahren. Geläufig auf 195,1 Prozent, Weltanleihen auf 251,4 Prozent und Hedgefonds sind in der Managed-Futures-Industrie ferner der Suisse auf 276,8 Prozent (s. Grafik links). Dabei hatte die Finanzindustrie Tremont Managed Futures Index, der Stark 300 Trader Index in dieser Zeit mehrere Finanzkrisen zu meistern, in denen Managed oder der Newedge CTA Index. Futures erfolgreich waren. Ausnahmen bilden die Jahre 2009 und Managed Futures – ein Erfolgsweg 26 Exkurs: Terminmärkte Terminmärkte sind die Träger von ManagedFutures-Strategien. Daher lohnt ein Blick auf deren Entwicklung. Die Anfänge Die Anfänge von Termingeschäften reichen bis in die Antike zurück. Zu dieser Zeit tätigten Phönizier und Römer angesichts einer unsicheren Welt in Zeiten des wirtschaftlichen Wandels erste frühzeitliche Termingeschäfte. Diese galten hauptsächlich der Seeversicherung überseeischer Schiffsladungen, aber auch anderer Ströme wichtiger Massenhandelsgüter wie beispielsweise Getreide. Konkret wurden die ersten Terminkontrakte auf Oliven 500 v. Chr. gehandelt. Die Motivation der Verkäufer war, sich gegen fallende Preise abzusichern, indem sie schon im Voraus den Preis der Oliven mit den Käufern vereinbarten. Die Warenabnehmer konnten sich dadurch gegen steigende Preise absichern, falls eine Ernte ausgefallen wäre. Somit entstanden auch die ersten Spekulationsgeschäfte. Der Mathematiker Thales von Milet (* um 624 v. Chr.; † um 546 v. Chr.) erwarb in großem Stil Optionen für den Betrieb von Olivenpressen und konnte diese Nutzrechte lukrativ weiterveräußern. Dies gelang ihm, da er schon frühzeitig fähig war, die künftige Ernte treffend einzuschätzen. 27 Managed Futures – ein Erfolgsweg Aristoteles beschrieb in seiner staatsphilosophischen Schrift „Die politischen Dinge“ die Geschäfte von Thales wie folgt: Die erste Terminbörse Die erste Terminbörse, die – vergleichbar mit den Derivatebörsen von heute – den geregelten Handel mit Terminkontrakten möglich machte, entstand ausgangs des „Man hielt ihm seine Armut vor, vermutlich um zu beweisen, dass man mit der Philosophie nicht sehr weit komme. Wie der Erzähler fortfährt, wusste Thales aus seiner Kenntnis der Sternenwelt, obwohl es noch Winter war, dass im kommenden Jahr eine reiche Olivenernte zu erwarten sei; da er ein wenig Geld besaß, mietete er alle Olivenpressen in Chios und Milet; er bekam sie preiswert, da niemand ihn überbot. Als plötzlich zur Erntezeit alle Pressen gleichzeitig benötigt wurden, lieh er sie zu jedem in seinem Belieben stehenden Betrag aus und verdiente eine Menge Geld daran. So bewies er der Welt, dass auch Philosophen leicht reich werden können, wenn sie nur wollen, dass das aber nicht ihr Ehrgeiz ist.“ 17. Jahrhunderts in Osaka. Sie führte anfänglich den Namen „Dojima Rice Market“ und war ab 1730 unter dem Namen „cho-ai-mai“ bekannt, nachdem sie offiziell von der japanischen Regierung anerkannt wurde. Gehandelt wurde in erster Linie mit Terminprodukten auf Reis und Seide. Der große Unterschied zu den gegenwärtig existierenden Terminbörsen für Warenterminkontrakte bestand darin, dass eine physische Lieferung gegen den Kontrakt nicht vorgesehen war. Alle übrigen wesentlichen Strukturmerkmale von Börsentermingeschäften hatten sich aber in der Frühzeit des börslichen Terminhandels schon vollends entwickelt. Managed Futures – ein Erfolgsweg 28 Die Chicago Board of Trade wurde 1848 gegründet und ist die erste organisierte Terminbörse der USA. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich große organisierte Märkte. Chicago Board of Trade und die weitere Internationalisierung Die treibende Kraft bildete der Mittlere Westen der USA, da dort In den USA markiert die Eröffnung der CBOT 1848 den Beginn für die rasch wachsende Bevölkerung die Kultivierung von Land geregelter Terminmärkte. Farmer aus dem Mittleren Westen von nationalem Interesse war. Um Agrarerzeugnisse zu verteilen, der USA versuchten, den zukünftigen Wert ihrer Produkte zu hatte Chicago einen günstigen geografischen Platz. Nach der bestimmen, um sicherzustellen, dass der zu erhaltende Betrag Ernte gelangte zunächst jedoch so viel Getreide in die Stadt, ihre Investitionskosten deckte. Die Mitgliedschaft kostete dass die Preise zusammenbrachen. Die Lösung war ein neues anfänglich zwei Dollar. Management von Angebot und Nachfrage. Dieses führte dazu, dass in und um Chicago Lagerhäuser gebaut wurden, in denen Der erste in den USA aufgezeichnete Terminkontrakt datiert aus die Ware untergebracht werden konnte, bis sich die Preise erholt dem Jahr 1851 und bezog sich auf die Terminlieferung von 3.000 hatten. 1848 gründeten die Weizenhändler dann die Chicago Board Scheffel Mais. Termingeschäfte konnten nun in großem Volumen of Trade (CBOT) als erste organisierte Terminbörse in den USA. abgewickelt werden, weil es einheitliche Standards für Waren gab. 29 Managed Futures – ein Erfolgsweg Globaler Futures- und Optionshandel von 2004 bis 2010 Globales Volumen von Futures und Optionen nach Kategorien Basiert auf der Anzahl von Kontrakten, die an 75 Börsen weltweit gehandelt und/oder verrechnet (cleared) werden. 25 Mrd. 22,30 20 Mrd. 17,68 15 Mrd. 17,74 15,53 11,87 10 Mrd. 8,86 9,97 5 Mrd. Aktienindex 33,6 % Einzelne Aktien 28,4 % Zinssätze 14,9 % Währungen 12,2 % Agrarwerte 4,3 % Energien 3,4 % Metallwerte 2,6 % Andere 0,7 % 0 Mrd. 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: Futures Industry Association (FIA). Stand: März 201 1. Quelle: Futures Industry Association (FIA). Stand: März 2011. Hinweis: Energien beinhalten Kontrakte, die auf Emissionen basieren. „Andere“ enthalten Kontrakte auf Rohstoffindizes, Kredit, Düngemittel, Immobilien, Inflation, Holz, Plastik und Wetter. 1972 wurden dann Terminkontrakte auf Währungen eingeführt, 1998 schlossen sich die DTB und die schweizerische SOFFEX zur heute 1975 auch Futures auf Zinsen. Im Zuge der Globalisierung führte bestehenden European Exchange (EUREX) zusammen. Daneben die wachsende Nachfrage nach Preissicherungsinstrumenten ab existiert noch die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Mitte der 80er Jahre zu einem exponentiellen Wachstum der Futuresmärkte. Infolgedessen wurden in Europa zahlreiche Die weltweit größte Warenterminbörse ist die New York Mercantile Terminbörsen gegründet wie u.a. der London International Financial Exchange (NYMEX). Zuvor bestand die NYMEX aus zwei Gesell- Futures Exchange (LIFFE) in England (1982) oder der Marché schaften, der New York Mercantile Exchange und der New York à Terme International de France (MATIF) in Frankreich (1986). Commodities Exchange (COMEX), die seit 1994 zu einer Gesellschaft verschmolzen sind. 2008 wurde die Börse von der CME Group In Deutschland gelang mit der Gründung der Deutsche Terminbörse (DTB) 1988 der Anschluss an die Internationalisierung. Der Handel wurde allerdings erst zwei Jahre später aufgenommen. übernommen. 30 Kapitel II Dem Trend auf der Spur 31 Dem Trend auf der Spur Die Philosophie Mit Termingeschäften nutzen Managed Futures über alle Anlagemöglichkeiten hinweg Preisbewegungen auf den globalen Märkten aus. Dabei profitieren sie sowohl von positiven als auch negativen Preistrends. Dahinter steht der Anspruch, langfristig in jeder Marktlage Gewinne zu erwirtschaften. Preistrends nutzen „Trendfolger — eine Philosophie?“ Im Gegensatz zu traditionellen Aktienfonds sind Managed Futures darauf ausgerichtet, eine in der Regel unabhängig vom allgemeinen Marktgeschehen positive Wertentwicklung zu erzielen – gleichgültig, ob die Kurse an den Märkten steigen oder fallen. Im Zentrum der meisten Managed-Futures-Händler steht dabei – mittel- bis langfristig gesehen – das Ausnutzen von Trends. Diese können durch neue Marktinformationen, Veränderungen des ökonomischen Umfelds oder sogar nicht greifbare Faktoren wie Stimmungs- Harry Skaliotis umschwünge ausgelöst werden. Investment Manager AHL Je signifikanter Wirtschaftsveränderungen sind, desto gleich- „Es gibt oft Phasen, in denen sich Investoren ähnlich verhalten. gerichteter verhalten sich Investoren und desto ausgeprägter Daraus entstehen Trends, die sich aus Kursverläufen ablesen und profitabler sind die daraus resultierenden Trends. lassen. Viele Managed-Futures-Manager versuchen, zukünftige Marktentwicklungen anhand gegenwärtiger Trends abzuleiten. Diese Strategien werden Trendfolger genannt. Entscheidend für den Erfolg ist es, dass solche Chancen frühzeitig identifiziert werden. Dabei wird einerseits zufallsbedingtes Marktrauschen ausgefiltert und andererseits eine möglichst breite Auswahl an Anlageklassen genutzt. Insgesamt besteht zudem die Möglichkeit, im Falle von Abwärtstrends von fallenden Preisen zu profitieren.“ 32 Dem Trend auf der Spur Anlageklasse mit Chancen auf der ganzen Welt Managed Futures sind auf vielzähligen Märkten weltweit aktiv. Dort setzen sie sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse. Das Handelsuniversum von Managed Futures umfasst rund 300 verschiedene Kontrakte aus den unterschiedlichsten globalen und liquiden Märkten. Von A wie Aktienindizes bis Z wie Zucker ist alles vertreten und damit breit diversifiziert. Diese globale Marktvielfalt ermöglicht es den Managed-Futures-Händlern, über alle Anlageklassen hinweg in einem breiten Spektrum zu handeln, das klassischen Fondsmanagern nicht zur Verfügung steht. Beim Handel dominieren vor allem Futures auf Währungen (s. Seiten 36/37), Rohstoffe (s. Seiten 34/35), Aktienindizes und Anleihen. Eine Reihe von Techniken erlaubt es ihnen, nicht nur auf steigende Märkte, sondern auch auf fallende Kurse zu setzen. So können Managed Futures selbst in einer schwierigen Marktlage eine gute Rendite erwirtschaften. Von fallenden Kursen profitieren Kauf auf termin (steigende Kurse) verkauf auf termin (fallende Kurse) 33 Dem Trend auf der Spur Managed Futures bieten rund um die Welt über alle Anlageklassen hinweg Diversifikationsmöglichkeiten Auszug wichtiger Terminmärkte AGRARPRODUKTE Arabica Kaffee Kakao Mais Rind Schwein Orangensaft Sojabohnen Zucker Getreide ENERGIEWERTE Rohöl Gasöl Heizöl Erdgas RBOB Gasöl WTI Rohöl KREDITGESCHÄFT European 5-year Itraxx Index US 5-year CDX Index ANLEIHEN Australian Bond Canadian Bond Euro-BOBL Euro-Bund Euro Schatz Japanese Bond UK Gilts US 2-year Treasury Note US 5-year Treasury Note US 10-year Treasury Note US Treasury Bond WÄHRUNGEN Australischer Dollar Kanadischer Dollar Euro Ungarischer Forint Japanischer Yen Neuseeland Dollar Norwegische Krone Polnischer Zloty Singapur Dollar Südafrikanische Rand Schwedische Krone Schweizer Franken Britisches Pfund US Dollar METALLWERTE Aluminium Kupfer Gold Blei Platin Silber Zinn Zink ZINSEN Australian T-Bill Euribor Eurodollar Euroswiss Euroyen Short Sterling AKTIEN CAC 40 Index DAX 30 TR Index FTSE 100 Index Hang Seng Index Korean Kospi Index Nasdaq 100 Index Nikkei 225 Index S&P 500 Index Trends durch Marktbewegungen (Zeitraum: 01. Januar 2011 bis 23. November 2011) DAX Nikkei 225 Index Öl (Crude Future) 7.500 10.550 120 7.000 10.000 110 9.500 100 6.500 6.000 5.500 5.000 4.500 Jan’ 11 Mrz’ 11 Mai’ 11 Quelle: Bloomberg. 9.000 90 8.500 80 70 8.000 Jul’ 11 Sep’ 11 Nov’ 11 Jan’ 11 Mrz’ 11 Mai’ 11 Jul’ 11 Sep’ 11 Nov’ 11 Jan’ 11 Mrz’ 11 Mai’ 11 Jul’ 11 Sep’ 11 Nov’ 11 34 Aktuelles Thema: Rohstoffe Managed-Futures-Manager handeln auf vielzähligen Terminmärkten, unter anderem mit Rohstoffen. Steigende Rohstoffpreise und die begrenzten Reserven fossiler Rohstoffe lenken derzeit das Interesse der Anleger auf diesen Markt. Die Vorräte vieler Rohstoffe sind endlich. Zugleich liegen die Hauptproduktionsstätten häufig in politisch oder klimatisch eher weniger stabilen Regionen. Der Verbrauch steigt kontinuierlich – nicht nur, weil die Weltbevölkerung zunimmt, sondern weil zugleich immer mehr Menschen aus den Schwellen- und Entwicklungsländern vom Wachstum der Weltwirtschaft profitieren. All diese Faktoren können tendenziell zu steigenden Preisen führen. Und dennoch: Auch eine Investition in Rohstoffe und Energien ist keine Einbahnstraße. In den letzten 100 Jahren gab es immer wieder ausgeprägte Haussen und Baissen an den Rohstoffmärkten. Viele der am Markt erhältlichen Rohstoff-Anlagen sind auf einen oder wenige Rohstoffe fixiert, funktionieren nur in eine Richtung und erfordern Dem Trend auf der Spur Sind Spekulanten schuld an steigenden Lebensmittelpreisen? Der Terminhandel mit Lebensmitteln ist ein viel diskutiertes Thema: Insbesondere Finanzanlagen, die an steigenden Preisen für Lebensmittel Geld verdienen, stehen in der Kritik. Oft werden diese zu Unrecht als Auslöser steigender Lebensmittelpreise gebrandmarkt. Doch schuld sind andere Faktoren – Naturkatastrophen und Missernten oder eine steigende Nachfrage insbesondere aus den Schwellenländern. Spekulanten, die zum Beispiel mit Agrargütern an der Börse handeln, können einen Trend – wie oft fälschlicherweise behauptet – nicht auslösen. Sie können ihn aber kurzzeitig in eine Richtung verstärken. Früher oder später pendelt sich das Preisniveau jedoch wieder ein. Es ist ein üblicher Marktmechanismus, dass Kurse steigen und fallen. Dieser existiert bereits seit den ersten Terminmarktgeschäften von Bauern und Agrarhändlern vor vielen Jahrhunderten. deshalb ständig aufwendige Marktbeobachtungen. Hier können Anleger die Kenntnisse und Fähigkeiten von erfahrenen Managern nutzen und sowohl von steigenden als auch von fallenden Marktphasen profitieren. Weil es zwischen der Entwicklung auf den Rohstoffmärkten und den Aktien- und Anleihemärkten kaum statistische Zusammenhänge gibt, können Rohstoffe schließlich einen wichtigen Beitrag zur Portfolio-Diversifikation leisten. Sicherer Hafen Gold? Ein regelrechter Klassiker unter den Rohstoffen ist Gold. In den vergangenen fünf Jahren hat der Goldpreis ein Rekord- Rohöl – ein Handelsbeispiel hoch nach dem anderen erklommen. Vor dem Hintergrund Ein anschauliches Beispiel für die Aktualität des Themas bietet steigender Turbulenzen an den Märkten wird Gold von vielen Rohöl. Die Anzeige an den Tankstellen stellt in der Regel ein Anlegern als sicher eingeschätzter Fluchthafen und Währungs- verlässliches Barometer für eine Veränderung des Rohölpreises ersatz gesehen. So verdreifachte sich zwischen Ende 2006 dar. Dieser kletterte beispielsweise 2010 in die Höhe, war aber und heute die Notierung der Feinunze Gold. Allerdings kann auch von deutlichen Schwankungen gekennzeichnet. Der WTI Crude die hohe Nachfrage zu einer Preisblasenbildung bei Goldinves- Oil Index legte Bloomberg zufolge letztes Jahr insgesamt um ca. titionen führen. Verluste sind in diesem Fall vorprogrammiert. 15 Prozent zu. Bei steigenden Preisen werden Managed-Futures- 35 Dem Trend auf der Spur Die Vielfalt an Rohstoffen Manager long gehen und können in diesem Zeitraum Gewinne erwirtschaften. Fallen die Preise für Rohöl wieder, gehen Soft Commodities („Weiche“ Rohstoffe) Managed- Futures-Manager short in Rohöl, setzen damit auf Kaffee, Kakao, Zucker, Orangensaft, fallende Kurse. Nach einer möglichen kurzen Verlustphase Viehbestand, Ackerbau/Getreide während der Trendwende können sie dann wieder Gewinne erzielen. Wie groß die Position ist, die der Händler eingeht, Hard Commodities („Harte“ Rohstoffe) hängt allgemein von der Trendstabilität ab. Insbesondere bei Industriemetalle, Edelmetalle kräftigen Preisschwankungen – das heißt einer hohen Volatilität Energien mit mehr Risiko – gehen sie kleine Positionen ein, bei einer Rohöl, Erdgas, Kohle, Ethanol niedrigen Volatilität entsprechend große. Chancen für Managed Futures auf dem Rohölmarkt (WTI Crude Oil-Future) am Beispiel des AHL Diversified Handelssystems Grafik 1 (Preisentwicklung Rohöl) 2 3 Preis 1 2004 2005 2006 2007 2008 2 2005 2 Geringe Verluste bei seitwärts tendierenden Märkten 3 Anpassung der Position als Risikokontrolle – wenn die Volatilität steigt, werden die Positionen reduziert 3 Position 2004 AHL nutzt Aufwärts- und Abwärtstrends bei unterschiedlichen Handelsfrequenzen aus 2009 Grafik 2 (Stärke der Handelssignale für Kauf und Verkauf) 1 1 2006 2007 2008 2009 Long-Positionen (setzen auf steigende Kurse) Grafik 3 (Schwankung/Volatilität des Preises) Short-Positionen (setzen auf fallende Kurse) 2 3 Volatilität 1 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Zeitraum: 01. Januar 2004 bis 30. Juni 2009. Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden und die Wertentwicklung in der Vergangenheit oder die projizierte Wertentwicklung stellen keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Performance dar. Das Diagramm beruht auf simulierten und nicht auf effektiven Positionen. Quelle: Man-Datenbank. 36 Dem Trend auf der Spur In Währungen steckt viel Potenzial Ausgewiesenes Devisenmarkt-Transaktionsvolumen nach Währung1 Neben Rohstoffen wird der Währungsmarkt für Managed Futures Tägliche Durchschnitte für April von 1995 bis 2010 2 immer bedeutsamer. Der internationale Handel wächst von Jahr US-Dollar Euro Pfund Sterling Yen Andere zu Jahr. Mit ihm steigt auch der tägliche Devisenhandel an den Börsen. Inzwischen werden insgesamt 37 Währungspaare weltweit 6.000 Mrd. gehandelt. Der globale Devisenhandel umfasste 2010 laut Bank of International 44,2 % 19,0 % 12,9 % 4.000 Mrd. 39,1% Settlements ein Volumen von rund 4.000 Mrd. US-Dollar pro Tag. Davon entfielen 28 Prozent auf das Währungspaar US-Dollar/Euro 2.000 Mrd. 84,9% und 14 Prozent auf US-Dollar/Yen. Weitere dominante Währungspaare sind US-Dollar/Pfund Sterling, US-Dollar/Australischer Dollar sowie US-Dollar/Schweizer Franken. Immer mehr exportorientierte Unternehmen nutzen dabei die Möglichkeit, sich über Terminkontrakte gegen Wechselkursrisiken abzusichern – insbesondere bei langfristig ausgelegten Projekten. Dies bietet ihnen verlässliche Planungssicherheit. 0 Mrd. 1995 1998 2001 2004 2007 2010 Quelle: Studie der Bank for International Settlements. Stand: Dezember 2010. 1 Bereinigt um inländische und grenzüberschreitende Doppelerfassung. Schätzwerte sind hiervon im Report ausgenommen. Da zwei Währungen in jeder Transaktion involviert sind, beläuft sich die Summe der Transaktionen in den einzelnen Währungen auf das Doppelte des insgesamt ausgewiesenen Volumens. 2In Mrd. USD. 37 Dem Trend auf der Spur Neben dem steigenden Handelsvolumen ist der Devisenmarkt für Managed Futures zunehmend auch aus zwei weiteren Gründen Korrelation von Währungen zu ausgewählten Assetklassen 10 Jahre bis Dezember 2010 2 Jahre bis Dezember 2010 interessant: Zum einen sind die Währungsmärkte aufgrund kontinuierlicher (meist sekündlicher oder minütlicher) Preis- 0,30 0,30 0,27 stellungen sehr liquide. Zum anderen weisen sie zu weiteren 0,20 Assetklassen wie Aktien, Rohstoffe, Immobilien oder verzinsliche 0,10 Wertpapiere nur einen geringen Gleichlauf (Korrelation) auf (s. Grafik rechts). Damit können sie als Investments dazu 0,08 verzinsliche Wertpapiere Rohstoffe beitragen, ein Gesamtportfolio gegen Verluste abzusichern. – 0,10 In den Währungsmärkten steckt außerdem viel Trendpotenzial, das Managed Futures nutzen können. Eine wesentliche Rolle hierbei spielen unter anderem die Wirtschaftsindikatoren der einzelnen Länder. Ein Beispiel für starke Trends in 2011 liefert der Australische Dollar (s. Grafik unten). Dieser unterliegt insgesamt starken Schwankungen im Verhältnis zum Euro. 0,07 Immobilien 0,09 Aktien –0,11 –0,18 – 0,30 Quelle: Bloomberg. Stand: 31. Dezember 2010. Währungen: Deutsche Bank Currency Returns (DBCR) Index. Verzinsliche Wertpapiere: JP Morgan U.S. Aggregate Bond Index. Rohstoffe: Deutsche Bank Liquid Commodities (DVLCI) Index. Immobilien: NAREIT Index. Aktien: S&P 500 Index. Chancen für Managed Futures auf dem Währungsmarkt am Beispiel des AHL Diversified Handelssystems (02. Januar 2007 bis 25. November 2011) Australische Dollar Long-Positionen (setzen auf steigende Kurse) Short-Positionen (setzen auf fallende Kurse) Preis 1,0 0,8 0,6 Jan. '07 Okt. '07 Jul. '08 Apr. '09 Jan. '10 Okt. '10 Jul. '11 Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit oder die projizierte Wertentwicklung stellen keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Performance dar. Quelle: Man-Datenbank. 38 Dem Trend auf der Spur Managed-Futures-Strategien Die meisten Managed-Futures-Händler greifen auf systematische Strategien zurück, die sich auf computergenerierte, technische Handelssignale stützen. Der größte Teil der Handelsstrategien, die Managed-Futures-Händler einsetzen, sind sehr komplex. Oftmals kombinieren die Manager zudem verschiedene Modelle und Strategien. Es können grob zwei Richtungen unterschieden werden: die systematischen und diskretionären Ansätze. Systematische Strategien Systematische Strategien, die von der Mehrzahl der Managed-FuturesHändler angewendet werden, nutzen historische Kursdaten und/ oder historische Relationen, die zur Prognose künftiger Kursentwicklungen analysiert werden. Darüber hinaus stützen sie sich stark auf computergenerierte, technische Handelssignale. Auf der Basis von Menschen generierter und vordefinierter Regeln ermittelt der Computer, wann, was und wieviel gekauft oder verkauft werden kann. Dabei werden Marktbewegungen mithilfe statistischer Analysen ausgewertet. Untersucht werden Variablen wie tägliche, wöchentliche oder monatliche Kursbewegungen, Schwankungen des Handelsvolumens und Veränderungen der Zahl der offenen Terminkontrakte. Insgesamt werden Transaktionen innerhalb weniger Sekunden nach der Kursquotierung und der Angabe der Handelsinstruktionen ausgeführt – und das bei sinkenden Kosten. Dabei können die Managed-Futures-Händler, die systematische Strategien anwenden, Dem Trend auf der Spur 39 eigene Emotionen wie beispielsweise Panik oder Selbstüberschätzung ausschließen, da das Handelsergebnis nicht manuell beeinflusst werden kann. Die Computer, die von Wissenschaftlern programmiert und entwickelt werden, befinden sich dabei unter permanenter Kontrolle der Händler. Diskretionäre Strategien Im Gegensatz zu dem systematischen Ansatz verlassen sich die diskretionären Händler bei ihren Anlageentscheidungen auf ihr eigenes Urteilsvermögen und ihre Marktkenntnis. Diese Manager haben – anders als die systematischen Händler – in der Regel konzentriertere Portfolios, das heißt sie sind auf einzelne Märkte spezialisiert. Sie nutzen Fundamentaldaten, die ihnen dabei helfen sollen, die jeweiligen Märkte zu beurteilen. Zudem greifen sie auf die technische Analyse zurück, um das Timing der Transaktionen zu verbessern. Wo die Maschine entscheidet: Systematische Strategien basieren auf Computertechnik. Hochfrequenzhandel im Zwielicht Systematische Strategien werden in der öffentlichen Wahrnehmung oft mit dem sogenannten High-FrequencyTrading, zu deutsch dem Hochfrequenzhandel (algorithmischer Handel), gleichgesetzt. Diese stehen in dem Ruf, die Finanzmarktstabilität zu gefährden. Der Hochfrequenzhandel ist nicht mit computerbasierten Trendfolgesystemen (s. Seiten 40/41) zu verwechseln. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal besteht darin, dass ersterer eine hohe Handelsfrequenz bei gleichzeitig kurzen Halteperioden aufweist. So werden beim Hochfrequenzhandel Handelsentscheidungen in Sekundenbruchteilen getroffen und oftmals werden Positionen bereits nach zehn Sekunden wieder abgestoßen. Zudem agieren die Händler unabhängig von bestehenden Trends an den Märkten. Ein Verbot ist derzeit in Diskussion. 40 Dem Trend auf der Spur Die Handelstechniken Es gibt eine Vielzahl an Handelstechniken innerhalb der systematischen und diskretionären Strategien, derer sich Managed-Futures-Händler bedienen können. Als Königsklasse werden in der Regel die sogenannten Trendfolger bezeichnet, die das Entstehen von Trends gewinnbringend nutzen. Systematische Trendstrategien spekuliert dabei im Wesentlichen auf grundlegende Trendände- Einen großen Teil in der Managed-Futures-Welt machen syste- rungen. Dies geschieht mit Hilfe von Computerprogrammen, matische Trendstrategien aus. mit denen Trend-Indikatoren entwickelt werden. Trendfolgestrategien Das Schaubild unten zeigt einen Kursverlauf, der einen starken Die größte Gruppe bilden die Trendfolgestrategien (Trend Following), Trend mit sich bringt. Das Managed-Futures-Handelssystem die versuchen, auf verschiedenen Märkten mittel- bis langfristige identifiziert diesen Aufwärtstrend und löst ein Kaufsignal aus (A). Trends zu erkennen und gewinnbringend auszunutzen. In der In der Fachsprache geht es damit also „long“. In dieser Phase kann Bandbreite zwischen mittel- und langfristig können sie auf eine das System nun Gewinne generieren. Zu einem späteren Zeitpunkt Vielzahl unterschiedlicher Zeithorizonte ausgelegt sein. Im kommt es allerdings zu einer Trendänderung. Das System identifiziert Englischen werden diese Strategien auch als „Long Term Trend- nun einen Abwärtstrend. Es löst gekaufte Positionen auf und Following-Strategien“ bezeichnet. Der Managed-Futures-Händler positioniert sich auf fallende Kurse – es geht also „short“ (B). Dies So funktioniert das Trendfolgesystem System identifiziert Abwärtstrend; es löst gekaufte Positionen auf und positioniert sich auf fallende Kurse. Kurs B Kursverlauf System identifiziert Aufwärtstrend und löst Kaufsignale aus. A Schematische Darstellung. Zeit 41 Dem Trend auf der Spur erfolgt allerdings in der Regel nicht abrupt, so dass es anfänglich zu Dabei können einzelne Positionen oder sogar das komplette Verlusten kommen kann (s. dazu mehr auf den Seiten 48 und 49). Portfolio innerhalb eines Tages umgeschichtet werden (IntradayTrading). Das richtige Timing der Transaktionen sowie ein sehr Bei den systematischen Trendfolgestrategien werden die kürzesten gutes Risikomanagement-System spielen bei dieser Strategie eine Handelspositionen üblicherweise drei bis fünf Tage gehalten. Andere entscheidende Rolle. können aber bereits im Tagesverlauf oder erst nach einem Monat wieder geschlossen werden. Mit diesen Transaktionen wollen die Verteilung von Trendfolgestrategien und Short Term Trading Manager kurzfristige Kursschwankungen ausnutzen. Sie sind dabei Innerhalb der systematischen Strategie in Prozent stark auf liquide und volatile Märkte angewiesen. Die an einem kürzeren Zeithorizont orientierten Händler werden oft von 30% Systematische Long-TermTrend-Following-Strategien ausgeprägten, anhaltenden Trends beeinträchtigt, da es in solchen Perioden in der Regel weniger kurzfristige Kursschwankungen gibt. Systematische Short-TermTrading-Strategien Mittelfristige Handelspositionen werden durchschnittlich zwölf Wochen und langfristige meist über neun Monate gehalten. Short Term Trading Neben den Trendfolgestrategien ist die Strategie Short Term 70% Trading bei Managed-Futures-Managern sehr beliebt. Diese nutzt kurzfristige Preisbewegungen auf den internationalen Märkten aus. Quelle: Man. Stand: 30. November 2011 (Schätzung). 42 Dem Trend auf der Spur Trendumkehr- und Contrarian-Strategien Da sie auf menschliche Vorgaben angewiesen sind, eröffnen sich Darüber hinaus gibt es noch die weniger gebräuchlichen Trendum- ihnen weniger Handelsgelegenheiten als Managern mit systema- kehrstrategien. Diese haben das Ziel, die wichtigsten Wendepunkte tischen Handelsstrategien. liquider Terminmärkte auszunutzen. Contrarian-Strategien sind schließlich gegen den Markttrend ausgerichtet. Sie verkaufen in Weitere Techniken der Nähe von Kurshochs und kaufen bei Tiefs. Neben den Trendstrategien und dem Short Term Trading gibt es zahlreiche weitere Techniken, derer sich die Manager bedienen Einstiegszeitpunkte bei den Trendfolge-, Trendumkehr- sowie Contrarian-Strategien können. Einige von ihnen sind: Spreadhandel: Ein Beispiel dreier systematischer Handelsstrategien Bei dieser Technik werden durchschnittliche Preisdifferenzen und Korrelationen (s. Kasten Seite 46) zwischen zwei Märkten analysiert. Starke Abweichungen in den Preisverhältnissen zwischen zwei Futureskontrakten resultieren darin, dass in Trend reversal (buy) Trend following (buy) beiden Märkten gleichzeitig Handelsaufträge erfolgen. Ein Beispiel: Wird Öl, das im Juni geliefert werden soll, signifikant teurer als Contrarian (buy) Trend Schematische Darstellung. Quelle: Man. Öl mit Lieferungs-termin September, löst dies einen Kauf des Juni-Öls und einen Verkauf von September-Öl aus. Oder: Steigt der S&P500 schneller an als der DAX, kauft das System DAX und verkauft die gleiche Menge S&P500. Diskretionäre Trendfolgestrategien Chartmuster-Handel: Neben den systematischen Trendfolgestrategien können die Diese Technik basiert auf vordefinierten Chartmustern. Ein solches Händler auch auf diskretionäre Trendfolgestrategien zurückgreifen. Muster bildet etwa ein neues Preishoch gefolgt von einem Tages- Sie verlassen sich weniger auf computergenerierte Signale als auf schluss unter dem Tief des Vortages. Derartige Muster liefern ihre Erfahrung und Fähigkeiten im Handel. Diskretionäre Händler spezifisch signifikante Preisformationen, nach welchen sich die stützen sich insofern auf die Fundamentalanalyse, als sie die Wahrscheinlichkeit von steigenden oder fallenden Preisen erhöht. Angebots- und Nachfragedeterminanten eines bestimmten Computer sind prädestiniert, solche Muster zu erfassen und schnell Handelsgutes untersuchen. Ihr Ziel ist es, dessen zukünftigen und zuverlässig auf diese zu reagieren. Preis vorherzusagen. Dazu gehören unterschiedliche Faktoren wie die Konjunktur, die Regierungspolitik, politische Ereignisse im Carryhandel: In- und Ausland oder das Wetter. Dabei versuchen diskretionäre Bei dieser Technik analysiert der Managed-Futures-Händler Händler, Über- und Unterbewertungen zu erkennen und aus- Zinsdifferenzen und Laufzeitprämien. Ein Beispiel sind die an zunutzen. den Devisenmärkten weitverbreiteten Carry Trades. Dem Trend auf der Spur Antizyklisch: 43 Seite 46) auf. Während beispielsweise einige Techniken Trends Diese Technik versucht, markante Trendwenden zu prognostizieren folgen, profitieren andere von Wendepunkten in der Preisbewegung. und sich rechtzeitig darauf einzustellen. Kauf- und Verkaufsignale Diese Diversifikation ermöglicht es dem Händler, von zahlreichen folgen dabei demselben Muster. Bei diesem sogenannten Reversal und unterschiedlich gearteten Marktbewegungen zu profitieren. Trading wird entgegen der Kursrichtung gehandelt. Multi Strategie: Immer mehr Managed-Futures-Händler kombinieren mehrere Techniken zu einem Multi-Strategie-Ansatz. Der Grund: Die einzelnen Techniken unterliegen unterschiedlichen Einflüssen. Sie weisen zudem zueinander oftmals eine negative Korrelation (s. Kasten 44 Dem Trend auf der Spur Die Rolle von Managed Futures im Portfolio Managed Futures sind bei Anlegern in den vergangenen 20 Jahren immer beliebter geworden. Dies hängt damit zusammen, dass sie als Bestandteil in einem Portfolio die Risiko-Rendite-Eigenschaften sowohl traditioneller als auch alternativer Portfolios deutlich verbessern können. Streuung von Risiken im Depot „Lege nicht alle Eier in einen Korb, so verlierst du nicht alles, wenn der Korb zu Boden fällt.“ Diese Weisheit stammt von Prof. Dr. Harry M. Markowitz. Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler hat 1952 bewiesen, dass durch die optimale Streuung von Risiken im Depot langfristig höhere Renditen bei geringerem Risiko erzielt werden können. 1990 erhielt er für diese Theorie den Nobelpreis. Managed Futures als Bestandteil in einem traditionellen Portfolio Managed Futures weisen in der Regel eine niedrige Korrelation (s. Kasten Seite 46) zu traditionellen Anlageformen auf. Dies hängt damit zusammen, dass sie nicht nur von den Aufwärts-, sondern auch von den Abwärtsbewegungen der zugrunde liegenden Vermögenswerte profitieren können. Gleichzeitig decken sie ein breites Spektrum von Kontrakten auf Waren und Rohstoffe sowie Finanzinstrumente ab. Daher können sie in Zeiten steigender 45 Dem Trend auf der Spur Volatilitäten und Krisen an den Finanzmärkten im Anleger-Portfo- werden. In der Vergangenheit konnten Managed Futures in lio, das sich aus klassischen Investments zusammensetzt, nützlich Krisenzeiten gegenüber Weltaktien deutliche Renditevorteile sein und dieses stabilisieren. Voraussetzung ist, dass fundamentale erwirtschaften. Die letzte Finanzkrise zwischen dem 01. Juli 2007 Rahmenbedingungen wie zum Beispiel eine ausreichende Liquidität und dem 28. Februar 2009 meisterten sie mit einem Renditeplus vorhanden sind und keine Marktinterventionen stattfinden (s. mehr von 9,6 Prozent.1 Zum Vergleich: Weltaktien erlitten im selben dazu auf der Seite 55). Fallen etwa die Aktienkurse und steigt die Zeitraum ein Minus von 49,3 Prozent.1 Und auch während der Rendite von Managed Futures gleichermaßen, kann die Gesamt- Aktienkrise 2000 bis 2003 erwies sich die Managed-Futures- rendite des Portfolios auf einem ausgeglichenen Niveau gehalten Industrie im Vergleich zu Aktien als profitabler. Durch Beimischung von Managed Futures zum verbesserten Depot (01. Dezember 1991 bis 30. November 2011) Managed Futures* 20 % Traditionelles Portfolio** 80 % Die Ergebnisse des optimierten Depots*** Gesamtrendite Vorteil zum traditionellen Depot 246,7 % + 20,4 % Ø Rendite p.a. Vorteil zum traditionellen Depot 6,4 % + 0,3 % Ø Volatilität p.a. Vorteil zum traditionellen Depot 5,4 % 1,0 % Quelle: Man-Datenbank, Bloomberg. Ergebnis: Mehr Rendite, weniger Risiko * Managed Futures: Barclay BTOP50 Index. Angaben in USD. ** Traditionelles Portfolio: 45% Weltaktien (MSCI World (USD, NDTR) Hedged; 45% Weltanleihen (Citigroup World Government Bond Index hedged to USD (Gesamtrendite); 10% 3-Monats-LIBOR. Angaben in USD. *** Optimiertes Portfolio: 80% Traditionelles Portfolio, 20% Managed Futures. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Nachgewiesener Erfolg Wissenschaftliche Studien haben den positiven Effekt von Managed Beimischung von gemanagten Terminmarktanlagen in Höhe von Futures auf ein traditionelles Portfolio mehrfach bestätigt: 20 Prozent bei gleichbleibendem Risiko erheblich verbessert 1983 lieferte Dr. J. Lintner von der Harvard Universität den ersten werden kann. Beweis der potenziellen Verbesserung des Risiko-/Ertragsverhältnisses eines Aktien- und Anleihenportfolios infolge der Beimischung Eine 1998 im Auftrag der „Alternative Investment Management professionell gemanagter Terminmarktanlagen (Managed Futures). Association (AIMA)“ veröffentlichte und 2000 und 2002 aktualisierte Studie des Professors für Finanzwissenschaften, Thomas Im Juli 1986 wiesen Morton S. Baratz und Warren Eresian nach, Schneeweis, Universität Massachusetts, und seines Kollegen hat dass der Ertrag eines Anleihen-/Aktienportfolios durch die diese Erkenntnisse erneut bestätigt. 1 Die Entwicklungen in den ausgewählten Zeiträumen sind außergewöhnlich und spiegeln keine typische Performance wider. Die ausgewählten Daten basieren auf den Untersuchungen und der Einschätzung von apano, da für diese Ereignisse keine konkreten Anfangs- und Enddaten verfügbar waren. Die Anfangs- und Enddaten solcher Ereignisse sind bis zu einem gewissen Grad subjektiv, und unterschiedliche Quellen können unterschiedliche Zeiträume ergeben, was zu unterschiedlichen Performancezahlen führt. Sie geben keine Auskunft darüber, wie sich die Performance weiterentwickeln wird. Managed Futures: Barclay BTOP50 Index. Angaben in USD. Weltaktien: MSCI World Index (USD, NDTR) Hedged. Quelle: Man-Datenbank, Bloomberg, MSCI. 46 Dem Trend auf der Spur Korrelation: den Gleichlauf vermeiden Der Begriff „Korrelation“ stellt die gegenseitige Abhängigkeit von zwei oder mehreren Anlagen auf eine Bemessungsgrundlage. Dabei wird auf eine Skala von plus 1 bis minus 1 zurückgegriffen, an der abgelesen werden kann, ob eine starke oder schwache Abhängigkeit der untersuchten Wertpapiere zueinander besteht. Bei einer Korrelation von plus 1 bewegen sich die Wertpapiere immer mit gleicher Stärke in eine Richtung. Bei einer Korrelation von minus 1 verläuft die PerformanceEntwicklung dagegen konträr. So weisen zum Bespiel die Aktien eines Bierbrauers und eines Kinobetreibers eine negative Korrelation zueinander auf, da beide von der Wetterlage im Sommer abhängig sind. Scheint die Sonne oft, sitzen die Menschen gerne im Biergarten und der Brauer macht Gewinne, während die Reihen im Kino leer bleiben und daraus Verluste resultieren. Höhere Gewinne bei fallenden Märkten möglich Managed Futures wenden zumeist Trendfolgestrategien an, die insbesondere von starken Auf- und Abwärtsbewegungen des Marktes profitieren. Die höchsten Renditen können sie in den besten bzw. schlechtesten Aktienmonaten erzielen, wobei sie erst in Märkte long bzw. short gehen, die bereits eine klare Trendwende aufweisen. Setzt sich der Trend dann fort, erzielen sie Gewinne. Negative Trends sind gewöhnlich stärker ausgeprägt als positive, so dass sich in derartigen Phasen die besten Gewinnmöglichkeiten ergeben. Voraussetzung für den Erfolg von Managed Futures ist allerdings, dass klare Trends an den Märkten vorherrschen. Ändert sich der Trend abrupt, können Managed Futures nicht sofort mitziehen, in diesem Fall realisieren sie erst einmal Verluste. Hier greift dann für gewöhnlich das dem Investmentprozess zugrunde liegende Risikomanagement. Eine detaillierte Darstellung zu diesem Thema ist ab Seite 48 zu finden. Managed Futures in Korrelation zu Weltaktien Managed Futures in den zehn schlechtesten Monaten für Weltaktien (01. Januar 1991 bis 30. November 2011) (01. Januar 1991 bis 30. November 2011) 0,8 Korrelation Managed Futures vs. Weltaktien (rollierend über 12 Monate) Weltaktien Managed Futures Weltaktien 10% 5% 0,6 0,4 0% 0,2 –5% 0 –10% -0,2 –15% -0,4 -0,6 -0,8 e e e M te se se /11 ise ris ris ris ke TC kri kri –9 zkr nk nk nk pa nz nz e/L 01 an tie tie tie gs ris ina ina pt. Ak Ak Ak Fin F un e – – –F S ett de 2 2– 2– 8 8 r n 0 0 0 0 0 n e l. n. ke n. pt. alt pt. Ju Ju an Ju Se nh Se –B –a 08 09 n. b. Ja Fe se kri nz ina F 8– sla t. 0 us Ok –R 98 g. u A k nd ’92 ’93 ’94’95 ’96 ’97 ’98’99 ’00 ’01’02’03 ’04 ’05 ’06 ’07’08 ’09 ’10 ’11 Managed Futures: Barclay BTOP50 Index. Angaben in USD. Weltaktien: MSCI World (USD, NDTR) Hedged. Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden. Von der Wertentwicklung in der Vergangenheit kann nicht notwendigerweise auf die aktuelle oder künftige Performance bzw. auf aktuelle oder künftige Ergebnisse geschlossen werden. Quelle: Man-Datenbank und Bloomberg. Managed Futures: Barclay BTOP50 Index. Angaben in USD. Weltaktien: MSCI World (USD, NDTR) Hedged. Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden. Von der Wertentwicklung in der Vergangenheit kann nicht notwendigerweise auf die aktuelle oder künftige Performance bzw. auf aktuelle oder künftige Ergebnisse geschlossen werden. Quelle: Bloomberg. 47 Dem Trend auf der Spur Schnelle Erholung nach Verlustphasen Managed Futures durchlaufen immer wieder Phasen, in denen sie nach einem Drawdown zu erholen. Da Managed Futures immer Verluste generieren – beispielsweise durch abrupte Trendwenden, wieder Phasen durchlaufen, in denen sie negative Renditen auf die sie nicht sofort reagieren können. In der Regel weisen sie generieren, sind sie als mittel- bis langfristiges Investment zu allerdings schneller wieder positive Renditen auf als etwa Aktien. sehen. Rückblickend haben sie BarclayHedge zufolge oftmals Die Grafik unten zeigt am Beispiel des AHL Diversified Handels- Jahre mit zweistelligen Renditen erzielt und nur wenige negative systems die Dauer an, die Managed Futures benötigen, um sich Perioden durchlaufen. Verlust- und Erholungsphasen von Managed Futures am Beispiel des AHL Diversified Handelssystems (01. Dezember 1994 bis 30. November 2011) Höhe des Wertrückgangs (Drawdown) Juni ’95 Dezember ’95 12-Monatsrendite nach dem Drawdown Dezember ’98 März ’01 Oktober ’01 Februar ’04 Dezember ’08 60% 50% 40% 30 % 42,0 % 32,7 % 28,5 % 20,5 % 20 % 9,2 % 10,7 % 15,6 % 10% 0% –10% –11,8 % –13,1 % –12,6 % –12,3 % –20 % –20,2 % –16,0 % –19,4 % Länge des Drawdowns 4 Monate 5 Monate 10 Monate 3 Monate 6 Monate 5 Monate 14 Monate Erholung nach dem Drawdown 2 Monate 4 Monate 13 Monate 3 Monate 5 Monate 11 Monate 20 Monate Quelle: Man-Datenbank. Dargestellt durch Man AHL Diversified Markets EU. Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden und die Wertentwicklung in der Vergangenheit stellt keinen Indikator für (die) zukünftige Performance/Resultate dar. Die Renditen können infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Die Performancedaten lassen die bei der Ausgabe und/oder Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Man AHL Diversified Markets EU wird wöchentlich bewertet. Aus Vergleichsgründen wurden die statistischen Daten jedoch anhand der letzten wöchentlichen Bewertung für jeden Monat errechnet. 48 Dem Trend auf der Spur Schwankende Kurse — Chance oder Risiko? Managed Futures haben den Anspruch, in nahezu jeder Marktlage Gewinne zu erwirtschaften. Neben einer guten Handelsstrategie ist ein erstklassig funktionierendes Risikomanagement entscheidend. Ausnutzen von starken Trends Managed Futures können auch in Zeiten fallender Kurse deutliche Gewinne erwirtschaften und profitieren besonders von ausgeprägten Trends an den globalen Märkten. Sie handeln dabei nach der Devise „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“. Insgesamt entwickeln sich nur wenige Trends mit der erwarteten Stärke in die vorhergesehene Richtung. In diese Trends investiert der Managed-Futures-Händler nach und nutzt so die Gelegenheit, Gewinne zu generieren. Fehlen ausgeprägte Trends gänzlich, haben es Managed-FuturesStrategien allerdings deutlich schwerer, Gewinne zu erzielen. Solche Seitwärtsbewegungen kommen aber in aller Regel nicht besonders häufig vor und sind meist nicht von langer Dauer. Schwanken die Kurse allerdings zu sehr, bedeutet dies ein erhebliches Risiko für den Manager, da er nicht abrupt auf Trendwenden reagieren kann. Es kommt zu Verlusten. Falsche Trendsignale Die Positionen des Managed-Futures-Händlers können sich aufgrund von unvorhersehbaren Marktereignissen, wie beispielsweise im 49 Dem Trend auf der Spur März 2011 das Erdbeben in Japan und der Beinahe-Super-Gau im management typischerweise nicht nur auf das ganze Portfolio, Atomkraftwerk in Fukushima, in die falsche Richtung bewegen. sondern wird zudem auf allen Teilbereichen zusätzlich angewandt. Auf diese Weise werden sogenannte Trendfehlsignale ausgelöst. In der Regel grenzen Händler solche falschen Trends schnell ein und Neben diesen sehr wichtigen Investmentrisikokontrollen gibt es schließen die Positionen mit geringen Verlusten. natürlich eine Fülle weiterer Bereiche, die einem Controlling unterzogen werden müssen. Sehr genau überwacht werden Striktes Risikomanagement beispielsweise auch die Slippage-Kosten und deren Ausführungs- In all diesen Fällen ist sowohl für systematische als auch diskretionäre qualität. Slippage bezeichnet dabei die Differenz zwischen dem Managed-Futures-Manager ein funktionierendes Risikomanagement Kurs, zu dem die Transaktion ausgeführt werden soll, und dem die Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg. tatsächlichen Ausführungskurs. Vorübergehende SlippageSchwankungen auf einzelnen Märkten sind normal. Nimmt jedoch Ein gängiges Verfahren zum Risikomanagement ist der Value- die Slippage auf allen Märkten dauerhaft und deutlich zu, deutet at-Risk-Ansatz. Hierbei wird der erwartete Maximalverlust des das darauf hin, dass die gehandelten Beträge ohne Renditeerosion Gesamtportfolios über eine definierte Zeiteinheit – zum Beispiel nicht aufrechterhalten werden können, das heißt das gehandelte pro Tag – gemessen, wenn in Zukunft ähnliche Marktbedingungen Volumen ist zu groß für den Markt bzw. dieser zu „eng“. vorliegen sollten wie im Modell angenommen. Stresstests evaluieren dagegen die einzelnen aktuellen Marktpositionen anhand historischer Regelmäßige Berichte Kursdaten. So kann der Manager ersehen, wie sich seine aktuellen Grundsätzlich erhält der Kunde bei Managed Futures sehr viele Positionsgrößen in der Vergangenheit verhalten hätten, insbesondere Informationen über die Handelsaktivitäten der Manager. Gerade unter schwierigen Marktbedingungen. diese Strategierichtung darf daher als sehr transparent bezeichnet werden. Neben der Beschreibung der Handelsaktivitäten erhält Ein für jeden einzelnen Markt ermitteltes Maß für dessen zukünftiges der Investor zur Beurteilung seiner Investition eine Vielzahl potenzielles Risiko ist die Implizite Volatilität. Unter ständiger statistischer Daten. So werden üblicherweise Informationen zu Beobachtung steht zudem die Hebelwirkung, die allen Futures- Verlustphasen (Drawdown) und über die Dauer bis zum Erreichen Kontrakten innewohnt. Je nach Marktsituation und Volatilität des alten Hochs (Time to recover) genauso veröffentlicht wie der Märkte kann der Manager die Handelsintensität steigern bzw. Informationen zu Volatilität, Sharpe Ratio (Rendite im Verhältnis reduzieren. Diese Art der Risikomessung wird als Margin-to-Equity- zum Risiko) oder andere Kennzahlen. Für den Anleger hat dies den Ratio bezeichnet und ist zudem auch unter Liquiditätsaspekten Nutzen, dass er sein eingegangenes Risiko sehr gut einschätzen kann. wichtig, da der Manager jederzeit in der Lage sein muss, von der Börse geforderte zusätzliche Marginleistungen zu bezahlen. Sie bestimmt den täglichen Liquiditätsbedarf, der zur Aufrechterhaltung der Handelspositionen notwendig ist. Vor dem Hintergrund, dass Managed-Futures-Strategien auf vielzähligen Märkten – meist mehr als 300 – zum Einsatz kommen, bezieht sich das Risiko- 50 Dem Trend auf der Spur Die Investitionsmöglichkeiten Die Wege zu einem Managed-Futures-Investment führen über Zertifikate- oder Fondsverpackungen. Zertifikate Eine Möglichkeit für Anleger in Managed Futures zu investieren, bieten Zertifikate. Die Wertentwicklung der Zertifikate ist dabei an einen Basiswert (Underlying) geknüpft, in diesem Fall Managed Futures. Kriterien wie die Wahl der Managed-Futures-Strategien und Manager, die für den Erfolg der Produkte eine ganz entscheidende Rolle spielen, können so flexibel gehandhabt werden, da sie kaum Beschränkungen unterliegen. Das Underlying kann sich aufgrund der größeren Flexibilität an bewährten und erfolgreichen Strategien orientieren, die vorrangig von amerikanischen und angelsächsischen Anbietern verfolgt werden. Über Zertifikate sind zudem gleichzeitig Kapitalabsicherungen möglich, die die Rückzahlung von Mindestbeträgen zu bestimmten Zeitpunkten ermöglichen. Da es sich bei Zertifikaten um Schuldverschreibungen handelt, die von einer Emittentin (in der Regel einer Bank) begeben werden, ist die wirtschaftliche Stärke der Emittentin ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl eines Zertifikates. Bei dem Erwerb von Zertifikaten ist meistens eine Mindestsumme als Kaufpreis zu zahlen. Die Rückgabe erfolgt je nach Ausgestaltung des Zertifikats wöchentlich, monatlich oder zum Ende eines Kalenderquartals. Zertifikate mit Kapitalabsicherung wählen meist eine monatliche Bewertung, da in diesen Fällen nicht nur die Handels-, sondern auch die Sicherheitskomponente des Produktes bewertet werden muss. Investmentfonds Anleger können auch über Investmentfonds in Managed Futures investieren. Die 1995 in der Europäischen Union eingeführten UCITS 51 Dem Trend auf der Spur (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities), wöchentlich handelbar und weisen zudem keine Halteperioden im deutschen Sprachraum auch als OGAW (Organismus für gemein- oder Mindestordergrößen auf. Damit sind sie auf Anleger mit same Anlagen in Wertpapieren) bezeichnet, sind Investmentfonds, einem erhöhten Liquiditätsbedarf zugeschnitten. Es handelt sich die speziellen Anforderungen unterliegen. Obwohl die Richtlinie schließlich bei den UCITS-Fonds in der Regel um Sondervermögen, bereits zehn Jahre existiert, haben Investmentfonds erst seit so dass im Falle einer Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft einigen Jahren zunehmend Einzug in die Produktpalette von das Vermögen der Anleger geschützt ist. Alternative-Investments-Anbieter gehalten. Das stetig steigende Volumen ist der Tatsache geschuldet, dass Anleger zunehmend nach Produkten Ausschau halten, die streng reguliert sind. So Die UCITS-Richtlinie 2001—2011 unterliegen diese Investmentfonds der Zulassungspflicht und werden Seit Einführung der UCITS-Richtlinie 2001 wurde sie einige Male von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angepasst. Mit UCITS III konnten – anders als die ursprünglichen kontrolliert. Die Fonds müssen zudem einheitliche Informations- Entwürfe – Fonds in eine vielfältigere Palette von Finanzinstru- standards erfüllen, die eine höhere Transparenz ermöglichen. Dazu menten und Strategien investieren. Seitdem eröffnen die zählen vereinfachte Verkaufsprospekte, die beispielsweise Anlage- Investmentfonds ihren Managern in Zeiten von Baisse-Phasen politik und Gebühren verständlich darstellen. Darüber hinaus die Möglichkeit, das Portfolio flexibel umzugestalten und so die durchlaufen die Produkte einen unabhängigen Bewertungsprozess. Ertragschancen zu erhöhen. Mittlerweile gibt es mit UCITS IV eine weitere Überarbeitung der OGAW-Richtlinie. Mit ihr wurde Alternative Investments im Fonds-Mantel sind für eine breitere das Anzeigeverfahren für den grenzüberschreitenden Vertrieb Anlegerschicht gedacht. Sie ermöglichen es Anlegern mit geringen vereinfacht, grenzüberschreitende Fondsfusionen ermöglicht Einstiegssummen (z.B. über einen Sparplan) in ein breit diversifi- und ein neues Konzept der Anlegerinformation eingeführt. ziertes Portfolio zu investieren. In der Regel sind sie täglich oder Zertifikate versus Fondslösungen Zertifikate Investmentfonds Schuldverschreibung einer Emittentin Sondervermögen Flexibel bei der Wahl der Strategien und Manager und unterliegen bei der Umsetzung der Handelsstrategie keinen Beschränkungen Unterliegt gesetzlichen Regularien und Index muss von der Behörde anerkannt werden Flexiblere Kapitalabsicherungen möglich Keine zusätzliche Kapitalabsicherung durch eine Emittentin In der Regel Mindestbetrag für den Erwerb nötig und meist nicht sparplanfähig Meist niedrige Einstiegsgröße von Anteilen, geringere Einstiegsbeträge und oft sparplanfähig Laufzeit und Rückgabeoptionen werden durch die Emittentin bestimmt In der Regel flexible Rückgabemöglichkeit (mindestens 14-tägig aufgrund gesetzlicher Vorgaben) und keine Laufzeitbeschränkung 52 Kapitel III Managed Futures – ein Blick in die Zukunft 53 Managed Futures – ein Blick in die Zukunft Wird es immer Trends geben? Klare Trends an den globalen Märkten sind eine Voraussetzung dafür, dass Managed Futures auch in Zukunft erfolgreich sein können. Wird es auch in Zukunft Trends geben? Bedenken sind unbegründet Titelblättern der Boulevardpresse. Dieses Phänomen ist bereits Experten sind sich einig: Auch wenn immer mehr Investoren – zum unter dem Begriff „Bildzeitungsindikator“ in den Sprachgebrauch Beispiel zur Absicherung von Warenpreisen – ausschließlich auf eingegangen und bezeichnet ein marktpsychologisches Signal, Trends setzen, wird die Strategie Managed Futures in Zukunft noch das auf eine baldige Trendwende des Aktienmarktes hindeutet. funktionieren. Diese Strategie bewegt lediglich einen geringen Emotionen machen Ereignisse nicht planbar – sie können in eine Bruchteil des weltweiten Kapitalverkehrs. Doch was passiert, andere Richtung laufen als vormals vermutet. So führte beispiels- wenn es in Zukunft keine Trends mehr gibt? Bedeutet dies den weise das Tokioter Erdbeben Ende der 80er Jahre nicht etwa zu Niedergang der meisten Managed-Futures-Strategien? Diese einem Ende des hiesigen Börsenhypes. Vielmehr beflügelte es die Sorge ist unbegründet. Solange Menschen über unterschiedliche Märkte, da für die Bauindustrie gute Gewinne gesehen wurden. Marktmeinungen verfügen, (emotional) handeln und Güter für den Gleichzeitig löste es einen starken Trend aus, der Managed-Futures- täglichen Gebrauch benötigen, wird es Trends geben, die Managed Händlern profitable Handelsgelegenheiten bot. Experten sehen Futures nutzen können. den Einfluss psychologischer Faktoren in ruhigen Zeiten bei 30 bis 40 Prozent, in turbulenten Phasen sogar bei 80 bis 95 Prozent. Die Psychologie der Märkte Trends beeinflussen – so die Expertenmeinungen – alle Bereiche Insgesamt spielt bei der Psychologie der Märkte hinein, dass des menschlichen Lebens und unterliegen einem steten Wandel. Menschen entgegen der gängigen ökonomischen Lehre oft nicht Was für das tägliche Leben gilt, trifft auch auf die Finanzwelt zu. rational entscheiden. Das Verhalten von Menschen in Bezug auf Dabei spielt an den Börsen und bei der Trendbildung gleichermaßen Risiko beschrieben 1979 die Psychologen Daniel Kahneman und die Psychologie eine entscheidende Rolle. Der Grund: Die Finanz- Amos Tversky in ihrer Erwartungstheorie. Dafür, dass sie Einsichten märkte sind von Emotionen – vornehmlich Gier und Angst – getrieben, der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaften die oftmals in einem Herdenverhalten münden. Verstärkt wird eingeführt haben, erhielten die beiden Psychologen 2002 den dieses Herdenverhalten durch reißerische Schlagzeilen auf den Wirtschaftsnobelpreis. 54 Managed Futures – ein Blick in die Zukunft Trends und Märkte der Zukunft Neben den psychologischen Aspekten der Börsen eröffnen sich Die vielversprechendsten Staaten der Emerging Markets sind China, Managed-Futures-Managern auch in anderer Hinsicht zukünftig Indien, Brasilien, Russland, Mexiko, Indonesien und die Türkei. immer wieder neue Trends, die sie gewinnbringend nutzen können. Diese werden inzwischen in Anlehnung an die G7 – das sind die Ein Großteil resultiert aus neuen Konjunkturzyklen, neuen USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien Technologien oder aber auch aus neuen Märkten. und Kanada – als E7 bezeichnet. Wachstumsmotoren der Emerging Markets sind neben gut ausgebildeten Arbeitskräften auch der Als die Märkte der Zukunft und gleichzeitig als besonders attraktive rasante technische Fortschritt. Gleichzeitig hat die Bevölkerung Chancen und Renditemöglichkeiten für Managed-Futures-Händler der Schwellenländer einen enormen Nachholbedarf bei Industrie- gelten derzeit die „Emerging Markets“. Zu den so bezeichneten und Lifestyle-Gütern sowie einen wachsenden Kapitalstock. Neben Schwellenländern zählen zum Beispiel große Staaten wie die diesen geopolitischen Besonderheiten sind auch die Fundamen- Volksrepublik China oder Indien, aber auch kleinere Staaten in taldaten zahlreicher Emerging Markets günstig. So weisen sie Osteuropa wie Bulgarien und Rumänien. Insgesamt sind es über zum Beispiel oft erheblich niedrigere Haushaltsdefizite und eine 20 Länder an der Zahl, die insgesamt über 21 Währungen, 80 geringere Schuldenquote auf als viele Staaten der etablierten Börsenplätze, 800 Aktien und 1500 Anleihen verfügen. Diese Industrienationen. Zudem haben die Emerging Markets eine Nationen stehen trotz zwischenzeitlicher Rückschläge für gute Trumpfkarte in der Hand: Ihr Anteil an Rohstoffvorkommen ist Wachstumschancen mit immer besser werdenden Anlagebedin- weltweit sehr hoch. gungen. So bieten die Emerging Markets Managed Futures vielfältige Handelsmöglichkeiten in allen Anlageklassen. Dies ist beispielsweise Außerdem werden zwei Themen die Welt in den nächsten Jahr- der Fall, wenn einzelne Wertpapiere oder Währungen unterbewertet zehnten zunehmend prägen. Es handelt sich um den globalen sind, neue Märkte entstehen, sich Restrukturierungen, Privatisie- Klimawandel und um die Nutzung erneuerbarer Energien. rungen, Neuemissionen oder Übernahmen ereignen. Dabei sind Letzteres ist eng verbunden mit der erwarteten Ressourcen- die Unterschiede zwischen gut und schlecht, zwischen solide und Knappheit, die bereits für die nahe Zukunft prognostiziert ist. marode viel größer als in den Industrienationen. Genau hier Vor diesem Hintergrund werden beispielsweise Wetterderivate – in der breiteren Qualitätsspanne und in der höheren Volatilität – und Ethanol, das hauptsächlich aus Mais oder Rohrzucker liegen die besonderen Chancen für Managed-Futures-Manager. hergestellt wird, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Informationsvorsprung vor den Wettbewerbern und eine präzise Marktkenntnis sind dafür absolute Grundvoraussetzung. 55 Managed Futures – ein Blick in die Zukunft „Trendbrüche werden auch zukünftig fester Bestandteil der Märkte bleiben“ Felix Gasser, Senior Portfoliomanager bei Man, im Interview. Worauf müssen sich Anleger in Zukunft einstellen? In Zukunft wird es immer wieder zu Trendbrüchen an den Märkten kommen, sei es wirtschaftlich verursacht oder politisch motiviert. Interventionen durch Regierungen wirken sich auf den Finanzmärkten über Vertrauensverlust bei den Felix Gasser Senior Portfoliomanager bei Man Investoren aus. Daher müssen sich Anleger bei ihren ManagedFutures-Investments bewusst sein, dass es immer wieder Phasen geben kann, in denen Trendfolger Renditeeinbußen hinnehmen müssen. Das Risiko-Management von Managed Futures wird gegenüber steigenden Markt-Korrelationen und In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Volatilitäten allerdings zunehmend robuster. Das wurde speziell Phasen, in denen Managed Futures ihre Stärken im Krisenjahr 2008 sichtbar, in dem sich Managed Futures nicht vollends ausspielen konnten. Woran lag das? durch stetige Liquidität und profitable Resultate abheben konnten. Im Wesentlichen handelte es sich dabei in der Regel um Phasen, in denen die Politik den Markt aktiv beeinflusst hat. Eingriffe durch Staaten oder Zentralbanken nehmen Was tut die Branche bereits heute, um den Herausforde rungen von morgen zu begegnen? insbesondere im schwierigen Wirtschaftsumfeld zu. Und dies vor allem dann, wenn Märkte in eine Richtung gehen, Viele Managed-Futures-Anbieter investieren in ein die Volkswirtschaft und Politik schaden. Das Jahr 2011, in kontinuierliches Research sowie in eine stetig verbesserte dem die Aktienmärkte sehr stark gefallen sind, bildet hierfür Abwicklung. Nur so können sie eine Vorreiterrolle, beispiels- ein gutes Beispiel. Die Folge politischer Interventionen waren weise bei der frühzeitigen Entdeckung von neuen Markttrends, gedrehte Markttrends, die sich negativ auf Managed Futures einnehmen. Was darüber hinaus Regulierung und Transparenz auswirkten. Denn derartige abrupte Richtungswechsel an den anbelangt, sind Managed Futures schon heute beispielhaft. Märkten haben dazu geführt, dass sich Trendfolger auf der So lassen sich viele Managed-Futures-Händler über Managed ,falschen‘ Seite der Preisbewegungen befanden. Die Branche Accounts in die Karten schauen und gewähren dem Inhaber generierte daher Verluste. eine tägliche Depoteinsicht. 56 Managed Futures – ein Blick in die Zukunft Auf Research kommt es an Kaum ein Unternehmen kann auf Forschung und Innovationen verzichten, um im Wettbewerb mithalten und seine Leistungsstärke behaupten zu können. Neben klaren Trends ist kontinuierliches Research daher eine weitere wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg von Managed-Futures-Strategien. Neue Technologien und Handelsansätze Die Futures-Branche entwickelt sich mit immer neuen Technologien und Handelsansätzen ständig weiter. Seit der Einführung elektronischer Terminbörsen sind kontinuierlich neue, voll automatisierte Handelssysteme entstanden. Die heutigen Systeme sind komplex und nutzen unterschiedliche Techniken, um riesige Datenmengen zu analysieren. Dieser Prozess wird von kontinuierlichem Research (z.B. zur Verbesserung der Handelsmethoden) getrieben, das vornehmlich in der Hand von Physikern und Mathematikern liegt. Investitionen in die Infrastruktur Heute sind Managed-Futures-Manager Investmentfirmen, die ein verwaltetes Vermögen von mehreren Milliarden Dollar benötigen, um ihre Technologie- und Researchteams zu finanzieren. In den vergangenen Jahren sind insbesondere die IT- und Analysestandards stark gestiegen. Um im Rennen um Überschussrenditen in Führung zu bleiben, sind alle Marktteilnehmer gezwungen, laufend das Verhalten ihrer Konkurrenten zu analysieren und ihre Strategie anzupassen. So ist die Infrastruktur des Managed-Futures-Managers letztendlich für dessen Erfolg entscheidend. Nur die Manager, 57 Managed Futures – ein Blick in die Zukunft die im Research eine Vorreiterrolle spielen und neue Handelsideen gibt so entsprechende Kauf- oder Verkaufssignale. Fehlentschei- entwickeln, werden die immer schwieriger werdende Risikoüber- dungen aufgrund emotionaler Einflüsse wie Angst und Gier, denen wachung von heute bewältigen können. Die daraus entstehenden wir Menschen ausgesetzt sind, kennt das Handelssystem somit erheblichen Größenvorteile führen dazu, dass sich der Abstand nicht; es entscheidet nüchtern und kalkuliert. Insgesamt handelt zwischen den größten und etabliertesten Anbietern und dem Rest es Kontrakte in rund 300 Finanzinstrumenten weltweit. der Branche immer mehr ausweitet und hohe Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber entstehen. In den letzten zwei Dekaden hat das AHL Diversified Handelssystem sowohl besser abgeschnitten als die Manged-Futures-Branche Kooperation zwischen Finanzwirtschaft und Forschung insgesamt als auch gegenüber Weltaktien und Weltanleihen (s. Grafik). Um an der Spitze zu bleiben, vereinen Unternehmen die Resultate ihrer eigenen Researchgruppen mit den letzten Erkenntnissen führender Universitäten weltweit. Dabei geht es unter anderem Wertentwicklung AHL Diversified Handelssystem auch um die Erforschung des Handels, der Kursprognosen und der (01. Dezember 1991 bis 30. November 2011) Portfoliooptimierung. Ein Beispiel für eine derartige Kooperation ist die Zusammenarbeit von Man mit der University of Oxford. Man ist einer der weltweit führenden Alternative-Investment-Manager. Gemeinsam haben sie im September 2007 das Oxford-Man Institute of Quantitative Finance auf dem Campus der Elite-Universität gegründet. Von hier aus gehen wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des erfolgreichen computergesteuerten Handelssystems 21.000 17.000 13.000 11.000 9.000 7.000 AHL Diversified Handelssystem Managed Futures Weltaktien Weltanleihen 5.000 3.000 AHL von Man aus. In der konkreten Zusammenarbeit vereinen sich die Resultate des Researchteams von AHL mit den aktuellen AHL: Führendes Trendfolgesystem AHL zählt zu den weltweit führenden Investment Managern auf dem Gebiet der Trendfolgesysteme. 1987 von den drei Physikern Michael Adam, David Harding und Martin Lück gegründet, weist AHL eine mehr als 20-jährige Erfolgsgeschichte auf. Für seine Kauf- und Verkaufsentscheidungen nutzt es ein hoch entwickeltes Computersystem. Es analysiert 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen pro Woche historische und aktuelle Daten und Fakten nach festen Regeln. Wird ein Trend identifiziert, errechnet das System die Wahrscheinlichkeiten für Aufwärts- und Abwärtsbewegungen und 1.000 log. Skala Erkenntnissen der Elite-Universität. ’92 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 Die Angaben basieren auf der tatsächlichen Wertentwicklung des Handelssystems AHL Diversified Programme im Zeitraum vom 01. Dezember 1991 bis 30. November 2011. Die Darstellung der Wertentwicklung erfolgt ohne Produktbezug und ist deshalb nicht um die in einem Investmentprodukt anfallenden und sich renditemindernd auswirkenden Produkt-, Transaktions- und Verwahrungskosten bereinigt. Eine Garantie für eine bestimmte Handelsperformance kann nicht gegeben werden. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die laufende oder zukünftige Wertentwicklung zu. Managed Futures: Barclay BTOP50 Index. Angaben in USD. Weltaktien: MSCI World (USD, NDTR) Hedged. Weltanleihen: Citigroup WGBI Index hedged to USD (Gesamtrendite). Quelle: Man-Datenbank, Bloomberg, MSCI. 58 Managed Futures – ein Blick in die Zukunft „Wissenschaft und Praxis profitieren voneinander“ Interview mit Anthony Ledford, Director of Research, Man Research Laboratory, über die Partnerschaft zwischen Man und der University of Oxford. umfeld, in dem die AHL-Mitarbeiter, Wissenschaftler und Studenten der University of Oxford zusammenarbeiten. Was passiert mit den Ergebnissen? Die Forschungsergebnisse des Man Research Laboratory werden auf unterschiedlichen Wegen in die Geschäftsabläufe von AHL eingebracht. Ist das Ergebnis ein neues Trading-System, so wird dieses in der Regel während eines bestimmten Zeitraums Anthony Ledford ausschließlich im Eigenhandel getestet. Das bedeutet, dass Director of Research, Firmengelder anstelle der Geldanlagen der Kunden zum Einsatz Man Research Laboratory kommen. Erst nach Beendigung dieses Zeitraums werden Geldanlagen der Kunden mit dem neuen System eingesetzt. Handelt es sich bei dem Ergebnis um einen neuen Ausführungsalgorithmus, so wird zunächst ein Stichprobenexperiment Was zeichnet die Partnerschaft zwischen Man und der University of Oxford aus? durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit des Algorithmus zu beurteilen. Projekte des Oxford-Man Instituts führen in der Regel zu freien Veröffentlichungen in akademischen Fachzeit- Einzigartig in der Zusammenarbeit zwischen Man und der schriften; Das Unternehmen hat jedoch das Vorkaufsrecht an University of Oxford ist die Nähe zwischen akademischer dem gesamten geistigen Eigentum, das vom Oxford-Man Institut Arbeit und der Finanzindustrie. AHL ist weltweit der einzige entwickelt wird. Investment Manager, der seine Mitarbeiter und sein eigenes Forschungslabor in den Campus der University of Oxford Welche aktuellen Neuerungen gibt es? integriert hat. Über das Man Research Laboratory erhält AHL Zugang zu den Ideen führender Akademiker aus einem welt- In der AHL-Forschung haben wir bereits eine Reihe von weiten Netzwerk von Experten und einem breiten Spektrum Entwicklungen implementiert, die in erster Linie auf unser an Disziplinen. Dies schafft ein stimulierendes Forschungs- Handelssystem ausgerichtet sind. In diesem Bereich haben Managed Futures – ein Blick in die Zukunft wir neue Indikatoren eingeführt und die Bestehenden verbessert. 201 1 haben wir etwa 10 neue Märkte hinzugefügt, einige aufgrund der ständigen Handelspräsenz in Hongkong. Seit wir diese Geschäftsstelle vor zwei Jahren eröffnet haben, hat sich unsere Handelsausführung an allen asiatischen Märkten wesentlich verbessert. Wir können nun die Ereignisse weltweit und besonders in Asien praktisch in Echtzeit verfolgen. Weiterhin wurde der Bereich der elektronischen Abwicklung verbessert. Intern optimierte Ausführungsalgorithmen wurden entwickelt, geprüft und eingesetzt, die unsere Friktionen an den Märkten reduzieren. So können wir über 80 Prozent unserer Transaktionen automatisch ausführen. Diese Ausführungsalgorithmen schneiden um zirka 20 bis 30 Prozent besser ab als externe Algorithmen. 59 60 Kapitel IV Managed Futures in der Praxis Managed Futures in der Praxis 61 apano — ein erfahrener Partner Nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland investieren Anleger zunehmend in Managed-Futures-Strategien. Dies ist unter anderem denjenigen Unternehmen zu verdanken, die seit Jahren seriös und erfolgreich auf dem deutschen Markt agieren. Auf Privatkunden spezialisiert apano bietet deutschen Investoren Anlageprodukte, die auf zertifiziert ist. apano hat seit seinem Bestehen diverse Auszeich- den Handelsstrategien von Man – einer der weltweit führenden nungen erhalten. Dazu zählen das renommierte Gütesiegel „Top Job“ Alternative-Investment-Manager – basieren. Das Unternehmen hat als einer der 100 bzw. 75 besten Arbeitgeber im deutschen sich auf die Bedürfnisse der Privatkunden sowie deren Vermögens- Mittelstand in den Jahren 2009 und 2010 sowie die Auszeichnung berater spezialisiert und kann sich auf seit 1994 gesammelte „Entrepreneur des Jahres – Finalist 2009“. Erfahrungen stützen. Mit einem Marktanteil von rund 10 Prozent im deutschen Privatkundensegment ist apano in Deutschland führender bankenunabhängiger Anbieter von Alternative Investments. apano ist eines der ersten Mitglieder im Bundesverband Alternative Investments e.V. und engagiert sich bei der Entwicklung des Alternative-Investment-Marktes. Als ein nach dem Kreditwesengesetz lizenziertes Finanzdienstleistungsinstitut wird apano durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt. apano ist im Besitz des TÜV-Qualitätslabels für Datensicherheit und zählt zu den wenigen Unternehmen in Deutschland, deren Informationssicherheit gemäß der internationalen Norm ISO/IEC 27001:2005 offiziell Der Firmensitz von apano in Dortmund. Managed Futures in der Praxis 62 Repräsentanz in Wien apano und sein strategischer Partner Man haben ihre Zusammenarbeit mittlerweile auf den österreichischen Markt ausgedehnt. Mit der Eröffnung der Repräsentanz in Wien betreut apano seit Anfang 2010 auch Vermögensberater und Wertpapierpools in Österreich. Die Büroräume des Unternehmens befinden sind in der Alten Börse in Wien (s. Foto) und damit direkt im Herzen der 1,7 MillionenEinwohner-Metropole. Die apano-Geschäftsführung Die geschäftsführenden Gesellschafter von apano – Detlev Reichert, Kathrin Nordhues und Markus Sievers – kommen aus der Fonds-, Bank- und Finanzbranche und verfügen über eine langjährige Erfahrung im Bereich Alternative Investments. Sie leiten auf Geschäftsführungsebene – jeder mit bestimmten Schwerpunkten – die einzelnen Bereiche von apano. Detlev Reichert Markus Sievers Kathrin Nordhues Detlev Reichert verantwortet die Bereiche Die Bereiche Geschäftsabwicklung, Rechnungs- Markus Sievers leitet die Bereiche Organisation und IT. Darüber hinaus wesen und Controlling sind unter Kathrin Marketing, Public Relations und Vertrieb. betreut er die Human Resources des Nordhues angesiedelt. Darüber verantwortet Als anerkannter Experte zum Thema Unternehmens. sie die Kommunikation und Abstimmung mit „Managed Futures“ ist er ein gefragter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs- Interviewpartner der Fachpresse und aufsicht (BaFin). regelmäßig zu Gast bei n-tv. Zudem ist er als Buchautor tätig. Managed Futures in der Praxis 63 Anders denken zahlt sich aus Bereits in den 90er Jahren entwickelte das apano-Management (s. Leistungsbilanz). Insgesamt 12 Global Futures Funds haben ihr eine neue Vision der Geldanlage. Es wollte deutschen Anlegern Laufzeitende bereits erreicht. Eine Fortsetzung der ursprünglichen die Möglichkeit geben, nicht nur steigende, sondern auch fallende Global Futures Fund-Serie im Zertifikatemantel stellen die Global Märkte nutzen zu können. Aus diesem Grund hat sich das Futures Fund Garantiezertifikate bzw. Kapitalschutzzertifikate dar. Unternehmen auf Alternative Investments und insbesondere Dabei handelt es sich wie bei den insgesamt über 30 Anlagepro- Managed Futures spezialisiert. dukten von apano um eigens für die Gesellschaft aufgelegte und von Man gemanagte Produkte. Darüber hinaus vertreibt apano Den Beginn der Erfolgs- und Unternehmensgeschichte von apano auch diverse UCITS-Fondslösungen von Man. markiert bereits 1994 der Start der Global Futures Funds-Serie Beeindruckende Leistungsbilanz seit 1994 Anlageprodukt GFF I Laufzeit ø Rendite Gesamtpro Jahr zuwachs Rendite pro Jahr + 16,4 % + 227,7 % 02/’94–11/’01 –16,6% 57,9% 26,1 % 23,7 % 24,0% 4,0% 3,8% 19,3% + 18,1 % + 347,4 % GFF II 09/’94–08/’03 7,6% 29,7 % 33,0% 16,7% 38,4% 0,6% 10,3 % 15,4% 5,3% 10,7% GFF III 04/’95–12/’03 12,3% 31,8% 17,8% 38,9% 0,9% 9,6% 15,2 % 5,2% 8,2 % GFF IV 11/’95–06/’04 6,3% 32,8% 18,2% 38,8% 1,4% 11,5% 15,6 % 7,2 % 18,8 % –7,4 % GFF V 03/’96–04/’05 17,3% 20,0% 42,3% 0,7 % 10,4% 16,3 % 7,1 % GFF VI 11/’96–09/’06 0,1 % 19,5% 42,6% –0,4% 9,7 % 14,8 % 8,1% 18,5 % –1,8 % 11,7 % –5,7% + 15,4 % + 251,4 % + 15,8 % + 257,0 % + 13,4 % + 209,6 % 19,5% –2,1% –4,7% GFF VII 04/’97–05/’07 8,1 % 41,5% –0,3 % 10,0% 16,3 % 8,0 % 18,8 % –1,3 % 12,0 % 0,4% –1,1% GFF VIII 10/’97–08/’07 3,9% 38,4% –0,6% 9,5% 16,0 % 7,9 % 18,7 % –1,7% 11,8 % 0,5 % 0,6 % GFF IX 08/’98–04/’08 8,8% 3,4% 10,5% 15,8 % 6,2 % 22,5 % 0,6 % 12,9 % 0,0 % 13,6 % 13,7% GFF X 03/’99–10/’08 –1,0% 11,4% 18,3 % 7,4 % 19,2 % –0,8 % 12,0 % –0,2% 13,0 % 22,1% GFF XI 12/’99–10/’11 + 11,1 % + 10,4 % + 174,6 % + 10,0 % + 158,4 % + 10,9 % + 174,6 % + 10,2 % + 155,7 % + 6,0 % –1,4% 8,8% 13,5 % 2,5 % 15,6% –0,3% 12,3 % 5,1% 10,0 % 26,5 % –19,5% 13,0 % –7,3 % GFF XII 08/’00–06/’10 16,0% 11,5 % 3,1% 14,6 % –1,2 % 11,8 % 5,0 % 10,5 % 26,2 % –19,3% –0,1% GFF = Global Futures Fund 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Quelle: Man-Datenbank, Angaben in EUR. Stand: 31. Dezember 2011. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 + 183,8 % + 99,4 % + 7,3 % + 100,2 % 2011 Die Global Futures Funds I bis X basieren zu 100 Prozent auf dem AHL Diversified Handelssystem. Die Global Futures Funds XI und XII beinhalten neben AHL ergänzende Trendfolger. Bei der Global Futures Funds-Serie handelt es sich um mit Kapitalgarantie ausgestattete Produkte. Die ausgewiesenen Renditen verstehen sich netto nach Abzug sämtlicher Kosten und Gebühren auf Produktebene. Für den Anleger unmittelbar anfallende Kosten, wie z.B. Agio oder Depoteröffnungsgebühren, sind nicht berücksichtigt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist zudem kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Man-Datenbank, Angaben in EUR. Managed Futures in der Praxis 64 Man: Vom Zuckerhändler zum führenden Anbieter alternativer Investments Man, strategischer Partner von apano, ist einer der weltweit führenden Alternative-Investment-Anbieter. Das Unternehmen besitzt einen der längsten und erfolgreichsten Leistungsnachweise der Branche. Die Geschichte von Man begann vor rund 230 Jahren. Man — gegründet 1783 Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis 1783 zurück. Gegründet wurde das Unternehmen von dem jungen Fassmacher James Man, der seine Geschäftsidee sehr schnell auf den einträglichen Handel mit Zucker und Rum – später auf Kaffee und Kakao – ausweitete. Von 1784 bis 1970 – über 180 Jahre – war Man der Alleinlieferant für Rum an die britische Marine. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Unternehmen zu einem global bekannten Warenlieferanten. Die Rohstoffgeschäfte wurden später von Terminkontrakten wie Futures oder Optionen abgelöst. Man heute Seinen Sitz hat das Unternehmen direkt an der Themse, im neu erbauten Riverbank House (s. Foto links). Heute ist Man an der Managed Futures in der Praxis 65 London Stock Exchange gelistet und Mitglied im FTSE 100 Index. Transparent und reguliert Rund 1.500 Mitarbeiter (Stand: 30.09.2011) sind in Großbritannien Man setzt sich für Transparenz und eine sinnvolle Regulierung und der Schweiz sowie in den Niederlassungen in Australien, Kanada, der Alternative-Investment-Branche ein und zählt zu den sehr Hongkong, Irland, Italien, Japan, Luxemburg, Niederlande, Singapur, stark regulierten Anbietern alternativer Investments weltweit: den Vereinigten Arabischen Emiraten, Uruguay und USA tätig. Im Das Unternehmen ist in 17 verschiedenen Ländern reguliert. Jahre 2010 hat Man mit GLG Partners Inc. einen führenden globalen Man ist im englischen Aktienindex FTSE 100 notiert und unterliegt Investment Manager übernommen und damit seine Palette an der englischen Börsenaufsicht sowie der Finanzmarktaufsicht Anlagestilen im Bereich Alternative Investments noch weiter FSA (Financial Service Authority). ausgeweitet. Man ist im Dow Jones Sustainability World Index und im FTSE4Good Index vertreten. Einzigartig ist die Kooperation von Man mit der University of Oxford zum Aufbau eines weltweit führenden Forschungsinstituts für Quantitative Finance (s. Seiten 58–59). Man sponsert zahlreiche Auszeichnungen, wohltätige Organisationen und Förderprogramme weltweit, unter anderem die Man-Booker-Literaturpreise. Ausgezeichneter Erfolg 1 1 2 3 2 2010 One of the 100 best ideas of the year (Oxford-Man Institute of Quantitative Finance) 3 4 4 5 6 7 8 9 8 2010 Geld Magazin Award 2010 Lipper Fund Awards 6 5 7 201 1 Manager of the Year – Alternative Investments 2009Invest Hedge Award 2009Best CTA Hedge Fund over 3 years 2009Best performing capital-protected FoHF 2009Global Private Banking Awards 2009Banker Middle East Industry Awards 9 > und viele weitere 66 Glossar von A—Z Die Finanzwelt hat ihre ganz eigene Sprache. Für Sie haben wir eine Auswahl der wichtigsten Begriffe zusammengetragen. Glossar von A–Z A 67 Management Association Leistung des Fondsmanagers tigen Kreditfinanzierung und vertritt die Interessen der von überaus großer Bedeutung. der Oberbegriff für Pfandbriefe, wurde 1990 ins Leben gerufen und hat heute über 1.300 Absolute Return Alternative Energien Obligationen und Zerobonds. siehe » Erneuerbare Energien Mitglieder weltweit. Positives Renditeziel, unabhängig vom Marktumfeld. Schuldverschreibungen, Hedgefonds-Industrie. Sie Antizyklisch Alternative Investments (Englisch: Reversal Trading) Der Begriff Alternative Bei dieser Technik wird Aktien sind Wertpapiere, Investments beschreibt eine entgegen der Kursrichtung die ein Anteilsrecht an einer Anlageklasse, die eine Alter- gehandelt. Es wird versucht, Aufgeld beim Kauf von Aktiengesellschaft festlegen native zu den traditionellen markante Trendwenden zu Wertpapieren. oder verbriefen. Engagements in Aktien oder prognostizieren und sich Anleihen darstellt. Die beiden rechtzeitig darauf einzu- volumenmäßig weitaus wich- stellen. Agio AHL Aktien Algorithmen Das AHL Diversified Handels- Handelssignale werden mittels tigsten Kategorien alternativer system ist eines der führenden Algorithmen ausgelöst, die Anlagen sind Hedgefonds Trendfolgesysteme von Man automatisch Kauf- oder Ver- und Private-Equity-Produkte. Ausnutzung von Preisunter­ Investments. AHL steht dabei kaufssignale erzeugen. Der Daneben zählen aber auch schieden zwischen zwei für dessen Entwickler Adam, Algorithmus legt das Aufsplitten Immobilien und Rohstoffinvest- gleichen oder ähnlichen Harding und Lück. Es ist und Timing der Order anhand ments zu dieser Anlageklasse. Gegenständen zum selben computerbasiert und handelt vordefinierter Parameter fest. Kontrakte in rund 300 Finanzinstrumenten weltweit. Zeitpunkt; in der Regel an Anlageklassen Alpha Arbitrage verschiedenen Finanzplätzen. (Englisch: Asset Class) Mit Alpha wird der Mehrwert Assets stellen Vermögenswerte eines Portfolios im Vergleich dar, in die in verschiedenen Strukturierung eines Portfolios Die Alternative Investment zu einem der Strategie ent- Formen angelegt werden kann. nach verschiedenen Anlagear- Fund Managers Directive ist sprechenden Index bezeichnet. Typische Assetklassen sind ten, wobei geografische und eine EU-Richtlinie, die die Dabei ist das Wissen und die AIFMD Asset Allocation Aktien, Anleihen, der Geld- währungsmäßige Kriterien Regulierung der Alternative markt, Immobilien, Rohstoffe berücksichtigt werden. Investment-Branche fest- oder Währungen. schreibt. Sie gilt seit 201 1. Assetklasse Anleihen AIMA Die Alternative Investment Eine Anleihe ist ein festverzinsliches Wertpapier zur langfris- Vermögensgattung, z.B. Aktien. » Anlageklasse Glossar von A–Z 68 Asset Manager mance der Managed-Futures- Bias Bulle und Bär Verwalter einzelner Wertpapiere Branche zu messen. Es handelt Hedgefonds können sowohl auf Diese beiden Tiere symbolisieren oder Vermögensgegenstände. sich dabei um eine Vergleichs- steigende als auch auf fallende eine unterschiedliche längerfris- größe, die aus mehreren Werten Kurse setzen. „Long Biased" tige Richtung der Kurse. Der berechnet ist (» Index). bedeutet: Der Hedgefonds Bulle steht für steigende Kurse setzt eher auf steigende Kurse. („bullish“); der Bär steht für Gegenteil: Short Biased. fallende Kurse („bearish“). B Benchmark Vergleichsmaßstab für die Messung des Anlageerfolgs Bonität eines Fonds. Bei Aktienanlagen Bezeichnet die Zahlungsfähig- Bundesanstalt für Finanz- und Rentenpapieren werden keit eines Schuldners in der dienstleistungsaufsicht. üblicherweise gleichartig struk- Zukunft. BaFin C turierte Aktien- und RentenindiBAI zes als Benchmark verwendet, Branchenfonds Carryhandel Der Bundesverband Alternative z.B. der DAX® bei einem Vorwiegend in Aktien eines Bei dieser Technik analysiert Investments e.V. (BAI) wurde am Aktienfonds mit deutschen bestimmten Sektors investie- der Managed-Futures-Händler 4. Juli 1997 in Bonn gegründet. Standardwerten. rende Fonds, beispielsweise Zinsdifferenzen und Laufzeit- Technologiefonds. prämien. Der Kreis der Mitglieder setzt sich aus allen Bereichen des Beta professionellen Alternative- Beta bezeichnet den Teil der Investments-Geschäfts zusam- Fondsperformance, der aus der Wertpapierhändler und -makler, Englische Bezeichnung für men und ist – mit steigender Markt- oder Indexbewegung vor allem im angelsächsischen kurzfristig verfügbare Tendenz – mittlerweile auf resultiert. Von Beta wird bei Raum und in Japan gebräuch- Geldbestände. mehr als 130 Unternehmen einem mehr oder weniger liche Bezeichnung. und Personen angewachsen. passiv verwalteten Fonds gesprochen. Baisse Broker Cash CBOT CBOT steht für Chicago Board of Trade, der weltweit größten Ausgeprägte und länger Börse für den Handel mit anhal­tende Kursrückgänge an Rohstoffen, Futures und den Börsen, auch Bear Market Optionen. Im Oktober 2006 ist genannt. Gegenteil zur Hausse. die CBOT mit der Chicago Mercantile Exchange (CME) Barclay Hedge Branchenindex, um die Perfor- fusioniert. Glossar von A–Z CFTC 69 CME Traditionelle Instrumente DAX® Die Commodity Futures Abkürzung von Chicago bilden dabei den Kern („Core“). Performance-Index, der die 30 Trading Commission wurde Mercantile Exchange. Bei der Alternative Investments wichtigsten deutschen Werte 1974 gegründet und ist eine CME handelt es sich um eine verfolgen dagegen als so- aus den Technologie- und den unabhängige staatliche der größten Börsen der Welt genannte Satelliten die klassischen Branchen umfasst. Aufsichts- und Regulierungs- mit Sitz in Chicago. Die Börse Generierung von Alpha. Eingetragene Marke der behörde von Futures- und wird von dem gleichnamigen Optionsmärkten in den USA. Unternehmen Chicago Chart Wertpapiers oder eines Indexes. Commodity Trading Advisor. das im S&P 500 gelistet ist. In den USA staatlich reglemen- Finanzinstrumente, deren tierte Bezeichnung für Vermö- eigener Wert von dem Kurs Derivate gensverwalter, die ausschließ- anderer Finanztitel (der so- Warentermingeschäft lich in Terminmarktprodukte genannten Basiswerte oder » Termingeschäft (» Derivate) investieren. Die Underlyings) abhängt, z.B. Anlagen erfolgen überwiegend Futures, Swaps, Optionen. Commodity Futures Chartmuster-Handel Diese Technik basiert auf vor- CTA Mercantile Exchange betrieben, Grafische Darstellung des historischen Wertverlaufs eines Deutsche Börse AG. Contrarian-Strategie in börsennotierte Finanz- und definierten Chartmustern. Der- Eine Contrarian-Strategie artige Muster liefern spezifisch ist gegen den Markttrend Anlage, deren Wertentwicklung signifikante Preisformationen, ausgerichtet und verkauft in an die allgemeine Marktentwick- nach welchen sich die Wahr- der Nähe von Kurshochs und scheinlichkeit von steigenden kauft bei Tiefs. Sie wird den oder fallenden Preisen erhöht. systematischen Strategien Nicht-direktionale Anlagen zugerechnet. werden auch als marktneutrale Clearingstelle Warenterminkontrakte. D Dachfonds Direktionale Anlage lung gekoppelt ist, etwa jedes klassische Aktienengagement. Anlagen bezeichnet. Die Clearingstelle ist als Insti- Core-Satellite-Ansatz Bei Dachfonds handelt es tution mit der entsprechenden Ein sowohl mit traditionellen sich um Investmentfonds, Terminbörse verbunden. Hier als auch mit alternativen die ihr Fondsvermögen Händler, die diskretionäre werden Derivate abgerechnet Investments bestücktes wiederum in anderen Fonds Strategien verfolgen, verlassen und erfüllt. Die Clearingstelle Portfolio wird als Core-Satel- anlegen. Auf diese Weise sich im Gegensatz zu systema- tritt zwischen Käufer und Ver- lite-Modell bezeichnet. Es zielt kann eine besonders breite tischen Händlern (» Systema- käufer als Vertragspartner auf, darauf ab, Performance- Risikostreuung erzielt werden. tische Strategie) bei ihren übernimmt das Bonitätsrisiko Stabilität und -Optimierung Dachfonds werden im Englischen Anlageentscheidungen auf ihr und garantiert die Abwicklung zu erreichen und so die auch als Fund of Funds eigenes Urteilsvermögen und und Erfüllung der Kontrakte. Portfoliosicherheit zu erhöhen. bezeichnet. ihre Marktkenntnis. Diskretionär Glossar von A–Z 70 Bewertung der gehandelten sektors Fortschritte erzielt Objekte relevante Information haben. Als Emerging Markets zu jedem Zeitpunkt durch Preise gelten vor allem Lateinamerika vollständig widergespiegelt und Südostasien. wird. Von einem effizienten Portfolio wird gesprochen, Diversifikation Dow Jones Emission wenn die Zusammensetzung Bezeichnet die Ausgabe von des Portfolios so beschaffen ist, Wertpapieren. Das ausgebende dass auf der Basis der erwar- Unternehmen ist der Emittent bzw. die Emittentin. Aufteilung des Gesamtver- Index, der die 30 bedeu­ teten Renditen kein Portfolio mögens auf verschiedene tendsten Unternehmen der existiert, das bei gleicher Anlageformen (wie Aktien, USA enthält. Schwankungsbreite eine höhere Emittent Obligationen etc.), Länder und Rendite oder eine gleiche Der Herausgeber eines Wert- Branchen mit dem Ziel, das Rendite bei geringerer Schwan- papiers wird als Emittent Ertragsrisiko zu reduzieren. kungsbreite erwarten lässt. bezeichnet. Bei Aktien handelt Diversifizierte Portfolios haben E erfahrungsgemäß den Vorteil, dass eine bestimmte Rendite mit einer geringeren Schwan- es sich um Unternehmen; bei Effizienzkurve EEX Anleihen sind es Unternehmen, Bereich jener Portfolios, die öffentliche Körperschaften, der unter Berücksichtigung von Staat und andere Institutionen. kungsbreite (» Volatilität) des Bei der European Energy Rendite- und Risiko-Gesichts- Anlagewertes erreicht werden Exchange handelt es sich um punkten optimiert sind. kann bzw. bei Eingehung eines eine Energiebörse mit über bestimmten Risikos eine höhere 200 Börsenteilnehmern aus 19 Rendite erzielt wird. Ländern. An der EEX werden Die Eigenkapitalrendite gibt „Rohstoffe“ und lassen sich Strom-Futures und -Optionen, Aufschluss über die Verzinsung in zwei Gruppen einteilen: CO2-Zertifikate, Kohle sowie des Eigenkapitals eines erschöpfliche und erneuerbare Erdgas gehandelt. Unternehmens. Energieträger. Relevant für die Dividende Mit Dividende wird der Gewinn Eigenkapitalrendite bezeichnet, der anteilig für eine Aktie von der Aktien- Energien Energien (genauer Energieträger) gehören zur Gruppe der Warenterminmärkte sind die Effizienz Emerging Markets erschöpflichen – konkret die gesellschaft ausgeschüttet Auch Markteffizienz genannt, Wertpapiermärkte in ehema- fossilen – Energieträger Rohöl, wird. Die Höhe legt die ist ein allgemeines Konzept in ligen Entwicklungsländern Kohle und Erdgas. Hauptversammlung auf der ökonomischen Theorie. (» Schwellenländer), die durch Vorschlag von Vorstand und Ein Markt wird als effizient den forcierten Ausbau des Aufsichtsrat fest. bezeichnet, wenn jede für die Dienstleistungs- bzw. Industrie- Equity Hedge Hedgefonds-Strategie, bei der Glossar von A–Z 71 sich Gewinnmöglichkeiten beispiels­weise Fusionen, durch Eingehen von Long- und Firmenübernahmen, finanzielle Ein Fondsmanager ist ein Bei dem FTSE handelt es sich gegenläufigen Short-Positionen oder operative Restrukturie- professioneller Verwalter von um einen Aktienindex, der im Aktiensegment ergeben rungen. Investmentvermögen. Er trifft die 100 wichtigsten Aktien die Anlageentscheidungen umfasst, die an der Börse in für den Fonds im Rahmen London gehandelt werden. können. EZB Fondsmanager Times Stock Exchange Index. Europäische Zentralbank. der Anlagebedingungen, der Erneuerbare Energien sind im Zentralnotenbank der europä- Anlagegrundsätze und der Gegensatz zu den traditionellen ischen Wirtschafts- und Wäh- gesetzlichen Anlagegrenzen. Energieträgern (Öl, Kohle rungsunion mit Sitz in Frank- Die Aufgabe des Fondsmana- und Gas sowie Uran), deren furt am Main. Bestimmt die gers ist es, das Fondsvermögen Fundamentale Analyse Vorkommen begrenzt sind, notwendigen geldpolitischen unter der Berücksichtigung der Anlagetechnik, bei der die unbegrenzt vorhanden bzw. Strategien und Instrumente, um Chancen und Risiken ertrag- Anlageentscheidung aufgrund erneuerbar. Zu den erneuer- die Stabilität des Preisniveaus in reich und sicher anzulegen. von Daten getroffen wird, die baren Energien gehören unter der Währungsunion zu sichern. Erneuerbare Energien anderem Wasserkraft, Wind- sich direkt auf die Handelsware Fremdkapital energie, Sonnenenergie, Wind, Das Fremdkapital stammt – im Holz und Tiefenwärme. Gegensatz zum Eigenkapital – F der weltweit größten Termin- von Geldgebern außerhalb des betreffenden Unternehmens EUREX Die European Exchange ist eine und ist insbesondere die Fed Bezeichnung für die Verbind- börsen für Finanzderivate. Sie Federal Reserve Bank, lichkeiten (z.B. aufgenommene ging 1998 aus dem Zusammen- Notenbank der USA. Kredite). schluss der Deutsche Terminbörse (DTB) und der Swiss Financial Future FSA Options and Financial Futures Finanztermingeschäft In Großbritannien wird die Exchange (SOFFEX) hervor. siehe » Termingeschäft Finanzdienstleistungsindustrie von der Financial Services Event Driven Finanzinstrumente „Ereignisgetriebene“ Hedge- Wertpapiere (Aktien, Zertifi- fonds-Strategie, die bestimmte kate, Schuldverschreibungen, Marktereignisse berücksichtigt. Genussscheine), Devisen und Solche Ereignisse sind Derivate. Fund of Funds » Dach-Hedgefonds Authority reguliert und kontrolliert. FTSE Abkürzung für den Financial beziehen oder sich aus ihr ergeben. Glossar von A–Z 72 bedingte Kursveränderungen bezeichnet. Hebelwirkungen Vertragliche Vereinbarung frühzeitig zu erkennen und können durch den Einsatz Bei Hedge Fund Research (» Terminkontrakt), eine gewinnbringend zu nutzen. von Derivaten oder durch die handelt es sich um einen standardisierte Menge eines Aufnahme und Anlage von Chicagoer Branchendienst. bestimmten Gutes zu einem Fremdkapital erzielt werden. Er ist eine führende Quelle für im Voraus festgelegten Kurs Optionen und Futures erfordern Informationen und Leistungs- einen im Vergleich zum Direkt- daten von Hedgefonds. Future zu einem zukünftigen fixen Zeitpunkt zu kaufen oder H unterschieden zwischen erwerb eines Basiswertes geringen Kapital­einsatz. Dies zu verkaufen. Dabei wird Hausse Hedge Fund Research Hurdle Rate hat zur Folge, dass die prozen- Marke (» Benchmark), ab » Financial Futures und Auch Bull Market genannt, tualen, auf den Kapitaleinsatz der eine erfolgsabhängige » Commodity Futures. bezeichnet längere Zeit bezogenen Änderungen des Vergütung fällig wird, z.B. anhal­tende, starke Kurssteige- Options- und Futurespreises Zinsniveau Euribor. rungen an der Börse. Gegenteil in der Regel höher ausfallen zur Baisse. als die prozentualen Verände- G rungen des Basiswertes. Der Hebelgeschäft siehe » Hebelwirkung I position partizipiert daher überpro­portional an Kursge- Glattstellen Kauf oder Verkauf von Inhaber einer Terminmarkt- Hebelwirkung Wertpapier- oder Devisen- Als Hebelwirkung wird die beständen eines Händlers, um überproportionale Abhängig- eine bestehende Verpflichtung keit eines Anlagevermögens durch ein Gegengeschäft von Kursveränderungen winnen, aber auch an Kursverlusten des Basiswertes. ICB Abkürzung für Industry Classification Benchmark. Bei ICB Hedgefonds handelt es sich um einen von Anlageinstrument, das auf eine » Dow Jones und » FTSE marktunabhängige Rendite- entwickelten Klassifizierungs- entwicklung unter Einsatz standard für Informationen zu verschiedener Finanz­instru- Unternehmen, Wertpapierhandel Hedgefonds-Strategie, die auf mente abzielt (inklusive Derivate und Investmententscheidungen. einer gesamtwirtschaftlichen und Fremdfinanzierungen). Ein Analyse der Entwicklungen in einzelner Hedgefonds (Single- Politik und Wirtschaft beruht. Hedgefonds) kann auf eine oder Erfolgsabhängige Gebühr. Global-Makro-Strategien mehrere spezielle Strategien Wird in der Regel für neue, versuchen, wirtschaftliche, setzen. über den alten Höchstständen auszugleichen. Global Makro politische oder gesellschaftlich Incentive Fee liegende Kursgewinne gezahlt Glossar von A–Z 73 (High Watermark), eventuell pa­pieren. Zehnstellige Ziffer, kombiniert mit der Erreichung die am Anfang ein zusätzliches Der Korrelationskoeffizient London International Financial eines Mindestwertes (» Hurdle Länderkürzel enthält. misst die Stärke des Zusam- Futures and Options Exchange. menhangs zweier Variablen. Wichtigste europäische Der Korrelationskoeffizient Börse für Finanztermin- wird gemessen auf einer Skala kontrakte. Rate). Index Ein Index bildet den Wert bzw. K Korrelations­koeffizient LIFFE von –1 bis +1. Ein Wert von +1 die Wertentwicklung eines oder ist als vollständiger Gleich­­lauf mehrerer Bezugsobjekte (z.B. zweier Größen zu bewerten. Art der Handelbarkeit eines Aktien) in einem bestimmten, festgelegten Verhältnis ab. Indexzertifikat Liquidität Ein Wert von Null bedeutet Finanzinstruments. Ein liquider Ein Kassamarkt zeichnet sich vollständige Unabhängigkeit, Markt ermöglicht einen im Gegensatz zu Terminmärkten bei einem Wert von –1 sind die schnellen Ein- und Ausstieg durch die unmittelbare Erfüllung, Größen gegenläufig. zum aktuellen Marktkurs. Die Kassamarkt Wertpapierform, die sich an d.h. Lieferung und Zahlung, Möglichkeit, Positionen schnell einem zugrunde liegenden eines Geschäfts aus. einzugehen oder aufzulösen, Index orientiert. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei Kontrakte L resultiert aus einer Vielzahl von Marktteil­nehmern. Bei um eine Schuldverschreibung, Ein Kontrakt ist eine rechtlich illiquiden Finanzinstrumenten die den Emittenten zur bindende Vereinbarung ist ein kurzfristiger Ausstieg Zahlung verpflichtet. zwischen zwei oder mehreren ISIN Leverage oder Auftrag mit großem Parteien. Er verfügt über Englische Bezeichnung für Volumen oft nur mit erheb- bestimmte, oft standardisierte » Hebelwirkung. lichen Preisabschlägen möglich; International Security Merkmale, die beiden Vertrags- Identi­fication Number. Dient parteien bestimmte Rechte der Identifikation von Wert- und Pflichten einräumen. in Krisenzeiten kann ein Libor Verkauf unter Umständen London Inter Bank Offered ganz unmöglich sein. Daneben Rate. Zwischen Banken am bezeichnet Liquidität auch Londoner Geldmarkt ge- eine Vermögensklasse: Sehr Statistisches Maß für den bräuchlicher kurzfristiger kurzfristige Anlagen wie Gleich­­lauf zweier Zahlenreihen. Geldmarktzins, zu dem eine Spareinlagen, Tages- oder Durch die Kombination Bank einer anderen Einlagen Monatsgelder. schwach korrelierter Anlagen überlässt oder Geldmarkt- können bei der Bildung eines kredite aufnimmt. Korrelation Lock Up-Periode Portfolios Diversi­­fikations­ Zeitraum, in dem ein Finanz- effekte erzielt werden. instrument nach der Emission Glossar von A–Z 74 nicht an den Emittenten vielen Jahren apano. Man eingesetzten Marginkapitals zurückgegeben werden kann. verwaltet derzeit ein Anlage- zum vorhandenen Eigenkapital. Die Kombination mehrerer vermögen von 64,5 Milliarden Je nach Marktsituation und Techniken zu einem Multi- US-Dollar (Stand: 30.09.2011). Volatilität wird der Manager Strategie-Ansatz. Durch diese hierdurch die Handelsintensität Diversifikation kann der Händler steigern bzw. reduzieren können. von zahlreichen und unter- Long-Position Position, die durch den Kauf eines Wertpapiers entstanden Managed Accounts ist und von Kursanstiegen Kapitalanlagekonten, die ein profitiert. hohes Maß an Sicherheit und schiedlich gearteten MarktMATIF Transparenz bieten. Der Inhaber Marché à Terme International des Managed Accounts wird de France. Terminbörse, die Der Fondsmanager verkauft regelmäßig über die Bewe- 1986 gegründet wurde. An der Long/Short Equity Multi Strategie bewegungen profitieren. N bei dieser Strategie überbe- gungen auf dem Handelskonto MATIF werden Futures und wertete und kauft unterbewer- informiert. Die Verfügungs- Optionen auf Zinsen und tete Aktien. Im Gegensatz zu gewalt liegt ebenfalls beim Waren gehandelt. marktneutralen Aktieninvest- Inhaber: Er kann den Handel ments wird gezielt eine auf seinem Managed Account Position höher gewichtet. stoppen und sich das Kapital Morgan Stanley Capital Inter- Securities Dealers Automated auszahlen lassen. national World Equity Index: Quotations. Index, in dem über- misst die Performance eines wiegend junge US-Unternehmen Long Term TrendFollowing-Strategie siehe » Trendfolgestrategie M NASDAQ MSCI World Index National Association of weltweit ausgerichteten – vorwiegend aus Technologie Professionelle, vielfach globale Aktienportfolios. Beinhaltet und Biotechnologie – gehandelt und systematische Handels- mehr als 800 Aktien aus mehr werden. strategie, vor allem unter als 20 Industrieaktionen. Aktien Nutzung von Terminkon- aus den Emerging Markets und trakten mit » Short- und mit Aktien kleiner Unternehmen » Long-Positionen. sind nicht darunter. Managed Futures Nettovermögenswert (NAV) (Englisch: Net Asset Value) Wert des gesamten Anlagever- Man Margin Man ist einer der weltweit Sicherheitsleistung für ein führenden Anbieter alternativer Futures-Geschäft. Investments, dessen Ursprung bis ins Jahr 1783 zurückgeht. mögens abzüglich der Verbindlichkeiten. Neuemission Margin-to-Equity-Ratio Als Neuemission wird ein Wert Ein strategischer Partner von Art der Risikomessung, bezeichnet, der neu an die Man in Deutschland ist seit beschreibt das Verhältnis des Börse kommt und vorher nicht Glossar von A–Z 75 handel fokussierten Interconti- Oxford Man Institute nental Exchange (ICE) mit Sitz Das Oxford-Man Institute of in Atlanta. Quantitative Finance wurde 2007 gemeinsam von » Man werden auch Fondsmanager so bezeichnet. Private Equity und der University of Oxford Der Begriff Private Equity Die New York Mercantile auf dem Campus der Elite-Uni steht für privates Beteiligungs- Exchange ist die heute weltweit ins Leben gerufen. Von hier aus kapital. Dieses wird dem Kapi- größte Warenterminbörse mit gehen wichtige Impulse für talnehmer von privaten oder Sitz in New York. die Weiterentwicklung des institutionellen Investoren erfolgreichen computerge- in Form von wirtschaftlichem steuerten Handelssystems Eigenkapital oder eigen- AHL von Man aus. kapitalähnlichen Mitteln zur NYMEX O Verfügung gestellt. Bei den Kapitalnehmern handelt es für das breite Anlegerpublikum zugänglich war und meist OGAW feste Mehrheitsverhältnisse Organismus für gemeinsame hatte. Anlagen in Wertpapiere. Es handelt sich dabei um P sich in erster Linie um kleine und mittlere Unternehmen. Das Kapital wird über einen befristeten Zeitraum zur Performance Verfügung gestellt. Neben Investmentsfonds, die Angabe über die Wertentwick- der finanziellen Komponente Managed-Futures-Händler speziellen Anforderungen lung einer Anlage (in Prozent). beinhaltet Private Equity registrieren sich in den USA unterliegen ( » UCITS). Wird auch als Return oder zudem ein Betreuungs- und » Rendite bezeichnet. Beratungsangebot. NFA bei der National Futures Association. Option Vereinbarung, die dem NYBOT Vertragspartner das einseitige Performance Fee siehe » Incentive Fee Put-Option Mit einer Put-Option wird eine Abkürzung für die New York Recht einräumt, eine im Voraus Board of Trade. Diese ist die bestimmte Menge einer Ware führende Terminbörse für den oder eines Wertes zu einem Gesamtheit aller Wertpapiere, Option das Recht erwirbt, Handel mit Kaffee, Kakao, bestimmten Preis innerhalb die ein Anleger (Privatperson einen bestimmten Bezugswert Zucker, Baumwolle und eines festgelegten Zeitraumes oder Unternehmen) besitzt. innerhalb eines festgelegten Zellstoff. Im September 2006 zu kaufen (Call) oder zu fusionierte die NYBOT mit der verkaufen (Put). vornehmlich auf den Energie- Verkaufsoption bezeichnet, Portfolio durch die der Käufer der Zeitraums zum vereinbarten Portfoliomanager Vermögensverwalter. Häufig Preis zu verkaufen. Glossar von A–Z 76 verwandten Wertpapieren R S & P 500 Grundsätzlich ist zwischen Beim S & P 500 handelt es sich märkten. Die vorherrschende dem systematischen und um einen Aktienindex, der die Markttendenz steht dabei im dem unsystematischen 500 wichtigsten US-Werte Hintergrund. Risiko zu unterscheiden. umfasst. Der Index wurde von Das unsystematische Risiko der US-Gesellschaft Standard beinhaltet alle Risiken, die & Poor’s entwickelt und ist Rating Systematische Bewertung von Risiko an den Finanz- und Waren- Rendite Emittenten im Hinblick auf Mit Rendite wird der Ertrag direkt mit einer geschäftlichen einer der meistbeachteten ihre Kreditwürdigkeit (» Bonität). einer Kapitalanlage – meist Aktivität verbunden sind, und Aktienindizes weltweit. Zu den bekanntesten Rating- ausgedrückt in Prozent auf die durch » Diversifikation Agenturen gehören Standard Basis des Kapitaleinsatzes – reduziert werden können. & Poor’s sowie Moody’s. bezeichnet. Das systematische Risiko Schwellenländer gehören in entspricht dem verbleibenden weiterem Sinne noch zu den Marktrisiko, das nicht zu Entwicklungsländern, bewegen eliminieren ist. sich aber unter anderem auf- Real Assets Repacking-Lösungen Der Begriff Real Assets ist die Verpackte Produkte. Da englische Bezeichnung für Hedgefonds bis zum Januar Sachwerte und Sachgüter. 2004 in Deutschland nicht Schwellenländer grund überdurchschnittlicher Rohstoffe Wachstumsraten, verbesserter direkt zum öffentlichen Bezeichnung für alle natürlich Infrastruktur und eines über- Vertrieb zugelassen waren, vorkommenden Materialien, proportional steigenden Pro- Relative Value bezeichnet eine wurden sie „verpackt“, d.h. die noch nicht weiterführend Kopf-Einkommens aus dieser Hedgefonds-Strategie. Bei ihr in eine rechtliche Hülle gesteckt, bearbeitet wurden und als Gruppe hinaus (» Emerging geht es um die Ausnutzung die ihren Erwerb auch für Arbeits-/Produktionsmittel Markets). von Preisineffizienzen zwischen Privatanleger ermöglichte. dienen. Rohstoffe werden Bekannteste Variante: zum einen aus der lebenden Zertifikate. Natur (Getreide, Holz o.ä.) Die United States Securities oder von der Erdoberfläche, and Exchange Commission aus der Erdkruste (Rohöl, ist eine US-Börsenaufsichts- Systematische Analyse Metalle o.ä.) oder aus dem behörde, die den Wertpapier- wert- und kursbestimmender Meer entnommen. handel in den USA beaufsichtigt. Relative Value Research SEC Faktoren eines Wertpapiers. Instrumente hierfür sind die » Fundamentalanalyse, die Chartanalyse und die » Technische Analyse. Sharpe Ratio S Maß der Performanceanalyse, bei der die Überschussrendite (Rendite minus risikolos zu Glossar von A–Z 77 erzielender Zinssatz) ins Manager ersehen, wie sich Börsenumsatzentwicklungen Verhältnis zum Kursrisiko seine aktuellen Positionsgrößen getroffen wird. Konkurriert mit (Volatilität) gebracht wird. in der Vergangenheit verhalten der » Fundamentalen Analyse. Je höher die Kennzahl, desto hätten, insbesondere unter besser ist der Ertrag im schwierigen Marktbedingungen. Risiko. Short-Position Terminbörse Bei einer Terminbörse handelt Verhältnis zum eingegangenen Standard­ab­weichung Spreadhandel es sich um eine Börse, an der Statistischer Begriff, der » Termingeschäfte (Futures, die Breite der Streuung Optionen) durchgeführt und abgewickelt werden. Geht ein Anleger short (z.B. Bei dieser Technik werden einer Zahlenreihe um ihren durch einen Leerverkauf), durchschnittliche Preisdiffe- Mittelwert beschreibt. In der setzt er auf fallende Kurse und renzen und Korrelationen Finanzmathematik wird die kann so von Kursrückgängen zwischen zwei Märkten Standardabweichung von Geschäft, das zu feststehenden profitieren. analysiert. historischen Renditen als Konditionen bis zu einem Maß für das Risiko einer bestimmten Zeitpunkt in der Anlage verwandt. Zukunft erfüllt werden soll. In Short Term Trading Strategie-Mix Termingeschäfte Strategie, die kurzfristige Von einem Strategie-Mix wird Preisbewegungen auf den bei einem Portfolio gespro- Systematische Strategie handel in Wertpapieren von internationalen Märkten chen, das in Strategien und Strategie, bei der sich Händler 1931 bis 1970 verboten. Seit ausnutzt. Sie wird den Manager breit diversifiziert auf computergenerierte, 1970 sind Termingeschäfte in » systematischen Strategien ist. Ein breites Spektrum technische Handelssignale Form von Optionsgeschäften zugerechnet. von Handelsstrategien kann stützen. Das Gegenteil bilden wieder zugelassen. flexibel auf die verschiedenen diskretionäre Strategien. Slippage Deutschland war der Termin- Marktszenarien reagieren. Slippage bezeichnet die So können schlechter perfor- Differenz zwischen dem mende Strategien durch Kurs, zu dem die Transaktion ertragbringende Strategien ausgeführt werden soll, und ausgeglichen werden. Terminmarkt Ökonomischer Ort, an dem T Angebot und Nachfrage nach Termingeschäften aufeinandertreffen. dem tatsächlichen Ausführungskurs. Stresstest Technische Analyse Time to Recover Stresstests evaluieren die Anlagetechnik, bei der eine Zeit, die eine Anlage benötigt, einzelnen aktuellen Marktsitua- Einzelwertauswahl zur um einen vorangegangenen Differenz zwischen An- und tionen anhand historischer Aktienanlage auf der Grundlage Höchstkurs wieder zu erreichen. Verkaufskurs. Kursdaten. So kann der historischer Kursverläufe und Spread Glossar von A–Z 78 wenn in Zukunft ähnliche Trendfolgestrategie Wird den » systematischen Strategien zugerechnet. U Marktbedingungen vorliegen UCITS Wagniskapital. Eigenkapital, wie im Modell angenommen. Auf verschiedenen Märkten weltweit werden mittel- bis langfristige Trends gewinn- Venture Capital bringend ausgenutzt. Im Die 1995 in der Europäischen das jungen und zukunfts- Englischen werden sie auch Union eingeführten UCITS trächtigen Unternehmen von als „Long Term Trend Follow- (Undertakings for Collective privaten Investoren bereitge- ing“ bezeichnet. Investments in Transferable stellt wird. Securities), im deutschen Sprachraum auch als » OGAW Vergleichsindex Ein Trendfolgesystem ist ein (Organismus für gemeinsame siehe » Benchmark Handelssystem, mit dessen Anlagen in Wertpapieren) Hilfe Trends in der wirtschaft- bezeichnet, sind Investment- Trendfolgesystem Volatilität lichen Entwicklung, die zu fonds, die speziellen Anforde- Maß für die erwartete oder Kennzahl, die alle Kosten für Kursveränderungen führen, rungen unterliegen. historische Schwankungsbreite einen Fonds angibt, wie z.B. frühzeitig erkannt und Management Fee, Performance ausgenutzt werden. Total Expense Ratio (TER) Fee etc. Trendumkehr-Strategie Total Return Ziel der Trendumkehr-Stra- Gesamtbetrag, den eine tegie ist es, die wichtigsten Anlage in einem Jahr erwirt- Wendepunkte liquider schaftet. Dieser setzt sich aus Terminmärkte auszunutzen. zwei Komponenten zusammen: Sie wird den systematischen den Kursveränderungen im Strategien zugerechnet. eines Finanzinstruments wähUnderlying Bezeichnung für das einem riode. Die Volatilität basiert auf Derivat zugrunde liegende Gut, der Berechnung der Standard- z.B. Aktie, Währung, Rohstoff. abweichung, die ihrerseits aus der Varianz berechnet wird. V Laufe des Jahres und dem angefallenen Zinsertrag. Turtle Trader Value-at-Risk Die ersten Managed-Futures- Ein gängiges Verfahren zum Händler erhielten aufgrund des Risikomanagement ist das so- Kauf oder Verkauf eines berühmten Experimentes von genannte Value-at-Risk, das Wertpapiers oder Terminkon- Dennis und Eckhardt 1983 den den erwarteten Maximalverlust traktes an der Börse. Spitznamen „Turtle Trader“. eines Anlageportfolios misst, Trade rend einer bestimmten Zeitpe- Glossar von A–Z W 79 eigentümerschaft an einem Wertentwicklung bestimmter Unternehmen – verbrieft ist. Wertpapiere oder Finanzprodukte wie Indizes abgebildet. Wetterderivate Währungen Zertifikat eine Schuldver- instrumente, die Unternehmen schreibung des Emittenten. Verfassung und Ordnung des Schutz vor wetterabhängigen gesamten Geldwesens eines Risiken anbieten. Sie sind Staates. Sie betrifft insbeson- vergleichbar mit Optionen. dere die Festlegung des Münzund Notensystems innerhalb Worst Drawdown eines Währungsraums. Die Größter temporärer Verlust meisten Währungen werden an eines Fonds oder Indexes den internationalen Devisen- innerhalb eines bestimmten märkten gehandelt. Der sich Zeitraumes. dort ergebende Preis wird als Wechselkurs bezeichnet. Wertpapier Z Ein Wertpapier ist eine Urkunde, mit der das Besitzrecht beziehungsweise eine Beteiligung – etwa die Mit- Der Käufer erwirbt mit einem Wetterderivate sind Finanz- Zerobond Auch „Nullkuponanleihe“ genannt. Hierbei erhält der Käufer keine laufenden Zinszahlungen, sondern die Anlagen werden zu einem entsprechend niedrigeren Emissionspreis emittiert und bei Fälligkeit i.d.R. zum Nominalpreis eingelöst. Zertifikat Mit Zertifikaten wird die Register 80 Register A apano, 17, 20, 61–64 AHL, 31, 35, 37, 47, 57, 58, 63 Assetklasse, 37 AIFMD, 21 Australische Dollar, 33, 36 Agrarhändler, 34 Aktien, 19, 20, 24, 25, 29, 31, 33, B 34, 37, 45–47, 53–55, 57, 65 Baisse, 34, 51 Aktienindizes, 22, 29, 32 Baratz, Morton S., 45 Algorithmus, 58 Basiswert, 50 Alternative Investment Beimischung, 45 Management Association Bildzeitungsindikator, 53 (AIMA), 45 Börse, 20, 21, 29, 34, 36, 49, Alternative Investments, 17, 21, 53, 54, 62, 65 51, 57, 61–65 Börsencrash, 22 Anlageentscheidung, 39 Bundesanstalt für Finanz- Anlageinstrument, 20,21 dienstleistungsaufsicht Anlageklasse, 17, 31–33, 54 (BaFin), 21, 51, 61, 62 Anlageprodukt, 34, 61, 63 Anlagestrategie, 19 C Anlagevolumen, 24 Carry Trade, 42 Anleger, 17, 19, 21, 25, 34, 44, Carryhandel, 42 45, 49–51, 55, 61, 63 Chartmuster Handel, 42 Anleihen, 20, 24, 25, 32, 33, Chicago Board of Trade 45, 54, 57 (CBOT), 28 Antizyklisch, 43 Clearingstelle, 19, 21 Register 81 CME Group, 29 Entwicklungsländer, 34 GLG Partners, Inc., 65 I Commodity Futures Trading Equity Hedge, 20 Global Makro, 20 Index, 24, 25, 29, 33, 34, 37, Commission (CFTC), 21 Eresian, Warren, 45 Gold, 33, 34 45, 46, 51, 57, 65 Commodity Trading Advisor Erwartungstheorie, 53 (CTA), 19, 22, 23, 25, 65 Ethanol, 35, 54 H Investmentfonds, 50, 51 Computer, 22, 23, 38, 39, 40, Event Driven, 20 Handelsansatz, 23, 24, 56 Investor, 22–25, 31, 49, 53, 55, 61 42, 57 Intraday-Trading, 41 Handelsbericht, 25 F Handelsmodell, 21 K Financial Services Authority Handelsposition, 41, 49 Kahneman, Daniel, 53 D (FSA), 21, 65 Handelssignal, 23, 35, 38 Kapital, 21, 24, 53, 54, 63 DAX, 33, 42 Finanzkontrakt, 22 Handelsstrategie, 38, 42, 48, Kapitalabsicherung, 50, 51 Dennis, Richard, 23 Finanzmarkt, 39, 45, 53, 55, 65 51, 61 Kapitalanlagegesellschaft, 51 Depot, 34, 44, 45, 55 Finanztermingeschäft, 19 Handelssystem, 21, 23, 24, 35, Kassamarkt, 20 Derivatebörse, 27 Finanzwirtschaft, 57 37, 40, 47, 56–58, 63 Kaufpreis, 19, 50 Deutsche Terminbörse Fonds, 21, 22, 31, 50, 51, 62, 63 Handelstechnik, 40 Kaufsignal, 23, 40, 43 (DTB), 29 Fondsmanager, 19, 21, 32 Handelsuniversum, 32 Klimawandel, 54 Devisenmarkt, 36, 37, 42 Fremdkapital, 21 Handelsvolumen, 21, 24, 37, 38 Konjunktur, 42, 54 Diskretionär, 38–40, 42, 49 Fundamentaldaten, 39, 54 Händler, 19, 20, 22, 23, 28, 31, Kontrakt, 17, 19, 21, 22, 25, Diversifikation, 33, 34, 43 Futures, 19, 42, 49, 64 34, 35, 38–43, 48, 49, 53–55, 64 26–29, 32, 36, 38, 42, 44, 49, Harvard Universität, 45 57, 64 Contrarian-Strategie, 42 E G Hausse, 34 Korrelation, 20, 37, 42, 43, 44 Eckhardt, William, 23 Geldanlage, 17, 58, 63 Hedgefonds, 20, 21, 24, 25 Krise, 17, 20, 21, 25, 45, 46, 55 Emerging Markets, 54 Gewinn, 19, 20, 23, 31, 35, 40, Kurs, 19, 20, 23, 31, 32, 34–37, Emittent, 50, 51 46, 48, 53, 54 38, 40–43, 45, 48, 49, 57 Register 82 Register Kursbewegung, 37 Margin-to-Equity-Ratio, 49 Quantitative Finance, 57, 65 Markowitz, Prof. Dr. Harry M., 44 Rohöl, 33–35 Rohrzucker, 54 L Marktbewegung, 33, 38, 43 P Rohstoff, 17, 19, 22, 23, 29, 32, Leerverkauf, 21 Märkte, 17, 19–22, 24–26, 28, Politik, 25, 27, 34, 41, 42, 51, 34–37, 48, 54, 64 Lintner, Dr. J., 45 29, 31–35, 37, 39–42, 45, 46, 54, 55 Rohstoffmarkt, 17, 34 Liquidität, 21, 45, 49, 51, 55 48, 49, 53–55, 59, 61, 63 Portfolio, 17, 20, 23, 37, 39, 41, Rückgabe, 50, 51 London International Financial Marktlage, 31, 32, 48 44, 45, 49, 51, 55, 57 Future Exchange (LIFFE), 29 Marktpreis, 23 Preis, 19, 23, 26, 27–29, 31, 34, S Long, 23, 34, 35, 37, 40, 46 Markttrend, 42, 55 35, 37, 41–43, 50, 53, 55, 65 S&P500, 33, 37, 42 Multi Strategie, 43 Preisschwankung, 35 Schneeweis, T., 45 Preistrend, 31 Schuldverschreibung, 50, 51 M Mais, 19, 28, 33, 54 N Man, 31, 55, 57–59, 61–65 National Futures Association R Seitwärtsbewegung, 48 Man Research Laboratory, 58 (NFA), 21 Regularien, 51 Short, 23, 35, 37, 40, 46 Managed Accounts, 21, 24, 25, 55 New York Commodities Exchange Regulierung, 20–22, 55, 65 Short Term Trading, 41, 42 Managed Futures, 17, 19–26, (COMEX), 29 Relative Value, 20 Sicherheit, 19, 22, 36, 50, 61 31–38, 40, 40–50, 53–57, 61–63 New York Mercantile Exchange Rendite, 20, 23–25, 32, 44–47, Slippage, 49 Managed-Futures-Händler, 20, (NYMEX), 29 49, 54, 55–57, 63 Sondervermögen, 51 22, 23, 31, 32, 38, 40, 42, 43, Nobelpreis, 44, 53 Research, 55–58 Spreadhandel, 42 Reversal Trading, 43 Stresstest, 49 Systematische Strategien, 38, 39 48, 53–55 Schwellenländer, 34, 54 Managed-Futures-Strategien, 0 Risiko, 19, 21, 23, 25, 35, 41, 23, 24, 26, 38, 48–50, 53, 56, 61 OGAW, 51 44–46, 48, 49, 53, 55, 57 Marché à terme International Option, 20, 21, 26, 29, 64 Risikomanagement, 21, 41, 46, T de France (MATIF), 29 Oxford-Man Institute of 48, 49 Technik, 33, 39, 40, 42, 43, 56 Register 83 Terminbörse, 27–29, 56 U Wertpapier, 21, 37, 46, 51, 54, 62 Termingeschäft, 19, 26–28, 31 UCITS, 50, 51, 63 Wetter, 29, 42, 46, 54 Terminhandel, 19, 27, 34 Underlying, 50 Wetterderivate, 54 Terminkontrakt, 19, 21, 22, University of Oxford, 57, 58, 65 Wirtschaft, 19, 25, 26, 31, 32, 34, 25–29, 36, 38, 64 United States Securities and 37, 44, 50, 53, 55, 57 Terminmarkt, 19, 20, 22, 24–26, Exchange Commission (SEC), 21 Wissenschaftler, 23, 24, 39, 44, 58 28, 33, 34, 42, 45 Trading, 22, 23, 39, 58 V Transaktion, 21, 25, 36, 38, 39, Value-at-Risk, 49 Z 41, 49, 57, 59 Vermögen, 23, 44, 51, 56, 61, 62 Zertifikat, 50, 51, 63 Transparenz, 17, 20, 21, 25, 51, Verkaufssignal, 23, 57 Zinsen, 22, 29, 33 55, 65 Volatilität, 24, 35, 44, 45, 49, Zukunft, 17, 19, 24, 28, 42, 49, Trend, 22, 23, 31, 33–35, 37, 54, 55 53, 54, 55 40–43, 46–49, 53–56 Trendbruch, 25, 55 W Trend Following, 40–42 Währung, 17, 19, 22, 29, 32–34, Trendfehlsignale, 49 36, 37, 47, 54 Trendfolger, 31, 40, 55, 63 Währungsmarkt, 36, 37 Trendfolgesystem, 39, 40, 57 Waren, 26, 28, 29, 44, 53, 64 Trendumkehrstrategie, 42 Warentermingeschäft, 19 Trendwende, 35, 43, 46–48, 53 Warenterminkontrakt, 27 Turtle Trader, 22, 23 Wechselkurs, 19, 36 Tversky, Amos, 53 Wertentwicklung, 24, 31, 35, 37, 45–47, 50, 57, 63 84 85 Einige Literaturquellen zu diesem Buch Neben zahlreichen Experteninterviews bot folgende Literatur bei der Recherche interessante Einblicke in den Themenkomplex „Managed Futures“: Busack, Michael; Kaiser, Dieter G. (2006): Handbuch Alternative Investments; Band 1.; Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler; GWV Fachverlag GmbH, Wiesbaden. Della Casa, Thomas; Rechsteiner, Mark; Lehmann, Ayako (Neuauflage März 2010): De-mystifying managed futures – why first class research and innovation are key to stay ahead of the game Man Investments. Jaeger, Lars (2002): Managing Risk in Alternative Strategies: Successful Investing in Hedge Funds and Managed Futures Verlag: Financial Times. Kaiser, Dieter G. (2004): Hedgefonds. Entmystifizierung einer Anlageklasse Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler; GWV Fachverlag GmbH, Wiesbaden. Sander, Beate (2008): Managed Futures. Erfolgreich Geld verdienen in steigenden und fallenden Märkten FinanzBuch Verlag GmbH. Gasser, Felix; Lehmann, Ayako: Managed Futures als Diversifikations-Element institutioneller Portfolios Absolut Report Ausg. 04/2008. Schwager, Jack D. (2006): Magier der Märkte: Neue Interviews mit Top-Tradern der Finanzwelt Börsenmedien. 88 Markus Sievers Managed Futures Strategien im Trend Dieses Buch von apano-Geschäftsführer Markus Sievers bietet einen Überblick über Managed Futures. Es beleuchtet sowohl deren Ursprünge und Entwicklung als auch die Philosophie, die hinter dieser Anlageklasse steht. Zudem gibt es Einblick in deren Arbeits- und Funktionsweise sowie Investitionsmöglichkeiten. Darüber hinaus blickt es in die Zukunft. „Managed Futures – Strategien im Trend“ ist bereits das dritte Buch von Markus Sievers. Die erste Auflage ist 2009 publiziert worden. Im Jahr 2005 ist sein Erstlingswerk „Besser investieren mit Hedgefonds“ erschienen, das 2009 unter dem Titel „Anlegen in Hedgefonds“ bereits zum vierten Mal aufgelegt wurde. Zudem ist Sievers Autor des Buches „Hedgefonds – Strategien mit Zukunft“, das 2006 aufgelegt und 2009 in der zweiten Auflage erschienen ist. ISBN 978-3-00-037013-7