SPRINT QUATTRO SECURE MRI™ SURESCAN™ 6947M Bedingt MR-sichere, steroidfreisetzende, quadripolare, ventrikuläre Schraubelektrode mit RV-/SVC-Defibrillations-Elektrodenspulen Gebrauchsanweisung 0123 2014 Die folgende Liste beinhaltet Marken oder eingetragene Marken von Medtronic in den USA und möglicherweise in anderen Ländern. Alle anderen Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. AccuRead, Medtronic, Sprint Quattro, Sprint Quattro Secure, Sprint Quattro Secure MRI, SureScan, Tensi-Lock Inhalt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Beschreibung 3 Indikationen 4 Kontraindikationen 4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Nebenwirkungen 6 Hinweise zum Gebrauch 7 Spezifikationen (nominal) 13 Medtronic Haftungsausschluss 15 Service 15 Erläuterung der Symbole auf dem Verpackungsetikett 15 Die Helix kann aktiv im Endokard fixiert werden. Die Helix kann durch Drehen des DF4 Steckerstifts mithilfe eines der mitgelieferten violetten Fixiergeräte ein- oder ausgefahren werden. 4 1 Beschreibung Die steroidfreisetzende, quadripolare, ventrikuläre Medtronic Sprint Quattro Secure MRI SureScan Schraubelektrode 6947M verfügt über Elektrodenspulen für die Defibrillation im rechten Ventrikel (RV) und in der oberen Hohlvene (SVC). Diese Elektrode ist für die Stimulation und Wahrnehmung sowie die Abgabe von Kardioversions- und Defibrillationstherapien bestimmt. Die Elektrode wurde für die Verwendung in der Magnetresonanztomografie-Umgebung (MRT) geprüft. Die Elektrode verfügt über eine heraus- und zurückschraubbare Helix, eine Silikonisolierung und parallele Leiter. Die Helix, die Ringelektrode, die RV-Spule und die SVC-Spule bilden die vier elektrischen Pole der Elektrode. Die Elektrode verfügt darüber hinaus über eine Tensi-Lock1-Verstärkung und Defibrillationsspulen mit Silikon-Hinterfüllung. Der quadripolare Medtronic DF4-LLHH2-HV-Inline-Konnektor der Elektrode dient zum Anschließen des kardialen Geräts bei der Implantation. Der DF4-Steckerstift verfügt über eine Farbmarkierung, die während der Implantation erkennen lässt, ob die Elektrode korrekt an das implantierte Gerät angeschlossen ist. Über die RV- und SVC-Spulen werden Kardioversions- und Defibrillationstherapien abgegeben. Stimulation und Wahrnehmung finden zwischen Helix und entweder dem Elektrodenring oder der RV-Elektrodenspule statt. Der AccuRead Analyzerkabel-Adapter (ACI-Hilfsmittel) ist an der Elektrode angeschlossen und ermöglicht die Durchführung präziser elektrischer Messungen während der Implantation. 1 2 Das Steroid Dexamethason-Natriumphosphat befindet sich auf der Oberfläche der Elektrodenspitze. Die Elektrodenspitze verfügt darüber hinaus über einen steroidfreisetzenden Ring, der Dexamethason-Acetat enthält. Die distale Spitze enthält maximal 1,0 mg Steroid. Bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten wird das Steroid an der Elektrodenspitze freigesetzt. Das Steroid unterdrückt die Entzündungsreaktionen, die vermutlich den bei implantierten Stimulationselektroden üblicherweise auftretenden Anstieg der Reizschwelle bewirken. 1.1 Medtronic SureScan Defibrillationssystem Die Elektrode Modell 6947M ist Teil des Medtronic SureScan Defibrillationssystems. Für den Einsatz in der MRT-Umgebung ist ein vollständiges SureScan Defibrillationssystem erforderlich. Ein vollständiges Medtronic SureScan Defibrillationssystem beinhaltet ein an Medtronic SureScan Elektroden angeschlossenes Medtronic SureScan Gerät. Die Komponenten des SureScan Defibrillationssystems sind mit dem Symbol der bedingten MRT-Tauglichkeit gekennzeichnet. Die Funktion MRT SureScan erlaubt eine Betriebsart, in welcher es einem Patienten mit einem SureScan-System ermöglicht wird, sich gefahrlos und unter Fortführung der nötigen Stimulation durch das Gerät einer Untersuchung mit einem MRT-Gerät zu unterziehen. Bei einer Programmierung auf Ein deaktiviert der MRT SureScan-Betrieb die Arrhythmieerkennung und alle benutzerdefinierten Diagnosen. Beachten Sie vor der Durchführung einer MRT-Untersuchung die diesbezüglichen Zusatzinformationen in der Gebrauchsanweisung zum MRT-Gerät. 1.2 Verpackungsinhalt Elektroden und Zubehör werden steril geliefert. Jede Verpackung enthält folgende Teile: ● 1 Elektrode mit einer röntgenpositiven Fixierhülse, Mandrin und AccuRead-Hilfsmittel ● 2 violette Fixiergeräte ● 1 violette Mandrinführung ● 1 Fixierhülse mit Schlitz ● 1 Venenheber ● Zusatzmandrins ● Produktdokumentation Tensi-Lock ist ein exklusives Konstruktionsmerkmal von Medtronic, bei dem sich die Kabel des Elektrodenkörpers wie ein integrierter Fixiermandrin verhalten, wodurch die Elektrode mehr Festigkeit erhält. Die Bezeichnung DF4-LLHH bezieht sich auf den internationalen Standard ISO 27186:2010, bei dem die Elektrodenstecker als Niederspannung führend (L) oder Hochspannung führend (H) definiert sind. 3 1.3 Beschreibung der Zubehörteile 4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Alle zum einmaligen Gebrauch bestimmten Zubehörteile sind unter Einhaltung der geltenden Umweltbestimmungen zu entsorgen. Für den Einsatz in der MRT-Umgebung ist ein vollständiges SureScan-Defibrillationssystem erforderlich. Vor Durchführung einer MRT-Prozedur finden Sie in der MRT-Gebrauchsanweisung wichtige Informationen zu speziell für die Anwendung von MRT gültigen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen. AccuRead Analyzerkabel-Adapter (ACI) – Das AccuRead ermöglicht präzise elektrische Messungen während der Implantation und verhindert eine mögliche Beschädigung des Konnektors. Fixierhülse – Eine Fixierhülse verhindert eine mögliche Verlagerung der Elektrode und schützt Isolierung und Leiter der Elektrode vor Schäden durch enge Nähte. Violettes Fixiergerät – Das violette Fixiergerät ermöglicht die Drehung des Steckerstifts. Violette Mandrinführung – Eine Mandrinführung erleichtert die Einführung des Mandrins in die Elektrode. Fixierhülse mit Schlitz – Eine Fixierhülse mit Schlitz sichert die überschüssige Elektrodenlänge in der Gerätetasche. Mandrin – Mandrins bewirken eine erhöhte Steifigkeit und kontrollierte Biegsamkeit bei der Positionierung der Elektrode. Mandrinknöpfe sind mit Angaben zu Durchmesser und Länge des jeweiligen Mandrins beschriftet. Venenheber – Ein Venenheber erleichtert die Einführung der Elektrode in eine Vene. 2 Indikationen Die Elektrode ist zum einmaligen Langzeitgebrauch im rechten Ventrikel geeignet. Die Elektrode findet bei Patienten Anwendung, bei denen implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICDs) indiziert sind. 3 Kontraindikationen Atriale Verwendung – Die Elektrode ist zur alleinigen Erkennung und Behandlung atrialer Arrhythmien kontraindiziert. Ventrikuläre Verwendung – Für den ventrikulären Einsatz bei Patienten mit Erkrankungen der Trikuspidalklappen oder künstlichen Trikuspidalklappen ist die Elektrode kontraindiziert. Vorübergehende ventrikuläre Tachyarrhythmien – Die Elektrode ist kontraindiziert bei Patienten mit vorübergehenden ventrikulären Tachyarrhythmien, die auf reversible Ursachen (Medikamentenintoxikation, Elektrolytentgleisung, Sepsis, Hypoxien) oder andere Faktoren (Herzinfarkt, Stromschlag) zurückzuführen sind. Steroidfreisetzung – Die Elektrode ist bei Patienten kontraindiziert, bei denen eine einmalige Dosis von 1,0 mg Dexamethason-Acetat und Dexamethason-Natriumphosphat kontraindiziert sein könnte. 4 Überprüfen der Sterilverpackung – Überprüfen Sie vor dem Öffnen die Sterilverpackung der Elektrode. ● Sollte die Versiegelung der Verpackung beschädigt sein, wenden Sie sich bitte an Medtronic. ● Dieses Produkt darf nicht bei über 40 °C gelagert werden. ● Das Produkt darf nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verwendet werden. Nur zur einmaligen Verwendung – Der Elektrode und die Zubehörteile sind nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Sterilisation – Der Inhalt der Packung wurde von Medtronic vor dem Versand mit Äthylenoxidgas sterilisiert. Diese Elektrode ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt und darf nicht resterilisiert werden. Kompatibilität der Konnektoren – Der quadripolare DF4-LLHH-Anschluss ist zu DF-1- oder IS-1-Elektroden nicht kompatibel. Mit diesem Anschluss muss die quadripolare DF4-LLHH-Elektrode verwendet werden. Elektrophysiologische Untersuchungen – Vor der Implantation der Elektrode sollte bei jedem Patienten unbedingt eine vollständige Herzfunktionsprüfung einschließlich elektrophysiologischer Tests durchgeführt werden. Darüber hinaus sollten während und nach der Implantation des Systems eine elektrophysiologische Untersuchung und eine Prüfung der Sicherheit und Wirksamkeit der geplanten Stimulations-, Kardioversions- oder Defibrillationstherapien durchgeführt werden. Steroidfreisetzung – Es besteht noch keine Klarheit darüber, ob die Warnhinweise, Vorsichtsmaßnahmen oder Komplikationen, die üblicherweise bei der Injektion von Dexamethason-Natriumphosphat oder Dexamethason-Acetat beachtet werden müssen, auch auf dieses Produkt mit örtlich begrenztem Einsatzgebiet und kontrollierter Steroidfreisetzung zutreffen. Schwangerschaft – Dexamethason-Acetat und Dexamethason-Natriumphosphat haben sich bei Verabreichung in einer der Humandosis entsprechenden Dosis bei vielen Spezies als teratogen erwiesen. Es gibt keine adäquaten und gut kontrollierten Studien für Schwangere. Dexamethason-Acetat und Dexamethason-Natriumphosphat sollten während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der mögliche Nutzen die möglichen Risiken für den Fötus rechtfertigt. Studien bei Mäusen, Ratten und Kaninchen haben gezeigt, dass Adrenokortikoide das Auftreten von Gaumenspalten, Plazentainsuffizienz und Fehlgeburten erhöht und intrauterine Wachstumsrate verringen kann. Stillende Mütter – Systemisch verabreichte Kortikosteroide treten in der Muttermilch auf und können das Wachstum unterdrücken, die endogene Kortikosteroidproduktion stören oder andere unerwünschte Auswirkungen auf den Säugling haben. Da Kortikosteroide bei Säuglingen schwere Nebenwirkungen zur Folge haben können, muss überlegt werden, ob der Säugling weiter gestillt werden soll oder ob eine nicht-steroidale Elektrode zu verwenden ist, wobei die Bedeutung der Elektrode und des Arzneimittels für die Mutter abzuwägen sind. Handhabung der Steroidspitze – Die Menge des zur Verfügung stehenden Steroids sollte vor der Implantation der Elektrode nicht reduziert werden. Eine Verringerung der verfügbaren Steroidmenge kann sich negativ auf die Reizschwelle der Elektrode auswirken: ● Die Elektrodenoberfläche darf nicht mit Oberflächenschmutz in Berührung kommen. ● Die Elektrode darf nicht feucht abgewischt und nicht in Flüssigkeiten getaucht werden (mit Ausnahme von Blut zum Zeitpunkt der Implantation). Handhabung der Elektrode – Die Elektrode muss jederzeit vorsichtig behandelt werden. ● Die Isolierung der Elektrode zieht kleine Partikel wie Fussel und Staub an. Schützen Sie daher die Elektrode vor Materialien, die solche Substanzen abgeben. ● Berühren Sie die Elektrode nur mit sterilen Operationshandschuhen, die in sterilem Wasser oder einer vergleichbaren Substanz gespült wurden. ● Die Elektrode darf nicht stark gebogen, geknickt oder gedehnt werden. ● Elektrode und Steckerstifte dürfen nicht mit chirurgischen Instrumenten angefasst werden. ● Die Elektrode darf weder in Mineralöl, Silikonöl noch in andere Flüssigkeiten getaucht werden; einzige Ausnahme ist Blut zum Zeitpunkt der Implantation. ● Bei Einführung der Elektrode mittels eines Elektrodeneinführbestecks mit Hämostaseventil wird möglicherweise ein größeres Einführbesteck als empfohlen benötigt. Um eine Verformung der Elektrodenspule zu vermeiden, darf die Elektrode nicht durch ein Hämostaseventil zurückgezogen werden. ● Vor der Implantation der Elektrode muss die mechanische Funktionsfähigkeit der Helix überprüft werden. Eine ausführliche Anleitung finden Sie unter Abschnitt 6.2. ● Die Helix nicht drehen, nachdem sie vollständig heraus- oder zurückgeschraubt wurde. Die empfohlene maximale Anzahl von Drehungen zum Heraus- oder Zurückschrauben der Helix darf nicht überschritten werden. Wenn die maximale Anzahl von Drehungen überschritten wird, kann dies zum Bruch oder zur Deformation des inneren Leiters oder der Helix führen. Die Anzahl der zum vollständigen Heraus- oder Zurückschrauben der Helix erforderlichen Drehungen ist variabel; die empfohlene maximale Anzahl von Drehungen finden Sie unter Kapitel 7. Handhabung der Mandrins – Mandrins müssen immer vorsichtig behandelt werden. ● Verwenden Sie keine scharfen Gegenstände, um am distalen Ende des Mandrins eine Biegung zu bewirken. ● Bei der Einführung von Mandrins dürfen weder übermäßige Kraft noch chirurgische Instrumente verwendet werden. ● Mandrins dürfen nicht übermäßig gebogen oder geknickt werden. ● Wenn sich auf dem Mandrin Blut oder sonstige Flüssigkeiten angesammelt haben, tauschen Sie ihn gegen einen neuen Mandrin aus. Angesammeltes Blut oder andere Flüssigkeiten können zu einer Beschädigung der Elektrode führen oder die Einführung des Mandrins in die Elektrode erschweren. Erforderliche Klinikausstattung – Halten Sie beim akuten Einmessen des Elektrodensystems, während der Implantation und immer wenn Arrhythmien ausgelöst werden können oder absichtlich induziert werden, einen externen Defibrillator bereit. Netzgespeiste und batteriebetriebene Geräte – Eine implantierte Elektrode stellt einen direkten Strompfad zum Myokard dar. Als Schutz gegen ein mögliches, durch Wechselströme verursachtes Herzflimmern dürfen während der Implantation und Prüfung der Elektroden nur batteriebetriebene oder speziell für den vorgesehenen Verwendungszweck entwickelte, netzgespeiste Geräte eingesetzt werden. Netzgespeiste Geräte, die in der Nähe des Patienten verwendet werden, müssen ordnungsgemäß geerdet sein. Elektrodensteckerstifte müssen gegen Leckströme aus netzgespeisten Geräten isoliert werden. Konkurrierende Geräte – Ausgangsimpulse, vor allem unipolarer Geräte, können die Wahrnehmungsfunktionen des Geräts beeinträchtigen. Bei Patienten, die dauerhaft oder vorübergehend ein separates Stimulationsgerät benötigen, muss ausreichend Abstand zwischen den Elektroden verschiedener Systeme gelassen werden, um Störungen der Wahrnehmungsfunktion der Geräte zu vermeiden. Zuvor implantierte Herzschrittmacher und Kardioverter-Defibrillatoren sollten grundsätzlich explantiert werden. Magnetresonanztomografie (MRT) – Die MRT ist eine Form der medizinischen Bildgebung, bei der mittels magnetischer Felder eine Innenansicht des Körpers erzeugt wird. Wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind und die von Medtronic bereitgestellten Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen befolgt werden, können sich Patienten, die ein bedingt MRT-taugliches Gerät und Elektrodensystem haben, einer MRT-Untersuchung unterziehen. Einzelheiten hierzu finden Sie in der MRT-Gebrauchsanweisung, die Medtronic einem bedingt MRT-tauglichen Gerät beifügt. Diathermiebehandlung (einschließlich therapeutischer Ultraschall) – Bei der Diathermie handelt es sich um eine Behandlung, die die therapeutische Erwärmung von Körpergeweben beinhaltet. Zu den Diathermiebehandlungen gehören Hochfrequenz-, Kurzwellen-, Mikrowellen- und therapeutische Ultraschallbehandlungen. Mit Ausnahme des therapeutischen Ultraschalls keine Diathermiebehandlung bei Patienten mit einem Gerät zur Unterstützung der Herzfunktion 5 durchführen. Diathermiebehandlungen können zu schwerwiegenden Verletzungen oder Schäden an einem implantierten Gerät oder den Elektroden führen. Therapeutischer Ultraschall zeichnet sich gegenüber dem diagnostischen Ultraschall durch die Verwendung höherer Energiestufen aus, um Wärme oder Schwingung in den Körper zu leiten. Therapeutischer Ultraschall ist zulässig, sofern bei der Behandlung ein Abstand von mindestens 15 cm zwischen dem Applikator und dem implantierten Gerät und den Elektroden eingehalten wird. Entfernung von permanent implantierten Elektroden und das SureScan Defibrillationssystem – Klären Sie vor der Implantation eines SureScan Defibrillationssystems die Risiken ab, die mit dem Entfernen bereits implantierter Elektroden einhergehen können. Aufgegebene Elektroden oder zuvor implantierte Elektroden ohne SureScan-Zulassung schränken die Möglichkeit ein, das SureScan Defibrillationssystem während MRT-Untersuchungen ohne eine Gefährdung des Patienten zu verwenden. Chronische Repositionierung oder Entfernung einer Schraubelektrode – Bei der Entfernung oder Repositionierung der Elektrode muss mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden. Die Repositionierung oder Entfernung permanent implantierter transvenöser Schraubelektroden kann aufgrund des Eindringens von Blut oder fibrotischem Gewebe in den Schraubmechanismus unmöglich sein. In den meisten klinischen Fällen ist es besser, unbenutzte Elektroden im Körper zu belassen. Alle entfernten oder unbenutzten Elektroden sowie Elektrodenteile sollten zur Analyse an Medtronic zurückgeschickt werden. Hinweis: Kann eine Helix durch Drehen des Steckerstifts nicht aus dem Endokard gelöst werden, führt eine Drehung des Elektrodenkörpers im Gegenuhrzeigersinn möglicherweise zu einem Zurückziehen der Elektrode und damit zu einer Reduzierung der Gefahr einer Verletzung kardiovaskulärer Strukturen bei der Entfernung. ● Bei der Entfernung einer Elektrode kann es zu Abrissen am Endokard, an der Herzklappe oder der Vene kommen. ● Die Elektrode kann brechen, so dass die Elektrodenspitze und der blanke Leiter im Herzen oder in der Vene verbleiben. ● Die Repositionierung einer permanent implantierten Elektrode kann negative Auswirkungen auf das Verhalten einer Steroid freisetzenden Elektrode bei niedriger Reizschwelle haben. ● Aufgegebene Elektroden müssen mit einer Kappe isoliert werden, um die Übertragung elektrischer Signale zu unterbinden. ● Abgetrennte Elektroden müssen am verbleibenden Ende versiegelt werden und der Elektrodenkörper sollte am anliegenden Gewebe festgenäht werden. AccuRead Vorrichtung – Die AccuRead Vorrichtung mindert die Gefahr einer Beschädigung des Konnektors und eines Kurzschlusses beim Durchführen elektrischer Messungen während der Implantation. Die Gefahr einer Beschädigung des Konnektors oder eines Kurzschlusses kann durch Unterschiede bei den Analyzer-Kabelanschlüssen sowie bei der Breite der 6 Konnektorringe und deren Abstand zueinander am DF4 Konnektor entstehen. 5 Nebenwirkungen Mögliche Nebenwirkungen – Bei der Anwendung von transvenösen Elektroden und Stimulationssystemen können unter anderem die folgenden Komplikationen auftreten: ● Akzeleration von Tachyarrhythmien (durch das Gerät verursacht) ● Luftembolie ● Blutung ● Abstoßungsreaktionen einschließlich lokaler Gewebereaktionen ● kardiale Dissektion ● Herzperforation ● Herzbeuteltamponade ● chronische Nervenschäden ● konstriktive Perikarditis ● Tod ● Migration des Geräts ● Endokarditis ● Erosion ● verstärktes Anwachsen von fibrotischem Gewebe ● Extrusion ● Herzflimmern oder andere Arrhythmien ● Flüssigkeitsansammlung ● Hämatom/Serom- oder Zystenbildung ● Herzblock ● Riss der Herz- oder Gefäßwand ● Hämothorax ● Infektion ● Narbenbildung ● Elektrodenabschürfung und -unterbrechung ● Elektrodenmigration/-dislokation ● Mortalität durch Unmöglichkeit der Therapieabgabe ● Muskel- und/oder Nervenstimulation ● Myokardverletzungen ● Myokardirritabilität ● Wahrnehmung von Myopotentialen ● Perikarderguss ● Perikardreiben ● Pneumothorax ● unzureichende elektrische Verbindung zwischen Elektrode und Gerät, die zu Oversensing, Undersensing oder zu Therapieverlust führen kann ● Erhöhung der Reizschwelle ● Thrombose ● thrombotische Embolie ● Gewebenekrose ● Schädigung der Herzklappen (insbesondere bei anfälligem Herzen) ● Venenverschluss ● Venenperforation Weitere unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Elektrode können unter anderem sein: ● Isolationsdefekt ● Bruch des Leiters der Elektrode oder der Elektrode selbst Beim Einsatz von ICD-Systemen können unter anderem auch die nachfolgend genannten Komplikationen auftreten: ● unerwünschte Schockabgaben ● potenzielle Mortalität durch Unmöglichkeit der Defibrillation ● Parallelstrom oder Isolierung des Myokards während der Defibrillation 6 Hinweise zum Gebrauch Warnung: Klären Sie vor der Implantation eines SureScan Defibrillationssystems die Risiken ab, die mit dem Entfernen bereits implantierter Elektroden einhergehen können. Aufgegebene Elektroden oder zuvor implantierte Elektroden, die nicht auf ihre MRT-Eignung getestet wurden, schränken die Möglichkeit ein, den Träger des SureScan Defibrillationssystems gefahrlos einer MRT-Untersuchung unterziehen zu können. Der Einsatz angemessener chirurgischer und steriler Techniken obliegt der ärztlichen Verantwortung. Die nachfolgend beschriebenen Verfahren dienen lediglich zur Information. Einige Implantationstechniken variieren je nach Präferenz des behandelnden Arztes und den anatomischen Gegebenheiten sowie der körperlichen Verfassung des Patienten. Jeder Arzt sollte die in diesen Anweisungen enthaltenen Informationen im Einklang mit fachspezifischer medizinischer Ausbildung und Erfahrung anwenden. 6.1 Öffnen der Verpackung Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Sterilverpackung zu öffnen und die Elektrode zu inspizieren: 1. Öffnen Sie die Sterilverpackung innerhalb des sterilen Felds und entnehmen Sie ebenfalls im sterilen Feld die Elektrode und das Zubehör. 2. Die Elektrode überprüfen. Elektroden mit einer Länge von weniger als 85 cm sind mit 1 Fixierhülse am Elektrodenkörper ausgestattet. 6.2 Überprüfung der mechanischen Funktion der Schraubelektrode Überzeugen Sie sich vor der Implantation wie nachfolgend beschrieben von der mechanischen Funktionsfähigkeit der Helix: 1. Schieben Sie die Mandrinführung bei Bedarf vom Steckerstift weg, drücken Sie die beiden Schenkel des Fixiergeräts zusammen, und legen Sie die am weitesten distal gelegene Aussparung um den DF4-Steckerstift (Abbildung 1). Abbildung 1. 2. Halten Sie den Elektrodenkörper und die DF4-Konnektorhülse so gerade wie möglich. Überzeugen Sie sich davon, dass der Mandrin vollständig eingeschoben ist, und drehen Sie dann das Fixiergerät im Uhrzeigersinn, bis die Helix vollständig herausgeschraubt ist (Abbildung 2). Bei maximal herausgeschraubter Helix liegen ca. 1-1/2 bis 2 Windungen derselben frei. Abbildung 2. Vorsicht: Die DF4-Konnektorhülse und der Elektrodenkörper dürfen beim Herausschrauben der Helix nicht zu stark gebogen werden. Vorsicht: Wenn der Steckerstift weitergedreht wird, nachdem die Helix ganz heraus- oder zurückgeschraubt wurde, kann die Elektrode beschädigt werden. Die Anzahl der Drehungen, die für das Heraus- oder Zurückschrauben der Helix erforderlich sind, nimmt proportional zur Länge der Elektrode zu. Zusätzliche Biegungen des Mandrins können die Anzahl der notwendigen Drehungen zum Heraus- oder Zurückschrauben der Helix erhöhen. Die Drehung des Fixiergeräts muss gestoppt werden, nachdem per Sichtprüfung bestätigt wurde, dass die Helix vollständig zurückgeschraubt ist. Wenn die Helix zu weit zurückgeschraubt wird, kann sie möglicherweise nicht mehr herausgeschraubt werden. Wenn sich die Helix nicht mehr herausschrauben lässt, verwenden Sie eine neue Elektrode. Hinweis: Sie können die Anzahl der auf die Elektrode angewandten Drehungen bestimmen, indem Sie die Umdrehungen des Fixiergeräts zählen. Die zum Herausoder Zurückschrauben der Helix maximal benötigte Anzahl Drehungen finden Sie unter Kapitel 7. Beim erstmaligen Herausschrauben der Helix kann diese aufgrund des angesammelten Drehmoments plötzlich aus der Elektrode herausspringen, oder es müssen einige weitere Umdrehungen ausgeführt werden, um die Helix vollständig herauszuschrauben. 7 3. Nehmen Sie das Fixiergerät vom Steckerstift ab und lassen Sie das proximale Ende des Elektrodenkörpers los. Warten Sie einige Sekunden, bis sich eine eventuelle Verwindung in der Elektrode abgebaut hat. 4. Nachdem sich eventuelle Verwindungen abgebaut haben, bringen Sie das Fixiergerät wieder an und drehen Sie es im Gegenuhrzeigersinn, bis sich die Spitze der Helix wieder unter der Ummantelung befindet. 6.3 Einführen der Elektrode Vorsicht: Die Elektrode bei der Einführung mit größter Vorsicht behandeln. ● Die Elektrode darf nicht stark gebogen, geknickt oder gedehnt werden. ● Elektrode und Steckerstifte dürfen nicht mit chirurgischen Instrumenten angefasst werden. Führen Sie die Elektrode mit dem folgenden Verfahren ein: 1. Einführstelle auswählen. Die Elektrode kann mittels einer Venotomie auf unterschiedlichen Routen durch die Venen eingeführt werden, einschließlich der rechten oder linken Vena cephalica, der Vena subclavia oder der Vena jugularis externa oder interna. Vorzugsweise sollte die Vena cephalica verwendet werden, da die Elektrode auf diese Weise nicht an der ersten Rippe oder am Schlüsselbein (Thoraxzugang) beschädigt werden kann. Vorsicht: ● Auf Grund anatomischer Anormalitäten (z. B. Thoraxausgang-Syndrom) kann es zu Beschädigungen und in der Folge zum Bruch der Elektrode kommen. ● Ist die Einführung durch die Vena subclavia erforderlich, sind Techniken zu vermeiden, die zu einer Beschädigung der Elektrode führen können. ● Die Einführstelle sollte so weit wie möglich lateral gewählt werden, um ein Einklemmen des Elektrodenkörpers zwischen dem Schlüsselbein und dem ersten Rippenbogen zu vermeiden (Abbildung 3). Abbildung 3. 1 1 Empfohlene Einführstelle ● 8 Die Elektrode darf nicht mit Gewalt eingeführt werden, wenn beim Vorschieben der Elektrode ein deutlicher Widerstand auftritt. Zur Erleichterung der Elektrodeneinführung darf die Lage des Patienten nicht verändert werden. Wenn ein Widerstand zu spüren ist, wird die Wahl einer alternativen venösen Einführstelle empfohlen. 2. Das verjüngte Ende eines Venenhebers in die eingeschnittene Vene einführen, die Elektrodenspitze darunterschieben und mit leichtem Druck einführen (Abbildung 4). Hinweis: Zur Erleichterung der Elektrodeneinführung kann ein perkutanes Elektrodeneinführbesteck (PLI) verwendet werden. Bei Verwendung eines Einführbestecks muss dieses mindestens eine Größe von 3,0 mm (9 French) haben. Eine entsprechende Anleitung hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des jeweiligen perkutanen Elektrodeneinführungsbestecks. ● Abbildung 4. 3. Die Elektrode in das rechte Atrium vorschieben. Zur Erleichterung der Bewegung durch die Venen einen geraden Mandrin verwenden. 6.4 Positionierung der ventrikulären Schraubelektrode Vorsicht: Während der Positionierung muss sehr sorgfältig mit der Elektrode hantiert werden. ● Die Elektrode darf nicht stark gebogen, geknickt oder gedehnt werden. ● Elektrode und Steckerstifte dürfen nicht mit chirurgischen Instrumenten angefasst werden. Positionieren Sie die Elektrode wie folgt: 1. Schieben Sie die Elektrode durch die Trikuspidalklappe vor, sobald sie sich im Atrium befindet. Zur besseren Lenkung der Elektrode bei der Bewegung durch die Trikuspidalklappe kann der gerade Mandrin durch einen leicht gebogenen Mandrin ersetzt werden. Vorsicht: Verwenden Sie keine scharfen Gegenstände, um am distalen Ende des Mandrins eine Biegung zu bewirken. Die Biegung des Mandrins kann mit einem sterilen Instrument mit glatter Oberfläche vorgenommen werden (Abbildung 5). Abbildung 5. Hinweis: Aufgrund der flexiblen Beschaffenheit des Elektrodenkörpers kann es schwierig sein, die Elektrodenspitze durch die Trikuspidalklappe oder die Chordae tendineae zu führen. Die Drehung des Elektrodenkörpers während des Passierens der Spitze durch die Klappe kann die Passage erleichtern. 2. Nachdem die Elektrodenspitze in den Ventrikel vorgeschoben wurde, kann der gebogene Mandrin gegen einen geraden Mandrin ausgetauscht werden. Den Mandrin ein wenig zurückziehen, damit nicht zu viel Druck auf die Spitze ausgeübt wird, während die endgültige Elektrodenplatzierung vorgenommen wird. Bekannte Gebiete mit Infarktschädigung oder dünner Wand vermeiden, um das Perforationsrisiko zu minimieren. 3. Die genaue Positionierung der Elektrode ist für eine stabile endokardiale Stimulation sehr wichtig. Eine zufrieden stellende Position ist zumeist dann erreicht, wenn die Elektrodenspitze gerade auf den Apex weist oder wenn das distale Ende leicht geneigt oder gekrümmt ist. Unter Röntgendurchleuchtung (laterale Sicht) sicherstellen, dass die Spitze sich nicht in retrograder Position oder im Koronarsinus befindet. Hinweis: Bei eingeschraubter Elektrode kann das distale Ende der Elektrode zum Mapping, d. h. zur Lokalisierung einer passenden Stelle für die Fixierung verwendet werden. Durch Mapping kann ein wiederholtes Heraus- und Zurückschrauben der Elektrode vermieden werden. 4. Drehen Sie die Schraubelektrode nach ihrer Platzierung in einer zufrieden stellenden Position heraus, wie unter Abschnitt 6.5 beschrieben. 6.5 Verankern der Helix im Endokard Sichern Sie die Helix mit dem folgenden Verfahren: 1. Schieben Sie die Mandrinführung bei Bedarf vom Steckerstift weg, drücken Sie die beiden Schenkel des Fixiergeräts zusammen, und legen Sie die am weitesten distal gelegene Aussparung um den DF4-Steckerstift (Abbildung 1). 2. Überprüfen Sie, ob der Mandrin in die Elektrode eingeführt ist. Drücken Sie dann die Elektrodenspitze durch leichtes Vorschieben von Mandrin und Elektrode an der venösen Eintrittsstelle vorsichtig gegen das Endokard. 3. Drehen Sie das Fixiergerät im Uhrzeigersinn, bis die Helix-Elektrode vollständig herausgedreht ist (siehe Abbildung 2). Vorsicht: Die DF4-Konnektorhülse und der Elektrodenkörper dürfen beim Herausschrauben der Helix nicht zu stark gebogen werden. Überprüfen Sie die freiliegenden Windungen der Helix per Durchleuchtung. Abbildung 6 zeigt eine vollständig zurückgedrehte Helix und wie sich diese unter Durchleuchtung präsentiert. Abbildung 7 zeigt eine vollständig herausgedrehte Helix und wie sich diese unter Durchleuchtung präsentiert. Das Verschwinden des Raums zwischen Krimpmanschette und Indikatorring lässt erkennen, dass die Helix-Elektrode vollständig herausgedreht ist. Abbildung 6. 2 1 1 Krimpmanschette 2 Indikatorring Abbildung 7. 1 2 1 Krimpmanschette 2 Indikatorring Vorsicht: ● Die Anzahl der zum vollständigen Heraus- oder Zurückschrauben der Helix erforderlichen Drehungen ist variabel. Die Drehung muss gestoppt werden, nachdem per Durchleuchtung bestätigt wurde, dass die Helix vollständig heraus- oder zurückgeschraubt ist (siehe Abbildung 6 und Abbildung 7). Wenn die Helix während der Erstimplantation oder einer nachfolgenden Repositionierung zu weit zurückgeschraubt wird, kann sie möglicherweise nicht mehr herausgeschraubt werden. Wenn sich die Helix nicht mehr herausschrauben lässt, verwenden Sie eine neue Elektrode. ● Die empfohlene maximale Anzahl von Drehungen zum Heraus- oder Zurückschrauben der Helix darf nicht überschritten werden. Wenn die maximale Anzahl von Drehungen überschritten wird, kann dies zum Bruch oder zur Deformation des inneren Leiters oder der Helix führen. Die empfohlene maximale Anzahl von Drehungen finden Sie in Kapitel 7. ● Lang andauernde Implantationseingriffe oder mehrfache Neupositionierungen können dazu führen, dass sich Blut oder Körperflüssigkeiten im Helixmechanismus ansammeln. Das kann dazu führen, dass zum Heraus- oder Zurückschrauben der Helix mehr Drehungen notwendig sind. 9 4. Nehmen Sie das Fixiergerät vom DF4-Steckerstift ab und lassen Sie das proximale Ende des Elektrodenkörpers los. Nach einigen Sekunden hat sich das restliche, auf die Elektrode wirkende Drehmoment abgebaut. 5. Um die Fixierung der Helix vollkommen sicherzustellen, belassen Sie den Mandrin in Position, halten Sie die Elektrode am Konnektor fest und drehen Sie den Elektrodenkörper vorsichtig zweimal im Uhrzeigersinn herum. 6. Ziehen Sie den Mandrin teilweise heraus. 7. Verifizieren Sie mittels elektrischer Messungen die zufriedenstellende Platzierung und Verankerung der Elektrode. Siehe Abschnitt 6.6, “Elektrische Messungen und Messungen der Effektivität der Defibrillation”, Seite 10. 8. Überprüfen Sie die Verankerung der Elektrode. Überprüfen Sie die Verankerung, indem Sie behutsam an der Elektrode ziehen und dabei auf den Widerstand achten. Eine ordnungsgemäß verankerte Helix bleibt dabei in ihrer Position. Wenn die Helix nicht korrekt fixiert ist, kann sich die Elektrodenspitze im rechten Ventrikel lösen. 9. Wenn eine Repositionierung notwendig ist, setzen Sie das Fixiergerät wieder auf und drehen Sie es gegen den Uhrzeigersinn, bis die Helix vollständig zurückgeschraubt ist. Überprüfen Sie unter Durchleuchtung, ob die Helix zurückgeschraubt ist, bevor Sie mit der Repositionierung beginnen. 10. Stellen Sie nach der endgültigen Positionierung sicher, dass der Mandrin und das Fixiergerät vollständig entfernt wurden. 11. Abschließende elektrische Messungen durchführen. Siehe Abschnitt 6.6. 6.6 Elektrische Messungen und Messungen der Effektivität der Defibrillation Vorsicht: Entfernen Sie vor dem Testen des elektrischen Verhaltens und der Wirksamkeit der Defibrillation alle elektrisch leitfähigen Gegenstände (z. B. Führungsdrähte) aus der unmittelbaren Umgebung aller Elektroden. Metallische Objekte wie z. B. Führungsdrähte können einen Kurzschluss in Elektroden und aktiven implantierbaren Geräten verursachen, so dass Strom am Herz vorbei geleitet wird und das Gerät oder die Elektroden dadurch beschädigt werden können. Abbildung 8. 2. Greifen Sie das ACI-Hilfsmittel an der bequemsten Stelle (siehe Abbildung 9). Abbildung 9. Vorsicht: Die AccuRead Vorrichtung mindert die Gefahr einer Beschädigung des Konnektors und eines Kurzschlusses beim Durchführen elektrischer Messungen während der Implantation. Die Gefahr einer Beschädigung des Konnektors oder eines Kurzschlusses kann durch Unterschiede bei den Analyzer-Kabelanschlüssen sowie bei der Breite der Konnektorringe und deren Abstand zueinander am DF4 Konnektor entstehen. Hinweis: Das ACI-Hilfsmittel kann jederzeit während des Eingriffs über den seitlichen Schlitz des Hilfsmittels entfernt oder befestigt werden (siehe Abbildung 10 bzw. Abbildung 11). Abbildung 10. Das ACI-Hilfsmittel ermöglicht genaue elektrische Messungen während der Implantation. Das Elektrodenpaket enthält eine von zwei erhältlichen Ausführungen des ACI-Hilfsmittels, wie in Abbildung 8 und Abbildung 9 abgebildet. Beachten Sie Folgendes beim Befestigen oder Entfernen des ACI-Hilfsmittels: 1. Stellen Sie sicher, dass Sie die Vertiefungen des Plastikgehäuses greifen (siehe Abbildung 8) und nicht die Metallkontakte. 1 Entfernen des ACI-Hilfsmittels vom Steckerstift 2 Entfernen des ACI-Hilfsmittels aus dem Mandrin über den Schlitz an der Seite des Hilfsmittels (Das ACI-Hilfsmittel nicht loslassen; das ACI-Hilfsmittel kann vom Mandrin abfallen.) 10 Abbildung 11. 4. Führen Sie mit einem Testgerät wie z. B. einem Herzschrittmacheranalysegerät die elektrischen Messungen durch (empfohlene Messungen siehe Tabelle 1). Informationen zur Verwendung des Testgeräts finden Sie in der entsprechenden Produktdokumentation. 5. Nach Abschluss der elektrischen Messungen trennen Sie zunächst das chirurgische Kabel vom ACI-Hilfsmittel, und nehmen Sie dann das Hilfsmittel von der Elektrode ab. Um die Wirksamkeit der Defibrillation verlässlich nachweisen zu können, sind abschließende Defibrillationsmessungen am Elektrodensystem vorzunehmen. Tabelle 1. Empfohlene Messungen zum Zeitpunkt der Implantation (bei Verwendung eines intraoperativen Messgeräts) 1 Entfernen des ACI-Hilfsmittels vom Steckerstift 2 Entfernen des ACI-Hilfsmittels aus dem Mandrin über den Schlitz an der Seite des Hilfsmittels Gehen Sie folgendermaßen vor, um die entsprechenden elektrischen Messungen durchzuführen: 1. Überzeugen Sie sich davon, dass das Fixiergerät nicht am DF4-Steckerstift angeschlossen ist. 2. Stellen Sie sicher, dass der Elektrodenstecker vollständig in das ACI-Hilfsmittel eingeführt ist. Der Steckerstift ist vollständig zugänglich, wenn das ACI-Hilfsmittel ordnungsgemäß befestigt ist (siehe Abbildung 12 bzw. Abbildung 13). Abbildung 12. Abbildung 13. Erforderliche Messungen Akutesa Elektrodensystem Permanent implantiertesb Elektrodensystem ≤1,0 V ≤3,0 V 200–1000 Ω 200–1000 Ω ≥5 mV ≥3 mV ≥0,75 V/s ≥0,45 V/s Stimulationsreizschwelle (bei einer Impulsdauer von 0,5 ms) Stimulationsimpedanz Gefilterte R-Zackenamplitude (während eines Sinusrhythmus) Signalsteilheit a< 30 Tage nach Implantation. b > 30 Tage nach Implantation. Sollten die anfänglichen Elektrodenimpedanzmessungen von den empfohlenen Werten abweichen, kann es notwendig werden, das Testverfahren 15 min nach der endgültigen Positionierung zu wiederholen. Die anfänglichen Elektrodenimpedanzmessungen können von den empfohlenen Werten abweichen: ● Die anfänglichen Impedanzwerte können den Messbereich des Testgeräts überschreiten, so dass eine Fehlermeldung ausgegeben wird. ● Die Werte können in Abhängigkeit vom Elektrodentyp, den Einstellungen des implantierbaren Geräts, dem Zustand des Herzgewebes und Wechselwirkungen mit Arzneimitteln variieren. 1 Bei ordnungsgemäßer Befestigung sind alle 3 Kontakte durch die Öffnungen des ACI-Hilfsmittels sichtbar. Sollten sich die elektrischen Messungen nicht auf annehmbare Werte stabilisieren, muss möglicherweise die Elektrode neu platziert und das Testverfahren wiederholt werden. 3. Schließen Sie ein chirurgisches Kabel an das ACI-Hilfsmittel an. Richten Sie die Kabelclips an den Kontakten des ACI-Hilfsmittels aus, um sicherzustellen, dass präzise Messwerte geliefert werden. (Informationen zu den Kontakten siehe Abbildung 20.) Warnung: Wenn das implantierte Elektrodensystem eine VF-Episode nicht terminieren kann, muss der Patient unverzüglich mit einem externen Defibrillator behandelt werden. Der Zeitabstand zwischen VF-Induktionen sollte mindestens 5 min betragen. Weitere Informationen zur Durchführung elektrischer Messungen finden Sie in der Produktdokumentation des Testgeräts. 11 6.7 Verankerung der Elektrode Vorsicht: Während der Fixierung der Elektrode mit angemessener Sorgfalt vorgehen. ● Für die Fixierung der Elektrode nur nicht-resorbierbares Nahtmaterial verwenden. ● Die Fixierhülse nicht vom Elektrodenkörper entfernen oder einschneiden. ● Bei der Fixierung der Elektrode dafür Sorge tragen, dass sich die Elektrodenspitze nicht verschiebt. ● Die Nähte nicht so fest anziehen, dass Vene, Elektrode oder Fixierhülse beschädigt werden (Abbildung 14). ● Nicht direkt auf dem Elektrodenkörper abbinden (Abbildung 14). Abbildung 14. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Elektrode unter Verwendung aller drei Nahtrillen zu fixieren: Hinweis: Fixierhülsen enthalten eine röntgenpositive Substanz, damit sie auf einem normalen Röntgenschirm sichtbar gemacht werden können und Nachsorgeuntersuchungen somit erleichtert werden. 1. Die distale Fixierhülse an oder in unmittelbarer Nähe der Vene positionieren. 2. Sichern Sie die Fixierhülse am Elektrodenkörper, indem Sie um jede der 3 Nahtrillen jeweils eine feste Naht legen (Abbildung 15). 4. Bei Implantationen im Abdominalraum sollte der redundante Elektrodenkörper (z. B. eine Krümmung zur Zugentlastung) proximal zur ersten Fixierhülse platziert werden. Anschließend kann die zweite Fixierhülse leicht am Elektrodenkörper und an der Faszie angenäht werden, um die Krümmung zu fixieren. Durch dieses Verfahren wird die Veneneinführungsstelle von Spannung am proximalen Ende des Elektrodenkörpers isoliert. 5. In der Gefäßtasche kann eine geschlitzte Fixierhülse verwendet werden, um die überschüssige Elektrodenlänge zu sichern. Zuerst die Fixierhülse am Elektrodenkörper sichern. Anschließend den Schlitz in Richtung der Faszie ausrichten und die Fixierhülse an der Faszie annähen. 6.8 Anschluss der Elektrode Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Elektrode an ein implantierbares Gerät anzuschließen: 1. Der Mandrin und alle Zubehörteile müssen vollständig entfernt worden sein. Halten Sie die Elektrode beim Entfernen des Zubehörs direkt unter dem AccuRead-Hilfsmittel am Stecker fest, um eine Dislokation der Elektrode zu vermeiden. 2. Schieben Sie die Elektrode oder den Stecker in den Anschlussblock, bis die Farbmarkierung an der Spitze des Elektrodensteckerstifts im Stift-Sichtbereich zu sehen ist (siehe Abbildung 16). Die Farbmarkierung ist sichtbar, sobald die Elektrode vollständig eingeführt ist. Anweisungen für den ordnungsgemäßen Anschluss von Elektroden sind der Produktdokumentation zum implantierbaren Gerät zu entnehmen. Abbildung 16. Sichtbereich für Elektroden-Steckerstift Abbildung 15. 3. Verwenden Sie mindestens eine zusätzliche Naht in einer der Nahtrillen, um die Fixierhülse und den Elektrodenkörper an der Faszie zu fixieren. 12 1 Elektrodenspitze reicht am Schraubblock vorbei; Elektroden-Steckerstift ist im Stift-Sichtbereich sichtbar (vollständige Einführung der Elektrode kann mit der Farbmarkierung überprüft werden) 2 Schraubblock (hinter der Dichtlippe) 3 Elektrode 6.9 Einsetzen des Geräts und der Elektrode in die Tasche Vorsicht: Arbeiten Sie bei der Platzierung des Geräts und der Elektroden in der Tasche mit der gebotenen Sorgfalt. ● Stellen Sie sicher, dass die Elektroden nicht unter einem spitzen Winkel aus dem Gerät austreten. ● Greifen Sie die Elektroden oder das Gerät nicht mit Operationsbesteck. ● Die Elektrode nicht drehen. Durch Drehen der Elektrode kann sich der Elektrodenkörper verdrehen und eine Elektrodendislokation entstehen (Abbildung 17). Abbildung 17. Wahrnehmungsreizschwellen vor der Entlassung aus dem Krankenhaus, 3 Monate nach der Implantation und im Anschluss alle 6 Monate. Im Falle des Todes eines Patienten sind alle implantierten Elektroden und Geräte zu explantieren und mit einem ausgefüllten Produktinformationsbericht an Medtronic zurückzusenden. Falls Sie Fragen zu den Verfahren der Produkthandhabung haben, wenden Sie sich bitte telefonisch an die auf dem rückwärtigen Einband aufgeführte Telefonnummer. 7 Spezifikationen (nominal) 7.1 Detaillierte Beschreibung des Geräts Tabelle 2. Spezifikationen (nominal) Parameter Modell 6947M Typ Quadripolar Position Rechter Ventrikel Befestigung Heraus- und zurückschraubbare Helix Länge Konnektor Führen Sie folgende Schritte aus, um das Gerät und die Elektroden in der Tasche zu platzieren: 1. Um unerwünschte Biegungen des Elektrodenkörpers zu vermeiden, drehen Sie das Gerät so, dass sich die überschüssige Elektrodenlänge locker um das Gerät legt (Abbildung 18). Abbildung 18. Materialien 55 cm, 62 cm Quadripolare/echte bipolare Elektrode: Leiter: Isolierung: Beschichtung: Dichtungszone: Vierpolig, Inline (DF4-LLHH) MP35N Spule MP35N Verbundmaterial-Leitung Silikon, PTFE, ETFE Polyurethan PEEK Elektroden (Stimulation, Wahrnehmung): Platinlegierung mit Platinüberzug RV/SVC Spulen: Tantal mit Platinummantelung Steroid DF4-Steckerstift: MP35N DF4-Ringe: MP35N Typ: Menge: Steroid-Binder: 1,0 mg maximal Silikon Stimulation (unipolar): 27,9 Ω (62 cm) Stimulation (bipolar): 29,3 Ω (62 cm) 6.10 Evaluierung nach der Implantation Defibrillationsschaltkreis (RV): 1,4 Ω (62 cm) Nach der Implantation muss das EKG des Patienten bis zur Entlassung überwacht werden. Eine mögliche Elektrodendislokation tritt am ehesten in der Zeit unmittelbar nach der Operation auf. Defibrillationsschaltkreis (SVC): 1,0 Ω (62 cm) 2. Führen Sie das Gerät und die Elektroden in die Tasche ein. 3. Vor dem Schließen der Tasche prüfen, ob Wahrnehmung, Stimulation, Kardioversion und Defibrillation funktionieren. Die Empfehlungen zur Überprüfung einer ordnungsgemäßen Elektrodenplatzierung umfassen Röntgenaufnahmen und die Bestimmung der Stimulations- und Leiterwiderstand Dexamethason-Acetat und Dexamethason-Natriumphosphat Länge der Helix (herausgeschraubt) 1,8 mm Durchmesser Elektrodenkörper: 2,8 mm Spitze: 2,8 mm Helix: 1,4 mm 13 Tabelle 2. Spezifikationen (nominal) (Fortsetzung) Parameter Modell 6947M Elektrodeneinführbesteck (empfohlene Größe) ohne Führungsdraht: 3,0 mm (9,0 French) mit Führungsdraht: 3,7 mm (11,0 French) Tabelle 3. Maximale Anzahl von Drehungen zum Heraus- oder Zurückschrauben der Helix Elektrodenlänge Anzahl der Drehungen 55 cm 18 62 cm 20 1 Oberfläche der Helix: 5,7 mm2 2 Oberfläche Ringelektrode: 25,2 mm2 3 Länge der RV-Elektrodenspule: 57 mm; Oberfläche: 614 mm2; elektrische Fläche: 506 mm2 4 Länge der SVC-Elektrodenspule: 80 mm; Oberfläche: 860 mm2; elektrische Fläche: 709 mm2 5 Fixierhülse Abbildung 20. Proximale Komponenten der Elektrode Modell 6947M Tabelle 4. Jeweiliger Elektrodenabstand Schraubelektrode zu Elektrodenring 8 mm Schraubelektrode zu RV-Elektrodenspule 12 mm Schraubelektrode zu SVC-Elektrodenspule 180 mm Abbildung 19. Distale Komponenten der Elektrode Modell 6947M 1 2 3 4 5 14 1 2 3 4 5 6 7 AccuRead-Hilfsmittel Steckerstift Mandrin SVC-Kontakt RV-Kontakt Ring-Kontakt (+) Spitze (-) 8 Medtronic Haftungsausschluss Vollständige Informationen zum Haftungsausschluss finden Sie im beiliegenden Dokument. Symbol Erklärung Herstellungsdatum 9 Service Medtronic beschäftigt überall auf der Welt hervorragend ausgebildete Repräsentanten und Ingenieure, die Ihnen bei Fragen oder Problemen zur Seite stehen. Auf Anfrage führen unsere Mitarbeiter auch Schulungen durch, um medizinisches Fachpersonal in der Verwendung von Produkten von Medtronic zu unterweisen. Medtronic beschäftigt außerdem fachlich versierte Mitarbeiter, die Anwender unserer Produkte in technischen Fragen beraten. Für weitere Informationen steht Ihnen Ihr Medtronic Repräsentant zur Verfügung. Sie können auch mit einer der für Sie zuständigen und auf der Rückseite aufgeführten Medtronic Vertretungen Kontakt aufnehmen. 10 Erläuterung der Symbole auf dem Verpackungsetikett Die für dieses Produkt zutreffenden Symbole finden Sie auf dem jeweiligen Verpackungsetikett. Tabelle 5. Erläuterung der Symbole auf dem Verpackungsetikett Symbol Tabelle 5. Erläuterung der Symbole auf dem Verpackungsetikett (Fortsetzung) Hersteller Autorisierter Repräsentant in der Europäischen Gemeinschaft Gilt nur für Leser in den USA Zu verwenden bis einschließlich Bestellnummer Seriennummer Losnummer Erklärung Conformité Européenne (Europäische Konformität). Dieses Symbol besagt, dass das Gerät allen Vorschriften der europäischen Richtlinie AIMD 90/385/EWG (0123) entspricht. Darf bei beschädigter Verpackung nicht verwendet werden Nicht wiederverwenden Obere Temperaturgrenze Verpackungsinhalt Produktdokumentation Zubehörteile Innendurchmesser Elektrode Hier öffnen Sterilisiert mit Ethylenoxid Vorsicht Gebrauchsanweisung auf dieser Webseite beachten Elektrodenlänge Transvenöse ventrikuläre Elektrode Transvenöse Elektrode mit einer Defibrillationselektrode Transvenöse Elektrode mit zwei Defibrillationselektroden Gebrauchsanweisung beachten 15 Tabelle 5. Erläuterung der Symbole auf dem Verpackungsetikett (Fortsetzung) Symbol Erklärung Stimulation Wahrnehmung Defibrillation Ein-/Ausschraubbar Steroidfreisetzend Elektrodeneinführbesteck Elektrodeneinführbesteck mit Führungsdraht Symbol der bedingten MRT-Tauglichkeit. Das Medtronic SureScan Defibrillationssystem ist bedingt MRT-sicher und darauf ausgelegt, dass sich Patienten mit einem entsprechenden Implantat unter den aufgeführten MRT-Nutzungsbedingungen einer MRT-Aufnahme unterziehen können. SureScan Symbol 16 Medtronic, Inc. 710 Medtronic Parkway Minneapolis, MN 55432 USA www.medtronic.com +1 763 514 4000 Autorisierter Repräsentant in der Europäischen Gemeinschaft Medtronic B.V. 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