GUTE ZEITEN FÜR EINEN TANZ AUF DEM PARKETT Seit der Finanzkrise 2008 befinden wir uns in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Jede neue Entwicklung wird seitdem daraufhin überprüft, ob wir uns in einem „Risk On“oder „Risk Off“-Umfeld befinden. Die Anlagepräferenzen der Investoren sind eindeutig: „Risk On“ – Aktien sind das Gebot der Stunde. Im „Risk On“-Umfeld verschieben sich Kapitalanlagen von relativ „sicheren Häfen“ wie dem US-Dollar oder Staatsanleihen mit hoher Bonität hin zu risikoreicheren Investments wie Aktien und Rohstoffen. Und derzeit konzentriert sich der Anlagefokus professioneller Fondsmanager stärker denn je auf Aktien. Bester Beleg dafür ist die jüngste IPO-Euphorie in den USA und © 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. Der Name KPMG, das Logo und „cutting through complexity“ sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International. Deutschland. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Niedrigzinspolitik und Anleiheprogramme der Europäischen Zentralbank sowie rapide fallende Rohstoffpreise. Neue Dynamik Die internationale IPO-Landschaft erlebte im vergangenen Jahr eine neue Dynamik: Allen voran in den USA. London etablierte sich sehr schnell wieder als die attraktivste europäische IPO-Plattform und verwies Frankfurt, Paris und Zürich auf die Plätze. Auch China erlebte eine Renaissance im IPO-Geschäft – wenngleich mit einigen Hindernissen: Irrational hohe Bewertungen in Shanghai und Shenzen verschreckten zunehmend Investoren, die jetzt vermehrt auf Hongkong setzen. New York: Wo Licht ist, ist auch Schatten Eine Analyse der US-Börsengänge im Jahr 2014 zeigt, dass sich im rauen Umfeld eines kapitalmarktnotierten Unternehmens sehr schnell die Spreu vom Weizen trennt. Das geschieht immer dann, wenn es entweder zu einer Überhitzung in bestimmten Branchen kommt oder das Geschäftsmodell wenig erfolgsversprechend ist. Schaut man auf die Performance der 20 größten neuen Börsengänge (nach Emissionsvolumen) in New York (NASDAQ und NYSE) seit Anfang 2014, zeigt sich die enorme Spannweite der Kursentwicklung: von minus 79 Prozent für Eclipse Resources bis plus 70 Prozent für Shell Midstream Partners. Durch die rasant fallenden Erdölpreise haben gerade Unternehmen aus der Energiebranche schnell an Attraktivität eingebüßt. Einige der im Schiefergasgeschäft tätigen Explorations- und Produktions-Gesellschaften (E&P) mussten in der Folge einen hohen Preis zahlen (Eclipse, Parsley, Memorial Resource). Auch im Midstream-Bereich (Öl und Gas) zeichnet sich ein divergentes Bild: Antero verlor 3 Prozent, während Shell Midstream im gleichen Zeitraum ganze 70 Prozent zulegte. Ein Umstand, der auf die Stärke und gute strategische Positionierung im operativen Geschäft schließen lässt. Ähnliche Divergenzen treten auch unter den neuen Börsenplatzierungen im Finanz-und Gesundheitssektor auf. Innovative Technologieentwicklungen wie das Kollisionswarnsystem für Pkws von Mobileye werden dagegen vom Kapitalmarkt honoriert. Interessantes Detail: Der chinesische Online-Retailer JD.com legte in New York bisher eine bessere Performance hin als der von den Medien gefeierte Börsengang der Alibaba Group. © 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. Der Name KPMG, das Logo und „cutting through complexity“ sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International. Warten auf die Bilanz Zu Beginn des laufenden Jahres legte sich die IPO-Euphorie. Die Gründe dafür sind vielfältig: Nicht nur, dass das Ende des Anleiheprogramms der Federal Reserve zunehmend absehbar ist, auch der US-Dollar (wie auch der chinesische Renminbi) wertete gegenüber dem Euro (sowie japanischen Yen) erheblich auf. Die Entwicklung hat aber auch einen saisonalen Hintergrund – im ersten Quartal des Jahres liegt der Fokus professioneller Investoren gewöhnlich stärker auf der Jahresendberichtserstattung. In Deutschland gab es in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 lediglich zwei neue Börsengänge (Tele Columbus, Ferratum Oyj). Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum konnten die New Yorker Börsen mit 37 Erstnotizen aufwarten (25 NASDAQ, 12 NYSE), 35 Parkettneulinge verzeichnete China und 16 Debütanten suchten in London den Weg an die Börse. Mittlerweile gibt es jedoch eine Reihe von IPO-Ankündigungen – nicht zuletzt auch geplanter Abspaltungen von Geschäftssparten bei einigen großen DAX-Konzernen (bspw. Bayer; Eon). Das dürfte der deutschen IPO-Landschaft wieder neuen Auftrieb geben. // Autor: Dr. Peter Kirkow, Direktor, KPMG LLP, UK-Makinson Cowell Die enthaltenen Informationen sind allgemeiner Natur und nicht auf die spezielle Situation einer Einzelperson oder einer juristischen Person ausgerichtet. Obwohl wir uns bemühen, zuverlässige und aktuelle Informationen zu liefern, können wir nicht garantieren, dass diese Informationen so zutreffend sind wie zum Zeitpunkt ihres Eingangs oder dass sie auch in Zukunft so zutreffend sein werden. Niemand sollte aufgrund dieser Informationen handeln ohne geeigneten fachlichen Rat und ohne gründliche Analyse der betreffenden Situation. © 2015 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. Der Name KPMG, das Logo und „cutting through complexity“ sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.