Wertorientiertes Finanzmanagement

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Wertorientiertes
Finanzmanagement
Wilhelm Schmeisser, Peter P. Eckstein, Ralf Hafner,
Gerfried Hannemann, Jörg K. Stengel
Glossar zum Buch
ISBN 978-3-86764-585-0 Online-Zusatzmaterial zum Buch: Wertorientiertes Finanzmanagement
ISBN 978-3-86764-585-0
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
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Glossar
Adjusted-Present-Value (APV)-Verfahren
Beim APV-Verfahren wird der Unternehmenswert in zwei Schritten ermittelt. Im ersten Schritt
wird ein unverschuldetes Unternehmen unterstellt und bewertet, im zweiten Schritt der Wert
der durch die Fremdkapitalstruktur induzierten Steuerersparnisse („Tax Shield“) ermittelt.
Briefkurs
Kurs, zu dem eine Bank eine Einheit einer Währung gegen eine andere Währung verkauft, z.B.
1.00 EUR gegen x USD.
Comparable Companies Analysis
Bewertungsverfahren, bei dem der Unternehmenswert aus Marktpreisen vergleichbarer börsennotierter Unternehmen auf der Grundlage von Multiplikatoren (EBITDA, EBIT, Umsatz etc.)
hergeleitet wird.
Cross Rate
Der Begriff sagt etwas über die Art der Ermittlung eines Kurses aus: Er wird aus gegebenen
Kursen der beiden Währungen zu einer dritten Währung errechnet.
DCF-Methode
DCF-Methode steht für Discounted-Cashflow-Methode. Bei der DCF-Methode wird der Unternehmenswert ermittelt, indem die künftigen freien Cashflows des Unternehmens auf den Bewertungsstichtag abgezinst werden.
Devisen- oder Währungsforward
MIt Hilfe eines solchen derivativen Instruments können Fremdwährungen heute in der Zukunft
zu einem bereits heute festgelegten Wechselkurs gekauft oder verkauft werden.
Devisen-Kassamarkt
Er umfasst alle Käufe / Verkäufe von Währungen auf der Basis von Kursen, die zum jeweiligen
Zeitpunkt am Markt gelten. Die Geschäftsabschlüsse des jeweiligen Tages (mit 24 Stunden)
müssen in der Regel zwei Tage (Bankarbeitstage) später erfüllt werden.
Devisen-Referenzkurse
Sie werden täglich in Deutschland von ausgewählten Geschäftsbanken marktnah ermittelt,
unter der Bezeichnung "Euro FX" veröffentlicht und für die Abrechnung von Geschäften mit
Bankkunden verwendet.
Devisen-Zinsarbitrage
Auf Englisch Interest Arbitrage genannt, Verknüpfung von Devisenhedging mit Liquiditätsbeschaffung durch Kreditaufnahme (beim Exporteur in Fremdwährung) und späterer Kreditrückzahlung (aus dem Exporterlös).
Direkte Quotierung
Damit ist die numerische Bestimmung eines Kurses gemeint, die so erfolgt, dass die Einheiten
der heimischen Währung benannt werden, die man für eine EInheit der fremden Währung
erhält oder geben muss (zum Beispiel 1 USD = 0,85 EUR). Man nennt das auch Preiskurs oder
-notierung.
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Enterprise-DCF-Methode
Bei der Enterprise DCF-Methode wir der Gesamtunternehmenswert als Wert des Eigenkapitals
plus Wert der zinstragenden Verbindlichkeiten minus liquide Mittel (Nettoverschuldung) ermittelt.
Entscheidungswert
Unter Entscheidungswert versteht man bei der Unternehmensbewertung den Preis, den ein
Käufer maximal für das Unternehmen zahlen kann ohne sich schlechter zu stellen als beim
Unterlassen des Kaufs und Verfolgung seiner Investitionsalternativen. Für den Verkäufer ist es
der Preis, den er mindestens fordern muss, ohne sich schlechter zu stellen als beim Unterlassen des Verkaufs und der Fortführung des Unternehmens.
Equity-DCF-Methode
Bei der Equity-DCF-Methode wird der Wert des Eigenkapitals des Unternehmens direkt ermittelt.
Ertragswertverfahren
War jahrzehntelang der deutsche Bewertungsstandard. Entspricht dem Equity-DCF-Ansatz. Das
Eigenkapital des Unternehmens wird direkt bewertet auf der Grundlage des freien Cashflows
nach Finanzierungskosten und nach Veränderung der zinstragenden Verbindlichkeiten.
European Market Infrastructure Regulation (EMIR)
Stellt eine Vorschrift der EU für eine verbesserte Aufsicht über den Handel mit Derivaten außerhalb von Börsen dar: 2012 wurde beschlossen, dass nach einer Übergangsfrist sogenannte
standardisierte OTC-Derivate über zentrale Gegenparteien /Clearinghäuser abgewickelt und
OTC-Derivate an sogenannte neu einzurichtende Transaktionsregister gemeldet werden müssen.
Fixed Forward (Contract)
So wird die klassische Variante eines Devisentermingeschäfts bezeichnet, das unbedingt zum
festgelegten Termin erfüllt werden muss.
Football Field Format
In der Praxis übliche Darstellungsform von Wertbandbreiten bei der Unternehmensbewertung.
Forward FX Time Option
In Abwandlung des klassischen Termingeschäftes mit einem “fixed maturity date” erfolgt die
Erfüllung innerhalb einer definierten Zeitspanne nach Wahl des Kunden. . Es bleibt bei einem
unbedingten Geschäft mit physischer Lieferung.
Forward Plus
Die Bank eröffnet einem Kunden mit diesem Instrument eine Chance auf Anteil am Gewinn bei
günstiger Wechselkursentwicklung. Die Hedge-Funktion wird davon nicht beeinträchtigt.
Freier Cashflow
Im Kontext der Unternehmensbewertung wird üblicherweise unterschieden zwischen dem
freien Cashflow vor Finanzierungskosten (Enterprise-DCF-Verfahren) und dem freien Cashflow
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nach Finanzierungskosten und nach Veränderung der zinstragenden Verbindlichkeiten (EquityDCF-Verfahren). Der freie Cashflow vor Finanzierungskosten ergibt sich als EBIT minus Steuern
(auf EBIT) plus Abschreibungen minus Investitionen plus/minus Veränderung des Working Capital. Der freie Cashflow nach Finanzierungskosten und nach Veränderung der zinstragenden
Verbindlichkeiten ergibt sich als Jahresüberschuss plus Abschreibungen minus Investitionen
plus/minus Veränderung Working Capital plus/minus Veränderung der zinstragenden Verbindlichkeiten.
Funktionale Unternehmensbewertungstheorie
Ursprünglich auch „Kölner Schule“ der Unternehmensbewertung genannt. Mit ihr wurde der
Streit zwischen objektiver und subjektiver Bewertungslehre beigelegt. Die Rolle, die „Funktion“
des Bewerters bestimmt danach den Unternehmenswert und die Methode seiner Ermittlung.
Der Wert hängt ab vom Zweck, den die Bewertung hat.
FX Swaps
Devisen-Swaps sind die Verbindung eines Kassageschäfts mit einem Termingeschäft. Es werden zum selben Zeitpunkt der (sofortige) Tausch in eine andere Währung und der Rücktausch
zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart. Swap-Geschäfte dienen der Verlängerung oder Verkürzung eines Kassa-,oder Termin- oder eines anderen Swap-Geschäfts.
Geldkurs
Kurs, zu dem eine Bank eine Einheit einer Währung ankauft. Banken im Euroraum kaufen immer Euro gegen Fremdwährung an.
Glattstellung (Offsetting, Closing)
Es handelt sich um die (gewöhnlich nicht praktizierte )vorzeitige Beendigung eines Forward
durch ein gegenläufiges Termingeschäft. Es ist i.d.R. eine Ausgleichszahlung notwendig, weil
durch die unterschiedliche Laufzeit der Verträge, was sich in einer Differenz zwischen den beiden Terminkursen äußert, bei einer Seite ein Verlust entsteht.
Hedging / Natural Hedging
Hedging von Finanzpositionen bedeutet, dass das Risiko einer Position ganz oder teilweise
durch die Chancen einer anderen Position eliminiert wird.
Natural Hedging findet statt, wenn ein Unternehmen zielgerichtet seinen Forderungen in einer
Fremdwährung ebensolche Verbindlichkeiten gegenüberstellt, möglichst deckungsgleich nach
Höhe und Fälligkeit.
Indirekte Quotierung
Hier steht die einheimische Währung mit der Größe 1 bei der Kursfixierung fest, das wird als
Mengenkurs bezeichnet und ist der reziproke Wert des Preiskurses.
LBO-Bewertung
Ermittlung des Kaufpreises, der bei Ausschöpfung gegebener Fremdfinanzierungsmöglichkeiten und daraus resultierender Restriktionen und den getroffenen Annahmen über die
künftige Entwicklung des operativen Ergebnisses die Erzielung einer Mindestrendite (meist
20 % bis 25 %) auf das eingesetzte Eigenkapital maximal gezahlt werden kann. Übliches Vorgehen von Finanzinvestoren bei Unternehmensakquisitionen.
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Non Deliverable Forward
Ein solcher Forward (NDF) ist ein Devisentermingeschäft mit Barausgleich und dient der Absicherung nicht konvertierbarer Währungen. Eine solche Währung wird gegen eine frei konvertierbare Währung gemäß Wahl mit einem Terminkurs quantifiziert und dieser wird bei Fälligkeit mit dem Tageskurs (der oft ein Referenzkurs ist) verglichen. Die Differenz wird ausgezahlt.
Ökonomisches Risiko
In englischer Sprache wird es als economic risk bezeichnet, es bedeutet: die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt und auf dem Binnenmarkt wird durch Wechselkursveränderungen beeinflusst, insbesondere, wenn Beschaffung und Produktion in anderen Währungen stattfinden als der Absatz.
Outright-Devisengeschäfte
Devisentermingeschäfte, die nur aus einem Kauf oder einem Verkauf von Fremdwährung auf
Termin bestehen, also Sologeschäfte, werden mit Outright bezeichnet. Sie dienen Absicherung
von Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen.
Physical Settlement
Settlement ist der englische Fachbegriff für Erfüllung eines Vertrages, das Wort physical bestimmt die Art der Leistung, nämlich Lieferung der zugesagten Ware, dist beim DevisenForward die benannte Währung.
Precedent Transactions Analysis
Bewertungsverfahren, bei dem der Unternehmenswert aus gezahlten (oder gebotenen) Kaufpreisen für vergleichbare Unternehmen auf der Grundlage von Multiplikatoren (EBITDA, EBIT,
Umsatz etc.) hergeleitet wird.
Quotierte Währung
Bezeichnung für jene Währung, die bei der Berechnung eines Währungskurses mit der Größe
1,00 (ggf. auch 100) angesetzt wirdTerminal Value
Wert der freien Cashflows, die nach dem Detailplanungszeitraum anfallen.
Terminkurs
Ein Devisenterminkurs bestimmt sich als Kassakurs (des jeweiligen Tages) plus oder minus die
Differenz der Zinssätze der beiden Währungen. Im Vergleich zum Kassakurs erzielt die niedriger verzinste Währung einen Aufschlag, die höher verzinste einen Abschlag.
Umrechnungsrisiko
Englisch „translation exposure“ genannt: das Problem sind mögliche Wertschwankungen des
buchhalterischen Reinvermögens (Jahresabschlussbilanz) infolge von Wechselkursänderungen,
speziell in internationalen Konzernen auftretend.
Umwechslungsrisiko
Englisch als transaction risk bezeichnet, bei momentan real bestehenden Forderungen oder
Verbindlichkeiten in einer Fremdwährung können sich deren Werte bei Währungstausch durch
zukünftige Wechselkursschwankungen verändern.
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Upfront Payment
Damit ist eine Ausgleichszahlung gemeint, die notwendig wird weil beim Hedging ein Preis
vereinbart wird, der über oder unter dem zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses existierenden Marktpreis liegt und eine Seite bevorzugt.
WACC
Gewichtete Kapitalkosten (weighted average cost of capital). Fremdkapitalkosten (nach Steuern) mal Anteil Fremdkapital an der Gesamtkapitalisierung plus Eigenkapitalkosten mal Anteil
Eigenkapital an der Gesamtkapitalisierung. Entspricht der Mindestverzinsung, die eine Investition erbringen muss, um die Kosten ihrer Finanzierung zu decken.
Währungsnettoposition
Sie wird durch die Gegenüberstellung der Forderungen (Aktiva) und Verbindlichkeiten (Passiva)
in den einzelnen Fremdwährungen (Devisen) ermittelt, unter Beachtung der Fristenkongruenz,
und ist die Basis für Entscheidungen über Hedge-Maßnahmen.
Währungsrisiko
Es tritt immer auf, wenn Unternehmen Fremdwährungspositionen (als Forderungen oder Verbindlichkeiten) besitzen oder mit großer Wahrscheinlichkeit noch begründen werden, die in
der Zukunft in die eigene oder eine andere fremde Währung getauscht werden sollen. Das
immanente Problem stellen dabei die ständigen Schwankungen der (Tausch-)Kurse der Währungen zueinander dar.
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