QthMagn-UE01 SS 2011 Übungen zum Modul P23.2.2: Spezialisierung in der Festkörperphysik Quantentheorie des Magnetismus Aufgabe 1: i Nach der klassischen Elektrodynamik ruft der Magnetisierungsstrom j(m) im Innern eines Teilchens (Bewegung der Hüllenelektronen, z. B.) ein magnetisches Moment mi = 1 i d 3r (r − R i )× j(m) ∫ 2 hervor. Dabei ist Ri der Ortsvektor des Teilchenmittelpunktes. Zeigen Sie, dass diese Beziehung äquivalent ist zu j(m) = rot (mi f ( r − R i )) , i wobei die hinreichend oft differenzierbare Funktion f „fast beliebig“ gewählt werden kann, wenn nur die folgenden beiden Bedingungen erfüllt sind: 1. 2. f ≡ 0 außerhalb des i-ten Teilchens ∫ f ( r − R i ) d 3r ≡ 1 Teilchen Aufgabe 2: Gegeben sei ein klassisches System aus N geladenen Teilchen, z. B. ein aus Ionen und Elektronen bestehender Festkörper. Dieses möge sich in einem Magnetfeld B befinden. Sein magnetisches Moment m berechnet sich aus der klassischen Hamilton-Funktion H gemäß m = −∇ B H . Mit ∇B ist der Gradient nach dem äußeren Magnetfeld B gemeint. 1. Drücken Sie das mittlere magnetische Moment m durch die klassische kanonische Zustandssumme ZN aus. Geben Sie ZN für das NTeilchensystem (Masse mi, Ladung qi , i = 1,2,...,N) im Magnetfeld B an. 2. Zeigen Sie, dass in jedem Fall, auch für B ≠ 0, in einem klassischen System m ≡0 gilt (Bohr-van Leeuwen-Theorem). Aufgabe 3: Ein klassisches thermodynamisches System bestehe aus N Atomen im Volumen V, von denen jedes ein magnetisches Moment μi ( μi = μ für i = 1,2,...N ) trägt. Die Hamilton-Funktion setze sich aus zwei Anteilen zusammen, H (q,p) = H 0 (q,p) + H1 (q,p), von denen H 0 (q,p) das System in Abwesenheit eines magnetischen Feldes beschreibt, während H1 (q,p) den Einfluss des homogenen Feldes B = Be z erfasst. 1. Wie lautet der Feldterm H1? 2. Berechnen Sie die kanonische Zustandssumme. 3. Bestimmen Sie die Temperatur- und Feldabhängigkeit des mittleren magnetischen Gesamtmoments: m= N ∑μ i . i=1 4. Diskutieren Sie das magnetische Gesamtmoment für die beiden Grenzfälle βμ B >> 1 und βμ B << 1 (Klassischer Langevin-Paramagnetismus). Aufgabe 4: Ein kleiner Ferromagnet mit dem Dipolmoment m ist bei r0 = ( x0 ,0,0) so angebracht, dass er sich in der xy-Ebene frei drehen kann. Auf ihn wirke ein homogenes Magnetfeld B 0 = B0e x . Zusätzlich gebe es das Feld BI eines linearen Stromfadens in z-Richtung mit der Stromstärke I. Berechnen Sie den Winkel α, den der Dipol mit der x-Achse bildet.