Pressemitteilung - Kreisklinik Mindelheim

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Pressemitteilung
03.06.2013
Angst vor dem Zahnarzt?
Die Zahnbehandlungsangst ist der Ur-SchutzInstinkt des Menschen – zugleich eine überholte
Überlebensstrategie
Unterallgäu/Ottobeuren Wer kennt das nicht? Das mulmige
Gefühl vor dem nächsten Zahnarzttermin. 70 % der Menschen in Deutschland empfinden den Zahnarzttermin als
unangenehm. 10 % leiden an starken Angstgefühlen und 4
Millionen Menschen in Deutschland vermeiden den Zahnarztbesuch komplett. Woher kommt diese sog. Zahnbehandlungsangst? Paul Westermayer, Zahnarzt mit Praxis für
Ganzheitliche Zahnheilkunde und Naturheilkundliche Begleittherapie in Memmingen, sprach am Informationszentrum für
Naturheilkunde an der Kreisklinik Ottobeuren über Ursachen,
Folgen und Therapiemöglichkeiten.
Kreiskliniken Unterallgäu
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bad Wörishofer Str. 44
87719 Mindelheim
Internet: www.kreiskliniken-unterallgaeu.de
Tel.: (0 82 61) 797-7159 Frau Boos
Fax: (0 82 61) 797-7160
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Wörter: 486
Ansprechpartner zum Thema:
Kirsten Boos
Tel.: (08261) 797-7159
In der Tierwelt bedeute der Verlust der Zähne den sicheren
Tod, so Westermayer eingangs. Ohne Zähne könnten Tiere
nicht mehr fressen und sich auch nicht mehr verteidigen. Der
Verlust der Zähne stelle somit eine essentielle Angst dar, die
auch wir Menschen kennen. Die Angst vor Eingriffen an den
Beißwerkzeugen sei ein Ur-Schutz-Instinkt der Menschen der aber durch die immer weiter fortgeschrittene Zahnmedizintechnik eine überholte Überlebensstrategie sei.
Was sind die Ursachen dieser Zahnbehandlungsangst?
Zum einen wird der Eingriff direkt am Kopf oft als bedrohlich
empfunden und verstärkt den sowieso schon vorhandenen
Kontrollverlust und das Gefühl des „ausgeliefert seins“.
Zum anderen führen traumatische Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Zahnarztbesuch zu negativen Erwartungshaltungen. Aus dieser Erwartungshaltung bedingt sich
häufig ein sehr langes herauszögern des Zahnarzttermins,
oft trotz Zahnschmerzen. Wird der Leidensdruck so groß,
dass der Patient doch einen Termin macht, ist dieser Termin
meistens ein sog. „Schmerztermin“, der reingeschoben wird.
Die Folgen: der Zahnarzt ist nicht auf den sowieso schon
angespannten Patienten vorbereitet und hat wenig Zeit für
Kreiskliniken Unterallgäu
Anstalt des öffentlichen Rechts des
Landkreises Unterallgäu
Vorstand: Franz Huber
Vorsitzender des Verwaltungsrates:
Landrat Hans-Joachim Weirather
ihn. Eine schmerzhafte Behandlung, die die ursprüngliche
negative Erwartungshaltung bestätigt und in der Folge immer
weiter bestärkt, sind nicht selten die Folgen. Ein wahrer Teufelskreislauf, so der Zahnmediziner.
Wie kann man diesen durchbrechen und Strategien gegen
die Angst entwickeln?
Am Anfang sei es eine gute Strategie nur kurze Termine zu
vereinbaren und darum zu bitten, dass im ersten Termin
nicht gebohrt werde. Kleine Schritte helfen die Sitzungen zu
überstehen – danach sei es wichtig sich selber für den Erfolg
zu loben und zu belohnen.
Wichtig sei es außerdem mit dem Zahnarzt ein Kontrollsystem zu vereinbaren, zum Beispiel ein Handheben oder ein
„Ahh“ um die Behandlung zu unterbrechen. Auch hilft es
wenn der Zahnarzt die Behandlung und die einzelnen Schritte genau erklärt, erklärt Westermayer. Auch das helfe dem
Gefühl des „ausgeliefert seins“ entgegen zu wirken.
Vor allem aber müsse man lernen seine Gedanken und
Ängste zu kontrollieren. Die freilaufende Phantasie schüre
schnell aus dem Unbekannten Angst. Dabei sollte ein positives Denken gefördert werden, betonte der Zahnmediziner.
Spezielle Angstseminare oder Verhaltenstherapien könnten
hierbei helfen. Ebenfalls unterstützend wirken LavendelölKapseln, Johanniskraut, Passionsblume, Baldrian oder Hopfen Stressoren senkend und entspannend. Auch Medien wie
Kopfhörer mit Entspannungsmusik, eine Videobrille oder
Lachgas wären spezielle Möglichkeiten um eine entspannte
Atomsphäre zu schaffen.
Die Medizin sei für die Menschen da, betonte Westermayer
abschließend. Nur eine Zusammenarbeit die auf Vertrauen
zwischen Zahnarzt und Patient beruht, könne eine schmerzfreie Behandlung und eine gute Teamarbeit gewährleisten.
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