Marktreport Wirtschaft, Finanzen, Edelmetalle 10. August 2012 Der EZB-Rat macht ernst. Oder: Die „Lirarisierung des Euro“. USD per Feinunze Gold In seiner Rede am 26. Juli 2012 in London ließ der Präsident der Europäischen 1600 Zentralbank (EZB), Mario Draghi, die Katze aus dem Sack. 1 1500 1900 1800 1700 1400 „… the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough,“ so Herr Draghi. Die EZB werde also wirklich alles tun, 1300 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. um den Euro zu erhalten. USD per Feinunze Silber Mit anderen Worten: Die EZB will, wenn nötig, die elektronische Notenpresse 50 anwerfen und neues Geld in Umlauf bringen, um Pleiten von Staaten und Ban- 46 ken zu verhindern. 42 Die Bereitschaft zum Gelddrucken hatte übrigens schon EZB-Präsident Jean- 38 Claude Trichet am 4. November 2010 signalisiert. Es sagte: „Sie werden sehen, 34 dass das (Bondaufkauf)Programm existiert.“ 2 30 Die schwindsüchtige Kaufkraft des Euro ab 2012 mit verschiedenen Preissteigerungsraten 110 26 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. EURUSD 1,50 Von 1999 bis Ende 2011 ist die Kaufkraft des Euro um etwa 22 Prozent gefallen 100 90 1,45 1,40 80 1,35 70 1,30 60 1,25 50 1,20 Jan 11 40 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. 30 1999 2002 Aktuell 2005 2008 2% 2011 4% 2014 2017 6% 2020 8% Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen. Die Linien zeigen, dass man 1999 für einen Euro 100 Konsumgüter kaufen konnte. Ende 2011 konnte erhielt man nur noch 77,9 Güter – ein Wertverlust von 22 Prozent. Steigen die Preise um 2 Prozent pro Jahr, wird der Kaufkraftverlust des Euro bis 2020 knapp 40 Prozent betragen; bei einer Preissteigerung von jährlich 8 Prozent gar 77 Prozent. 1 Für die Originalrede von EZB-Präsident Mario Draghi auf dem „Global Investment Conference in London“ am 26. Juli 2012 klicken Sie hier. 2 Siehe hierzu die Berichterstattung der EZB-Pressekonferenz von Bloomberg. IN DIESER AUSGABE Seite 1: Die EZB macht ernst. Die „Lirarisierung“ des Euro beginnt. Seite 4: Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Zentralbankräte werden immer mehr Geld drucken Seite 6: Edelmetallmarkt-Bericht: Bodenbildung bei der Preiskonsolidierung; über das „Gold-Alpha“ Seite 11: Marktdaten 2 10. August 2012 Bislang hat die EZB mit ihrer Politik „nur“ die Kaufkraft der EuroVon einer „Lirarisierung des Euro“ zu sprechen, unterstellt Abwertung des EuroAußenwertes und hohe Inflation der Preise im Euroraum. Zur Erinnerung: Die italienische Lira hatte stark an Wert gegenüber zum Beispiel der D-Mark (bis Ende 1998) und US-Dollar verloren. Wechselkurs italienische Lira gegenüber D-Mark und US-Dollar, 1956 bis 2012* Zahlungsmittel, also Münzen, Banknoten und Giroguthaben, geschmälert. Seit Anfang 1999 bis heute betrug der Wertverlust der Zahlungsmittel, die ja in der Regel unverzinst sind, gut 22 Prozent (wenn man offiziellen Statistiken Glauben schenkt). Mit einem Euro ließ sich im Januar 1999 noch ein Apfel kaufen, heute gibt es nur noch 0,78 Apfel für einen Euro. 120 Die in Aussicht gestellte Geldentwertungspolitik der EZB nimmt nun eine ge- 100 fährliche Dimension an. 80 Um die Finanz- und Wirtschaftskrise zu „bekämpfen“, hat die EZB die Zinsen 60 so tief gesenkt, dass sie nach Abzug der Inflation vielfach negativ sind. Die Poli- 40 tik der künstlich tiefen Zinsen sorgt für eine schleichende Entwertung der Al- 20 tersvorsorge. 0 56 64 72 80 88 96 04 12 Sparer in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Finnland Gegenüber D-Mark sind die Verlierer, Schuldnern in Griechenland, Portugal, Spanien und Italien Gegenüber US-Dollar sind die Gewinner. Quelle: Thomson Financial. Die Serien sind indexiert (Januar 1950 = 100). Sie zeigen, wie viele Einheiten DMark bzw. US-Dollar für eine Lira bezahlt werden mussten. Ab 1. Januar 1999 gegenüber dem Euro. Auch wies Italien eine im internationalen Vergleich sehr hohe chronische Inflation auf – als Folge der Politik der italienischen Zentralbank. So sind die italienischen Preise seit Ende der 50er Jahre bis heute um mehr als 2.617 Prozent angestiegen, in Deutschland nur um 336 Prozent. Konsumentenpreise Deutschland und Italien, 1957 bis 2012* 3000 Als traditionelle Sparer in festverzinslichen Anleihen werden natürlich vor allem die Deutschen zur Ader gelassen. Und zwar zusätzlich zu den berühmt-berüchtigten „Target-2-Salden“ der Deutschen Bundesbank – die Vorboten des Verlusttransfers von den Krisenländern auf Deutschland, die bis Juli 2012 auf etwa 727 Mrd. Euro oder etwa 28 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung angeschwollen sind. Es sind die Target-2-Salden, die offenlegen, dass die EZB die elektronische Notenpresse laufen lässt, um den Kreditbedarf der Krisenländer zu stillen, den private Investoren nicht mehr freiwillig finanzieren wollen. 2500 Die EZB-Politik lässt zudem mittlerweile das (Basis)Geldmengenausweiten aus 2000 dem Ruder laufen. 1500 Einige nationale Euro-Zentralbanken vergeben still und heimlich Notkredite 1000 („Emergency Liquidity Assistance“ oder kurz „ELA“ genannt) an ihre Banken. 500 0 56 64 72 80 Deutschland 88 96 04 12 Italien Quelle: Thomson Financial. Die Serien sind indexiert (Januar 1950 = 100). Dadurch wächst die Basisgeldmenge im Euroraum, und es werden auch immer mehr Risiken der Banken auf die nationalen Zentralbanken abgeladen, für die letztlich die Steuerzahler haften müssen. 3 10. August 2012 Der EZB-Rat will nun noch mehr Staatsanleihen aufkaufen – allen voran spaniGeldpolitik im Dienste der Bank- und Finanzwirtschaft Seit etwa Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts – die Zentralbanken haben die Zinsen seither immer weiter gesenkt, nachdem das Geldsystem nicht mehr an das Gold angebunden war – sind zum Beispiel in den Vereinigten Staaten von Amerika die Gewinne des Finanzsektors deutlich stärker angewachsen als die des gesamten Unternehmenssektors. Gewinne der Finanzbranche und des gesamten Unternehmenssektors in den USA* sche und italienische. Das aber bedeutet nichts anderes als die in der Währungsgeschichte schon so häufig erfolgte „Monetarisierung“ der Staatsschulden: Das Ausgeben von neuem Geld, um ausstehende Schulden zu bezahlen. Das kommt einer „Lirarisierung des Euro“ gleich. Die Bereitschaft, diesen Weg zu gehen, zeigt sich auch im jüngsten Beschluss des EZB-Rates, kurzfristige Schuldpapiere in Höhe von 4 Mrd. Euro des griechischen Staates als Kreditsicherheit akzeptieren zu wollen. Das ist nichts anderes als die Finanzierung des Staatshaushaltes mit der elektronischen Notenpresse. 16000 Der EZB-Rat ist auf die Politik der Geldentwertung eingeschwenkt – einer Poli- 12000 tik, bei der nur wenige profitieren (wie vor allem Schuldner und der Finanzsektor) und viele verlieren (insbesondere die Sparer). 8000 4000 Bislang hat die EZB „nur“ die Basisgeldmenge ausgeweitet, dadurch Zahlungsausfälle von Banken und Staaten abgewendet. 0 50 58 66 74 82 90 98 06 14 -4000 Finanzsektor Doch aus der Logik, die im EZB-Handeln angelegt ist, folgt, dass auch bald die Gesamter Unternehmenssektor Geldmenge auf den Konten von Bürgern und Unternehmen ausgeweitet wird Quelle: Bloomberg. Die Serien sind indexiert (erstes Quartal 1950 = 100). Die Politik des billigen Geldes hat – wie es die Theorie auch lehrbuchhaft erklärt – den Finanzsektor immer größer werden lassen, und hat ihn dadurch natürlich auch (wirtschafts)politisch immer mächtiger werden lassen. Die Politik der Zentralbanken richtet sich daher auch immer stärker an den Interessen des Finanzsektors aus – und der bevorzugt in der Finanz- und Wirtschaftskrise ein weiteres Ausweiten der Kredit- und Geldmengen zu Tiefstzinsen gegenüber einer „Lösung“ des Überschuldungsproblems durch Pleiten und Schuldenschnitt. Sparer, die ihre Ersparnisse in Bankdepositen und Staatsanleihen angelegt haben, werden ein ganz ähnliches Interesse haben. Auch sie werden sich für das Geldmengenausweiten und gegen das Zulassen von Pleiten aussprechen. Die Zentralbankpolitik wird sich an dieser Interessenlage ausrichten – und damit letztlich vor allem an den Bedürfnissen der Banken- und Finanzindustrie. – um die sich abschwächende Konjunktur zu stützen. Eine Geldentwertungspolitik wird jedoch die herannahende RezessionDepression nicht verhindern können. Denn eine Rezession-Depression ist die unentrinnbare Folge des vorausgegangenen Papiergeld- und Verschuldungsbooms. Nicht einmal die Hyperinflation in der Weimarer Republik konnte den Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft abwenden. Das ausufernde Geldmengenvermehren ist vielmehr die Politik des größten Übels. Der Euro und seine Rettungsversuche werden zum Schrecken, bei dem bislang noch kein Ende abzusehen ist. 4 10. August 2012 Der wirtschaftspolitische Kommentar und ethischen Prinzipien der Marktwirtschaft: also im Kern die Wahrung Die Zentralbankräte werden immer mehr Geld drucken. 3 der Eigentumsrechte aller Marktteilnehmer. Schlechtes Geld ist Geld, das unter Verletzung der ökonomischethischen Prinzipien der Marktwirtschaft in Umlauf gebracht wird. Das staatliche Papier- oder Fiat-Geld ist Quelle: Ludwig von Mises Institute, Auburn, US Alabama Zu Beginn eine elementare Frage, die Ihnen sicherlich schon unzählige Male gestellt wurde und die Sie bestimmt auch “im Schlaf” beantworten könnten. Die meisten Menschen wüssten hierauf aber wahrscheinlich keine Antwort. Was ist Geld? Geld ist das allgemeine, universell akzeptierte Tauschmittel. Es ist das Gut, das sich am besten und einfachsten gegen andere Güter eintauschen lässt. Sie unterscheiden in Ihren Veröffentlichungen immer “Gutem Geld” wieder und zwischen “Schlechtem Geld”. Was ist darunter zu verstehen? Gutes Geld ist Geld, dass sich im freien Wettbewerb, also durch das freie Angebot von und die freie Nachfrage nach Geld herausbildet. Es steht so im Einklang mit den ökonomischen 3 Dieser Beitrag wurde am 18. Mai 2012 auf www.misesinfo.org veröffentlicht. Die Fragen an Thorsten Polleit stellte Andreas Marquart. daher schlechtes Geld: Es ist Mono- Das lässt sich vorab natürlich nicht polgeld, wird mit Privilegien ausge- exakt beantworten, aber ein Beispiel stattet (wie dem Status “gesetzliches mag helfen, Zahlungsmittel”) Kredit- durchdenken. Würde zum Beispiel der vergabe “aus dem Nichts” geschaf- US-Dollar zu 100% mit den offiziellen fen, was ökonomisch gesehen einer Goldbeständen der Fed bzw. des US- “legalisierten Geldfälschung” gleich- Schatzamtes gedeckt, so ergäbe sich kommt. ein Deckungsverhältnis in Höhe von und per den Sachverhalt zu derzeit mehr als 8.000 US-Dollar pro In Ihrem Buch “Geldreform”, das Sie Feinunze, bei 40 Prozent Deckung in gemeinsam mit Michael von Prollius Höhe verfasst haben, schreiben Sie, dass bei Tauschkraft einer Feinunze Gold wäre einem Übergang zu “Gutem Geld” ein folglich enorm hoch relativ zu ande- erheblicher Tauschverlust des Staats- ren Gütern. Sie würde aber wohl geldes zum Vorschein käme und be- nicht dauerhaft so hoch bleiben, weil zeichnen als sich vermutlich nachfolgend die “rela- unwiderruflich aufgelaufen. Mit “un- tiven Preise” wieder anpassen wür- widerruflich” treffen Sie eine klare den. Und das bedeutet, andere Gü- Aussage – was könnte Auslöser dafür terpreise werden dann relativ zum US- sein, dass dieser Tauschverlust zu Ta- Dollar-Goldpreis ansteigen. In unse- ge tritt? rem Beispiel gedacht, wäre bei einer diesen Tauschverlust von 3.500 US-Dollar. Die 100 Prozent Deckung mit einem Vor allem zwei Auslöser sind denkbar. Preisanstieg aller Güter in Höhe von Zum einen, dass die Regierungen sich 400 Prozent zu rechnen, bei 40 Pro- entscheiden, währungshistori- zent mit 150 Prozent. Das wäre be- schen Normalität zurückzukehren und trächtlich: Allein eine Erhöhung der die Papierwährungen wieder im Gold Preise um 150 Prozent beraubt die verankern. Zum anderen, dass die Kaufkraft einer Geldeinheit bereits um Geldnachfrage zurückgeht, weil die 60 Prozent! zur Geldhalter das Vertrauen in die Werthaltigkeit des Papiergeldes verlieren. Ludwig von Mises schreibt in seinem Werk „Nationalökonomie“: „Wenn Wie hoch könnte dieser “Tauschver- ein Gut Geld bleiben soll, darf die öf- lust” sein? fentliche Meinung nicht glauben, dass mit einer schnellen und unaufhaltsa- 5 10. August 2012 men Vermehrung seiner Menge zu ralbank die Geldmenge immer stärker stärker zerstört. Die Zentralbankräte rechnen ist.“ Wie hoch schätzen Sie und stärker ausweitet, käme es zu ei- werden immer mehr Geld drucken, die Gefahr ein, dass die Öffentlichkeit ner – wie Ludwig von Mises es nannte befürchte ich. genau das glaubt? – “Katastrophen-Hausse”: einer Flucht aus dem Geld, bei der es sogar Wenn der Geldwert zerstört würde, Die breite Öffentlichkeit scheint nach geschehen kann, dass Geld aufhört würden dann nicht auch globale wie vor großes Vertrauen in die Wert- Geld zu sein. Letzteres geschah zum Handelsbeziehungen oder die interna- haltigkeit des Papiergeldes zu haben. Beispiel im Deutschen Reich im Zuge tionale Arbeitsteilung sofort in sich Der Ausbruch der Finanz- und Wirt- der Hyperinflation 1923, durch die die zusammenbrechen? schaftskrise, die ja im Kern für eine Kaufkraft der Papier-Reichsmark nicht Krise des Papiergeldes steht, hat da- nur ran nichts geändert. Ich fürchte, für gänzlich zerstört wurde. drastisch entwertet, sondern Sicher, Inflation schädigt die produkti- viele wird es ein böses Erwachen ge- ve Wirkung des Geldes, national wie ben. international. Aktuell ist die Gefahr „Wert heute die Lüge und Unwissenheit groß, dass es zwischen den großen Angenommen, die breite Öffentlich- bekämpfen und die Wahrheit schreiben Währungsräumen – USA, Euroraum, keit würde die Schwere der Krise will, hat zumindest fünf Schwierigkeiten zu Japan und Großbritannien – zu einer doch erkennen und das Vertrauen in überwinden. Er muß den Mut haben, die “Inflationspolitik das Papiergeld ginge schneller als er- Wahrheit zu schreiben, obwohl sie allent- kommt. Die Regierenden wollen na- wartet verloren. Wie hätte man sich halben unterdrückt wird; die Klugheit, sie türlich ein solches Szenario vorzustellen? zu erkennen, obwohl sie verhüllt wird; die chen, also Hyperinflation und Depres- Kunst, sie handhabbar zu machen als eine sion vermeiden. Die Geldentwertung Die Geldnachfrage – also die Bereit- Waffe; das Urteil, jene auszuwählen, in de- soll durch weitreichende Markteingrif- schaft, Geld zu halten – nimmt zu- ren Händen sie wirksam wird; die List, sie fe – wie Zins- und Preiskontrollen, nächst ab. Im Markt steigt das Ange- unter diesen zu verbreiten.“ möglicherweise auch Handels- und bot von Geld, spiegelbildlich steigt die im Gleichschritt” “Extremszenarien” auswei- Kapitalverkehrsrestriktionen – möglich Nachfrage nach anderen Gütern wie ―Bertolt Brecht, 1934 gemacht werden. All das schädigt die zum Beispiel Aktien, Häuser, Gold- internationale und Silbermünzen, Kunstwerken. Die Prosperität. Folge: Die Preise steigen, die Kauf- Wie würden die Notenbanken reagie- kraft des Geldes schwindet. Wie weit ren? Arbeitsteilung und Inwieweit könnte eine Privatisierung des Geldes oder, in Friedrich A. die Preise steigen, hängt von der Erwartung der Marktakteure ab, wie Die Zentralbankräte haben die Wahl, Hayeks Worten gesprochen, eine stark die Zentralbank die Geldmenge Staaten und Banken sowie Unter- „Entnationalisierung des Geldes“ hel- ausweiten wird. Wird zum Beispiel nehmen und Konsumenten Pleite ge- fen, diese zu befürchtenden „Extrem- eine hohe, aber letztlich begrenzte hen zu lassen, oder immer neues Geld szenarien“ abzumildern? Geldmengenausweitung erwartet zu drucken, um Pleiten abzuwenden. (zum Beispiel eine Verdoppelung), so Beides wird jedoch letztlich in eine Das Zulassen eines Währungswett- ist damit zu rechnen, dass die Geld- Rezession-Depression münden. Wenn bewerbs erscheint mir die produktivs- entwertung auch stark ausfällt (die allerdings zunächst immer mehr Geld te Empfehlung in dieser Situation. Die Kaufkraft des Geldes sich also hal- gedruckt wird, um der Depression zu Marktakteure hätten dann freie Wahl. biert), und die Geldnachfrage sich entkommen, werden die Krisenkosten Sie könnten dasjenige Geld nachfra- danach wieder normalisiert. Wenn immer weiter in die Höhe getrieben, gen, das sie als das relativ beste er- jedoch erwartet wird, dass die Zent- und auch der Geldwert wird immer achten, ob Euro, US-Dollar oder ande- 6 10. August 2012 re Papierwährungen, oder Edelmetalle es lässt sich in einer Gesellschafts- oder was auch immer. Ein Wäh- und Wirtschaftsordnung, in der das rungswettbewerb würde zudem den Privateigentum geschützt wird, nicht disziplinierenden Druck auf die Euro- legitimieren und fortführen. Ein Wäh- päische Zentralbank (EZB) erhöhen, rungswettbewerb führt die Gesun- keine zügellose Inflationspolitik zu be- dung des Geldwesens gewissermaßen treiben. Denn eine inflationstreibende evolutorisch herbei. Politik würde den Euro für alle sichtbar gegenüber anderen Währungen “…lässt sich nicht fortführen” heißt in im Wettbewerb abwerten und seine anderen Worten ausgedrückt, dass Verwendung unattraktiver machen. das Papiergeldsystem nicht überleben Ein wird oder kann. Wie viel Zeit bleibt Wettbewerb der Währungen würde folglich den Anreiz erhöhen, Quelle: Ludwig von Mises Institute, Auburn, US Alabama noch? bei Überschuldung zu einem Schuldenerlass und nicht zu einer Inflati- Ich weiß es nicht. Da aber der Zerfall onspolitik zu greifen, die absehbar des Papiergeldsystems in seiner jetzi- mit sehr hohen volkswirtschaftlichen gen Form begonnen hat und sich be- Kosten verbunden wäre. schleunigt immer weiter fortsetzt, kann ich mir vorstellen, dass sich be- Papierwährungen gegen Edelmetalle reits in zwei bis drei Jahren die Welt- – ein zweifellos ungleiches Duell. Die- geldarchitektur ser Wettbewerb dürfte einen klaren hat. Das Papiergeldsystem vor dem Sieger haben, oder? Absturz zu bewahren, wird immer drastisch verändert weiter reichende Eingriffe in die privaDer Wettbewerb ist bekanntlich ein ten Freiheiten und Eigentumsrechte Entdeckungsverfahren, so dass sich erforderlich machen. Zunächst wird vorab nicht mit Sicherheit sagen lässt, wohl versucht, den weltweiten Wäh- was sich als Geld etablieren wird. rungswettbewerb zu reduzieren, in- Aufgrund der physischen Eigenschaf- dem die Geldpolitiken der unter- ten, die ein Medium erfüllen muss, schiedlichen Währungsräume verein- um als Geld akzeptiert zu werden, heitlicht werden. Das kann natürlich vermute ich, Gold und Silber würden zunächst die reformerischen Kräfte präferiert. Man könnte nun auf den des Marktes abbremsen. Gedanken kommen, dass in einer Welt des Währungswettbewerbs ungedecktes Papiergeld neben Sachgeld existieren könnte. Und das erschiene in der Tat mit Blick auf die Geldnachfrage zunächst denkbar. Doch eigentumsrechtliche Erwägungen sprechen dagegen: Ungedecktes Papiergeld, das im Bank-Teilreservesystem ausgegeben wird, ist de facto betrügerisch, Thorsten Polleit ++49 (0) 69 860 068 287 [email protected] 7 10. August 2012 1660 Edelmetallmarkt-Bericht 1640 Bodenbildung bei der Preiskonsolidierung; über das „Gold-Alpha“. Gold (USD pro Feinunze) 1620 Der US-Dollar legt wieder an Wert zu gegenüber den wichtigen Währungen. Er 1600 ist eben doch die Papierwährung, der in Krisenzeiten das höchste Vertrauen 1580 entgegengebracht wird. Mit einem Wiedererstarken des Greenbacks ist die 1560 Nachfrage nach Edelmetall als „sicherer Hafen“ geschwunden. 1540 Mai 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 US-Wechselkurs* und Goldpreis (USD pro Feinunze) Quelle: Bloomberg. Tageswerte. 120 Gold-ETFs (Mio. Feinunzen) 79 2000 5. September 2011: Gold erreicht 1900 USD pro Feinunze ... 110 1800 1600 77 1400 100 75 1200 1000 90 73 800 71 80 600 69 67 Jan. 11 400 70 Jul. 11 Jan. 12 … und USD wertet auf Jul. 12 200 0 60 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. 00 03 Silber (USD pro Feinunze) 06 09 USD (LS) 29,5 12 Gold (RS) Quelle: Thomson Financial. *Realer, effektiver US-Dollar-Wechselkurs. 29,0 28,5 Dieser Zusammenhang lässt sich in der obigen Graphik deutlich erkennen: Als 28,0 27,5 der Goldpreis sein bisheriges Rekordniveau Anfang September 2011 erreichte, 27,0 begann der Außenwert des US-Dollar seinen Abwärtstrend zu verlassen; und 26,5 der aufwertende US-Dollar war von einem fallenden Goldpreis begleitet. 26,0 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. Silber Platin Palladium 1611,7 27,9 1401,0 581,9 in USD 1,2 0,0 1,5 1,9 in % 0,1 0,2 0,1 0,3 Höchster Preis 1617,3 28,1 1412,5 587,3 Niedrigster Preis 1610,5 27,9 1399,5 580,0 1312,7 22,8 1141,1 473,9 in Euro 15,0 0,3 13,3 6,6 in % 1,2 1,2 1,2 1,4 Höchster Preis 1316,8 22,9 1150,1 476,7 Niedrigster Preis 1297,7 22,5 1127,7 467,4 In USD (pro Feinunze) Silber-ETFs (Mio. Feinunzen) Aktuell Änderung gegenüber Vorwoche: 600 590 580 In Euro (pro Feinunze) Aktuell 570 Änderung gegenüber Vorwoche: 560 550 540 530 Jan. 11 Entwicklung in der letzten Woche Gold Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen auf Basis der Schlusskurse. Jul. 11 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. Jan. 12 Jul. 12 8 10. August 2012 Goldpreis (USD pro Feinunze) und US-Dollar-Wechselkurs, 1972 – 2012 Heißt das nun, dass der Goldpreis (in USD und anderen Währungen) fallen muss, wenn der US-Dollar an Wert gegenüber anderen Währungen zulegt? Nein, das heißt es nicht. 150 y = -1,20x + 9,90 R² = 0,107 Der Goldpreis klettert vielmehr im Trendverlauf in die Höhe, ungeachtet der 100 Veränderung Goldpreis gegenüber Vorjahr Bewegungen des US-Dollar-Wechselkurses. 50 Die nebenstehende Graphik mag das illustrieren. Auf der horizontalen Achse ist die Jahresveränderung des US-Dollar-Wechselkurses abgetragen, auf der verti- 0 kalen Achse die Jahresveränderung des Goldpreises (in USD pro Feinunze). -50 -40 -20 0 20 40 Veränderung des USD-Wechselkurs (größer null: Aufwertung gegenüber Vorjahr, kleiner null: Abwertung gegenüber Vorjahr) onsgerade. Sie zeigt, wie der Goldpreis im Durchschnitt auf Veränderungen des US-Dollar-Wechselkurses reagiert hat in der Zeit von Januar 1972 bis Juli 2012. Quelle: Bloomberg. Eigene Berechnungen. Jeweils Jahresveränderungsraten in Prozent. Goldpreis (Euro pro Feinunze) und EURUSD-Wechselkurs, 2000 – 2012 60 Veränderung Goldpreis gegenüber Vorjahr umgekehrt. Was aber wichtig ist, ist das Folgende: Die Regressionsgerade schneidet die ver- 40 tikale Achse bei einem Wert von 9,9 (mit Pfeil gekennzeichnet). Und das be- 30 sagt, dass ohne Wechselkursbewegung der Goldpreis im Durchschnitt um 9,9 20 Prozent pro Jahr zugelegt hat. 10 0 Dieser Befund lässt sich gewissermaßen (in Anlehnung an die moderne Finanz- -10 markttheorie) als „Gold-Alpha“ bezeichnen: Der Goldpreis hat eine Aufwärts- -20 -40 Die Regressionsgerade hat eine negative Steigung: das heißt, Aufwertungen des US-Dollar-Wechselkurses gingen mit einem sinkenden Goldpreis einher und y = -0,54x + 15,34 R² = 0,18 50 Die dicke schwarze Linie, die durch die Punktwolke verläuft, ist eine Regressi- -20 0 20 40 Veränderung des EURUSD-Wechselkurs (größer null: Aufwertung gegenüber Vorjahr, kleiner null: Abwertung gegenüber Vorjahr) tendenz, deren Trendverlauf bislang durch Wechselkursschwankungen nicht nachhaltig erschüttert wurde. Ein ganz ähnliches Ergebnis zeigt sich zwischen den Veränderungen des Gold- Quelle: Bloomberg. Eigene Berechnungen. Jeweils Jahresveränderungsraten in Prozent. preises in Euro gerechnet und dem EURUSD-Wechselkurs von 2000 bis 2012. Hier lag die jährliche, von Wechselkursbewegungen unabhängige Steigerungsrate des Goldpreises in Euro gerechnet sogar bei 15,3 Prozent. Der Goldpreis hat sich also in US-Dollar und Euro (und übrigens auch in anderen Währungen) in den letzten Jahren stetig nach oben geschraubt, die Wechselkursbewegungen haben diesen Trend nicht aufgehalten. Was ist der Grund für dieses Ergebnis? Der Grund ist vermutlich vor allem die überall anschwellende Geldmenge, die für steigende Preise sorgt, und die (auch) zu einem steigenden Goldpreis führt. Gold ist eben, über lange Zeiträume gemessen, ein Inflationsschutz. 9 10. August 2012 Der im Trendverlauf steigende Goldpreis reflektiert jedoch nicht (nur) die bereits Platin (USD pro Feinunze) aufgelaufene Geldmengenausweitung, sondern er reflektiert vor allem auch die 1490 Erwartungen über die künftigen Inflationspolitiken der Zentralbanken. 1470 1450 Für Anleger ist natürlich die große Schwierigkeit zu erkennen, welche Erwar- 1430 tungshaltung bereits in den Preisen berücksichtigt ist. Manchmal geht auch die 1410 Erwartung mit Blick auf die kommende Geldmengenvermehrung über das ‚Ziel‘ 1390 1370 Mai 12 hinaus – wie etwa im September 2011 geschehen; und die Folge ist eine mitunJun 12 Jul 12 Aug 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. ter längere „Konsolidierungsphase“, in der überzogene Preise nach unten angepasst werden. Platin-ETFs (Mio. Feinunzen) Angesichts der Größe und immensen Tragweite der aktuellen Finanz- und Wirt- 1,5 schaftskrise und der wachsenden Bereitschaft, immer mehr neues Geld in Umlauf zu bringen, um Pleiten von Staaten und Banken zu verhindern, wird jedoch 1,4 vermutlich das Aufwärtspotential für die Preise von Gold und Silber derzeit (noch immer) erheblich unterschätzt. 1,3 Die Preisbewegungen der letzten Tage legen durchaus nahe, dass die Bodenbildung erreicht ist, und dass es nunmehr ratsam ist, in den Edelmetallen wieder 1,2 Jan 11 Long-Positionen aufzubauen. Jul 11 Jan 12 Jul 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. Ein kritischer Blick auf die Argumente des EZB-Rates Palladium (USD pro Feinunze) 640 „Der EZB-Rat erörterte eingehend mögliche geldpolitische Maßnahmen zur Behebung 630 der schweren Störungen des Preisbildungsprozesses an den Anleihemärkten der Euro- 620 Länder. Die Kurse der Staatsanleihen einiger Länder enthalten außergewöhnlich hohe 610 Risikoprämien, und die Wirksamkeit der Geldpolitik wird durch die Fragmentierung der 600 Finanzmärkte beeinträchtigt. Risikoprämien, die mit Befürchtungen hinsichtlich der Re- 590 versibilität des Euro im Zusammenhang stehen, sind inakzeptabel, und es muss ihnen 580 grundlegend begegnet werden. Der Euro ist irreversibel.“ 570 560 Mai 12 Jun 12 Jul 12 ―Monatsbericht der EZB, August 2012, S. 5. Aug 12 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. Palladium-ETFs (Mio. Feinunzen) 2,4 Die Frage, die sich aufdrängt, lautet: Wieso „Störungen des Preisbildungsprozesses an den Anleihemärkten der Euro-Länder“? Die Länder, um die es geht, werden ihre Schulden nicht zurückzahlen wollen und können. Wer kann es da Investoren übel nehmen, dass sie ihre Anleihen verkaufen und die Anleihekurse fallen? Wieso ist die Geldpolitik beeinträchtigt? Alles, was die Geldpolitik macht, ist den Zins heruntermanipulieren und 2,2 die Geldmenge ausweiten. Das kann und tut sie doch weiterhin! Und wieso ist der Euro irreversibel? Weil Politiker und die EZB das sagen? Diese Entscheidung wird letztlich von 2 den Bürgern Europas gemacht. Die Bekundung, den Euro „bewahren“ zu wollen, was immer das auch notwendig macht, erscheint vielmehr als ein „Immunisierungsargument“, um Dinge tun zu können, die sich bei nüchterner Betrachtung der Sachlage nicht 1,8 legitimieren lassen. 1,6 Jan 11 Jul 11 Quelle: Bloomberg. Tageswerte. Jan 12 Jul 12 10 10. August 2012 Nominale und „inflationsadjustierte“ Goldpreise Goldpreis (USD pro Feinunze), nominal und real (Konsumentenpreise)* 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 50 55 60 65 70 75 80 Nominal 85 90 95 00 05 10 05 10 Real Quelle: Bloomberg, eigene Berechnung. Der reale Preis wurde errechnet, indem der nominale Goldpreis mit dem US-Konsumentenpreisindex adjustiert wurde. Goldpreis (USD pro Feinunze), nominal und real (monetäre Basis)* 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 50 55 60 65 70 75 80 Nominal 85 90 95 00 Real Quelle: Bloomberg, eigene Berechnung. Der reale Preis wurde errechnet, indem der nominale Goldpreis mit der monetären Basis adjustiert wurde. Goldpreis (USD pro Feinunze), nominal und real (M2)* 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 50 55 60 65 70 75 80 Nominal 85 90 95 Real Quelle: Bloomberg, eigene Berechnung. Der reale Preis wurde errechnet, indem der nominale Goldpreis mit der Geldmenge M2 adjustiert wurde. 00 05 10 11 10. August 2012 Goldpreis (pro Feinunze) in nationalen Währungen Aktuell Vor einer Änderung Woche in % Vor einem Änderung Monat in % Vor drei Änderung Monaten in % Vor sechs Änderung Monten in % Vor einem Änderung Jahr in % Vor zwei Änderung Jahren in % US-Dollar 1.613,01 1.603,48 0,6 1567,28 2,9 1.594,02 1,2 1722,00 -6,3 1.793,05 -10,0 1.204,25 33,9 Euro 1.313,34 1.294,47 1,5 1290,94 1,7 1.231,35 6,7 1304,61 0,7 1.251,53 4,9 912,62 43,9 10.260,92 10.220,15 0,4 10070,37 1,9 10.080,33 1,8 10834,15 -5,3 11.391,43 -9,9 8.106,09 26,6 126.516,50 126.060,70 0,4 125718,37 0,6 127.648,13 -0,9 133573,11 0,7 1020,12 4,6 1093,42 Chinesischer Renminbi Japanischer Yen 1.033,07 Britisches Pfund 1.025,39 1,3 987,79 -5,3 135.955,09 -6,9 102.710,29 23,2 -5,5 -6,0 36,3 1.099,55 757,82 1.577,38 1.556,94 1,3 1550,03 1,8 1.479,48 6,6 1577,80 0,0 1.297,34 21,6 1.262,89 24,9 Indische Rupie 89.188,02 88.904,68 0,3 87745,65 1,6 85.021,61 4,9 85226,53 4,6 80.374,03 11,0 55.534,83 60,6 Russischer Rubel Schweizer Franken 51.506,22 51.263,03 0,5 52012,80 -1,0 48.088,07 7,1 51700,63 -0,4 52.959,37 -2,7 36.027,61 43,0 Australischer Dollar 1.533,83 1.518,86 1,0 1.548,00 -0,9 1.578,48 -2,8 1.612,13 -4,9 1.734,19 -11,6 1.317,38 16,4 Kanadischer Dollar 1.602,83 1.601,46 0,1 1613,57 -0,7 1.596,82 0,4 1723,37 -7,0 1.758,12 -8,8 1.240,57 29,2 Quel l e: Bl oomberg, ei gene Berechnungen. Gold Forward Offered Rates (%) Silber Forward Offered Mid-Rates (%) 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 07 08 1-Monat 09 11 10 3-Monate 6-Monate 12 07 08 12-Monate Gold Lease Rates* in Basispunkten 09 1-Monat 10 3-Monate 11 12 6-Monate 12-Monate Silber Lease Rates* in Basispunkten 300 350 300 250 250 200 200 150 150 100 100 50 50 0 0 -50 -50 -100 07 08 1-Monat 09 3-Monate 10 11 6-Monate 12 12-Monate *Libor-Zins abzüglich Gold Forward Offered Rates. -100 07 08 1-Monat 09 3-Monate 10 11 6-Monate 12 12-Monate *Libor-Zins abzüglich Silber Forward Offered Mid-Rates. Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Aktien ausgewählter Goldproduzenten Währung Preis Barrick Gold Freeport McMoRan Goldcorp Newmont Mining Newcrest Mining AngloGold Ashanti Polyus Gold Kinross Gold Gold Fields Agnico-Eagle Mines IAMGOLD Harmony Gold 34,1 36,0 37,3 47,2 25,8 34,1 2,9 8,1 13,6 45,3 11,3 10,1 Hui Index S&P 500 Quelle: Bloomberg. USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD 426,3 USD 1402,8 Stand: 10. August 2012. Marktkapitalisierung, Mrd. 34,2 34,2 30,4 23,5 19,7 13,1 8,9 9,2 9,9 7,8 4,3 4,4 % 1-Monat % 3-Monate % 1-Jahr Kurs-GewinnVerhältnis DividendenRendite (%) -4,2 8,8 1,5 1,7 14,1 4,8 -8,8 2,3 11,8 17,0 5,3 12,9 -9,6 2,0 5,5 2,2 2,7 0,1 2,5 2,2 3,0 20,1 3,6 6,5 -31,3 -17,3 -26,2 -15,4 -35,8 -23,1 -9,0 -50,4 -16,6 -27,6 -43,7 -29,9 8,0 9,9 22,2 11,6 15,8 8,4 18,4 11,7 10,1 32,1 11,4 12,3 1,8 3,1 1,3 2,9 1,3 2,0 … 2,5 3,0 0,9 1,1 0,8 183,3 12971,0 4,2 4,6 3,7 3,3 -24,8 25,2 14,0 14,3 1,5 2,1 12 10. August 2012 Edelmetallpreise, aktuell und Schätzungen (pro Feinunze) In US-Dollar Gold Silber Platin Palladium 1611,7 27,9 1401,0 581,9 5 Tage 1612,8 28,0 1406,2 584,3 10 Tage 1609,2 27,9 1405,8 583,4 20 Tage 1600,2 27,6 1406,6 578,9 50 Tage 1598,1 27,8 1431,7 593,7 100 Tage 1610,5 29,0 1483,7 615,6 200 Tage 1649,7 30,6 1529,4 640,4 Q3 2012 1755 34 1563 679 Q4 2012 1948 41 1672 733 Q1 2013 2065 44 1672 733 Q2 2013 2168 48 1672 733 Gold Silber Platin Palladium 1312,7 22,8 1141,1 473,9 5 Tage 1305,8 22,7 1138,5 473,1 10 Tage 1306,4 22,6 1141,4 473,6 20 Tage 1304,8 22,5 1146,9 472,0 50 Tage 1288,9 22,4 1154,6 478,7 100 Tage 1268,9 22,8 1167,8 484,6 200 Tage 1274,8 23,6 1181,0 494,6 Q3 2012 1463 28 1303 566 Q4 2012 1694 36 1454 638 Q1 2013 1877 40 1520 667 Q2 2013 2065 45 1593 698 I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte III. Prognosen In Euro I. Aktuell II. Gleitende Durchschnitte III. Prognosen Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen und Prognosen (jeweils für das Quartalsende). 13 10. August 2012 Weitere wichtige Wirtschaftsdaten, aktuell und Schätzungen Aktuell Q3 12 Q412 Q2 13 US Federal Reserve 0,00 0,00 0,00 0,00 EZB 1,00 0,50 0,25 0,25 Bank von England 0,50 0,50 0,50 0,50 Bank von Japan 0,10 0,10 0,10 0,10 US Treasury 10-J 1,64 1,80 1,80 1,90 Bund 10-J 1,39 1,50 1,60 1,70 UK Gilts 10-J 1,57 1,70 1,80 1,90 JGBs 10-J 0,80 0,90 1,00 1,00 EURUSD 1,23 1,20 1,15 1,05 EURJPY 96,3 101,0 98,0 108,0 EURGBP 0,79 0,86 0,84 0,84 112,7 112,7 118,4 124,3 I. Notenbankzinsen (%) II. Staatsanleihen (%) III. Währungen IV. Öl Ölpreis (Brent, Fass)* Quelle: Bloomberg, eigene Prognosen. Stand: 10. August 2012 Wertentwicklung alternativer Vermögensanlagen seit Jahresanfang in Prozent -25 -20 -15 -10 S&P 500 Nasdaq Euro STOXX 50 FTSE 100 DAX Swiss MI Nikkei Hang Seng Bovespa Russia CRB Index Gold Silber Rohöl EURUSD USDJPY EURGBP EURCHF USDCAD USDGBP USDJPY US-Staatsanleihe 7-10 J. US-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 1-3 J. Euro-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 7-10 J. UK-Staatsanleihe 1-3 J. Japan-Staatsanleihe 7-10 J. Japan-Staatsanleihe 1-3 J. -5 0 5 10 2,8 4,8 7,9 5,2 -2,9 -0,2 -5,3 -3,5 -5,5 -2,7 3,6 9,2 9,0 3,0 0,1 4,7 1,3 0,3 2,0 1,5 0,2 2,7 4,6 0,7 2,4 0,2 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Stand: 10. August 2012. 8,1 15 20 15,9 17,5 25 30 35 14 10. August 2012 Marktdaten Industrieproduktion in den großen Euroraum-Ländern schwächt sich ab Industrieproduktion (saisonbereinigt, Januar 2006 = 100) 120 110 100 90 80 70 06 07 08 09 Deutschland 10 Italien 11 Frankreich 12 Spanien Quelle: Thomson Financial. Aktienmärkte jetzt anfällig für „große Bewegung“ – nach oben wie nach unten Anteil der Aktien der New York Stock Exchange, der über der 200-Tageslinie geschlossen hat in Prozent 100 80 60 40 20 0 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 Quelle: Bloomberg. Rohstoffpreise nach wie vor im Aufwärtstrend S&P Rohstoffpreis-Indizes und US-Konsumentenpreise ((Januar 1970 = 100) 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 70 73 76 79 82 85 88 Kassapreise Quelle: EZB, Thomson Financial, eigene Berechnungen. 91 94 97 US Konsumentenpreise 00 03 06 09 12 15 10. August 2012 Beiträge in bisher erschienen Ausgaben Ausgabe Inhalt 10. August 2012 Die EZB macht ernst. Die „Lirarisierung des Euro“ hat begonnen. Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Zentralbankräte werden immer mehr Geld drucken Edelmetallmarkt-Bericht: Bodenbildung bei der Preiskonsolidierung; über das „Gold-Alpha“ Über das Geldvermehren, den Goldpreis und den Euro-Wechselkurs Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Fehler der EZB Edelmetallmarkt-Bericht: Preiskonsolidierung dauert weiter an „Depression“ – die unentrinnbare Folge eines Papiergeldbooms Wirtschaftspolitischer Kommentar: Die Krise des Interventionismus Edelmetallmarkt-Bericht: Aufbruch, aber noch kein Ausbruch Wie die Zentralbanken die Zinsmärkte manipulieren Wirtschaftspolitischer Kommentar: Was Inflation wirklich ist Edelmetallmarkt-Bericht: Erstarkender US-Dollar macht Edelmetallpreisen zu schaffen Die Zentralbanken sind auf Inflationskurs Wirtschaftspolitischer Kommentar: Kollektive Korruption Edelmetallmarkt-Bericht: Kein Grund zur Euphorie Gold versus Aktien – ein kurzer Blick auf die Periode 1920 bis 2012 Wirtschaftspolitischer Kommentar: Aus dem Ruder gelaufen Edelmetallmarkt-Bericht ESM: ein Trojanisches Pferd zur finanzpolitischen Entmachtung der nationalen Parlamente Die EZB wird die Zinsen senken. Die Politik der Euro-Entwertung schreitet voran Das Fiasko des Fiatgeldes Edelmetallmarkt-Bericht Im Euroraum spielt sich eine „fast unsichtbare“ Währungskrise ab „Target2“-Salden ganz einfach erklärt 100 Jahre „Die Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel“ Edelmetallmarkt-Bericht Ein Ausscheiden Griechenlands wird die Euro-Krise nicht beenden Renaissance der Kapitalverkehrskontrollen? Zur Euro-Krise – ein Diskussionsbeitrag Edelmetallmarkt-Bericht Deutsche Reichsbank 1923: ein Lehrstück über eine politisch unabhängige Zentralbank Die Zeichen stehen auf Abschwächung der internationalen Konjunktur Die Gefahr der Inflation Edelmetallmarkt-Bericht Die Bedeutung der Bankbilanzen für die Edelmetallpreise Kredit und Geld im Euroraum: Deflatorischer Druck baut sich auf Ein Fiatgeldboom endet in einer Depression Edelmetallmarkt-Bericht Banken und Staaten vereinnahmen die EZB – weitere Zinssenkungen sind zu erwarten Geldvermehren: still und heimlich mit „ELA“ Über die wahre Ursache der Finanz- und Wirtschaftskrise Edelmetallmarkt-Bericht 3. August 2012 27. Juli 2012 20. Juli 2012 13. Juli 2012 6. Juli 2012 29. Juni 2012 22. Juni 2012 15. Juni 2012 8. Juni 2012 1. Juni 2012 25. Mai 2012 16 10. August 2012 Disclaimer Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt am Main, verantwortlich. 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