Wirksamer integrieren: Nichtärztliche Gesundheitsberufe als

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Wirksamer integrieren: Nichtärztliche
Gesundheitsberufe als Erfolgsfaktor
JAHRESSYM
18. Juni 20
POSIUM 20
14
14, Hallensta
dion Zürich
Neue Aufgabenteilungen zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Fachpersonen sind einer der
Schlüsselfaktoren für die Patientenbetreuung der Zukunft. Doch auf dem Weg zu Shared Care oder Task
Shifting sind einige Hürden zu nehmen.
Von Urs Zanoni
Die hausärztlichen Kapazitäten stossen
an Grenzen; die lückenlose Betreuung der
Patienten – namentlich von chronisch
kranken – ist nicht mehr in jedem Fall gesichert. Anderseits erlangen Gesundheitsberufe wie Pflege und Physiotherapie durch Aus- und Weiterbildungen auf
Hochschulniveau immer bessere und
spezifischere Qualifikationen. Daraus ergeben sich vielfältige Chancen für neue
Aufgabenteilungen zwischen ärztlichen
und nichtärztlichen Fachpersonen – aber
auch vielfältige Schwierigkeiten.
Die erste liegt in der Fragmentierung der
Gesundheitsversorgung, und zwar sowohl bei den Fachpersonen wie den Institutionen: «Interdisziplinär» bedeutet
fast immer auch «interinstitutionell».
Dies schafft Probleme in der Kommunikation und Kontinuität. Viele glauben zwar,
dies mit der Informatik in den Griff zu
fmc-Jahressymposium 2014
am 18. Juni im Hallenstadion Zürich
Das Jahressymposium 2014 des Forum
Managed Care (fmc) beleuchtet unter
dem Titel «Wirksamer integrieren: Gesundheitsberufe als Erfolgsfaktor» die
Möglichkeiten und Herausforderungen
der multidisziplinären Betreuung: Welche Gesundheitsberufe – Pflege, Physiotherapie, Apotheker, Medizinische Praxisassistentin u.a. – können welche Rolle
spielen? Was können Ärzte und Ärztinnen durch neue Aufgabenteilungen
gewinnen? Wie lässt sich eine interprofessionelle Arbeitsteilung unter diesen
Vorzeichen organisieren? Welche Erfahrungen und Erkenntnisse gibt es in der
Schweiz und im Ausland mit multidisziplinären Betreuungsteams? Wie reagieren Patientinnen und Patienten auf diese neuen Modelle und welche Nutzen
haben sie davon?
bekommen (eHealth). Doch die Vereinbarkeit der Systeme ist noch mangelhaft,
weshalb der Arbeitsaufwand und das
Frustpotenzial überdurchschnittlich hoch
sind. Abhilfe könnten hier multidisziplinäre Teams schaffen, deren Mitglieder
sich gut kennen und auf informeller Ebene und ohne institutionelle Hindernisse
zusammenarbeiten können.
Saubere Abgrenzung
Die zweite Schwierigkeit besteht in der
Zuteilung der Aufgaben: Jeder Fachbereich
muss klar definierte Kompetenzen und
Verantwortlichkeiten haben, um Interessenkonflikte rasch erkennen und lösen zu
können. Zur Verdeutlichung: Zahlreiche
Studien zeigen, dass fast die Hälfte der
(Haus-)Arztbesuche durch eine einfache
Beratung ersetzt werden könnten. Angesichts des Mangels an Hausärzten könnten
sich auch hoch qualifizierte Pflegefachpersonen um diese «risikolosen» Personen
Das laufend aktualisierte Programm
mit der Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.fmc.ch/symposium.
Auch 2014 wird das fmc den Förderpreis
für herausragende Leistungen zur Entwicklung und Umsetzung der Integrierten Versorgung im Schweizer Gesundheitswesen vergeben. Die Preissumme
beträgt 10 000 Franken. Deshalb lädt das
fmc alle Interessierten ein, am Symposium vom 18. Juni 2014 ihre wissenschaftlichen Studien, Optimierungsprojekte,
Initiativen oder Innovationen in Form
von Präsentationen oder interaktiven
Workshops vorzustellen. Alle zum Symposium eingereichten Arbeiten, die ganz
oder hauptsächlich in der Schweiz bearbeitet wurden, sind für den Förderpreis
angemeldet. Wir freuen uns auf Ihre Projekteingabe unter www.fmc.ch/symposium/foerderpreis bis spätestens 31.
März 2014.
kümmern. Der Arzt würde sich auf die
komplexen Fälle konzentrieren, die eine
sorgfältige Einschätzung von Risiken und
Wahrscheinlichkeiten verlangen. Wenn
man diese Abgrenzung anerkennt, wird die
Betreuung effizienter und das Ansehen
von beiden Berufsgruppen gestärkt.
Lücken in der Vergütung
Die dritte Schwierigkeit besteht darin,
dass die Kontinuität der Behandlung
durch Krankenhausaufenthalte unterbrochen wird. Wenn ein ambulant tätiger
Arzt, dessen Patient im Spital liegt, sich
einbringen möchte, hat er es oft schwer,
eine Ansprechperson zu finden. Eng damit verbunden ist eine vierte Schwierigkeit: Die Vergütungen des ambulanten
und stationären Bereichs sind strikt getrennt und beruhen auf unterschiedlichen Systemen (ambulant = Einzelleistungstarife; stationär = Fallpauschalen).
Das heisst, dass der Arzt, der seinen Patienten im Spital mitbetreuen möchte,
ebenso wenig vergütet ist wie die Pflegefachperson der Spitex, die beim Austrittsgespräch eines Patienten teilnehmen
möchte. Kommt hinzu: Die momentane
Tarifierung erfasst den deutlich gestiegenen Bedarf an Koordination, vorbeugenden Massnahmen und Aufklärung der
Patienten ungenügend.
Damit die Herausforderungen, die chronische Krankheiten an alle Partner des Versorgungssystems stellen, bewältigt werden können, müssen diese Schwierigkeiten offen und ohne Tabus angegangen
werden. Unabhängig davon bleibt aber die
Erkenntnis, dass der absolute Erfolgsfaktor
für eine qualitativ hochwertige und effiziente Patientenbetreuung in sozialkompetenten Gesundheits- und Medizinfachleuten liegt, die bereit sind, Zeit und Energie
in den Aufbau von funktionierenden Arbeitsbeziehungen zu investieren – selbst
wenn dieser Aufwand in einer ersten Phase unentgeltlich zu erbringen ist.
www.fmc.ch
1 I 2014
arzt I spital I pflege
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