FORTBILDUNG Praktisch alle Jugendlichen sind betroffen Akne, eine chronische Erkrankung krankun der Talgdrüsenfollikel ollikel Akne ist einer der häufigsten Konsultationsgründe sgründe in der derind zwar häufig Adolesmatologischen Sprechstunde. Dabei sind alenz von mind. 24,8% 4,8% bezente (10–20 Jahre) mit einer Prävalenz besteh eine Pertroffen, aber bei bis zu 20% der Patienten besteht bensjahr hinaus. sistenz über das zwanzigste Lebensjahr kne führt zu einer Einschränkung ng der Lebensqualität, die vergleichbar mit derr durch A Asthma, Epilepsie, Typ 2 Diast – Grund genug betes oder Arthritis ist genug, auf diee aktuellen Ther eraer korrigierten Version der S2-Leitlinie Leitlinie „Bepieempfehlungen der e“ der Deutschen Dermatologischen Dermatol handlung der Akne“ Gesellschaft, welche im Oktober 2011 auf dem Portal der Arbeitsgeer wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellmeinschaft der ubliziert wurde, im Folgenden einzugehe schaften publiziert einzugehen. A Pathogenese enese Die Pathogenese der Akne ist ein multifa multifaktorieller Prozess. Nen einer genetischen Komponente spiele ben spielen Androgene, Hautlide, und regulierende Neuropeptide eine ei Rolle. In erster Linie pide, ist es dabei ein genet genetisch determinierter Überschuss der Andität der in der Pubertät P rogenaktivität entzündliche Veränderungen auslösen kann. Androgene ste steigern Talgdrüsenvolumen und der informierte arzt _ 12 _ 2011 Dr. med. Siegfried Borelli Zürich Talgproduktion. Daneben stimulieren sie die Proliferation der Keratinozyten des Follikelbereichs wodurch die Entstehung von Komedonen erst möglich wird. Neuroendokrine Regulationsmechanismen, Propionibakterien, proinflammatorische Lipide im Serum, Nahrungslipide und Rauchen stellen dabei mögliche Kofaktoren dar, die zur Verstärkung der Entzündung führen. Die Rolle der Ernährung bei der Akne ist immer noch unklar. Im westlichen Lebensstil werden jedoch höhere Anteile proinflammatorischer ω-6-Fettsäuren konsumiert. So wird z.B. bei Eskimos, Chinesen und Einwohnern von Okinawa bei Wechsel der Ernährungsgewohnheiten von traditioneller auf westliche Ernährung häufiger Akne beobachtet. Daneben besteht ein Zusammenhang zwischen Akneschweregrad und Intensität eines Zigarrettenkonsums. Da dieser Kofaktor durch den Patienten selbst gesteuert werden kann, sollte eine Nikotinabstinenz gefördert und gefordert werden. 27 Fotos: Borelli FORTBILDUNG Abb. 1: Akne comedonica Abb. 2: Akne papulopustulosa Abb. 3: Akne ne conglobata Abb. 4: Drainierender erender Sinus Differentialdiagnose Primäreffloreszenz der Akne ist der offene oder geschlossene sen diffeKomedo (Abb. 1). Akne-ähnliche Erkrankungen müssen rentialdiagnostisch abgegrenzt werden (Tabelle 1). Akneiforme Eruptionen treten meist rasch auf und zeichnen sich klinisch durch das Fehlen von Komedonen aus. Stattdessen zeigen sich follikuläre Papeln und Pusteln. Therapie Die Therapie kann sowohl topisch als auch systemisch erfolgen. rad der Die Auswahl richtet sich in erster Linie nach dem Schweregrad rster Linie Akne. Bei der Akne comedonica (Abb. 1) kommen in erster topische Retinoide, alternativ auch Azelainsäure zum Einsatz. DaVorz vor bei ist Adapalen aufgrund der geringeren Irritation der Vorzug topischem Isotretinoin und Tretinoin zu geben. Bei der Akne papulo-pustulosa (Abb. 2) sind topische Retin Retinoide lche evtl. durch und/oder Benzoylperoxid die Basistherapeutika, welche änzt w topische oder systemische Antibiotika ergänzt werden. Eine topiVerm er Resche Monotherapie mit Antibiotika wird zur Verminderung der Tab. 2). sistenzentwicklung nicht empfohlen (Tab. tisch über die Hemmung Hemmu der Erythromycin wirkt bakteriostatisch nthese und führt zu einer ei ribosomalen bakteriellen Proteinsynthese Verdrüsenfollikel mit Propioniminderung der Kolonisation der Talgdrüsenfollikel bacterium acnes. Clindamycin führt zu einerr Elimination von P. acer bakteriellen Proteinsynthese. synthese. Tetracynes über eine Hemmung der -inflammatorisch wirksam. wir cline sind allgemein anti-infl o-pustulosa nodosa werden werde neben den B Bei der Akne papulo-pustulosa Baeinge sistherapeutika rascher systemische Antibiotika eingesetzt. Dabei stigeren Nebenwirkungsprofils in erster e wird aufgrund des günstigeren Lide Einsatz nie Doxycyclin eingesetzt. Als Alternative kommt hier der otretinoin in Frage. Ähnlich lautet im Theerapie-Algovon oralem Isotretinoin con rithmus die Empfehlung zur Akne conglobata (Abb. 3): auch hier gena wird orales Isotretinoin als Alternative genannt. Der klinische Allt, dass vorteilshalber bei der Akne cong tag zeigt, conglobata nicht zu lanit dem Einsatz von oralem Isotretinoin ggezögert werden sollge mit te, um eine Besserung zu erreichen und ins insbesondere um Narben ern. Bei Frauen ist dabei eine konsequente Kontrazepzu verhindern. V tion zwingend vorgeschrieben. Vorteilshalber kommen dabei anti-androgen wirksamee orale Kontraz Kontrazeptiva zum Einsatz, welche ihchen Effekt e auf die Akne haben und bererseits einen therapeutischen Akne papulo-pustulosa bei Fraureits ab dem Schweregrad einer A en eingesetzt werden können. 28 TAB. 1 Differentialdiagnose akneiformer Erkrank Erkrankungen Akneiforme Exantheme me durch Medikamente Glukokortikoide l Gl Androgene / anabole Steroide l Androge Psychopharmaka l Psychopharma roleptika (Lithiu (Lithium,Hydantoin, T Trimethadon, Amineptine) l Neuroleptika l Azathioprinn mphetamine ((ecstasy pimples) l Methylendioxyamphetamine Isoniazid l D-Penicillamin l D-Pen Thiourazil l Thiouraz l Antibiotika (Doxycyclin, Minocyclin) mine B B2, B6, B12 l Vitamine EGF-Rezeptoragonisten -Rezep l Erreger-bedingte ger-bedi Follikulitiden Staphylococcus aureus l Staphylo Pityrosporum ovale l Pityro Demodex folliculorum l De l Gramnegative Bakterien TAB. 2 Strategien zur Verhinderung der Resistenzentwicklung bei P. acnes (adaptiert nach Leitlinie zur Therapie Akne) l Einhalten hygienischer Massnahmen durch den Therapeuten (Handschuhe,Händedesinfektion) l Kein Einsatz von Antibiotika wenn therapeutische Alternativen mit ähnlicher Wirkung bestehen l Einsatz von Antibiotika nur wenn indiziert l Keine Monotherapie mit Antibiotika l Antibiotika-Behandlung abbrechen wenn nach 6-8 Wochen keine Besserung zu beobachten ist l Limitierte Dauer der Therapie mit Antibiotika (3, max. 6 Monate) l Keine Antibiotika als Erhaltungstherapie l Gleichzeitiger oder intermittierender Einsatz von Benzoylperoxid l Bei wiederholten Therapiezyklen Einsatz desselben Antibiotikums 12_ 2011 _ der informierte arzt FORTBILDUNG Abb. 5: Postläsionäre Hyperpigmentierungen bei Akne Abb. 6: Aknenarben Bei drainierenden Sinus (Abb. 4) kann eine läsionale ale Unte UnterInzision spritzung mit Glukokortikoiden erwogen werden. Einee Inzisi wie bei einem Abszess sollte unbedingt vermieden werden, da bei fehlendem therapeutischen Nutzen entstellende Narben entstehen. Dermatokosmetische Aknetherapie als physikalische Form der Behandlung stellt eine Unterstützung der externen und systemischen Therapie dar und fördert die Compliance. Geeignet sind v.a. Akne comedonica und Akne papulopustulosa. Nach Reinigung der Haut mit einem milden Syndet erfolgt eine Desinfektion z.B. mit es mit warIsopropylalkohol 70%. Unter Verwendung eines Gerätes omedonenexmem Wasserdampf wird die Haut zur manuellen Komedonenexussetzung ist die traktion unter Lupenbetrachtung vorbereitet. Voraussetzung kerin bei IndikatiDurchführung durch eine gut geschulte Kosmetikerin onstellung durch den Arzt. Eine ausreichende Aufklärung der Patienten Patien bzgl. Pathogenet, möglicher Nebenwirkungen Nebenwi se, Therapiekonzept, und Vorgehen ei Auft Au reten ebensolcherr kann der Unzu bei Unzufriedenheit der Patienten e mit der Therapie -welche bei knapp ein einem Drittel berichtet wirder C vorbeugen. Zur Verbesserung der Compliance sollten subjektiera eil ve Krankheits-, Therapieund Heilungskonzepte des Patienten erach Möglichkeit berü fragt und nach berücksichtigt werden. Dr. m med. Siegfried Borelli li Prof. Dr. med. Stephan Lautenschlager aut Dermatologisches Ambulatorium Dermatologi lato Stadtspital Triemli Herman-Greulich-Str. 70, 8004 Zürich Herman-Greu [email protected] ried.borell Literatur: 1. S2k-Leitlinie Leitlinie zzur Therapie Akne (http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-017.html) Therapie residueller Veränderungen en Nach Abheilung der akut entzündlichen en Man Manifestationen einer n (Abb. 5) und Narben Narbe (Abb. Akne können Pigmentverschiebungen nten eine fortgesetzte ko 6) persistieren, welche für die Patienten kosmetische Einschränkung bedeuten. atorischen HyperpigmenBei oberflächlichen postinflammatorischen tschutz eine Therapie tierungen kann neben konsequentem Lichtschutz inoiden erwogen erwog werden. en. Daneben könmit Azelainsäure und Retinoiden ngs mit Alpha Hydro nen oberflächliche Peelings Hydroxy Säure zum Einsat Einsatz kommen. ausgesproc Die Morphologie von Aknenarben ist ausgesprochen vielgeere Narbentypen beim selben Pati staltig, wobei oft mehrere Patienten zu nd. Am häufigsten sind atrophe (wurms beobachten sind. (wurmstichartige, hypertro varioliforme, wellenartige) Narben, seltener hypertrophe. Kleine, nkene wurmstichartige Narben Nar tief eingesunkene können mit Stanzexzianzelevation behandelt werden. T sion oder Stanzelevation Tiefe wellenartige Narerden subzidiert. Salicylsäure – Peelings können bei superfiben werden ziellerr Vernarbung hilfreich sein. In Einzelfä Einzelfällen kann die Exzisischriebener Narben mit primärem Wundverschluss W on umschriebener diskun. Großflächige oberfl o tiert werden. ächliche Narben können mittels er LASER (insbe Dermabrasio oder (insbesondere Erbium: YAG und CO2) angegangen werden. Augmentation atropher Narben mittels resorbierbarem Dermatofiller istt möglic möglich, bei wurmstichartigen Narben jedoch nicht empfohlen. der informierte arzt _ 12 _ 2011 Take-Home Message ◆ Akne ist eine multifaktorielle Erkrankung ◆ Rauchen führt zu einer Verschlechterung der Akne ◆ Basistherapie mit topischen Retinoiden und/oder Benzoylperoxid ◆ Keine Monotherapie mit Antibiotika ◆ Bei schweren Akneformen ist Isotretinoin das Mittel der Wahl ◆ Compliance und Adherence von Akne-Patienten können mit ausreichender Instruktion und Berücksichtigung des Krankheits- und Therapiekonzepts des Patienten verbessert werden 29