Profitierst du auch von der Schweinegrippe? Autor(en): Anna [Hartmann, Anna Regula] Objekttyp: Illustration Zeitschrift: Nebelspalter : das Humor- und Satire-Magazin Band (Jahr): 135 (2009) Heft 7 PDF erstellt am: 26.10.2017 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Rund zwei Millio¬ nen Menschen sollen in der Schweiz an der Grippe ster¬ ben. Oder zumindest erkran¬ ken. Schulen werden geschlos¬ sen, S-Bahnen verkehren nicht oder verspätet (also wie bis an¬ hin) und Grossanlässe werden abgesagt. Letzteres ist der Super-GAU, denken wir nur an die Miss-Schweiz-Wahl. Schrecklich! Es kommt noch schlimmer: Küssen wird ver¬ boten, Hände müssen gewaschen werden (auch nach dem Stehpinkeln, meine Herren) und am Schluss wird es tagelang regnen und ein Mann mit einem Schiff wird von jeder Tierart - ach nein, das hatten wir schon. Was das Herz eines jeden Schweizers zerreisst: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Desin¬ fektionsmittel wird jenen von Bier überstei¬ gen. Voilä. Vermuüich werden via Facebook Desinfektionsmittel-Botellöns organisiert. Es wird die Stunde der Experten, der Wissen¬ schaft, der Ratschläge und Umschläge. Es wird die Wederauferstehung von ihm, vom legendären Mundschutz. Wobei die meisten Menschen - und das ist die pure Realsatire - den Zweck des Mundschutzes gar nicht erst begriffen haben: Nur wer bereits das Vi¬ rus auf sich trägt, soll einen tragen, die Ge¬ sunden dürfen es ruhig bleiben lassen. Und so bauen wir fachmännisch und angsterfüllt den Kleiderschrank in ein Drei-KubikmeterMedikamentendepot um: Tamiflu und Ta¬ schentücher. Vielleicht noch Lachgas. Scha¬ den tut' s bestimmt nicht. Nächstes Jahr war¬ tet sicher eine weitere, gemeine Geissei der Menschheit auf uns. Vielleicht die Ziegen¬ grippe. Oder die Sheüandponygrippe. Aber was wollen wir uns darüber Sorgen machen: Nächstes Jahr sind die meisten von uns si¬ cher schon längst tot. Jürg Ritzmann 30 Schweiz SS** 8? ANW neuer gesellschaft¬ licher umgang ¦ gross-phobie vor pandemie sier ist der beste Schutz und lässt Sie beson¬ ders gut aussehen in der Masse der weissen küsschen, pfötchen: aus! - verbötchen! mensch schützt sein gerippe jetzt strikt vor schweinegrippe schiss vor reizen, fremdem hatschi statt auswärts cüpchen: zuhause Süppchen freut knorr und maggi aber schlecht für beizen Werner Moor Ultimative Tipps gegen die Schweinegrippe Gesundheitsämter und Kantonsärzte sagen nicht die ganze Wahrheit über echte Varian¬ ten, sich wirklich zu schützen. Nehmen Sie die folgenden Ratschläge zu Herzen, Sie wer¬ den sich dankbar sein! Banknoten sind extreme Virusherde! Zahlen Sie nur noch in Aktien! ¦ Schützen Sie auch Augen, Ohren und Na¬ se! Ein Motorradhelm mit geschlossenem Vi¬ Maskenträger. Waschen Sie nicht die Hände! Nur so kommen Sie in den Genuss von 1 0 Tagen Ex¬ traurlaub und Sie können Ihren Enkeln sa¬ gen, dass Sie die Schweinegrippe hatten. Meiden Sie jeden Türgriff, er wimmelt nur so vor Erregern! Treten Sie die Tür mit dem Fuss ein, das ist hygienischer und bringt keine Ansteckung. Schauen Sie im Fernsehen keine Fussballspiele! Massenansammlungen erhöhen das Risiko. Fahren Sie konsequent schwarz! Ticket¬ automaten sind ein sicherer Ansteckungsort. Niesen und husten Sie, ohne die Hände vor Mund und Nase zu halten! Nur so ver¬ meiden Sie die Ansteckungsgefahr für Mit¬ menschen beim nächsten Händeschütteln. Wenn das HINl-Virus Sie nicht erreicht: trinken Sie zügig einen Liter Whiskey! Die Symptome werden die selben sein und Sie verstehen besser die Infizierten. Als letztes Mittel: Küssen Sie Ihren Chef! Er wird 2 Wochen ausfallen. Ihre frei wer¬ denden Abwehrkräfte können sich jetzt voll auf das Virus konzentrieren. ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ Wolf Buchinger Nebelspalter Nr. 7 2009 |