Profitierst du auch von der Schweinegrippe? - E

Werbung
Profitierst du auch von der Schweinegrippe?
Autor(en):
Anna [Hartmann, Anna Regula]
Objekttyp:
Illustration
Zeitschrift:
Nebelspalter : das Humor- und Satire-Magazin
Band (Jahr): 135 (2009)
Heft 7
PDF erstellt am:
26.10.2017
Nutzungsbedingungen
Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an
den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern.
Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in
Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder
Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den
korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden.
Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung
der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots
auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber.
Haftungsausschluss
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung
übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder
durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot
zugänglich sind.
Ein Dienst der ETH-Bibliothek
ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch
http://www.e-periodica.ch
Pandemie- Prophylaxe
Das Schlimmste kommt erst noch
Schöner sterben
mit Viren
Das Schlimmste kommt noch.
Im Herbst. Keine Angst, Gölä
bringt keine neue CD heraus.
Nein, im Oktober läuft sie an,
die grösste je angelegte Marke¬
tingaktion der Chemiemultis.
Die Rede ist von der viel besag¬
ten, wohl befürchteten Pande¬
mie. Sie wird im Herbst rich¬
tig trendy. Rund zwei Millio¬
nen Menschen sollen in der
Schweiz an der Grippe ster¬
ben. Oder zumindest erkran¬
ken. Schulen werden geschlos¬
sen, S-Bahnen verkehren nicht
oder verspätet (also wie bis an¬
hin) und Grossanlässe werden
abgesagt. Letzteres ist der
Super-GAU, denken wir nur
an die Miss-Schweiz-Wahl.
Schrecklich! Es kommt noch
schlimmer: Küssen wird ver¬
boten, Hände müssen gewaschen werden
(auch nach dem Stehpinkeln, meine Herren)
und am Schluss wird es tagelang regnen und
ein Mann mit einem Schiff wird von jeder
Tierart - ach nein, das hatten wir schon.
Was das Herz eines jeden Schweizers zerreisst: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Desin¬
fektionsmittel wird jenen von Bier überstei¬
gen. Voilä. Vermuüich werden via Facebook
Desinfektionsmittel-Botellöns organisiert.
Es wird die Stunde der Experten, der Wissen¬
schaft, der Ratschläge und Umschläge. Es
wird die Wederauferstehung von ihm, vom
legendären Mundschutz. Wobei die meisten
Menschen - und das ist die pure Realsatire
- den Zweck des Mundschutzes gar nicht
erst begriffen haben: Nur wer bereits das Vi¬
rus auf sich trägt, soll einen tragen, die Ge¬
sunden dürfen es ruhig bleiben lassen. Und
so bauen wir fachmännisch und angsterfüllt
den Kleiderschrank in ein Drei-KubikmeterMedikamentendepot um: Tamiflu und Ta¬
schentücher. Vielleicht noch Lachgas. Scha¬
den tut' s bestimmt nicht. Nächstes Jahr war¬
tet sicher eine weitere, gemeine Geissei der
Menschheit auf uns. Vielleicht die Ziegen¬
grippe. Oder die Sheüandponygrippe. Aber
was wollen wir uns darüber Sorgen machen:
Nächstes Jahr sind die meisten von uns si¬
cher schon längst tot.
Jürg Ritzmann
30
Schweiz
SS**
8?
ANW
neuer gesellschaft¬
licher umgang
¦
gross-phobie
vor pandemie
sier ist der beste Schutz und lässt Sie beson¬
ders gut aussehen in der Masse der weissen
küsschen, pfötchen:
aus! - verbötchen!
mensch schützt sein gerippe
jetzt strikt vor schweinegrippe
schiss vor reizen,
fremdem hatschi
statt auswärts cüpchen:
zuhause Süppchen
freut knorr und maggi
aber schlecht für beizen
Werner Moor
Ultimative Tipps gegen
die Schweinegrippe
Gesundheitsämter und Kantonsärzte sagen
nicht die ganze Wahrheit über echte Varian¬
ten, sich wirklich zu schützen. Nehmen Sie
die folgenden Ratschläge zu Herzen, Sie wer¬
den sich dankbar sein!
Banknoten sind extreme Virusherde!
Zahlen Sie nur noch in Aktien!
¦
Schützen Sie auch Augen, Ohren und Na¬
se! Ein Motorradhelm mit geschlossenem Vi¬
Maskenträger.
Waschen Sie nicht die Hände! Nur so
kommen Sie in den Genuss von 1 0 Tagen Ex¬
traurlaub und Sie können Ihren Enkeln sa¬
gen, dass Sie die Schweinegrippe hatten.
Meiden Sie jeden Türgriff, er wimmelt
nur so vor Erregern! Treten Sie die Tür mit
dem Fuss ein, das ist hygienischer und bringt
keine Ansteckung.
Schauen Sie im Fernsehen keine Fussballspiele! Massenansammlungen erhöhen
das Risiko.
Fahren Sie konsequent schwarz! Ticket¬
automaten sind ein sicherer Ansteckungsort.
Niesen und husten Sie, ohne die Hände
vor Mund und Nase zu halten! Nur so ver¬
meiden Sie die Ansteckungsgefahr für Mit¬
menschen beim nächsten Händeschütteln.
Wenn das HINl-Virus Sie nicht erreicht:
trinken Sie zügig einen Liter Whiskey! Die
Symptome werden die selben sein und Sie
verstehen besser die Infizierten.
Als letztes Mittel: Küssen Sie Ihren Chef!
Er wird 2 Wochen ausfallen. Ihre frei wer¬
denden Abwehrkräfte können sich jetzt voll
auf das Virus konzentrieren.
¦
¦
¦
¦
¦
¦
¦
Wolf Buchinger
Nebelspalter Nr. 7 2009
|
Herunterladen