1.5 Mineralstoffe

Werbung
1.5 Mineralstoffe
Mineralstoffe sind lebensnotwendige, nichtorganische Nährstoffe, welche der Organismus
nicht selbst herstellen kann; sie müssen ihm mit der Nahrung zugeführt werden. Sie sind für
den Aufbau und die Funktion des Körpers unerlässlich. Ohne ausreichende Mineralstoffzufuhr sind lebensnotwendige Stoffwechselgänge im Organismus nicht möglich.
Mineralstoffe werden als Baustoff für das Wachstum und als Ersatz für die in Exkreten und
Sekreten (Schweiß, Urin, Kot) ausgeschiedenen Mengen benötigt.
Da die Mineralstoffe nichtorganisch und meistens Elemente sind, sind sie anders als einige
Vitamine gegen die meisten Zubereitungsmethoden unempfindlich. Zum Beispiel können sie
durch Hitze oder Luft nicht zerstört werden. Viele von ihnen können allerdings durch
übermäßig langes Kochen in zu viel Wasser ausgelaugt werden. Wenn das Kochwasser nicht
verzehrt sondern weggeschüttet wird, gehen auch die Mineralien verloren.
Man unterscheidet einerseits Mengenelemente und Spurenelemente, andererseits Bau- und
Reglerstoffe. Calcium, Magnesium und Phosphor zählen zu den Baustoffen. Chlor, Eisen, Iod,
Kalium, Natrium gehören zu den Reglerstoffen.
Die Mengen- oder Makroelemente kommen, wie ihr Name schon sagt, in relativ hohen
Konzentrationen im Organismus vor, etwa zu 50 mg pro kg Trockenmasse (Körpergewicht
minus Wasseranteil); etwa das Calcium, aus dem die harte Knochenmasse mitaufgebaut wird.
Beispiele für Mengenelemente:
•
•
•
•
•
•
Calcium
Chlor
Kalium
Magnesium
Phosphor
Natrium
Die Spuren- oder Mikroelemente sind in einer relativ geringen Konzentration vorhanden,
weniger als 50 mg pro kg Körpertrockenmasse.
Beispiele für Spurenelemente:
•
•
•
•
•
•
•
Chrom
Iod
Selen
Eisen
Kupfer
Zink
Fluor
Quelle: www.akademie-weinheim.de
1/9
Für alle Spurenelemente gilt, dass viel nicht viel hilft, eher im Gegenteil: So wertvoll sie für
den gesunden Organismus sind, so gefährlich kann bei vielen eine Überdosierung sein. Arsenoder Selenvergiftung und Kupferspeicherkrankheit sind nur einige der möglichen Probleme.
Ein Fehlen von essentiellen (lebensnotwendigen) Spurenelementen bei Mensch, Pflanze und
Tier ruft schwere physiologische Schäden hervor. Bekannte Mangelerscheinungen sind
Anämie bei Eisenmangel oder Stoffwechselstörungen bei Jodmangel. Eine überhöhte
Aufnahme kann eine Vergiftung bewirken, da einige Mikroelemente hoch giftig sind.
Allgemein als essentielle Spurenelemente anerkannt sind: Chrom, Eisen, Fluor, Iod, Kobalt,
Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Vanadium, Zink
Diese Spurenelemente sind entweder wichtige Bestandteile von Enzymen, Vitaminen und
Hormonen oder wirken im Sinne von Coenzymen katalysierend oder aktivierend bei
bestimmten Stoffwechselreaktionen.
Als nicht-essentielle Spurenelemente oder Elemente, deren biologische Funktion noch nicht
eindeutig bekannt ist, gelten: Arsen, Aluminium, Barium, Bismut, Bor, Brom, Germanium,
Lithium, Nickel, Quecksilber, Rubidium, Silizium, Strontium, Tellur, Titan, Wolfram, Zinn
Gründe für eine Unterversorgung mit Spurenelementen können sein:
•
vermehrte Ausscheidung, etwa durch Schwitzen oder Durchfallerkrankungen
• Stoffwechselerkrankungen
• Regionale Gegebenheiten (z.B. das Vorkommen im Ackerboden)
Einige Mineralstoffe befinden sich in einem funktionellen Regelkreis und beeinflussen
einander, zum Beispiel Natrium und Kalium, die bei der Nervensignalleitung als Gegenspieler
wirken.
Manche sind Bestandteile von Hormonen, etwa das Iod beim Schilddrüsenhormon. Andere,
wie manche Mengenelemente, sorgen gelöst als Elektrolyte in Form von positiv geladenen
Kationen oder negativ geladenen Anionen für Elektroneutralität in den Körperflüssigkeiten
zwischen den Geweben und für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks.
Leicht verfügbar sind sie für den Organismus vor allem in bestimmten Verbindungen, etwa
Natrium und Chlor in Form des Kochsalzes oder Zink in Form von Zink-Chelat.
1.5.1 Mengenelemente:
Calcium (Ca)
Die besten Calciumquellen in der Nahrung sind Milch und Milchprodukte. Calcium kommt
aber auch in grünen Gemüsen vor, wird daraus aber nicht sehr gut aufgenommen. Pflanzliche
Quellen sind Brokkoli, Grünkohl, Kohlrabi, Sellerie, Spinat, weiße Bohnen, Lauch.
Neben seiner Funktion als Knochenbaustein ist Calcium essenziell für die Blutgerinnung und
außerdem als Enzymaktivator beteiligt an der Aktivität von Nerven und Muskeln sowie der
Sekretion von Tyrosin und Insulin.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
2/9
Bei Calciummangel kommt es zu Tetanie, Kopf- und Muskelschmerzen, Spontanfrakturen,
Zahnveränderungen und Osteoporose.
Eine tägliche Aufnahme bis 2000mg scheint für gesunde Menschen keine nachteiligen Folgen
zu haben. Allerdings behindert eine sehr hohe Calciumzufuhr die Eisenabsorption. Als Folge
einer Übersättigung des Harns mit Calcium und Phosphat kommt es zu Nierenfunktionsstörungen und Ausbildung von Nierensteinen.
Chlorid (Cl)
In Nahrungsmitteln kommt Chlorid immer zusammen mit Kalium oder Natrium vor. Der
Chloridgehalt tierischer Lebensmittel ist höher als der Chloridgehalt pflanzlicher
Lebensmittel.
Chlor ist Bestandteil der Salzsäure im Magen. Chlorid ist in der Hauptsache für die
Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewichts im Organismus von Bedeutung. Die
Chloridabsorption erfolgt vollständig und mit hoher Geschwindigkeit. Sie ist eng an die
Natriumabsorption gekoppelt. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Niere. Die
wünschenswerte Zufuhr von Na + Cl, die gemeinsam das Kochsalz bilden, liegt bei etwa
5g/tag. Zu Chloridmangel kommt es nach lang anhaltendem Erbrechen oder schweren
Durchfällen. Bei Aufnahme von Chloriden mit der Nahrung überwiegt die Wirkung des
Kations <-> Chlor ist Anion.
Kalium (K)
Kalium findet man in pflanzlichen Lebensmitteln mehr als in tierischen Lebensmitteln.
Besonders kaliumreich sind Bananen, Aprikosen, Tomaten, Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte,
Kakaopulver und Bierhefe. Kaliumarme Lebensmittel sind tierische und pflanzliche Fette und
Öle sowie reine Kohlenhydratträger wie Zucker, Marmelade und ausgemahlene Mehle.
Kalium wird außer für die Aufrechterhaltung und Regulierung des osmotischen Druckes für
die Muskelfunktion benötigt. Kalium dient weiterhin der Aktivierung von Enymsystemen. Da
fast alle pflanzlichen Lebensmittel Kalium enthalten, kann die empfehlenswerte Zufuhr von
3-4g/tag für Erwachsene ohne Schwierigkeiten erreicht werden.
Kalium ist das bedeutendste intrazelluläre Kation und wichtig für die Elektroneutralität,
Osmolarität, Hydration und Erregungsleitung. Kalium funktioniert wie Natrium hauptsächlich
als Ladungstransporter und als Aktivator für verschiedene Enzyme. Es wird über einen
aktiven Transportmechanismus im oberen Dünndarm absorbiert. Kaliummangel kann
ernährungsbedingt vorkommen, tritt aber häufiger auf als Folge von Durchfällen, Einnahme
von Entwässerungs- und Abführmitteln und als Folge von Polyurie . Es kommt zu
Muskelschwäche bis hin zu Muskellähmung und Störungen der Herztätigkeit, die sich am
EKG feststellen lassen.
Bei einer erhöhten Kaliumzufuhr (Serumwerte über 5mval/L) kommt es zu schweren
Störungen der Muskel-, Nerven- und Herz-Kreislauf-Funktionen. Es wird außerdem
Ohrensausen, Taubheit, Verwirrung und Halluzinationen beobachtet.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
3/9
Magnesium (Mg)
Magnesium kommt in den meisten tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor, jedoch in
pflanzlichen Lebensmitteln in höherer Konzentration(Chlorophyll). Nahrungsfette,
ausgemahlenes Mehl und raffinierte Zucker enthalten kaum Magnesium. Gemüse ist
grundsätzlich magnesiumreich. Infolge falscher Düngung kann eine Magnesiumverarmung
auftreten. Magnesium ist Aktivator, teilweise Inhibitor zahlreicher Enzyme und
Enzymsysteme. Daneben hat Magnesium eine Funktion als Ladungstransporteur und für die
Aufrechterhaltung des elektrischen Gleichgewichts zusammen mit Natrium, Kalium und
Calcium. Es ist erforderlich für die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln und bildet
zusammen mit Ca und Ph das Material zur Festigung der Knochen und Zähne.
Mangel kann auftreten infolge falscher Ernährung, aber auch nach Durchfall und starkem
Schwitzen. Die Symptome sind Krämpfe, besonders der Beine und Füße, Muskelzucken,
neuromuskuläre Überregbarkeit. Hohe Magnesiumgaben bewirken Diarrhoe, hohe
Magnesiumblutspiegel bei eingeschränkter Nierenfunktion zeigen sich als Hyporeflexie,
Hypotonie und Atemdepression.
Natrium (Na)
In Lebensmitteln wird ein hoher Natriumgehalt hauptsächlich in Fleisch- und Wurstwaren.
Hartkäse, Fertigsoßen, Suppen, Dosengemüse und Brot gefunden. Der hohe Natriumgehalt ist
im Wesentlichen auf Salzzusatz während der Verarbeitung zurückzuführen. Einen mittleren
Natriumgehalt haben Milch, Sahne, Weichkäse, Eier, Frischfleisch und Frischfisch.
Natriumarme Lebensmittel sind frisches Obst, Getreidearten und Reis sowie Gemüse (außer
Wurzelgemüse) und Nüsse. Natrium dient primär als Ladungstransporteur. Es ist
verantwortlich für die Regulation der Osmolarität der Zellen und Extrazellulärraums und für
die Zellmembranfunktion. Die Absorption von Natrium ist ein aktiver Vorgang und ist eng an
die Absorption von Glucose gekoppelt.
Natrium, Kalium und Chlorid regulieren den osmotischen Druck der Körperflüssigkeiten
(Gewebespannung), Na+ und Cl- außerhalb der Zelle und K+ in der Zelle. Natrium und
Chlorid halten also das Wasser im Gewebe zurück. Kalium fördert den Wasserentzug aus dem
Gewebe. Kalium und Natrium wirken als Gegenspieler. Man spricht von einer
Natrium-Kalium-Pumpe: N+ wird ständig aus der Zelle herausgepumpt, während K+ in die
Zelle hineingepumpt wird.
Bei Natriummangel treten Hypotonie und Muskelkrämpfe auf. Er kann bedingt sein durch
starkes Schwitzen, häufiges Erbrechen, Durchfall oder Einnahme von
Entwässerungstabletten.
Eine dauerhafte erhöhte Natriumkonzentration führt zu Ödemen, evtl. zu hohem Blutdruck.
Als Symptome der Natriumvergiftung treten motorische Unruhe, Hypertonie mit Schwindel
und Erbrechen, Schläfrigkeit, Haut- und Schleimhautaustrocknung, Überregbarkeit der
Muskulatur und im schlimmsten Fall Herzversagen auf
.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
4/9
Phosphor (Ph)
Phosphatreiche Nahrungsmittel sind Fleisch, Milchprodukte, Brot, Backwaren und
Fertiggerichte. Eier sind eher phosphatarm. In Getreide liegt Phosphat als Phytinphosphor
vor, die Absorption ist schlecht.
Phosphor hat Bedeutung im Intermediärstoffwechsel aller Zellen bezüglich der
Transformation, Speicherung und Verwertung von Energie. Energiereiches Phosphat ist die
unmittelbare Energiequelle für alle Leistungen der Zelle. Anorganisches Phosphat ist
zusammen mit Calcium der Hauptbestandteil des Knochengewebes. Phosphor ist Bestandteil
einiger Aminosäuren und Nukleinsäuren.
Ernährungsbedingter Mangel tritt praktisch nicht auf. Niedrige Phosphatspiegel können
krankheitsbedingt auftreten und sind gekennzeichnet durch Wachstumsstörungen und
Störungen der Knochenmineralisation.
Zu einem hohen Phosphatspiegel kommt es u.a. durch eine Unterfunktion der
Nebenschilddrüse. Eine hohe Phosphorkonzentration bewirkt ein Absinken der
Calciumkonzentration mit anschließendem Knochenabbau. Eine diätetische Behandlung ist
nur schwer möglich. Deshalb werden therapeutisch phosphatbindende Substanzen gegeben.
Eine hohe Phosphatzufuhr bei Kindern wird für eine motorische Unruhe (Zappelkinder) und
Konzentrationsstörungen verantwortlich gemacht.
1.5.2 Spurenelemente:
Chrom (Ch)
Nahrungsmittel, die größere Mengen an verfügbarem Chrom enthalten sind Bierhefe, Leber,
Weizenkeime und Honig. Insgesamt ist über das Vorkommen von Chrom in Nahrungsmitteln
noch nicht allzu viel bekannt, bekannt ist aber, dass der Chromgehalt stark vom Vorkommen
im Boden abhängt. Tabellen sind deshalb wenig aussagekräftig.
Die einzig bekannte Funktion für Chrom ist sein Vorkommen im Glucosetoleranzfaktor
(GTF). Mangel ist beim Menschen nicht bekannt. Es liegen bisher auch keine Beobachtungen
über Vergiftungserscheinungen durch überhöhte Zufuhr von chromhaltiger Nahrung vor.
Cobalt (Co)
In tierischen Nahrungsmitten als Bestandteil von Vitamin B12, darüber hinaus in geringen
Mengen in fast allen Nahrungsmitteln. Die einzig bekannte biologische Funktion von Cobalt
ist die als Zentralatom in Vitamin B12. Da Menschen kein B12 synthetisieren können,
brauchen sie dafür auch kein Cobalt. Es gibt für Cobalt weder einen Bedarf noch
Mangelerscheinungen, beides gibt es nur für Vitamin B12.
Hohe Dosen von anorganischem Cobalt bewirken Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und
Hyperplasie des Schilddrüsenepithels, d.h. Kropf.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
5/9
Eisen (Fe)
Eisen kommt in tierischer und pflanzlicher Nahrung vor. Im roten Blutfarbstoff gebundenes
Eisen in tierischer Nahrung wird gut ausgenutzt. Die Absorptionsrate liegt bei 5-12%. Aus
pflanzlicher Nahrung wird Eisen nur zu 1-4% absorbiert. Insgesamt gibt es keine
verlässlichen Angaben über die Eisenabsorption aus Nahrungsmitteln. Es scheint so zu sein,
dass nicht das einzelne Nahrungsmittel, sondern die Zusammenstellung der ganzen Mahlzeit
von Bedeutung ist, vor allem das Vorhandensein von Vitamin C.
Eisen ist essenziell bei der Verwertung des Sauerstoffs in biologischen Oxidationsvorgängen.
Es ist Bestandteil der Hämproteine Myoglobin und Hämoglobin und Cofaktor in vielen
Enzymen. Eisenmangel führt zu Störungen der Erythropoese der sog. Blutarmut. Bei Kindern
werden Appetitlosigkeit, Wachstumsstörungen und verringerte Widerstandskraft gegen
Infektionskrankheiten beobachtet, außerdem unspezifische Symptome wie Erschöpfung und
Müdigkeit.
Bei Eisenvergiftungen handelt es sich meist um chronische Vergiftungen. Es kommt zu einer
pathologischen Speicherung von Eisen in der Leber, im Pankreas und im Herzmuskel und zu
entsprechenden Gewebsschäden.
Fluor (F)
Die bedeutendste Fluorquelle ist das Trinkwasser. Nahrungsmittel liegen meist deutlich unter
1mg pro kg Frischgewicht im Fluorgehalt. Höhere Fluoridgehalte haben einige Fische(510mg pro kg) und Schwarzteeblätter mit rund 100mg pro kg. Fluor spielt eine Rolle für die
Härtung des Zahnschmelzes und der Knochen. Jedoch stellt Karies eine ernährungsbedingte
Erkrankung und keine Fluoridmangelkrankheit dar. Gesicherte Befunde über Fluormangel am
Menschen liegen nicht vor. Es existieren Experimente mit Ratten, die bei fluorfreier Diät
Wachstumsstörungen zeigten, die durch Fluor behoben werden konnten. Bei zu hoher
Fluoraufnahme kommt es zu Erkrankungen des Skelettes und der Zähne. Knochen werden
spröde und brüchig, Zähne werden brüchig und es zeigen sich sichtbare Zahnschädigungen
durch Flecken und Verfärbungen im Schmelz. Aus diesen Gründen wird von einer
Fluoridierung des Trinkwassers abgesehen, weil sonst Personen mit hohem Flüssigkeitsbedarf
eine chronisch zu hohe Fluoridzufuhr hätten.
Jod (J)
Von Jod ist nur eine einzige Funktion bekannt, es ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3
und T4. Der Körperbestand an Jod bei Erwachsenen beträgt etwa 10-15mg. Das Jod befindet
sich zu 70-80% in der Schilddrüse. Die Schilddrüse kann Jod aus dem Blut gegen ein
Konzentrationsgefälle aufnehmen. Ein hoher Jodgehalt liegt in der Nahrung lediglich in
Meeresprodukten wie Fischen, Muscheln usw. vor. Alle übrigen Nahrungsmittel haben einen
mittleren bis niedrigen Jodgehalt, der nicht ausreicht, um die Versorgung sicherzustellen.
Im Trinkwasser unterliegt die Jodkonzentration starken Schwankungen, so dass nicht überall
die Versorgung gegeben ist. Der Jodgehalt der Pflanzen ist unabhängig vom Jodgehalt des
Bodens, hier gibt es starke Schwankungen. Um die Versorgung zu verbessern ist das
Speisesalz jodiert mit 15-25 Mikrogramm Jodid / kg Salz.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
6/9
Jodmangel führt zu einer unzureichenden Bildung von Schilddrüsenhormonen. Die Folge ist
eine verstärkte Thyreotropinausschüttung durch den Hypophysen-Vorderlappen. Dadurch
wächst die Schilddrüse und ein Jodmangelkropf entsteht. Ein Kropf muss jedoch nicht immer
mit einer verminderten Schilddrüsenfunktion eingehen. Schwerer Jodmangel in der
Schwangerschaft führt beim Fötus zu Entwicklungsstörungen, in schlimmster Form zu
Kretinismus. Akute und chronische Vergiftungen durch überhöhte Jodaufnahme mit der
Ernährung kommen praktisch nicht vor, weil Jod eine große therapeutische Breite hat. Bis
2mg Jod pro Tag sind für gesunde Personen als obere Grenze anzusehen. Das ist mit
Nahrungsmitteln nicht zu erreichen, eventuell mit Algenpräparaten als
Nahrungsergänzungsmitteln. Nach hoher Jodaufnahme können allerdings latente
Funktionsstörungen schnell manifest werden. Lediglich bei Kindern bis zum Beginn der
Pubertät kann bei einer ausgewogenen Ernährung, die 1-2 Fischmahlzeiten pro Woche
enthält, auf das jodierte Speisesalz im häuslichen Bereich verzichtet werden . In diesem Fall
besteht sonst doch die Möglichkeit einer Überjodierung, denn die Fischportionen sind
meistens größer als die von der DGE empfohlenen 80g.
Kupfer (Cu)
Ein besonders hoher Kupfergehalt liegt in tierischen Innereien , Fischen, Schalentieren,
Nüssen und Vollgetreide vor. Kupferarm sind Milch, niedrig ausgemahlene Mehle und
Zucker. In der Milch befindet sich Zink, das bevorzugt absorbiert wird und die
Kupferabsorbtion herabsetzt. Wie Zink ist Kupfer Bestandteil verschiedener Enzyme, die
unter anderem die Blutbildung steuern. Bei Kupfermangel werden die entsprechenden
Enzyme nicht aktiv. In erster Linie werden Symptome einer Anämie sichtbar. Bei erhöhter
chronischer Zufuhr findet sich Kupfer vermehrt im Plasma und wird verstärkt in
verschiedenen Geweben gespeichert. Akute Vergiftungen kommen kaum vor, weil schnell
Erbrechen und Durchfall eintreten.
Mangan (Mg)
Mangan kommt in allen pflanzlichen und tierischen Geweben vor, in höherer Konzentration
in folgenden Nahrungsmitteln: Nüsse, Vollgetreide, Leguminosen, grüne Blattgemüse, Tee.
Tierische Nahrungsmittel sind meist ärmer an Mangan. Mangan wirkt wie viele Metalle als
Bestandteil oder Cofaktor von Enzymen. Über Manganmangel beim Menschen liegen wenige
Berichte vor. Es können erniedrigte Serumgehalte von Cholesterin und Triglyceriden
auftreten.
Durch Aufnahme mit der Nahrung kann es nicht zu einer Vergiftung kommen. Hohe Dosen
von Manganstaub haben bei Minenarbeitern zu schweren psychischen Störungen geführt.
Eine Sublementierung mit hohen Dosen ist deswegen kritisch zu sehen.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
7/9
Molybdän (Mo)
Molybdän kommt in Milch und Milchprodukten, Innereien, Getreide und Hülsenfrüchten,
abhängig vom Gehalt im Boden vor. Bestandteil einiger Enzyme, z.B. im Purinstoffwechsel.
Im Tierversuch sind Mangelerscheinungen bekannt, z.B. Wachstums- und
Fruchtbarkeitsstörungen, beim Menschen wurden sie nicht beobachtet.
Nickel (Ni)
Nickel kommt in pflanzlicher Nahrung vor: Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollgetreide. Die Funktion
ist nicht bekannt. Vorkommen in Ribo- und Desoxyribonukleinsäuren. Nickelmangel
behindert die Eisenverwertung und begünstigt Anämien. Beim Menschen ist eine
Überdosierung durch Nahrungsmittel nicht bekannt.
Quelle: www.akademie-weinheim.de
8/9
Listung einiger Spurenelemente
Element
Natürliches Vorkommen
Bedeutung für den Körper
Bedeutsam bei Glukosetoleranz
insbesondere im Alter und bei
Diabetes
Empfohlene
Zufuhr pro
Tag
Chrom
(Cr)
Leber, Bierhefe,
Weizenkeime
Eisen (Fe)
Bestandteil vieler Enzyme. Trägt
Hülsenfrüchte, grünes
zur Speicherung und zum Transport 15mg
Gemüse,
Vollkornprodukte, Fleisch von Sauerstoff bei
Fluor (F)
Meeresfische,
Trinkwasser
Aufbau von Zähnen und Knochen
5 - 25 mg
Jod (J)
Seefisch, Eier, Milch,
Milchprodukte
Bestandteil vieler Enzyme.
Notwendiger Baustein von
Schilddrüsenhormonen
0,15 - 0,30 mg
Kobalt
(Co)
Nüsse, Kohl,
Vollkorngetreide,
Hülsenfrüchte, Leber
Bestandteil vieler Enzyme. Fördert
5µg
die Bildung roter Blutkörperchen
Kupfer
(Cu)
Leber, Nüsse,
Vollkornprodukte,
Hülsenfrüchte
Bestandteil vieler Enzyme, vor
allem in Muskulatur, Leber und
Knochen
Mangan
(Mn)
Bestandteil vieler Enzyme, vor
Getreideprodukte, grünes
allem für den Kohlenhydrat- und
Gemüse und Nüsse.
Fettstoffwechsel
Molybdän Getreide, Gemüse und
Innereien
(Mo)
Selen (Se)
Seefisch, Fleisch, Eier,
Getreideprodukte
Vanadium Hülsenfrüchte, Nüsse,
Meeresfrüchte
(V)
Zink (Zn)
Alle Nahrungsmittel
tierischer Herkunft
Quelle: www.akademie-weinheim.de
0,03 - 0,2 mg
1 - 1,5 mg
2 - 5 mg
Bestandteil vieler Enzyme
0,06 - 0,5 mg
Schutz vor freien Radikalen,
Entgiftung von Schwermetallen
0,07 - 0,2 mg
Wichtig bei Mineralisation der
Knochen, Fett- und
Zuckerstoffwechsel
15-30 µg
Bestandteil vieler Enzyme
5 - 25 mg
9/9
Herunterladen