Prix Pierre Denoix 2010 VERLEIHUNG Der Preis für Lebensqualität in der Krebstherapie Pierre Denoix Pierre Denoix Pierre Denoix wurde am 26. Oktober 1912 in Paris geboren und beendete 1942 sein Medizinstudium. Im Jahre 1948 erhielt er die Berufung zum Chirurg der Kliniken von Paris. In dieser Funktion trug er wesentlich zum Aufbau der onkologischen Chirurgie in Frankreich bei, hauptsächlich auf dem Gebiet des Mammakarzinoms, auf das er sich bereits früh spezialisierte. Pierre Denoix hatte bereits zu Beginn seiner Laufbahn den Kampf gegen den Krebs als festes Ziel vor Augen. Nach dem Krieg spielte er eine herausragende Rolle bei der Errichtung von Zentren für die Bekämpfung von Krebserkrankungen. Im Jahre 1956 wurde Pierre Denoix Geschäftsführer des Instituts Gustave Roussy. Er war überzeugter Initiator im Kampf gegen den Krebs in vierfacher Hinsicht: Behandlung, Forschung, Fortbildung und Information der Öffentlichkeit. Als Professor der Krebsklinik an der Medizinischen Fakultät von Paris hat sich Pierre Denoix über Jahrzehnte hinweg in der Krebsforschung sowohl in Frankreich als auch auf internationaler Ebene engagiert. In medizinischer und wissenschaftlicher Hinsicht war er der Pionier einer modernen Klassifikation von Tumoren – der TNM-Klassifikation – die es Medizinern aus allen Ländern erlaubt, eine einheitliche Tumorbewertung anzuwenden und somit auch ihre Ergebnisse international vergleichbar zu machen. Pierre Denoix war einer der französischen Autoren 2 1912-1990 Chirurg Geschäftsführer des Institut Gustave-Roussy (IGR) von 1956 bis 1982 einer Epidemiologie von Krebserkrankungen und trug maßgeblich zur Aufklärung über die krebserregende Wirkung von Tabak bei. Seine internationale Reputation war mit einer der Gründe dafür, dass man ihn für die Zeit von 1973 bis 1978 zum Präsident der Internationalen Vereinigung gegen den Krebs wählte. Auch gesundheitspolitisch spielte Pierre Denoix eine wichtige Rolle, nachdem er zunächst die Führung der Sektion Krebs im nationalen Gesundheitsinstitut, danach die Präsidentschaft der Krebskommission übernahm, und schließlich zum Generaldirektor des französischen Gesundheitswesens von 1974 bis 1978 ernannt wurde. Pierre Denoix war eine beeindruckende Persönlichkeit: Arzt, Forscher, Politiker, Kämpfer gegen den Krebs. Am 01. September 1990 starb Pierre Denoix im Institut Gustave-Roussy: In dem Institut, das er geplant und unter großem Aufwand auch aufgebaut hatte und das bis heute ausschließlich der Bekämpfung von Krebserkrankungen dient. Pierre Denoix war Kommandeur der Ehrenlegion – eine hohe staatliche Würdigung für seine Arbeit auf wissenschaftlichem Gebiet. Pierre Fabre Onkologie ehrt mit Herrn Prof. Denoix einen großen Kämpfer gegen den Krebs, einen Streiter für das Leben. Die Deutsche Krebsgesellschaft und Pierre Fabre Pharma verleihen Preis für „Lebensqualität in der onkologischen Therapie“ Gesucht: Potenzielle Preisträger Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und Pierre Fabre Pharma suchen alle zwei Jahre Menschen, Personen oder Gruppen, die sich über das normale Maß und über die berufliche Notwendigkeit hinaus Krebspatienten widmen: Von den ersten Tagen nach der Mitteilung der Diagnose, über die verschiedenen Stationen einer onkologischen Therapie, nach der Genesung bis hin zu der Zeit, in der die Krankheit doch wieder die Oberhand gewinnt und therapeutisch nur noch die Linderung der Symptome möglich ist. In allen Phasen einer Krebserkrankung kommen die Patienten in eine Lebenssituation, die ihnen sehr viel abverlangt. Schon die seelische Aufarbeitung der Diagnose Krebs fordert viel Kraft. Darüber hinaus wird der ganz normale Alltag nicht selten durch die Erkrankung vollständig verändert und auch das soziale Umfeld, Familie, Freunde, Kollegen, sind oft nicht nur Hilfe, sondern manchmal auch Enttäuschung. Schließlich sind da noch die Therapien, die physisch und psychisch außerordentlich belasten können, insbesondere im Rahmen eines durchorganisierten Klinikoder Praxisalltages. Bedingt durch die knappen Mittel im Gesundheitssystem kommt es im Räderwerk der onkologischen Therapie immer mehr auf ökonomische Ziele an: Auf therapeutische Effizienz und auf möglichst niedrige Kosten. Der Patient mit seinen individuellen Beschwerden, Bedürfnissen, Ängsten und Hoffnungen rutscht da nicht selten in die letzte Reihe der Prioritäten. Es müssen also keine Ärzte und Schwestern/Pfleger sein, die man uns als Preisträger vorschlägt, aber selbstverständlich können auch diejenigen mehr als das Notwendige tun, die sich beruflich mit dem Thema «Krebs» beschäftigen. Wir wollen aber auch nicht unbedingt Gruppen oder Vereine auszeichnen, die das Thema Patientensituation ohnehin in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten gestellt haben. Von diesen Gruppen erwarten wir eher die meisten Vorschläge. Wesentliches Kriterium für die Preisvergabe ist, dass sich Menschen Gedanken über andere Menschen machen, ihre Situation erkennen und schlicht und einfach etwas tun. Wir möchten mit der Preisverleihung die Initiative dieser Menschen bekannt machen und gleichzeitig andere ermuntern, gleiches zu tun. Pierre Fabre Onkologie hat zum Deutschen Krebskongress 2010 gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) erneut den „Prix Pierre Denoix“ ausgeschrieben, einen Preis, der die Verdienste von Personen oder Gruppen würdigen und bekannt machen soll, die sich in besonderer Weise für die Lebensqualität von Krebspatienten unter der onkologischen Therapie engagieren. Die Entscheidung über den/die Preisträger trifft ein Gremium, das je zur Hälfte von Mitgliedern der DKG und Pierre Fabre besetzt ist. Der Preis wird alle 2 Jahre im Rahmen des Krebsaktionstages der Berliner Krebsgesellschaft und der DKG durch den Vorstand der Deutschen Krebsgesellschaft und die Geschäftsbereichsleitung von Pierre Fabre Onkologie verliehen. Vorschläge für eine Person oder eine Gruppe, die den Prix Pierre Denoix erhalten soll, können von jedem eingereicht werden. Es gibt vielerorts Menschen, die sich, vollkommen unabhängig von ihrem Beruf oder einer Freundschafts- oder Familienbeziehung, um genau diese Belange von Patienten kümmern. Sie erzeugen damit selbst in dieser extremen und oft einsamen Situation noch echte Lebensqualität – ohne Pflicht, ohne Bezahlung, ohne größere Anerkennung. Diese Menschen suchen wir und wollen uns bei ihnen bedanken. Der mit € 5.000,– dotierte Preis wurde am 28. Februar 2010 im Rahmen des Deutschen Krebskongresses 2010 in Berlin zur Eröffnung des Krebsaktionstages überreicht. 3 Die Bewerbungen 2010* Die folgenden Personen und Institutionen wurden für den Prix Pierre Denoix 2010 vorgeschlagen und gemeinsam durch die Deutsche Krebsgesellschaft und Pierre Fabre Onkologie für die Preisvergabe diskutiert: 4 Nominierte Person/Institution Institution/Ort nominiert von Serap Tari lebensmut e. V. Marchioninistraße 15 81377 München Prof. Dr. med. Wolfgang Hiddemann, München Flüsterpost e. V. Flüsterpost e. V. Kaiserstraße 56 55116 Mainz Flüsterpost e. V. Frau Dipl.-Soz. Päd. Anita Zimmermann Herr Prof. Dr. med. Gerhard Trabert, Mainz ClownSprechStunde e. V. ClownSprechStunde e. V. c/o Otto-Heubner-Zentrum Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Heike Lehmann ClownSprechStunde, Berlin Hedda Geppert AKWAETE-QUILTER LÜBECK Marienholm 2 23611 Bad Schwartau Priv.-Doz. Dr. Dorothea Fischer, Lübeck Dagmar Kürschner Hamburger Urologengesellschaft e. V. Butenfeld 18 22529 Hamburg Prof. Dr. med. U. R. Kleeberg, Hamburg-Altona Ilse Timm Hilfe für das schwerkranke Kind Nelkenstraße 11 21502 Geesthacht Dr. med. Klaus von Oertzen, Geesthacht Krebsberatungsstelle help Krebsberatungsstelle help Leverkusen Schulstraße 34 51373 Leverkusen Dr. Andrea Heider, Leverkusen Anja Forbriger INKA e. V. 10553 Berlin Thomas Forbriger, Freiburg Verena Gubitz, Verena Hickey, Silke Radu, Ilse Franzmann, Michaela du Bois, Dr. Horst Schmidt Kliniken Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie Ludwig-Erhard-Str. 100 65199 Wiesbaden Verena Gubitz, Verena Hickey, Silke Radu, Ilse Franzmann, Michaela du Bois, Wiesbaden PD Dr. Christian Kurbacher Medizinisches Zentrum Bonn Friedensplatz 16 53111 Bonn Gisela Gieseke, Kerpen-Sindorf PD Dr. Christian Kurbacher Medizinisches Zentrum Bonn Friedensplatz 16 53111 Bonn Nadine Kraye, Bad Salzuflen PaHPa-Gruppe PaHPa-Gruppe Brustzentrum im Klinikum Offenbach Starkenburgring 66 69069 Offenbach Dr. med. Lida Schneider, Offenbach Rivka Holländer Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs Elzmattenstraße 14 79312 Emmendingen Karin Jungkunz, Umkirch Dr. Volker Anselstetter pakkido e. V. Bartholomäusstr. 26/D 90489 Nürnberg Irene Findling, Weidach Andrea Hahne „ANI CA“ - Mut fassen mit Brustkrebs Wilhelmstraße 5 31785 Hameln Dr. med. Thomas Noesselt, Hameln *Bewerbungen, bei denen die Zustimmung zur Veröffentlichung gegeben wurde. Die Flüsterpost und die ClownSprechStunde belegten bei der Auswahl Platz 2 + 3. Beschreibung der Leistung Stellt für Krebspatienten und ihre Angehörigen laienverständliche Informationen zusammen und organisiert entsprechende Veranstaltungen. Gründung des lebensmut e. V. Förderverein für Psychoonkologie in München. Hat durch Frau Tari einen festen Stellenwert erhalten. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Frau Tari im Bereich der Unterstützung von Familien mit an Krebs erkrankten Eltern. Setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität von Familien ein, in denen ein Elternteil oder Großelternteil an Krebs erkrankt ist. Im Fokus steht hierbei die Lebenswelt der Kinder und Enkelkinder, die im Behandlungskonzept oft nicht ausreichend berücksichtigt und nicht oder zu spät in die Veränderungen durch die „Familiendiagnose“ Krebs einbezogen werden. Das Hauptziel ist es daher, das Miteinander innerhalb wie außerhalb des Familiensystems hinsichtlich einer offenen, ehrlichen und altersgerechten Kommunikation ressourcenorientiert zu fördern und zu stärken. Seit 10 Jahren entsendet der Verein ClownSprechStunde speziell ausgebildete Clowns in therapeutische Einrichtungen zur Verbesserung der Lebensqualität durch Lebensfreude, Mut, Hoffnung und Leichtigkeit. Die Gruppe näht herzförmige Kissen und diese dienen zum einen der Lagerung des Armes der operierten Seite von Brustkrebspatienten. Der wesentliche Aspekt dieser Herzen ist jedoch auch der psychische: Erkrankte Frauen bekommen ein Symbol, dass andere mit ihnen fühlen. Frau D. Kürschner, Ärztin und Dipl.-Psychologin, ist Geschäftsführerin der Hamburger Krebsgesellschaft seit 1990. Immer engagiert und freundlich. Ideenreich, energisch, zielführender Einsatz für die Belange der DKG und HUG, insbesondere der Landeskrebsgesellschaften. Im kommenden Jahr feiert sie 20-jähriges Jubiliäum. Umfangreiche Hilfe und Spende mit vielen Jahren Erfahrung für behinderte und krebskranke Kinder. Der Verein steht und fällt mit der Vorsitzenden Ilse Timm, die mit viel Feingefühl, Herzlichkeit und auch Fröhlichkeit den Kindern Freude macht. Seit vielen Jahren etablierte Beratungsstelle mit Einzel- und Gruppengesprächsangeboten, Informationsangeboten und Öffentlichkeitsarbeit sowie Besuch der Patienten im Krankenhaus. Hat ein Buch geschrieben: Leben ist, wenn man trotzdem lacht. Diagnose Krebs - Wie ich im Internet Hilfe und Hoffnung fand. Gründung des Netzwerkes INKA (Informationsnetz für Krebspatienten und ihre Angehörigen). Seit 13.11.2009 bietet die Klinik den „Freitags-Treff“ an. Alle Patientinnen, Freunde und Angehörige der Gynäkologie haben die Möglichkeit sich in ruhiger und geschützter Runde auszutauschen. Fachpersonal steht zur Verfügung. 1x pro Monat gibt es einen Themenschwerpunkt (z. B. kleiner Vortrag, basteln, Erstellen von jahreszeitlichen Deko-Artikeln). Es wird flexibel auf Themenwünsche eingegangen. Der „Freitags-Treff“ wird ein einzigartiges und ergänzendes Angebot für alle Patienten und Angehörigen der Gynäkologischen Klinik sein. Über das normale Maß der ärztlichen Versorgung hinaus fürsorgliche Betreuung der Patienten während der gesamten Therapie. Besitzt große Fachkompetenz und ein großes Engagement. Er hat individuelle Therapien entwickelt, die das Krankheitsbild positiv beeinflussen. Patienten nehmen einen langen Weg in Kauf (z. B. von Bad Salzuflen nach Bonn). Ordner mit vielfältigen Hinweisen und Hilfen erstellt. Einrichtung von Schminkkursen, ca. 200 Herzkissen genäht, Begleitung zur und Besuche während der Chemotherapie. Informationsstände anlässlich verschiedener Veranstaltungen. Am wichtigsten: Gesprächsangebote. Frau Holländer leitet mit großem Engagement die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs in Emmendingen. Leiterin mit „Herz und Seele“. Bei Bedarf besucht sie auch Frauen in der Klinik, die Informationen brauchen bzw. im Gespräch mit anderen Betroffenen eine Orientierung durch den Behandlungsdschungel suchen. 2009 hatte die Gruppe 30jähriges Jubiläum. Bei einem Selbsthilfetag, den sie selbst organisiert und vorbereitet hat, bot sie ein Forum für die Selbsthilfegruppen und die Gelegenheit für Interessenten sich wahrzunemen und kennen zu lernen. Nach seiner aktiven Laufbahn ehrenamtliche Arbeit als Gründer und Vorsitzender des „pakkido e. V.“: Krebskranke Menschen, die sich alleingelassen, verloren fühlen unabhängig und kompetent informieren, aufklären, beraten und unterstützen und sie, kooperativ mit den relevanten (über-) regionalen Einrichtungen, auf ihrem individuellen Weg begleiten. Konzeption und Umsetzung des Projektes „ANI CA“: ANI mum (Apere lat. Mut fassen). Sektorenübergreifende psychosoziale Beratung, Begleitung von Patienten und Angehörigen; Informations- und Komplementäre Angebote im Landkreis HamelnPyrmont. 5 Den Prix Pierre Denoix 2010 erhält Frau Serap Tari stellvertretend für die Initiative lebensmut e. V. München. Frau Tari hat als wissenschaftliche Redakteurin auf der Basis ihres Studiums der Biologie vor über 16 Jahren begonnen, für Krebspatienten und ihre Angehörigen laienverständliche Information aufzuarbeiten und entsprechende Veranstaltungen zu organisieren. In ihrer Rolle als Quereinsteigerin in den Bereich der Psycho-Onkologie hat sie zu einer Zeit, in der man gerade einmal damit begann, sich um die psychischen Belange onkologischer Patienten zu kümmern, die Bedeutung der bedarfsgerechten Patienten-Angehörigen-Information in der Onkologie erkannt und diese in all ihren Aktivitäten als wichtigen Baustein für die Verbesserung der Lebensqualität hervorgehoben. MIT KÖRPER Mit der Gründung von lebensmut e. V. | Förderverein für Psycho-Onkologie in München vor 10 Jahren, an der Frau Tari maßgeblich beteiligt war, hat der Bereich Patienten-Angehörigen-Informationen seinen Platz in der Psycho-Onkologie in München gefunden. Informieren, beraten, begleiten, behandeln sind die Säulen der PsychoOnkologie. Durch das Engagement von Frau Tari, ihre Fähigkeit, enge Netze zu knüpfen, und ihre persönliche Präsenz hat die Psycho-Onkologie für die Patienten und Angehörigen in der Medizinischen Klinik III im Klinikum der Universität Großhadern einen festen Stellenwert erhalten. Aber auch darüber hinaus: Schritt für Schritt hat mit den Angeboten von lebensmut e. V. die Psycho-Onkologie auch in anderen Kliniken Einzug erhalten und mit Frau Tari ein Gesicht bekommen. UND SEELE Betroffene nutzen das niederschwellige Angebot der psycho-onkologischen Kontakt- und Informationsstelle von lebensmut e. V., die Frau Tari anbietet, als Einstieg in psycho-onkologische Begleitung: Die positive Wirkung psycho-onkologischer Angebote auf die Lebensqualität der Betroffenen ist heute unumstritten. 6 Prof. Dr. Dr. h. c. W. Hohenberger (Präsident Deutsche Krebsgesellschaft) Frau Serap Tari (Preisträgerin 2010) Peter Pfuhlmann (Geschäftsbereichsleiter Pierre Fabre Onkologie) (v.l.n.r.) In ihrer heutigen Position als Projektleiterin bei lebensmut e. V. setzt sich Frau Tari weit über das erforderliche, professionelle Maß hinaus auch für „neue“ Wege ein: Hervorzuheben ist der besondere Einsatz von Frau Tari im Bereich der Unterstützung von Familien mit an Krebs erkrankten Eltern. Seit 2005 war das Thema „Kinder krebskranker Eltern“ immer wieder Schwerpunkt in von lebensmut e. V. durchgeführten Veranstaltungen. Mit der Förderung der Kindersprechstunde in der Psycho-Onkologie an der Medizinischen Klinik III und der Gründung des Netzwerkes „Kinder krebskranker Eltern“ in München bildet sich dieser Schwerpunkt nun auch in der Versorgung der betroffenen Familien ab. Die Deutsche Krebsgesellschaft und Pierre Fabre Onkologie ehren mit Frau Tari einen Menschen, der die Therapiebegleitenden, und nicht selten auch Therapie-entscheidenden zwischenmenschlichen Aspekte der Krebsbehandlung erkannt hat und in jahrelanger unermüdlicher Aktivität in lebendige Hilfe umsetzt. Die Vergabekommission der DKG und Pierre Fabre weiß den diesjährigen Prix Denoix in besten Händen und wird Frau Tari und lebensmut e. V. auf dem eingeschlagenen Weg weiter begleiten. Ein psycho-onkologisches Kompetenzzentrum in München für den Ausbau von Betreuung, Fortbildung, Forschung und Lehre Ein geeignetes Grundstück für das psycho-onkologische Kompetenzzentrum in München gibt es und auch die ersten Entwürfe der Baupläne liegen vor. 2009 feierte der Verein lebensmut e. V., der sich die Förderung der PsychoOnkologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhadern zur Aufgabe gemacht hat, in München sein zehnjähriges Jubiläum. Die Bilanz der ersten zehn Jahre war positiv: Die psychoonkologischen Betreuungsangebote für stationäre und ambulante Patienten konnten deutlich erweitert und die Lebensqualität vieler Betroffener verbessert werden. Damit hat lebensmut sicher einen wichtigen Beitrag geleistet, doch der Verein gibt sich noch nicht zufrieden. Denn trotz der Belege für die Effektivität und Sinnhaftigkeit einer psycho-onkologischen Unterstützung krebskranker Patienten, sind die aktuell zur Verfügung stehenden und im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsversorgung finanzierten Angebote nach wie vor unzureichend. Seit mehreren Jahren engagiert sich lebensmut für ein herausforderndes Projekt, das mit den beiden Unikliniken der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität in München geplant ist: ein gemeinsames psychoonkologisches Kompetenzzentrum (POK) mit den Schwerpunkten Beratung, therapeutische Begleitung, Fortbildung, Forschung und Lehre in dem gesamten Gebiet der psychosozialen Onkologie. Das Kompetenzzentrum hat das Ziel, nicht nur Versorgungsangebote bedarfsgerecht auszubauen und auf finanziell sichere Füße zu stellen, sondern gleichermaßen die Qualität in der PsychoOnkologie durch Fort- und Weiterbildung sowie durch Forschung zu sichern bzw. zu verbessern. Alle Anstrengungen sind verbunden mit dem universitären Anspruch, die Projekte wissenschaftlich zu begleiten und die Erkenntnisse zeitnah in die Lehre einzubringen. (v.l.n.r. Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann, Barbara Albert, Serap Tari, Dr. Pia Heußner) Who is who? Die Akademie für Psycho-Onkologie in München Ein wichtiger Bestandteil des psychoonkologisches Kompetenzzentrums ist bereits auf gutem Wege. Die Akademie für Psycho-Onkologie (APOM) der medizinischen Fakultäten und Kliniken der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität in München steht in den Startlöchern. Der entsprechende Kooperationsvertrag zwischen den Partnern ist unterschrieben und Ende 2010 sollen die ersten Fort- und Weiterbildungsangebote beginnen – in derzeit noch angemieteten Räumen. Alles unter einem Dach Um die Bereiche Patientenversorgung sowie Forschung und Fort- und Weiterbildung effizient zu verknüpfen sowie mit der somatischen Onkologie zu verzahnen, bedarf es langfristig kliniknaher Räumlichkeiten. Eine Zusage für ein geeignetes Grundstück in München besteht bereits und so konzentrieren sich die aktuellen Anstrengungen aller Partner des psycho-onkologisches Kompetenzzentrums jetzt auf die Finanzierung der Bau- sowie der Personalkosten dieses ehrgeizigen Projektes. Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik III, Klinikum der Ludwig-MaximiliansUniversität München, Campus Großhadern und Initiator des Vereins lebensmut e. V. Barbara Albert, erste Vorsitzende des Vereins lebensmut e. V. Serap Tari, Projektleiterin des Vereins lebensmut e. V. Dr. Pia Heußner, Leiterin der PsychoOnkologie an der Medizinischen Klinik III, Klinikum der Ludwig-MaximiliansUniversität München, Campus Großhadern Prof. Dr. Peter Herschbach, Leiter der Sektion Psychoonkologie, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der TU München (war beim Fototermin leider verhindert) lebensmut e. V. Leben mit Krebs Klinikum der Universität München Campus Großhadern Marchioninistraße 15 81377 München [email protected] www.lebensmut.org T 089. 7095 4903 Spendenkonto Sparda Bank München e.G. Konto 10 250 250 0 BLZ 700 905 00 7 Unterstützen Sie die psycho-onkologische Beratung in der Krebsgesellschaft Deutsche Krebsgesellschaft e. V. Spendenkonto-Nr. 10 10 10 Stichwort: «Freie Spende» Frankfurter Sparkasse AG BLZ: 500 502 01 IBAN: DE06 5005 0201 0000 1010 10 Swift / BIC: HELADEF1822 Eine Aktion von Pierre Fabre Onkologie Ihre Spende bis € 100,- ist mit dem Einzahlungsoder Überweisungsbeleg steuerlich absetzbar. Bei Spenden über € 100,- senden wir Ihnen bei Anfrage über [email protected] gerne eine Spendenbescheinigung zu.