05.09.2010 von Franca Mangiameli, Diplom-Oecotrophologin Nüsse – harte Schale, weicher Kern und sanfte Kurven! Dass Nüsse gesund sind und vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen, hat sich bereits herumgesprochen. Dennoch spürt man einen vorsichtigen Umgang mit diesen kleinen knackigen Früchtchen. Zu groß ist die Angst vor ihnen als Dickmacher. Schließlich müssten sie durch ihre sehr hohe Energiedichte von durchschnittlich 600 Kilokalorien auf 100 g, ganz schön ins Gewicht fallen. Hinzu kommt, dass die Energie in den Nüssen zu über 80 Prozent aus Fett stammt. Aber die Nuss ist ein Paradebeispiel dafür, dass nicht jede aufgenommene Kalorie auch verwertet wird und auf den Hüften landet. Wussten Sie, dass etwa 10-15 Prozent der aufgenommen Kalorien aus Nüssen den Verdauungstrakt schnurstracks wieder über den Stuhl verlassen, einfach so ohne irgendeinen „gewichtigen“ Schaden anzurichten? Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die die figurfreundliche Seite der Nuss genauer unter die Lupe genommen haben. Aus Beobachtungsstudien geht sogar hervor, dass Nuss-Esser weniger wiegen als Nicht-Nuss-Esser. Diverse klinische Studien konnten ebenfalls spannende Ergebnisse liefern. So sollten freiwillige Testpersonen in einem 8wöchigen Experiment zu ihrer normalen Ernährung circa 90 g Nüsse essen. Das entspricht einer zusätzlichen Energiezufuhr von 500 Kilokalorien. Die Forscher errechneten sich eine Gewichtszunahme von fast 4 Kilogramm. Tatsächlich nahmen die Probanden aber nur 1 Kilogramm zu. Wo sind die überflüssigen Kalorien hingewandert? Nun gut, ein Teil wurde, wie bereits oben beschrieben, beim nächsten größeren Toilettengang entsorgt. Die Begründung ist einleuchtend. Zellwände des Nussgewebes, welche durch das Kauen nicht zerstört wurden, können durch Verdauungsenzyme nicht aufgespaltet werden. Die darin enthaltenen Nährstoffe wie Fett und Eiweiß stehen somit nicht als Energiequelle zur Verfügung und werden unverbraucht ausgeschieden. Und was passiert mit der restlichen dickmachenden Energie aus Nüssen? Ein kleiner Teil verpufft möglicherweise. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Nüsse den Grundumsatz und die Wärmeabgabe um circa 10 Prozent erhöhen können. Verantwortlich dafür sind vermutlich das darin enthaltene Eiweiß und die ungesättigten Fettsäuren. Beide scheinen den Stoffwechsel anzukurbeln. Aber das ist selbst den Forschern noch nicht ganz klar und muss weiter untersucht werden. Andere Studien hatten zum Ziel, den Effekt einer fettarmen, nussfreien und kohlenhydratreichen Diät im Vergleich zu einer kohlenhydratarmen Nuss-Diät, auf das Körpergewicht zu untersuchen. Liebe Nussfreunde, Sie können sich freuen, denn nicht nur das Blutfettprofil verbesserte sich in der Nussgruppe, sondern auch der Gewichtsverlust war größer. Die gute sättigende Wirkung wird als weiterer Grund für die figurfreundliche Wirkung von Nüssen gehandelt. Experten sprechen auch von Kompensation. Mit anderen Worten: Die viele Energie, die mit einer Nuss- Mahlzeit aufgenommen wird, verrechnet der Körper ganz geschickt mit der nächsten Mahlzeit, indem einfach weniger gegessen wird. Welcher Inhaltsstoff der eigentliche Sattmacher ist, scheint noch unklar. Zu den Favoriten zählen Eiweiße und Ballaststoffe. Aber auch die blutzuckerstabilisierende Wirkung von Nüssen wird heiß diskutiert. Zudem müssen Nüsse gut gekaut werden. In Testungen fand man heraus, dass je länger auf der Nuss herumgekaut wird, desto höher der Anteil appetithemmender Hormone im Blut. Wie auch immer – Nüsse schmecken, sind gesund und schaden auch nicht der Figur. Im Gegenteil für Abnehmwillige ist die Nuss ein Muss. www.essteam.de Literatur anfordern unter: [email protected]