Phylum Mollusca – „Weichtiere“

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Zoologie mariner Organismen, Elba, Italien
Phylum Mollusca – „Weichtiere“
(Mollusca, lat. „mollis“ dt. „weich“)
ABRISS
1. Prolog
2. Morphologie
3. Fortpflanzung & Entwicklung
4. Phylogenie
5. Spezieller Teil
Meeresbiologische Exkursion Elba 2007 - Mollusken
1. PROLOG
Phylum Mollusca
• nach den Arthropoden artenreichster Tierstamm
• >160‘000 Arten, davon 93‘000
rezent und 70‘000 fossil
(Angaben variieren sehr)
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1. PROLOG
• haben alle Lebensräume besiedelt:
Meer, Süsswasser (nur Gastropoda
und Bivalvia) und Land (nur
Gastropoda)
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1. PROLOG
Conchifera
Klassen
•
•
Polyplacophora (Käferschnecken)
Aplacophora (Wurmmollusken)
•
•
Monoplacophora (Einschaler)
Gastropoda (Schnecken)
•
Bivalvia (Muscheln)
•
Scaphopoda (Kahnfüsser)
•
Cephalopoda (Kopffüsser)
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2. MORPHOLOGIE
Schlüsselmerkmale
• Körper bilateral symmetrisch, unsegmentiert, oft mit einem Kopf
• ventral: oft spezialisierter muskulärer Fuß (Lokomotion)
• dorsal: „Mantel“ mit Mantelhöhle, umschließt Lunge oder Kieme
und sekretiert die Schale (manchmal fehlend)
• Epithelium mit Cilien, Schleimdrüsen und sensorischen
Nervenendigungen
• Coelom auf Herzraum beschränkt
• Relativ komplexes Verdauungssystem (zudem Radula)
• Gasaustausch via Kiemen, Lunge, Mantel oder Körperoberfläche
• Sinnesorgane für mechan., chem., opt. Reize (besonders hoch
entwickelt bei Cephalopoden) und Gleichgewichtssinn
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2. MORPHOLOGIE
Grundbauplan
• oft Dreigliederung: Kopf (bei
Bivalvia zurückgebildet),
Fuß, Eingeweidesack
Cephalopodium (Kopffuss):
zuständig für Lokomotion
und den Kontakt zur
Umwelt
a
b
c
d
Lungenhöhle
Herz mit Vorhof
Nephridien
Speicheldrüse
e
f
g
h
i
Mitteldarmdrüse
Verdauungskanal
Genitalien
ZNS
Fuss
Visceropallium
(Eingeweidesack mit
Mantel): zuständig für
Körperfunktion und
Schutz
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2. MORPHOLOGIE
Schale
• bestehend aus drei Hauptschichten
PERIOSTRACUM
Nicht verkalkt, am Mantelrand
gebildet, Säureschutz
OSTRACUM
aus Kalkprismen, die aus äußerer Falte
des Mantels entstehen
HYPOSTRACUM
aus horizontalen Blättchen, die an
Manteloberfläche gebildet werden (innen
Perlmuttschicht)
• extrem verschiedenartig
• Bivalvia zweiklappig, Scaphopoden röhrenförmig, manche Gastropoden
und viele Cephalopoden schalenlos
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2. MORPHOLOGIE
Schale
• Mantel mit Kalkstacheln oder -platten
(ursprünglich) bis zu vollständigen
Schalen (abgeleitet)
• Entwicklung der Schale aus
napfartiger Einsenkung der dorsalen
Epidermis (Schalendrüse)
• bei Cephalopoden an den Flossen
aus Mantelrand und am Kopf
umfangreiche Knorpelelemente
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2. MORPHOLOGIE
Mantelhöhle
• zwischen Mantel und Fuß befindet
sich im ursprünglichen Zustand eine
Rinne, im höher entwickelten
Zustand eine Höhlung, die als
Mantelhöhle (Pallialhöhle)
bezeichnet wird
• dort befinden sich die
Atmungsorgane, sowie
verschiedene Körperöffnungen
(Verdauung, Gonaden, Exkretion)
Atmender Krake mit sichtbarer Mantelhöhle und
Sipho. Photo: Jim Cosgrove
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2. MORPHOLOGIE
Nervensystem
• baut auf den Bauplan der
Plathelminthen auf und ist im
Grundaufbau viersträngig
• Konzentration von Ganglien zu
einem Gehirn (Oberschlundganglion)
• Ganglien: eigene Erfindung der
Mollusken, nicht abgeleitet von
Arthropoden und Anneliden
• große Diversität
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2. MORPHOLOGIE
Nervensystem
• höchst entwickelter Evertebrat: Octopus (170 Millionen Neurone)
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2. MORPHOLOGIE
Sinnesorgane
• Augen an Kopf oder Fühler (Grubenaugen Patella,
Lochkammeraaugen Nautilus, komplexe Linsenaugen Octopus)
Lochkammeraauge von Haliotis
Linsenauge von
Allotheutis
• Statocysten bei Conchifera ein Paar typisch (im Kopf oder im Fuß), bei
Cephalopoden zahlreiche Analogien zum Vestibularapparat der
Wirbeltiere
• Chemorezeption über Osphradium (in Atemhöhle), bei Nautilus
Riechtentakel (Rhinoporen)
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2. MORPHOLOGIE
Coelom
• vorhanden wie bei Anneliden, Arthropoden,
Echinodermata und Chordata
• Coelom der Mollusken meist stark reduziert
(Ausnahme: Cephalopoda)
• Überreste sind zwei hintereinander liegende
Räume, die ursprünglich miteinander in
Verbindung standen
• vorderer Raum (Gonocoel) trägt Keimzellen
und wird zu den Gonaden
• hinterer Raum (Pericardhöhle) umschliesst
das Herz
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2. MORPHOLOGIE
Blutkreislauf
• primär offenes Blutgefässsystem
• Cephalopoda: Tendenz zu
geschlossenem Blutsystem, da ein
hoher Blutdruck aufgebaut wird
• Dorsal im Hinterkörper arterielles Herz
• vom Herz entspringen eine Aorta
posterior in Richtung Kopf und eine
Aorta anterior zum Eingeweidesack
• von dort her fliesst Blut teilweise durch
Kiemen und gelangt über die Atrien
(Vorhöfe) in die Kammer
Gefässsystem Bivalvia
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2. MORPHOLOGIE
Verdauungssystem
•
relativ komplex: Vordermund mit Ösephagus und Mundhöhle samt Kiefer und Radula
•
im Vorderdarm Speichel- und Vorderdarmdrüsen
•
paarige Mitteldarmdrüse (Resorptions und Sekretionsorgan)
•
Tintenbeutel der Tintenfische ist Blindsack des Enddarms
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2. MORPHOLOGIE
Radula (Raspelapparat)
• aus bis zu 150.000
Chitinzähnchen
• in Radulatasche von
Odontoblasten gebildet
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2. MORPHOLOGIE
Exkretion
• Herzwand als Ultrafilter, Primärharn im Pericardraum, paarige Ausgänge
• Nephridien (“Nieren”) bilden Sekundärharn
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2. MORPHOLOGIE
Respiration
•
Atmungsorgane sind meist
Kiemen: Kammkiemen (Ctenidien)
•
ursprünglich ein Paar Ctenidien
vorhanden, sekundäre
Vervielfachungen und
Abwandlungen
•
Ableitungen:
Nudibranchiern (Nacktkiemer):
kompletter Mantel einschließlich
der Atmungsorgane
zurückgebildet (Cerata)
Lungen bei Pulmonata
(Lungenschnecken), als
Anpassung an das Landleben
wurden die Kiemen zurückgebildet
und durch eine Lunge ersetzt
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3. FORTPFLANZUNG & ENTWICKLUNG
Fortpflanzung
• Alle Variationen von Geschlechtertrennung über Zwitter mit Ovarien und
Hoden bis zu Zwittern mit Zwittergonade (Pullmonaten)
• Geschlechtertrennung besonders bei ursprünglichen Formen und bei
Cephalopoden
• Ausgeprägter Sexualdimorphismus besonders bei Cephalopoden
• Gonaden primär in Wand des vorderen Coeloms
• Samenleiter kann in Kopulationsorgane, Spermatophorentasche und Prostata
differenziert sein
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3. FORTPFLANZUNG & ENTWICKLUNG
Fortpflanzung
•
Primär äußere Befruchtung (Eiablage nur
in Gegenwart des Männchens)
•
mehrfach auch innere Befruchtung
entstanden (Cephalopoden, Gastropoden
und Solenogastern)
•
Parthenogenese selten
(Süsswasserschnecken)
•
Selbstbefruchtung bei Pulmonaten und
Opistobranchiern
Love dart von Helix aspersa
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3. FORTPFLANZUNG & ENTWICKLUNG
Entwicklung
• Spiralfurchung (ausser bei Cephalopoden: Diskoidal-Furchung)
• Wimperlarve mit Wimperngürtel ähnelt der Trochophora Larve; durch
Ausbildung des Fusses an der Ventralfläche, Anlagen von Radulatasche und
Statocysten gewinnt sie molluskentypische Merkmale (Veliger Larve)
• Larven unterschieden in planktotrophe und lecitotrophe Larven
Gastropoden Veliger Larve
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4. PHYLOGENIE
Phylogenie
• Monophylie der Mollusca gut
belegt
• Mollusca phylogenetisch alte
Gruppe, seit Präkambrium
• Phylum innerhalb der Spiralia
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4. PHYLOGENIE
Molluskenursprung?
• Platyhelminthen-ähnlicher
Vorfahre mit dorsalen “Nadeln”
und ventralen Cilien,
dorsoventrale Muskulatur
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4. PHYLOGENIE
Molluskenursprung?
• Nadeln fusiunieren und bilden
dorsale Schale
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4. PHYLOGENIE
Molluskenursprung?
• Gonaden und Nephridien in
Mantelhöhle
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4. PHYLOGENIE
Molluskenursprung?
• Ctenidien bilden sich
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4. PHYLOGENIE
Systematik zweifelsfrei geklärt?
• Monophylie der Mollusca gut
belegt
• innerhalb der Mollusca
Unstimmigkeiten (Bivalvia und
Gastropoda diphyletisch?)
Giribet et al. 2006 PNAS
Umfangreichster Datensatz der Mollusca 101 Mollusca,
7 Ausengruppen)
Moklekulare Marker: 18S ,28S rRNA; Kerngen für Histon
H3, Cytochrom c, 16S rRNA
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4. PHYLOGENIE
Systematik zweifelsfrei geklärt?
Klassische Gliederung:
7 Klassen
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5. SPEZIELLER TEIL
1. Aplacophora (Wurmmollusken)
Solenogastres
• ca. 300 Arten (1mm - 30cm)
• marin, wurmförmig, ohne Schale
• manteldeckende Kutikula mit
Kalkschuppen
Caudofoveata
• vermutlich ursprünglichste Klasse
• 2 Unterklassen (Caudofoveata und
Solenogastres)
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5. SPEZIELLER TEIL
2. Polyplacophora (Käferschnecken)
• ca. 1‘000 Arten
• Muskulöser Fuss, schildförmiger Rücken
• Kleiner, tentakelloser Kopf, der vom
Mantel überdeckt ist
• Rücken trägt 8 Platten (gegeneinander
beweglich, gestatten Einrollen des Tieres
dank Weichtier-untypischem
Längsmuskel)
• An der Schalenoberfläche optische
Sinnesorgane (Aestheten), sogar mit
Linsen zur Hell-Dunkel-Erkennung
• Larven zuerst nur sieben Platten, achte
Platte tritt erst später auf
• keine Mantelhöhle, sondern Mantelrinne
mit Ctenidien
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5. SPEZIELLER TEIL
2. Polyplacophora (Käferschnecken)
• Getrennte Geschlechter, Eier und
Spermien werden ins Wasser
abgegeben
• Trochophora- ähnliche Larve, die in der
Mantelrinne bleibt und sich da zum
Jungtier entwickelt oder
freischwimmend ist
• Weidende Lebensweise im Litoral auf
Felsboden oder an Korallenriffen
• Anheftung an den Untergrund durch
Muskulatur des Mantelrandes oder
durch Saugwirkung der Fusssohle
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5. SPEZIELLER TEIL
„Conchifera“
•
•
•
•
•
•
alle „höheren“ Molluscen als Monophylum Conchifera
zusammengefasst
Schale einheitlich aus 3 Schichten
Kalkspicula vollständig reduziert
Statocysten im Fuss
Kopf mit Anhängen
Darm mit Magen und Mitteldarmdrüsen
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5. SPEZIELLER TEIL
3. Monoplacophora (Einschaler)
• ca. 20 Arten
• erst seit 1952 wurden rezente Arten
bekannt mit ursprünglichen
Conchiferen-Merkmalen
(napfförmige Schale, seitliche
Mantelrinnen, Radulaapparat) mit
stark abgeleiteten Zügen vereinigen
Neopilina zeigt sehr ursprüngliche Merkmale
und ist die einzige Molluske mit
segmentiertem Innenbau (Verwandtschaft mit
Anneliden?)
• Tiefseeformen (200 - 6000m)
• eine einzige rezente Familie: Tryblidiidae (Neopilina)
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda (Schnecken)
•
40‘000 - 100‘000 Arten
•
artenreichste und
biologisch vielseitigste
Gruppe der Mollusken
•
besiedeln alle
Lebensräume der
Mollusken (Meere,
Süßwasser, Land)
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda (Schnecken)
Abgeleitete Merkmale:
•
TORSION: Drehung des
Eingeweidesacks um 180°
•
ASYMMETRIE und Bildung
der Windung von
Eingeweidesack und Schale
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda: Torsion
• Eingeweidesack drehte sich um 180°,
so dass Organe der Mantelhöhle
(Pallialkomplex: After, Genital- und
Nierenöffnungen, Kiemen,
Osphradien, die ursprünglich hinten
lagen, nach vorn gelangen
• Torsion bewirkt den Verlust der linken
Gonade
• Respirationsorgane liegen vor dem
Herzen (Prosobranchia)
• Sekundäre Rückdrehung verlagert
Kiemen hinter das Herz
(Opisthobranchia)
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda: Asymmetrie
• nach Torsion Körper noch weitgehend
symmetrisch
• Herzvorhöfe, Mitteldarmdrüse und
Exkretionsorgane paarig
• Schale wird schräg gestellt und
Organe des Eingeweidesacks werden
unpaar
• erst erfolgt Torsion dann Asymmetrie
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda: Schale
• Schale vielgestaltig
• verliert bei Brandungsbewohnern (Patella) ihre
Windungen
• bei Patella vulgata passt sich Schale genau dem
Relief an um Trockenlegen zu überdauern
(besonderes „Heimfindevermögen“)
• die meisten Schnecken können Fuss und Kopf
völlig in Schale zurückziehen und mit einem
Deckel (Operculum) schliessen, der bei Arten
mit napfartiger und gewundener Schale
(Pulmonata) fehlt
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda: Ernährung
•
primär weidend
•
mit Radula wird
Oberfläche abgeschabt
•
Nahrung: Algen,
Pflanzenteile, kleine Tiere
•
marine Nacktschnecken
stechen mit dolchartigen
Radulazähnen Zellen von
Algen an und saugen sie
aus
•
einige Schnecken sind
carnivor, oft werden
Beutetiere sogar verfolgt
Conus purpurascens
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda: Fortpflanzung
• Geschlechter primär getrennt
• viele Arten sind Zwitter
• Befruchtung bei ursprünglichen
Formen eine äussere, bei den meisten
Arten eine innere
• Parthenogenese selten
• Selten lebendgebärend
• vereinzelt Brutpflege
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5. SPEZIELLER TEIL
4. Gastropoda: Systematik
1. Unterklasse: Streptoneura (Vorderkiemer)
• basales Taxon, Fuss oft mit Deckel (Operculum)
• meist getrenntgeschlechtlich z.B. Patella vulgata
Helcion pellucidum
2. Unterklasse: Euthyneura
1. Überordnung: Opisthobranchia (Hinterkiemer)
• Fast rein marin, Schale meist fehlend
• Körper symmetrisch, oft auffallend bunt
2. Überordnung: Gymnomorpha
• Nacktschnecken mit gestielten Augen
3. Überordnung: Pulmonata (Lungenschnecken)
• Land- oder Süsswassertiere
• Artenreichste Gruppe
• Kiemen fehlen stets
Helix pomatia
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Chromodoris quadricolor
Onchidella celtica
5. SPEZIELLER TEIL
5. Bivalvia (Muscheln)
•
Ca. 20‘000 Arten
•
Schale zweiklappig, beide Klappen
dorsal durch elastisches Ligament
verbunden
•
Ernährung meist mikrophag
(Plankton), wobei die paarigen
Kiemen zum Strudel- und
Siebapparat werden
•
Radula zurückgebildet
•
Fussdrüsen scheiden feste Fäden
(Byssus) zur Anhaftung aus
•
Statocysten liegen im Fuss, Grubenund Linsenaugen sind bei
zahlreichen Muscheln am Mantelrand
ausgebildet
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5. SPEZIELLER TEIL
5. Bivalvia: Muskulatur
• zur Bewegung der Schale 2 Schliessmuskeln (Adduktoren)
• funktionell unterschieden:
(1) der tetanische Teil schliesst unter hohem Energieverbrauch die Schalen
schnell; (2) der tonische Teil hält unter geringen Energieverbrauch die
Schalen fest geschlossen
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5. SPEZIELLER TEIL
5. Bivalvia: Fortpflanzung &
Entwicklung
• Geschlechter von völliger Trennung
bis zu mehreren Zwitter-Varianten
• immer äussere Befruchtung, oft
Brutpflege in Bruttaschen, die meist
von den Kiemen gebildet werden
• Pediveliger-Larve
• die meisten Bivalvia bewegen sich
kaum fort oder sind festsitzend,
manche können schwimmen
Pediveliger-Larve Crassostrea gigas
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5. SPEZIELLER TEIL
5. Bivalvia: Systematik
???
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5. SPEZIELLER TEIL
5. Bivalvia: Systematik
1. Unterklasse: Protobranchia
• mit ursprünglichn Ctenidien,
Substratfresser
Yoldia limatula
2. Unterklasse: Eulamellibranchia
• Blattkiemen mit von Blutgefäßen
durchzogene, Gewebebrücken zwischen
den Kiemenfäden
Mytilis edulis
3. Unterklasse: Septibranchia
• netzförmige Kiemen, Tiefseebewohner
Cetoconcha eximia
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5. SPEZIELLER TEIL
6. Scaphopoda (Kahnfüsser)
• Ca. 500 Arten
• Körper von röhrenförmiger Schale
umschlossen
• Schale vorne und hinten offen, die
hintere Öffnung ragt aus dem
Meeresboden, in dem die Tiere
eingegraben leben
• Kopf mit Mundrohr und Fangfäden, die
im Sediment umhertasten und
Kleintiere und Diatomeen fangen
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• Fuss: vorgestreckter Grabfuss
• durch die obere Öffnung wird
Atemwasser eingestrudelt, Kot und
Keimzellen werden über sie entfernt
• bis 12 cm lang
5. SPEZIELLER TEIL
7. Cephalopoda (Kopffüsser)
• Ca. 800 rezente und 10‘000 fossile Arten
• die grössten (bis 18 m) und höchst entwickelten
Mollusca
• Ausschliesslich marin, räuberisch
• Cephalopodium für Lokomotion und Beutefang
• Tendenz zu Cephalisation und Cerebralisation
ausgeprägt
• Kiefer, Radula und Augen erhalten
• Fuß umgibt als Mantelwulst den Kopf
• Schale gekammert (hydrostatisches Organ)
• Arme oft stark differenziert
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5. SPEZIELLER TEIL
7. Cephalopoda (Kopffüsser)
• durch den Trichter wird Wasser von der
Mantelhöhle beim
Rückstossschwimmen ausgepresst
• im Mantel oft mehrere Schichten von
Chromatophororganen eingebettet,
welche Farbe und Muster des Tieres
beeinflussen
• Umgestaltung des Fusses zum
effektiven Antriebsorgan und zum
Ergreifen der Beute (Arme)
• Kopf trägt hochentwickelte Augen, die
einmalig für Invertebraten sind
• hinter den Augen liegen Riechgruben
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5. SPEZIELLER TEIL
7. Cephalopoda: Fortpflanzung
• Getrenntgeschlechtlich, oft deutlicher
Sexualdimorphismus
• z.B. Löcherkrake (Tremoctopus violaceus):
(Weibchen bis zu 2 m lang und 10 kg schwer,
Männchen nur 3 cm lang und 0.25 g schwer)
•
• Übertragung der Spermatophore oft mit
Hectocotylus (umgewandelter Arm) in
Mantelhöhle des Weibchens
• Die meisten Cephalopoden sterben nach
Kopulation und Eiablage
Tremoctopus violaceus
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5. SPEZIELLER TEIL
7. Cephalopoda: Systematik
1. Unterklasse: Tetrabranchia
- mit Ordnungen Nautiloida und Ammonoida
z. B. Nautilus bis 27 cm, Lochkamera
Augen, 2 Paar Ctenidien, lebt in
Tiefen zwischen 50 - 650m
Nautilus pompilius
2. Unterklasse: Coleoida (Tintenfische)
- Schale ins Körperinnere verlagert, meist reduziert
- hochentwickelte Linsenaugen
- 8 oder 10 Arme, kräftiger Muskelmantel
z.B. Architeuthis princeps: Riesenkalmar, etwa
18 m lang, wiegt bis zu 1 Tonne, grösstes
wirbelloses Tier
Architeuthis princeps
z.B. Octopus vulgaris (Gemeine Krake), im
Mittelmeer bis 3 m Tiefe, bevorzugt felsigen
Grund
Octopus vulgaris
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