TU Ilmenau, Fachgebiet Automaten und Logik Prof. Dr. D. Kuske, M.Sc. C. Köcher SS 2017 7. Übung Logik und Logikprogrammierung Mit ∗ gekennzeichnete Aufgaben geben Bonuspunkte. Abgabe : bis Montag, den 22.05.2017 um 15:00 Uhr am Lehrstuhl oder vor der Übung. Geben Sie bitte Namen, Matrikelnummer und die Übungsgruppe an. Aufgabe 1∗ (1+1+1 Punkte) Entscheiden Sie, welche der folgenden Formeln Tautologien, erfüllbar oder unerfüllbar sind. Begründen Sie Ihre Antwort! (a) ∀x : P (x) → ∃x : P (x) (b) ∀x : (P (x, x) → ∃x∀y : P (x, y)) (c) ∀x∀y : (f (x) = f (y) → x = y) Aufgabe 2∗ (2 Punkte) Vervollständigen Sie die unten aufgeführte Deduktion, indem Sie die verwendeten Regeln angeben und gegebenenfalls temporäre Hypothesen kenntlich machen. Welche syntaktische Folgerung wird durch die Deduktion gezeigt? ∀y : E(x, y) E(x, y) ∃x∀y : E(x, y) ∃x : E(x, y) ∃x : E(x, y) ∀y∃x : E(x, y) ∃x∀y : E(x, y) → ∀y∃x : E(x, y) Aufgabe 3∗ (1+1+1+1+1 Punkte) In dieser Aufgabe wollen wir zeigen, dass bei den Einführungs- und Eliminationsregeln für die Quantoren nicht auf die zu den Regeln angegebenen Bedingungen verzichtet werden kann, ohne die Korrektheit der Regel zu verlieren. Zeigen Sie, dass die Formel ϕ ein Theorem, aber keine Tautologie ist, (a) falls wir auf die Bedingung an die Regel (∀-I), dass x in keiner der Hypothesen frei vorkommen darf, verzichten würden, wobei ϕ = P (x) → ∀x : P (x). (b) falls wir auf die Bedingung an die Regel (∃-I), dass keine Variable aus dem Term t in der zu substituierenden Formel ϕ vorkommen darf, verzichten würden, wobei ϕ = ∀y : P (y, y) → ∃x∀y : P (x, y). (c) falls wir auf die Bedingung an die Regel (∀-E), dass keine Variable aus dem Term t in der zu substituierenden Formel ϕ vorkommen darf, verzichten würden, wobei ϕ = ∀x∃y : ¬P (x, y) → ∃y : ¬P (y, y). Bitte wenden! https://www.tu-ilmenau.de/al/lehre/ss-2017/logik-und-logikprogrammierung/ (d) falls wir auf die Bedingung an die Regel (∃-E), dass x in keiner der Hypothesen vorkommen darf, verzichten würden, wobei ϕ = ∃x : P (x) → ∀x : P (x). (e) falls wir auf die Bedingung an die Regel (∃-E), dass x nicht frei in σ vorkommen darf, verzichten würden, wobei ϕ = ∃x : P (x) → ∀x : P (x). Aufgabe 4∗ (2+2 Punkte) Sei Σ eine abzählbare Signatur, Γ eine Menge von Σ-Formeln und ϕ eine Σ-Formel. Beweisen Sie die folgenden Aussagen, die aus der Beweisskizze des Vollständigkeitssatzes entnommen wurden (siehe Folie 230). (a) Γ 0 ϕ ⇔ Γ ∪ {¬ϕ} ist konsistent. (b) Γ ∪ {¬ϕ} ist konsistent ⇒ es gibt ∆ ⊇ Γ ∪ {¬ϕ} : ∆ ist maximal konsistent. https://www.tu-ilmenau.de/al/lehre/ss-2017/logik-und-logikprogrammierung/